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‡30. September 2024


CATHERINE DAVID: ZUM 70. GEBURTSTAG

© documenta archiv / Gitty Darugar
Gitty Darugar: Catherine David, künstlerische Leiterin der documenta 10,
Signatur: docA, MS, d10, 10050966



Am 19. September feierte Catherine David ihren 70. Geburtstag. Mit ihrer
Konzeption der documenta 10 (1997) setzte sie neue kuratorische Maßstäbe. Die
erste Frau an der Spitze der documenta verwandelte die Kunstschau in einen
politischen Denk- und Diskursraum der globalisierten Gegenwart. Damals sah sich
David mit Vorwürfen der Überintellektualisierung und mangelnder Zugänglichkeit
konfrontiert. Kaum eine documenta Ausgabe war bis dahin im Vorfeld und während
der 100 Tage größerer medialer Kritik ausgesetzt. Heute gilt sie als wegweisend
für die nachfolgende Ausstellungspraxis.
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Am 19. September feierte Catherine David ihren 70. Geburtstag. Mit ihrer
Konzeption der documenta 10 (1997) setzte sie neue kuratorische Maßstäbe. Die
erste Frau an der Spitze der documenta verwandelte die Kunstschau in einen
politischen Denk- und Diskursraum der globalisierten Gegenwart. Damals sah sich
David mit Vorwürfen der Überintellektualisierung und mangelnder Zugänglichkeit
konfrontiert. Kaum eine documenta Ausgabe war bis dahin im Vorfeld und während
der 100 Tage größerer medialer Kritik ausgesetzt. Heute gilt sie als wegweisend
für die nachfolgende Ausstellungspraxis.



Die kuratorische Handschrift der Französin zeichnete sich durch eine
entschiedene Abkehr von spektakulären Gesten und der Eventisierung des
Ausstellungsbetriebes aus. Während ihr Vorgänger Jan Hoet im Rahmen der
documenta 9 (1992) noch auf Emotionalität, Überwältigung und
öffentlichkeitswirksame (Selbst-)Inszenierungen setzte, traten mit Davids
"Retroperspektive" konzeptuelle Arbeiten und die historische Selbstreflexion in
den Vordergrund. Der Verzicht auf im Wind flatternde Fahnen vor dem
Fridericianum war ein ebenso deutliches Statement wie der leere Friedrichsplatz,
der, anders als bei ihren Vorgängern, ohne künstlerische Arbeiten auskommen
musste. Statt auf Malerei und Plastik setzte David auf Fotografie und Film, auf
Architektur-Konzepte und Stadtplanung sowie erstmals auf die noch junge
Netzkunst.



Mit der programmatischen Achse vom Kulturbahnhof über die Treppenstraße bis zum
Ufer der Fulda erweiterte sie den Ausstellungsparcours und rückte die
Stadtentwicklung Kassels nach 1945 (Aspekte urbanistischen Scheiterns
eingeschlossen) in den Mittelpunkt. Die deutsche Nachkriegs- und
Wiederaufbaugeschichte wurde auf diese Weise im Modus des Flanierens erfahrbar.
Der umfassende Katalog und das heute legendäre Vortragsprogramm "100 Tage 100
Gäste" verorteten die lokale Tradition der documenta im weitergefassten
politischen Kontext ihrer Gründungszeit und öffneten sie zugleich für die
transdisziplinären Diskurse der Gegenwart.



Als Kuratorin der documenta 10 hat Catherine David das Kasseler
Ausstellungsformat für immer verändert. Wir gratulieren ihr herzlich zum 70.
Geburtstag und zu ihrem bemerkenswerten Lebenswerk.

‡23. September 2024


DAS DOCUMENTA ARCHIV ÜBERNIMMT DAS FOTOGRAFISCHE GESAMTWERK VON MONIKA NIKOLIC
(1943–2024)

Per Kirkebys "Raumskulptur" (1992) und die neu errichtete documenta Halle auf
einer Aufnahme von Monika Nikolic, entstanden im Rahmen der documenta 9, Foto: ©
documenta archiv / Monika Nikolic



Das documenta archiv erhält den bedeutenden Nachlass der Fotografin Monika
Nikolic. Internationale Bekanntheit erlangte Nikolic durch ihre
Architekturaufnahmen und als Chronistin der documenta. Möglich wurde der Erwerb
durch das tatkräftige Engagement des Kasseler documenta forums, die
Unterstützung der Kasseler Sparkasse und privater Stiftungen.
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Das documenta archiv erhält den bedeutenden Nachlass der Fotografin Monika
Nikolic. Internationale Bekanntheit erlangte Nikolic durch ihre
Architekturaufnahmen und als Chronistin der documenta. Möglich wurde der Erwerb
durch das tatkräftige Engagement des Kasseler documenta forums, die
Unterstützung der Kasseler Sparkasse und privater Stiftungen.



Der Pressetermin fand am 20. September 2024 im Veranstaltungssaal des
Fridericianum statt. Es sprachen:
Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer documenta und Museum Fridericianum
gGmbH
Volker Schäfer und Horst Schween, documenta forum Kassel
Ingo Buchholz, Vorstandsvorsitzender der Kasseler Sparkasse
Saskia Mattern, Stellvertretende Direktorin documenta archiv



Über den fotografischen Nachlass von Monika Nikolic im documenta archiv



Die Fotografin Monika Nikolic (1943- 2024) zählte zu den prägenden Gesichtern
der Kasseler Kulturszene. Über mehr als vier Jahrzehnte begleitete die
ausgebildete Architektin die documenta Ausstellungen mit der Kamera. Ihre
strahlenden Aufnahmen vom Mohnfeld auf dem Friedrichsplatz während der documenta
12 haben sich tief in das Bildgedächtnis der Stadt eingeschrieben. In Kassel
traf Nikolic auf das inspirierende und experimentelle Umfeld des fotoforums von
Floris M. Neusüss und wurde bald Mitbegründerin der Ortsgruppe Kassel des
Deutschen Werkbunds. International wurde sie durch ihre technisch raffinierten
Architekturfotografien und ihren besonderen Blick für Objekte und Räume bekannt.
Es ist deshalb für Kassel ein außerordentlicher Glücksfall, dass der
fotografische Nachlass der im Februar überraschend verstorbenen Künstlerin für
das documenta archiv gewonnen werden konnte. Möglich wurde der Erwerb durch den
Einsatz des documenta forums, die Unterstützung der Kasseler Sparkasse und die
Großzügigkeit privater Stifter*innen.



„Es erfüllt mich mit besonderer Freude, dass es dank des stadtgesellschaftlichen
Engagements möglich wurde, das Werk der bedeutenden documenta Chronistin Monika
Nikolic für das documenta archiv zu sichern“, so Prof. Dr. Andreas Hoffmann,
Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH und spricht allen
Beteiligten und Förderer*innen seinen sehr herzlichen Dank aus.



„Uns war es von Anfang an ein selbstverständliches Anliegen, das documenta
archiv beim Erwerb des Nachlasses zu unterstützen“ betont Volker Schäfer,
Vorsitzender des documenta forums und Horst Schween, Schatzmeister des documenta
forums, erinnert an die intensiven Gespräche und Begegnungen mit der Fotografin,
die auf unnachahmliche Weise der Aura der documenta Kunstwerke im Stadtraum
nachspürte.



Ingo Buchholz, Vorstandsvorsitzender der Kasseler Sparkasse, ergänzt: „Als
Kasseler Sparkasse ist es uns wichtig, das documenta archiv beim Erwerb des
Nachlasses zu unterstützen. Dieses fotografische Vermächtnis stellt nicht nur
den Erhalt eines wichtigen kulturellen Erbes sicher, sondern stärkt auch unsere
regionale Identität und bereichert unser kulturelles Leben in Kassel."



„Unsere visuelle Erinnerung an die documenta Ausstellungen wäre ohne die
brillanten Fotografien von Monika Nikolic lückenhaft“, unterstreicht Dr.
Birgitta Coers, Direktorin des documenta archiv, „wir bewahren mit ihren
Arbeiten ein Stück Kasseler Kunst- und Fotogeschichte und sehen uns in der
Pflicht, den Nachlass lebendig zu halten. In diesem Sinne möchte ich mich, auch
im Namen des documenta archiv, sehr herzlich für die breite Unterstützung
bedanken, ohne die das Werk verloren gewesen wäre.“



Über Monika Nikolic



– Am 8. August 1943 geboren in Wien
– Studium der Architektur in Graz und Stuttgart
– 1966 Heirat mit dem Architekten Vladimir Nikolic
– Kontakt mit Annemarie und Lucius Burckhardt, gemeinsame Gründung der
Ortsgruppe Kassel des Deutschen Werkbunds Ende der 1970er Jahre
– 1982 Gaststudium der Fotografie an der Kunsthochschule Kassel bei Floris M.
Neusüss und Gunter Rambow
– Ab 1982 freie Arbeit als Fotografin mit Schwerpunkt auf den Bereichen der
Architekturfotografie und Ausstellungsdokumentation
– fotografische Dokumentation und Mitarbeit an verschiedenen Projekten von
Annemarie und Lucius Burckhardt am Studienbereich Architektur, Stadtplanung und
Landschaftsplanung: darunter u.a. „0m Spaziergang: Der Beginn der Landschaft“
(1985) mit den französischen Künstlern Paul- Armand Gette (Teilnehmer der
documenta 6) und Bernard Lassus, „Ljubljana – die Stadt als Spaziergang“ (1986),
„Die Fahrt nach Tahiti“ (1988) in der Kasseler Dönche sowie im Rahmen von
Projekten zur Bundesgartenschau (1981) und der Wohnbebauung documenta urbana im
Süden Kassels (1982)
–documenta Fotografie: systematische Dokumentation der documenta Ausstellungen
zwischen 1982 und 1997 sowie von 2007 bis 2017
– Am 12. Februar 2024 verstorben in Kassel



– Juli 2024: Würdigung ihres Lebenswerks in der Ausstellung: "IN MEMORIAM Monika
Nikolic. Fotografie zu Architektur und documenta" im Kasseler Architekturzentrum
im Kulturbahnhof e.V. – KAZimKUBA; organisiert in Zusammenarbeit mit ARTvanced

‡28. August 2024


KASSELER MUSEUMSNACHT
7. SEPTEMBER 2024




Auch in diesem Jahr nimmt die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit einem
vielseitigen Programm an den documenta Orten Fridericianum, documenta archiv und
documenta Halle (in Zusammenarbeit mit dem documenta Forum und 7000 Eichen e.V.)
an der Kasseler Museumsnacht teil.
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Auch in diesem Jahr nimmt die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit einem
vielseitigen Programm an den documenta Orten Fridericianum, documenta archiv und
documenta Halle (in Zusammenarbeit mit dem documenta Forum und 7000 Eichen e.V.)
an der Kasseler Museumsnacht teil.



Das Fridericianum präsentiert die Performance von Alex Da Corte Kermit the Frog,
Even (2018/2024), die eine Szene aus der jährlich in New York City
stattfindenden Macy’s Thanksgiving Day Parade reinszeniert. Über den Tag
verteilt finden Kurzführungen durch die Einzelausstellung Some Bright Morning
von Melvin Edwards statt und in der Studiowerkstatt können Besucher*innen an
verschiedenen Stationen kreativ werden. Das Café im Fridericianum bietet
erfrischende Getränke an, vor dem Fridericianum gibt es mexikanisches Essen von
der Taquería 341 und verschiedene DJ-Sets begleiten den Abend.



Das documenta archiv lädt gemeinsam mit der Kulturwissenschaftlerin und Autorin
Alexia Pooth zu einem Filmscreening von Befragung der Realität. Dokumente zur
documenta 5 (BRD, 1972) und Der goldene Strich. Bilder vom bürgerlichen
Kunstbetrieb (DDR, 1974) im Fridericianum ein.



In der documenta Halle präsentiert das documenta forum und die Stiftung 7000
Eichen Filme zur ersten documenta und documenta 2 gezeigt, sowie der Film
documenta Arbeit der Künstlerin Pia Witzmann und 7000 Eichen von Fabian Püschel.
Im Rahmen der Museumsnacht wird Minister Timon Gremmels eine Rede halten. Es
werden zudem Busfahrten zu ausgewählten Baumstandorten des Kunstwerks 7000
Eichen von Joseph Beuys angeboten und Kinder und Jugendliche können die
documenta Außenkunstwerke entdecken.



Das vollständige Programm der Museumsnacht finden Sie hier!

‡28. August 2024


MELVIN EDWARDS: SOME BRIGHT MORNING
31. AUGUST 2024 – 12. JANUAR 2025



Das Fridericianum präsentiert unter dem Titel Some Bright Morning mit über 50
Werken die erste umfangreiche Einzelausstellung von Melvin Edwards in Europa.
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Das Fridericianum präsentiert unter dem Titel Some Bright Morning mit über 50
Werken die erste umfangreiche Einzelausstellung von Melvin Edwards in Europa.



Melvin Edwards entwickelte, mit einem zukunftsgewandten Blick für die
Fragestellungen, Praktiken und Formen der Moderne, in den frühen 1960er-Jahren
eine eigene künstlerische Praxis, die durch große Eigenständigkeit und Stringenz
besticht. Das Werk des 1937 in Houston geborenen Künstlers umfasst Wandobjekte,
Stacheldrahtinstallationen, freistehende Skulpturen und Papierarbeiten. Obwohl
seine Arbeiten im Bereich der Abstraktion zu verorten sind, verweisen sie auf
greifbare Bezugspunkte: Gedanken, Gefühle und Bilder, die mit dem historischen
Kontext der Vereinigten Staaten von Amerika verbunden sind, aus dem die
Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre erwuchs, werden evoziert. Die
Werke von Melvin Edwards können als Ausdruck politischen Engagements und
Protests gegen Ungerechtigkeiten gelesen werden. Bis heute ist an der
Dringlichkeit dessen nichts verloren gegangen und ist für den Künstler auf
andere geografische Bereiche der Welt übertragbar.



Eröffnung: Freitag, 30. August 2024, 19 Uhr
Kindervernissage: Freitag, 30. August 2024, 17.30–19 Uhr



Weiter Informationen zur Ausstellung finden sie hier!

‡ 1. August 2024


LUMBUNG KASSEL



Im August und September lädt das aus der documenta 15 hervorgegangene Kasseler
Projekt Connecting Ecosystems zu verschiedenen Veranstaltungen, Konzerten und
einer Ausstellung. Die Initiative möchte mit dem Programm die Praxis des lumbung
fortsetzen, die ökologische und soziokulturelle Szene Kassels mit künstlerischen
Kollektiven aus Bangladesch und Indonesien vernetzen sowie den Dialog über
Nachhaltigkeit, ökologische und soziale Gerechtigkeit durch künstlerische
Zusammenarbeit und Gemeinschaftsprojekte fördern.
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Im August und September lädt das aus der documenta 15 hervorgegangene Kasseler
Projekt Connecting Ecosystems zu verschiedenen Veranstaltungen, Konzerten und
einer Ausstellung. Die Initiative möchte mit dem Programm die Praxis des lumbung
fortsetzen, die ökologische und soziokulturelle Szene Kassels mit künstlerischen
Kollektiven aus Bangladesch und Indonesien vernetzen sowie den Dialog über
Nachhaltigkeit, ökologische und soziale Gerechtigkeit durch künstlerische
Zusammenarbeit und Gemeinschaftsprojekte fördern.



Zwei der 14 lumbung inter-lokal member werden zu Gast in Kassel sein:
Künstler*innen des Kollektivs Britto Arts Trust aus Bangladesch, sowie
Akteur*innen des Projekts Jatiwangi art Factory aus Indonesien.



Wie bereits während der documenta 15 wird es auch in diesem Sommer um
gemeinsames Essen, Musizieren und Spielen gehen. Neben mehreren Workshops, einer
„Küche für Alle“ und der Ausstellung in der Werkstatt Soziokulturzentrum Kassel
findet auch ein Konzert der Psych-Soul/Funk-Gruppe Lair aus Indonesien im
Biergarten Boreal am Kulturzentrums Schlachthof statt.



Weitere Informationen zum Programm

‡25. Juli 2024


NADIA MARTIN UND ANNA PETROVA: ZWEI NEUE GOETHE-FELLOWS IM DOCUMENTA ARCHIV

Goethe-Fellows 2024: Nadia Martin und Anna Petrova im documenta archiv, Foto:
Julius Lehmann



Auch in diesem Jahr begrüßen wir zwei Goethe- Fellows im documenta archiv: Nadia
Martin (Buenos Aires) und Anna Petrova (Odesa/Berlin) verstärken in den
kommenden Monaten das Team.
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Auch in diesem Jahr begrüßen wir zwei Goethe- Fellows im documenta archiv: Nadia
Martin (Buenos Aires) und Anna Petrova (Odesa/Berlin) verstärken in den
kommenden Monaten das Team.



Nadia Martin ist Kunsthistorikerin und Kuratorin aus Buenos Aires, Argentinien,
wo sie dem Nationalen Rat für Wissenschaft und Technologie (CONICET) angehört
und an der Universität Tres de Febrero sowie der Universität Buenos Aires tätig
ist.



Ihr Forschungsprojekt am documenta archiv zeichnet am Beispiel der documenta
zeitgenössische Überschneidungen von Kunst, Feminismus und Posthumanismus nach.
Hierbei richtet sich ihr Blick vor allem auf den Zeitraum zwischen 1997, als im
Rahmen der documenta 10 die Erste Cyberfeministische Internationale stattfand,
und der documenta 15 (2022), während der das argentinische Kollektiv La
Intermundial Holobiente mit dem Projekt "The Book of the Ten Thousand Things"
die Beziehung menschlicher und nicht- menschlicher Akteure thematisierte. Auf
diese Weise soll die historische Entwicklung vom Cyberfeminismus und seiner
Reflexion des Mensch- Maschine-Verhältnisses zum Ökofeminismus beleuchtet
werden, der die Verflechtungen zwischen den Arten über die menschliche
Vorstellungskraft hinaus in den Blick nimmt.



Anna Petrova ist Kunsthistorikerin und Kuratorin. Seit dem Beginn der Invasion
in ihrem Heimatland der Ukraine lebt und arbeitet sie in Berlin. In ihrer
kuratorischen Praxis reflektiert sie aktuelle Themen wie Migration,
soziokulturelle Barrieren, Integration und interkulturelle Kommunikation.



Im Rahmen des sechsmonatigen Stipendienprogramms des Goethe- Instituts forscht
sie zur Präsenz osteuropäischer Künstler*innen auf der documenta in Kassel: Ihr
besonderer Fokus gilt hierbei Künstler*innen aus der Ukraine – sowohl im
historischen Kontext der Sowjetunion als auch der unabhängigen Ukraine. Ihrem
Forschungsansatz nach kann die documenta als Lackmustest für die zeitgenössische
Kunstwelt dazu beitragen, eine "Biografie" der Beziehungen zwischen zwei Teilen
Europas nachzuzeichnen, die einander nah und doch so fern zu sein scheinen. Die
Untersuchung der ukrainischen Präsenz auf der documenta ist hierbei auch mit
Blick die laufende EU- Integration des Landes produktiv: Anna betrachtet das
retrospektive Verständnis der ukrainischen Rolle im Feld der europäischen Kunst
als Voraussetzung für die prospektive Entwicklung eines wirksamen Aktionsplans
für die Integration der Ukraine in den europäischen Kulturbereich.



Willkommen in Kassel!

‡12. Juli 2024


DOCUMENTA 15 KUNSTWERK WIEDER FÜR KINDER UND BEGLEITPERSONEN ERLEBBAR



Pressemitteilung der Stadt Kassel:
Die Stadt Kassel hat das Kunstwerk Public Daycare / Eltern und Kleinkinder
Krippe der Künstlerin Graziela Kunsch, das auf der documenta 15 im Fridericianum
für große Begeisterung sorgte, angekauft. Eine Spendenaktion hat den Ankauf
ermöglicht.
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Pressemitteilung der Stadt Kassel:
Die Stadt Kassel hat das Kunstwerk Public Daycare / Eltern und Kleinkinder
Krippe der Künstlerin Graziela Kunsch, das auf der documenta 15 im Fridericianum
für große Begeisterung sorgte, angekauft. Eine Spendenaktion hat den Ankauf
ermöglicht.



Das Kunstwerk wird nun, zunächst temporär, in der Wolfsschlucht 18A zu sehen und
zu erleben sein. Es ist dort Teil eines neuen innerstädtischen Begegnungs-,
Spiel- und Lernortes für Kinder und Jugendliche von 0 bis 12 Jahren, der durch
den Gewächshaus e.V. initiiert wurde.



Oberbürgermeister Sven Schoeller betont: „Ich danke allen Unterstützerinnen und
Unterstützern, die mit ihrem finanziellen Beitrag Anteil daran haben, dass das
documenta-Kunstwerk für Kassel erhalten bleibt. Der Ankauf und die öffentliche
Zugänglichmachung der Public Daycare sind weitere wichtige Bausteine im Zuge
unserer Bestrebungen, den Geist der documenta auch zwischen den Ausstellungen in
unserer Stadt spürbar zu halten. Zugleich stellt das Kunstwerk eine wunderbare
und pädagogisch qualitätvolle Erweiterung des kreativen Angebots für unsere
kleinsten Mitbürgerinnen und Mitbürger dar.“



Ankauf des Kunstwerks durch die Stadt Kassel



Während der documenta 15 war das Kunstwerk Public Daycare / Eltern und
Kleinkinder Krippe der brasilianischen Künstlerin Graziela Kunsch Teil der
Fridskul (Fridericianum als Schule) und gestaltete im Erdgeschoss des Museums
Fridericianum einen Raum des Voneinanderlernens und Begegnens. Die Eltern und
Kleinkinder Krippe für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren und ihre Betreuenden,
die vom pädagogischen Ansatz der im 20. Jahrhundert tätigen ungarischen
Kinderärztin Emmi Pikler inspiriert ist, erfreute sich dabei einer solch großen
Beliebtheit, dass die Stadt Kassel gemeinsam mit der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH sowie der Künstlerin eine Spendenaktion ins Leben gerufen
hat, an der sich Privatspenderinnen und -spender ebenso beteiligt haben, wie
Stiftungen und Firmen. Neben den Privatspenden hat zum erfolgreichen Ankauf
maßgeblich die Unterstützung der cdw-Stiftung, der Kasseler Sparkasse, der
Wintershall Dea AG, der Volksbank Kassel Göttingen sowie der
Gerhard-Fieseler-Stiftung beigetragen. Die Gesamtsumme für den Ankauf inklusive
aller sonstigen Leistungen und Nebenkosten beläuft sich auf rund 80.000 Euro.



Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum
Fridericianum gGbmH, stellt weiterführend heraus: „Graziela Kunschs Kunstwerk
Public Daycare entwickelte sich schnell zu einem der Lieblingsorte der
Besucherinnen und Besucher der documenta 15. Es freut mich daher ganz besonders,
dass das Kunstwerk dank des Engagements Vieler für Kassel gesichert werden
konnte. Und ich glaube an das besondere Potenzial dieses Kunstwerks als ein ganz
eigener Kulturraum, als niedrigschwellige Kooperationsfläche und als ein
unmittelbarer Vernetzungsort, als Leuchtturmprojekt, um die belebte Kunst neu zu
denken. “



Temporäre Unterbringung der Public Daycare in der Wolfsschlucht 18A



Die Public Daycare erhält nun zeitnah in der Wolfsschlucht 18A ein temporäres
Zuhause. Dort gestaltet der Gewächshaus e.V. gerade einen neuen innerstädtischen
Begegnungs-, Spiel- und Lernort für Kinder und Jugendliche von 0 bis 12 Jahren
und ihre Eltern bzw. Begleitpersonen, der auch den Titel „Gewächshaus“ tragen
wird. Die „Eltern und Kleinkinder Krippe“ wird in diesen in Kooperation mit der
Stadt Kassel als Eigentümerin integriert und speist das Angebot für die
kleinsten Nutzerinnen und Nutzer. Die Stadt Kassel unterstützt den Betrieb des
Kunstwerks jährlich mit 15.000 Euro. Die Künstlerin Graziela Kunsch, die sich
gemeinsam mit der künstlerisch mitwirkenden Kasslerin Elke Avenarius für die
architektonische Anpassung des Kunstwerks an die neuen Räume verantwortlich
zeichnet, stellt heraus: „Auch in den neuen Räumlichkeiten geht es darum, mit
der ‚Public Daycare‘ einen Ort zu schaffen, indem nicht das Lehren der Babys und
Kleinkinder durch ihre Eltern im Vordergrund steht. Vielmehr geht es darum,
Erwachsenen zu ermöglichen, von Babys zu lernen und ihre Autonomie zu fördern.
Das Beobachten der freien Spielaktionen hilft Erwachsenen, ihre Kinder besser zu
verstehen und in der Folge ihre natürliche Entwicklung unterstützen zu können.“



Das Gewächshaus ist ein nichtkommerzieller Raum, der speziell für Familien mit
Kindern konzipiert ist und Angebote für Heranwachsende unterschiedlicher
Altersstufen bereithält. Sarah Metz vom Gewächshaus e.V. erläutert hierzu: „Es
geht uns darum, mit dem Gewächshaus einen kostenlosen und barrierefreien Ort zu
schaffen, der das Spielen, die Kreativität und die Integration fördert und der
möglichst viele Menschen anspricht. Familien sind herzlich dazu eingeladen, den
Raum und dessen Angebot selbstbestimmt zu nutzen, sich dort zu verabreden oder
mit ihren Kindern an den angebotenen Workshops teilzuhaben. Das Gewächshaus
deckt damit den dringenden Bedarf eines Anlaufortes für Kinder und ihre
Betreuenden in der Kasseler Innenstadt.“



Das Gewächshaus wird derzeit eingerichtet und am 16. Juli 2024 erstmals seine
Türen öffnen. Der neue Ort steht dann allen Interessierten immer dienstags bis
samstags von 13 Uhr bis 18 Uhr zur Verfügung. Das Gewächshaus soll zunächst bis
zum 31. Mai 2025 erprobt werden.



Hintergrund: Public Daycare / Eltern und Kleinkinder Krippe – ein Kunstwerk der
documenta 15



Während der documenta 15 (2022) wurde das Fridericianum zur Fridskul
(Fridericianum als Schule) umgewandelt. Das Erdgeschoss des Gebäudes war während
der 100-tägigen Ausstellung ein dynamischer Raum mit dem Schwerpunkt auf
Austausch von Wissen, Geschichten und Erfahrungen und als entsprechender
Begegnungs- und Gemeinschaftsort konzipiert. Es beherbergte die Projekte
Gudskul, ruruKids, Common Library sowie die Public Daycare/ Eltern und
Kleinkinder Krippe von Graziela Kunsch. Das Projekt Public Daycare bestand
darin, einen 200 Quadratmeter großen Raum innerhalb des Fridericianums in einen
kostenlosen Ort für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren und ihre Betreuenden zu
verwandeln. Inspiriert vom pädagogischen Ansatz der ungarischen Kinderärztin
Emmi Pikler (1902-1984) erzählte Graziela Kunsch von den Erkenntnissen zur
freien Bewegungsentwicklung und dem achtsamen Umgang mit Kleinkindern, die damit
ein respektvolles Miteinander von Anfang an erfahren können. Durch den mit der
Kasseler Projektpartnerin Elke Avenarius besonders gestalteten Krippenbereich
wurde dies für Besucherinnen und Besucher zugleich erfahrbar. Die physischen
Bestandteile des Kunstwerks wurden nach der documenta 15 eingelagert. Bereits
während der Ausstellungslaufzeit der documenta 15 formierte sich ein engagierter
Unterstützerkreis, der sich für den langfristigen Verbleib des Kunstwerks Public
Daycare in Kassel einsetzte und sich aktiv in die Überlegungen zu Ankauf,
Betrieb und Unterbringung einbrachte. Mit dem erfolgreichen Ankauf der Public
Daycare durch die Stadt Kassel wird das Kunstwerk nun in der Wolfsschlucht 18A
wieder zugänglich gemacht.

‡ 3. Juli 2024


PRESSEMITTEILUNG: NEUE FINDUNGSKOMMISSION DER DOCUMENTA 16 BERUFEN

documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Findungskommission documenta 16,
v.l.n.r: Gridthiya Gaweewong, Yilmaz Dziewior, Yasmil Raymond, Mami Kataoka,
N'Goné Fall, Sergio Edelsztein, Kassel 2024, Foto: Nicolas Wefers



Für die neue Findungskommission der documenta 16 konnten sechs herausragende
internationale Expert*innen der zeitgenössischen Kunst gewonnen werden, die der
Aufsichtsrat auf Vorschlag der Geschäftsführung einstimmig berufen hat. Die
Kommission setzt sich zusammen aus Yilmaz Dziewior, Sergio Edelsztein, N'Goné
Fall, Gridthiya Gaweewong, Mami Kataoka, und Yasmil Raymond.
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Für die neue Findungskommission der documenta 16 konnten sechs herausragende
internationale Expert*innen der zeitgenössischen Kunst gewonnen werden, die der
Aufsichtsrat auf Vorschlag der Geschäftsführung einstimmig berufen hat. Die
Kommission setzt sich zusammen aus Yilmaz Dziewior, Sergio Edelsztein, N'Goné
Fall, Gridthiya Gaweewong, Mami Kataoka, und Yasmil Raymond.



Die Findungskommission hat die Aufgabe, wegweisende Persönlichkeiten der
zeitgenössischen Kunst einzuladen, sich mit einem Konzept um die Künstlerische
Leitung der documenta 16 in Kassel zu bewerben und aus den präsentierten
Einreichungen das vielversprechendste Format für die Umsetzung auszuwählen.



Der Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Andreas
Hoffmann, konstatiert: „Dass es uns gelungen ist, unmittelbar im Anschluss an
die Organisationsentwicklung eine derart hochkarätige Findungskommission für die
documenta 16 zu gewinnen, freut mich sehr. Die Beteiligten stehen mit ihrer
ausgewiesenen Expertise und der Vielfalt ihrer Hintergründe in besonderer Weise
für die Internationalität und Diversität der documenta Ausstellungen. Mit ihrem
Engagement in der Findungskommission beweisen sie ein hohes Maß an
Verantwortungsbewusstsein für die zeitgenössische Kunst und die documenta in
dieser ganz besonderen Zeit, dafür möchte ich allen Mitgliedern der Kommission
sehr herzlich danken. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und darauf, in
dieser Besetzung entschieden auf die documenta 16 zuzugehen. Ich bin mir sicher,
dass die multiperspektivische fachliche Zusammensetzung der neuen
Findungskommission zu einem zukunftsweisenden Vorschlag für die Künstlerische
Leitung führt. Damit ist der Grundstein dafür gelegt, dass die internationale
Kunstwelt wieder gewohnter und willkommener Gast in Kassel sein wird.“



Die Mitglieder der Findungskommission:



Yilmaz Dziewior (*1964 Bonn, Deutschland) ist Direktor des Museum Ludwig in
Köln.
Zuvor leitete Dziewior seit 2009 das Kunsthaus Bregenz (KUB). Im Jahr 2015
kuratierte Dziewior den österreichischen Pavillon für die Venedig Biennale und
2022 den deutschen Pavillon, der von Maria Eichhorn bespielt wurde. Vor seiner
Tätigkeit in Bregenz war er acht Jahre Direktor des Kunstvereins in Hamburg und
lehrte parallel als Professor für Kunsttheorie an der dortigen Hochschule für
bildende Künste. Bereits von 1996 bis 1999 arbeitete er als freier Mitarbeiter
für das Museum Ludwig. 1997 realisierte er dort als Kurator ein Projekt mit
Sarah Lucas und war 1999 verantwortlich für den zeitgenössischen Teil der
Ausstellung Kunstwelten im Dialog. Von Gauguin zur globalen Gegenwart. Dziewiors
Texte erschienen regelmäßig in "Artforum" (New York), "Camera Austria" (Graz)
und "Texte zur Kunst" (Berlin). Er hat über 50 Bücher und Kataloge zur Kunst des
20. und 21. Jahrhunderts herausgegeben und für Institutionen wie das Stedelijk
Museum Amsterdam, die Hamburger Kunsthalle, die Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, und das Museum of Contemporary Art, Los
Angeles, Katalogbeiträge verfasst.



Sergio Edelsztein (*1956, Buenos Aires, Argentinien) ist freier Kurator. Er lebt
in Berlin und in Tel Aviv.
Im Jahr 1995 gründete Edelsztein das Center for Contemporary Art in Tel Aviv und
war bis 2018 dessen Direktor und Chefkurator. Im Rahmen des CCA kuratierte er
sieben Performancekunst-Biennalen (unter dem Titel Blurrr) und fünf
internationale Videokunst-Biennalen (VideoZone). Edelsztein kuratierte die
israelische Komponente der 24. Biennale von São Paulo im Jahr 1998 sowie die
israelischen Pavillons auf der Biennale von Venedig 2005 und 2013. Seit 1995
kuratiert er Ausstellungen und zeitbasierte Veranstaltungen unter anderem in
Spanien, China, Polen und Singapur. Zu den wichtigsten Ausstellungen, die er für
das CCA kuratierte, gehören Einzelausstellungen von Guy Ben Ner, Roee Rosen,
Yael Bartana, Marina Abramović, Christian Jankowski, Rosa Barba, Ceal Floyer,
Gary Hill und vielen anderen. Edelsztein hält Vorträge, präsentiert
Videoprogramme und veröffentlicht Texte in Israel, Spanien, Brasilien, Italien,
Österreich, Deutschland, China, den USA, der Schweiz und Argentinien und
schreibt für internationale Kataloge, Websites und Publikationen.



N'Goné Fall (*1967, Dakar, Senegal) schloss ihr Studium an der École Spéciale
d'Architecture in Paris, Frankreich, mit Auszeichnung ab. Sie ist eine
unabhängige Kuratorin und Expertin für Kulturpolitik.
Von 1994 bis 2001 war sie Redaktionsleiterin der in Paris ansässigen Zeitschrift
für zeitgenössische afrikanische Kunst Revue Noire. Sie ist Herausgeberin von An
Anthology of African Art: The Twentieth Century (Revue Noire / DAP 2002),
Photographers from Kinshasa (Revue Noire 2001) und Anthology of African and
Indian Ocean Photography: a century of African photographers (Revue Noire 1998).
Sie war Gastkuratorin der Biennalen von Bamako 2001 und Dakar 2002 und
kuratierte Ausstellungen in Afrika, Europa und den USA, darunter When Things
Fall Apart: Critical Voices on the Radars im Trapholt Museum in Dänemark (2016)
und In Quest of Freedom, carte blanche to El Anatsui (Ghana) in der Conciergerie
in Paris, 2021. Sie ist Autorin von Strategieplänen und Evaluierungsberichten
für Stiftungen und internationale Organisationen in den Niederlanden, Belgien,
Frankreich, USA, Senegal, Südafrika, Barbados und Südkorea.Sie war Professorin
an der Senghor Universität in Alexandria, Ägypten (2007– 2011); Dozentin an der
Michaelis School of Arts in Kapstadt, Südafrika (2017) und an der Abdou Moumouni
Universität in Niamey, Niger (2018).
2018 wurde N'Goné Fall vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron zum
Generalkommissar der Africa2020 Season ernannt, einer Reihe von mehr als 1.500
kulturellen, wissenschaftlichen und pädagogischen Veranstaltungen, die von
Dezember 2020 bis September 2021 in 210 Städten in ganz Frankreich ausgerichtet
wurden.



Gridthiya Gaweewong (*1964, Chiang Rai, Thailand) ist künstlerische Leiterin des
Jim Thompson Art Center in Bangkok. Gemeinsam mit Rirkrit Tiravanija leitete sie
die Thailand Biennale 2023/2024 in Chiang Rai.
Gridthiya Gaweewong gilt als eine der bekanntesten Kuratorinnen, die heute in
Südostasien tätig sind. Nachdem sie 1996 ihren Master of Arts in Verwaltung und
Politik an der School of the Art Institute of Chicago erwarb, gründete Gridthiya
den alternativen Kunstraum Project 304 zusammen mit Montien Boonma, Kamol
Phaosavasdi und Apichatpong Weerasethakul (1996–2003). Neben ihrer Funktion als
künstlerische Leiterin des Jim Thompson Art Center in Bangkok ist sie auch
Gastkuratorin des MAIIAM Contemporary Art Museum in Chiang Mai. Sie war
Mitbegründerin des Bangkok Experimental Film Festivals mit Apichatpong
Weerasethakul (1997–2007). Ihre kuratorischen Projekte befassen sich mit Fragen
des sozialen Wandels, mit denen sich Künstler*innen aus Thailand und darüber
hinaus seit dem Kalten Krieg auseinandersetzen, darunter Imagined Borders, 12.
Gwangju Biennale (2018), Missing Links, Bangkok (2015), Between Utopia and
Dystopia, Mexico City (2011), Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Oberhausen
(2009), Politics of Fun, Berlin (2005) und Underconstruction, Tokyo (2000–2002).
Gaweewong ist die Kuratorin der ICI-Wanderausstellung Apichatpong Weerasethakul:
The Serenity in Madness in Chiang Mai, Manila, Hongkong, Chicago, Oklahoma und
Taipeh (2016–2020).



Mami Kataoka ist Direktorin des Mori Art Museum.
Mami Kataoka war Chefkuratorin der Tokyo Opera City Art Gallery (1997–2002) und
startete 2003 beim Mori Art Museum, wo sie 2020 die Position der Direktorin
übernahm. Seit April 2023 ist sie außerdem Direktorin des National Center for
Art Research.
Von 2007 bis 2009 war Kataoka als International Curator an der Hayward Gallery
in London tätig; außerdem war sie Co-Direktorin der 9. Gwangju Biennale (2012),
Künstlerische Leiterin der 21. Biennale von Sydney (2018) und Künstlerische
Leiterin der Aichi Triennale 2022. Kataoka war Vorstandsmitglied (2014–2022) und
Präsidentin (2020–2022) des CIMAM (International Committee for Museums and
Collections of Modern Art).
Am Mori Art Museum hat sie eine Reihe von Überblicksausstellungen asiatischer
mid-career Künstler*innen kuratiert, darunter Tsuyoshi Ozawa (2004), Ai Weiwei
(2009), Lee Bul (2012), Makoto Aida (2012), Lee Mingwei (2014), NS Harsha (2017)
und Chiharu Shiota (2019), während sie regionale Ausstellungen wie SUNSHOWER:
Contemporary Art from Southeast Asia 1980s to Now (2017) und Roppongi Crossing:
Zeitgenössische japanische Kunst in den Jahren 2004 und 2013 mitkuratierte.
Kataoka publiziert regelmäßig zu zeitgenössischer Kunst aus Japan, Asien und
darüber hinaus, sie hält Vorträge und engagiert sich in Jurys.



Yasmil Raymond arbeitet als freie Kuratorin und lebt derzeit in Frankfurt am
Main.
Raymond war von 2020 bis 2024 Direktorin des Portikus und Rektorin der
Städelschule. Zuvor war sie u. a. Associate Curator für Malerei und Skulptur am
Museum of Modern Art, New York (2015–2019), Curator an der Dia Art Foundation,
New York (2009–2015) und Associate Curator für visuelle Kunst am Walker Art
Center, Minneapolis (2004–2009). In den letzten zwanzig Jahren arbeitete sie mit
vielen internationalen Künstler*innen zusammen und war Mitglied im Vorstand
verschiedener Stiftungen. Derzeit ist sie Trustee in der Teiger Foundation, der
Dia Art Foundation, der Stephen Antonakos Foundation und von A.R.T. (Art
Resources Transfer), die alle in New York ansässig sind. Zu ihren wichtigsten
Ausstellungen gehören Retrospective über Kara Walker und Monografic Survey über
die Arbeit von Jean-Luc Moulène und Thomas Hirschhorns Gramsci Monument. Ihre
jüngste Ausstellung Rirkrit Tiravanija: A LOT OF PEOPLE für das MoMA PS1, die
sie gemeinsam mit Ruba Katrib kuratiert hat, ist auch in der Luma Foundation in
Arles, Frankreich, zu sehen. Raymond hat einen BFA von der School of the Art
Institute of Chicago und einen MA vom Center for Curatorial Studies am Bard
College.



Gruppenfoto zum Download
Porträtbilder zum Download
Pressemeldung als PDF zum Download

‡ 1. Juli 2024


POLITICS OF FORM
CONTEMPORARY ART, EXHIBITIONS, CRITIQUE
SYMPOSIUM IN KASSEL, 5. - 6. JULI, 2024



In der Forschung über Gegenwartskunst ist zuletzt wieder verstärkt über die
Kategorie Form nachgedacht worden. Dabei fassen aktuelle Positionen Form
dezidiert als politisches Problem auf und überwinden damit tradierte (und oft zu
Unrecht als unpolitisch gebrandmarkte) Vorstellungen eines ästhetischen
Formalismus. Das Symposium folgt diesem Impuls und verbindet ihn mit der
Annahme, Form nicht lediglich als ästhetische Erscheinung gedacht werden kann,
sondern dass sie als solche immer auch soziale Form ist. Dieser Ansatz erlaubt,
ganz unterschiedliche Probleme der Gegenwartskunst auf neue Weise
aufzuschlüsseln. Darunter etwa die Ausstellungsförmigkeit der Gegenwartskunst,
Fragen der Wertform, infrastrukturelle Bedingungen und verdinglichte
Arbeitsverhältnisse, das (mimetische) Verhältnis zwischen sozialer Realität und
Kunstwerk. Gerade indem Form als soziale Form verstanden wird, können auch
Aspekte wie Race, Class und Gender adressiert werden, die den Kunstwerken als
gesellschaftliche Zusammenhänge auf gleiche Weise eingeschrieben sind, wie diese
ihre Inhalte formen.
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In der Forschung über Gegenwartskunst ist zuletzt wieder verstärkt über die
Kategorie Form nachgedacht worden. Dabei fassen aktuelle Positionen Form
dezidiert als politisches Problem auf und überwinden damit tradierte (und oft zu
Unrecht als unpolitisch gebrandmarkte) Vorstellungen eines ästhetischen
Formalismus. Das Symposium folgt diesem Impuls und verbindet ihn mit der
Annahme, Form nicht lediglich als ästhetische Erscheinung gedacht werden kann,
sondern dass sie als solche immer auch soziale Form ist. Dieser Ansatz erlaubt,
ganz unterschiedliche Probleme der Gegenwartskunst auf neue Weise
aufzuschlüsseln. Darunter etwa die Ausstellungsförmigkeit der Gegenwartskunst,
Fragen der Wertform, infrastrukturelle Bedingungen und verdinglichte
Arbeitsverhältnisse, das (mimetische) Verhältnis zwischen sozialer Realität und
Kunstwerk. Gerade indem Form als soziale Form verstanden wird, können auch
Aspekte wie Race, Class und Gender adressiert werden, die den Kunstwerken als
gesellschaftliche Zusammenhänge auf gleiche Weise eingeschrieben sind, wie diese
ihre Inhalte formen.



Das Symposium knüpft mit seinem Thema an einschlägige Debatten der letzten Jahre
an. Dazu zählt etwa der Vorschlag, mit dem Begriff des „Formats“ den des
„Mediums“ abzulösen, um den digitalen Bedingungen der Gegenwartskunst Rechnung
zu tragen. Oder auch die Überlegung, die Kategorie Form neben der Kunst auch in
alltäglichen Mustern der gesellschaftlichen Ordnung zu lokalisieren. Die
Ausweitung der Kategorie Form bedeutet allerdings nicht dessen Auflösung.
Vielmehr zeigt sich in den verstreuten Debatten (in denen der Formbegriff selbst
mitunter explizit vermieden wird), dass die Kategorie Form um den Aspekt der
Vermittlung durch und als Form ergänzt werden muss. Denn erst im Geworden-Sein
der Form artikuliert sich die Autonomie der Kunst.
Während die Theoriebildung zur Kategorie Form in der Gegenwartskunst im Zentrum
des Symposiums steht, wird es auch immer wieder darum gehen, (vergessene)
formalistische Traditionen erneut aufzugreifen und sie für das Jetzt produktiv
zu machen.



Die Veranstaltung ist Marina Vishmidt (1976–2024) gewidmet, die für das
Symposium einen Vortrag geplant hatte und deren Nachdenken über Form als soziale
Form eine Inspiration bleiben wird.



Weitere Informationen

‡ 6. Juni 2024


SCHENKUNG VON BORIS NIESLONY AN DAS DOCUMENTA ARCHIV
DIE SCHWARZE LADE: ARCHIV FÜR PERFORMANCE, AKTIONS- UND INTERMEDIA KUNST

Foto: Michael Gärtner



Das international einmalige Performance Art Archive Schwarze Lade / Black Kit
wurde 1981 von Künstler*innen und Akteur*innen der Aktionskunst-Szene ins Leben
gerufen. Das Archiv wuchs über vier Jahrzehnte zu einer umfassenden
multimedialen Material- und Objektsammlung an und umfasst mittlerweile 450
laufende Regalmeter. Die Sammlung enthält neben filmischen Dokumenten und
Fotografien, auch Projektskizzen, Drehbücher, Künstler*innen-Korrespondenzen
oder seltene Galerie-Kataloge, außerdem Artefakte und Performance-Relikte.
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Das international einmalige Performance Art Archive Schwarze Lade / Black Kit
wurde 1981 von Künstler*innen und Akteur*innen der Aktionskunst-Szene ins Leben
gerufen. Das Archiv wuchs über vier Jahrzehnte zu einer umfassenden
multimedialen Material- und Objektsammlung an und umfasst mittlerweile 450
laufende Regalmeter. Die Sammlung enthält neben filmischen Dokumenten und
Fotografien, auch Projektskizzen, Drehbücher, Künstler*innen-Korrespondenzen
oder seltene Galerie-Kataloge, außerdem Artefakte und Performance-Relikte.



Zu den Initiator*innen der Schwarzen Lade zählt der Kölner Künstler Boris
Nieslony (geb. 1945), Teilnehmer der documenta 8 (1987) und Mitglied der
Performancegruppe Black Market International.



Nieslony übergibt das bisher in Köln ansässige Performance-Archiv nun dem
Kasseler documenta archiv, das die Arbeit an und mit den Materialien im Sinne
der Gründer fortsetzen wird. Für das documenta archiv ist der wertvolle Zugang
auch deshalb ein großer Gewinn, da die Schwarze Lade, als Spiegel
internationaler Strömungen im Feld performativer Künste, vielfältige
Verbindungen zur Geschichte der documenta aufweist. Die Archivmaterialien
dokumentieren die künstlerische Praxis und Theorie zahlreicher Kunstbewegungen,
Gruppen und Einzelkünstler*innen, darunter der Fluxus-Bewegung oder historischer
Wegbereiter*innen des Happenings und der Aktionskunst wie Joseph Beuys, Allan
Kaprow oder Ulay & Abramović.



Mit der Übernahme der Schwarzen Lade erhält das documenta archiv ein komplexes
Künstler*innenarchiv, das die Geschichte der Performancekunst in differenzierter
Weise erfasst und dabei nicht allein ein breites Spektrum der künstlerischen
Praxis spiegelt, sondern auch die weit verzweigten Akteur*innen-Netzwerke der
internationalen Performance-Szene abbildet.



Weitere Informationen zur Schenkung finden Sie hier!

‡22. Mai 2024


SAMSTAG, 25. MAI 2024, 10.30–18 UHR IM FRIDERICIANUM: FACHTAGUNG REUSE &
UPCYCLING IM BAU- UND KREATIVBEREICH



Die Kooperationen der Initiativen zur Stärkung der Materialkreisläufe, die auch
zur documenta 15 ausgebaut wurden, arbeiten intensiv weiter. Die
„materialcycles“ haben 2022 zur documenta 15 Möglichkeiten und Potenziale
aufgezeigt, Netzwerke gestärkt und damit den Weg für eine praktizierte und
gelebte Materialverteilung gestärkt.
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Die Kooperationen der Initiativen zur Stärkung der Materialkreisläufe, die auch
zur documenta 15 ausgebaut wurden, arbeiten intensiv weiter. Die
„materialcycles“ haben 2022 zur documenta 15 Möglichkeiten und Potenziale
aufgezeigt, Netzwerke gestärkt und damit den Weg für eine praktizierte und
gelebte Materialverteilung gestärkt.



Am 25. Mai 2024 lädt der Materialverteilung Kassel e.V. zum interdisziplinären
Erfahrungsaustausch über zirkuläres Planen, Bauen und Gestalten in der Praxis
zum Fachtag „ReUse & Upcycling im Bau- und Kreativbereich“ im Museum
Fridericianum ein.
Am Vormittag liegt der Schwerpunkt auf dem Bereich Planung, Architektur und
Baugewerbe. Im Hafen der Stadt Kassel entsteht in Kooperation mit der Baustoff-
und Materialbörse gGmbH ein Lager, an dem Themen wie zerstörungsfreier Rückbau,
Integration von ReUse-Bauteilen in den Entwurfsprozess und das Mitdenken eines
späteren Rückbaus einen festen Ort bekommen sollen.
Am Nachmittag steht der Ausbau von Materialkreisläufen im Bereich Kunst und
Kultur im Fokus. Nach fünf Impulsvorträgen steht der Austausch untereinander und
mit den Referent*innen im Vordergrund.



Samstag, 25. Mai 2024, 10.30–18 Uhr im Museum Fridericianum



Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden an den Materialverteilung Kassel e.V.
werden erbeten. Eine Anmeldung ist erwünscht (bis Sonntag, 19.5.2024 per Mail an
kontakt@materialverteilung.org).



Programm: Fachtag ReUse & Upcycling im Bau- und Kreativbereich



10.30 Uhr
Ankommen im Café und Begrüßung
Fridericianum (Gastgeber) und Sabine Grünewald (Moderatorin)



11 Uhr
Bauverwendung (ReUse) als kommunale Aufgabe
Stadtpolitik (Martin Hoppe-Kilpper / Grüne), Klimaschutzrat und
Materialverteilung Kassel (Jens Steuber)



11.30 Uhr
Praxisbeispiele von ReUse in Planung und Ausführung
Bauteilernte: Bauteilbörse Bremen (Karin Strohmeier) und foundation 5+ am
Beispiel Suffizienzhaus Uhlandstraße 10 (Matz Foitzik und Kolleg*innen)



12 Uhr
Stand & Visionen der Materialverteilung KS und der Baustoffbörse Beispiele,
Kooperationen und Ideenbörse (Ralf Meier-Böke, Hans Weishaar und Melissa
Schmidt)



12.15 Uhr
Offene Gesprächsrunde und Möglichkeit für Arbeitsgruppen
Live Act Wortsurfen mit Axel Garbelmann



13 Uhr
Gemeinsames Mittagessen



14.30 Uhr
Ankommen Café und Begrüßung



14.45 Uhr
Kultur und Nachhaltigkeit - nationale und internationale Beispiele – Materials
oft he Arts (New York; Jan Heise), Hanseatische Materialverwaltung (Hamburg) und
Baustoffbörse und Materialverteilung (KS; Jens Steuber)



15.15 Uhr
Kooperationen zwischen Kulturschaffenden in Kassel
documenta und Museum Fridericianum gGmbH (Andreas Hoffmann, Martin Fokken),
Staatstheater Kassel zur bestehenden Kooperation mit der MvK, Erfassung und
Vermittlung durch die MvK



15.45 Uhr
Offene Gesprächsrunde und Möglichkeit für Arbeitsgruppen



16.30 Uhr
Kaffeepause
"Der Mantel" Margarita Dettbarn



17 Uhr
Tageszusammenfassung


‡ 7. Mai 2024


PRESSEMITTEILUNG:
BESCHLUSS ÜBER ZENTRALE EMPFEHLUNGEN DER ORGANISATIONSENTWICKLUNG –
WEG FREI FÜR DAS AUFSTELLEN DER FINDUNGSKOMMISSION DER DOCUMENTA 16



Im Anschluss an das öffentliche Kommentierungsverfahren haben die Gremien der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH in der heutigen Aufsichtsratssitzung
die ausstehenden Beschlüsse zu den fünf zentralen Empfehlungen aus dem
Abschlussbericht der Organisationsentwicklung gefasst.

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Im Anschluss an das öffentliche Kommentierungsverfahren haben die Gremien der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH in der heutigen Aufsichtsratssitzung
die ausstehenden Beschlüsse zu den fünf zentralen Empfehlungen aus dem
Abschlussbericht der Organisationsentwicklung gefasst.




Nach eingehender Betrachtung und ausführlicher Bewertung und Abwägung von
Rückmeldungen aus dem öffentlichen Kommentierungsverfahren werden mit Blick auf
die klare Rollendefinition zwischen Geschäftsführung und Künstlerischer Leitung
zwei METRUM-Empfehlungen nicht übernommen:

- An Stelle des Konzeptes von zwei Codes of Conducts soll lediglich der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH als Trägergesellschaft die Erstellung
eines Codes of Conduct auferlegt werden. Er bildet den Orientierungsrahmen für
die Arbeit der documenta. Der Künstlerischen Leitung wird die Entwicklung eines
eigenen Codes of Conduct demgegenüber nicht zur Auflage gemacht. Stattdessen
soll im regulären Veranstaltungslauf der documenta frühzeitig nach der Berufung
der Künstlerischen Leitung eine gemeinsam mit der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH ausgerichtete öffentliche Veranstaltung vorgesehen werden,
bei der die Künstlerische Leitung ihr künstlerisches Konzept vorstellt und
hierbei auch darlegt, welches Verständnis sie von der Achtung der Menschenwürde
hat und wie deren Wahrung auf der von ihr kuratierten Ausstellung sichergestellt
werden soll.

- Der Aufsichtsrat wird nicht verkleinert. Auf diese Weise sollen die Stadt
Kassel und das Land Hessen angemessen vertreten sein. Zwei Vertreter*innen des
Bundes werden in den Aufsichtsrat als vollwertige Mitglieder mit Stimmrecht
aufgenommen.

Den METRUM-Empfehlungen folgend, werden die Findungskommission und das Prozedere
ihrer Aufstellung auf Vorschlag der Geschäftsführung beibehalten, wobei weiche
Auswahlkriterien, die dem Diversitätsziel entsprechen, weiterhin gestärkt
werden. Ferner wird ein aus sechs Personen bestehender wissenschaftlicher Beirat
eingerichtet und die/der Vorsitzende als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht in
den Aufsichtsrat aufgenommen, sowie die Aufgaben von Geschäftsführung und
Künstlerischer Leitung insofern geklärt, als dass die geschäftsführenden und
kuratorischen Bereiche klar voneinander abgegrenzt werden – wobei Letztere die
volle künstlerische Freiheit genießt. Schließlich wird ein Management Board in
der documenta und Museum Fridericianum gGmbH eingerichtet, dem die
Abteilungsleitungen und auch die zukünftige Künstlerische Leitung angehören.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der documenta und Museum Fridericianum gGmbH und
Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Sven Schoeller betont: „Die documenta gGmbH
geht mit den eingeholten Expertisen nach der documenta 15, einschließlich des
METRUM-Abschlussberichtes und den heute getroffenen Beschlüssen mit einem
wirksamen Instrumentarium zum Schutz künstlerischer Freiheit und zum Schutz
gegen menschenfeindliche Diskriminierung und Antisemitismus gestärkt in die
Zukunft. Zu den abgewogenen Entscheidungen, die wir in dem schwierigen
Spannungsfeld zu treffen hatten, hat der transparente Prozess um die
Empfehlungen zur Organisationsuntersuchung und die engagierte Beteiligung der
interessierten Öffentlichkeit beigetragen. Dafür bedanke ich mich im Namen der
documenta gGmbH ausdrücklich.“ Er ergänzt: „Die in den Gremien bereits vor dem
Kommentierungsverfahren bestehende Skepsis gegenüber dem Vorschlag eines Codes
of Conduct hat sich auch durch eine Reihe von Eingaben während des
Kommentierungsverfahrens bestätigt, wenngleich die Position diskursiv betrachtet
wird. Die nunmehr getroffene Lösung eines Veranstaltungsformats erfüllt den
seitens der Beratungsgesellschaft METRUM mit dem Vorschlag der beiden Codes of
Conducts verfolgten Zweck des frühzeitigen Dialogs zwischen Künstlerischer
Leitung und Verantwortlichen der Trägergesellschaft, ohne die künstlerische
Freiheitsperspektive zu tangieren. Dank dieser Lösung können wir daher auf den
zweiten Code of Conduct verzichten und erreichen gleichwohl die angestrebten
Schutzzwecke.“

Der Hessische Staatsminister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur
und neu gewählte Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Timon Gremmels
unterstreicht: „Es ist eine der komplexesten Aufgaben der gegenwärtigen
Kulturpolitik, eine praktikable Balance zwischen dem Schutz der Kunstfreiheit
und der Wahrung der Menschenwürde zu finden. Auch in Zeiten zunehmender
Konflikte, die sich in den Kunstbetrieben abspielen, müssen beide hohen Güter
gleichermaßen Achtung erfahren. Wir haben heute die Voraussetzungen geschaffen,
damit dies bei der nächsten documenta gelingen kann. Ich bin zuversichtlich,
dass sich mit der klar definierten Rollenteilung zwischen Geschäftsführung und
Künstlerischer Leitung Vorgänge wie auf der documenta 15 nicht wiederholen.“

Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
sagt: „Ich bin überzeugt, dass wir mit dem nun beschlossenen Werkzeugkasten
bestens aufgestellt sind, um mit großen Schritten auf die documenta 16
zuzugehen. Die erste Maßnahme ist, jetzt sehr schnell die Internationale
Findungskommission aufzustellen.“

Öffentliches Kommentierungsverfahren
Über das öffentliche Kommentierungsverfahren ließen die Auftraggeber der
Organisationsentwicklung fünf zentrale Empfehlungen des Abschlussberichts der
Organisationsentwicklung vom 21. Dezember 2023 bis zum 31. Januar 2024
kommentieren. Die Auswertung erfolgte durch Prof. Dr. Joanna Ozga (Professorin
für internationale Unternehmensführung an der Hochschule Fulda) sowie ihre
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Mira Bickert.

Download:
Aufsichtsratsbeschluss
Gemeinsame Erklärung der Kulturministerkonferenz, der Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien und der kommunalen Spitzenverbände vom 12.
März 2024
Auswertungsbericht von Prof. Dr. Joanna Ozga und Mira Bickert, vom 5. Februar
2024
Rohdaten der Einträge im Kommentierungsverfahren, vom 7. Februar 2024
METRUM Stellungname zu den Ergebnissen des Kommentierungsverfahrens, vom 8.
April 2024

‡ 2. Mai 2024


SAMSTAG, 4. MAI 2024: PLATZ NEHMEN FÜR DEMOKRATIE – DEMOKRATIE STÄRKEN MIT BLICK
AUF DIE EUROPAWAHL




Am Samstag, 4. Mai 2024 startet die Kampagne "Platz nehmen für Demokratie" zur
Europawahl mit einer Auftaktveranstaltung auf dem Friedrichsplatz. Die
Initiative, bestehend aus über 50 Institutionen und Organisationen aus der Stadt
und dem Landkreis Kassel, lädt ein, ins Gespräch zu kommen und die demokratische
Debattenkultur zu stärken. Paarweise oder in Gruppen werden Stühle auf dem
Friedrichsplatz aufgestellt, um miteinander kontrovers zu diskutieren:
aushalten, ernstnehmen und aufeinander eingehen ist die Devise. Auch im Foyer
des Fridericianum wird ein Stuhlpaar platziert und lädt dazu ein, in den Dialog
zu gehen und Meinungen auszutauschen. Mehr


Am Samstag, 4. Mai 2024 startet die Kampagne "Platz nehmen für Demokratie" zur
Europawahl mit einer Auftaktveranstaltung auf dem Friedrichsplatz. Die
Initiative, bestehend aus über 50 Institutionen und Organisationen aus der Stadt
und dem Landkreis Kassel, lädt ein, ins Gespräch zu kommen und die demokratische
Debattenkultur zu stärken. Paarweise oder in Gruppen werden Stühle auf dem
Friedrichsplatz aufgestellt, um miteinander kontrovers zu diskutieren:
aushalten, ernstnehmen und aufeinander eingehen ist die Devise. Auch im Foyer
des Fridericianum wird ein Stuhlpaar platziert und lädt dazu ein, in den Dialog
zu gehen und Meinungen auszutauschen.


Auftaktveranstaltung mit Begrüßung durch die Initiator*innen und durch den
Oberbürgermeister der Stadt Kassel Sven Schoeller und anschließend gemeinsam
Platz nehmen für Demokratie

Wann: am Samstag, 4. Mai 2024 von 12 bis 14 Uhr

Wo: in Kassel auf dem Friedrichsplatz (zwischen SINN und Fridericianum)

Weitere Informationen

‡24. April 2024


DOCUMENTA 15 „ALLES-BRÜCKE“ WIRD ZU „ALLES-HAUS“ IN
SCHÜLER*INNEN-SELBSTVERWALTUNG



Die „Alles-Brücke“ wurde von dem Kollektiv Recetas Urbanas für das Ahoi Gelände
auf der documenta 15 gemeinsam mit Schüler*innen der Unterneustädter Grundschule
entworfen und erbaut. Die spielerische Brücke aus recycelten Materialien
überspannte das Gebäude des Ahoi-Bootsverleih an der Fulda. Nach Abschluss der
100-tägigen Laufzeit der documenta war geplant, die Brücke an der Schule wieder
aufzubauen und als Spielstruktur oder offenes Klassenzimmer zu nutzen.
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Die „Alles-Brücke“ wurde von dem Kollektiv Recetas Urbanas für das Ahoi Gelände
auf der documenta 15 gemeinsam mit Schüler*innen der Unterneustädter Grundschule
entworfen und erbaut. Die spielerische Brücke aus recycelten Materialien
überspannte das Gebäude des Ahoi-Bootsverleih an der Fulda. Nach Abschluss der
100-tägigen Laufzeit der documenta war geplant, die Brücke an der Schule wieder
aufzubauen und als Spielstruktur oder offenes Klassenzimmer zu nutzen.



Nachdem die Schüler*innen den Wunsch nach einem eigenen Rückzugsort auf dem
Schulgelände äußerten, wird dieser nun aus den eingelagerten Materialien der
documenta Brücke entstehen und selbstständig von den Kindern verwaltet werden –
aus der „Alles-Brücke“ wird das „Alles Haus“. Die Schüler*innen haben gemeinsam
mit Unterstützer*innen mit den ersten Arbeiten begonnen und Ziel ist es, das
Haus bis zum Ende des Sommers in seinen Grundzügen fertig zu stellen. Auch das
Kollektiv Recetas Urbanas kommt regelmäßig zu Besuch nach Kassel, um das
Bauvorhaben zu unterstützen.



Noch ist unklar, wie groß und komplex das Kinderbeteiligungsprojekt werden soll,
so gibt es bereits Ideen für ein Solardach, eine Komposttoilette und für eine
gemeinsam Bepflanzungsaktion in Kooperation mit der Initiative „Essbare Stadt“.
Auch der zweite Standort der Grundschule an der Ysenburgstraße soll ein
„Alles-Haus“ für den Schulhof bekommen. Durch die während der documenta 15
etablierten Material-Kreislauf-Initiativen stehen ausreichend Baumaterialien für
beide Standorte zur Verfügung. Das Projekt wird großzügig unterstützt vom Rotary
Club Kassel und der Ikea-Stiftung.

‡22. April 2024


DOCUMENTA 14: MATAAHO COLLECTIVE ERHÄLT DEN GOLDENEN LÖWEN DER 60. BIENNALE DI
VENEZIA



Das Kollektiv aus Aotearoa (Neuseeland) wurde für seine große Installation
Takapau ausgezeichnet, die Teil der von Adriano Pedrosa kuratierten Ausstellung
Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere auf der Biennale di Venezia ist und
den Auftakt der Hauptausstellung auf dem Arsenale-Gelände bildet.
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Das Kollektiv aus Aotearoa (Neuseeland) wurde für seine große Installation
Takapau ausgezeichnet, die Teil der von Adriano Pedrosa kuratierten Ausstellung
Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere auf der Biennale di Venezia ist und
den Auftakt der Hauptausstellung auf dem Arsenale-Gelände bildet.



Die vier Wahine-Māori-Künstlerinnen Erena Arapere-Baker, Sarah Hudson, Bridget
Reweti und Terri Te Tau schaffen komplexe Installationen, in denen sie
traditionelle Kunstpraktiken der Māori mit zeitgenössischen Materialien
kombinieren und auf diese Weise die Tradition in eine Zukunft übertragen.



Bereits vor ihrer Teilnahme in Venedig und an der 23. Sydney Biennale in 2022,
waren Mataaho Collective auf der documenta 14 (2017) vertreten. Ihre Arbeit Kiko
Moana, die im Hessischen Landesmuseum in Kassel zu sehen war, basiert auf mana
wāhine, einem Konzept zur Ermächtigung der Māori-Frauen.



In der Laudatio der Internationalen Jury in Venedig, bestehend aus der
Jury-Vorsitzenden Julia Bryan-Wilson (USA), Alia Swastika (Indonesien), Chika
Okeke-Agulu (Nigeria), Elena Crippa (Italien) und María Inés Rodríguez
(Frankreich/Kolumbien), heißt es: „The Māori Mataaho Collective has created a
luminous woven structure of straps that poetically crisscross the gallery space.
Referring to matrilinear traditions of textiles with its womb-like cradle, the
installation is both a cosmology and a shelter. Its impressive scale is a feat
of engineering that was only made possibly by the collective strength and
creativity of the group. The dazzling pattern of shadows cast on the walls and
floor harks back to ancestral techniques and gestures to future uses of such
techniques.“

‡18. März 2024


25 JAHRE DOCUMENTA STADT KASSEL – JUBILÄUMSFÜHRUNGSPROGRAMM ZU DEN DOCUMENTA
AUSSENKUNSTWERKEN



Um die tiefe Verbindung der Stadt Kassel mit der documenta auch zwischen den
Ausstellungsjahren hervorzuheben, wurde der Stadt ab 19. März 1999 der
offizielle Namenszusatz documenta gegeben. Seitdem heißt es auf Ortsschildern,
dem offiziellen Briefpapier und an vielen anderen Stellen „documenta Stadt
Kassel“. Dieses Ereignis feiert am 19. März 2024 sein 25.-jähriges Jubiläum. Aus
diesem Anlass bietet die documenta und Museum Fridericianum gGmbH gemeinsam mit
der Stadt Kassel von Dienstag, 19. bis Sonntag 24. März 2024 ein mehrsprachiges
Führungsprogramm zu den documenta Außenkunstwerken. Den Auftakt machen
Oberbürgermeister Sven Schoeller und Andreas Hoffmann.Mehr

Um die tiefe Verbindung der Stadt Kassel mit der documenta auch zwischen den
Ausstellungsjahren hervorzuheben, wurde der Stadt ab 19. März 1999 der
offizielle Namenszusatz documenta gegeben. Seitdem heißt es auf Ortsschildern,
dem offiziellen Briefpapier und an vielen anderen Stellen „documenta Stadt
Kassel“. Dieses Ereignis feiert am 19. März 2024 sein 25.-jähriges Jubiläum. Aus
diesem Anlass bietet die documenta und Museum Fridericianum gGmbH gemeinsam mit
der Stadt Kassel von Dienstag, 19. bis Sonntag 24. März 2024 ein mehrsprachiges
Führungsprogramm zu den documenta Außenkunstwerken. Den Auftakt machen
Oberbürgermeister Sven Schoeller und Andreas Hoffmann.


Programm: Führungen zu den documenta Außenkunstwerken
19. – 24. März 2024

Dienstag, 19.3.2024, 18 Uhr
Olu Oguibe: Die Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, documenta 14 (2017)
Sven Schoeller, Oberbürgermeister der documenta Stadt Kassel und Andreas
Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Kurzführung in deutscher Sprache
Treffpunkt: Das Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, Treppenstraße

Mittwoch, 20.3.2024, 12 Uhr
Jonathan Borofsky: Man Walking to the Sky, documenta 9 (1992)
Sebastian Borkhardt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in deutscher Sprache
Treffpunkt: Man Walking to the Sky, Vorplatz Kulturbahnhof

Mittwoch, 20.3.2024, 17 Uhr
Lois Weinberger: Das über Pflanzen ist eins mit ihnen, documenta 10 (1997)
Saskia Mattern, Leiterin von Archiv & Sammlungen des documenta archiv
Kurzführung in englischer Sprache
Treffpunkt: Gleis 1, Kulturbahnhof (Südflügel)

Donnerstag, 21.3.2024, 12 Uhr
Joseph Beuys: 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, documenta 7
(1982)
Martin Groh, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in englischer Sprache
Treffpunkt: Fridericianum

Donnerstag, 21.3.2024, 17 Uhr
Haus‐Rucker‐Co: Rahmenbau (Landschaft im Dia), documenta 6 (1977)
Martin Groh, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in deutscher Sprache
Treffpunkt: Rahmenbau (neben documenta Halle)

Freitag, 22.3.2024, 12 Uhr
Thomas Schütte: Die Fremden, documenta 9 (1992)
Julius Lehmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in deutscher Sprache
Treffpunkt: Rotes Palais (neben Fridericianum)

Freitag, 22.3.2024, 17 Uhr
Walter De Maria: Der vertikale Erdkilometer, documenta 6 (1977)
Julius Lehmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in englischer Sprache
Treffpunkt: Friedrichsplatz (mittig)

Samstag, 23.3.2024, 12 Uhr
Claes Oldenburg: Spitzhacke, documenta 7 (1982) / Per Kirkeby: Raumskulptur,
documenta 9 (1992) / Haus-Rucker-Co: Bild im Dia, documenta 6 (1977)
documenta Kurzführung in englischer Sprache: mit Julia Ronge
Treffpunkt: Spitzhacke an der Fulda

Samstag, 23.3.2024, 14 Uhr
Max Neuhaus: Three to One (Klanginstallation), documenta 9 (1992) / Giuseppe
Penone: Idee di Pietra, documenta 13 (2012), Haus‐Rucker‐Co: Rahmenbau
(Landschaft im Dia), documenta 6 (1977) / Per Kirkeby: Raumskulptur, documenta 9
(1992)
Kurzführung in italienischer Sprache mit Cecilia Winter
Treffpunkt: AOK-Gebäude

Samstag, 23.3.2024, 17 Uhr
Joseph Beuys: 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, documenta 7
(1982) / Thomas Schütte: Die Fremden, documenta 9 (1992) / Olu Oguibe: Das
Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, documenta 14 (2017)
Kurzführung in deutscher Sprache mit Annette Bellon
Treffpunkt: Vor dem Fridericianum

Sonntag, 24.3.2024, 12 Uhr
Joseph Beuys: 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, documenta 7
(1982) / Thomas Schütte: Die Fremden, documenta 9 (1992) / Walter De Maria: Der
vertikale Erdkilometer, documenta 6 (1977)
Kurzführung in französischer Sprache mit Claudia Panetta-Möller
Treffpunkt: Vor dem Fridericianum

Sonntag, 24.3.2024, 14 Uhr
Jonathan Borofsky: Man Walking to the Sky, documenta 9 (1992) / Olu Oguibe: Die
Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, documenta 14 (2017)
Kurzführung in deutscher Sprache mit Claudia Panetta-Möller
Treffpunkt: Man Walking to the Sky, Vorplatz Kulturbahnhof

Sonntag, 24.3.2024, 17 Uhr
Olu Oguibe: Das Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, documenta 14 (2017) /
Thomas Schütte: Die Fremden, documenta 9 (1992) / Joseph Beuys: 7000 Eichen –
Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, documenta 7 (1982)
Kurzführung in russischer Sprache mit Anna Bieber
Treffpunkt: Das Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, Treppenstraße

Die Teilnahme an den Führungen ist kostenfrei.

‡ 7. Februar 2024


BUCH-KUNST: KUNST-BUCH - ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN AM 8. UND 14. FEBRUAR



Eine Studioausstellung im Lesesaal des documenta archivs

Die documenta 6 präsentierte 1977 erstmalig Künstler*innenbücher, Buchobjekte
und „Konzept-Bücher“ in einem eigenständigen Bereich. Im Obergeschoss der Neuen
Galerie konzipierte der Wiesbadener Rechtsanwalt und Büchersammler Rolf Dittmar
gemeinsam mit dem New Yorker Kunsthistoriker und -kritiker Peter Frank die
Abteilung Metamorphosen des Buches und vereinte unterschiedliche Positionen wie
Dieter Roths gebundene und gestanzte Ausschnitte isländischer Tageszeitungen,
die konkrete Poesie Gerhard Rühms, Timm Ulrichs in Stein gemeißelte Aufforderung
Denken sie immer daran mich zu vergessen (als Grabstein in Form eines
aufgeschlagenen Buches) oder Alice Kochs Knüll-Book – ein Knüllobjekt in
Plastiktüte im Plastikeinband.Mehr

Eine Studioausstellung im Lesesaal des documenta archivs

Die documenta 6 präsentierte 1977 erstmalig Künstler*innenbücher, Buchobjekte
und „Konzept-Bücher“ in einem eigenständigen Bereich. Im Obergeschoss der Neuen
Galerie konzipierte der Wiesbadener Rechtsanwalt und Büchersammler Rolf Dittmar
gemeinsam mit dem New Yorker Kunsthistoriker und -kritiker Peter Frank die
Abteilung Metamorphosen des Buches und vereinte unterschiedliche Positionen wie
Dieter Roths gebundene und gestanzte Ausschnitte isländischer Tageszeitungen,
die konkrete Poesie Gerhard Rühms, Timm Ulrichs in Stein gemeißelte Aufforderung
Denken sie immer daran mich zu vergessen (als Grabstein in Form eines
aufgeschlagenen Buches) oder Alice Kochs Knüll-Book – ein Knüllobjekt in
Plastiktüte im Plastikeinband.


Noch bis Ende Februar präsentiert das documenta archiv dokumentarisches
Material, das sich mit der Gestaltung von Büchern und der Buchkunst im Kontext
der documenta-Geschichte befasst. Emily Denyer kuratierte gemeinsam mit André
Biribanti eine Studioausstellung, die einen Einblick in den vielseitigen Bestand
der Spezialbibliothek gibt und ein besonderes Schlaglicht auf die historische
Sektion Buchkunst der documenta 6 wirft.

Die Ausstellung wird ergänzt durch einen Handapparat mit Literatur zum Stöbern
und Nachlesen. Die Kuratorin Emily Denyer führt am 8. und 14. Februar 2024 um
16.30 Uhr durch die Ausstellung Buch-Kunst: Kunst-Buch.

Zu sehen im Lesesaal des documenta archivs
Kulturhaus Dock4
Untere Karlsstr. 4, 34117 Kassel
Dienstag bis Freitag 9 – 16 Uhr

Weiter Informationen zur Ausstellung

‡ 1. Februar 2024


KOMMENTIERUNGSVERFAHREN DER ZENTRALEN EMPFEHLUNGEN DER ORGANISATIONSENTWICKLUNG
ABGESCHLOSSEN



Mit der Publikation des Abschlussberichts der mit der Organisationsentwicklung
der documenta und Museum Fridericianum gGmbH betrauten Metrum Management GmbH im
vergangenen Jahr war eine Kommentierungsmöglichkeit der fünf zentralen
Empfehlungen verbunden. Vom 21. Dezember 2023 bis zum 31. Januar 2024 war die
Öffentlichkeit eingeladen, ihr Feedback digital zu erteilen.Mehr

Mit der Publikation des Abschlussberichts der mit der Organisationsentwicklung
der documenta und Museum Fridericianum gGmbH betrauten Metrum Management GmbH im
vergangenen Jahr war eine Kommentierungsmöglichkeit der fünf zentralen
Empfehlungen verbunden. Vom 21. Dezember 2023 bis zum 31. Januar 2024 war die
Öffentlichkeit eingeladen, ihr Feedback digital zu erteilen.


Das Kommentierungsverfahren ist nun abgeschlossen und Gegenstand einer durch
Prof. Dr. Joanna Ozga (Professorin für internationale Unternehmensführung an der
Hochschule Fulda) sowie ihrer Wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Mira Bickert,
geführten Auswertung.

Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und ihre Gesellschafter sind daran
interessiert, konstruktive Kommentare, Ergänzungen und Hinweise zu
berücksichtigen. Die finale Bewertung und Entscheidung darüber, was in den
Organisationsentwicklungsprozess Eingang findet, liegt bei den Gremien der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH.

Der vollständige Abschlussbericht ist auf deutscher und englischer Sprache
weiterhin öffentlich einsehbar: Download

‡29. Januar 2024


BUCHPRÄSENTATION:
ALEXIA POOTH, EXHIBITION POLITICS. DIE DOCUMENTA UND DIE DDR (KERBER 2024)



Als Neuerscheinung in unserer Schriftenreihe präsentiert das documenta archiv am
21. Februar den Band Exhibition Politics. Die documenta und die DDR von Alexia
Pooth. Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich zum Podiumsgespräch mit der
Autorin und dem Kunstkritiker Eduard Beaucamp ein.
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Als Neuerscheinung in unserer Schriftenreihe präsentiert das documenta archiv am
21. Februar den Band Exhibition Politics. Die documenta und die DDR von Alexia
Pooth. Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich zum Podiumsgespräch mit der
Autorin und dem Kunstkritiker Eduard Beaucamp ein.



am 21. Februar 2024
um 19 Uhr
in der Rotunde des Fridericianums

Der ostdeutsche Kunstkritiker Lothar Lang bezeichnete die documenta 1959 als
„Monsterschau“ – ein Urteil, das die kulturpolitischen Spannungen zwischen den
beiden deutschen Staaten spiegelt. Welches Bild machten sich Künstler*innen und
Kulturfunktionär*innen in Ost-Berlin, Dresden oder Rostock von der documenta und
wie schauten umgekehrt die kuratorischen Teams auf die DDR? In ihrer Studie
Exhibition Politics. Die documenta und die DDR rekonstruiert Alexia Pooth dieses
besondere Kapitel Kasseler Ausstellungsgeschichte. Die Autorin zeichnet eine
Rezeptions- und Wahrnehmungsgeschichte nach, in der es trotz politischer
Frontstellungen immer auch Austausch gab. Der inhaltliche Bogen reicht von der
Gründung der documenta 1955 bis zu Catherine Davids documenta 10 im Jahr 1997.

Neben historischen Analysen bietet der Band eine vielseitige Zusammenstellung
von Dokumenten, Künstler*innenportraits und Bilderstrecken.
Zeitzeug*inneninterviews mit Eduard Beaucamp, Gudrun Brüne-Heisig, Gabi
Dolff-Bonekämper, Hans Eichel, Achim Freyer, Klaus Honnef, Gabriela Ivan, Jürgen
Schweinebraden und Volker Stelzmann machen ihn zu einem kurzweiligen Lesebuch.

Biografien:

Eduard Beaucamp, geboren 1937 in Aachen, besuchte schon als Schüler 1955 die
documenta. Nach einem Studium der Literatur- und Kunstgeschichte sowie der
Philosophie übernahm er 1966 die Leitung des Kunstressorts der FAZ. Die
documenta hatte er dabei stets im Blick, aber nicht nur, denn bereits 1968
lernte er in Leipzig den Maler Werner Tübke kennen, für dessen Kunst und die
Kunst von Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer er sich in der Bundesrepublik
früh einsetzte. Die Leipziger Schule ist ihm bis heute ein Anliegen: Beaucamp,
der regelmäßig die DDR besuchte, hat in den letzten Jahren zahlreiche Bücher
herausgegeben, darunter, in Zusammenarbeit mit Annika Michalski, Tübkes
Tagebücher.

Alexia Pooth ist assoziierte Wissenschaftlerin am documenta archiv und am
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden (HAIT). Seit 2023
ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für zeithistorische
Forschung Potsdam (ZZF). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf Raum- und
Autorschaftstheorien, Landschaftlichkeit und visueller Kultur. Nach mehrjähriger
Mitarbeit an der Stiftung Bauhaus in Dessau arbeitete sie von 2019 bis 2021 als
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Museum in Berlin an
der Konzeption und Realisierung der Ausstellung documenta. Politik und Kunst.

‡24. Januar 2024


AUSSTELLUNGSANKÜNDIGUNG: ULLA WIGGEN OUTSIDE / INSIDE



Das Fridericianum zeigt ab dem 24. Februar 2024 das Werk von Ulla Wiggen.

Ulla Wiggen
OUTSIDE / INSIDE
24. Februar – 2. Juni 2024
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Das Fridericianum zeigt ab dem 24. Februar 2024 das Werk von Ulla Wiggen.

Ulla Wiggen
OUTSIDE / INSIDE
24. Februar – 2. Juni 2024


Eröffnung: 23. Februar 2024, um 19 Uhr
Kindervernissage ab 18 Uhr

Die Ausstellung umfasst mehr als fünfzig Werke der Künstlerin und bietet damit
einen weitreichenden, chronologischen Überblick über ihr Gesamtwerk.Die Schau
zeugt vom Interesse der Künstlerin an der visuellen Erkundung der Funktionsweise
komplexer Systeme, von Computern bis hin zum Körper und Geist.

‡21. Dezember 2023


KOMMENTIERUNGSVERFAHREN ZU DEN FÜNF ZENTRALEN EMPFEHLUNGEN DER
ORGANISATIONSENTWICKLUNG ERÖFFNET



Sie haben ab sofort (für die Dauer bis zum 31. Januar 2023) die Möglichkeit, die
fünf zentralen Empfehlungen aus dem Abschlussbericht der
Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zu
kommentierten. Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und ihre
Gesellschafter sind daran interessiert, konstruktive Kommentare, Ergänzungen und
Hinweise zu berücksichtigen. Die finale Entscheidung, was in den
Organisationsentwicklungsprozess Eingang findet, liegt bei den Gremien der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH.
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Sie haben ab sofort (für die Dauer bis zum 31. Januar 2023) die Möglichkeit, die
fünf zentralen Empfehlungen aus dem Abschlussbericht der
Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zu
kommentierten. Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und ihre
Gesellschafter sind daran interessiert, konstruktive Kommentare, Ergänzungen und
Hinweise zu berücksichtigen. Die finale Entscheidung, was in den
Organisationsentwicklungsprozess Eingang findet, liegt bei den Gremien der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH.


Zur Kommentierung

‡15. Dezember 2023


ABSCHLUSSBERICHT DER ORGANISATIONSENTWICKLUNG DER DOCUMENTA UND MUSEUM
FRIDERICIANUM GGMBH LIEGT VOR



Abschlussbericht der Organisationsentwicklung der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH liegt vor – mit einem Fokus auf wirkungsvolle Maßnahmen
gegen Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
bei vollständigem Schutz der Kunstfreiheit
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Abschlussbericht der Organisationsentwicklung der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH liegt vor – mit einem Fokus auf wirkungsvolle Maßnahmen
gegen Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
bei vollständigem Schutz der Kunstfreiheit



Hier finden Sie den vollständigen Abschlussbericht der Organisationsentwicklung
der documenta und Museum Fridericianum gGmbH



Download Abschlussbericht der Organisationsuntersuchung.


In der Folge der Antisemitismusvorfälle auf der documenta 15 haben die
Gesellschafter, die Stadt Kassel und das Land Hessen, eine Aufarbeitung und
Analyse durch die fachwissenschaftliche Begleitung unter der Federführung von
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff beauftragt und auf deren Abschlussbericht aufbauend
eine umfassende extern begleitete Organisationsentwicklung der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH und ihrer Gremienstrukturen veranlasst, die im Mai
2023 startete. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen nun vor.



Die damit beauftrage Metrum Unternehmensberatung hat – basierend auf rund 50
Hintergrundgesprächen, Workshops und Fokusgruppen sowie diversen Unterlagen – im
Abschlussbericht Empfehlungen ausgesprochen. Diese betreffen die
Governance-Struktur ebenso wie die Ablauf- und Aufbauorganisation. Ziel der
Organisationsentwicklung ist die Etablierung von wirkungsvollen Maßnahmen gegen
Antisemitismus und andere Formen gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit bei
vollständigem Schutz der Kunstfreiheit sowie die Erhöhung der Krisenresilienz
und der Zukunftsfähigkeit der gemeinnützigen documenta und Museum Fridericianum
GmbH.



Nach der heutigen Aufsichtsratssitzung ist der vollständige Abschlussbericht auf
deutscher und englischer Sprache öffentlich einsehbar.



Bei den zentralen Empfehlungen handelt es sich um folgende:



1. Beibehaltung der Findungskommission mit Anpassungen (Seite 22)
Es soll weiterhin für jede documenta Ausstellung eine Findungskommission geben,
die auf Vorschlag der Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH durch den Aufsichtsrat benannt wird. Diese soll jedoch zukünftig nicht
mehr mit der Governance der Ausstellung vermischt werden und der Prozess soll
lediglich zwei Optimierungen erfahren: Er soll schriftlich fixiert werden und
die Geschäftsführung soll sich selbst verpflichten, bei ihrem Auftrag maximale
Vielfalt zu gewährleisten.

2. Entwicklung von zwei Codes of Conduct für die documenta und Museum
Fridericianum gGmbH sowie die Künstlerische Leitung (Seite 24)
Im Code of Conduct der gGmbH sollen Grundwerte beschrieben werden, an denen sich
sämtliches Handeln der gGmbH orientiert. Ein Fokus soll dabei sein, dass sie
„sich eindeutig gegen Antisemitismus, Rassismus und sonstige Formen der
Diskriminierung positioniert und ihre Einwirkungsmöglichkeiten unter Wahrung der
Kunstfreiheit auch nutzen wird, um dieses Ziel zu erreichen“. Der Code of
Conduct der Künstlerischen Leitung soll die Grundwerte ebendieser beschreiben
und Passagen enthalten, die darstellen, wie gewährleistet wird, dass die von der
Künstlerischen Leitung kuratierte Ausstellung die Menschenwürde nicht verletzt.
Beide Codes of Conduct sollen als Willensbekundung auf Augenhöhe behandelt
werden und dazu verpflichten, sich frühzeitig über die Codes of Conduct
auszutauschen und so eventuelle Differenzen zu identifizieren bzw. potenzielle
Konflikte produktiv aufzunehmen. Durch diese Konstruktion soll im Sinne des
Grundgesetzes der Abwägung zwischen der Kunstfreiheit einerseits und der Pflicht
der staatlichen Kulturverwaltung zur Diskriminierungsvermeidung andererseits
Rechnung getragen werden.

3. Optimierung der Struktur des Aufsichtsrats und Einrichtung eines
wissenschaftlichen Beirats (Seite 28)
Die Hauptverantwortung in der Aufsicht wird grundsätzlich vom Aufsichtsrat
wahrgenommen, die Rolle der Gesellschafterversammlung beschränkt sich in der
Regel auf wenige zentrale Aufgaben. Außerdem soll der Aufsichtsrat auf fünf bis
neun Mitglieder verkleinert werden, die (bis auf zwei) gleichermaßen von den
beiden Gesellschaftern benannt werden. Der Bund erhält einen stimmberechtigten
Sitz im Aufsichtsrat und bestimmt den Vorsitzenden des wissenschaftlichen
Beirats, der ebenfalls Mitglied im Aufsichtsrat werden soll. Der einzurichtende
wissenschaftliche Beirat soll aus sechs oder neun Personen aus dem
künstlerisch-kuratorischen Bereich bestehen und die Geschäftsführung und den
Aufsichtsrat beraten.

4. Klärung der Aufgaben von Geschäftsführung und Künstlerischer Leitung (Seite
29)
Die Aufgabenteilung zwischen Geschäftsführung und Künstlerischer Leitung sollte
in einer Geschäftsordnung der Geschäftsführung verbindlich geregelt sein. Im
Wesentlichen sollte diese Aufteilung klarstellen, dass die Geschäftsführung
keine kuratorischen Aufgaben übernimmt, aber die Gesamtverantwortung bei
strategischen, organisatorischen und finanziellen Themen trägt, den Schutz, der
in einem Code of Conduct der gGmbH formulierten Werte verantwortet und diese im
Dialog mit der Künstlerischen Leitung vertritt. Falls nötig, kann das in
extremen Fällen auch dazu führen, dass die Geschäftsführung die Verantwortung
hat, sich von manchen künstlerischen Inhalten zu distanzieren, ohne in diese
selbst einzugreifen.

5. Einführung eines Management Boards (Seite 40)
Zur Sicherstellung effektiver Führung und einer sehr guten internen
Kommunikation soll anknüpfend an das neugeordnete Organigramm die Einrichtung
eines Management Boards für die gGmbH eingeführt werden. Im Management Board der
gGmbH sollen die Abteilungsleitungen (Heads) und Direktor*innen (Directors)
sowie darüber hinaus die Geschäftsführung und die Künstlerische Leitung
vertreten sein.



Der Aufsichtsratsvorsitzende der documenta und Museum Fridericianum gGmbH und
Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Sven Schoeller konstatiert: „Die Ereignisse
und Entwicklungen um das Auftreten antisemitischer Inhalte, Werke und Positionen
auf der documenta 15 haben gezeigt, dass die Organisation der weltweit
bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst nicht über die geeigneten
Instrumente, Strukturen und Verfahren verfügt hat, um der Situation adäquat zu
begegnen. Für die Zukunft der documenta ist von zentraler Bedeutung, das
hierdurch und nach dem Rücktritt der Findungskommission für die Künstlerische
Leitung der documenta 16 verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen. Die
zuständigen Gremien der documenta werden daher mit größter Umsicht dafür Sorge
tragen, klare organisatorische Rahmenbedingungen für künftige Ausstellungen zu
beschließen, die die Gewährleistung künstlerischer Freiheit für Kuratorium,
sowie Künstlerinnen und Künstler unmissverständlich garantieren und gleichzeitig
wirksame und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus
implementieren. Der Abschlussbericht der Organisationsentwicklung bietet hierfür
eine hervorragende Grundlage. Sobald die Gremien der documenta abschließend über
die Empfehlungen der Organisationsuntersuchung beschlossen haben, wird der
Findungsprozess für eine Künstlerische Leitung neu gestartet. Dies ist für das
erste Quartal 2024 vorgesehen.“



Die Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Hessische Ministerin für
Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn betont: „Wir haben als Gesellschafter
zugesagt, echte Lehren aus den antisemitischen Grenzüberschreitungen auf der
documenta 15 zu ziehen. Es hat sich gezeigt, wie wichtig es war, eine umfassende
und selbstkritische Analyse der Verantwortlichkeiten und Strukturen vorzunehmen.
Mit den jetzt vorliegenden Empfehlungen haben wir eine gute Basis geschaffen, um
die documenta in ihrer Einzigartigkeit zu bewahren und gleichzeitig strukturell
weiterzuentwickeln. Unser wesentliches Ziel ist es, dass sich antisemitische
Vorfälle nicht mehr wiederholen. Für die Zukunft der documenta ist es elementar,
dass der Schatten der documenta 15 nicht auf der documenta 16 liegt.“



Der Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH Andreas
Hoffmann ergänzt: „Nachdem wir vom ersten Tag meiner Tätigkeit für die documenta
an intensiv an der Organisationsentwicklung gearbeitet haben, freue ich mich
sehr, die Ergebnisse nun mit der Öffentlichkeit teilen zu können. Wer den
Bericht studiert, wird feststellen, dass er gleichermaßen wirkungsvolle
Maßnahmen gegen Antisemitismus und andere Formen gruppenspezifischer
Menschenfeindlichkeit implementieren möchte, wie er sicherstellen möchte, dass
dabei die Kunstfreiheit unbedingt und uneingeschränkt geschützt bleibt.“



Der Abschlussbericht der Metrum Managementberatung GmbH ist auf deutscher und
englischer Sprache hier einzusehen.



Mit der Publikation verbunden ist ferner die Möglichkeit zur Kommentierung der
zentralen Empfehlungen für die interessierte Öffentlichkeit. Diese lagen dem
Aufsichtsrat heute zur Kenntnisnahme vor und wurden noch nicht zur
Beschlussfassung gestellt. Eine entsprechende, über die Website www.documenta.de
zugängliche Plattform ermöglicht ab Donnerstag, den 21. Dezember 2023 für die
Dauer von gut einem Monat (bis 31. Januar 2024), die insgesamt fünf zentralen
Empfehlungen zu kommentieren. Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und
ihre Gesellschafter sind daran interessiert, konstruktive Kommentare,
Ergänzungen und Hinweise zu berücksichtigen. Die finale Entscheidung, was in den
Organisationsentwicklungsprozess Eingang findet, liegt bei den Gremien der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH.


‡27. November 2023


SYMPOSIUM: DIE DOCUMENTA FIFTEEN ALS ZÄSUR? KUNST, POLITIK, ÖFFENTLICHKEIT



Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer
Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen
Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum
gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta
fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in
der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge
von Gesprächen kamen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas
Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort.
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Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer
Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen
Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum
gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta
fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in
der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge
von Gesprächen kamen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas
Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort.



Das Livestreaming der Veranstaltung bleibt weiterhin online.
Symposium Freitag, 17. November 2023
Symposium Samstag, 18. November 2023

‡27. November 2023


IN | OUT — KANONISIERUNGSPROZESSE MODERNER KUNST UND DIE ERSTE DOCUMENTA

Bild: Eröffnungsrede von Kultusminister Arno Hennig zur ersten documenta am 16.
Juli 1955.
© Stadtarchiv Kassel, Bildsignatur: 0.552.866, Fotograf: Carl Eberth



30.11. — 2.12.2023
Tagung des documenta archivs
documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Fridericianum, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
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30.11. — 2.12.2023
Tagung des documenta archivs
documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Fridericianum, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel



Was meinen wir eigentlich, wenn wir vom Kanon in der modernen Kunst sprechen?
Warum zählen bestimmte künstlerische Positionen wie selbstverständlich dazu,
während andere Werke aus dem Blick geraten? Die documenta Ausstellungen haben am
Kanonisierungsprozess aktiv mitgeschrieben, Karrieren im Ausstellungsbetrieb
befördert, die Ankaufspolitiken öffentlicher Sammlungen mitbestimmt, aber auch
zur Marginalisierung einzelner Biografien oder künstlerischer Gruppierungen
beigetragen.

Die Tagung „IN|OUT“ widmet sich den komplexen Mechanismen der Auslese im Umfeld
der ersten documenta (1955). Im Raum stehen kuratorische Entscheidungsprozesse,
kunsttheoretische Setzungen, individuelle Qualitätsurteile und persönliche
Netzwerke, ebenso ökonomische Interessen und Zwänge. Gleichzeitig gilt es, die
methodische und gesellschaftliche Relevanz des Kanon- Begriffs zu hinterfragen.

Auftaktveranstaltung
30. November 2023, 19:00 Uhr

Begrüßung: Prof. Dr. Andreas Hoffmann (documenta gGmbH)

Keynote: Prof. Dr. Christian Fuhrmeister
(Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München)
„Wer braucht wann warum welches Bild von ‚moderner Kunst‘?“

Im Anschluss Podium mit Prof. Dr. Christian Fuhrmeister, Dr. Reinhard Spieler
(Sprengel Museum Hannover) und Prof. Dr. Annette Tietenberg (HBK Braunschweig);
Moderation: Dr. Birgitta Coers (documenta archiv, Kassel)

Zum vollständigen Programm

‡16. Oktober 2023


DOCUMENTA 13 KÜNSTLERIN ANNA BOGHIGUIAN ERHÄLT DEN WOLFGANG-HAHN PREIS 2024



Die ägyptisch-kanadische Künstlerin Anna Boghiguian war nach ihrer Teilnahme an
der documenta 13 u.a. Teil der Biennalen von Istanbul 2009 und Sharjah 2011. Nun
wird die Künstlerin für ihr Werk geehrt und erhält den 30. Wolfgang-Hahn Preis
der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln. Mehr

Die ägyptisch-kanadische Künstlerin Anna Boghiguian war nach ihrer Teilnahme an
der documenta 13 u.a. Teil der Biennalen von Istanbul 2009 und Sharjah 2011. Nun
wird die Künstlerin für ihr Werk geehrt und erhält den 30. Wolfgang-Hahn Preis
der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln.

Die Gastjurorin und Künstlerische Leitung der documenta 13 Carolyn
Christov-Bakargiev betont: „Die Poesie und Einzigartigkeit ihres Werkes sowie
ihre Direktheit und Expressivität passen ideal zur Sammlung des Museum Ludwig
mit ihren starken expressionistischen Positionen“. Das Preisgeld dient dem
Ankauf von Werken der Künstlerin, welche in die Sammlung des Museum Ludwig
aufgenommen werden. Zu den bisherigen Preisträger*innen zählten bereits
documenta Künstler*innen wir Francis Alys, Haegue Yang, Trisha Donnelly, Kerry
James Marshall und Rosemarie Trockel.

‡16. Oktober 2023


VERANSTALTUNGSHINWEIS TANIA BRUGUERA IN BERLIN: WHERE YOUR IDEAS BECOME CIVIC
ACTIONS – 100 STUNDEN KOLLEKTIVE LESUNG MIT DER DOCUMENTA FIFTEEN KÜNSTLERIN



Die Performance Where Your Ideas Become Civic Actions (100 Hours Reading “The
Origins of Totalitarianism”) der Künstlerin und Aktivistin Tania Bruguera wird
Anfang Februar 2024 im Hamburger Bahnhof in Berlin zu sehen sein.
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Die Performance Where Your Ideas Become Civic Actions (100 Hours Reading “The
Origins of Totalitarianism”) der Künstlerin und Aktivistin Tania Bruguera wird
Anfang Februar 2024 im Hamburger Bahnhof in Berlin zu sehen sein.


In einer kollektiven Lesung aus dem Buch Origins of Totalitarianism der
Theoretikerin Hannah Arendt setzen sich Lesende und Publikum vier Tage und
Nächte, ausgehend von Arendts Geschichte und Theorie des Totalitarismus, mit
zentralen Themen unseres Zusammenlebens auseinander. Gemeinsam wird über Themen
wie Freiheit und Demokratie Autoritarismus und Populismus, politisches Denken
und Machtverhältnisse nachgedacht und diskutiert.
Vom 7.–11. Februar 2024 findet Tania Brugueras Performance im Hamburger Bahnhof
– Nationalgalerie der Gegenwart in Berlin statt. Das Museum ist während der
100-stündigen Veranstaltung durchgehen für das Publikum geöffnet.

Zur Veranstaltung im Hamburger Bahnhof

‡ 9. Oktober 2023


PRESSEMITTEILUNG:
DOCUMENTA GESCHÄFTSFÜHRER ANDREAS HOFFMANN ZU SOCIAL-MEDIA-LIKES VON
RUANGRUPA-MITGLIEDERN ZU PRO PALÄSTINENSISCHER-DEMONSTRATION IN BERLIN AM
VERGANGENEN SAMSTAG



Die seit Samstag kursierenden Nachrichten und Bilder von Terror und Gewalt der
Hamas in Israel, erschüttern uns bei der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH zutiefst. Tausende Raketen wurden aus dem Gazastreifen von Terrorist*innen
auf Israel abgefeuert. Zeitgleich sind schwer bewaffnete Kämpfer*innen in Israel
eingefallen. Sie sind in die Häuser von Zivilist*innen eingedrungen, haben
unschuldige Menschen ermordet und dutzende Geiseln in den Gazastreifen
verschleppt. Diese Taten sind barbarisch, sie sind empörend, sie sind in keiner
Weise zu rechtfertigen.
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Die seit Samstag kursierenden Nachrichten und Bilder von Terror und Gewalt der
Hamas in Israel, erschüttern uns bei der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH zutiefst. Tausende Raketen wurden aus dem Gazastreifen von Terrorist*innen
auf Israel abgefeuert. Zeitgleich sind schwer bewaffnete Kämpfer*innen in Israel
eingefallen. Sie sind in die Häuser von Zivilist*innen eingedrungen, haben
unschuldige Menschen ermordet und dutzende Geiseln in den Gazastreifen
verschleppt. Diese Taten sind barbarisch, sie sind empörend, sie sind in keiner
Weise zu rechtfertigen.


Der Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Andreas
Hoffmann, hat in einem Gespräch mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland
gegenüber dem Präsidenten Dr. Josef Schuster und dem Geschäftsführer Daniel
Botmann am heutigen Montag betont, dass die documenta und Museum Fridericianum
gGmbH das Vorgehen der Hamas auf das Schärfste verurteilt. Er ergänzt: Wir
empfinden tiefe Trauer, große Empathie und Solidarität mit den Menschen in
Israel. Auf deutschen Straßen und in den sozialen Medien spielen sich angesichts
dieses Grauens unvorstellbare Szenen ab. Grausame Videos von Gewalt, Mord und
Leichenschändungen nach IS-Ästhetik wurden auf Instagram tausendfach mit Herzen
geliked. Medienberichten zufolge wurden in Berlin anlässlich der aktuellen
kriegerischen Aktionen offene Solidaritätsbekundungen mit Palästina abgehalten.
Dass zwei Mitglieder des Kurator*innenkollektivs ruangrupa ein Video geliked
haben, das an ebendiesem Tag unter der Headline „Berlin up for Palestine“ „viva
Palästina“ sowie „Palestine will be free" skandierende Menschen zeigt, ist
unerträglich und inakzeptabel. Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH
distanziert sich aufs Schärfste davon. Sie nimmt zur Kenntnis, dass die Likes
inzwischen zurückgenommen wurden und die Betroffenen sie als Fehler anerkennen.
Die terroristischen Ereignisse und die Reaktionen darauf ereignen sich zu einer
Zeit, in der die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit Blick auf die
antisemitischen Verfehlungen des letzten Sommers aktiv bemüht ist, Vertrauen von
Jüd*innen und der allgemeinen Öffentlichkeit zurückzugewinnen. Nicht zuletzt
auch am heutigen 9. Oktober, an dem sich das tragische Attentat von Halle jährt,
mahnen die Ereignisse, aktiv und mit Nachdruck gegen jede Form von
Antisemitismus einzutreten.


Die aktuellen Umstände, wie auch jüngste Äußerungen von beteiligten
Künstler*innenkollektiven zum Thema Antisemitismus auf der documenta fifteen
gegenüber der Zeitschrift monopol zeigen einmal mehr, dass eine Diskussion bzw.
Verständigung um den Antisemitismuseklat auf der documenta fifteen bisher nicht
erfolgreich war. Eine umso größere Bedeutung erhält für uns das für den 17. und
18. November 2023 gemeinsam mit dem documenta Institut veranstaltete Symposium
als ein zentraler Baustein der Aufarbeitung der Antisemitismusvorfälle bei uns
in Kassel.


‡19. September 2023


PRESSEMITTEILUNG:
„DIE DOCUMENTA FIFTEEN ALS ZÄSUR? KUNST, POLITIK, ÖFFENTLICHKEIT“ – SYMPOSIUM IN
KASSEL



Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer
Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen
Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum
gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta
fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in
der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge
von Gesprächen kommen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas
Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort.
Moderiert wird die Veranstaltung von Heinz Bude.
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Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer
Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen
Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum
gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta
fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in
der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge
von Gesprächen kommen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas
Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort.
Moderiert wird die Veranstaltung von Heinz Bude.



Den Hintergrund für das Symposium bildet ein Forschungsprojekt über die
documenta fifteen als Publikumsereignis und Diskursort, das von Meron Mendel und
Heinz Bude geleitet wird. Es geht um den Streit über eine Ausstellung von
Gegenwartskunst und um die Frage, welche Rolle eine europäisch orientierte
Moderne in einer Weltgesellschaft spielt, die nicht mehr allein von Europa aus
zu begreifen ist. Die Publikation des Forschungsprojektes ist für Sommer 2024
geplant.

Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
betont: „Die documenta fifteen kam mit ihren Verfehlungen im Bereich des
Antisemitismus einer gesellschaftlichen Zäsur gleich. Die Debatte um die
Kunstfreiheit und ihre Grenzen ist seither von zunehmender Polarisierung
geprägt. Dies mit etwas Abstand bei uns in Kassel zu diskutieren, halte ich für
sehr wichtig. Ich danke Heinz Bude daher sehr herzlich für seine Arbeit auf
diesem Gebiet und für die Bereitschaft, sie für die Öffentlichkeit bereits jetzt
zu öffnen.“
Heinz Bude unterstreicht: „Dieses Symposion greift die Problematik der
Kunstfreiheit in finsteren Zeiten mit der nötigen Ruhe, aber auch mit der
erforderlichen Klarheit auf. Ich freue mich sehr auf unsere Gäste und auf ein
Gespräch ohne Geländer.“


Programm

Symposium
Die documenta fifteen als Zäsur? Kunst, Politik, Öffentlichkeit
Mit Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas Macho, Meron Mendel,
Armin Nassehi, Maria Neumann, Natan Sznaider

Freitag, 17. November, 19–21 Uhr und Samstag, 18. November 2023, 10–17 Uhr
Veranstaltungsort: UK 14, Untere Karlsstr. 14, 34117 Kassel, www.uk14.de
In deutscher Sprache mit englischer Simultanübersetzung
Livestreaming

Ablauf

Freitag 17. November 2023
19-21 Uhr. Einlass ab 18.30 Uhr

19 Uhr
Begrüßung
Andreas Hoffmann

Moderation
Heinz Bude

19.15-21 Uhr
Modul 1: Deutsche Deutungskonflikte?
Mit Nicole Deitelhoff und Meron Mendel
Zum Auftakt wird das Kunstereignis der documenta fifteen als Testfall für die
Veränderung der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland in den Blick
genommen. Was ist da unverhandelbar und in welcher Hinsicht sind Aushandlungen
nötig?

Samstag 18. November 2023
10-16 Uhr. Einlass ab 9.30 Uhr

10-11.30 Uhr
Modul 2: Die documenta als Ausstellungs- und Medienereignis
Mit Armin Nassehi und Klaus Holz
Sodann geht es um die Interferenzen zwischen dem persönlichen Erleben auf der
documenta fifteen und der Berichterstattung in den Medien über die documenta
fifteen. Welchen Spannungen, Konflikte und Spaltungen haben sich daraus in der
Rezeption ergeben?

12-13.30 Uhr
Modul 3: Israel und die globale Unruhe
Mit Natan Sznaider und Thomas Macho
Schließlich werden die unausgesprochenen Implikationen der Debatte aufgegriffen.
In Reaktionen auf die Kritik der documenta fifteen ist die Unterscheidung
zwischen einer legitimen und einer illegitimen „Israelkritik“ gemacht worden.
Welche Unruhe wird von wem mit dem Namen Israel verbunden?

13.30-14.30 Uhr
Mittagspause

14.30-16 Uhr
Modul 4: Kunst und ihre Kontaminierungen
Mit Maria Neumann und Yael Kupferberg
Nicht zuletzt wird die Spur der Kontaminierungen in der Geschichte der documenta
Ausstellungen aufgegriffen. Hier stößt die historische Analyse auf die
persönliche Konfrontation mit der Sache. Welche Befürchtungen und welche Ängste
haben die verschiedenen documenta Ausstellungen bei wem erzeugt?


Das documenta Institut
Das documenta Institut entsteht in Kooperation zwischen dem Land Hessen, der
Stadt Kassel, der documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie der Universität
Kassel mit der Kunsthochschule unter finanzieller Beteiligung für das
Bauvorhaben durch die Beauftragte für Kultur und Medien beim Bund. 2020 wurde
Professor Dr. Heinz Bude zum Gründungsdirektor ernannt. Im Rahmen des Aufbaus
des documenta Instituts wurden 2021 aus Mitteln des Landes Hessen drei Tenure
Track-Professuren in den Fachbereichen Geistes- und Kulturwissenschaften,
Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung und Gesellschaftswissenschaften
der Universität Kassel besetzt.


Pressekontakt
Johanna Köhler
Leitung Kommunikation und Marketing / Head of Communications and Marketing
documenta und Museum Fridericianum gGmbH
T + 49 561 70727-2520
M + 49 151 18015290
presse@documenta.de

‡21. August 2023


CUTES – COLLECTED QUEER AND TRANS COMICS

Eds. Nino Bulling, Joseph Kai, Nour Hifaoui
Englisch/Arabisch
Softcover, 19 × 26 cm
200 Seiten
ISBN 978-3-95476-557-7
€ 28 (D) / £ 26 / $ 38



Der Berliner Comickünstler Nino Bulling stellte bei der documenta fifteen nicht
nur großformatige Zeichnungen auf Seide in der Hafenstraße aus, er initiierte
auch gemeinsam mit dem im Libanon ansässigen Kollektiv Samandal Comics einen
zweiwöchigen Workshop mit queeren, trans* und geschlechtsuntypischen
Künstler*innen. Aus dieser Zusammenarbeit ist die nun erschienene Anthologie
Cutes – Collected Queer And Trans Comics, ein bilingualer (Englisch und
Arabisch) Sammelband zeitgenössischer Queer- und Trans-Comics, hervorgegangen.
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Der Berliner Comickünstler Nino Bulling stellte bei der documenta fifteen nicht
nur großformatige Zeichnungen auf Seide in der Hafenstraße aus, er initiierte
auch gemeinsam mit dem im Libanon ansässigen Kollektiv Samandal Comics einen
zweiwöchigen Workshop mit queeren, trans* und geschlechtsuntypischen
Künstler*innen. Aus dieser Zusammenarbeit ist die nun erschienene Anthologie
Cutes – Collected Queer And Trans Comics, ein bilingualer (Englisch und
Arabisch) Sammelband zeitgenössischer Queer- und Trans-Comics, hervorgegangen.



Die Publikation umfasst Kurzgeschichten von zwölf Künstler*innen, die
facenttenreiche LGBTQIA+ Identitäten durch das Medium des grafischen Erzählens
erforschen.

Künstler*innen: Aki Hassan, Bär Kittelmann, Barrack Rima, Bilge Emir, Joseph
Kai, Michel Esselbrügge, Mloukhiyyé Al-Fil, Natyada Tawonsri, Nino Bulling, Nour
Hifaoui, Nygel Panasco, Romy Matar

Hier verfügbar!

‡ 4. September 2023


BUCH-KUNST: KUNST-BUCH. DIE NEUE STUDIOAUSSTELLUNG IM LESESAAL

Bücher als Assoziationsmaschinen, Kunstwerke und ganz eigener Kosmos:
Künstler*innenbücher und bibliophile Raritäten in der neuen Studioausstellung
des documenta archivs, Foto: Julius Lehmann



Metamorphosen des Buches

„Als Informationsvermittler ist das Buch ein Körpermuffel: Vertieft der Leser
sich in den Inhalt, so verliert das Buch zunehmend an Körperlichkeit, an
Sichtbarkeit und Evidenz. Die Fingerspitzen des Lesers vergessen, daß sie ein
Buch in Händen haben; seine Augen die Form der Buchstaben, die sie lesen. Das
Buch verschwindet in seiner Körperlichkeit aus dem Bewußtsein des Lesers. [...]
Anders liegen die Dinge beim beim Künstlerbuch. Das seine ästhetische
Eigeninformation vermittelnde Buch krallt sich mit der Gesamtheit seiner
körperlichen, sinnlichen Reize im Bewußtsein des Lesenden fest.“
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Metamorphosen des Buches

„Als Informationsvermittler ist das Buch ein Körpermuffel: Vertieft der Leser
sich in den Inhalt, so verliert das Buch zunehmend an Körperlichkeit, an
Sichtbarkeit und Evidenz. Die Fingerspitzen des Lesers vergessen, daß sie ein
Buch in Händen haben; seine Augen die Form der Buchstaben, die sie lesen. Das
Buch verschwindet in seiner Körperlichkeit aus dem Bewußtsein des Lesers. [...]
Anders liegen die Dinge beim beim Künstlerbuch. Das seine ästhetische
Eigeninformation vermittelnde Buch krallt sich mit der Gesamtheit seiner
körperlichen, sinnlichen Reize im Bewußtsein des Lesenden fest.“



Mit diesen emphatischen Worten bringt Rolf Dittmar im Katalog der documenta 6
die Besonderheit des künstlerischen Mediums „Buch“ auf den Punkt: Damals wurden
zum ersten Mal Künstler*innenbücher, Buchobjekte und „Konzept-Bücher“ in einer
eigenen Sektion innerhalb einer documenta präsentiert. Der Wiesbadener
Rechtsanwalt und passionierte Büchersammler Dittmar (1924- 1999) war 1977
gemeinsam mit dem New Yorker Kunsthistoriker und - kritiker Peter Frank
federführend für die Konzeption der Abteilung „Metamorphosen des Buches“ im
Obergeschoss der Neuen Galerie. Ausgehend von der neu aufkommenden Buchkunst-
und Malerbuch-Bewegung der 1950er und 60er-Jahre versammelte die damalige Schau
so unterschiedliche Positionen wie Dieter Roths gebundene und gestanzte
Ausschnitte isländischer Tageszeitungen, die konkrete Poesie Gerhard Rühms, Timm
Ulrichs in Stein gemeißelte Aufforderung „Denken Sie immer daran mich zu
vergessen“ (als Grabstein in Form eines aufgeschlagenen Buches) oder Alice Kochs
„Knüll-Book“ - ein Knüllobjekt in Plastiktüte im Plastikeinband.

Anhand ausgewählter Highlights gibt unsere aktuelle Studioausstellung Einblick
in den vielseitigen Bestand der Spezialbibliothek des documenta archivs. Ein
besonderes Schlaglicht wirft die Präsentation hierbei auf die historische
Sektion Buchkunst der documenta 6, ergänzt um vielseitiges dokumentarisches
Material zu besonderen Buchkunstwerken aus der Geschichte der documenta: von
Hubertus Gojowczyks gemauerter „Tür zur Bibliothek“ (entstanden zur documenta 6,
1977, heute als permanente Installation in der Neuen Galerie) über Marta
Minujíns Parthenon der Bücher (1983/2017, documenta 14) bis zur lumbung press
der documenta fifteen.

Die Ausstellung wird ergänzt durch einen Handapparat mit Literatur zum Stöbern
und Nachlesen.

Wir laden Sie herzlich ein!
Begeben Sie sich in die Welt der Buchkunst und lassen Sie sich sinnlich krallen.

Kuratiert von Emily Denyer und André Biribanti

Zu sehen im Lesesaal des documenta archivs
Kulturhaus Dock4 Untere Karlsstr. 4, 34117 Kassel
Dienstag bis Freitag 9 bis 16 Uhr

‡22. August 2023


KASSELER MUSEUMSNACHT
2.–3. SEPTEMBER 2023
PROGRAMM



Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH nimmt mit einem vielseitigen
Programm vom Fridericianum, dem documenta archiv, dem documenta Institut sowie
der documenta Halle (mit dem documenta Forum und 7000 Eichen e.V.) an der
Kasseler Museumsnacht teil. Das Programm im Einzelnen:

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Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH nimmt mit einem vielseitigen
Programm vom Fridericianum, dem documenta archiv, dem documenta Institut sowie
der documenta Halle (mit dem documenta Forum und 7000 Eichen e.V.) an der
Kasseler Museumsnacht teil. Das Programm im Einzelnen:




Samstag 2. September 2023

Busrundfahrt „7000 Eichen"
Busfahrten zu ausgesuchten Standorten des Kunstwerks „7000 Eichen”.
16 Uhr / 17.30 Uhr / 19 Uhr | Treffpunkt: Zwischen den beiden Eichen am
Friedrichsplatz / gegenüber dem Portal des Fridericianums

Die documenta gGmbH bereitet sich auf die documenta 16 vor
Gespräch mit Andreas Hoffmann Geschäftsführer der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH
17 Uhr | documenta Halle

Kunst zum Mitmachen
Workshop
17 – 20 Uhr | Fridericianum

BBQ, Kaltgetränke und Musik
17 – 22 Uhr | Fridericianum

Kurzführung im Fridericianum
Führung durch die Ausstellungen Tauba Auerbach TIDE und DIAGONAL PRESS LIBRARY
17.30 Uhr / 18.30 Uhr / 19.30 Uhr / 20.30 Uhr / 21.30 Uhr / 22.30 Uhr |
Fridericianum

Pläne für die Konstruktion eines documenta Instituts
Gespräch mit Heinz Bude, Direktor des documenta Instituts
18.15 Uhr | documenta Halle

Über die documenta reden – ein neuer Versuch
Gespräch mit Saskia Trebing, monopol – Magazin für Kunst und Leben
19.30 Uhr | documenta Halle

„Aktion B“ – Beuys pflanzt eine Eiche
Ein Kurzfilm zum Ende der documenta fifteen, Kassel 2022
21 Uhr | documenta Halle

Kurzfilmprogramm
Eine filmische Zeitreise in die documenta Ausstellungen
20.15 Uhr / 21.45 Uhr / 23.15 Uhr | Open Air Kino im Hof des Kulturhaus Dock 4


Sonntag 3. September 2023

documenta 4, 1968 (BE) Regie: Jef Cornelis
Ausstellungsfilm
13 Uhr | Gloria Kino

Fridericianum Gastro
Frische Waffeln und Sonntagsmusik
13 – 17 Uhr | Fridericianum

Kurzführung im Fridericianum
Führung durch die Ausstellungen Tauba Auerbach TIDE und DIAGONAL PRESS LIBRARY
13.30 Uhr / 14.30 Uhr / 15.30 Uhr / 16.30 Uhr | Fridericianum

Was will uns die kunstschaffende Person damit sagen?
Rätseltour für Groß und Klein
14 – 16 Uhr | Fridericianum

documenta live: Performance, Aktion, Ritual.
Performances auf der documenta 8, 1987 (DE), Regie: Thomas Göttemann, Michael
Leidenheimer, Knut Schäfer, 45 Min. (gekürzte Fassung)
14.15 Uhr | Gloria Kino

„Aktion B“ – Beuys pflanzt eine Eiche
Ein Kurzfilm zum Ende der documenta fifteen, Kassel 2022
15 Uhr | documenta Halle

documenta 14 goes to Athens, 2017 (DE)
Regie: Jacqueline Kaess‐Farquet, 90 Min.
15.15 Uhr | Gloria Kino


Das vollständige Programm der Museumsnacht, mit einem vielfältigen
Veranstaltungsangebot aller Partner*innen, finden Sie hier.

‡ 7. August 2023


NEUERSCHEINUNG IN DER SCHRIFTENREIHE DES DOCUMENTA ARCHIVS:
ALEXIA POOTH: EXHIBITION POLITICS. DIE DOCUMENTA UND DIE DDR

© Bildsammlungen des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte,
Humboldt-Universität zu Berlin

Peter H. Feist, Kleinbild-Dias von den documenta Ausstellungen 2,3,4,6,
1959-1977.

Der ostdeutsche Kunsthistoriker Peter H. Feist (Humboldt Universität zu Berlin)
hielt seine documenta Besuche mit der Kamera fest. Die über 90 Dias umfassende
Sammlung legt das Augenmerk auf die Gattung Skulptur und einzelne Beispiele
Kasseler Architektur. Hier: Otto Freundlich, Composition (1933 / Guss nach
1961); Ansicht Friedrichsplatz mit Fridericianum, jeweils entstanden beim Besuch
der documenta 3 (1964); Ansicht der Treppenstraße, documenta 2 (1959),
Haus-Rucker-Co, Rahmenbau, documenta 6 (1977).



Der ostdeutsche Kunstkritiker und Ausstellungsmacher Lothar Lang bezeichnete die
documenta 1959 als „Monsterschau“ – nur eines der Urteile, in dem sich die
politisch-kulturellen Spannungen beider deutscher Staaten wie in einem Brennglas
verdichten. Welches Bild machten sich Kunstakteur*innen in Ost-Berlin, Dresden
oder im damaligen Karl Marx-Stadt von der „wichtigsten Kunstausstellung der
westlichen Welt“ in Kassel und wie schauten umgekehrt die
künstlerisch-kuratorischen Teams um Arnold Bode, Harald Szeemann, Manfred
Schneckenburger, Rudi Fuchs oder Jan Hoet auf die DDR, auf
Kulturfunktionär*innen und die Kunstproduktion des Nachbarlandes?Mehr

Der ostdeutsche Kunstkritiker und Ausstellungsmacher Lothar Lang bezeichnete die
documenta 1959 als „Monsterschau“ – nur eines der Urteile, in dem sich die
politisch-kulturellen Spannungen beider deutscher Staaten wie in einem Brennglas
verdichten. Welches Bild machten sich Kunstakteur*innen in Ost-Berlin, Dresden
oder im damaligen Karl Marx-Stadt von der „wichtigsten Kunstausstellung der
westlichen Welt“ in Kassel und wie schauten umgekehrt die
künstlerisch-kuratorischen Teams um Arnold Bode, Harald Szeemann, Manfred
Schneckenburger, Rudi Fuchs oder Jan Hoet auf die DDR, auf
Kulturfunktionär*innen und die Kunstproduktion des Nachbarlandes?

In ihrer materialreichen Studie Exhibition Politics. Die documenta und die DDR
geht die Kunst- und Kulturhistorikerin Alexia Pooth diesem besonderen Kapitel
Kasseler Ausstellungsgeschichte anhand zahlreicher, bislang unveröffentlichter
Quellenmaterialien aus Ost und West nach. Vor der Folie des Kalten Krieges,
Phasen politischer Annäherung und dem Fall der Mauer, zeichnet die Autorin die
komplexe Rezeptions- und Wahrnehmungsgeschichte nach, in der es trotz
politischer und ideologischer Frontstellungen immer auch zu Dialogen und
Austausch kam. In Bundesrepublik und DDR diente die documenta der politischen
Positionierung, und war zugleich ein Ort der Fremd- und Selbstwahrnehmung,
generierte kulturelle, politische und soziale Identitäten. Der inhaltliche Bogen
reicht von den frühen documenta Ausstellungen bis zu Catherine Davids documenta
X im Jahr 1997, deren historischer Rückblick auch die veränderte geopolitische
Lage der Welt nach 1990 reflektierte. Neben historischen Analysen bietet der
Band entlang unterschiedlicher Textformen eine vielseitige Zusammenstellung von
Dokumenten, Zeitzeug*inneninterviews, Künstler*innenportraits und
Bilderstrecken, die ihn zu einem kurzweiligen Lesebuch machen.

Exhibition Politics. Die documenta und die DDR erscheint im Frühjahr 2024 in der
Schriftenreihe des documenta archivs.

‡ 7. August 2023


OUT NOW
PUBLIKATION: VINCENT FECTEAU



Das Fridericianum freut sich, die Veröffentlichung eines digitalen Buches über
Schaffen von Vincent Fecteau bekannt geben zu können. Anhand von Textbeiträgen
von Mark Godfrey, Fanny Singer und Moritz Wesseler versucht die Publikation
nicht nur eine behutsame Annäherung an das Werk des 1969 in Islip, New York
geborenen Künstlers, sondern ebenfalls eine Einordnung in den
kunstgeschichtlichen wie auch gesellschaftspolitischen Kontext.

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Das Fridericianum freut sich, die Veröffentlichung eines digitalen Buches über
Schaffen von Vincent Fecteau bekannt geben zu können. Anhand von Textbeiträgen
von Mark Godfrey, Fanny Singer und Moritz Wesseler versucht die Publikation
nicht nur eine behutsame Annäherung an das Werk des 1969 in Islip, New York
geborenen Künstlers, sondern ebenfalls eine Einordnung in den
kunstgeschichtlichen wie auch gesellschaftspolitischen Kontext.



Verfügbar auf der Fridericianum-Website.

‡20. Juli 2023


DURJOY BANGLADESH FOUNDATION/KOCHI-MUZIRIS BIENNALE (DBF-KMB) AWARD FÜR AMOL K
PATIL



documenta fifteen Künstler Amol K Patil erhält als erster Künstler den Durjoy
Bangladesh Foundation/Kochi-Muziris Biennale (DBF-KMB) Award. Die Auszeichnung
umfasst ein mehrjähriges Ausstellungs- und Vortragsprogramm initiiert von der
Hayward Gallery, der Durjoy Bangladesh Foundation und der Kochi Biennale
Foundation. Der Award ermöglicht darüber hinaus einem oder einer südasiatischen
Künstler*in eine erste institutionelle Einzelausstellung in Großbritannien.
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documenta fifteen Künstler Amol K Patil erhält als erster Künstler den Durjoy
Bangladesh Foundation/Kochi-Muziris Biennale (DBF-KMB) Award. Die Auszeichnung
umfasst ein mehrjähriges Ausstellungs- und Vortragsprogramm initiiert von der
Hayward Gallery, der Durjoy Bangladesh Foundation und der Kochi Biennale
Foundation. Der Award ermöglicht darüber hinaus einem oder einer südasiatischen
Künstler*in eine erste institutionelle Einzelausstellung in Großbritannien.



Amol K Patil wurde aufgrund seiner Installation The Politics of Skin and
Movement, die auf der fünften Ausgabe der Kochi-Muziris Biennale gezeigt wurde,
ausgewählt. Die Installation hinterfragt die Bedingungen von Arbeit,
Kastensystem und Körper und stützt sich auf das Familienarchiv des Künstlers und
auf das Erbe seines Großvaters, ein Dichter, sowie seines Vaters, ein
Avantgarde-Dramatiker.

Für seine erste Einzelausstellung wird der Künstler eine neue Iteration seines
Werks, bestehend aus einer Konstellation von Zeichnungen, Skulpturen,
kinetischen Objekten und bewegten Bildern, schaffen.

Zu sehen ist die Ausstellung vom 9. Oktober bis zum 19. November 2023 im Heni
Project Space der Hayward Gallery in London, Großbritannien.

‡14. Juli 2023


GUDSKUL AUF DER MOMENTUM 12



Im Fokus der zwölften Ausgabe von Momentum, die von Tenthaus Art Collective
kuratiert ist, liegt das Experimentieren mit nicht-hierarchischen Modellen für
das Kuratieren von Biennalen. Praktiziert wird eine Methode des Sammelns mit der
Absicht von den künstlerischen Herangehensweisen der Teilnehmer*innen aus zu
arbeiten, um nachfolgend die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Mit dieser Praxis
möchten die Kurator*innen ihr gesamtes Ökosystem auf lokaler sowie
internationaler Ebene erreichen, um verschiedenste Akteur*innen einzubeziehen,
die im Laufe der Biennale eine Vielzahl von Kunstprojekten realisieren werden.
Durch diesen Prozess erforscht MOMENTUM 12: Together as to gather was intuitiv
aus dem Zusammentreffen von Menschen, Orten und Zeiten entsteht. Im Rahmen eines
offenen, partizipativen Prozesses mit Schwerpunkt auf lokalen Kontexten luden
die Mitglieder des Kollektivs Tenthouse jeweils eine*n Künstler*in oder ein
Kollektiv ein.
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Im Fokus der zwölften Ausgabe von Momentum, die von Tenthaus Art Collective
kuratiert ist, liegt das Experimentieren mit nicht-hierarchischen Modellen für
das Kuratieren von Biennalen. Praktiziert wird eine Methode des Sammelns mit der
Absicht von den künstlerischen Herangehensweisen der Teilnehmer*innen aus zu
arbeiten, um nachfolgend die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Mit dieser Praxis
möchten die Kurator*innen ihr gesamtes Ökosystem auf lokaler sowie
internationaler Ebene erreichen, um verschiedenste Akteur*innen einzubeziehen,
die im Laufe der Biennale eine Vielzahl von Kunstprojekten realisieren werden.
Durch diesen Prozess erforscht MOMENTUM 12: Together as to gather was intuitiv
aus dem Zusammentreffen von Menschen, Orten und Zeiten entsteht. Im Rahmen eines
offenen, partizipativen Prozesses mit Schwerpunkt auf lokalen Kontexten luden
die Mitglieder des Kollektivs Tenthouse jeweils eine*n Künstler*in oder ein
Kollektiv ein.



Mit dabei ist auch die indonesische Bildungsplattform Gudskul, bestehend aus den
drei Kollektiven ruangrupa, Serrum und Grafis Huru Hara, ruangrupa hatte auch
zur documenta fifteen Gudskul eingeladen als eines von vierzehn lumbung member
die Ausstellung maßgeblich mitzugestalten.
Angelehnt an die Idee des Kasseler ruruHauses haben Gudskul in Norwegen das
GUDHAUS initiiert, welches nicht nur als Raum zum Austausch von Wissen und
gemeinschaftlichen Prozessen fungiert, sondern auch als Archiv für die
Interventionen und Projekte des Kollektivs. Im Außenbereich findet man die
Gudkitchen, welche bei der documenta fifteen in Kassel als Gemeinschaftsküche
für alle Bewohner*innen galt und zentraler Treffpunkt für Freund*innen, Karaoke
und selbst gekochtes Essen wurde und somit die Leitidee des nongkrong -
„zusammen abhängen“ - darstellte.

Noch bis zum 8. Oktober 2023 kann die MOMENTUM 12 in der Galleri F 15 auf der
Insel Jeløya in Moss, Norwegen besucht werden.

‡10. Juli 2023


WHO IS WHO?: ZWEI NEUE GOETHE-FELLOWS IM DOCUMENTA ARCHIV

Beim Eintauchen ins Archiv: Claudia Cendales Paredes und Rahul Dev Prasad im
Lesesaal des documenta archivs, Foto: Julius Lehmann



Zum dritten Mal sind in diesem Jahr zwei internationale Stipendiat*innen des
Goethe- Instituts zu Gast in Kassel. Das Stipendium richtet sich an
Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Kurator*innen aus aller Welt. Seit
Juni wird das Team des documenta archivs verstärkt von Claudia Cendales Paredes
aus Bogotá und Rahul Dev Prasad aus Neu- Delhi, die wir gerne kurz vorstellen
möchten:
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Zum dritten Mal sind in diesem Jahr zwei internationale Stipendiat*innen des
Goethe- Instituts zu Gast in Kassel. Das Stipendium richtet sich an
Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Kurator*innen aus aller Welt. Seit
Juni wird das Team des documenta archivs verstärkt von Claudia Cendales Paredes
aus Bogotá und Rahul Dev Prasad aus Neu- Delhi, die wir gerne kurz vorstellen
möchten:



Claudia Cendales Paredes ist promovierte Kunsthistorikerin (TU Berlin). In der
kolumbianischen Hauptstadt Bogotá ist sie als Dozentin in der Lehre tätig und
engagiert sich für verschiedene Kulturprojekte. Ihr Rechercheprojekt am
documenta archiv befasst sich mit der Teilnahme lateinamerikanischer
Künstler*innen an den documenta Ausstellungen zwischen 1959 und 1997: Wie ist
ihre geringe Repräsentanz zu erklären? Und in welchem Verhältnis standen die
präsentierten Künstler*innen aus Süd- und Mittelamerika zu den kuratorischen
Diskursen und Debatten der jeweiligen documenta? Ihre Studie mit dem
Arbeitstitel "Europäer, Hybriden oder Exoten?" zielt auf eine differenziertere
Sichtweise der documenta im globalisierten, internationalen Kunstbetrieb.

Rahul Dev Prasad unterrichtet Kunstgeschichte am National Museum Institute in
Delhi (NCR), Indien. Seine Dissertation (Jawaharlal Nehru University, Delhi)
beschäftigt sich mit der Rezeption des deutschen Expressionismus in der modernen
indischen Kunst. Im documenta archiv forscht er zum Thema "The Shifting
Boundaries of documenta and the manifestation of ‘global postcolonial art’
(1997- 2002)". Am Beispiel der zehnten und elften Ausgabe der documenta widmet
er sich dekolonialen Bestrebungen im Kunstfeld und den zeitgenössischen
Praktiken multikultureller Kunst. Spielt die documenta eine entscheidende Rolle
bei der Verbreitung postkolonialer Ideen und dekolonialen Denkens in der Kunst?

Willkommen in Kassel!

‡10. Juli 2023


INLAND WIRD TEIL DER MANIFESTA 15 IN BARCELONA (2024)



Die Manifesta 15 (8.09. - 24.11.2024) schafft einen neuen Rahmen für soziale und
ökologische Forschung, Aktionen und Interventionen. Ausgewählte
Teilnehmer*innen, aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Recht, Architektur,
Menschenrechte, Aktivismus und Pädagogik, untersuchen die drei Knotenpunkte in
der Metropolregion Barcelona: entlang des Flusses Besòs, im Llobregat-Delta und
im Collserola-Gebirge. In Zusammenarbeit mit lokalen Expert*innen und den
Gemeinden sollen die Untersuchungen zu neuen und alternativen Wegen führen, auf
die Klimakrise aufmerksam zu machen und ökologische sowie soziale Veränderungen
aufzeigen, die in den jeweiligen Regionen notwendig sind.
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Die Manifesta 15 (8.09. - 24.11.2024) schafft einen neuen Rahmen für soziale und
ökologische Forschung, Aktionen und Interventionen. Ausgewählte
Teilnehmer*innen, aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Recht, Architektur,
Menschenrechte, Aktivismus und Pädagogik, untersuchen die drei Knotenpunkte in
der Metropolregion Barcelona: entlang des Flusses Besòs, im Llobregat-Delta und
im Collserola-Gebirge. In Zusammenarbeit mit lokalen Expert*innen und den
Gemeinden sollen die Untersuchungen zu neuen und alternativen Wegen führen, auf
die Klimakrise aufmerksam zu machen und ökologische sowie soziale Veränderungen
aufzeigen, die in den jeweiligen Regionen notwendig sind.



Die kollaborativ arbeitende Initiative INLAND wurde, neben vier anderen
Teilnehmer*innen, eingeladen sich auf ein spezielles Forschungsprojekt, welches
die katalanische Bildungserneuerungsbewegungen untersucht, zu konzentrieren. Das
Projekt soll Aufschluss darüber geben, wie diese historischen Bewegungen zu
gesellschaftlichen Veränderungen beigetragen haben und was sie uns heute lehren
können. INLAND wird sich mit der Geschichte von Schulen, wie der Escola del Bosc
die zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurden und als Klassenzimmer im
Freien Kindern einen Lernort in der Natur bietet, befassen.

Die in dieser Forschungsphase erarbeiteten Projekte dienen als konzeptioneller
Rahmen für einen Open Call lokaler Projekte im September 2023.

‡28. Juni 2023


NACHHALTIGKEITSPROJEKT OSWERTICAL VOR DEM AUS



Bei der documenta fifteen (2022) gehörte die vertikale Farm der Offenen Schule
Waldau zu den zentralen Nachhaltigkeitsprojekten, die aus dem im Ticket
inkludierten „Nachhaltigkeitseuro“ finanziert wurden. Nun muss die Schule das
leider nicht mehr rentable Projekt einstellen. Mehr

Bei der documenta fifteen (2022) gehörte die vertikale Farm der Offenen Schule
Waldau zu den zentralen Nachhaltigkeitsprojekten, die aus dem im Ticket
inkludierten „Nachhaltigkeitseuro“ finanziert wurden. Nun muss die Schule das
leider nicht mehr rentable Projekt einstellen.


Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH bedauert diese Entwicklung, vor
allem auch mit Blick auf die Schüler*innen und Lehrkräfte, die sich mit großem
persönlichem Engagement für osWertical eingesetzt haben. Das vertikale
Gewächshaus strebte hohe Ernteerträge durch schnelle Erntezyklen bei geringem
Energieverbrauch an. Wegen der in der Praxis um eine Woche verzögerten Ernten,
konnte es jedoch nicht langfristig rentabel betrieben werden. Darüber hinaus
konnte im laufenden Schulbetrieb die logistische Herausforderung nicht mehr
gestemmt werden.
In dem Überseecontainer, der von Schüler*innen gemeinsam mit lumbung member
Wajukuu Art Project gestaltet wurde, entstand eine vertikale Farm, die auf 30
Quadratmetern eben so viel Obst und Gemüse wie eine Ackerfläche von 6.000
Quadratmetern erzeugen sollte. Im Sinne der Praxis von lumbung sollte nicht nur
die Ernte unter den Schüler*innen geteilt werden, sondern auch ein Austausch von
Wissen stattfinden. „Die Möglichkeit des Scheiterns gehört bei progressiven
Projekten dazu“ sagt Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH, „Natürlich drücken wir nun alle Daumen, dass ein
engagierter Betreiber gefunden wird.“

‡19. Juni 2023


FRIDERICIANUM ZEIGT TAUBA AUERBACH: TIDE
15. JULI 2023 – 14. JANUAR 2024

Tauba Auerbach: Spontaneous Lace, 2023
Ofengeformtes Glas in Aluminiumarmatur
76,2 × 21,3 × 1 cm
© Tauba Auerbach, Steven Probert (Foto)
Courtesy Paula Cooper Gallery, New York



Tauba Auerbach, geboren 1981 in San Francisco und in New York lebend, spürt den
sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen, Strukturen und Rhythmen nach, die
unser Universum prägen. Ebenso ist der künstlerische Blick auf das Mikro- und
Makrokosmische gerichtet, aus denen sich die Komplexität des Seins konstituiert.
Hierzu setzt sich die künstlerische Position mit verschiedenen
wissenschaftlichen Disziplinen wie Mathematik, Physik, Anatomie, Linguistik und
Philosophie auseinander, deren Regeln und Vorgehensweisen sie nicht selten in
einer unkonventionellen, eigensinnigen Weise für sich in Anspruch nimmt. Ein
besonderer Fokus liegt auf jenen Bereichen, die sich nicht eindeutig messen,
zuordnen oder erklären lassen. Mehrdeutigkeiten, Zwischenräume sowie
Grenzerscheinungen sind daher wiederkehrende Themen. Die Werke Auerbachs, bei
denen es sich unter anderem um Malereien, Zeichnungen, Webarbeiten, Filme,
Künstler*innenbücher, Typografie und Skulpturen handelt, können als feinfühlige
Assoziationen zu der künstlerischen Forschung angesehen werden. Sie sind
einerseits von einer innovativen, zum Teil ungewohnten Ästhetik und
Formensprache, andererseits von einer bemerkenswerten Vielfalt geprägt. Beides
begründet Auerbachs souveräne Stellung im zeitgenössischen Kunstdiskurs. Die
Ausstellung im Fridericianum versammelt neue, teilweise eigens für Kassel
entwickelte Werke, die von älteren, ortsspezifisch inszenierten Arbeiten ergänzt
werden.
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Tauba Auerbach, geboren 1981 in San Francisco und in New York lebend, spürt den
sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen, Strukturen und Rhythmen nach, die
unser Universum prägen. Ebenso ist der künstlerische Blick auf das Mikro- und
Makrokosmische gerichtet, aus denen sich die Komplexität des Seins konstituiert.
Hierzu setzt sich die künstlerische Position mit verschiedenen
wissenschaftlichen Disziplinen wie Mathematik, Physik, Anatomie, Linguistik und
Philosophie auseinander, deren Regeln und Vorgehensweisen sie nicht selten in
einer unkonventionellen, eigensinnigen Weise für sich in Anspruch nimmt. Ein
besonderer Fokus liegt auf jenen Bereichen, die sich nicht eindeutig messen,
zuordnen oder erklären lassen. Mehrdeutigkeiten, Zwischenräume sowie
Grenzerscheinungen sind daher wiederkehrende Themen. Die Werke Auerbachs, bei
denen es sich unter anderem um Malereien, Zeichnungen, Webarbeiten, Filme,
Künstler*innenbücher, Typografie und Skulpturen handelt, können als feinfühlige
Assoziationen zu der künstlerischen Forschung angesehen werden. Sie sind
einerseits von einer innovativen, zum Teil ungewohnten Ästhetik und
Formensprache, andererseits von einer bemerkenswerten Vielfalt geprägt. Beides
begründet Auerbachs souveräne Stellung im zeitgenössischen Kunstdiskurs. Die
Ausstellung im Fridericianum versammelt neue, teilweise eigens für Kassel
entwickelte Werke, die von älteren, ortsspezifisch inszenierten Arbeiten ergänzt
werden.



Eröffnung: Freitag, 14. Juli 2023, 19 Uhr

‡19. Juni 2023


DIAGONAL PRESS LIBRARY IM FRIDERICIANUM
15. JULI 2023 – 14. JANUAR 2024



Der Verlag Diagonal Press wurde von Tauba Auerbach 2013 mit dem Ziel gegründet,
den eigenen Experimenten in den Bereichen Typografie, Buchgestaltung und
-produktion sowie Angewandte Kunst kontinuierlich größeren Raum zu geben. Das
Spektrum der Veröffentlichungen reicht von Büchern, Kalendern, Plakaten und
Fahnen über Spielzeuge bis hin zu Accessoires und Schmuck. Die Objekte werden
zumeist in unlimitierten und unsignierten Auflagen produziert, um sie einer
breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter dem Titel DIAGONAL PRESS
LIBRARY präsentiert das Fridericianum eine Auswahl des Verlagsprogramms.
Besucher*innen sind eingeladen, die Drucksachen und sonstigen
Gebrauchsgegenstände zu erforschen und auszuprobieren.
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Der Verlag Diagonal Press wurde von Tauba Auerbach 2013 mit dem Ziel gegründet,
den eigenen Experimenten in den Bereichen Typografie, Buchgestaltung und
-produktion sowie Angewandte Kunst kontinuierlich größeren Raum zu geben. Das
Spektrum der Veröffentlichungen reicht von Büchern, Kalendern, Plakaten und
Fahnen über Spielzeuge bis hin zu Accessoires und Schmuck. Die Objekte werden
zumeist in unlimitierten und unsignierten Auflagen produziert, um sie einer
breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter dem Titel DIAGONAL PRESS
LIBRARY präsentiert das Fridericianum eine Auswahl des Verlagsprogramms.
Besucher*innen sind eingeladen, die Drucksachen und sonstigen
Gebrauchsgegenstände zu erforschen und auszuprobieren.



Eröffnung: Freitag, 14. Juli 2023, 19 Uhr

‡19. Juni 2023


VORSCHAU
ULLA WIGGEN: OUTSIDE / INSIDE



Eine Übersichtsausstellung
Ab Februar 2024 im FridericianumMehr

Eine Übersichtsausstellung
Ab Februar 2024 im Fridericianum

‡ 2. Juni 2023


GOETHE-MEDAILLE FÜR DIE OFF-BIENNALE



Die Goethe-Medaille 2023 wurde an das Kurator*innenkollektiv der OFF-Biennale,
der größten unabhängigen Veranstaltung für zeitgenössische Kunst in Ungarn,
verliehen. Die OFF-Biennale Budapest reflektiert aktuelle soziale, politisch und
ökologische Themen mit künstlerischen Mitteln, so heißt es in der
Urteilsbegründung. „Dabei arbeitet sie explizit ohne staatliche Förderung. Mit
der Goethe-Medaille hoffen wir, die Arbeit dieser exzellenten Persönlichkeiten
und Gruppen in ihrem kulturellen Kontext zu stärken“, so die Präsidentin des
Goethe-Instituts Carola Lentz.

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Die Goethe-Medaille 2023 wurde an das Kurator*innenkollektiv der OFF-Biennale,
der größten unabhängigen Veranstaltung für zeitgenössische Kunst in Ungarn,
verliehen. Die OFF-Biennale Budapest reflektiert aktuelle soziale, politisch und
ökologische Themen mit künstlerischen Mitteln, so heißt es in der
Urteilsbegründung. „Dabei arbeitet sie explizit ohne staatliche Förderung. Mit
der Goethe-Medaille hoffen wir, die Arbeit dieser exzellenten Persönlichkeiten
und Gruppen in ihrem kulturellen Kontext zu stärken“, so die Präsidentin des
Goethe-Instituts Carola Lentz.



Auf der documenta fifteen gehörte das Kollektiv zu den lumbung membern und
gestaltete u.a. den Ausstellungsort in und um den Bootsverleih Ahoi.
Künstler*innen, Kollektive, Architekt*innen und Kinder entwickelten hier neue
Gesellschaften und nutzten und veränderten den Raum.



Die Goethe-Medaille wird seit 1955 jährlich als offizielles Ehrenzeichen der
Bundesrepublik Deutschland an Persönlichkeiten verliehen, „die sich in
besonderer Weise für den weltweiten Kulturaustausch oder die Vermittlung der
deutschen Sprachen einsetzen.“



In der Jurybegründung heißt es weiter: „Die diesjährigen Preisträgerinnen und
Preisträger sind inspirierende Ermöglicher und Vermittler und schaffen Orte der
Begegnung und der Perspektivenvielfalt. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag
für kulturelle Verständigung, für globalen Austausch und für Meinungs- und
Kunstfreiheit.“ Die Preisverleihung findet am 28. August in Weimar statt.

‡30. Mai 2023


DAS CAFÉ IM FRIDERICIANUM HAT NEUE ÖFFNUNGSZEITEN!



Ab dem 30. Mai 2023 hat das Café im Fridericianum dienstags bis sonntags von 11
bis 20:30 Uhr für Sie geöffnet. Genießen Sie Kaffee- und Teespezialitäten,
leckere Kaltgetränke sowie Kuchen und Stullen in Bioqualität auf der
Sonnenterrasse oder in Kerstin Brätschs Installation MIMIKRY! Mehr

Ab dem 30. Mai 2023 hat das Café im Fridericianum dienstags bis sonntags von 11
bis 20:30 Uhr für Sie geöffnet. Genießen Sie Kaffee- und Teespezialitäten,
leckere Kaltgetränke sowie Kuchen und Stullen in Bioqualität auf der
Sonnenterrasse oder in Kerstin Brätschs Installation MIMIKRY!

‡16. Mai 2023


VORSCHLAGSLISTE 2 | EINE ART-LECTURE ZU CHARLOTTE SALOMONS „LEBEN? ODER THEATER?
EIN SINGSPIEL“

Sammlung Jüdisches Museum, Amsterdam © Charlotte Salomon Stiftung



Eine Kooperation zwischen dem documenta archiv und dem Staatstheater Kassel

Mit der zweiten Ausgabe der Vorschlagsliste laden das Staatstheater Kassel und
das documenta archiv ein, gemeinsam in die Tiefen archivarischer Arbeit
einzutauchen. Mit theatralischen Mitteln wird die im Archiv greifbare
Komplexität künstlerischer und kuratorischer Prozesse visualisiert. Im Zentrum
der Lecture-Performance steht die deutsch-jüdische Künstlerin Charlotte Salomon
(1917–1943) mit ihrem Werk Leben? oder Theater?. Sie erzählt die Geschichten
ihrer jüdischen Familie – eine Tragödie zwischen Verfolgung, Angst und Hoffnung,
zwischen persönlichen Traumata, Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe, die vom
Ersten Weltkrieg bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs reicht. Mit der
Aufführung am 1. Juni kehrt Charlotte Salomon nach elf Jahren wieder in die
Rotunde des Fridericianums zurück: Ausgewählte Gouachen der Künstlerin waren
hier bereits während der documenta 13 zu sehen. Nun ergründen die
Schauspieler*innen die ästhetische Radikalität und die multimedialen Facetten
ihres Werks im Dialog mit Kerstin Brätschs Installation Mimikry.
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Eine Kooperation zwischen dem documenta archiv und dem Staatstheater Kassel

Mit der zweiten Ausgabe der Vorschlagsliste laden das Staatstheater Kassel und
das documenta archiv ein, gemeinsam in die Tiefen archivarischer Arbeit
einzutauchen. Mit theatralischen Mitteln wird die im Archiv greifbare
Komplexität künstlerischer und kuratorischer Prozesse visualisiert. Im Zentrum
der Lecture-Performance steht die deutsch-jüdische Künstlerin Charlotte Salomon
(1917–1943) mit ihrem Werk Leben? oder Theater?. Sie erzählt die Geschichten
ihrer jüdischen Familie – eine Tragödie zwischen Verfolgung, Angst und Hoffnung,
zwischen persönlichen Traumata, Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe, die vom
Ersten Weltkrieg bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs reicht. Mit der
Aufführung am 1. Juni kehrt Charlotte Salomon nach elf Jahren wieder in die
Rotunde des Fridericianums zurück: Ausgewählte Gouachen der Künstlerin waren
hier bereits während der documenta 13 zu sehen. Nun ergründen die
Schauspieler*innen die ästhetische Radikalität und die multimedialen Facetten
ihres Werks im Dialog mit Kerstin Brätschs Installation Mimikry.



Donnerstag, 1. Juni 2023, 20 Uhr Rotunde, Fridericianum



Weitere Informationen finden sie hier.



Tickets sind im Vorkauf oder über die Webseite des Staatstheaters Kassel
erhältlich.

‡ 3. Mai 2023


ARNOLD BODE PREIS AN DOCUMENTA FIFTEEN LUMBUNG MEMBER WAJUKUU ART PROJECT
VERLIEHEN

Wajukuu Art Project Mitglieder bei der Arnold Bode Preisverleihung (vlnr):
Joseph Ndung'u Kimani, Shabu Mwangi, Ngugi Waweru Wanjiku, Josephat Kimathi
Kaaria, Kassel, 2023, © Stadt Kassel, Foto: Anja Köhne




Am 2. Mai 2023 wurde der Arnold Bode Preis 2022 in der Brüderkirche Kassel
feierlich an documenta 15 lumbung member Wajukuu Art Project verliehen. In Ann
Mbutis Laudatio betonte sie insbesondere die gemeinschaftsorientierte
künstlerische Praxis des Künstler*innenkollektivs aus Nairobi:
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Am 2. Mai 2023 wurde der Arnold Bode Preis 2022 in der Brüderkirche Kassel
feierlich an documenta 15 lumbung member Wajukuu Art Project verliehen. In Ann
Mbutis Laudatio betonte sie insbesondere die gemeinschaftsorientierte
künstlerische Praxis des Künstler*innenkollektivs aus Nairobi:



„Am Anfang des kuratorischen Konzepts der vergangenen documenta (…) stand ein
Umdenken. Das lumbung-Prinzip zielte darauf ab, die teilnehmenden Kollektive
nicht dazu zu bringen, etwas für die weltweit renommierte Kunstschau zu
leisten, sondern sie in ihrer Arbeit zu unterstützen und die Früchte davon in
Kassel zu zeigen (…). Statt der Frage, was die einzelnen Akteure und
Aktuerinnen, die Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und kreativen
Gemeinschaften für die documenta tun können, hieß es umgekehrt: Was kann die
documenta für diese Akteur*innen tun? Genau dieser Perspektivenwechsel
geschieht auch im Wajukuu Art Project in Hinblick auf Kunst selbst: Kein
Diskurs-, kein “l’art pour l’art”-Denken bestimmt seine Tätigkeiten, sondern
der Wille in der Lebensrealität in Mukuru etwas zu verändern – mit Hilfe der
Kunst. Wajukuu fragt nicht, was das Kollektiv für den Diskurs, für die Kunst
tun kann, sondern fragt, was kann Kunst für ihre Gemeinschaft leisten? Wajukuu
stellt das künstlerische Praktizieren an den Anfang einer neuen Vision für
ihre Community.“



Begleitend zur Preisverleihung ist eine von Andrea Linnenkohl kuratierte
Präsentation mit Werken von Wajukuu bis zum 4. Mai von 11 bis 18 Uhr in der
Alten Brüderkirche (Steinweg/Renthof) zu sehen. Die Arbeiten können über die
Lumbung Gallery erworben werden.



Hier findet sich die Pressemeldung der Stadt Kassel

‡ 2. Mai 2023


DOCUMENTA FIFTEEN KÜNSTLER RICHARD BELL IN DER TATE MODERN – ABORIGINAL TENT
EMBASSY 20. MAI BIS 18. JUNI 2023 IN LONDON

documenta fifteen: Richard Bell, Pay The Rent, 2022 / Aboriginal Embassy, seit
2013, Kassel 2022, Foto: Nikolas Wefers



Während der documenta fifteen war Richard Bells, bereits seit 2013 als
Wanderkunstwerk um die Welt gehende, Aboriginal Tent Embassy auf dem zentralen
Friedrichsplatz zu sehen. Das Zelt bietet einen Raum, in dem Geschichten über
Widerstand, Überleben, Vertreibung und Unterdrückung erzählt werden, aber auch
die Möglichkeit, sich eine Zukunft vorzustellen, in der Aborigines und andere
indigene Völker einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft einnehmen.
Teil des Programms in London wird zudem das Werk Pay the Rent II, welches
ebenfalls während der documenta fifteen zu sehen war: In Form einer digitalen
Schuldenuhr an der Fassade des Fridericianum berechnete Richard Bell die seit
1901 zu kalkulierenden Reparationszahlungen der australischen Regierung an die
Indigenen. „Diese Arbeit soll zeigen, dass es zu teuer ist, dieses
Kolonialisierungsspiel zu spielen. Tun sie es nicht, denn sie werden nie in der
Lage sein es zu bezahlen.“ kommentiert der Künstler.
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Während der documenta fifteen war Richard Bells, bereits seit 2013 als
Wanderkunstwerk um die Welt gehende, Aboriginal Tent Embassy auf dem zentralen
Friedrichsplatz zu sehen. Das Zelt bietet einen Raum, in dem Geschichten über
Widerstand, Überleben, Vertreibung und Unterdrückung erzählt werden, aber auch
die Möglichkeit, sich eine Zukunft vorzustellen, in der Aborigines und andere
indigene Völker einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft einnehmen.
Teil des Programms in London wird zudem das Werk Pay the Rent II, welches
ebenfalls während der documenta fifteen zu sehen war: In Form einer digitalen
Schuldenuhr an der Fassade des Fridericianum berechnete Richard Bell die seit
1901 zu kalkulierenden Reparationszahlungen der australischen Regierung an die
Indigenen. „Diese Arbeit soll zeigen, dass es zu teuer ist, dieses
Kolonialisierungsspiel zu spielen. Tun sie es nicht, denn sie werden nie in der
Lage sein es zu bezahlen.“ kommentiert der Künstler.



Zur Ausstellung

‡26. April 2023


DAS NATIONALE MUSEUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST ATHEN ZEIGT DOCUMENTA FIFTEEN
KUNSTWERK RETURN TO SENDER DES NEST COLLECTIVE

documenta fifteen: The Nest Collective: Return to Sender, Kassel, 2022, Foto:
Nils Klinger




Das Nationale Museum für Zeitgenössische Kunst Athen (EMΣΤ) und das Stavros
Niarchos Foundation Cultural Center (SNFCC) präsentieren die Außeninstallation
Return to Sender des in Nairobi ansässigen Kollektivs Nest. Die im Rahmen der
documenta fifteen 2022 realisierte Installation ist vom 26. April bis zum 30.
September 2023 auf der zentralen Esplanade des SNFCC zu sehen sein.
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Das Nationale Museum für Zeitgenössische Kunst Athen (EMΣΤ) und das Stavros
Niarchos Foundation Cultural Center (SNFCC) präsentieren die Außeninstallation
Return to Sender des in Nairobi ansässigen Kollektivs Nest. Die im Rahmen der
documenta fifteen 2022 realisierte Installation ist vom 26. April bis zum 30.
September 2023 auf der zentralen Esplanade des SNFCC zu sehen sein.



Return to Sender spielt auf eine dystopische Abfalllandschaft an: Das Werk
verweist auf die Konsumgesellschaften der industrialisierten Länder
gleichermaßen, wie es die negativen Auswirkungen der Altkleiderindustrie für die
lokale Wirtschaft in Kenia und anderen Teilen Afrikas verdeutlicht. Bis zu 40
Prozent eines Ballens importierter Secondhand-Kleidung sind völlig unbrauchbar
und landen direkt auf der Mülldeponie, ein immenses Risiko für die Menschen, die
die Ballen ungesehen erwerben und damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.



Mehr zu der Ausstellung

‡ 6. April 2023


STATEMENT DER EHEMALIGEN KÜNSTLERISCHEN LEITUNGEN ZUM VORSCHLAG FÜR DIE
BESETZUNG DER FINDUNGSKOMMISSION DER DOCUMENTA 16

documenta und Museum Fridericianum gGmbH: (vlnr) Catherine David, Roger M.
Buergel, Carolyn Christov-Bakargiev und Adam Szymczyk, Kassel, 2022, Foto:
Nicolas Wefers





„Als Künstlerische Leitungen vergangener documenta Ausstellungen wurden wir
seitens der documenta und Museum Fridericianum gGmbH gebeten, einen Vorschlag
zur Besetzung der Findungskommission für die documenta 16 zu unterbreiten. Nach
eingehender Diskussion haben wir uns auf herausragende Persönlichkeiten
geeinigt, denen wir unser vollstes Vertrauen schenken. Dies sind Bracha L.
Ettinger, Gong Yan, Ranjit Hoskoté, Simon Njami, Kathrin Rhomberg, and María
Inés Rodríguez.
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„Als Künstlerische Leitungen vergangener documenta Ausstellungen wurden wir
seitens der documenta und Museum Fridericianum gGmbH gebeten, einen Vorschlag
zur Besetzung der Findungskommission für die documenta 16 zu unterbreiten. Nach
eingehender Diskussion haben wir uns auf herausragende Persönlichkeiten
geeinigt, denen wir unser vollstes Vertrauen schenken. Dies sind Bracha L.
Ettinger, Gong Yan, Ranjit Hoskoté, Simon Njami, Kathrin Rhomberg, and María
Inés Rodríguez.



Uns ist bewusst, dass die Institution documenta und ihr aktueller modus operandi
derzeit auf dem Prüfstand stehen. Umso wichtiger erscheint es, die
Findungskommission mit Persönlichkeiten zu besetzen, deren Expertise, Integrität
und Umsicht dem Ernst der Situation gerecht werden.
Wir möchten nicht verhehlen, dass unsere Diskussion unter einer strikten Auflage
stand. Es war der Wunsch der Gesellschafter, die Findungskommission der
documenta 16 nicht zum Gegenstand einer erneuten BDS-Debatte zu machen. Diesen
Wunsch haben wir akzeptiert, möchten aber deutlich unterstreichen, dass die
künstlerische Freiheit unbedingt geschützt werden muss und das Recht zur Kritik
am Verhalten jedes Staates Bestandteil des demokratischen Prozesses ist.“



Catherine David (documenta 10), Roger M. Buergel (documenta 12), Carolyn
Christov-Bakargiev (documenta 13) und Adam Szymczyk (documenta 14)


‡ 4. April 2023


PINAR ÖĞRENCIS AŞÎT FÜR VISIONS DU RÉEL INTERNATIONAL FILMFESTIVAL NOMINIERT

documenta fifteen: Pınar Öğrenci: Aşit, 2022, Kassel, 2022, Foto: Nicolas Wefers



Der für die documenta fifteen produzierte Film Aşît (2022) von Pınar Öğrenci
wurde für das Internationale Film Festival Nyon Visions du Réel in der Kategorie
„International Medium Length“ nominiert. Ihre Arbeiten beschreibt sie selbst als
„dekoloniale und feministische Lektüren aus den Schnittpunkten von sozialer,
politischer und anthropologischer Forschung, Alltagspraktiken und menschlichen
Geschichten, die Migrationsursachen wie Krieg, staatliche Gewalt, kollektive
Bewegungen sowie industrielle und städtische Entwicklungsprojekte verfolgen.“
Mehr zur Arbeit Aşît findet sich hier. Das Visions du Réel Festival für
nicht-fiktionale Filme gilt als eines der wichtigsten weltweit. Es beginnt
dieses Jahr am 20. April und endet mir der Preisverleihung am 30. April
2023.Mehr

Der für die documenta fifteen produzierte Film Aşît (2022) von Pınar Öğrenci
wurde für das Internationale Film Festival Nyon Visions du Réel in der Kategorie
„International Medium Length“ nominiert. Ihre Arbeiten beschreibt sie selbst als
„dekoloniale und feministische Lektüren aus den Schnittpunkten von sozialer,
politischer und anthropologischer Forschung, Alltagspraktiken und menschlichen
Geschichten, die Migrationsursachen wie Krieg, staatliche Gewalt, kollektive
Bewegungen sowie industrielle und städtische Entwicklungsprojekte verfolgen.“
Mehr zur Arbeit Aşît findet sich hier. Das Visions du Réel Festival für
nicht-fiktionale Filme gilt als eines der wichtigsten weltweit. Es beginnt
dieses Jahr am 20. April und endet mir der Preisverleihung am 30. April 2023.

‡30. März 2023


DER AUFSICHTSRAT INFORMIERT – PRESSEMITTEILUNG: DIE FINDUNGSKOMMISSION DER
DOCUMENTA 16 IST BERUFEN



Die Findungskommission der documenta 16 bilden sechs ausgewiesene internationale
Expert*innen der zeitgenössischen Kunst: Bracha Lichtenberg Ettinger, Gong Yan,
Ranjit Hoskoté, Simon Njami, Kathrin Rhomberg und María Inés Rodríguez. Der
Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH hat die Kommission für
die Ausstellung, die vom 12. Juni bis zum 19. September 2027 in Kassel
stattfinden wird, heute eingesetzt.
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Die Findungskommission der documenta 16 bilden sechs ausgewiesene internationale
Expert*innen der zeitgenössischen Kunst: Bracha Lichtenberg Ettinger, Gong Yan,
Ranjit Hoskoté, Simon Njami, Kathrin Rhomberg und María Inés Rodríguez. Der
Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH hat die Kommission für
die Ausstellung, die vom 12. Juni bis zum 19. September 2027 in Kassel
stattfinden wird, heute eingesetzt.



Die Findungskommission hat die Aufgabe, wegweisende Persönlichkeiten der
zeitgenössischen Kunst einzuladen, sich für die Künstlerische Leitung der
documenta 16 zu bewerben, und aus den präsentierten Konzepten das
vielversprechendste Format auszuwählen. Die Berufung der Künstlerischen Leitung
ist für Ende 2023 / Anfang 2024 angestrebt.

„Wir gehen heute einen wichtigen Schritt in Richtung documenta 16“, erklären der
Aufsichtsratsvorsitzende und Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle sowie
die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Hessens Ministerin für
Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn. „Wir haben sechs herausragende Expertinnen
und Experten aus aller Welt gewinnen können, die sowohl mit ihren
unterschiedlichen künstlerischen, kuratorischen und kulturtheoretischen
Hintergründen als auch als Persönlichkeiten gemeinsam für die Modernität, die
Internationalität und die Vielfalt der documenta stehen. Die Findungskommission
hat nun ausreichend Zeit, die besten und innovativsten Konzepte für Kassel zu
gewinnen. Es ist unser Ziel, die Verfehlungen beim Thema Antisemitismus auf der
documenta fifteen aufzuarbeiten. Die Voraussetzungen für die nächsten
Arbeitsschritte, darunter die schon beschlossene Organisationsentwicklung,
liegen vor. Zugleich wollen wir der weltweit wichtigsten Ausstellung für
zeitgenössische Kunst die Planungszeit und -sicherheit verschaffen, die ihrem
einzigartigen Rang gebührt. Mit der vorgestellten Findungskommission sind wir
dafür bestens aufgestellt.“

Der Aufsichtsrat folgt mit der Besetzung der Kommission dem Vorschlag ehemaliger
Künstlerischer Leitungen der documenta, die im November 2022 mit dieser Aufgabe
betraut wurden: Catherine David (documenta 10, 1997), Roger M. Buergel
(documenta 12, 2007), Carolyn Christov-Bakargiev (documenta 13, 2012) und Adam
Szymczyk (documenta 14, 2017).

Der scheidende Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Ferdinand von Saint André dankt den Beteiligten: „Besonders würdigen möchte ich
den Einsatz der ehemaligen Künstlerischen Leitungen der documenta. Sie haben uns
aus Verbundenheit zur Organisation in schwierigen Zeiten ihren Sachverstand zur
Verfügung gestellt. Zudem gilt mein Dank dem Aufsichtsrat, der die Aufstellung
der Findungskommission priorisiert hat und dem vorliegenden Vorschlag gefolgt
ist. Schließlich bedanke ich mich herzlich bei den Mitgliedern der
Findungskommission dafür, dass sie der documenta ihre Kompetenz anvertrauen, um
den Grundstein für die documenta 16 zu legen.“

„Wir danken Ferdinand von Saint André herzlich dafür, dass er in einer
schwierigen Phase mit großem Engagement die documenta und Museum Fridericianum
gGmbH geleitet hat“, sagten Geselle und Dorn für den Aufsichtsrat. „Es gehörte
Mut dazu, diese Aufgabe anzunehmen, und Klarheit im Kurs, sie in der klar
definierten Interimszeit umzusetzen. Beides brachte Ferdinand von Saint André
mit. Andreas Hoffmann, der am 1. Mai die Geschäftsführung übernimmt, findet eine
gut auf die anstehenden Veränderungen vorbereitete documenta gGmbH vor.“

Der designierte Geschäftsführer zeigt sich erfreut über den Beschluss des
Aufsichtsrats: „Mit der Vorstellung der Findungskommission setzen wir heute
sechs hochkarätige Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst auf die documenta
16 an. Ich freue mich auf den Prozess und bedanke mich bei Ferdinand von Saint
André, dass er diesen in seiner Amtszeit aufgesetzt hat.“

Die Mitglieder der Findungskommission



Bracha Lichtenberg Ettinger ist Malerin, bildende Künstlerin, Philosophin,
Psychoanalytikerin und eine bahnbrechende Theoretikerin, deren Matrixial-Theorie
seit mehr als drei Jahrzehnten die zeitgenössischen Bereiche Ethik und Ästhetik,
kritische Studien, Kunsttheorie und Kunstgeschichte, Film- und
Literaturwissenschaft sowie Feminismus beeinflusst hat. Die in Tel Aviv und
Paris lebende Künstlerin hat ihre Werke in den wichtigsten Museen für
zeitgenössische Kunst weltweit präsentiert, darunter die Kochi-Muziris Biennale
(2018), die Istanbul Biennale (2015), Face à l'Histoire (1996) und ELLES (2011),
beide im Centre Pompidou, Paris. Derzeit nimmt sie an Artists in a Time of War
at Castello di Rivoli, Turin, teil, wo sie parallel auch eine Einzelausstellung
präsentiert. Zu ihren Publikationen gehören: Matrix: Halala Lapsus (1993), The
Matrixial Gaze (1995), Régard et éspace-de-bord matrixiels (1999), The Matrixial
Borderspace (2006), Proto-ética matricial (2019), Matrixial Subjectivity,
Aesthetics, Ethics: 1990-2000 (2020).



Gong Yan ist Absolventin der Ecole Nationale Superieur des Beaux-Art in Paris,
Professorin am Shanghai Institute of Visual Art und ehemalige Chefredakteurin
der Zeitschrift Art World. Seit 2013 ist sie die Direktorin der Power Station of
Art. Gong Yan lebt in Shanghai. Noch während ihrer Teilnahme als Künstlerin an
der 6. Shanghai Biennale im Jahr 2006 wechselte sie in den kuratorischen Bereich
und hat Ausstellungen kuratiert wie Ordinary Architecture – The Chinese Pavilion
in the 11. International Architecture Biennale in Venedig (2012, zusammen mit
Yong-ho Chang und A Cheng), Shinohara Kazuo (2014), Mobile Architecture: Yona
Friedman (2015), Snacks (2016), PSA Collection Series Yu Youhan (2017), PSA
Collection Series Li Shan (2017), Body Media (2007 und 2017), HON: Niki de Saint
Phalle & Shen Yuan (2018), Hussein Chalayan: Archipelago (2021/2022).



Ranjit Hoskoté ist Schriftsteller, Kulturtheoretiker, Kunstkritiker und Kurator,
er lebt in Mumbai. Hoskoté ist Autor und Herausgeber von mehr als 30 Büchern,
darunter Gedichtbände, Publikationen zur Kunstkritik, Kulturgeschichte,
Übersetzungen und Anthologien. Zu seinen kuratorischen Projekten gehören die 7.
Gwangju Biennale (2008), die er zusammen mit Okwui Enwezor und Hyunjin Kim
kuratierte, und der erste indische Pavillon auf der 54. Biennale in Venedig
(2011). 2023 wird Hoskoté Teil der Architekturbiennale in Venedig sein.



Simon Njami ist ein in Paris ansässiger unabhängiger Kurator, Dozent,
Kunstkritiker und Romanautor. Njami war Mitbegründer und Chefredakteur von
„Revue Noire“. Er war künstlerischer Leiter der ersten Kunstmesse in
Johannesburg (2008), der Fotografie-Biennale in Bamako, der Dak'Art Biennale
(2016/2018) und der São Paulo Biennale. Er war Ko-Kurator des ersten
afrikanischen Pavillons auf der 52. Biennale von Venedig (2007). Njami hat
zahlreiche Ausstellungen kuratiert, darunter Africa Remix (2004/2007), The
Divine Comedy im MMK – Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, SCAD in Savannah
(beide 2014) und The Smithsonian in Washington DC (2015), Xenopolis in Berlin
(2015), After Eden, The Artur Walther Collection in Paris (2015), Metropolis und
I is another (beide in Rom 2018), The Studio im Rahmen der Kampala Biennale
2019, This space between us in Las Palmas (2020) und Materia Prima in San
Giminiano (2021).



Kathrin Rhomberg ist Kuratorin und leitete von 1990 bis 2001 das
Ausstellungsbüro der Secession in Wien und von 2002 bis 2007 den Kölnischen
Kunstverein. Seit 2014 ist sie Vorstandsvorsitzende des Trägervereins der
Kontakt Sammlung und dessen künstlerische Leiterin. Sie kuratierte u. a. Roman
Ondak für den Tschechischen und Slowakischen Pavillon auf der 53. Biennale in
Venedig (2009), die 6. Berlin Biennale (2010), Petrit Halilaj für den Pavillon
der Republik Kosovo auf der 55. Biennale in Venedig (2013) und ko-kuratierte u.
a. die Manifesta 3, Ljubljana (2000) und Projekt Migration, Köln, (2002–2006).
Kathrin Rhomberg lebt in Wien und lehrt dort an der Universität für Angewandte
Kunst.



María Inés Rodríguez (lebt und arbeitet in Brüssel und São Paulo) hat eine
kuratorische und institutionelle Praxis, die sich auf die Konsolidierung des
Museums als Plattform für Wissen durch Ausstellungen, Kultur- und
Bildungsprogramme bezieht.
Gegenwärtig ist sie Direktorin der Walter Leblanc Stiftung und leitende
Kuratorin des MASP, Museu de Arte de São Paulo Assis Chateaubriand.
Parallel dazu ist Rodríguez Mitglied von Tropical Papers, einem 2005 von ihr
gegründeten inklusiven Kulturforum, das sich der Entwicklung einer Reflexion
über Kunst, Architektur, Design und wissenschaftliche Forschung widmet und die
Arbeit und Projekte von Kulturschaffenden aus und in den Tropen sichtbar macht.
Zuvor war sie Direktorin des CAPC Muséed'art Contemporain in Bordeaux in
Frankreich, Chefkuratorin des MUAC in Mexiko-Stadt, Chefkuratorin am Museo de
Arte Contemporáneo de Castilla y Léon (MUSAC) in Spanien und Gastkuratorin am
Jeu de Paume in Paris.
Seit 2017 ist sie Mitglied des Vorstands der Martell Foundation in Frankreich
und Mitglied der Jury des Lise Wilhelmsen Art Award Programme2019-2024 am Henie
Onstad Kunstsenter in Norwegen. Von 2017 bis 2019 war sie Präsidentin des Comité
Art Citoyen France, Fondation Daniel et Nina Carasso.



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documenta Pressekontakt
Johanna Köhler
Leitung Kommunikation und Marketing
documenta und Museum Fridericianum gGmbH
T +49 561 70727-2520
presse@documenta.de

‡28. März 2023


AUSSTELLUNG DES JAHRES 2022 ATIS REZISTANS | GHETTO BIENNALE

documenta fifteen: Atis Rezistans | Ghetto Biennale: Ghetto Gucci, Performance,
St. Kunigundis, Kassel, 17. Juni 2022, Foto: Frank Sperling



Die Inszenierung des Kollektivs Atis Rezistans, die sie zusammen mit der Ghetto
Biennale für die documenta fifteen produzierten, wurde von der deutschen Sektion
des internationalen Kunstkritiker*innen-Verbandes AICA zur „Ausstellung des
Jahres“ gekürt.
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Die Inszenierung des Kollektivs Atis Rezistans, die sie zusammen mit der Ghetto
Biennale für die documenta fifteen produzierten, wurde von der deutschen Sektion
des internationalen Kunstkritiker*innen-Verbandes AICA zur „Ausstellung des
Jahres“ gekürt.



Atis Rezistans | Ghetto Biennale präsentierten in der Kirche St. Kunigundis ein
umfangreiches Ensemble von Skulpturen und Reliefs, das, so die
Urteilsbegründung: „fordernd, spielerisch, geheimnisvoll und ironisch flüsternd
arrangiert war“. Weiter heißt es darin: „Geschaffen wurde vor dem Hintergrund
von Marienkult und Voodoo ein ungewöhnlicher Dialog der Kunst, ein Ort der
Groteske, der kreativen Verwilderung und der Präsenz des Todes.“

‡11. März 2023


LUMBUNG PRESS HAT NEUEN STANDORT IN BARCELONA



Die lumbung Press war ein Projekt der lumbung member, lumbung-Künstler*innen und
des Künstlerischen Teams der documenta fifteen. Nun findet sie ein neues Zuhause
in Barcelona.
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Die lumbung Press war ein Projekt der lumbung member, lumbung-Künstler*innen und
des Künstlerischen Teams der documenta fifteen. Nun findet sie ein neues Zuhause
in Barcelona.



Die Idee war, einen direkten Fluss von Informationen durch die ungefilterte
Weitergabe von Bildern und Erzählungen zu erzeugen. Im Kern bestand das Projekt
aus einer kollektiv betriebenen Offsetdruckerei in der documenta Halle, ihren
Druckerzeugnissen und den begleitenden Veranstaltungen. Drucktechniker*innen
leiteten lumbung-Künstler*innen, lumbung member sowie Mitglieder des
Künstlerischen Teams und weitere Beteiligte an, um sie zu befähigen, die
Maschinen selbständig zu bedienen. Die entstehenden Publikationen wurden dann
durch lumbung Kios, im Buchhandel sowie in den eigenen Ekosistemen zugänglich
gemacht. An dieses Prinzip anknüpfend, hat die lumbung press nun einen neuen
Standort in Barcelona gefunden. Die Eröffnung im Hangar in Barcelona findet am
Sonntag, den 12. März 2023, um 12 Uhr statt. Vor Ort werden von Tim Rudolph,
Fred Hansen und Erick Beltrán Plakate live gedruckt. Zum Eröffnungsprogramm
gehören außerdem Gespräche mit ruangrupa und Madeyoulook, sowie Projektionen von
Subversive Film und Sebastián Díaz Morales. Die lumbung Press soll ein Jahr im
Hanger zugänglich bleiben.

‡13. Oktober 2022


ARNOLD-BODE-PREIS 2022 AN WAJUKUU ART PROJECT



Der Arnold-Bode-Preis 2022 geht an das Kollektiv Wajukuu Art Project, dessen
Installationen in der documenta Halle u.a. aus rostigen Wellblechen auf der
documenta fifteen zu sehen waren. Ein Ensemble aus Bildern und Skulpturen
bediente sich typischer Materialien des Mukuru Slums und einer zeitgenössischen
Formsprache. Mehr

Der Arnold-Bode-Preis 2022 geht an das Kollektiv Wajukuu Art Project, dessen
Installationen in der documenta Halle u.a. aus rostigen Wellblechen auf der
documenta fifteen zu sehen waren. Ein Ensemble aus Bildern und Skulpturen
bediente sich typischer Materialien des Mukuru Slums und einer zeitgenössischen
Formsprache.

Die Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker erläutert in der Jurybegründung: „Die
2004 von Künstlerinnen und Künstlern initiierte gemeinschaftliche Organisation
Wajukuu Art Project bietet in Mukuru – einem der Slums der kenianischen
Hauptstadt Nairobi – Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich in einer
durch Armut und Kriminalität bestimmten Umwelt durch künstlerische Angebote
einzubringen, zu entfalten und als Gemeinschaft zu entwickeln. Ich freue mich,
dass wir in diesem Jahr den renommierten Preis an Wajukuu Art Project verleihen
können. Damit folgt das Kuratorium dem Leitgedanken der documenta fifteen,
Kollektive mit gemeinwohlwirksamer künstlerischer Arbeit als eine spezifische
Organisations- und Produktionsform herauszustellen.“ Die Preisverleihung findet
am 2. Mai 2023 in Kassel statt.

‡ 6. Februar 2023


AUFARBEITUNG DOCUMENTA FIFTEEN: GESELLSCHAFTER LEGEN ABSCHLUSSBERICHT DER
FACHWISSENSCHAFTLICHEN BEGLEITUNG VOR




Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben am
heutigen Montag, den 6. Februar 2023 den Abschlussbericht der von ihnen
eingesetzten fachwissenschaftlichen Begleitung zur documenta fifteen zur
Veröffentlichung vorgelegt. Der Bericht kann ausschließlich in deutscher Sprache
hier abgerufen werden:
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Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben am
heutigen Montag, den 6. Februar 2023 den Abschlussbericht der von ihnen
eingesetzten fachwissenschaftlichen Begleitung zur documenta fifteen zur
Veröffentlichung vorgelegt. Der Bericht kann ausschließlich in deutscher Sprache
hier abgerufen werden:



Abschlussbericht: Gremium zur fachwissenschaftlichen Begleitung der documenta


Die fachwissenschaftliche Begleitung setzt sich zusammen aus Prof. Dr. Nicole
Deitelhoff (Vorsitzende), Prof. Dr. Marion Ackermann, Prof. Dr. Julia Bernstein,
Marina Chernivsky, Prof. Peter Jelavich, PhD, Prof. Dr. Christoph Möllers und
Dr. Cord Schmelzle (wiss. Koordinator).


Erratum vom 29. November 2023

‡12. Januar 2023


DER AUFSICHTSRAT INFORMIERT – PRESSEMITTEILUNG:
PROF. DR. ANDREAS HOFFMANN WIRD NEUER GESCHÄFTSFÜHRER DER DOCUMENTA UND MUSEUM
FRIDERICIANUM GGMBH

documenta und Museum Fridericianum gGmbH: Andreas Hoffmann, Kassel 2023, Foto:
Nicolas Wefers




Der Kulturmanager Prof. Dr. Andreas Hoffmann, derzeit noch Geschäftsführer des
Bucerius Kunst Forums in Hamburg, wird neuer Geschäftsführer der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH. Er tritt seine Position in Kassel am 1. Mai 2023 an.
Bis dahin führt Dr. Ferdinand von Saint André verabredungsgemäß die Geschäfte,
der nach Ausstellungsende der documenta fifteen als Interimsgeschäftsführer
eingestellt worden war.
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Der Kulturmanager Prof. Dr. Andreas Hoffmann, derzeit noch Geschäftsführer des
Bucerius Kunst Forums in Hamburg, wird neuer Geschäftsführer der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH. Er tritt seine Position in Kassel am 1. Mai 2023 an.
Bis dahin führt Dr. Ferdinand von Saint André verabredungsgemäß die Geschäfte,
der nach Ausstellungsende der documenta fifteen als Interimsgeschäftsführer
eingestellt worden war.



„Mit der Personalentscheidung für den neuen Geschäftsführer geht auch eine
Weichenstellung für die Zukunft der documenta in Kassel einher“, sagen Kassels
Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta
gGmbH, und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, Hessens Kunstministerin
Angela Dorn. Als Kulturinstitution von weltweiter Bedeutung müsse sich die
documenta inhaltlichen Fragen und strukturellen Herausforderungen stellen. „Der
Aufsichtsrat ist überzeugt, dafür mit Prof. Dr. Andreas Hoffmann einen ebenso
erfahrenen wie auch engagierten Kulturmanager gewonnen zu haben“, so die beiden
weiter. Verbunden mit der Vorstellung der Personalie sei auch ein großes
Dankeschön für die Tätigkeit des Interimsgeschäftsführers Dr. Ferdinand von
Saint André: „Seine Leidenschaft und Professionalität im Umgang mit dem
wertvollen kulturellen Schatz Kassels und unseres Landes gebührt allerhöchsten
Respekt“, sprechen Angela Dorn und Christian Geselle dem Interimsgeschäftsführer
ihre Wertschätzung aus.
Prof. Dr. Andreas Hoffmann über seine neue Aufgabe: „Die documenta ist eine der
weltweit bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Alle Ausgaben
der Weltkunstschau waren wichtige Seismographen zentraler Diskurse und
Herausforderungen unserer Gesellschaft im Spiegel der Kunst. Die
Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH ist eine besonders
vielfältige, spannende und ehrenvolle Aufgabe, die ich mit großem Respekt, aber
auch mit viel Engagement und großem Enthusiasmus angehen werde. Ich freue mich
sehr auf die enge kollegiale Zusammenarbeit mit den kompetenten Teams der
documenta, des Museum Fridericianum, der documenta-Halle, des documenta Archivs,
des documenta Instituts und der International Friends of documenta.“
Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd
Bucerius, der Trägerin des Bucerius Kunst Forums: „Die documenta ist eine
Kunstausstellung von herausragender Bedeutung und Strahlkraft – für meine
Heimatstadt Kassel, für Deutschland und für die internationale Kunstwelt. Ich
freue mich sehr, dass Prof. Dr. Andreas Hoffmann in so herausfordernden Zeiten
die Geschäftsführung der documenta übernehmen kann. Andreas Hoffmann hat das
Bucerius Kunst Forum in 15 Jahren sehr erfolgreicher Arbeit geprägt – und zu
einem Ort viel beachteter Ausstellungen und einem Forum über Kunst in der
Gesellschaft gemacht. Ich gratuliere ihm von Herzen zur Berufung in die
documenta-Spitze!“

Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis 19. September 2027 in Kassel stattfinden.
Bis dahin werden die Verständigung auf Standards im Umgang mit der Kunstfreiheit
und ihren Grenzen, im Umgang mit jeglicher gruppenspezifischen Form der
Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus, aber
auch die Anpassung der Organisations- und Gremienstrukturen sowie die Festlegung
der Rahmenbedingungen, unter denen die künstlerische Leitung der documenta 16
ihre kuratorische Verantwortung wahrnimmt, eine zentrale Rolle spielen. Prof.
Dr. Andreas Hoffmann: „Darüber hinaus werden die weitere Erhöhung der
internationalen Strahlkraft der documenta und die Weiterentwicklung innovativer
Formen der Kunstvermittlung sowie die Begleitung der einzelnen Institutionen der
Gesellschaft bei ihren aktuellen Projekten von Bedeutung sein.“



Vita Prof. Dr. Andreas Hoffmann
Der Kulturmanager Andreas Hoffmann, geboren 1971 in Norden, ist seit Januar 2007
Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums. Bis 2019 war er zusätzlich
Programmleiter Kunst und Kultur für die Musik- und Denkmalprojekte der
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Er verantwortete die Erweiterung im Jahr
2008 sowie den 2019 eröffneten Neubau des Ausstellungshauses und ist u. a. für
die interdisziplinären Veranstaltungsprogramme verantwortlich. Er ist überdies
Kurator der Antikenausstellungen Pompeji. Götter, Mythen, Menschen (2014) und
Die neuen Bilder des Augustus. Macht und Medien im antiken Rom (2022/3).
Von September 2004 bis Dezember 2006 war er Geschäftsführer der Freunde der
Kunsthalle Hamburg und Geschäftsführer des Bundesverbandes der Fördervereine
deutscher Museen bildender Kunst e.V. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er
von 2001 bis 2004 für die Antikensammlung des Museums für Kunst und Gewerbe
zuständig und Kurator von Ausstellungen wie Die Etrusker. Luxus für das Jenseits
(2004) oder Die Pyramide. Haus für die Ewigkeit (2002), aber auch Gunter Sachs
(2004).
Hoffmann studierte Klassische Archäologie, Lateinische Philologie und Alte
Geschichte in Hamburg, Berlin und Heidelberg und absolvierte berufsbegleitend
eine Ausbildung zum PR-Referent. 2002 ist seine Dissertation Tod in Tarent.
Grabritual und Gesellschaft als Teil eines deutsch-italienischen
Forschungsvorhabens zur Gesamterschließung der Nekropole von Tarent
(Tarent-Projekt) erschienen. Seit 2011 lehrt er am Institut für Kultur- und
Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, seit 2016 als
Honorarprofessor (gemäß §17 HmbHG). Seit 2016 ist er zudem Sprecher der
Fachgruppe Wirtschaft und Marketing.
Andreas Hoffmann engagiert sich neben seinen beruflichen Tätigkeiten seit 2017
als Mitglied im Aufsichtsrat für die Kunsthalle Emden und seit 2019 als Mitglied
des Kuratoriums für die Deutsche Stiftung Musikleben. Andreas Hoffmann ist
verheiratet mit der Klassischen Archäologin Annette Haug.


Portraitfoto von Prof. Dr. Andreas Hoffmann zum Download.


Bildcredits: Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Foto: Götz Wrage.



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‡ 6. Januar 2023


PRESSEMITTEILUNG: ANKAUF VON DOCUMENTA KUNSTWERKEN

documenta fifteen: Wajukuu Art Project, Ngugi Waweru, Kahiu kogi gatemaga mwene,
2022, Installationsansicht, documenta Halle, Kassel, 13. Juni 2022, Foto:
Nicolas Wefers




Neun künstlerische Positionen der documenta fifteen wurden für die städtischen
und staatlichen Kunstsammlungen in der Neuen Galerie und Graphischen Sammlung
angekauft. Der Magistrat der Stadt Kassel hat auf Vorschlag der
Ankaufskommission entschieden, welche Kunstwerke erworben werden. Die
Vertragsverhandlungen über den Ankauf wurden nun abgeschlossen.
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Neun künstlerische Positionen der documenta fifteen wurden für die städtischen
und staatlichen Kunstsammlungen in der Neuen Galerie und Graphischen Sammlung
angekauft. Der Magistrat der Stadt Kassel hat auf Vorschlag der
Ankaufskommission entschieden, welche Kunstwerke erworben werden. Die
Vertragsverhandlungen über den Ankauf wurden nun abgeschlossen.



Für die städtischen und staatlichen Kunstsammlungen in der Neuen Galerie und
Graphischen Sammlung wurden folgende Kunstwerke erworben:

1. Amol K Patil Black Masks on Roller Skates
2. Britto Arts Project Rasad - Food Objects
3. Marwa Arsanios Who is Afraid of Ideology? Part 4 Reverse Shot (Video)
4. Sebastián Diaz Morales Smashing Monuments (Video)
5. Jatiwangi art Factory Perhutana Family Forest Terracotta
6. Wajukuu Art Project Kahiu kogi gatemaga mwene
7. Atelier Goldstein Raumpräsentation (mit 12 Arbeiten inkl. Zusatzwerk)
8. Pınar Öğrenci Aşît (Video)
9. Richard Bell Gallery Hand Outs


Der Ankauf der ersten sechs Werke wurde dabei aus dem städtischen Etat mit rund
290.000 Euro finanziert, während die anderen drei Objekte durch die
Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK), also das Land Hessen, für rund 130.000
Euro erworben wurden. Das Land Hessen und die Stadt Kassel kaufen in bewährter
Weise in enger Abstimmung gemeinsam Kunstwerke der documenta für die Sammlungen
an.

Über den Erwerb der Kunstwerke hatte zunächst die Ankaufskommission unter dem
Vorsitz von Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker beraten. Die Vorschläge hatte
Dr. Dorothee Gerkens, Sammlungsleiterin der Neuen Galerie, gemacht. Der
Kommission gehören die kulturpolitischen Vertreter der Fraktionen sowie die
Vorsitzenden des Kunstvereins, der Kasseler Ortsgruppe des Bundesverbandes
Bildender Künstler und des Museumsvereins an. Vertreten sind auch die
Museumslandschaft Hessen Kassel und das Fridericianum.


„Die ausgewählten Werke sind von hoher inhaltlicher und künstlerischer Relevanz
für die Kunst und die Arbeitsweise der documenta fifteen. So bilden sie
künftig in der städtischen Sammlung das Konzept des Kollektivs ruangrupa ebenso
ab, wie die Vielfalt der oft gemeinwohlorientierten künstlerischen Ansätze der
d15“, betonte Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker.
„Die Arbeiten lassen sich gut in die bisherigen Sammlungen integrieren,
korrespondieren mit schon vorhandenen Arbeiten und erweitern so den Bestand auf
bereichernde Weise“, ergänzte Dr. Dorothee Gerkens von der MHK, die dort die
städtische Kunstsammlung kuratiert.

Die Kunstwerke wurden zum größten Teil über die Lumbung Gallery erworben, einem
eigens anlässlich der Weltkunstschau gegründeten Verein, der in Form einer
Kooperative die Vermarktung der Kunstwerke übernommen hat. Damit soll
Künstlerinnen und Künstlern eine faire Entlohnung zuteilwerden, wobei sie 70
Prozent des Verkaufspreises erhalten. Die übrigen 30 Prozent fließen in einen
„Common Pot“, über den gemeinschaftlich entschieden wird und der auch die
Finanzierung der Strukturen der Lumbung Gallery ermöglicht.


Hintergrund
Amol K Patil „Black Masks on Roller Skates“
Von dem indischen Konzept- und Performancekünstler wurde eine Auswahl von 13
Skulpturen, 13 Gemälden sowie ein Film erworben. Seine Arbeiten wurden im
Bereich des Hübner-Areals gezeigt. Amol K Patil beschäftigt sich mit dem
Kastensystem und den familiären Bindungen. Seine Kritik gilt dem auf
Unterdrückung und Diskriminierung aufbauenden Kastensystem und er verfolgt in
seinen Arbeiten insbesondere die Sichtbarmachung der Arbeiterklasse. So greift
er in der Installation die Situation der Arbeitsmigranten in Mumbai auf. Deren
moderne Wohnanlagen, die Chawls, wurden von den Migranten in dynamische Orte des
Protests, des Theaters und der Musik verwandelt. Im Video bewegt sich ein
Straßenreiniger auf Rollschuhen durch die Chawls. Die Musik hörend, blendet er
die Außenwelt aus, eine Welt, die ihn als Reiniger braucht, aber als Mensch
ausschließt.


Britto Arts Project „Rasad - Food Objects“
Das Britto Arts Project wurde in 2002 als gemeinnütziges Zentrum für
zeitgenössische Kunst in Dhaka, Bangladesch gegründet. Erworben wurden 218
Einzelobjekte sowie ein im Maßstab verkleinerter Nachbau des „Marktstandes“, der
in der documenta Halle ausgestellt war.
Kritisiert werden die Kommerzialisierung und Normierung von Lebensmitteln sowie
die globalen Marktmechanismen. Einige Objekte enthalten Statements über die
Nahrungsmittelpolitik, die von den Agrargiganten aus den Industrienationen
bestimmt wird. Beispiele sind: Fische, die sich in Pistolen verwandeln oder ein
Blumenkohl, der zum Atompilz wird.


Marwa Arsanios „Who is Afraid of Ideology? Part4 Reverse Shot“ Die Künstlerin,
Filmemacherin und Forscherin Marwa Arsanios lebt und arbeitet v. a. in Beirut,
Libanon. Der Film handelt von der Verteilung von Landrechten, insbesondere von
der Vergemeinschaftung eines privaten Steinbruchs in den Bergen Libanons
mithilfe einer landwirtschaftlichen Genossenschaft.
Zudem beschäftigt sich Marwa Arsanios mit den Fragen nach Erbe, Besitz, Eigentum
und Wert. Der vielschichtige Film reflektiert, inwiefern sich Land als
lebendiges Objekt von Natur aus dem Eigentum widersetzt und wirft
posthumanistische und ökologiephilosophische Fragen zu der Verflechtung des
Geologischen, Historischen und Rechtlichen auf.


Sebastián Diaz Morales „Smashing Monuments“
Der Künstler und Filmemacher Sebastián Diaz Morales, geb. in Argentinien, lebt
und arbeitet in Amsterdam. In seinem Film treten 5 Kuratorinnen und Kuratoren
von ruangrupa (Indra Kusumaaka Ameng, Ade Darmawan, Gesyada Siregar, Farid Rakun
& Naga Mirwan Andan) in Dialog über zentrale lumbung-Werte mit Monumenten in
Jakarta. Insbesondere sind das:
• endurance (Beständigkeit)
• friendship (Freundschaft)
• generosity (Großzügigkeit)
• independence (Unabhängigkeit) und
• not goodbye (kein Abschied)
Der Film ist künstlerisch eigenständig und für die Sammlung auch als Zeugnis
zentraler Haltungen der documenta fifteen wichtig. **
Jatiwangi art Factory Perhutana Family Forest Terracotta**
Jatiwangi art Factory ist ein 2005 gegründetes Kollektiv aus Indonesien. In
Jatiwangi, Indonesien, soll auf acht Hektar Wald ein Naturschutzgebiet
entstehen, für das jede/jeder Landanteile in einer Mindestgröße von 4 mal 4
Meter erwerben kann. Ziel ist es, den fortschreitenden Flächenverkauf - und
somit das Abholzen alter Wälder - an Fabriken von Firmen wie Adidas, Puma oder
H&M zu stoppen. Stattdessen soll ein kollektiver Naturwald aufgeforstet werden.
Das Projekt Kota Terakota markiert so einen Neuanfang für Jatiwangi. Die Stadt
wird nach den Wünschen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen ihrer
Bewohnerinnen und Bewohner umgestaltet.
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entstand in Jatiwangi durch den Abbau von
Ton die größte Ziegelindustrie Südostasiens. Hundert Jahre später, im Jahr
2005, ermutigte Jatiwangi art Factory – denselben Ton nutzend – die Bürgerinnen
und Bürger aus Jatiwangi, durch Kunst und kulturelle Aktivitäten ein
kollektives Bewusstsein und eine gemeinsame Identität für ihre Region
auszubilden. Wer sich am Landkauf beteiligt, bekommt ein Zertifikat: einen
gebrannten Ziegelstein mit der Aufschrift „Perhutana Family Forest Certificate“.
Erworben wurden 25 Lizenzen.


Wajukuu Art Project „Kahiu kogi gatemaga mwene“ (2022) von Ngugi Waweru
Wajukuu Art Project ist ein Kollektiv aus Kenia. Das Wajukuu Art Projekt wurde
2004 von einer Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern mit dem Ziel gegründet,
die Slums von Mukuru zu einem Ort zu machen, an dem sich Kinder mithilfe von
künstlerischen und kreativen Praktiken entfalten können. Weiter sollen durch
die Produktion und den Verkauf von Kunstwerken Arbeitsplätze geschaffen werden.
In dem Art Project kann nicht nur künstlerisch gearbeitet werden, es gibt dort
auch Unterricht für die Kinder und einen Gemüsegarten. Aktuell werden dort
etwa 100 Kinder betreut. Das Kollektiv beschäftigt sich auch mit den Wunden des
kolonialen Erbes. Sie möchten mit ihrer Kunst den Blick auf Afrika verändern und
eine Anbindung an ihre Traditionen bewirken.
Die Arbeit „Kahiu kogi gatemaga mwene“ („Wenn ein Messer zu scharf ist, verletzt
es den Besitzer“) ist eine Installation aus Küchenmessern. „Wer sie immer
nachschleift, bewirkt, dass sie scharf sind, aber sie brechen schnell“, erklärt
der Künstler Waweru. So seien sie auch ein Symbol für Menschen in der
Leistungs- und Konsumgesellschaft. Wajukuu Art Project wurde mit dem
Arnold-Bode-Preis 2022 ausgezeichnet.


Atelier Goldstein Raumpräsentation mit insgesamt 12 Arbeiten Das Atelier
Goldstein, eingeladen von Project Art Works, vertritt neurodiverse
Künstlerinnen und Künstler und gehört zum Lebenshilfe Frankfurt am Main e. V.
Erworben wurde die gesamte Raumpräsentation mit insgesamt 12 Arbeiten von vier
Künstlern, so wie sie im Hübner-Areal ausgestellt war.


Die Künstler im Einzelnen sind:
Franz von Saalfeld (1961 geboren in Ingelheim am Rhein, wo er auch heute lebt
und arbeitet): 2 Aquarelle - Tusche und Wasserfarbe auf Papier: 1988 und 2003
Franz von Saalfeld malt bevorzugt Kleinstadtidyllen der 1950/60er Jahre. Mit
Aquarellen, Texten und Bühnenbildmodellen spürt er der ungemütlichen Ruhe der
Kleinstadt und seiner eigenen, eng verwobenen Biografie nach.
Hans Jörg Georgi (1949 in Frankfurt geboren): 3 Flugzeugmodelle


Seit Jahrzehnten schafft Hans-Jörg Georgi Flugzeuge aus Pappresten. Entdeckt vom
Atelier Goldstein, nahm Hans-Jörg Georgi in den vergangenen Jahren mit seinen
Flugobjekten an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil. Sie lassen sich
teils als fliegende Städte lesen, die das Überleben der Menschheit sichern. Zu
den drei Flugobjekten hat der Künstler jeweils eine Zeichnung als Schenkung
angefertigt.


Julius Bockelt (1986 geboren in Frankfurt am Main, lebt und arbeitet in
Frankfurt am Main): mehrere Tuschezeichnungen Julius Bockelt arbeitet seit 2004
im Atelier Goldstein und verfolgt ein klares künstlerisches Konzept, in dessen
Mittelpunkt die Grenzen der Wahrnehmung und metaphysische Themen stehen. Sein
eigenständiges zeichnerisches und fotografisches Werk beruht auf visuellen und
auditiven Phänomenen.


Juewen Zhang (1995 geboren in Berlin, lebt und arbeitet in Langen und Frankfurt
am Main): Zwei Kohlezeichnungen Juewen Zhang ist der erste Studierende einer
Kunsthochschule in Deutschland, der sich offen mit der Diagnose einer kognitiven
Beeinträchtigung beworben hat. Seit 2019 studiert er freie Kunst an der
Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Sein Fokus liegt, so auch in seiner
Scheitelserie, auf minutiös gezeichneten Detailaufnahmen, die einen ganz anderen
Blick auf die Figur richten.


Pınar Öğrenci „Aşît“
Die Künstlerin und Filmemacherin Pınar Öğrenci, geboren in der Türkei, lebt
und arbeitet in Berlin. Der Film behandelt die traumatische Geschichte
Ostanatoliens und thematisiert rückblickend die Überlebensstrategien von
Armenierinnen und Armeniern sowie Kurdinnen und Kurden auf dem Gebiet der
heutigen Osttürkei. Er stellt zudem eine Referenz an Stefans Zweigs
„Schachnovelle“ dar.


Richard Bell „Gallery Hand Outs” Der Künstler und Aborigine-Aktivist Richard
Bell lebt und arbeitet in Brisbane, Australien. Das Gemälde „Gallery Hand Outs“
thematisiert die Komplizenschaft des westlichen Kunstsystems und des kolonialen
Kapitalismus bei der Vereinnahmung von Kunst in ihre Systeme. Einer Generation
von Aborigine-Aktivistinnen und -Aktivisten entstammend, setzt sich Richard Bell
konsequent für eine Politik der Selbstbestimmung der Aborigines ein. Richard
Bell war auf der documenta zudem zentral vor dem Fridericianum mit der
„Aboriginal Embassy“ vertreten.


Stadt Kassel www.kassel.de


Pressesprecher: Victor Deutsch, Simone Scharnke, Michael Schwab, Sascha Stiebing


presse@kassel.de
Telefon 0561 787 1231
Rathaus, 34112 Kassel

‡21. Dezember 2022


SPENDENAUFRUF FÜR DEN VERBLEIB DES DOCUMENTA FIFTEEN-KUNSTWERKS ELTERN UND
KLEINKINDER KRIPPE / PUBLIC DAYCARE VON GRAZIELA KUNSCH

documenta fifteen: Graziela Kunsch: Public Daycare, Kassel, 2022, Foto: Martha
Friedel




Die Stadt Kassel, die documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie die
Künstlerin Graziela Kunsch starten einen Spendenaufruf, der den Ankauf des
documenta fifteen-Kunstwerks Eltern und Kleinkinder Krippe / Public Daycare für
die Stadt Kassel ermöglichen soll. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich
mit ihren Spenden am Erhalt des Kunstwerks in Kassel zu beteiligen. Mehr


Die Stadt Kassel, die documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie die
Künstlerin Graziela Kunsch starten einen Spendenaufruf, der den Ankauf des
documenta fifteen-Kunstwerks Eltern und Kleinkinder Krippe / Public Daycare für
die Stadt Kassel ermöglichen soll. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich
mit ihren Spenden am Erhalt des Kunstwerks in Kassel zu beteiligen.


Bereits während der Ausstellungslaufzeit der documenta fifteen formierte sich
ein engagierter Unterstützerkreis, der sich für den langfristigen Verbleib des
Kunstwerks Public Daycare in Kassel einsetzte und von zahlreichen Stimmen aus
der Bevölkerung und Öffentlichkeit bestärkt wurde. Die Stadt Kassel nimmt sich
nun dem öffentlichen Interesse um das Kunstwerk an und startet gemeinsam mit der
documenta und der Künstlerin eine Spendenaktion, um die Arbeit als dauerhaftes
Kunstwerk in Kassel zu etablieren – wie dies bereits für verschiedene
Außenkunstwerke vergangener documenta Ausstellungen gelungen ist.


Ziel ist es, das Kunstwerk – bestehend aus der vollständigen Einrichtung und
Ausstattung, der Bibliothek des Spiels (Library of Playful Objects), der
Fotoausstellung und Videoarbeit – über die lumbung Gallery für den Gesamtpreis
von 178.500 Euro zu erwerben. In Kooperation mit den Initiatorinnen der Public
Daycare wurden Räumlichkeiten in der Innenstadt gesucht und bis auf Weiteres in
der Kasseler Markthalle gefunden. Dort stehen geeignete Flächen und
Infrastruktur zur Verfügung, um die Neueröffnung der Einrichtung zeitnah zu
ermöglichen. Die Eltern und Kleinkinder Krippe wird dann wie während der
documenta fifteen als kostenfreies Angebot für alle Kinder von 0 bis 3 Jahren
und ihre Begleitpersonen nutzbar sein. Für den Betrieb selbst zeichnet sich die
Elterninitiative verantwortlich, die sich zu diesem Zweck in Gründung eines
Trägervereins befindet. Die Stadt wird darüber hinaus eine Anschubfinanzierung
des Betriebs von 15.000 Euro jährlich zur Verfügung stellen.


Sollte das Spendenziel binnen der drei Monate laufenden Kampagne nicht erreicht
werden und die Künstlerin mit der lumbung Gallery der erreichten Summe als
Kaufpreis nicht zustimmen, erhalten die Spenderinnen und Spender ihr Geld
zurück.


Beliebter Ausstellungsbeitrag für Kinder und Familien
Während der documenta fifteen bot die Künstlerin Graziela Kunsch mit dem
Kunstwerk Eltern und Kleinkinder Krippe im Erdgeschoss des Fridericianums einen
Raum zum voneinander Lernen für Babys und Kinder bis 3 Jahre und ihre
Begleitpersonen. Der vom pädagogischen Ansatz Emmi Piklers getragene
Ausstellungsbeitrag erfreute sich großer Beliebtheit. Begleitet von einer
Fotoausstellung, Videoarbeit und der Bibliothek des Spiels erzählte Graziela
Kunsch von den Erkenntnissen Emmi Piklers zur freien Bewegungsentwicklung und
dem achtsamen Umgang mit Kleinkindern, die damit ein respektvolles Miteinander
von Anfang an erfahren können. Durch den mit der Kasselerin Elke Avenarius
besonders gestalteten Krippenbereich wurde dies für Besucherinnen und Besucher
erfahrbar. Die documenta fifteen sprach damit erstmals auch jüngste Gäste und
ihre Familien mit einem konkreten künstlerischen Angebot direkt an.


Stimmen der Initiatorinnen und Initiatoren
Johannes Bleck von der Elterninitiative erläutert das Engagement: „Eltern,
Großeltern, Tagespflege-Personen und viele Interessierte haben die Eltern und
Kleinkinder Krippe während der documenta fifteen so sehr ins Herz geschlossen,
dass wir uns nicht vorstellen können, auf diesen wertvollen Raum zu verzichten.
Daher haben sich ca. 30 Eltern aus Kassel zusammengefunden, die sich für den
Erhalt einsetzen und für den Betrieb engagieren. Wir glauben an das Potenzial
des Kunstwerks, als Kulturraum, als Kooperationsfläche und Vernetzungsort. Wir
sehen es als eine Besonderheit, die als Leuchtturmprojekt vermag belebte Kunst
neu zu denken, documenta Kunst ins öffentliche Leben zu integrieren, die
Kasseler Innenstadt zu bereichern und internationale Brückenschläge lebendig und
sichtbar zu machen.“


Die Künstlerin Graziela Kunsch begrüßt das Vorhaben auch mit Blick auf die
Weiterentwicklung ihres Projekts: „Ich freue mich sehr, dass unser Beitrag in
Kassel einen solchen Zuspruch erfährt und Freundinnen und Freunde gefunden hat,
die sich für den Erhalt engagieren. Teile der Spendenerlöse möchte ich dafür
aufwenden, nochmal nach Deutschland zu kommen, um gemeinsam mit Elke Avenarius
den Entwurf auf die neuen Räumlichkeiten anzupassen, die Library of Playful
Objects auszubauen und eine Public Parental Daycare auch in meinem Heimatort São
Paulo im Casa do Povo aufzubauen.“


Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker wirbt für die Spendenaktion und betont die
Bedeutung des Werks für Kassel: „Es ist bereits gute Tradition, dass neben den
durch die Ankaufskommission für die Sammlung der Neuen Galerie erworbenen
Werken, einzelne besondere Kunstwerke der documenta Ausstellungen durch
bürgerschaftliches Engagement für Kassel gewonnen werden können. Aufgrund des
großen öffentlichen Interesses handelt es sich bei der documenta fifteen dabei
nun erstmalig nicht um ein Außenkunstwerk, sondern um einen speziell auf kleine
Kinder und ihre Begleitungen ausgerichteten Raum, der einen wertvollen
Begegnungs- und Lernort schafft. Diesen möchten wir mit Unterstützung der
Bevölkerung für Kassel sichern, denn mit diesem Konzept verkörpert die Arbeit
auch treffend die künstlerische Praxis ruangrupas und den lebendigen und
teilhabeorientierten Begriff von Kunst, der die documenta fifteen prägte.“


Kassels Jugenddezernentin Nicole Maisch bedankt sich bei allen, die sich für das
Projekt einsetzen: „Ich freue mich sehr, dass mit der Public Daycare ein
nichtkommerzieller und jahreszeitenunabhängiger Ort geschaffen wird, an dem sich
Mütter und Väter mit ihren Kleinkindern spontan treffen und Elemente der
kindgerechten und entwicklungsfördernden Pikler-Pädagogik ausprobieren können.
Die Markthalle mit ihrer zentralen Lage in der Innenstadt ist ein toller
Standort für das Kunstwerk. Ich danke der Elterninitiative, der Künstlerin
Graziela Kunsch und ihrer lokalen Kooperationspartnerin Elke Avenarius und der
Kasseler Markthalle sehr für die gute Zusammenarbeit, die Kassel um ein ganz
besonderes Angebot bereichern wird.“


Eingerichtetes Spendenkonto
Spenden können auf das folgende Konto überwiesen werden: Kassel documenta Stadt
IBAN: DE16 5205 0353 0000 0110 99
BIC: HELADEF1KAS
Spendenzweck: Ankauf des Kunstwerks „Eltern und Kleinkinder Krippe“


Da im Fall des Nichtankaufs eine Rücküberweisung des gespendeten Betrags
erfolgt, sind folgende Angaben notwendig: Spendenzweck: Ankauf des Kunstwerks
„Eltern und Kleinkinder Krippe“ sowie Name des Spenders/der Spenderin
beziehungsweise der Firma und die Anschrift.
Bei Beträgen über 300 Euro kann nach Erreichen des Spendenziels eine
Spendenbescheinigung ausgestellt werden, darunter reicht ein vereinfachter
Nachweis gegenüber dem Finanzamt, wie beispielsweise ein Kontoauszug. Über das
„Spendenportal“ auf der städtischen Internetseite www.kassel.de/spende-public-
daycare bietet die Stadtverwaltung auch einen entsprechenden Online-Zugang an.


Über die Stadt Kassel
Kassel ist mit etwa 205.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt in
der Mitte Deutschlands. Rund 111.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
sind am Wirtschaftsstandort tätig. Gut 25.000 Menschen studieren an der
Universität.
Kassel ist die Stadt der documenta, der weltweit bedeutendsten Ausstellung
zeitgenössischer Kunst, der Brüder Grimm und des UNESCO-Welterbes Bergpark
Wilhelmshöhe mit dem Herkules, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt.
Rund 3.500 Menschen sind direkt bei der Stadtverwaltung beschäftigt. Zudem ist
die Stadt an weiteren großen Unternehmen beteiligt, darunter die Gesundheit
Nordhessen Holding sowie die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH mit dem
Verkehrsunternehmen KVG und dem Energieversorger Städtische Werke AG.


Stadt Kassel http://www.kassel.de
Pressestelle presse@kassel.de
Telefon 0561 787 1231
Rathaus, 34112 Kassel

‡ 2. Dezember 2022


TOP 100 RANKINGS: RUANGRUPA UND DOCUMENTA FIFTEEN KÜNSTLER*INNEN GANZ OBEN

documenta fifteen: ruangrupa, Kassel, 6. April 2022, Foto: Nicolas Wefers



Jedes Jahr erstellen Kunstmagazine mit Blick auf das internationale
Kunstgeschehen eine Top 100 der einflussreichsten Persönlichkeiten der
Kunstwelt. Das internationale Kunstmagazin Art Review platzierte das
Künstler*innenkollektiv ruangrupa auf der ArtReview’s Power 100 list 2022 auf
den ersten Platz.
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Jedes Jahr erstellen Kunstmagazine mit Blick auf das internationale
Kunstgeschehen eine Top 100 der einflussreichsten Persönlichkeiten der
Kunstwelt. Das internationale Kunstmagazin Art Review platzierte das
Künstler*innenkollektiv ruangrupa auf der ArtReview’s Power 100 list 2022 auf
den ersten Platz.



Auch das Kunstmagazin Monopol betont den Einfluss von ruangrupa und platzierte
das Kollektiv auf den zweiten Platz der Top 100 für das Jahr 2022. In diesem
Ranking fand auch die Inszenierung des Kollektivs Atis Rezistans Anerkennung, so
heißt es dort: „Wer auf der documenta in Kassel war, wird die Installation […]
in einer entweihten katholischen Kirche wohl nie vergessen.“ Henrike Naumann
arbeitete hier zur documenta fifteen mit der Ghetto Biennale und Atis Rezistans
zusammen und wird ebenfalls von der Monopol auf den 63. Platz gekürt. Auch die
Arbeit von The Nest Collective, die auf der documenta fifteen in der zentralen
Karlsaue zu sehen war und sich kritisch mit der Altkleiderindustrie
auseinandersetze, findet Anerkennung im Monopol Ranking und landet auf Platz 86.

‡11. November 2022


START DES AUFSTELLUNGSPROZESSES DER FINDUNGSKOMMISSION FÜR DIE KÜNSTLERISCHE
LEITUNG DER DOCUMENTA 16





Nach der documenta ist vor der documenta: Noch während der kaufmännische
Abschluss der documenta fifteen finalisiert wird, laufen die Vorbereitungen für
die nächste documenta (12. Juni bis 19. September 2027): Im Sinne eines
transparenten, auf wertvollem Erfahrungswissen aufbauenden Prozesses wird die
Findungskommission der documenta 16 von ehemaligen Künstlerischen Leitungen von
documenta Ausstellungen aufgestellt. Hierzu lädt Dr. Ferdinand von Saint André
zu einem kurzfristig startenden Prozess ein. Mehr


Nach der documenta ist vor der documenta: Noch während der kaufmännische
Abschluss der documenta fifteen finalisiert wird, laufen die Vorbereitungen für
die nächste documenta (12. Juni bis 19. September 2027): Im Sinne eines
transparenten, auf wertvollem Erfahrungswissen aufbauenden Prozesses wird die
Findungskommission der documenta 16 von ehemaligen Künstlerischen Leitungen von
documenta Ausstellungen aufgestellt. Hierzu lädt Dr. Ferdinand von Saint André
zu einem kurzfristig startenden Prozess ein.

Noch im Dezember 2022 werden Rudi Fuchs (documenta 7, 1982), Catherine David
(documenta X, 1997), Roger M. Buergel (documenta 12, 2007), Carolyn
Christov-Bakargiev (documenta 13, 2012) und Adam Szymczyk (documenta 14, 2017)
zu einem Auftaktreffen in Kassel erwartet. Ziel ist es, die Findungskommission
der documenta 16 bereits im Frühjahr 2023 aufzustellen, damit diese eine
Künstlerische Leitung für die documenta 16 bis Frühjahr 2024 benennen kann.


‡24. Oktober 2022


JANE LOMBARD PREIS FÜR KUNST UND SOZIALE GERECHTIGKEIT AN VON RICHARD BELL
INITIIERTES PROJEKT



Der Jane Lombard Preis für Kunst und soziale Gerechtigkeit wurde 2012 anlässlich
des 20-jährigen Bestehens des Vera List Centers ins Leben gerufen. Der Preis
zeichnet alle zwei Jahre entsprechende Künstlerische Projekte für ihre
langfristige Wirkung, den Mut und die künstlerische Qualität aus.
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Der Jane Lombard Preis für Kunst und soziale Gerechtigkeit wurde 2012 anlässlich
des 20-jährigen Bestehens des Vera List Centers ins Leben gerufen. Der Preis
zeichnet alle zwei Jahre entsprechende Künstlerische Projekte für ihre
langfristige Wirkung, den Mut und die künstlerische Qualität aus.



Dieses Jahr wurde der Preis proppaNOW für Occurrent Affair verliehen. Das als
gemeinschaftliche aktivistische Geste konzipierte Projekt befasst sich mit
aktuellen soziopolitischen, wirtschaftlichen und ökologischen Themen und feiert
gleichzeitig die Stärke, Widerstandsfähigkeit und Kontinuität der Kultur der
Aborigines. Mitgründer der Künstler*innen Gruppe ist Richard Bell, der mit
seinen Arbeiten Tent Embassy und Pay the Rent Teil der documenta fifteen war.

Der Jane Lombard Preis hat bereits vielfältige documenta Künstler*innen
ausgezeichnet: Im Gründungsjahr ging er an Theaster Gates (documenta 13) für
Dorchester Projects, 2014 wurde Abounaddara (documenta 14) für Emergency Cinema
ausgezeichnet. Die Filme dokumentierten das zeitgenössische Leben in Syrien. Die
brasilianische Künstlerin Maria Thereza Alves (documenta 13) wurde 2016 für ihr
Projekt Seeds of Change geehrt.

‡21. Oktober 2022


MATERIALKREISLÄUFE: ABVERKAUF DOCUMENTA FIFTEEN AUSSTATTUNG UND TECHNIK




Entsprechend ruangrupas Künstlerischer Praxis und des lumbung Gedankens, wurde
das Thema Nachhaltigkeit bei der documenta fifteen ganzheitlich betrachtet. Es
fand in allen Bereichen der Planung und Durchführung der Ausstellung
Berücksichtigung. Nun hat nachhaltiges Handeln auch bei der Abwicklung der
Ausstellung einen besonderen Stellenwert. Es sollen praktische Strategien
erprobt werden, die sicherstellen, dass die Ressourcen einer temporären
Ausstellung nach Möglichkeit bestehenden Kreisläufen zugeführt werden. Hierzu
wurden bereits Ausstellungsmaterialen an gemeinnützige Organisationen abgebeben,
so ging z.B. die Rampe der Hafenstraße 76 an die Gärtnerei Fuldaaue um dem Bau
einer neuen Scheune zu dienen, Teile der ruruKinds Einrichtung sollen den
Ausgangspunkt einer neuen Initiative in Witzenhausen bilden und Richard Bells
Zelt ging an den FSC Dynamo Windrad e.V.Mehr


Entsprechend ruangrupas Künstlerischer Praxis und des lumbung Gedankens, wurde
das Thema Nachhaltigkeit bei der documenta fifteen ganzheitlich betrachtet. Es
fand in allen Bereichen der Planung und Durchführung der Ausstellung
Berücksichtigung. Nun hat nachhaltiges Handeln auch bei der Abwicklung der
Ausstellung einen besonderen Stellenwert. Es sollen praktische Strategien
erprobt werden, die sicherstellen, dass die Ressourcen einer temporären
Ausstellung nach Möglichkeit bestehenden Kreisläufen zugeführt werden. Hierzu
wurden bereits Ausstellungsmaterialen an gemeinnützige Organisationen abgebeben,
so ging z.B. die Rampe der Hafenstraße 76 an die Gärtnerei Fuldaaue um dem Bau
einer neuen Scheune zu dienen, Teile der ruruKinds Einrichtung sollen den
Ausgangspunkt einer neuen Initiative in Witzenhausen bilden und Richard Bells
Zelt ging an den FSC Dynamo Windrad e.V.


Materialen, die über diesen Weg noch nicht der weiteren Nutzung zugeführt
wurden, sollen nun der Kassler Bevölkerung günstig zum Verkauf angeboten werden.


Abverkauf documenta fifteen Ausstattung und Technik


documenta Halle Samstag 29. Oktober bis Sonntag 30. Oktober 2022 Samstag 10–18
Uhr, Sonntag 13–18 Uhr

‡ 5. Oktober 2022


NEUE INTERIMSGESCHÄFTSFÜHRUNG FÜR DOCUMENTA UND MUSEUM FRIDERICIANUM GGMBH

documenta gGmbH: Dr. Ferdinand von Saint André, Kassel, 2022, Foto: Nicolas
Wefers




Dr. Ferdinand von Saint André hat zum 1. Oktober 2022 die
Interims-geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
übernommen. Das teilte jetzt der documenta Aufsichtsratsvorsitzende und Kasseler
Oberbürgermeister Christian Geselle mit. Im Vorfeld hatten sich die Stadt Kassel
und das Land Hessen als Gesellschafter der documenta gGmbH über die Bestellung
des neuen Interimsgeschäftsführers verständigt. Geselle informierte anschließend
die Aufsichtsratsmitglieder über die Entscheidung.Mehr


Dr. Ferdinand von Saint André hat zum 1. Oktober 2022 die
Interims-geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
übernommen. Das teilte jetzt der documenta Aufsichtsratsvorsitzende und Kasseler
Oberbürgermeister Christian Geselle mit. Im Vorfeld hatten sich die Stadt Kassel
und das Land Hessen als Gesellschafter der documenta gGmbH über die Bestellung
des neuen Interimsgeschäftsführers verständigt. Geselle informierte anschließend
die Aufsichtsratsmitglieder über die Entscheidung.


Nach der documenta ist vor der documenta. Herr Dr. von Saint André soll die
Gesellschaft jetzt als vorläufiger Geschäftsführer managen. Mit Blick auf die
documenta 16 wird natürlich nach einer langfristigen Lösung gesucht“, erklärte
Oberbürgermeister Geselle.


Dr. Ferdinand von Saint André ist 50 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei
Kindern. Der promovierte Jurist war zuletzt rund sechs Jahre als Geschäftsführer
bei der Stiftung Gebäudeensemble Joachimsthalsches Gymnasium Templin tätig –
einem großen, europäischen Schulprojekt. Als Justiziar und Leiter der
Vertragsabteilung arbeitete er zudem von 2006 bis 2014 bei der Kulturstiftung
des Bundes. Daher ist für ihn eine „moderne Kulturverwaltung“ nichts
Unbekanntes: „Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir die Gesellschafter und
der Aufsichtsrat der documenta gGmbH entgegenbringen. Auf meine Zeit in Kassel
und die anspruchsvolle Aufgabe freue ich mich sehr. Die documenta liegt mir
besonders am Herzen.“


Portraitfoto von Dr. Ferdinand von Saint André zum download


Bildcredits: documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Dr. Ferdinand von Saint
André, Foto: Nicolas Wefers, 2022.

‡26. September 2022


DOCUMENTA 16 FINDET VOM 12. JUNI BIS ZUM 19. SEPTEMBER 2027 STATT



Am gestrigen Sonntag, den 25. September 2022 wurde traditionsgemäß die Laufzeit
der documenta 16 vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister der Stadt
Kassel, Christian Geselle, verkündet. Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis zum
19. September 2027 stattfinden. Mehr

Am gestrigen Sonntag, den 25. September 2022 wurde traditionsgemäß die Laufzeit
der documenta 16 vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister der Stadt
Kassel, Christian Geselle, verkündet. Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis zum
19. September 2027 stattfinden.

‡26. September 2022


DOCUMENTA FIFTEEN SCHLIESST MIT SEHR GUTEN BESUCHSZAHLEN

documenta fifteen: Fridericianum, Kassel, 24. September 2022, Foto: Nicolas
Wefers



Insgesamt über 738.000 Besucher*innen – Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit als
zentrale Anliegen

Nach 100 Ausstellungstagen, einem dritten Meydan-Wochenende und etlichen
Aktivierungen durch die Künstler*innen ist die documenta fifteen am gestrigen
Sonntag erfolgreich zu Ende gegangen. Die Besucher*innenzahlen von 738.000
übertrafen die Erwartungen der Veranstalter. Den aktuellen Entwicklungen im
Tourismus- und Veranstaltungswesen folgend, blieb der Bereich der
Gruppenbuchungen etwas hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, dafür
konnte ein leichtes Plus bei Dauerkarteninhaber*innen generiert werden.
Mehr

Insgesamt über 738.000 Besucher*innen – Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit als
zentrale Anliegen

Nach 100 Ausstellungstagen, einem dritten Meydan-Wochenende und etlichen
Aktivierungen durch die Künstler*innen ist die documenta fifteen am gestrigen
Sonntag erfolgreich zu Ende gegangen. Die Besucher*innenzahlen von 738.000
übertrafen die Erwartungen der Veranstalter. Den aktuellen Entwicklungen im
Tourismus- und Veranstaltungswesen folgend, blieb der Bereich der
Gruppenbuchungen etwas hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, dafür
konnte ein leichtes Plus bei Dauerkarteninhaber*innen generiert werden.



Auf insgesamt mehr als 25.000 qm Ausstellungsfläche luden über 1.500
Künstler*innen an 32 Ausstellungsorten ein, in die lumbung-Praxis einzutauchen.
Veranstaltungen und Aktivierungen waren fester Bestandteil der documenta
fifteen. So fanden während der Laufzeit über 1.700 Veranstaltungen der
beteiligten Künstler*innen und ihrer eingeladenen Akteur*innen statt. Das
Eröffnungswochenende sowie das besonders dichte, auf drei Wochenenden
konzentrierte Meydanprogramm wurde insgesamt von rund 38.000 Menschen besucht.


Der lumbung-Praxis folgend gehörten zwei drängende aktuelle Themen zum
Selbstverständnis der documenta fifteen:


Nachhaltigkeit wurde mit Blick auf sozioökonomische und ökologische Belange
ernst genommen: Über den sogenannten „Nachhaltigkeitseuro“, der im Ticket
inkludiert war, konnten 375.000 Euro Spenden zur Aufforstung des Reinhardswaldes
im Landkreis Kassel und zur ökologischen Anreicherung auf Sumatra in Indonesien
generiert werden. Recycelte Materialen dominierten die Infrastruktur und
Ausstellungsgestaltung. Bei Merchandise und Printprodukten wurde auf nachhaltige
und regionale Produkte gesetzt. Die Nutzung des Nahverkehrs war erstmalig im
Ticket inkludiert. Im laufenden Prozess wurden Standards eines
verantwortungsbewussten Umgangs mit Ressourcen konsequent betrachtet.


Auch Barrierefreiheit und Zugänglichkeit waren zentrale Anliegen. Angelehnt an
lumbung-Werte wie Großzügigkeit und Solidarität bot die documenta fifteen das
sogenannte Soli-Ticket an, das möglichst vielen Menschen Zugang zur Ausstellung
ermöglichen sollte: Indem Besucher*innen es zum regulären Ticketpreis erwarben,
verschafften sie einer weiteren Person kostenlosen Zugang zur Ausstellung.
Dieses auf erhöhe Zugänglichkeit angelegte Ticket-Format wurde gut angenommen,
das Soli-Ticket wurde insgesamt über 3.500 Mal gekauft und ebenso oft
eingelöst. Barrierefreiheit hat die documenta fifteen als stetigen
Optimierungsprozess ernsthaft verfolgt. Über die Website, Walks & Stories und
das Ausstellungsbegleitheft in leichter Sprache wurden zusätzliche Barrieren
reduziert und Standards gesetzt.


Für die Künstlerische Leitung ruangrupa ist die Ausstellung der documenta
fifteen in Kassel eine Etappe auf der lumbung-Reise: „Im Sinne eines
nachhaltigen Prozesses des von- und miteinander Lernens haben wir alle
eingeladenen Akteur*innen der documenta fifteen aufgefordert, ihre lokale Praxis
fortzusetzen und eine Übersetzung davon nach Kassel zu finden. Die Ergebnisse
dieses Prozesses bildeten die documenta fifteen Ausstellung. lumbung #1 – wie
wir die Ausstellung intern auch nennen – ist nun zwar abgeschlossen, aber die
lumbung-Praxis wird nach den 100 Ausstellungstagen weiterleben. Mit unabhängigen
selbstorganisierten Plattformen wie zum Beispiel der Website lumbung.space, der
lumbung Gallery und lumbung Kios haben wir Strukturen geschaffen, die dem
lumbung-Netzwerk auch weiterhin zur Verfügung stehen. Wir möchten die
Gelegenheit nutzen, uns bei allen Beteiligten ganz herzlich zu bedanken: bei den
Künstler*innen und Kollektiven, dem Kasseler Ekosistem, dem Team der documenta
fifteen und der documenta gGmbH sowie den sobat-sobat und Aufsichten und allen
anderen, die sich für das Projekt documenta fifteen mit Herzblut eingesetzt
haben.“


Geschäftsführer Alexander Farenholtz sieht die Besucher*innenzahlen als Erfolg:
„Diese documenta hatte es angesichts der sie begleitenden Antisemitismusdebatte
nicht leicht, ihre eigentlichen Künstlerischen Anliegen zu platzieren. Ich
wünschte mir, dass die Ausstellung in der Retrospektive auch als das gesehen
werden kann, was sie in der Wahrnehmung vieler Besucher*innen war: nämlich ein
künstlerisches Unterfangen, das wichtige Fragen unserer Zeit adressiert.
Besucher*innen in einer Anzahl erreicht zu haben, die nur etwa 17 Prozent unter
den Zahlen der documenta 14 aus dem Jahr 2017 liegt, ist in meinen Augen
angesichts der Planung und Durchführung in Pandemiezeiten und der damit
einhergehenden Rückgänge im Bereich Fern- und Gruppenreisen als Erfolg zu
werten.“


Auch digital war die documenta fifteen stark frequentiert. Die Website besuchten
insgesamt fast 700.000 eindeutige Besucher*innen aus 115 Ländern. Der
reichweitenstärkste Social-Media-Kanal, Instagram, erreichte rund 65.000
Follower und der Newsletter verzeichnete zuletzt rund 29.500 Abonnent*innen.


Wer in der Ausstellungsrückschau noch mal in Eindrücke des lumbung-Prozesses
eintauchen möchte, kann gut 30 eigens produzierte Videos zu zentralen Themen der
documenta fifteen und künstlerischen Beiträgen sowie die archivierten
Livestream-Veranstaltungen auch weiterhin in der documenta fifteen-Mediathek
verfolgen.


Weitere Zahlen im Detail und demographische Daten


Es wurden über 15.150 Dauerkarten (d 14 = 14.500) verkauft. Insgesamt wurden
rund 5.250 Walks & Stories angeboten, die von rund 78.700 Teilnehmer*innen
besucht wurden. 33.000 Schüler*innen im Klassenverband besuchten die documenta
fifteen und rund 4.600 Pressevertreter*innen wurden akkreditiert.


Rund ein Drittel (31,7 Prozent) des Publikums stammte aus dem Ausland und kam
aus 86 Ländern der Welt. Über 40 Prozent der Besucher*innen war zwischen 15 und
40 Jahre alt. Am stärksten vertreten war die Altersgruppe zwischen 20 und 40
Jahre.


Nach ersten Umfrageergebnissen bewerteten die Besucher*innen ihren documenta
fifteen-Besuch überwiegend mit gut bis sehr gut. So vergaben 57,4 Prozent der
Befragten für die Gesamtwertung der documenta fifteen eine 1 oder 2 (bei einer
Skala von 1 – sehr gut bis 5 – sehr schlecht). Weitere 30,1 Prozent vergaben
eine 3. Die im Herbst zu erwartende repräsentative Besucher*innenbefragung wird
Aufschluss über weitere demographische Daten und Besucher*innenzufriedenheit
geben.


Die besucherstärksten Tage waren weiterhin Samstag, gefolgt von Freitag,
Dienstag und Sonntag, die beliebteste Ausstellungsorte waren Fridericianum und
documenta Halle, gefolgt von Hallenbad Ost, Hübner-Areal, Grimmwelt und der
Kirche St. Kunigundis.


Die gemeinsam mit Hatje Cantz entwickelten Publikationen, darunter das 320
Seiten umfassende Handbuch sowie der Familienguide Gehen, finden, teilen, werden
zukünftig auch nach dem vollständigen Abverkauf als e-books erhältlich bleiben.



Am gestrigen Sonntag, den 25. September 2022 wurde traditionsgemäß die Laufzeit
der documenta 16 vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister der Stadt
Kassel, Christian Geselle, verkündet. Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis zum
19. September 2027 stattfinden.

‡16. September 2022


GEMEINSAME ERKLÄRUNG DES AUFSICHTSRATES UND DER GESELLSCHAFTER DER DOCUMENTA UND
MUSEUM FRIDERICIANUM GGMBH



Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH, das Land Hessen und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen
Begleitung, die die Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung
antisemitischer Vorkommnisse auf der documenta fifteen eingesetzt haben, für
ihre erste Analyse und die bis hierhin geleistete Arbeit. Die Gesellschafter
schließen sich dem Votum der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, wonach
die Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Films nicht mehr gezeigt werden
sollen, mindestens bis eine angemessene Kontextualisierung vorgenommen wurde.
Die aktuelle Kommentierung der Filme ist dazu nicht geeignet, da sie die teils
antisemitischen und terroristische Gewalt verherrlichenden Propagandafilme
gerade nicht historisch einordnet.Mehr

Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH, das Land Hessen und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen
Begleitung, die die Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung
antisemitischer Vorkommnisse auf der documenta fifteen eingesetzt haben, für
ihre erste Analyse und die bis hierhin geleistete Arbeit. Die Gesellschafter
schließen sich dem Votum der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, wonach
die Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Films nicht mehr gezeigt werden
sollen, mindestens bis eine angemessene Kontextualisierung vorgenommen wurde.
Die aktuelle Kommentierung der Filme ist dazu nicht geeignet, da sie die teils
antisemitischen und terroristische Gewalt verherrlichenden Propagandafilme
gerade nicht historisch einordnet.


Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut und die exklusive künstlerische
Verantwortung der documenta fifteen liegt bei ruangrupa. Die Kuratorinnen und
Kuratoren weigern sich jedoch, die damit verbundene Verantwortung wahrzunehmen
oder in eine selbstkritische Reflexion der Ereignisse zu gehen. Sie werfen im
Gegenteil dem wissenschaftlich breit aufgestellten und renommierten
Fachwissenschaftlichen Gremium mit seiner interdisziplinären Expertise Rassismus
und Unwissenschaftlichkeit vor. Diese Vorwürfe weisen wir auf das Schärfste
zurück.


Wir bedauern und kritisieren, dass die Künstlerische Leitung entgegen der
Beratung durch die Fachwissenschaftliche Begleitung und dringliche Empfehlung
durch die Gesellschafter auf die Fortsetzung der Vorführung der Tokyo Reels des
Kollektivs Subversive Films besteht, ohne dass eine kritische Einordnung der
antisemitischen und gewaltverherrlichenden Inhalte erfolgt. Der Aufsichtsrat und
die Gesellschafter betrachten es als notwendig, dass den Besucherinnen und
Besuchern der documenta eine solche Einordnung zur Verfügung gestellt wird. Wir
bitten deshalb die Künstlerische Leitung, die einhellige Einschätzung der
Fachwissenschaftlichen Begleitung in der Ausstellung ergänzend zur eigenen
Kontextualisierung sichtbar zu machen. Alternativ behalten sich die
Gesellschafter vor, diese Informationen außerhalb der Ausstellungsräume im
Öffentlichen Raum am Zugang zu den Vorführungsorten für die Besucherinnen und
Besucher zur Verfügung zu stellen.

‡15. September 2022


STATEMENT DER FINDUNGSKOMMISSION



Die Findungskommission für die Künstlerische Leitung der documenta fifteen
drückt ihre Unterstützung für die jüngste Stellungnahme von ruangrupa, der
lumbung member und der teilnehmenden Künstler*innen aus. Der von Medien und
Politiker*innen auf das gesamte Team der documenta fifteen ausgeübte Druck ist
unerträglich geworden. Mit dieser Stellungnahme wollen wir ihre harte Arbeit und
außerordentliches Engagement verteidigen.Mehr

Die Findungskommission für die Künstlerische Leitung der documenta fifteen
drückt ihre Unterstützung für die jüngste Stellungnahme von ruangrupa, der
lumbung member und der teilnehmenden Künstler*innen aus. Der von Medien und
Politiker*innen auf das gesamte Team der documenta fifteen ausgeübte Druck ist
unerträglich geworden. Mit dieser Stellungnahme wollen wir ihre harte Arbeit und
außerordentliches Engagement verteidigen.


Wir lehnen Antisemitismus ebenso ab wie dessen derzeitige Instrumentalisierung,
die der Abwehr von Kritik am Staat Israel und seiner derzeitigen
Besetzungspolitik palästinensischer Gebiete dient. Gleichzeitig begrüßen wir den
Pluralismus der documenta fifteen und die Möglichkeit, erstmals eine solche
Vielfalt künstlerischer Stimmen aus der gesamten Welt zu hören. Wir verteidigen
das Recht der Künstler*innen, politische Formeln und festgefahrene Denkmuster zu
untersuchen, bloßzulegen und zu kritisieren. Dieses Recht sollte auch von jenen
wertgeschätzt werden, die Ausstellungen wie die documenta fifteen ermöglichen.


Wie auch schon während der gesamten Phase der Entwicklung und Realisierung der
Ausstellung stehen wir ungebrochen hinter unserer Entscheidung, ruangrupa für
die Künstlerische Leitung der documenta fifteen ausgewählt zu haben. Wir
respektieren und schätzen die hunderttausende an Besucher*innen, die die
Ausstellung gesehen haben. Auch ihre Stimmen sollten gehört werden. Wir möchten
den teilnehmenden Künstler*innen unsere Anerkennung dafür aussprechen, dass sie
trotz Angriffen auf ihre Integrität den lumbung-Prinzipien treu geblieben sind.
Wir fordern daher den Aufsichtsrat dazu auf, sicherzustellen, dass die documenta
fifteen bis zum geplanten Ende der Ausstellung vollumfänglich geöffnet bleiben
kann. Dies nicht zu tun und sich damit politischer Einflussnahme zu beugen, wäre
ein historisches Versäumnis.


Die Findungskommission:


Amar Kanwar, Charles Esche, Elvira Dyangani Ose, Frances Morris, Gabi Ngcobo,
Jochen Volz, Philippe Pirotte, Ute Meta Bauer

‡13. September 2022


STELLUNGNAHME DER GESELLSCHAFTER DER DOCUMENTA GGMBH



Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, das Land Hessen
und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen Begleitung, die die
Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung antisemitischer Vorkommnisse auf
der documenta fifteen eingesetzt haben, für ihre erste Analyse und die bis
hierhin geleistete Arbeit.Mehr

Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, das Land Hessen
und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen Begleitung, die die
Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung antisemitischer Vorkommnisse auf
der documenta fifteen eingesetzt haben, für ihre erste Analyse und die bis
hierhin geleistete Arbeit.


Die Gesellschafter schließen sich dem Votum der Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler an, wonach die Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Film nicht
mehr gezeigt werden sollen, mindestens bis eine angemessene Kontextualisierung
vorgenommen wurde. Die aktuelle Kommentierung der Filme ist dazu nicht geeignet,
da sie die teils antisemitischen und terroristische Gewalt verherrlichenden
Propagandafilme gerade nicht historisch einordnet.

‡10. September 2022


PRESSEERKLÄRUNG DES GREMIUMS ZUR FACHWISSENSCHAFTLICHEN BEGLEITUNG DER DOCUMENTA
FIFTEEN



Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur
fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch
identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta
fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu
entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der
anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten besteht noch während der
laufenden Ausstellung eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zum Umgang
mit konkreten problematisierten Werken. Daher haben wir den Gesellschaftern
bereits jetzt eine erste Einschätzung des Gremiums zu dieser Frage vorgelegt.
Diese bezieht sich auf ein Werk, bezüglich dessen innerhalb des Gremiums ein
Konsens herrscht, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht. Vertiefende Analysen
zu den Organisationsstrukturen der documenta, zur kuratorischen Verantwortung
der künstlerischen Leitung und zu weiteren Werken erfolgen zu einem späteren
Zeitpunkt.Mehr

Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur
fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch
identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta
fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu
entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der
anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten besteht noch während der
laufenden Ausstellung eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zum Umgang
mit konkreten problematisierten Werken. Daher haben wir den Gesellschaftern
bereits jetzt eine erste Einschätzung des Gremiums zu dieser Frage vorgelegt.
Diese bezieht sich auf ein Werk, bezüglich dessen innerhalb des Gremiums ein
Konsens herrscht, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht. Vertiefende Analysen
zu den Organisationsstrukturen der documenta, zur kuratorischen Verantwortung
der künstlerischen Leitung und zu weiteren Werken erfolgen zu einem späteren
Zeitpunkt.


Auf der Ebene der ausgestellten Werke ist es aus Sicht des Gremiums die
dringlichste Aufgabe, die Vorführung der unter dem Namen Tokyo Reels Film
Festival gezeigten Kompilation von pro-palästinensischen Propagandafilmen aus
den 1960er-1980er des Kollektivs Subversive Film zu stoppen. Hoch problematisch
an diesem Werk sind nicht nur die mit antisemitischen und antizionistischen
Versatzstücken versehenen Filmdokumente, sondern die zwischen den Filmen
eingefügten Kommentare der Künstler:innen, in denen sie den Israelhass und die
Glorifizierung von Terrorismus des Quellmaterials durch ihre unkritische
Diskussion legitimieren. Das historische Propagandamaterial wird nicht – wie es
ohne Zweifel geboten wäre – kritisch reflektiert, sondern als vermeintlich
objektiver Tatsachenbericht affirmiert. Dadurch stellen die Filme in ihrer
potentiell aufhetzenden Wirkung eine größere Gefahr dar als das bereits
entfernte Werk People’s Justice. Viele der Filme präsentieren Israel und seine
Streitkräfte ausschließlich als Täter*innen, die gezielt Zivilist:innen,
insbesondere Frauen und Kinder, angreifen. Im Kontrast dazu wird die
palästinensische Seite als unschuldig und wehrlos dargestellt. Die wiederholten
Terroranschläge gegen israelische Zivilist*innen werden hier – wie in der
gesamten Ausstellung – ebenso wenig erwähnt wie die Tatsache, dass Israel
regelmäßig von den Armeen Syriens, Jordaniens und Ägyptens angegriffen worden
ist. Darüber hinaus schlägt die einseitig negative Darstellung Israels mehrfach
in offenen Antisemitismus um. Um nur ein Beispiel zu nennen: Israel wird ein
„faschistischer“ Charakter vorgeworfen und unterstellt, einen „Genozid“ an den
Palästinensern zu betreiben – es wird dadurch mit dem nationalsozialistischen
Deutschland gleichgesetzt. Eine solche Gleichsetzung der israelischen Politik
mit der der Nationalsozialisten ist etwa nach der Definition der International
Holocaust Remembrance Alliance, die von vielen Nationen, darunter auch einigen
Ländern des Globalen Südens, übernommen wurde, als antisemitisch zu bewerten.
Ebenfalls problematisch ist die Entstehungsgeschichte des Werks. Laut
documenta-Website spielte Masao Adachi eine Rolle dabei, Subversive Film die
Filmrollen anzuvertrauen. Adachi war Mitglied der japanischen Roten Armee und
kollaborierte mit der Volksfront zur Befreiung Palästinas, zwei Gruppen, die
Terroranschläge gegen israelische und andere Zivilist*innen verübten, darunter
das Massaker am Flughafen Lod 1972, bei dem 26 Menschen ermordet wurden. Eine
eventuelle Wiederaufnahme der Vorführungen der Filme wäre nur denkbar, wenn
diese in einer Form kontextualisiert würden, die ihren Propagandacharakter
verdeutlicht, ihre antisemitischen Elemente klar benennt und historische
Fehldarstellungen korrigiert.


Dem Gremium ist bewusst, dass die documenta fifteen eine Vielzahl hervorragender
und inspirierender Kunstwerke ausstellt, die es in seiner Arbeit nicht in den
Blick nehmen kann. Seine Aufgabe besteht darin, eine Auswahl der Werke auf ihren
antisemitischen Gehalt zu untersuchen und zu klären, warum sie auf der documenta
fifteen ausgestellt werden oder wurden.

‡ 9. September 2022


PRESSEERKLÄRUNG DER UNTERZEICHNENDEN MITGLIEDER DES GREMIUMS ZUR
FACHWISSENSCHAFTLICHEN BEGLEITUNG DER DOCUMENTA FIFTEEN



Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur
fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch
identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta
fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu
entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der
anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten und der documenta
fifteen als Ganzer besteht eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zu
diesen Fragen. Wir haben daher den Gesellschaftern eine erste Einschätzung der
unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums vorgelegt, die in einigen Punkten
umfassender ist als die Stellungnahme des gesamten Gremiums. Mehr

Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur
fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch
identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta
fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu
entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der
anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten und der documenta
fifteen als Ganzer besteht eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zu
diesen Fragen. Wir haben daher den Gesellschaftern eine erste Einschätzung der
unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums vorgelegt, die in einigen Punkten
umfassender ist als die Stellungnahme des gesamten Gremiums.


1. Die Ebene der ausgestellten Werke, Film- und Archivmaterialien
Auf der Ebene der ausgestellten Werke ist es aus Sicht des Gremiums die
dringlichste Aufgabe, die Vorführung der unter dem Namen Tokyo Reels Film
Festival gezeigten Kompilation von pro-palästinensischen Propagandafilmen aus
den 1960er-1980er des Kollektivs Subversive Film zu stoppen. Hoch problematisch
an diesem Werk sind nicht nur die mit antisemitischen und antizionistischen
Versatzstücken versehenen Filmdokumente, sondern die zwischen den Filmen
eingefügten Kommentare der Künstler*innen, in denen sie den Israelhass und die
Glorifizierung von Terrorismus des Quellmaterials durch ihre unkritische
Diskussion legitimieren. Das historische Propagandamaterial wird nicht – wie es
ohne Zweifel geboten wäre – kritisch reflektiert, sondern als vermeintlich
objektiver Tatsachenbericht affirmiert. Dadurch stellen die Filme in ihrer
potentiell aufhetzenden Wirkung eine größere Gefahr dar als das bereits
entfernte Werk People’s Justice.


Viele der Filme präsentieren Israel und seine Streitkräfte ausschließlich als
Täter*innen, die gezielt Zivilist*innen, insbesondere Frauen und Kinder,
angreifen. Im Kontrast dazu wird die palästinensische Seite als unschuldig und
wehrlos dargestellt. Die wiederholten Terroranschläge gegen israelische
Zivilist*innen werden hier – wie in der gesamten Ausstellung – ebenso wenig
erwähnt wie die Tatsache, dass Israel regelmäßig von den Armeen Syriens,
Jordaniens und Ägyptens angegriffen worden ist. Darüber hinaus schlägt die
einseitig negative Darstellung Israels mehrfach in offenen Antisemitismus um. Um
nur ein Beispiel zu nennen: Israel wird ein „faschistischer“ Charakter
vorgeworfen und unterstellt, einen „Genozid“ an den Palästinensern zu betreiben
– es wird dadurch mit dem nationalsozialistischen Deutschland gleichgesetzt.
Eine solche Gleichsetzung der israelischen Politik mit der der
Nationalsozialisten ist etwa nach der Definition der International Holocaust
Remembrance Alliance, die von vielen Nationen, darunter auch einigen Ländern des
Globalen Südens, übernommen wurde, als antisemitisch zu bewerten. Ebenfalls
problematisch ist die Entstehungsgeschichte des Werks. Laut documenta-Website
spielte Masao Adachi eine Rolle dabei, Subversive Film die Filmrollen
anzuvertrauen. Adachi war Mitglied der japanischen Roten Armee und kollaborierte
mit der Volksfront zur Befreiung Palästinas, zwei Gruppen, die Terroranschläge
gegen israelische und andere Zivilist:innen verübten, darunter das Massaker am
Flughafen Lod 1972, bei dem 26 Menschen ermordet wurden. Eine eventuelle
Wiederaufnahme der Vorführungen der Filme wäre nur denkbar, wenn sie in einer
Form kontextualisiert würden, die den Propagandacharakter der Filme
verdeutlicht, ihre antisemitischen Elemente klar benennt und historische
Fehldarstellungen korrigiert.


Nach Auffassung der unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums ist das Tokyo Reels
Film Festival das eklatanteste Beispiel für eine Einseitigkeit der documenta
fifteen in Hinblick auf den arabisch-israelischen Konflikt, mit dem sich
vergleichsweise viele Werke beschäftigen. Nahezu in allen diesen Werken werden
einseitig kritische bis hin zu dezidiert israelfeindliche Haltungen zum Ausdruck
gebracht. Diese schlagen sich in bildlichen Darstellungen und Aussagen nieder,
die nach gängigen Kriterien als antisemitisch bewertet werden können. Besonders
deutlich wird es dann, wenn die Existenz Israels in den Werken infrage gestellt
bzw. bestritten wird. Unter diesen Gesichtspunkten halten die unterzeichnenden
Mitglieder des Gremiums die Auseinandersetzung mit der Werkreihe „Guernica Gaza“
und mit Dokumenten aus den Archives des luttes des femmes en Algérie für
geboten. Die Analyse dieser und weiterer Werke – u.a. von Taring Padi – dauert
noch an. Detailliertere Stellungnahmen werden den Gesellschaftern zu einem
späteren Zeitpunkt zur Verfügung gestellt.


2. Die Ebene der künstlerischen Leitung
Die beschriebene Einseitigkeit der präsentierten Positionen zum
arabisch-israelischen Konflikt ist aus Sicht der unterzeichnenden Mitglieder des
Gremiums nicht den einzelnen Künstler:innen zuzurechnen, sondern Folge eines
kuratorischen Konzepts der künstlerischen Leitung, das bewusst auf Kontrolle
über die Zusammenstellung und Präsentation der Ausstellung verzichtet hat.
Dieser im Prinzip begrüßenswerte dialogische und kooperative Ansatz ändert
jedoch nichts an der kuratorischen Gesamtverantwortung von ruangrupa. Allein die
künstlerische Leitung hatte die Möglichkeit, aus einer Gesamtperspektive auf die
Ausstellung zu blicken. Auch wenn sie bewusst auf einen solchen Überblick
verzichtet haben sollte, bleibt sie für die gesamte Ausstellung verantwortlich.
Im Ergebnis hat die künstlerischen Leitung eine documenta zu verantworten, in
der antisemitische Werke ausgestellt wurden und Israel und Israelis
ausschließlich als Täter*innen und Aggressor*innen in Erscheinung treten. Der
Eindruck einer kuratorischen Unausgewogenheit wird dadurch verstärkt, dass in
der Ausstellung weder Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus und der
Shoah und ihren Folgen noch jüdischen Perspektiven auf den Nahostkonflikt Raum
gegeben wird und die künstlerische Leitung mit der Kuratierung immer auch ein
eigenes politisches Projekt verbunden hat. Ebenfalls problematisch erscheint uns
die fehlende Auseinandersetzung der künstlerischen Leitung mit den
antisemitischen Vorfällen, deren Kritik als „Zensur“ diskreditiert wird.


3. Die Ebene der Organisation der documenta
Auch auf der Ebene der Organisation der documenta sind die unterzeichnenden
Mitglieder des Gremiums der Auffassung, dass die Verfahrensabläufe und
Kommunikation in Reaktion auf die Diskussionen unzureichend bis kontraproduktiv
gestaltet sind. Für den Umgang mit problematischen Werken scheint die documenta
kein Verfahren vorzuhalten, das über die Prüfung der Strafbarkeit eines Exponats
hinausgeht. Die Organisation der documenta scheint nicht darauf eingestellt zu
sein, im Falle interner oder öffentlicher Kritik an dem Projekt oder der
künstlerischen Leitung zu vermitteln. Als besonders bedauerlich empfinden es die
Unterzeichnenden, dass die Geschäftsführung der documenta nach Beginn der
Ereignisse nicht in einen nachhaltigen Dialog mit Vertreter*innen der jüdischen
Gemeinschaft in Deutschland eingetreten ist. Nimmt man diese drei Ebenen
zusammen, wird deutlich, dass die gravierenden Probleme der documenta fifteen
nicht nur in der Präsentation vereinzelter Werke mit antisemitischer Bildsprache
und antisemitischen Aussagen bestehen, sondern auch in einem kuratorischen und
organisationsstrukturellen Umfeld, das eine antizionistische, antisemitische und
israelfeindliche Stimmung zugelassen hat.


Unterzeichnende:
Nicole Deitelhoff (Vorsitzende)
Julia Bernstein
Marina Chernivsky
Peter Jelavich
Christoph Möllers

‡ 8. August 2022


DOCUMENTA FIFTEEN ZUR HABLBZEIT MIT SEHR GUTEN BESUCHSZAHLEN - PLUS BEI
SCHÜLER*INNEN UND DAUERKARTENINHABER*INNEN, RÜCKGANG BEI GRUPPENBUCHUNGEN



Am Samstag, den 6. August 2022 hat die documenta fifteen die Hälfte ihrer 100
Tage Laufzeit erreicht. Bis zum 50. Tag haben über 410.000 Besucher*innen die
documenta fifteen an 32 Ausstellungsorten besucht und Werke von mehr als 1.500
Künstler*innen erlebt. Damit verzeichnet die documenta fifteen in der
Zwischenbilanz trotz Corona-Pandemie annähernd die Zahlen der bisher
besucher*innenstärksten Ausgabe: Die documenta 14 besuchten während der ersten
Hälfte der Laufzeit in Kassel 445.000 Menschen.Mehr

Am Samstag, den 6. August 2022 hat die documenta fifteen die Hälfte ihrer 100
Tage Laufzeit erreicht. Bis zum 50. Tag haben über 410.000 Besucher*innen die
documenta fifteen an 32 Ausstellungsorten besucht und Werke von mehr als 1.500
Künstler*innen erlebt. Damit verzeichnet die documenta fifteen in der
Zwischenbilanz trotz Corona-Pandemie annähernd die Zahlen der bisher
besucher*innenstärksten Ausgabe: Die documenta 14 besuchten während der ersten
Hälfte der Laufzeit in Kassel 445.000 Menschen.


Bei sogenannten School Walks und School Workshops konnten bei der documenta
fifteen bereits mehr als 25.000 Schüler*innen im Klassenverband angesprochen
werden (zur Halbzeit waren es bei der documenta 14 20.000 Schüler*innen).


Besonders intensiv begleiteten zudem über 14.600 Inhaber*innen der Dauerkarte
die Aktivitäten der documenta fifteen.


Angelehnt an lumbung-Werte wie Großzügigkeit und Solidarität bietet die
documenta fifteen erstmals in der documenta Geschichte das Soli-Ticket an, das
möglichst vielen Menschen Zugang zur Ausstellung ermöglichen soll: Indem man es
zum regulären Ticketpreis erwirbt, verschafft man einer weiteren Person
kostenlosen Zugang zur Ausstellung. Das Soli-Ticket wurde bereits über 3.000 Mal
gekauft und sehr gut angenommen.


An Angeboten aus der Sparte Walks and Stories – wie die geführten Rundgänge der
Kunstvermittler*innen sobat-sobat genannt werden – nahmen bisher rund 36.000
Besucher*innen teil. Das sind fast 20.000 weniger als bei der documenta 14, bei
der es zur Halbzeit bereits 54.000 waren. Aus Sicht der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH ist dieser Rückgang vermutlich hauptsächlich auf die
coronabedingten Auswirkungen auf den Geschäfts- und Gruppenreisemarkt
zurückzuführen.


Das Verhältnis der Besuche aus Deutschland zu denen aus dem Ausland scheint nach
ersten Zwischenergebnissen der Besucher*innenbefragung mit circa 70 zu 30
ungefähr dem Ergebnis der documenta 14 mit 65 zu 35 zu entsprechen.


Die besucher*innenstärksten Tage der documenta fifteen waren die Samstage,
gefolgt von Freitagen. Auch Dienstage waren besser besucht als andere
Wochentage. Die am meisten frequentierten Ausstellungsorte waren das
Fridericianum, die documenta Halle, das Hallenbad Ost und das Hübner-Areal.


Veranstaltungen und Aktivierungen sind fester Bestandteil der documenta fifteen.
Im Rahmen des lumbung und ruruHaus-Programms fanden während der Laufzeit bereits
über 830 Veranstaltungen der beteiligten Künstler*innen und ihrer
Kooperationspartner*innen statt. Das besonders dichte, auf drei Wochenenden der
Laufzeit konzentrierte Meydan-Programm fand seinen erfolgreichen Auftakt vom 8.
bis 10. Juli 2022 im Kasseler Stadtzentrum. Meydan #2 findet am kommenden
Wochenende vom 12. bis 14. August 2022 in Kooperation mit dem Kulturzentrum
Schlachthof statt und präsentiert neben einer Reihe von Konzerten und
Veranstaltungen auch das Filmprogramm GDR International im Gloria-Kino.


Die Künstlerische Leitung ruangrupa sowie das Künstlerische Team freuen sich,
dass sie mit der gemeinschaftsorientierten documenta fifteen bereits so viele
Menschen involvieren konnten: Sie verstehen Kassel und die documenta fifteen als
eine wichtige Station aller Beteiligten auf deren gemeinsamer lumbung-Reise:
„Die lumbung-Community hat bereits vor der Eröffnung begonnen, sich im ruruHaus
mit Kassels Stadtgesellschaft und deren Vielzahl unterschiedlicher
Gemeinschaften, aber auch mit den Ekosistemen der Künstler*innen an anderen
Orten zu verbinden. Wir wünschen uns, dass die documenta fifteen bis zum 25.
September ihren Lauf nehmen kann und all die Aktivitäten, die wir – ruangrupa,
das Künstlerische Team, Künstler*innen und Kooperationspartner*innen – mit den
involvierten Ekosistemen dafür geplant haben. Wir möchten gemeinsam Impulse
geben, die nachhaltige Veränderungen im Denken und Handeln für alle Gäste und
Beteiligte auch über die 100 Tage hinaus schaffen können. Daran arbeiten auch
die Arbeitsgruppen, wie zum Beispiel lumbung Gallery, lumbung Kios,
lumbung.space und lumbung Radio intensiv. Wir möchten schon jetzt allen
Besucher*innen, Künstler*innen, dem Team, den Unterstützer*innen und
Partner*innen unsere größte Wertschätzung und Dankbarkeit aussprechen.“


Um die documenta fifteen als Ort des gegenseitigen Lernens und Verstehens zu
stärken, fügt die Künstlerische Leitung mehreren Arbeiten in der Ausstellung
derzeit Kontextualisierungen in verschiedenen Formaten bei. Dieser Prozess ist
bereits initiiert und wird sukzessive fortgeführt.


Zudem wird die angestrebte Zweisprachigkeit (Englisch / Deutsch) in der
Ausstellung verstärkt weiterverfolgt, indem weitere Label- und Wandtexte auf
Deutsch ergänzt werden, um die Zugänglichkeit der Beiträge zu erhöhen.

‡18. Juli 2022


ALEXANDER FARENHOLTZ ÜBERNIMMT DIE INTERIMS-GESCHÄFTSFÜHRUNG DER DOCUMENTA UND
MUSEUM FRIDERICIANUM GGMBH



Alexander Farenholtz wurde heute einstimmig durch den Aufsichtsrat der documenta
und Museum Fridericianum gGmbH zum Interims-Geschäftsführer der documenta
bestellt. Das erklärten Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle,
Aufsichtsratsvorsitzender der documenta, und seine Stellvertreterin im
Aufsichtsrat, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn,
am Montag.Mehr

Alexander Farenholtz wurde heute einstimmig durch den Aufsichtsrat der documenta
und Museum Fridericianum gGmbH zum Interims-Geschäftsführer der documenta
bestellt. Das erklärten Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle,
Aufsichtsratsvorsitzender der documenta, und seine Stellvertreterin im
Aufsichtsrat, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn,
am Montag.


Die Gesellschafter der documenta sind froh und dankbar, in einer für die
documenta herausfordernden Situation einen so erfahrenen und renommierten
Kulturmanager für die bedeutende Weltkunstausstellung in Kassel gewonnen zu
haben. Alexander Farenholtz übernimmt diese Aufgabe bereits am Dienstag, 19.
Juli. Das Engagement ist zunächst bis zum 30. September 2022 befristet. Es ist
der Wunsch von Herrn Farenholtz, nach der Abstimmung mit den Gesellschaftern nun
zunächst mit der künstlerischen Leitung und dann selbstverständlich auch mit dem
Team der documenta gGmbH Gespräche aufzunehmen.


Kassel und die documenta sind Farenholtz seit Jahren gut vertraut: Nach dem
Studium (Verwaltungswissenschaft in Konstanz) und ersten beruflichen Stationen
war er 1989 unter anderem für die Realisierung der documenta 9 unter der
künstlerischen Leitung von Jan Hoet zum Geschäftsführer der documenta GmbH
berufen worden.


1993 wechselte er als Leiter des Ministerbüros ins Baden-Württembergische
Kunstministerium und übernahm 1996 zusammen mit Tom Stromberg die Leitung des
Kulturprogramms der Weltausstellung EXPO2000 in Hannover.


Mit Beginn des Jahres 2002 wurde er zum Gründungsvorstand und
Verwaltungsdirektor der Kulturstiftung des Bundes bestellt. Dieses Amt übte er
an der Seite von Hortensia Völckers als Künstlerischer Leiterin bis zum
Erreichen der Altersgrenze im Januar 2020 aus.

‡28. Juni 2022


VERANSTALTUNG ZU ANTISEMITISMUS IN DER KUNST



Antisemitismus in der Kunst
Mittwoch, 29. Juni 2022, 18.30–20 Uhr
Vor Ort in Kassel und als LivestreamMehr

Antisemitismus in der Kunst
Mittwoch, 29. Juni 2022, 18.30–20 Uhr
Vor Ort in Kassel und als Livestream


Eine Veranstaltung der Bildungsstätte Anne Frank und der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH


Inhalt
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches, in Deutschland und global
verbreitetes Problem. Das zeigt sich nun in Kassel: Antisemitische Bildsprache
auf der globalen documenta fifteen. Wie konnte es dazu kommen? Was braucht es
jetzt, damit die polarisierte Situation nicht noch weiter eskaliert? Wie denken
wir das Vermeiden von Zensur und das Vermeiden antisemitischer Kunst zusammen?
Das Podium versucht eine erste Problemdiagnose zum Verhältnis von Kunst und
Antisemitismus, auch in Bezug auf den Staat Israel – und auf der documenta
fifteen.


Sprecher*innen
Prof. Dr. Nikita Dhawan, Professorin für politische Theorie und Ideengeschichte,
TU Dresden


Prof. Dr. Doron Kiesel, wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des
Zentralrats der Juden in Deutschland


Prof. Dr. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank


Adam Szymczyk, freier Kurator und Autor, Zürich. Er war Künstlerischer Leiter
der documenta 14 in Athen und Kassel (2017) und ist Curator at Large am
Stedelijk Museum in Amsterdam


Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin und Vorstandsmitglied der
Kulturstiftung des Bundes


Moderation
Stefan Koldehoff, Deutschlandfunk Kultur


Grußwort
Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst


Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache mit englischer und
deutscher Simultanübersetzung sowie Übersetzung in deutsche Gebärdensprache
statt.


Ort
UK 14 – Untere Karlsstraße 14, 34117 Kassel sowie als Livestream


Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie
ist das Platzangebot vor Ort stark eingeschränkt, bitte nutzen Sie die
Möglichkeit des Livestreams.


YouTube Kanal der documenta: https://bit.ly/3OmaeYu
YouTube Kanal der Bildungsstätte Anne Frank:
https://www.youtube.com/c/Bildungsst%C3%A4tteAnneFrank

‡ 4. Mai 2022


GESPRÄCHSREIHE "WE NEED TO TALK! ART – FREEDOM – SOLIDARITY" AUSGESETZT



Die documenta hat, auch nach Rücksprache mit verschiedenen Teilnehmer*innen,
entschieden, die für den 8., 15. und 22. Mai 2022 geplante Veranstaltungsreihe
We need to talk! Art – Freedom – Solidarity auszusetzen.Mehr

Die documenta hat, auch nach Rücksprache mit verschiedenen Teilnehmer*innen,
entschieden, die für den 8., 15. und 22. Mai 2022 geplante Veranstaltungsreihe
We need to talk! Art – Freedom – Solidarity auszusetzen.


Die documenta wird zunächst die Ausstellung beginnen und für sich sprechen
lassen, um die Diskussion dann auf dieser Basis sachgerecht fortzusetzen. Zum
jetzigen Zeitpunkt scheint das Ziel, das die documenta mit der Gesprächsreihe
erreichen wollte, nämlich im Vorfeld der documenta fifteen einen
multiperspektivischen Dialog jenseits institutioneller Rahmen zu eröffnen, nur
schwer umsetzbar. Der documenta ist es wichtig, den Gesprächsfaden nicht
abreißen zu lassen. Die bisherigen Ansätze sollen als verändertes Format vor Ort
in Kassel während der documenta fifteen weiterentwickelt werden. Das gibt auch
Gelegenheit, auf Bedenken eingehen zu können, die in den vergangenen Tagen
öffentlich wurden.


Der Dank der documenta gilt den Podiumsteilnehmer*innen für ihre Bereitschaft,
an der geplanten Veranstaltungsreihe We need to talk! Art – Freedom – Solidarity
mitzuwirken.

‡25. April 2022


VIER DOCUMENTA FIFTEEN-PUBLIKATIONEN MIT HATJE CANTZ ALS OFFIZIELLEM
VERLAGSPARTNER



Gemeinsam mit Hatje Cantz als Verlagspartner veröffentlicht die documenta
fifteen im Juni 2022 vier Publikationen in deutscher und englischer Sprache: Ein
Handbuch, einen Familienguide, ein Magazin sowie eine Anthologie literarischer
Texte.Mehr

Gemeinsam mit Hatje Cantz als Verlagspartner veröffentlicht die documenta
fifteen im Juni 2022 vier Publikationen in deutscher und englischer Sprache: Ein
Handbuch, einen Familienguide, ein Magazin sowie eine Anthologie literarischer
Texte.


Das Handbuch ist Begleitbuch durch die Ausstellung, Nachschlagewerk und
innovativer Kunstführer. Es leitet in das Konzept der Ausstellung ein,
beleuchtet zentrale Aspekte und stellt die Akteur*innen der documenta fifteen
vor. Der Familienguide Gehen, finden, teilen lädt in fünf Wort- und
Bild-Rundgängen zum Erleben der lumbung-Werte Humor, lokale Verankerung,
Unabhängigkeit, Großzügigkeit und Transparenz ein. Die beiden Ausgaben Ernten
und Teilen des Magazins majalah lumbung bilden in Kurzgeschichten und Reportagen
indonesischer Autor*innen ein inhaltliches Fundament zur documenta fifteen.
lumbung erzählen schließlich präsentiert sieben literarische Texte
internationaler Romanautor*innen über kollektives Arbeiten und Formen von
Gemeinschaft.


Die vier Publikationen orientieren sich nicht nur inhaltlich, sondern auch in
ihrem Erstellungsprozess, dem Erscheinungsbild und der Distributionsweise an
Grundsätzen der documenta fifteen wie Kollektivität, Nachhaltigkeit und
geteilten Ressourcen. So wurden für das Handbuch internationale Autor*innen
eingeladen, die mit der jeweiligen künstlerischen Praxis und dem kulturellen
Kontext der von ihnen vorgestellten Beteiligten vertraut sind. Für lumbung
erzählen haben sich sieben internationale Verlage zusammengeschlossen, um
Ausgaben in weiteren Sprachen zu ermöglichen. Alle vier Titel werden nachhaltig
nach den Richtlinien des Umweltzeichens „Blauer Engel“ produziert und auf 100 %
Recyclingpapier mit zertifizierter Farbe gedruckt.


Die vier Publikationen sind ab 15. Juni 2022 im Buchhandel bei der documenta
fifteen in Kassel erhältlich.


Mehr Informationen

‡11. April 2022


ONLINE-GESPRÄCHSREIHE WE NEED TO TALK! AM 8., 15. UND 22. MAI 2022



We need to talk!
Art – Freedom – SolidarityMehr

We need to talk!
Art – Freedom – Solidarity


Online-Gesprächsreihe
Sonntags, 8., 15. und 22. Mai 2022
Jeweils 14–17 Uhr (MESZ)
In deutscher und englischer Sprache mit Simultanübersetzung
Livestream über YouTube: https://bit.ly/WeNeedToTalk_ArtFreedomSolidarity


Unter dem Titel We need to talk! Art – Freedom – Solidarity plant die documenta
mit dem documenta archiv eine Gesprächsreihe, bei der im Vorfeld der documenta
fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) in drei Gesprächsforen die Rolle von
Kunst und Kunstfreiheit angesichts von wachsendem Antisemitismus, Rassismus und
zunehmender Islamophobie diskutiert werden soll.


Ziel ist es, den Auseinandersetzungen zu diesem komplexen Thema in Kunst und
Kultur aus nationaler und internationaler Perspektive Raum zu geben. Dabei soll
es um die besondere historische Verantwortung Deutschlands gehen, der Blick aber
auch auf Formen der Ausblendung – blank spots – im Kontext der deutschen
Antisemitismus- und Rassismus-Debatte gelenkt werden.


Die Veranstaltungsreihe versammelt Gesprächspartner*innen und Beitragende aus
Kunst, Politik, Forschung und Wissenschaft.


Teilnehmende sind Schirin Amir-Moazami, Omri Boehm, Marina Chernivsky, Manuela
Consonni, Nikita Dhawan, Diedrich Diederichsen, Sultan Doughan, Sarah El
Bulbeisi, Anselm Franke, Raphael Gross, Teresa Koloma Beck, Meron Mendel, Ben
Miller, Nicolas Siepen, Cihan Sinanoğlu, Hito Steyerl, Natan Sznaider, Hannah
Tzuberi, Mezna Qato und Eyal Weizman.


Geplant ist die Reihe als digitale Veranstaltung in deutscher und englischer
Sprache mit Simultanübersetzung. Sie findet jeweils sonntags am 8., 15. und 22.
Mai 2022 von 14 bis 17 Uhr statt.


Weitere Informationen

‡19. Januar 2022


STELLUNGNAHME ZU ANTISEMITISMUS-VORWÜRFEN GEGEN DIE DOCUMENTA FIFTEEN



Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH tritt als global wirkende Kunst-
und Kulturorganisation für die Kunst- und Wissenschaftsfreiheit ein. Sie ist dem
Grundgesetz und internationalen rechtlichen Konventionen verpflichtet. Darüber
hinaus nimmt sie die Verantwortung, die aus der besonderen Geschichte
Deutschlands erwächst, sehr ernst. Mehr

Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH tritt als global wirkende Kunst-
und Kulturorganisation für die Kunst- und Wissenschaftsfreiheit ein. Sie ist dem
Grundgesetz und internationalen rechtlichen Konventionen verpflichtet. Darüber
hinaus nimmt sie die Verantwortung, die aus der besonderen Geschichte
Deutschlands erwächst, sehr ernst.


Unter diesen Voraussetzungen ist es Aufgabe der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH, der Kunst Räume zu eröffnen, in denen unabhängige und
konträre Diskurse stattfinden dürfen. Verfälschende Berichte oder rassistische
Diffamierungen, wie sie aktuell gegen Beteiligte der documenta fifteen
vorgebracht werden, verhindern einen kritischen Dialog und eine produktive
Debatte.


Für die documenta fifteen haben ruangrupa und das Künstlerische Team Positionen
eingeladen, die sich im Sinne der lumbung-Praxis mit künstlerischen Mitteln für
ihre jeweiligen lokalen Kontexte engagieren. Die Künstler*innen werden dabei
nicht nach dem Kriterium eingeladen, ob sie sich als apolitisch oder einer
bestimmten politischen Richtung zugehörig verstehen. In der Akzeptanz der
Komplexität unserer Gegenwart macht sich die documenta fifteen mit keiner
politischen Bewegung gemein, betont aber das Recht aller Menschen, sich für ihre
Rechte und gegen Diskriminierung einzusetzen. Grundlage der documenta fifteen
ist die Meinungsfreiheit einerseits und die entschiedene Ablehnung von
Antisemitismus, Rassismus, Extremismus, Islamophobie und jeder Form von
gewaltbereitem Fundamentalismus andererseits. Das Recht aller Menschen auf ein
selbstbestimmtes Leben in Frieden, Würde und Sicherheit ist für das Team der
documenta fifteen elementar.


Dekontextualisierungen oder Verkürzungen verengen Diskursräume, indem sie mit
vereinfachenden Dichotomien scheinbar leichte Antworten auf herausfordernde
Fragen unserer Gegenwart bieten. Sie werden darüber hinaus den
gesellschaftlichen Möglichkeiten des Kunst- und Kulturbetriebs nicht gerecht:
Gerade dieser bietet Freiraum, um die Toleranz von Ambiguitäten – auch
spekulativ, experimentell oder assoziativ – zu erproben und zu verhandeln, wie
wir miteinander leben wollen.


Gegen externe Eingriffe in diesen künstlerischen Freiraum verwehrt sich die
documenta fifteen ausdrücklich, genauso wie ihre Vorgängerinnen. Im Sinne einer
offenen und vielstimmigen Debatte plant die documenta fifteen, zeitnah zu einem
internationalen Expert*innenforum We need to talk! Art – Freedom – Limits
(Arbeitstitel) einzuladen. Stimmen aus verschiedenen Bereichen, darunter
Kolonialismus- und Rassismusforschung, Land Right Studies, Indigenous Studies,
Holocaust- und Antisemitismusforschung, Recht, Medien sowie Kunst und Kultur,
werden in eine Debatte eintreten, um das Grundrecht der Kunstfreiheit angesichts
von steigendem Rassismus und Antisemitismus und zunehmender Islamophobie zu
diskutieren.


Weitere Informationen zur digitalen Veranstaltung werden zeitnah auf der Website
der documenta fifteen veröffentlicht.

‡12. Januar 2022


VERANSTALTUNG DES SEMINARS „AKTUELLE FORSCHUNG ZU KUNST, GESELLSCHAFT, ÖKONOMIE
UND WISSEN“ UND DES DOCUMENTA INSTITUTS



Am Donnerstag, 13. Januar 2022, von 12.15 bis 13.45 Uhr, spricht Prof. Dr. Pedro
Erber (Waseda University Tokio) – via zoom – zu Descent to the Everyday: The
Politics of Abstraction and the Emergence of Contemporary Art in Postwar
Japan.Mehr

Am Donnerstag, 13. Januar 2022, von 12.15 bis 13.45 Uhr, spricht Prof. Dr. Pedro
Erber (Waseda University Tokio) – via zoom – zu Descent to the Everyday: The
Politics of Abstraction and the Emergence of Contemporary Art in Postwar Japan.


Pedro Erber ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der School
of International Liberal Arts und der Graduate School of International
Communication Studies der Waseda University in Tokio. Bevor er 2019 nach Tokio
wechselte, war Erber Associate Professor of Romance Studies und Direktor des
Ostasienprogramms an der Cornell University. Erbers Forschung und Lehre umfasst
die Bereiche Translationswissenschaft, Literaturwissenschaft, Kritische Theorie,
Politisches und Ökonomisches Denken, Brasilianistik und Japanologie sowie
zeitgenössische Kunst. Er ist Autor von Breaching the Frame: The Rise of
Contemporary Art in Brazil and Japan (UC Press, 2014), Politics and Truth:
Martin Heidegger's Political Philosophy (auf Portugiesisch; Loyola/PUC-Rio,
2004) und zahlreicher Artikel, Katalogaufsätze, Sammelbände und Übersetzungen.
2016 kuratierte Pedro Erber die Ausstellung The Emergence of The Contemporary:
Avant-Garde Art in Japan 1950–1970 im Paço Imperial in Rio de Janeiro.


Die Veranstaltung ist Teil des Seminars „Aktuelle Forschung zu Kunst,
Gesellschaft, Ökonomie und Wissen“ (Prof. Dr. Liliana Gómez, Prof. Dr. Felix
Vogel, Prof. Dr. Mi You) und des documenta Instituts.


Einwahldaten
Dem Zoom-Meeting beitreten:
https://conf-uni-kassel.zoom.us/j/99222107651?pwd=WEp3NC9HdXMrdHgwVHA0Ymgyem4xdz09


Meeting-ID: 992 2210 7651
Kenncode: 362630


Kontakt
office@documenta-institut.de

‡ 9. Dezember 2021


VERLÄNGERUNG DES VERTRAGS VON MORITZ WESSELER ALS DIREKTOR DES FRIDERICIANUM

Moritz Wesseler, Kassel, 2021, © Albrecht Fuchs, Köln



Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH freut sich bekanntgeben zu können,
dass der Vertrag von Moritz Wesseler als Direktor für das Fridericianum von
ihrem Aufsichtsrat bis 2027 verlängert wurde.Mehr

Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH freut sich bekanntgeben zu können,
dass der Vertrag von Moritz Wesseler als Direktor für das Fridericianum von
ihrem Aufsichtsrat bis 2027 verlängert wurde.


Seit 2019 präsentiert Wesseler in Kassel vielbeachtete Einzelausstellungen von
Künstler*innen, denen in Deutschland im institutionellen Kontext bislang noch
keine breite Plattform geboten wurde – wie Ron Nagle, Rachel Rose oder Tarek
Atoui. Mit diesem spezifischen Fokus festigt und verfeinert er den Status der
nordhessischen Metropole als Ort der künstlerisch-kreativen Innovation und des
Experiments.


Ein weiterer Schwerpunkt seiner Aktivitäten liegt auf der Erarbeitung und
Umsetzung von retrospektiv angelegten Ausstellungen zu historischen Positionen.
So wurde mit der bis dato umfassendsten Schau zum Schaffen des „visionären
Malers“ Forrest Bess eine Position präsentiert, die für zahlreiche
Kunstschaffende wie auch für die drängenden gesellschaftspolitischen Diskurse
der Gegenwart von großer Relevanz ist.


Begleitet werden die verschiedenen Ausstellungsprojekte von facettenreichen, auf
verschiedene Alters- und Interessensgruppen abgestimmten Vermittlungs- und
Veranstaltungsprogrammen. Diese finden sowohl in Form von Führungen, Vorträgen
oder Workshops im Fridericianum statt, als auch über Podcasts und Interview-
oder Dokumentationsfilme im digitalen Raum. Die Aktivitäten der Institution
werden so auf internationaler Ebene noch deutlicher sichtbar gemacht und
nachhaltig im Bewusstsein verankert. Ein eindrückliches Beispiel hierfür bot die
Illumination des Fridericianum am US-Wahltag 2020 durch die Filmemacherin und
Malerin Trisha Baga, die weit über Deutschland hinaus Aufmerksamkeit erfuhr.


Aktuell präsentiert die Kunsthalle Einzelausstellungen der Künstlerinnen Toba
Khedoori und Martine Syms. Für die Zeit nach der documenta fifteen plant
Wesseler neben vielfältigen und internationalen Ausstellungen, das Haus wie auch
den angrenzenden Friedrichsplatz noch umfassender durch ortspezifische
Interventionen wie die sogenannte „grüne Greta“ von Alexandra Bircken zu
aktivieren.


www.fridericianum.org

‡ 8. Oktober 2021


TOBA KHEDOORI IM FRIDERICIANUM

Toba Khedoori: Untitled (window), 1999, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in
der Öffentlichen Kunstsammlung Basel © Toba Khedoori, Emanuel
Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto:
Fredrik Nilsen. Courtesy Regen Projects Los Angeles und David Zwirner



Toba Khedoori
9. Oktober 2021 – 20. Februar 2022Mehr

Toba Khedoori
9. Oktober 2021 – 20. Februar 2022


Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren arbeitet Toba Khedoori an einem Werk, das zu
den herausragendsten, zugleich aber auch ungewöhnlichsten Beiträgen der
Gegenwartskunst gezählt werden kann. Ihre Arbeiten, die das Resultat eines
langen, konzentrierten Fertigungsprozesses sind, können an der Grenze zwischen
Zeichnung und Malerei verortet werden, wobei sich mit ihnen auch haptische
Qualitäten verbinden. Als Grundlage ihrer Hervorbringungen fungieren in der
Regel mit Wachs bearbeitete Papierbahnen, die derart nebeneinander arrangiert
sind, dass sie zusammenhängende Bildträger von monumentalem Format ergeben. Auf
ihren Oberflächen verfertigt Khedoori unter Einsatz von Grafit und Ölfarbe
Zeichnungen, die durch eine ausgesprochen präzise Ausführung und, damit
einhergehend, einen großen Detailreichtum bestechen. Sie zeigen unter anderem
Gebäude, Fenster, Kinosessel, Kamine, Geäste, Gräser, Wolken oder
Horizontlinien. Der Mensch ist allenfalls durch die Spuren seines Wirkens
präsent und nie unmittelbarer Gegenstand eines Bildes. Vielen Formulierungen ist
zudem gemein, dass die dargestellten Motive von ihrem ursprünglichen Kontext
losgelöst sind und einen weiten, leeren Bildraum besetzen. Ort und Zeit erfahren
somit eine gewisse Negation. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass sich mit einem
Teil der Werke unterschiedlich intensive Momente der Abstraktion verbinden,
durch die sich in Khedooris Schaffen eine zusätzliche Dimension eröffnet.


Seit 2008 produziert die Künstlerin ebenfalls Malereien auf Leinwänden, die im
Verhältnis zu den beschriebenen Papierarbeiten deutlich kleiner angelegt sind.
In ihnen ist die Auseinandersetzung mit den im Spannungsverhältnis zwischen
Mensch und Natur anzusiedelnden Themen weiter fortgesetzt. Dabei ist das
Wechselspiel zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion potenziert. Manche
Arbeiten entziehen sich einer klaren Lesbarkeit, sodass die Wirkung von Linien,
Strukturen und Farben in den Vordergrund rückt. Unabhängig von ihrem
Abstraktionsgrad geht von den Gemälden eine ungewöhnliche, stille und
bemerkenswerte Kraft aus, die repräsentativ für das gesamte Schaffen von
Khedoori ist. Sie beflügelt Fragen zu den grundlegenden Parametern des Lebens
und begründet dadurch die philosophische Metaebene ihres Werkes.


Das Fridericianum zeigt die erste Einzelausstellung von Toba Khedoori in
Deutschland. Dabei werden die Vielfalt und die Entwicklung des zeichnerischen
und malerischen Schaffens anhand ausgewählter Werke aus den Jahren 1994 bis 2021
dargestellt.


Website des Fridericianum

‡ 3. Juli 2021


MARTINE SYMS IM FRIDERICIANUM: APHRODITE’S BEASTS

Martine Syms: The path is long and winding, 2021 (Installationsansicht),
Fridericianum, Kassel, 2021 © Martine Syms, documenta und Museum Fridericianum
gGmbH. Foto: Nicolas Wefers



Martine Syms: Aphrodite’s Beasts
3. Juli 2021 – 9. Januar 2022Mehr

Martine Syms: Aphrodite’s Beasts
3. Juli 2021 – 9. Januar 2022


Martine Syms, die 1988 in Los Angeles geboren wurde, hat sich in den letzten
Jahren zu einer der zentralen wie auch prägenden Positionen des jüngeren
internationalen Kunst- und Kulturdiskurses entwickelt. In ihrer
gattungsübergreifenden Praxis, die Film, Fotografie, Installation, Performance
und Schriftstellerei umfasst, beschäftigt sich die Künstlerin mit vielfältigen,
drängenden Fragestellungen, um neue Perspektiven für das gesellschaftliche Leben
zu entwerfen. So befasst sich Syms im Zuge präziser Beobachtungen und fundierter
Recherchen mit der Darstellung und Rezeption afroamerikanischer Identitäten und
Kulturen, den Theorien und Realitäten des Feminismus, den Bedingungen der
zwischenmenschlichen Kommunikation oder dem Einfluss digitaler Medien auf den
Alltag. Dabei zeichnet sich ihre Arbeit, die sowohl von konzeptuellen als auch
von poppigen Ansätzen geprägt ist, durch einen ausgeprägten Humor aus, ohne
jemals an Ernsthaftigkeit und Notwendigkeit einzubüßen. In der speziell für
Kassel entwickelten und Aphrodite’s Beasts betitelten Ausstellung wird das Werk
der Künstlerin erstmals in Deutschland anhand großformatiger Filminstallationen,
neuen Fotografien, ortsspezifischen Interventionen sowie nutzbaren Sitzobjekten
einem breiteren Publikum vorgestellt.


Website des Fridericianum

‡ 2. Juli 2021


GREMIEN DER DOCUMENTA BESCHLIESSEN: DOCUMENTA FIFTEEN FINDET PLANMÄSSIG 2022
STATT

Mitglieder des Artistic Team vor dem ruruHaus, Kassel, 2021, Foto: Nicolas
Wefers



Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH haben während ihrer heutigen Sitzungen entschieden, dass die documenta
fifteen wie geplant vom 18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel stattfinden
soll. Die Gremien berieten umfassend über die Machbarkeit der Ausstellung
angesichts der Entwicklungen der COVID-19-Pandemie sowie über infrastrukturelle
Voraussetzungen und Einflussgrößen auf die Verwirklichung des kuratorischen
Konzepts.Mehr

Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH haben während ihrer heutigen Sitzungen entschieden, dass die documenta
fifteen wie geplant vom 18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel stattfinden
soll. Die Gremien berieten umfassend über die Machbarkeit der Ausstellung
angesichts der Entwicklungen der COVID-19-Pandemie sowie über infrastrukturelle
Voraussetzungen und Einflussgrößen auf die Verwirklichung des kuratorischen
Konzepts.


Seit dem Frühjahr 2020 begleitet die Pandemie die Planungen der documenta
fifteen und hat bereits zahlreiche Anpassungen erfordert. So haben
beispielsweise die weltweiten Atelierbesuche sowie Arbeitstreffen mit der
Künstlerischen Leitung ruangrupa und internationalen Künstler*innen und
Gruppierungen fast eineinhalb Jahre lang ausschließlich im digitalen Raum
stattgefunden. Der für das Konzept von ruangrupa wichtige gegenseitige Austausch
und die ortsspezifische Weiterentwicklung von Projekten wurden dadurch
erschwert. Dennoch schreiten die Planungen voran, sowohl was die Auswahl
einzelner Ausstellungsorte als auch die Vorbereitungen künstlerischer Positionen
anbelangt. Sicherheits- und Hygienekonzepte werden dabei laufend mitbedacht –
von der Wahl ausreichend großer Indoor- und Outdoor-Standorte bis zu digitalen
Lösungen bei der Besucher*innenführung und zur Unterstützung des
Besuchserlebnisses. Das kuratorische Konzept von ruangrupa, das auf einem
umfassenden Nachhaltigkeitsverständnis basiert, kommt diesen Entwicklungen
entgegen, so dass in vielfacher Hinsicht aus der Krise auch Neues entstehen
kann.


Die Empfehlung des Aufsichtsrats, dass die fünfzehnte Ausgabe der documenta
planmäßig 2022 stattfinden soll, wird auch von der Findungskommission der
documenta fifteen (documenta Kommission) mitgetragen, die im Vorfeld zur
heutigen Sitzung tagte. Die kuratorische Praxis von ruangrupa stelle eine
adäquate Antwort auf die Dringlichkeiten unserer Zeit dar, sie sei im Leben
verhaftet, prozessorientiert und habe daher die Kraft, sich Momenten der
Ungewissheit anzunehmen, betonte die Findungskommission.


Die Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung soll noch durch eine
Beschlussfassung des Magistrats der Stadt Kassel bestätigt werden.

‡ 3. Juni 2021


WIEDERÖFFNUNG DES FRIDERICIANUM UND BEGINN DER AUSSTELLUNG VINCENT FECTEAU

Installationsansicht, Fridericianum, 2021 © Vincent Fecteau, documenta und
Museum Fridericianum gGmbH, Andrea Rossetti (Fotos)



Am Donnerstag, den 3. Juni 2021 öffnet das Fridericianum mit der neuen
Ausstellung Vincent Fecteau wieder für den Publikumsverkehr.Mehr

Am Donnerstag, den 3. Juni 2021 öffnet das Fridericianum mit der neuen
Ausstellung Vincent Fecteau wieder für den Publikumsverkehr.


Aus einfachen, teilweise alltäglichen Materialien wie Pappmaschee, Schaumstoff,
Korken, Eisstielen oder Muscheln fertigt Vincent Fecteau seit den frühen 1990er
Jahren Skulpturen und Collagen, die mannigfaltige Erscheinungsformen aufweisen.
Manche seiner Arbeiten sind kleinteilig, geradlinig, monochrom oder abstrakt,
andere wiederum ausladend, verschlungen, farbenfroh oder erzählerisch. Sie
reflektieren die Beschäftigung sowohl mit gattungsspezifischen Fragestellungen
als auch mit soziokulturellen Entwicklungen und repräsentieren in ihrer
Gesamtheit eine sehr eigensinnige Position, die sich durch kompositorische
Raffinesse, feine Poesie sowie eine empathische Grundhaltung auszeichnet.


Das Fridericianum präsentiert die erste institutionelle Einzelausstellung des
1969 in Islip, New York, geborenen Künstlers in Deutschland. Anhand von mehr als
sechzig ausgewählten, zwischen 1993 und 2020 entstandenen Arbeiten wird die
Schau einen umfassenden Überblick über das Gesamtwerk von Fecteau vermitteln.


Website des Fridericianum

‡12. Mai 2021


BEUYSLABORKASSEL2021 – KASSELS KULTURPROGRAMM ANLÄSSLICH DES 100. GEBURTSTAGS
VON JOSEPH BEUYS VORGESTELLT



Am 12. Mai 2021 wäre Joseph Beuys hundert Jahre alt geworden. Noch immer gilt er
als einer der einflussreichsten Künstler der Gegenwart, nicht zuletzt aufgrund
seines breit gefassten und transdisziplinären Kunstverständnisses. Insbesondere
seine ökologischen Visionen, Diskurse über politische Beteiligung und die
Relevanz von Kultur für die Gesellschaft und ihre Transformationsprozesse sind
heute unvermindert aktuell.Mehr

Am 12. Mai 2021 wäre Joseph Beuys hundert Jahre alt geworden. Noch immer gilt er
als einer der einflussreichsten Künstler der Gegenwart, nicht zuletzt aufgrund
seines breit gefassten und transdisziplinären Kunstverständnisses. Insbesondere
seine ökologischen Visionen, Diskurse über politische Beteiligung und die
Relevanz von Kultur für die Gesellschaft und ihre Transformationsprozesse sind
heute unvermindert aktuell.


Die Stadt Kassel und der Künstler Beuys, der sieben Mal auf der documenta
ausstellte, sind bis heute eng miteinander verbunden. Erstmals nahm Joseph Beuys
an der documenta 3 im Jahr 1964 teil, bei der Zeichnungen des jungen Künstlers
zu sehen waren. Bis zum Ende seines Lebens war Joseph Beuys an jeder weiteren
documenta Ausstellung beteiligt. Seine Arbeiten waren zudem posthum 1987 (d8)
und 1992 (d9) ausgestellt. Die Free International University (d6) und das
Kunstwerk 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung (d7) wirken bis
heute in der Stadt Kassel nach und leben in zahlreichen Institutionen sowie im
Stadtbild weiter.


Anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys findet in Kassel das
Jubiläumsprogramm BEUYSLABORKASSEL2021 statt. Es beleuchtet die besondere
Beziehung zwischen der Stadt Kassel und des Künstlers Joseph Beuys sowie dessen
Bedeutung für aktuelle künstlerische und gesellschaftliche Fragestellungen mit
einer eigens dafür konzipierten Reihe von Ausstellungen, Veranstaltungen,
Tagungen, Publikationen, Performances und Aktionen.


Vertreter*innen zahlreicher Kasseler Institutionen und Beuys-Akteur*innen haben
im gegenseitigen Austausch ein Jahr lang das Programm des BEUYSLABORKASSEL2021
vorbereitet. In diesen gemeinsamen Entstehungsprozess waren u. a. die folgenden
Projektpartner*innen eingebunden: Das documenta archiv, die documenta und Museum
Fridericianum gGmbH, die Museumslandschaft Hessen Kassel, das Kulturdezernat /
Kulturamt der Stadt Kassel, die Stiftung 7000 Eichen, die cdw-Stiftung, das
documenta forum Kassel e.V., die galeria kollektiva, KolorCubes e.V., das
Staatstheater Kassel, das Studio Lev Kassel e.V., das Umwelt- und Gartenamt der
Stadt Kassel, die Werkstatt Kassel e.V., das Social Sculpture Lab unter der
Leitung der langjährig in Oxford lehrenden Beuys-Schülerin Shelley Sacks sowie
die Kunsthistorikerin und Archäologin Dr. Rhea Thönges-Stringaris.


Für das documenta archiv, die Museumslandschaft Hessen Kassel/Neue Galerie und
die Stadt Kassel entwickelte die Künstlerin Shelley Sacks das Kassel-21 / Social
Sculpture Lab. Im Anschluss an diese Ausstellung ermöglichen das documenta
archiv und die Museumslandschaft Hessen Kassel in der Neuen Galerie eine weitere
Perspektive auf Joseph Beuys und sein Werk durch einen weiteren Zeitzeugen: Der
Kasseler Fotograf Dieter Schwerdtle spezialisierte sich darauf, die Kasseler
Kunstszene und die documenta sowie ihr Umfeld umfassend zu dokumentieren. Er
fotografierte die documenta Ausstellungen 5 bis 11 und begegnete auch Joseph
Beuys bei seinen Ausstellungen und Aktionen in Kassel mehrfach. Die Neue Galerie
zeigt im Rahmen des BEUYSLABORKASSEL2021 ausgesuchte Werke aus dem Nachlass
Dieter Schwerdtles.


Durch die andauernden, pandemiebedingten Einschränkungen werden geplante Formate
und Termine fortlaufend an diese Situation angepasst. Alle aktuellen
Informationen finden sich unter: www.beuyslaborkassel2021.de

‡29. April 2021


LAUNCH DER VIRTUELLEN PLATFORM6 ZU EHREN OKWUI ENWEZORS

Porträt Okwui Enwezor, © documenta archiv / Dieter Schwerdtle



Über den Link www.documenta-platform6.de präsentiert das documenta archiv die
virtuelle Platform6 zu Ehren von Okwui Enwezor.Mehr

Über den Link www.documenta-platform6.de präsentiert das documenta archiv die
virtuelle Platform6 zu Ehren von Okwui Enwezor.


Die Platform6 ist ein stetig wachsendes Online-Projekt und Ort für lebendige
Debatten über die Documenta11 und ihre Ideen. Sie versammelt historische
Materialien aus dem documenta archiv und aktuelle Beiträge von Künstler*innen,
Kurator*innen und Wegbegleiter*innen Enwezors, die sich mit den Themen
Solidarität, Globalisierung und Kollektivität auseinandersetzen.


Mehr Informationen: Website des documenta archiv

‡29. März 2021


ARNOLD-BODE-PREIS 2021 GEHT AN INSTAR UND TANIA BRUGUERA


INSTAR, Workshop "Poetry Art and Civic" mit dem Schriftsteller Rafael Almanza,
2018, © INSTAR



Auf Vorschlag des Kuratoriums hat der Magistrat der Stadt Kassel als Vorstand
der Arnold-Bode-Stiftung beschlossen, den Arnold-Bode-Preis 2021 an das
Instituto de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR) und die Künstlerin Tania Bruguera
zu verleihen. Mit dieser Empfehlung werden das Kollektiv und dessen Gründerin
Tania Bruguera gleichermaßen geehrt. Mehr

Auf Vorschlag des Kuratoriums hat der Magistrat der Stadt Kassel als Vorstand
der Arnold-Bode-Stiftung beschlossen, den Arnold-Bode-Preis 2021 an das
Instituto de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR) und die Künstlerin Tania Bruguera
zu verleihen. Mit dieser Empfehlung werden das Kollektiv und dessen Gründerin
Tania Bruguera gleichermaßen geehrt.


Mit der 1968 geborenen Tania Bruguera wird eine Künstlerin ausgezeichnet, die
als politisch engagierte Installations- und Performancekünstlerin weltweit
bekannt ist. 2002 hinterließ Tania Brugueras Performance-Installation in der
Binding-Brauerei zur Documenta11 einen bleibenden Eindruck. Ihre „Arte Útil“,
ihre nützliche Kunst, soll aber nicht nur gesellschaftliche Missstände und
politischen Machtmissbrauch unmittelbar erfahrbar machen, sondern auch Wege zu
Veränderung aufzeigen. Nach dem Tod Fidel Castros 2016 engagierte sich Bruguera
in Aktionen und Projekten, die Kuba aus dem Totalitarismus herausführen sollten.
Die Hoffnung auf einen Kubanischen Frühling erfüllte sich nicht. Im Gegenteil:
Tania Bruguera musste wiederholt ins Gefängnis und wurde und wird immer wieder
unter Hausarrest gestellt. Doch Ihr Engagement ist ungebrochen. 2015 hat sie
INSTAR mit einer Gruppe von Gleichgesinnten gegründet.


INSTAR ist Teil des lumbung-Netzwerks der documenta fifteen. Die mit dem Preis
verbundene Anerkennung für ihre riskante Arbeit kann laut Kuratorium der
Arnold-Bode-Stiftung als motivierender Impuls für die Künstler*innen nicht hoch
genug eingeschätzt werden. Tania Bruguera zufolge ist er außerdem „a huge
protection“ – ein riesiger Schutz.


Der mit 10.000 Euro dotierte Preis der Arnold-Bode-Stiftung wird seit 1980,
zunächst jährlich, nach 1987 alle zwei Jahre, aber obligatorisch in einem
documenta‐Jahr, an Künstler*innen in Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen
für die Kunst der Gegenwart verliehen, zuletzt 2019 an Hans Haacke.


Mehr Informationen: Website der Stadt Kassel

‡18. März 2021


GESPRÄCHSREIHE LUMBUNG CALLING BILDET AUFTAKT DES BEGLEITPROGRAMMS DER DOCUMENTA
FIFTEEN

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dabei im erweiterten Datenschutzmodus eingebettet. Wie die meisten Websites
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Am Samstag, den 3. April 2021 startet mit der siebenteiligen Gesprächsreihe
lumbung calling das Begleitprogramm der documenta fifteen, genannt Meydan. Jede
Ausgabe der Reihe widmet sich einem der nachstehenden lumbung-Werte: Lokale
Verankerung, Humor, Großzügigkeit, Unabhängigkeit, Transparenz, Genügsamkeit und
Regeneration. Das Format blickt auf den Hintergrund des künstlerischen Ansatzes
der documenta fifteen und beleuchtet das Thema lumbung aus verschiedenen
Perspektiven. Mehr

Am Samstag, den 3. April 2021 startet mit der siebenteiligen Gesprächsreihe
lumbung calling das Begleitprogramm der documenta fifteen, genannt Meydan. Jede
Ausgabe der Reihe widmet sich einem der nachstehenden lumbung-Werte: Lokale
Verankerung, Humor, Großzügigkeit, Unabhängigkeit, Transparenz, Genügsamkeit und
Regeneration. Das Format blickt auf den Hintergrund des künstlerischen Ansatzes
der documenta fifteen und beleuchtet das Thema lumbung aus verschiedenen
Perspektiven.


In Gesprächen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gäste geht lumbung calling
den zahlreichen Bedeutungen von lumbung über verschiedenartige Disziplinen,
Standpunkte und Kontexte hinweg in einem künstlerischen Rahmen nach. Eingeladen
werden Akademiker*innen, Aktivist*innen, unabhängige Forscher*innen,
Biobäuer*innen, Fischer*innen sowie Organisator*innen von Festivals – allesamt
Akteur*innen, die sich großen Herausforderungen stellten und durch ihr Handeln
bedeutsame Veränderungen anstießen.


lumbung calling findet jeden ersten Samstag im Monat statt – in sieben Ausgaben
von April bis Oktober wird die Gesprächsreihe digital über die sozialen Kanäle
(YouTube und Facebook) der documenta fifteen präsentiert. Sofern die Umstände in
Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie es zulassen, wird daraus ein hybrides
Format und schließlich eine physische Veranstaltung vor Ort in Kassel.


lumbung als Wertesystem und Kosmologie
In Indonesien ist lumbung mit seinen verschiedenen Formen und Stilen ein
markantes Gebäude, ähnlich einer Scheune. Das offizielle Wörterbuch der
indonesischen Sprache, Kamus Besar Bahasa Indonesia, definiert lumbung als
„Aufbewahrungsort für landwirtschaftliche Erzeugnisse, meist Reis, in Form eines
Pfahlbaus, mit Wänden aus geflochtenem Holz oder Bambus“. Diese Definition
bestimmt die Auffassung von lumbung: Zunächst kann lumbung als ein Erntespeicher
verstanden werden, vor allem in landwirtschaftlich geprägten Gesellschaften.
Eine derlei enge Begriffsbestimmung bindet die Bedeutung des Wortes jedoch an
eine bestimmte Architektur. Als Praxis reicht lumbung dagegen über die physische
Erscheinung des Gebäudes hinaus und ist auf Räume jenseits der Landwirtschaft
anwendbar. In den kulturellen Diskursen Indonesiens meint lumbung geteilte
gemeinschaftliche Ressourcen. So verstanden erscheint die Begrifflichkeit nicht
nur als Gebäude oder Objekt, sondern als Wertesystem und als Kosmologie, die
eine gelebte gesellschaftliche Praxis beschreibt. lumbung legt so Zeugnis ab von
einem Gemeinschaftsleben, das den Geist der Zusammenarbeit in sich trägt –
Merkmale dieser Praxis finden sich bereits in vormodernen Gesellschaften. Die
Entwicklungen zu den heute vorherrschenden kapitalistischen Produktionsweisen
zwingen zu einer ständigen Neudefinition von Werten. lumbung calling geht der
Frage nach, wie diese Werte in eine künstlerische Praxis übersetzt werden
können, die neue diskursive Räume öffnet.


Erste Ausgabe von lumbung calling: Lokale Verankerung
Die erste Ausgabe von lumbung calling findet am 3. April 2021 statt und widmet
sich dem Wert der lokalen Verankerung. Der Begriff der Verankerung betont die
Bedeutung des Bodens und der Erdung in unserer globalisierten und doch
gespaltenen Welt – ein Boden, der es ermöglicht, Wurzeln zu schlagen, und der
Bäume über viele Kilometer hinweg miteinander verbindet. Ähnlich wie Bäume, die
gegenseitige Signale zurückwerfen, können auch Ernte- und Anbaumethoden
miteinander resonieren, gegenseitig von überlieferten Weisheiten profitieren und
so neuartige Ressourcen erschließen. Die Gäste Melani Budianta und Armin Salassa
zeigen auf, wie politische, soziale und ökonomische Modelle aus verschiedenen
Blickwinkeln herausgefordert werden können – durch die Perspektive eines Samens
ebenso wie durch die zärtlichen Stimmen besorgter Mütter. Die erste Ausgabe von
lumbung calling wird von Jumana Emil Abboud und Mirwan Andan moderiert. Die
Veranstaltung findet in englischer Sprache statt und wird in Gebärdensprache
(International Sign) übersetzt.


Melani Budianta ist Professorin für Literatur- und Kulturwissenschaft an der
geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universitas Indonesia und Mitglied der
Inter-Asia Cultural Studies Society. Seit den späten 1980er Jahren forscht und
schreibt Budianta zu den Themen Gender und kultureller Aktivismus. Ihre Artikel
wurden in verschiedenen Medien veröffentlicht, von akademischen
Fachzeitschriften bis hin zu Zeitungen und Magazinen. Während der asiatischen
Finanzkrise 1997–1998 war sie in der Frauenbewegung des Landes aktiv. 2020 hielt
Melani Budianta auf Einladung des Jakarta Art Council den Vortrag Lumbung Budaya
Sepanjang Gang or Cultural Granaries Along the Alleys.


Armin Salassa ist ein indonesischer Bauer und Aktivist aus Bulukumba,
Südsulawesi. Gemeinsam mit den Bauern des Dorfes, in dem er geboren wurde,
initiierte Salassa 2011 die natürliche Landwirtschaft – eine Anbaumethode, die
einen ökologischen Ansatz verfolgt und in vielen Gebieten des Archipels bereits
lange praktiziert wird. In der Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen
mit Weisheiten des Lebens sowie Geschichten und Praktiken, die von Vorfahr*innen
geerbt wurden, wird auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln, Pestiziden,
Fungiziden und Herbiziden verzichtet. Seit 1993 ist Salassa zudem
Gemeinschaftsorganisator an verschiedenen Orten in Indonesien und setzt sich für
die verweigerten Rechte der Indigenen Bevölkerung in Palu, Zentralsulawesi, ein.
Seit 2007 hat Armin Salassa in zahlreichen indonesischen Dörfern Hilfe bei der
Gemeindeorganisation geleistet, darunter in Aceh, Sumatra, nach der
Tsunami-Katastrophe in 2004.


Jumana Emil Abbouds kreatives Interesse gilt der Oral History sowie persönlichen
und kollektiven Geschichten und Mythologien, insbesondere Volkserzählungen und
Orte ihrer An- und Abwesenheit. In ihrer künstlerischen Praxis nutzt sie
Storytelling, performative Elemente und Workshop-Methodologien, um das
Verhältnis von Zeit und Ort, dem Menschlichen und Nichtmenschlichen zu
untersuchen. Durch ihre Beschäftigung mit Erinnerung, Bindung und Enteignung
begegnet Abboud dem Ringen um Kontinuität in politischen, ökologischen und
kulturellen Kämpfen. Ihre Arbeiten waren unter anderem bei The Jerusalem Show,
im BALTIC Centre for Contemporary Art, England sowie auf der Sharjah Biennale,
Vereinigte Arabische Emirate, der Istanbul Biennale, Türkei und der Venedig
Biennale, Italien zu sehen. Sie war Resident bei Sakiya –
Art/Science/Agriculture, Palästina, der Delfina Foundation, England, der Arts
Initiative Tokyo, Japan und im Guestatelier Krone in der Schweiz. Derzeit
promoviert Jumana Emil Abboud an der Slade School of Fine Art des University
College London.


Mirwan Andan ist Mitglied von ruangrupa, der künstlerischen Leitung der
documenta fifteen.


Programmübersicht
lumbung calling: Lokale Verankerung
Samstag, 3. April 2021, 14.30 Uhr (CET), 19.30 Uhr (WIB), 20.30 Uhr (WITA)
Mit Melani Budianta and Armin Salassa, moderiert von Jumana Emil Abboud and
Mirwan Andan
In englischer Sprache, übersetzt in Gebärdensprache (International Sign)
Livestream über Facebook und YouTube sowie über das Schaufenster des ruruHaus


Weitere Termine
lumbung calling: Humor, Samstag, 1. Mai 2021
lumbung calling: Großzügigkeit, Samstag, 5. Juni 2021
lumbung calling: Unabhängigkeit, Samstag, 3. Juli 2021
lumbung calling: Transparenz, Samstag, 7. August 2021
lumbung calling: Genügsamkeit, Samstag, 4. September 2021
lumbung calling: Regeneration, Samstag, 2. Oktober 2021

‡17. Februar 2021


DOCUMENTA FIFTEEN HEISST FÜNF NEUE LUMBUNG MEMBER WILLKOMMEN



Im Rahmen der documenta fifteen hat das Artistic Team Kollektive, Organisationen
und Institutionen aus aller Welt dazu eingeladen, gemeinsam lumbung zu
praktizieren. Bisher wurden neun lumbung member vorgestellt. Nach intensivem
Austausch zwischen ihnen und dem Artistic Team sowie zahlreichen Gesprächen mit
den teilnehmenden Organisationen stoßen nun fünf neue lumbung member dazu: Der
Britto Arts Trust (Dhaka, Bangladesch), FAFSWAG (Auckland, Aotearoa), Instituto
de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR; Havanna, Kuba), Project Art Works (Hastings,
UK) und Wajukuu Art Project (Nairobi, Kenia).Mehr

Im Rahmen der documenta fifteen hat das Artistic Team Kollektive, Organisationen
und Institutionen aus aller Welt dazu eingeladen, gemeinsam lumbung zu
praktizieren. Bisher wurden neun lumbung member vorgestellt. Nach intensivem
Austausch zwischen ihnen und dem Artistic Team sowie zahlreichen Gesprächen mit
den teilnehmenden Organisationen stoßen nun fünf neue lumbung member dazu: Der
Britto Arts Trust (Dhaka, Bangladesch), FAFSWAG (Auckland, Aotearoa), Instituto
de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR; Havanna, Kuba), Project Art Works (Hastings,
UK) und Wajukuu Art Project (Nairobi, Kenia).


Jedes der mittlerweile vierzehn lumbung member wird verschiedene Ressourcen in
die kollektive Reisscheune (lumbung) einbringen. Gemeinsam werden sie einen
langfristigen Austausch entwickeln, der durch das Teilen von Zeit, Raum, Geld,
Wissen, Fürsorge oder Kunst die jeweiligen lokalen Praxen und Communities ebenso
stärkt wie das gesamte lumbung-Netzwerk – während der documenta fifteen und
darüber hinaus. Das Arbeiten mit verschiedenen künstlerischen Herangehensweisen
sowie das Lernen von anderen Modellen von Bildung, Ökologie oder Ökonomie und
verwandten lumbung-Praktiken in verschiedenen Teilen der Welt spielen eine
zentrale Rolle für das Verständnis von lumbung.

‡17. Februar 2021


MARIA EICHHORN BESPIELT DEUTSCHEN PAVILLON 2022



Maria Eichhorn wird bei der 59. Biennale di Venezia 2022 im Deutschen Pavillon
unter der künstlerischen Leitung von Yilmaz Dziewior ausstellen. Die 1962 in
Bamberg geborene und in Berlin lebende Künstlerin ist für ihre konzeptuelle
Vorgehensweise und ihren feinsinnigen Humor bekannt. Mit visuell minimalen
Gesten, räumlichen Eingriffen und prozessual angelegten Werken analysiert
Eichhorn nachhaltig institutionelle Machtstrukturen sowie politische und
ökonomische Zusammenhänge. Mehr

Maria Eichhorn wird bei der 59. Biennale di Venezia 2022 im Deutschen Pavillon
unter der künstlerischen Leitung von Yilmaz Dziewior ausstellen. Die 1962 in
Bamberg geborene und in Berlin lebende Künstlerin ist für ihre konzeptuelle
Vorgehensweise und ihren feinsinnigen Humor bekannt. Mit visuell minimalen
Gesten, räumlichen Eingriffen und prozessual angelegten Werken analysiert
Eichhorn nachhaltig institutionelle Machtstrukturen sowie politische und
ökonomische Zusammenhänge.


Mit ihrer Arbeit für die documenta 11 (2002), Maria Eichhorn Aktiengesellschaft,
entwarf die Künstlerin einen eindrücklichen Kommentar zum Verhältnis von Kunst
und Ökonomie. Anlässlich der documenta 14 (2017) gründete Eichhorn das Rose
Valland Institut, dass sich der Erforschung und Dokumentation der Enteignung der
jüdischen Bevölkerung Europas widmet und in Kooperation mit verschiedenen
wissenschaftlichen Einrichtungen bis heute aktiv ist.


Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH: „Wir freuen uns sehr, dass die zweimalige documenta Teilnehmerin Maria
Eichhorn 2022 den Deutschen Pavillon in Venedig vertritt. Mit Eichhorn wurde
eine international viel beachtete Künstlerin ausgewählt, die durch ihre
kritischen Fragestellungen zur Kunstproduktion und ihre tiefgreifende
Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte eine wichtige Stimme im
künstlerischen Diskurs darstellt. Wir blicken mit Vorfreude auf ihre
Präsentation.“

‡17. Dezember 2020


DOCUMENTA ARCHIV NEUES MITGLIED IM ASKI (ARBEITSKREIS SELBSTÄNDIGER
KULTUR-INSTITUTE E.V.)



Das documenta archiv ist zum Jahresende 2020 in den Arbeitskreis selbständiger
Kultur-Institute e.V. – AsKI aufgenommen worden. Die Entscheidung des
AsKI-Vorstands und seiner Mitglieder, darunter das Archiv der Akademie der
Künste in Berlin, das Deutsche Literaturarchiv Marbach und das Freie Deutsche
Hochstift in Frankfurt am Main, würdigt die internationale Bedeutung des
documenta archivs als Gedächtnis der Weltkunstschau documenta, als Zentrum für
die Bewahrung und Dokumentation von Zeugnissen der Kunst des 20. und 21.
Jahrhunderts und als unabhängig und zukunftsweisend agierende Kultur- und
Forschungseinrichtung an der Seite der documenta Ausstellung und des
Fridericianum. Mehr

Das documenta archiv ist zum Jahresende 2020 in den Arbeitskreis selbständiger
Kultur-Institute e.V. – AsKI aufgenommen worden. Die Entscheidung des
AsKI-Vorstands und seiner Mitglieder, darunter das Archiv der Akademie der
Künste in Berlin, das Deutsche Literaturarchiv Marbach und das Freie Deutsche
Hochstift in Frankfurt am Main, würdigt die internationale Bedeutung des
documenta archivs als Gedächtnis der Weltkunstschau documenta, als Zentrum für
die Bewahrung und Dokumentation von Zeugnissen der Kunst des 20. und 21.
Jahrhunderts und als unabhängig und zukunftsweisend agierende Kultur- und
Forschungseinrichtung an der Seite der documenta Ausstellung und des
Fridericianum.


Gleichzeitig wird die Profilierung des documenta archivs als eine international
konkurrenzfähige Einrichtung für die Sammlung, Dokumentation und Erforschung der
Zeitgenössischen Kunst und ihrer Bedeutung für gesellschaftliche, politische und
soziale Entwicklungen, deren Präsentation und kunstpublizistische Verwertung
anerkannt und gefördert.


Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch die sogenannte
Erschließungsoffensive. Mit dieser werden die Zeugnisse des künstlerischen und
kuratorischen Schaffens rund um die documenta Ausstellungen seit 1955
fachgerecht und nach archivischen und wissenschaftlichen Standards für die
nationale und internationale Forschung aufbereitet. Dafür stellen die Stadt
Kassel und das Land Hessen zusammen bis 2023 insgesamt 5,4 Mio. Euro zur
Verfügung.


Über den AsKI: www.aski.org

‡15. Dezember 2020


DOCUMENTA FIFTEEN PRÄSENTIERT ERSCHEINUNGSBILD

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Die documenta fifteen präsentiert am 15. Dezember 2020 das gemeinsam mit
Studierenden entwickelte visuelle Erscheinungsbild der nächsten
Weltkunstausstellung. Das aus dem Gestaltungsentwurf des Studierendenkollektivs
Studio 4oo2 aus Jakarta gemeinsam weiterentwickelte Erscheinungsbild der
documenta fifteen verweist mit dem Symbol der Hände auf das lumbung-Prinzip, das
ruangrupa seiner documenta zugrunde gelegt hat, und dessen Kernthemen kollektive
Praktiken des Teilens, Solidarität und Freundschaft sind. Mehr

Die documenta fifteen präsentiert am 15. Dezember 2020 das gemeinsam mit
Studierenden entwickelte visuelle Erscheinungsbild der nächsten
Weltkunstausstellung. Das aus dem Gestaltungsentwurf des Studierendenkollektivs
Studio 4oo2 aus Jakarta gemeinsam weiterentwickelte Erscheinungsbild der
documenta fifteen verweist mit dem Symbol der Hände auf das lumbung-Prinzip, das
ruangrupa seiner documenta zugrunde gelegt hat, und dessen Kernthemen kollektive
Praktiken des Teilens, Solidarität und Freundschaft sind.


Die Hände und die in ihren Umrissen visualisierten Seile als Kernelemente des
Erscheinungsbilds stehen für eine unbegrenzte Gemeinschaft, die eine nachhaltige
Zukunftsstrategie eröffnet. Die Farbpalette des Designs ist von natürlichen
Textilfarben inspiriert, wie sie seit Generationen bei der Herstellung
traditioneller textiler Produkte in Indonesien verwendet werden. Die
eingesetzten Farben stammen größtenteils aus dem Osten Indonesiens, wo lumbung
noch heute aktiv praktiziert wird.


ruangrupa ist Mitte der 1990er Jahre aus Netzwerken von Studierenden an den
Kunsthochschulen in Jakarta und Yogyakarta hervorgegangen. Für das
Künstler*innen-Kollektiv ist Vielstimmigkeit und die Integration von
Perspektiven der jüngeren Generation zentral. Vor dem Hintergrund dieser
Erfahrungen hat ruangrupa Ende 2019 Studierende in Kassel und Jakarta
eingeladen, sich an der Entwicklung der visuellen Identität der documenta
fifteen zu beteiligen. Unter mehr als 20 Einreichungen wurden zwei
Designentwürfe ausgewählt: die von Studio 4oo2 aus Jakarta und von kmmn_practice
aus Kassel. Studio 4oo2 wurde im weiteren Prozess die Entwicklung des
Haupterscheinungsbildes der documenta fifteen übertragen, während kmmn_practice
die Chance erhielt, ihren partizipatorischen Ansatz für ein Erscheinungsbild des
ruruHaus umzusetzen. Im Frühsommer 2020 haben die Studierenden von Studio 4oo2
mit der Berliner Markenagentur Stan Hema und documenta Inhouse-Designer Leon
Schniewind die gemeinschaftliche Arbeit aufgenommen.


Die documenta fifteen präsentiert das Erscheinungsbild anhand eines Filmclips
und im öffentlichen Raum Kassels. Dort ist es unter anderem in Form eines
großflächige Murals vom Kasseler Graffiti- und Streetart-Projekt KolorCubes am
ruruHaus, dem ersten Spielort der documenta fifteen, sichtbar.

‡27. November 2020


BEITRITT DER DOCUMENTA FIFTEEN ZUM AKTIONSNETZWERK NACHHALTIGKEIT IN KULTUR UND
MEDIEN (ANKM)




documenta fifteen ist ab sofort Mitglied des Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in
Kultur und Medien (ANKM). Partner wie u. a. der Deutsche Bühnenverein, der
Deutsche Kulturrat und die Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH
gehören bereits zum Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien, das
durch die Beauftragte für Kultur und Medien der Bundesregierung,
Staatsministerin Monika Grütters, gefördert wird.Mehr


documenta fifteen ist ab sofort Mitglied des Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in
Kultur und Medien (ANKM). Partner wie u. a. der Deutsche Bühnenverein, der
Deutsche Kulturrat und die Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH
gehören bereits zum Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien, das
durch die Beauftragte für Kultur und Medien der Bundesregierung,
Staatsministerin Monika Grütters, gefördert wird.


Wie Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH im Rahmen des KulturInvest!-Kongresses in Potsdam am 27.
November 2020 bestätigte, wird sich die documenta fifteen in das Netzwerk
einbringen und die Ziele des Aktionsnetzwerkes unterstützen: „Nachhaltigkeit in
Kultur und Medien ist ein Grundanliegen von ruangrupa. Der kuratorische Ansatz
der documenta fifteen zielt auf ein gemeinschaftlich ausgerichtetes Modell der
Ressourcennutzung – ökonomisch, aber auch im Hinblick auf Ideen, Wissen,
Programme und Innovationen. Grundsätze wie Kollektivität und gemeinschaftliches
Arbeiten, Ressourcenaufbau und gerechte Verteilung sind der Motor. ruangrupa
möchte eine global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre Kunst- und
Kulturplattform schaffen, die über die 100 Tage der documenta fifteen hinaus
wirksam bleibt.“


Über das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien
Das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien bietet eine zentrale,
spartenübergreifende Anlaufstelle für das Thema Betriebsökologie in Kultur und
Medien. Beispielhafte Pilotprojekte werden begleitet und die Ergebnisse
dokumentiert und kommuniziert. Die Vision: eine kreative, klimaneutrale und
zukunftsfähige Kultur- und Medienlandschaft im Rahmen der Klimaschutzziele 2030
der Bundesregierung, des Übereinkommens von Paris und der 17
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Weitere Informationen auf der Webseite des ANKM.

‡18. November 2020


SCHAUFENSTERPRÄSENTATION AM RURUHAUS – DAS 37. KASSELER DOKFEST ZU GAST IM
RURUHAUS

Kasseler Dokfest / documenta fifteen, Foto: Nicolas Wefers, 2020



Die 37. Ausgabe des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest findet in diesem Jahr
hauptsächlich online statt. Im Fenster des ruruHaus ist jedoch ein Teil des
Programms vor Ort zu erleben: An der Außenfassade des ersten Spielorts der
documenta fifteen stellt das Dokfest in der Rubrik „Internationale Filmfestivals
und ihr Profil“ das indonesische OK.Video Festival vor, das von 2003 bis 2017
von ruangrupa veranstaltet wurde.Mehr

Die 37. Ausgabe des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest findet in diesem Jahr
hauptsächlich online statt. Im Fenster des ruruHaus ist jedoch ein Teil des
Programms vor Ort zu erleben: An der Außenfassade des ersten Spielorts der
documenta fifteen stellt das Dokfest in der Rubrik „Internationale Filmfestivals
und ihr Profil“ das indonesische OK.Video Festival vor, das von 2003 bis 2017
von ruangrupa veranstaltet wurde.


Vom 18. bis zum 27. November 2020 werden im Fenster zur Treppenstraße die
Dokumentation des Workshops „Militia“ gezeigt, die 2007 im Rahmen des OK.Video
Festivals stattfand, sowie eine Auswahl indonesischer Musikvideos, die auf die
Geschichte dieses Genres Anfang der 2000er Jahre verweist. Zusätzlich sind alle
Arbeiten bis zum 28. November 2020 auf der Festivalseite des Dokfest gratis
online verfügbar:
https://www.kasselerdokfest.de/dokfestchannels-1/dokfestchannels-okvideo


Weitere Informationen: https://www.kasselerdokfest.de/

‡ 1. Oktober 2020


DER BESTAND DES DOCUMENTA ARCHIVS WIRD FÜR INTERNATIONALE UND INTERDISZIPLINÄRE
FORSCHUNG IN EINER „ERSCHLIESSUNGSOFFENSIVE“ AUFGEARBEITET


Analoge Fotografien aus dem Bestand Günther Becker und Filmrollen aus der
Mediensammlung © documenta
archiv / Anita Back



Am 1. Oktober 2020 startet das documenta archiv die umfassende Erschließung und
Aufbereitung seiner Bestände. Diese „Erschließungsoffensive“ ist auf zehn Jahre
angelegt. Dafür wollen das Land Hessen und die Stadt Kassel bis 2030
Fördersummen von insgesamt 5,4 Mio. Euro zur Verfügung stellen.
Mehr

Am 1. Oktober 2020 startet das documenta archiv die umfassende Erschließung und
Aufbereitung seiner Bestände. Diese „Erschließungsoffensive“ ist auf zehn Jahre
angelegt. Dafür wollen das Land Hessen und die Stadt Kassel bis 2030
Fördersummen von insgesamt 5,4 Mio. Euro zur Verfügung stellen.



Die archivalischen Zeugnisse rund um die documenta Ausstellungen der Jahre 1955
bis heute sollen fachgerecht aufbereitet und systematisiert werden. Der Fundus
des Archivs wird den Kern des entstehenden documenta Instituts bilden und der
internationalen Forschung und der Öffentlichkeit gleichermaßen zugänglich sein.
Das documenta archiv zählt neben dem Bauhaus-Archiv zu den ältesten
Kunstarchiven Deutschlands. Neben der Aufbereitung der Geschichte der documenta
Ausstellungen wird das documenta archiv auch als Dokumentationszentrum für
zeitgenössische Kunst weiter ausgebaut.

Die Erschließungsoffensive ist von maßgeblicher Bedeutung auch für das documenta
Institut, sie schafft internationale Standards: Mit der Tiefenerschließung geht
die Einführung einer digitalen Infrastruktur und eines professionellen
Erfassungssystems einher.
Die Erschließungsoffensive umfasst insgesamt rund 560 laufende Regalmeter mit
über 50.000 Verzeichnungseinheiten – sowie umfangreiche Nach- und Vorlässe, wie
der des documenta Gründers Arnold Bode im Aktenarchiv.
In der Mediensammlung warten mehr als 50 Terabyte an digitalen Bild- und
audiovisuellen Medien auf eine systematische Strukturierung und die Überführung
in ein digitales Archiv. Für mehr als 65.000 Papierabzüge von Fotografien, Dias
und Negative sowie mehr als 5.000 unterschiedliche Datenträger werden Findmittel
erstellt.
In der Bibliothek sind 40 Prozent des Gesamtbestands (ca. 42.000
Medieneinheiten), hauptsächlich Monografien zu Künstler*innen, bibliografisch zu
erfassen. Begleitet wird dies von konservatorischen Maßnahmen.
„Das documenta archiv wird dadurch an Strahlkraft gewinnen, das Team wird diese
große Aufgabe mit Engagement beginnen“, so Dr. Birgitta Coers, die am 1. Oktober
2020 den Posten als Direktorin des documenta archivs antreten wird.

Weiterführende Informationen zur Geschichte des documenta archivs und zur
Erschließungsoffensive (auf Deutsch) finden Sie hier.

‡ 1. Oktober 2020


FRIDERICIANUM ZEIGT MIT "WATERS’ WITNESS" DIE ERSTE EINZELAUSSTELLUNG TAREK
ATOUIS IN DEUTSCHLAND

Tarek Atoui: "Water's Witness", Ausstellungsansicht, Fridericianum, Foto:
Nicolas Wefers



Tarek Atoui: Waters’ Witness
3. Oktober 2020 – 17. Januar 2021Mehr

Tarek Atoui: Waters’ Witness
3. Oktober 2020 – 17. Januar 2021


Tarek Atoui schöpft das Potenzial der Klangkunst, das im Zentrum seiner Praxis
steht, umfassend aus. Ihn interessiert nicht allein, wie Schallereignisse oder
Geräusche eine akustische Wirkung entfalten. Ebenso wichtig ist für ihn, wie
diese Phänomene mit anderen Sinnesorganen als dem Ohr wahrgenommen werden
können, wie sie als Katalysator für menschliche Interaktion fungieren und wie
sie mit gesellschaftlichen, historischen oder räumlichen Parametern in Beziehung
stehen. Ausgangspunkt seiner Werke sind zumeist umfassende anthropologische,
ethnologische, musikwissenschaftliche oder technische Recherchen, die in der
Realisierung von Instrumenten, Hörräumen, Performances oder Workshops münden.


Mit Waters’ Witness stellt das Fridericianum das Schaffen Tarek Atouis, der 1980
in Beirut geboren wurde und heute in Paris lebt, erstmals in Deutschland in
einer Einzelausstellung vor. Dabei basiert die Präsentation auf dem
fortlaufenden Projekt I/E, in dessen Rahmen Atoui seit 2015 Klänge von
Hafenanlagen in Athen, Abu Dhabi, Singapur, Porto und Beirut erforscht. In
Kassel werden bislang separat genutzte Bestandteile dieser künstlerischen
Unternehmungen zusammengeführt, wobei sich die Tonaufnahmen mit ortsspezifischen
Materialien – Marmorblöcken und Stahlträgern – sowie dem Umraum zu einer Einheit
verbinden. Ergänzt wird dieses installative Arrangement durch die 2020
entstandene Werkgruppe The Tables of Content, anhand derer Atouis zentrales
Thema der Partizipation unmittelbar nachvollziehbar wird. Atouis Arbeiten waren
unter anderem auf der dOCUMENTA (13) in Kassel (2012) sowie der 58. Biennale
Venedig (2019) zu erleben. Parallel zu Kassel eröffnet im Herbst 2020 eine Schau
zum Werk des Künstlers in der Sharjah Art Foundation in den Vereinigten
Arabischen Emiraten.


Mit der freundlichen Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung, des Bureau des
arts plastiques des Institut français und des französischen Kulturministeriums.

‡28. August 2020


KW 36 – KASSELER WOCHE DER MUSEEN



Vom 1. bis 6. September 2020 findet die KW36 – Kasseler Woche der Museen statt.
45 Kulturinstitutionen beteiligen sich an einem alternativen Format der
traditionellen Museumsnacht, um die Vielfalt der Kasseler Kunst- und
Kulturlandschaft auch in Zeiten der Corona-Pandemie erlebbar zu machen. Die
documenta gGmbH nimmt mit dem Fridericianum, dem documenta archiv und dem
ruruHaus als erstem Spielort der kommenden documenta fifteen teil.
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Vom 1. bis 6. September 2020 findet die KW36 – Kasseler Woche der Museen statt.
45 Kulturinstitutionen beteiligen sich an einem alternativen Format der
traditionellen Museumsnacht, um die Vielfalt der Kasseler Kunst- und
Kulturlandschaft auch in Zeiten der Corona-Pandemie erlebbar zu machen. Die
documenta gGmbH nimmt mit dem Fridericianum, dem documenta archiv und dem
ruruHaus als erstem Spielort der kommenden documenta fifteen teil.



Im Fridericianum finden zu den Kernöffnungszeiten der KW36 zu jeder vollen
Stunde 45-minütige Führungen durch die Ausstellung Forrest Bess statt, die noch
bis zum 6. September 2020 zu sehen ist (Dienstag–Samstag: 15 Uhr, 16 Uhr, 17
Uhr, 18 Uhr; Sonntag: 11 Uhr, 12 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr).
Zusätzlich bietet es am Wochenende spezielle Führungen für Kinder (Samstag und
Sonntag, 15 Uhr). Während der gesamten Woche wird die Kasseler Fußgängerzone
zwischen 15:30 und 16:30 Uhr zum Schauplatz der Performance It’s a Tragedy der
Künstlerin Laure Prouvost. Vor dem Fridericianum sorgt Hos Søstrene Freitag,
Samstag und Sonntag unter anderem mit einem Barbecue für herzhafte und süße
Köstlichkeiten (auch vegan).



Das documenta archiv zeigt in seinen Räumlichkeiten im Dock 4 gemeinsam mit dem
documenta forum und der Stiftung 7000 Eichen ausgewählte Dokumente und Filme
sowie Fotos des Kasseler Fotografen Dieter Schwerdtle zu Beuys’ Aktivitäten in
Kassel.



Freitag, Samstag (jeweils 15–19 Uhr) und Sonntag (11–15 Uhr) laden ruangrupa und
das Team der documenta fifteen ins ruruHaus (Obere Königsstraße 43, Eingang
Treppenstraße) ein, um mit lokalen und regionalen Initiativen und Organisationen
sowie mit der Kasseler Bevölkerung die Praxis des nongkrong zu erfahren. Das
Wort nongkrong stammt aus dem Indonesischen und kann frei übersetzt werden als
„in entspannter Atmosphäre Gespräche führen“.

‡12. August 2020


PROF. DR. HEINZ BUDE ZUM GRÜNDUNGSDIREKTOR DES DOCUMENTA INSTITUS BERUFEN




Das Land Hessen, die Stadt Kassel, die Universität und Kunsthochschule Kassel
sowie die documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben den renommierten
Soziologen Prof. Dr. Heinz Bude zum Gründungsdirektor des documenta Instituts
berufen. Zu Budes ersten Aufgaben gehören die Konkretisierung der inhaltlichen
Programmatik sowie der Aufbau der internen und externen Organisationstrukturen
des documenta Instituts, das gegründet von den vier Partnern als unabhängige
wissenschaftliche Forschungseinrichtung entsteht. Mehr


Das Land Hessen, die Stadt Kassel, die Universität und Kunsthochschule Kassel
sowie die documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben den renommierten
Soziologen Prof. Dr. Heinz Bude zum Gründungsdirektor des documenta Instituts
berufen. Zu Budes ersten Aufgaben gehören die Konkretisierung der inhaltlichen
Programmatik sowie der Aufbau der internen und externen Organisationstrukturen
des documenta Instituts, das gegründet von den vier Partnern als unabhängige
wissenschaftliche Forschungseinrichtung entsteht.


Bude steht für eine zeitdiagnostisch aufgeschlossene Wissenschaft und ist mit
Beiträgen zu den Problematiken sozialer Spaltung, regionaler Verödung und
weltgesellschaftlicher Verwerfung hervorgetreten. Er wurde 2016 mit dem Preis
der Deutschen Gesellschaft für Soziologie für herausragende Leistungen auf dem
Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie ausgezeichnet. Seit 2000
lehrt er Makrosoziologie an der Universität Kassel.

‡12. August 2020


LIVESTREAM VON DER PRESSEKONFERENZ ZUR VORSTELLUNG PROF. DR. HEINZ BUDES ALS
GRÜNDUNGSDIREKTOR DES DOCUMENTA INSTITUTS

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Folgen Sie dem Livestream auf YouTube und Facebook.Mehr

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‡27. Juli 2020


WECHSEL AN DER SPITZE DES DOCUMENTA ARCHIVS




Dr. Birgitta Coers übernimmt ab dem 1. Oktober 2020 die Leitung des documenta
archivs.Mehr


Dr. Birgitta Coers übernimmt ab dem 1. Oktober 2020 die Leitung des documenta
archivs.


Die Kunsthistorikerin Birgitta Coers (geb. 1970) leitet ab dem 1. Oktober 2020
das documenta archiv. Im Anschluss an ihre Universitätslaufbahn in Marburg und
Tübingen spezialisierte sie sich in den letzten Jahren auf das physische und
digitale Management von Künstler*innennachlässen. Nach einer ersten Station im
Fachreferat Kunst der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und
Universitätsbibliothek Dresden entwickelte sie im Auftrag des Sächsischen
Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst ein Datenmodell für künstlerische
Objekt- und Schriftvorlässe und koordinierte im Landratsamt Rottweil den Aufbau
des Archivs Margot Fürst / HAP Grieshaber. Zuletzt erarbeitete sie als
wissenschaftliche Archivarin im Landesarchiv Baden-Württemberg
Rechercheinstrumente für die Provenienzforschung.


Coers’ wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der Kunst des 19. und 20.
Jahrhunderts, auf kulturellen und politischen Netzwerken zwischen Ost und West
nach 1945, Ausstellungs- und Institutionengeschichte. Ein besonderes Interesse
gilt darüber hinaus webbasierten Publikationsstrategien und digitalen
Forschungsinfrastrukturen aus bibliothekarischer und archivarischer Sicht.


Birgitta Coers ersetzt Nadine Oberste-Hetbleck, die die Stelle als Direktorin
des documenta archivs nicht wie geplant zum 1. August 2020 antritt. Aus
familiären Gründen entschied sie sich für einen Verbleib in Köln und wird dort
zukünftig das Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung
ZADIK an der Universität zu Köln leiten, dem sie seit Jahren eng verbunden ist.


Bis zum Antritt von Birgitta Coers verbleibt die kommissarische Leitung des
documenta archivs bei dem Leiter der wissenschaftlichen Abteilung, Martin Groh.

‡18. Juni 2020


DOCUMENTA FIFTEEN UND LUMBUNG-PRAXIS. VORSTELLUNG DER ERSTEN LUMBUNG MEMBER

ruangrupa: lumbung Zeichnung: Iswanto Hartono, 2020



lumbung ist das indonesische Wort für eine gemeinschaftlich genutzte
Reisscheune, in der die überschüssige Ernte zum Wohle der Gemeinschaft gelagert
wird. ruangrupa hat der documenta fifteen die Werte und Ideen von lumbung
zugrunde gelegt. lumbung als Konzept ist der Ausgangspunkt für die documenta
fifteen: Iumbung wird die konkrete Praxis auf dem Weg zur documenta fifteen im
Jahr 2022 und danach sein.Mehr

lumbung ist das indonesische Wort für eine gemeinschaftlich genutzte
Reisscheune, in der die überschüssige Ernte zum Wohle der Gemeinschaft gelagert
wird. ruangrupa hat der documenta fifteen die Werte und Ideen von lumbung
zugrunde gelegt. lumbung als Konzept ist der Ausgangspunkt für die documenta
fifteen: Iumbung wird die konkrete Praxis auf dem Weg zur documenta fifteen im
Jahr 2022 und danach sein.


Auf www.documenta.de/de/documenta-fifteen gibt ruangrupa einen tieferen
Einblick, was sie unter lumbung verstehen und wie es in ihrer kuratorischen
Praxis umgesetzt wird. Auch die ersten lumbung member und das Artistic Team
stellen sich individuell vor, indem sie Geschichten über ihre jeweiligen
Arbeitsweisen und ihre Verbindung zum Gesamtprojekt teilen.

‡29. April 2020


DOCUMENTA GGMBH GEWINNT DR. NADINE OBERSTE-HETBLECK ALS NEUE DIREKTORIN DES
DOCUMENTA ARCHIVS



Dr. Nadine Oberste-Hetbleck wird zum 1. August 2020 Direktorin des documenta
archivs. Sie folgt damit auf Dr. Birgit Jooss, die das erst Anfang 2016 aus der
Obhut der Stadt Kassel in die Verantwortung der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH übergebene Archiv seit Sommer 2016 leitete. In ihrer
Funktion wird Oberste-Hetbleck nun auch den Aufbau des documenta Instituts
mitgestalten, das zunächst unter dem Dach der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH in Kooperation mit dem Bund, dem Land Hessen, der Stadt Kassel und der
Universität Kassel entsteht.Mehr

Dr. Nadine Oberste-Hetbleck wird zum 1. August 2020 Direktorin des documenta
archivs. Sie folgt damit auf Dr. Birgit Jooss, die das erst Anfang 2016 aus der
Obhut der Stadt Kassel in die Verantwortung der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH übergebene Archiv seit Sommer 2016 leitete. In ihrer
Funktion wird Oberste-Hetbleck nun auch den Aufbau des documenta Instituts
mitgestalten, das zunächst unter dem Dach der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH in Kooperation mit dem Bund, dem Land Hessen, der Stadt Kassel und der
Universität Kassel entsteht.


Seit 2015 bekleidet Dr. Nadine Oberste-Hetbleck (geb. 1978) die Juniorprofessur
für „Kunstgeschichte und Kunstmarkt“ am Kunsthistorischen Institut der
Universität zu Köln. Darüber hinaus hatte sie von universitärer Seite die
wissenschaftliche Leitung des An-Instituts Zentralarchiv für deutsche und
internationale Kunstmarktforschung ZADIK bis zu dessen Überführung (2020) in die
Universität zu Köln inne. Im Rahmen ihrer bisherigen Forschungen und Aktivitäten
befasst sich Oberste-Hetbleck insbesondere mit historischen und gegenwärtigen
Kunstmarktstrukturen sowie dem zeitgenössischen Ausstellungswesen. Sie bringt
damit einschlägige Erfahrungen für die Leitung des documenta archivs und die
Weiterentwicklung des Archivs zum Forschungsinstitut mit. In ihrer Lehrtätigkeit
am Kunsthistorischen Institut verantwortete Dr. Nadine Oberste-Hetbleck den
Master-Schwerpunkt Kunstmarkt und entwickelte Formate, die die Vermittlung von
Archivthemen in den Mittelpunkt stellten. Auch die documenta und ihre Geschichte
standen dabei immer wieder im Fokus.


Nadine Oberste-Hetbleck wird ihren Posten zum 1. August 2020 antreten. Bis dahin
verbleibt die kommissarische Leitung bei dem Leiter der wissenschaftlichen
Abteilung, Martin Groh.

‡18. Februar 2020


ZUR AKTUELLEN MEDIALEN DEBATTE UM WERNER HAFTMANN



Im Nachgang zum Symposium „documenta. Geschichte / Kunst / Politik“
(veranstaltet vom Deutschen Historischen Museum am 15. Oktober 2019) entfaltet
sich derzeit eine mediale Debatte um die NS-Vergangenheit Werner Haftmanns
(1912–1999). Der Kunstwissenschaftler war im Team um Arnold Bode eine prägende
Persönlichkeit der ersten drei Ausgaben der Weltkunstausstellung. Die documenta
trat 1955 an, um die Wurzeln und Vorbilder zeitgenössischer Kunst vor allem für
ein junges Publikum zu dokumentieren (= documenta) und somit auch im
Nationalsozialismus als entartet verfemte moderne Kunst einer breiten
Öffentlichkeit vorzustellen. Mit Bekanntwerden von Haftmanns
NSDAP-Mitgliedschaft wird nun hinterfragt, inwiefern der häufig als Gegenentwurf
zur NS-Kunstpolitik interpretierte Gründungsanspruch der documenta neu bewertet
werden muss. Mehr

Im Nachgang zum Symposium „documenta. Geschichte / Kunst / Politik“
(veranstaltet vom Deutschen Historischen Museum am 15. Oktober 2019) entfaltet
sich derzeit eine mediale Debatte um die NS-Vergangenheit Werner Haftmanns
(1912–1999). Der Kunstwissenschaftler war im Team um Arnold Bode eine prägende
Persönlichkeit der ersten drei Ausgaben der Weltkunstausstellung. Die documenta
trat 1955 an, um die Wurzeln und Vorbilder zeitgenössischer Kunst vor allem für
ein junges Publikum zu dokumentieren (= documenta) und somit auch im
Nationalsozialismus als entartet verfemte moderne Kunst einer breiten
Öffentlichkeit vorzustellen. Mit Bekanntwerden von Haftmanns
NSDAP-Mitgliedschaft wird nun hinterfragt, inwiefern der häufig als Gegenentwurf
zur NS-Kunstpolitik interpretierte Gründungsanspruch der documenta neu bewertet
werden muss.

Eine Betrachtung der Haftmann-Biografie ist auf wissenschaftlicher Ebene bereits
in der Vergangenheit erfolgt. Zum 50. Jubiläum der documenta im Jahr 2005 hat
auch das documenta archiv mit externen Partnern mit „archive in motion“ kritisch
auf die Rezeption der frühen documenta Ausstellungen geschaut. Außerdem haben
sich immer wieder Künstlerische Leitungen und Künstler*innen mit den Anfängen
der documenta auseinandergesetzt, etwa zuletzt bei der documenta 14.

Dazu die Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Dr.
Sabine Schormann: „Wir begrüßen und unterstützen eine unabhängige,
wissenschaftliche und kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte.
Dazu gehört auch, dass eine jüngere Forscher*innengeneration die Gründungszeit
unverstellter in den Blick nimmt. Dies gehört zum Selbstverständnis der
documenta. In diesem Zusammenhang kommt dem documenta archiv, das jederzeit für
unabhängige Forschung offen ist, und auch dem geplanten documenta Institut eine
wichtige Rolle zu“, so Dr. Sabine Schormann weiter: „Eine kontinuierliche
Erforschung der Wirkungsgeschichte der documenta ist zentrale Aufgabe des mit
Land, Stadt und Universität gemeinsam geplanten documenta Instituts“. Für die
2021 geplante Ausstellung des Deutschen Historischen Museums – die u.a. den
Anfängen der documenta nachgeht – sichert das documenta archiv die
Zugänglichkeit der Archivalien zu und unterstützt die zuständigen
Wissenschaftler*innen bei ihren Recherchen. Die im November 2019 in der Neuen
Galerie eröffnete Überblicksausstellung „about: documenta“ hingegen möchte einen
breiten Überblick über alle documenta Ausstellungen geben und verfolgt keinen
Vertiefungsanspruch.

‡14. Februar 2020


AUSSTELLUNG "FORREST BESS" IM FRIDERICIANUM
15.2.2020 – 3.5.2020



Das Fridericianum zeigt die erste Ausstellung zum Schaffen des US-amerikanischen
Malers Forrest Bess in Deutschland seit über 30 Jahren.Mehr

Das Fridericianum zeigt die erste Ausstellung zum Schaffen des US-amerikanischen
Malers Forrest Bess in Deutschland seit über 30 Jahren.

Forrest Bess, 1911 in Bay City, Texas, geboren und 1977 ebendort verstorben,
führte ab der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre ein recht isoliertes Leben am Golf
von Mexiko, wo er sich parallel zum Fang und Handel von Fischködern mit Malerei
befasste. In dieser Zeit begann er systematisch, seine ‚Visionen‘, die er an der
Schwelle zwischen Wachzustand und Schlaf hatte, in Gemälden festzuhalten. Für
Bess manifestierten sich in diesen abstrakten und symbolreichen Bildern
unterbewusste Erfahrungen der Menschheit, die er zu entschlüsseln suchte. Die
Auseinandersetzung mit ihnen betrieb er wie eine obsessive Forschungsarbeit, die
sich in unzähligen Niederschriften und intensiven Korrespondenzen artikulierte,
ohne die Rätselhaftigkeit seines Schaffens jemals aufzulösen.

Die Schau erlaubt eine Neuentdeckung dieser herausragenden, für den
zeitgenössischen Diskurs ausgesprochen relevanten, zugleich aber schwer
fassbaren Position der US-amerikanischen Nachkriegskunst.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

‡ 6. Februar 2020


DOCUMENTA ARCHIV ERHÄLT VORLASS VON BAZON BROCK
HUBERT BURDA FINANZIERT ERSCHLIESSUNG

Ansicht Präsentation in der Denkerei, 2019, Foto: Stefanie Hierholzer/Ulrich
Klaus



Das documenta archiv erhält als Schenkung den bedeutenden Vorlass des
renommierten Denkers, Kunstvermittlers, Kunstkritikers, Künstlers und Professors
Bazon Brock. Bazon Brock hat u.a. die „Besucherschulen“ der documenta begründet
und damit die Vermittlung zeitgenössischer Kunst als kritische eigenständige
Praxis mit übergeordneten kulturellen Zielen etabliert.Mehr

Das documenta archiv erhält als Schenkung den bedeutenden Vorlass des
renommierten Denkers, Kunstvermittlers, Kunstkritikers, Künstlers und Professors
Bazon Brock. Bazon Brock hat u.a. die „Besucherschulen“ der documenta begründet
und damit die Vermittlung zeitgenössischer Kunst als kritische eigenständige
Praxis mit übergeordneten kulturellen Zielen etabliert.

Der nun übergebene umfangreiche Vorlass ist das Zeugnis jahrzehntelanger Arbeit
Bazon Brocks in der „Denkerei“ in Berlin und dem Studio in Wuppertal. Er umfasst
u.a. Siebdrucke, Korrespondenzen, Dias, Fotos, Lehrmaterialien, Bild- und
Tonmaterial, Publikationen, Presseausschnitte, Kunstobjekte, digitale Daten
sowie 2.000 Titel seiner Bibliothek mit Anmerkungen und Verweisen, die Einblick
in seine Arbeitsweise ermöglichen.

Für das zur documenta und Museum Fridericianum gGmbH gehörende documenta archiv
bedeutet die Übernahme des umfassenden Konvoluts einen wertvollen Zugewinn in
seinem Kernbestand und in Hinblick auf das entstehende documenta Institut.
Zusammen mit dem Nachlass von Arnold Bode bildet der Vorlass auch das Fundament
des weiter auszubauenden Kurator*innen Zentrums.

Flankiert wird die Schenkung durch eine großzügige Spende von Dr. Hubert Burda.
Sein Engagement ermöglicht die Erschließung des Konvoluts, die die Grundlage für
eine öffentliche Nutzung und wissenschaftliche Auseinandersetzung bildet. Hubert
Burda – der dieser Tage seinen 80. Geburtstag feiert – und Bazon Brock verbindet
eine jahrzehntelange Freundschaft, die u.a. auf dem gemeinsamen kritischen
Denken und einer produktiven Streitkultur fußt. Hubert Burda vor diesem
Hintergrund: „Eine meiner größten Leistungen ist es vielleicht, dass ich es über
50 Jahre mit ihm ausgehalten habe.“ Dass sein Archiv und Teile seiner Sammlung
an das documenta archiv übergeben und dort entsprechend als „geordneter Vorlass“
aufbereitet werden können, ist für Bazon Brock von großer Wichtigkeit: „Es
bedeutet mir viel, einen so passenden Ort für mein Lebenswerk gefunden zu haben,
an dem es der Öffentlichkeit zugänglich sein kann.“

Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel und
Aufsichtsratsvorsitzender der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, freut
sich über die Schenkung: „Dies ist ein großer Gewinn für die documenta Stadt
Kassel. Dass ein so zentraler Vorlass für Kassel gewonnen werden konnte, zeigt,
welch riesiges Potenzial das erst vor gut drei Jahren aus der Obhut der Stadt an
die documenta und Museum Fridericianum gGmbH übergebene documenta archiv für die
Geschichtsschreibung der documenta und auch der Entwicklung der zeitgenössischen
Kunst und Kunstvermittlung hat.“ Auch das Land Hessen begrüßt den Zugewinn. Die
hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn: „Die
documenta rückt Hessen regelmäßig in den internationalen Fokus und begeistert
alle, die sich für Kunst interessieren. Neben der großen kulturellen Strahlkraft
geht es aber auch darum, die Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen und ihnen die
documenta erlebbar zu machen. Für die Kulturvermittlung hat Bazon Brock
entscheidende Arbeit geleistet. Ich freue mich sehr, dass er dem documenta
archiv als Gedächtnis der Weltkunstausstellung sein bedeutendes Lebenswerk
überlässt. Es in Hessen zu wissen, wird das Land weiter als ein Zentrum dieser
Kunstvermittlung stärken.“

Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH, betont die Bedeutung der Schenkung: „So breit das Wirken Bazon Brocks als
Universalpoet, Lehrer der Ästhetik, Autor, Redner und Schöpfer der Besucher- und
Bürgerschulen war und ist, so vielfältig, universalistisch und kontrastreich ist
der Vorlass, den wir jetzt als Schenkung für das documenta archiv erhalten
haben. Dass Hubert Burda sich zudem entschlossen hat, uns eine so großzügige
Spende für die Arbeit mit dem Vorlass zukommen zu lassen, ermöglicht erst die
adäquate Erschließung. Wir sind Bazon Brock und ihm zu großem Dank verpflichtet.
Auch die scheidende Direktorin des documenta archivs, Dr. Birgit Jooss und ihr
Team haben mit jahrelangem Einsatz und professioneller Arbeit dafür gesorgt,
dass der Vorlass für Kassel gesichert werden konnte.“ Die Übernahme des
vollständigen Vorlasses wird nach baulicher Fertigstellung des derzeit in
Gründung befindlichen documenta Instituts erfolgen. Die Erschließungsarbeit
beginnt zuvor.



Bazon Brock
Prof. Dr. Bazon Brock (1936 als Jürgen Johannes Hermann Brock geboren) studierte
Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften. Er war Schüler Adornos,
Lyriker, Dramaturg, Künstler und Professor für Ästhetik und wird als Vertreter
der Fluxus-Bewegung betrachtet. Er ist der Begründer der „Besucherschule“, die
zu den documenta Ausstellungen 4, 5, 6 und 7 durchgeführt und auch zur documenta
8 und 9 prägend blieb. Das Konzept trat 1968 für eine neuartige Kunstvermittlung
an, die das Publikum visuell alphabetisieren wollte: Ziel sollte es sein, ein in
der Breite qualifiziertes, mündiges Kunstpublikum auszubilden. Bekannt wurde das
Konzept insbesondere auch mit dem „audiovisuellen Vorwort“ der documenta 5.



documenta archiv


Das documenta archiv ist Teil der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Es
verwahrt die schriftlichen, bildlichen und elektronischen Dokumente, die im
Zusammenhang mit den documenta Ausstellungen entstehen. Mit seinen einzigartigen
Beständen des Aktenarchivs, der Mediensammlung und der Bibliothek bildet das
documenta archiv auch den Nukleus des zunächst unter dem Dach der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH in Kooperation mit dem Bund, dem Land Hessen, der
Stadt Kassel und der Universität Kassel entstehenden documenta Instituts. Das
Institut wird die auf die documenta bezogene Forschung anregen, betreiben und
fortentwickeln sowie öffentlich sichtbar machen.

‡ 5. Dezember 2019


DR. SABINE SCHORMANN ZUM TOD VON MANFRED SCHNECKENBURGER



Mit großem Bedauern erfahren wir von dem Tod des Kunsthistorikers und Kurators
Manfred Schneckenburger. Der gebürtige Stuttgarter war in den Jahren 1977 und
1987 künstlerischer Leiter der sechsten und achten Ausgabe der documenta in
Kassel.
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Mit großem Bedauern erfahren wir von dem Tod des Kunsthistorikers und Kurators
Manfred Schneckenburger. Der gebürtige Stuttgarter war in den Jahren 1977 und
1987 künstlerischer Leiter der sechsten und achten Ausgabe der documenta in
Kassel.


Er hob mit seiner Arbeit im Speziellen die Verpflichtung der zeitgenössischen
Kunst für sozio-politische Entwicklungen in den Vordergrund. Mit dem Begründer
der Weltkunstausstellung Arnold Bode ist er der einzige künstlerische Leiter
gewesen, der mehr als einmal die bedeutende internationale Ausstellung betreut
hat. Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH, zum Tod von Manfred Schneckenburger: „Das Team der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH trauert um den Künstlerischen Leiter
der documenta 6 und documenta 8. Manfred Schneckenburger war ein prägender
Ausstellungsmacher, für den die gesellschaftspolitische Verantwortung der Kunst
Verpflichtung war.“

‡ 8. November 2019


„ABOUT: DOCUMENTA“
DAUERAUSSTELLUNG AB FREITAG, 22. NOVEMBER 2019



Eine Kooperation der Museumslandschaft Hessen Kassel mit der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH und dem documenta archiv.Mehr

Eine Kooperation der Museumslandschaft Hessen Kassel mit der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH und dem documenta archiv.

Eröffnung: Donnerstag, 21. November 2019, 19:00 Uhr

Ort: Neue Galerie, Kassel

Die Neue Galerie ist seit jeher eng mit der documenta verbunden: Die
Präsentation „about: documenta“ bietet ab November 2019 die Möglichkeit, in die
Geschichte der international bedeutenden Ausstellungsreihe einzutauchen. Die
Besonderheit von „about: documenta“ liegt in der Verknüpfung von unmittelbarer
Anschauung originaler Kunstwerke mit dokumentarischem und filmischem Material
und der Anlehnung an Inszenierungsstrategien der jeweiligen documenta: Das
Entree überrascht durch eine Medien-Collage, in den zentralen Räumen findet die
Sammlung der Neuen Galerie ihren Platz, die Kabinetträume bieten Hintergründe
zur jeweiligen documenta und im „documenta lab“ ist die Partizipation der
Besucher_innen gefragt. Zudem hat ruangrupa, die künstlerische Leitung der
kommenden documenta 15, einen eigenen Raum gestaltet.

Weitere Informationen finden Sie unter www.documenta-archiv.de

Kurator_innen: Dorothee Gerkens, Martin Groh, Harald Kimpel

‡25. Oktober 2019


AUSSTELLUNG VON RACHEL ROSE IM FRIDERICIANUM ERÖFFNET
26.10.2019 – 12.1.2020


© Fridericianum, Ausstellungsansicht „Rachel Rose“, Foto: Andrea Rossetti



Die erste institutionelle Einzelausstellung von Rachel Rose in Deutschland.Mehr

Die erste institutionelle Einzelausstellung von Rachel Rose in Deutschland.

In den letzten Jahren wurde Rachel Rose rasch für ihre fesselnden
Videoinstallationen und Filme bekannt. In ihrem Werk lotet die Künstlerin
zumeist aus, wie unsere Beziehung zur Landschaft, das Geschichtenerzählen und
die Glaubenssysteme zu Fragen von Sterblichkeit unentwirrbar miteinander
verbunden sind. Indem sie ganz unterschiedliche Themen behandelt – die Versuche
mittels Tieftemperaturtechniken das Leben über den Tod hinaus zu verlängern, die
Narrative des Verlassens in der Kinderliteratur oder die sensorische Erfahrung
von Schwerelosigkeit im Weltall – hinterfragt sie, was uns zu Menschen macht und
wie wir danach streben, diese Bestimmung zu verändern oder ihr gar zu entkommen.

Im Rahmen ihrer ersten groß angelegten Einzelausstellung in Deutschland
präsentiert die 1986 in New York geborene Künstlerin im Fridericianum eine
Auswahl von Videoinstallationen und eine Serie neuer Skulpturen.

‡30. September 2019


NEUES GOETHE-INSTITUT FELLOWSHIP AM DOCUMENTA ARCHIV FÜR INTERNATIONALE
KURATIERENDE UND FORSCHENDE



Das Goethe-Institut und das documenta archiv in Kassel haben ein neues
Stipendienprogramm für internationale Kuratorinnen und Kuratoren sowie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Leben gerufen. In sechsmonatigen
Rechercheaufenthalten in Kassel erhalten insgesamt sechs Fellows ab Frühjahr
2020 die Möglichkeit, ihre lokal verankerten Recherche-Interessen in Verbindung
mit einzelnen Aspekten der documenta Geschichte zu erforschen. Ihre Ergebnisse
werden anschließend in Deutschland und in ihren Herkunftsländern
präsentiert.Mehr

Das Goethe-Institut und das documenta archiv in Kassel haben ein neues
Stipendienprogramm für internationale Kuratorinnen und Kuratoren sowie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Leben gerufen. In sechsmonatigen
Rechercheaufenthalten in Kassel erhalten insgesamt sechs Fellows ab Frühjahr
2020 die Möglichkeit, ihre lokal verankerten Recherche-Interessen in Verbindung
mit einzelnen Aspekten der documenta Geschichte zu erforschen. Ihre Ergebnisse
werden anschließend in Deutschland und in ihren Herkunftsländern präsentiert.

In vielen internationalen Kunstkontexten besteht der Wunsch nach der
Aufarbeitung der eigenen Kunstgeschichte(n) und der Erforschung ihrer Bezüge zum
globalen Kunstgeschehen. In Deutschland dagegen werden Bestrebungen unternommen,
den bildungsbürgerlich geprägten Kunst- und Kulturkanon westeuropäischer
Provenienz zu revidieren und ihn für andere Perspektiven zu öffnen.

Um diese Forschungsbestreben zu unterstützen, bietet das Goethe-Institut in
Kooperation mit dem documenta archiv in Kassel ab Frühjahr 2020 ein neues
Stipendienprogramm für internationale Kuratorinnen und Kuratoren sowie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Erfahrungen in und Interesse an
Archivarbeit. Insgesamt vergeben werden sechs Stipendien mit einem
sechsmonatigen Recherche-Aufenthalt in Kassel.

Ziel des Goethe-Institut Fellowship am documenta archiv in Kassel ist es,
vielfältige internationale Bezüge zur documenta zu untersuchen und neue
Erkenntnisse im Hinblick auf entstandene Netzwerke und Verschränkungen in der
künstlerischen Produktion und in der kuratorischen Praxis zu gewinnen. Während
der Recherchen erhalten die Fellows umfassenden Zugang zum documenta archiv in
Kassel und Betreuung durch erfahrene Archivarinnen und Archivare. Eine
Kooperation mit der documenta-Professur (Prof. Dr. Nora Sternfeld) an der
Universität Kassel ermöglicht zusätzlich eine Anbindung der Fellows an die
akademische Praxis in Deutschland.

Die Rechercheergebnisse werden bis zum Beginn der documenta 2022, in Deutschland
und über das Netzwerk des Goethe-Instituts in den Herkunftsländern der Fellows
präsentiert. Dies kann in Form einer Publikation, einer Reihe akademischer bzw.
öffentlicher Veranstaltungen oder einer Ausstellung erfolgen.

Weitere Informationen unter: www.goethe.de/kunst

‡15. August 2019


WIE VIEL BAUHAUS STECKT IN DER DOCUMENTA? EINE SPURENSUCHE

Keyvisual der Virtuellen Ausstellung von L2M3, Stuttgart © documenta archiv




Die erste Virtuelle Ausstellung des documenta archivs geht der Frage nach, auf
welche Weise sich Bauhaus-Konzepte in die documenta Idee eingeschrieben haben.
Sie ist ab 15.8.2019 unter www.documenta-bauhaus.de erreichbar.
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Die erste Virtuelle Ausstellung des documenta archivs geht der Frage nach, auf
welche Weise sich Bauhaus-Konzepte in die documenta Idee eingeschrieben haben.
Sie ist ab 15.8.2019 unter www.documenta-bauhaus.de erreichbar.



Die Spurensuche verfolgt in einer kunsthistorischen Herangehensweise Hinweise,
inwieweit die ersten vier documenta Ausstellungen auf das Bauhaus Bezug genommen
haben oder von ihm beeinflusst wurden. Betrachtet werden die wichtigsten
Akteure, die involvierten Institutionen, die ausgestellten Werke, das
Kunstverständnis sowie das visuelle Erscheinungsbild der documenta. Neben einer
anschaulichen Bebilderung werden zahlreiche effektvolle Features, Querverweise
und Hintergrundsinformationen die Narrative bereichern.

Neun Stories und vierzehn Close-ups von Verena Bornmann, Laura Diermann, Martin
Groh, Birgit Jooss, Harald Kimpel, Andrea Linnenkohl und Anna Rühl beleuchten
das Spektrum.


Die Virtuelle Ausstellung ist Teil des Projektes "Bauhaus | documenta"



Kuratorin: Birgit Jooss



Die Narrative der Virtuellen Ausstellung
Die Virtuelle Ausstellung präsentiert insgesamt neun längere Stories und
vierzehn kürzere Close-ups



Stories

Arnold Bodes erster Plan zur documenta: Kunst über Länder- und Gattungsgrenzen
hinweg

Bauhaus-Künstler auf der ersten documenta, 1955

b + d – Ein Vergleich des Erscheinungsbildes

Bauhaus-Künstler auf der zweiten documenta, 1959

Erfahrungen und Grundsätze des Bauhauses für die neue Kasseler Werkakademie der
Nachkriegszeit

Kassel in den 1920er-Jahren – Kontakte zum Bauhaus

Angewandte Kunst und Design – Die ersten drei documenta Ausstellungen und ihr
Bezug zu Bauhaus-Ideen

Arnold Bodes Kontakte im Berlin der frühen 1930er-Jahre

Bauhaus-Künstler auf der dritten documenta, 1964



Close-ups
Werner Haftmann, die graue Eminenz der documenta

„Ein Pantheon von überlegenen Männern“: Bauhaus-Künstler in Fotoportraits

„Quintessenz“ des Neuen Bauens: Bauhaus-Architekturen in Fotoportraits

Ludwig Grote und seine Bauhaus-Ausstellung in München 1950 – ein Vorbild?

Fritz Winter – vom Bauhaus zur documenta

Hans Soeder und die Reformierung der Kasseler Kunstakademie der 1920er-Jahre

Die göppinger galerie in Frankfurt

Arnold Bode als Gestalter

Die Tapetenfabrik Rasch – eine Zusammenarbeit mit dem Bauhaus und Arnold Bode

Das städtische Werklehrer-Seminar in Berlin

Die Krolloper in Berlin – Verbindungen nach Kassel und Dessau (1927–1933)

„Müssen deutsche Formgeber grimmig sein?“ – Der Fall Wagenfeld

Primärfarben und -formen beim Bauhaus

Brian Jungens „Dog Run“ auf der documenta 13


‡14. Juni 2019


"SIND WIR WIRKLICH NIE MODERN GEWESEN? BAUHAUS UND DOCUMENTA IN
WAHLVERWANDTSCHAFT"



Das zweitägige Symposium ist Teil des Projektes "bauhaus | documenta" und wird
gemeinsam mit der Universität Kassel in Kooperation mit der Museumslandschaft
Hessen Kassel realisiert. Es beschäftigt sich mit den impliziten
Modernitätsnarrativen des Bauhauses und der documenta Ausstellungen. Mehr

Das zweitägige Symposium ist Teil des Projektes "bauhaus | documenta" und wird
gemeinsam mit der Universität Kassel in Kooperation mit der Museumslandschaft
Hessen Kassel realisiert. Es beschäftigt sich mit den impliziten
Modernitätsnarrativen des Bauhauses und der documenta Ausstellungen.

Zunächst soll die Ursprungskonstellation in Weimar und Kassel erfasst und dann
die Metamorphosen im Durchgang durch Neu-Delhi, St. Lucia, Lagos (alle documenta
11), Kabul (documenta 13) oder Athen (documenta 14) erkundet werden. Woher
kommen die beiden miteinander verwobenen Narrative, welche Heimsuchungen haben
sie erlitten, mit welchen anderen haben sie sich verbunden und welche Fäden sind
daraus entstanden?

Es geht also zuerst darum, zwei ästhetische Modernitätsentwürfe, zwischen denen
die totalitäre Modernität des Nationalsozialismus steht, ins Verhältnis zu
setzen. Das Bauhaus wird als das Projekt einer vorauslaufenden und die documenta
als das Projekt einer nachholenden Moderne aufgefasst. Der Begriff der Moderne
meint hier eine Weltverbesserungsmoderne, die immer schon auf ein
geschichtsphilosophisches Projekt bezogen ist. Beim Bauhaus die Schaffung einer
egalitären und zugleich kollektiv verbindlichen Welt und bei den documenta
Ausstellungen die Wiederanknüpfung an eine durch funktionale Differenzierung und
gleichzeitig durch Wertgeneralisierung gekennzeichnete moderne
Gesellschaftsauffassung.

Dann ist die Erweiterung der West-Ost-Konstellation durch die
Nord-Süd-Konstellation zu begreifen. Welche Themen, welche Denkweisen, welche
Akteur_innen haben sie erzwungen? Das Soziale ist durch das Spirituelle, das
Ökonomische durch das Genealogische, das Politische durch das Geologische und
das Menschliche durch das Tierische, das Materielle durch das Pflanzliche und
das Globale durch das Terrestrische in Frage gestellt worden.

Die erweiterte Konstellation stellt die Konstellation des Anfangs in eine neues
und anderes Licht. Was war damals das Ungedachte, Unvernommene, und Ungezeigte?
Und die das ganze Symposion durchziehende Frage ist natürlich, ob der jetzt uns
vor Augen tretende Vorgang als Verflüchtigung, Versetzung oder Vollendung des
modernen Stils zu begreifen ist.

Die Referent_innen sind Beatrice von Bismarck, Alexander Garcia Düttmann, Thomas
Flierl, Eckhart Gillen, Walter Grasskamp, Astrid Mania, Sophia Prinz, Cord
Riechelmann, Winfried Speitkamp und Nina Tessa Zahner.

Weiterführende Informationen gibt es auf der Website des documenta archiv.

Veranstaltungsort: Kunsthochschule Kassel Konzeption: Heinz Bude, Professor für
Makrosoziologie, Universität Kassel Organisation: Michael Flörchinger

‡ 6. Juni 2019


FRIDERICIANUM STARTET AUSSTELLUNGSPROGRAMM MIT LUCAS ARRUDA UND RON NAGLE

Installationsansicht Lucas Arruda "Deserto-Modelo", © Fridericianum, Foto: Simon
Vogel

Installationsansicht Ron Nagle "Euphoric Recall", © Fridericianum, Foto: Simon
Vogel




Lucas Arruda Deserto-Modelo Ron Nagle Euphoric Recall 6. Juni bis 8. September
2019Mehr

Lucas Arruda Deserto-Modelo Ron Nagle Euphoric Recall 6. Juni bis 8. September
2019

Die Ausstellungen Deserto-Modelo von Lucas Arruda und Euphoric Recall von Ron
Nagle markieren den Programmbeginn des neuen Fridericianum-Direktors Moritz
Wesseler.

Mit Lucas Arruda und Ron Nagle werden zwei Künstler vorgestellt, die für sehr
unterschiedliche Aspekte der gegenwärtigen Kunstproduktion stehen und sich
zugleich in verschiedenen Phasen innerhalb der Entwicklung ihrer
künstlerisch-gedanklichen Sprache befinden. Während Arruda als Maler arbeitet,
aus Südamerika stammt und mit Mitte dreißig bereits ein bemerkenswert klares
Werk formuliert hat, das aktuell am Beginn der internationalen Wahrnehmung
steht, betätigt sich Nagle als Plastiker, hat seine Wurzeln in Nordamerika und
kann mit einem sechs Jahrzehnte umspannenden und konsistenten Werk als Meister
seines Metiers angesehen werden. Dabei ist beiden Künstlern die
leidenschaftlich-obsessive Konzentration auf ihre Themenfelder und Werkbereiche
gemein, die die Basis für die Singularität ihres Schaffens bildet.

Auf die Präsentationen von Arruda und Nagle folgen im Oktober 2019 eine
umfangreiche Werkschau der 1986 geborenen, mit zeitbasierten Medien und Skulptur
arbeitenden Künstlerin Rachel Rose sowie im Februar 2020 die seit über dreißig
Jahren größte europäische Ausstellung über das Schaffen des 1977 verstorbenen
Malers Forrest Bess. Somit rückt Moritz Wesseler im Rahmen seiner Programmatik
für das Fridericianum zum einen Künstlerinnen und Künstler in den Fokus, denen
in Deutschland institutionell bislang noch keine Plattform geboten wurde, und
bietet zum anderen die Möglichkeit, historische Positionen wiederzuentdecken,
die lange Zeit keine Sichtbarkeit hatten, obwohl sie für die aktuellen Diskurse
eine große Relevanz aufweisen.

Lucas Arruda Deserto-Modelo Unter dem Titel Deserto-Modelo präsentiert das
Fridericianum die erste größere institutionelle Einzelausstellung des 1983 in
São Paulo geborenen Künstlers Lucas Arruda. Sein Schaffen umfasst Gemälde,
Grafiken, Lichtinstallationen, Diaprojektionen und Filme. Es reflektiert die
hingebungsvolle und intensive Auseinandersetzung mit einem breiten
Themenspektrum, das vom konzeptuellen Rahmenwerk der Gattung Malerei bis hin zu
den existenzialistischen Bedingungen des Lebens reicht. Besonderes Augenmerk
legt Arruda auf die Darstellung von Landschaften und Seestücken, wobei er in
seinen Werken nie auf konkrete Orte Bezug nimmt. Es geht ihm vielmehr um das
Festhalten der imaginären Bilder, die durch Gedanken und Erinnerungen an sie
hervorgerufen werden, sowie um die Erforschung der damit verbundenen
Lichtverhältnisse, Atmosphären und Emotionen. Dabei sind viele seiner Arbeiten
von einer derartigen Abstraktion geprägt, dass der Landschaftsbezug lediglich
durch die unterschiedlich präsenten Horizontlinien suggeriert wird.

Unabhängig vom Grad ihrer Lesbarkeit bewirken seine visuellen Formulierungen
einen Moment der Entschleunigung und Konzentration, der in den immer schneller
werdenden Zeiten überrascht und mit eindringlicher, aber stiller Kraft auch die
Frage aufwirft, welchen Rhythmen das Leben in einer globalisierten Welt folgt.

Ron Nagle Euphoric Recall Seit mehr als sechs Jahrzehnten fertigt Ron Nagle
Werke, die sich dadurch charakterisieren lassen, dass sie eine maximale Höhe von
20 cm aufweisen. Trotz ihrer geringen Größe haben die u. a. aus Keramik,
Kunststoff, Glasurmitteln und Autolack gefertigten Arbeiten eine Präsenz und
Wirkung, die beeindruckender kaum sein könnte. Sie begründet die einmalige
Stellung von Nagles Schaffen innerhalb der Gattung Skulptur und ist das Resultat
eines Zusammenspiels von ungewöhnlichen Formen, mannigfaltigen Farben und
taktilen Oberflächen. So treffen organisch anmutende Volumina auf
architektonische Elemente, stehen sich hell-leuchtende und dezent
zurückgenommene Farben gegenüber und kontrastieren porös-raue und hochglänzende
Oberflächen. Die Werke sind nicht nur ungemein frisch, gefühlvoll und
raffiniert, sondern ebenso mysteriös und bisweilen surreal. Zudem verleiht Nagle
seinen Arbeiten weitere Bedeutungsebenen, indem er ihnen ausgeklügelte Titel
zuschreibt, die zumeist von Wortwitz und Humor durchdrungen sind.

Die Ausstellung von Nagle im Fridericianum ist die erste Einzelpräsentation des
1939 in San Francisco geborenen Künstlers in Deutschland. Anlässlich der Schau,
die in Kooperation mit der Wiener Secession realisiert wird, erscheint ein
Künstlerbuch.

‡24. Mai 2019


„BAUHAUS | DOCUMENTA. VISION UND MARKE“, 24.5.–8.9.2019, NEUE GALERIE, KASSEL

Bauhaus | documenta © documenta archiv/Studio The GreenEyl



Die Ausstellung „Bauhaus | documenta. Vision und Marke“ reflektiert erstmals die
beiden Institutionen Bauhaus und documenta im Vergleich. Das 100-jährige
Bauhaus-Jubiläum 2019 bietet den Anlass, die Entwicklung beider zu Kulturmarken
gewordenen Institutionen zu betrachten und damit zugleich kritisch zu
hinterfragen: Wo bleiben sich die Marken treu als Verpflichtung zu Innovation
und Fortschritt, wo sind sie Teil einer interessensgeleiteten Vereinnahmung? So
bietet die Ausstellung zugleich den Blick auf die Rolle und Funktion, die Kunst
und Kultur in einer Gesellschaft heute einnehmen können.Mehr

Die Ausstellung „Bauhaus | documenta. Vision und Marke“ reflektiert erstmals die
beiden Institutionen Bauhaus und documenta im Vergleich. Das 100-jährige
Bauhaus-Jubiläum 2019 bietet den Anlass, die Entwicklung beider zu Kulturmarken
gewordenen Institutionen zu betrachten und damit zugleich kritisch zu
hinterfragen: Wo bleiben sich die Marken treu als Verpflichtung zu Innovation
und Fortschritt, wo sind sie Teil einer interessensgeleiteten Vereinnahmung? So
bietet die Ausstellung zugleich den Blick auf die Rolle und Funktion, die Kunst
und Kultur in einer Gesellschaft heute einnehmen können.

Anhand von Installationen, dokumentarischen Objekten, statistischem Material und
einigen hochkarätigen Originalkunstwerken kreiert die Ausstellung einen Parcours
über sieben Themenräume, der von der Entstehung und den ersten Visionen beider
Kulturinstitutionen bis hin zur heutigen Rezeption reicht. Ausgestellte
Künstler/innen sind u.a.: Marianne Brandt, Marcel Breuer, Bazon Brock, Hans
Haacke, Wassily Kandinsky, Barbara Klemm, Aleksandr Ptuschko und Gilles
Raynaldy.

Flankiert wird die Ausstellung von einer Virtuellen Ausstellung zum Thema „Wie
viel Bauhaus steckt in der documenta? Eine Spurensuche“ sowie einer Publikation,
die alle Projektbestandteile umfasst und zur Eröffnung der Ausstellung bei
Spector Books erscheint. Zudem wird es ein hochkarätig besetztes Symposium in
der Kunsthochschule Kassel (14.–15. Juni 2019) geben, das der Frage nachgeht:
„Sind wir wirklich nie modern gewesen? Bauhaus und documenta in
Wahlverwandtschaft“.

Zum theoretischen Diskurs Zwei Kultur-Marken und ihre Entwicklung. Die
konzeptionellen Überlegungen zur Ausstellung und ihren InhaltenBauhaus und
documenta sind zwei global erfolgreiche kulturelle Marken, die für ein
weltoffenes, innovatives und modernes Deutschland stehen. Entstanden sind beide
vor dem Hintergrund von Zivilisationsbrüchen – beide stehen exemplarisch für die
Idee der emanzipativen Kraft von Kunst und Kultur, die das Leben des Einzelnen
bereichern, das soziale Zusammenleben reflektieren und den gesellschaftlichen
Fortschritt befördern. Während das Bauhaus der Krise der Industrialisierung und
den Versehrungen des Ersten Weltkrieges durch angewandte Gestaltung von Dingen,
Räumen und Gebäuden begegnen wollte, knüpfte die documenta an die romantische
Idee der Auseinandersetzung mit der freien Kunst an, durch die die Menschen
wieder zu verantwortlichen Bürgern werden sollten.

Während das Bauhaus neben wie auch als Ergebnis der künstlerischen
Auseinandersetzung mit Produkten in die Zukunft unserer öffentlichen wie
privaten Lebenswelten „eingreifen“ wollte und schnell sich selbst als Marke mit
vielen Untermarken ausbildete, musste sich die documenta immer wieder aufs Neue
und bis heute an ihrer Bedeutung als Marke – an der Schnittstelle zur
Vermarktung und den Ansprüchen einer erfolgreichen eigenen „Wirtschaftlichkeit“
„abarbeiten“ und ihre eigene Autonomie schützen. Obschon beide in ihren
unterschiedlichen Entwicklungen vielfältigem Wandel unterworfen waren und sind,
haben sich ihre Ansprüche erhalten und prägen bis heute die Wahrnehmung und das
Selbstverständnis beider Marken – in ihren Motiven, ihren Strategien und ihren
Erfolgen.

Ein Projekt des documenta archivs und der Universität Kassel in Kooperation mit
der Museumslandschaft Hessen Kassel



Projektleitung

Birgit Jooss, Philipp Oswalt



Kuratoren der Ausstellung

Philipp Oswalt, Daniel Tyradellis



Kuratorin der Virtuellen Ausstellung

Birgit Jooss



Konzeption des Symposiums

Heinz Bude



www.documenta-archiv.de/bauhaus-documenta

‡18. April 2019


SABINE SCHORMANN, GENERALDIREKTORIN DOCUMENTA UND MUSEUM FRIDERICIANUM GGMBH ZUR
WIEDERAUFSTELLUNG DES „FREMDLINGE UND FLÜCHTLINGE MONUMENT“ VON OLU OGUIBE



Dr. Sabine Schormann: „Ich bedauere sehr, dass ich heute nicht vor Ort in Kassel
sein kann. Mir bedeutet es viel, dass dieses wichtige documenta 14 Kunstwerk nun
dauerhaft zurück in Kassels Mitte ist. Dass der Wiederaufbau am Standort
Treppenstraße möglich wurde, ist nicht zuletzt den Kasseler Bürgern zu
verdanken, die sich für den Erhalt eingesetzt haben. Ihnen gilt mein großes
Dankeschön genauso wie allen Verantwortlichen und dem Künstler, Olu Oguibe. Die
Stadtgesellschaft ist nun eingeladen, den Obelisken bei einem Bürgerfest an
seinem neuen Standort zu begrüßen. Dazu lädt die Treppe 4 am Samstag den 11. Mai
2019.“Mehr

Dr. Sabine Schormann: „Ich bedauere sehr, dass ich heute nicht vor Ort in Kassel
sein kann. Mir bedeutet es viel, dass dieses wichtige documenta 14 Kunstwerk nun
dauerhaft zurück in Kassels Mitte ist. Dass der Wiederaufbau am Standort
Treppenstraße möglich wurde, ist nicht zuletzt den Kasseler Bürgern zu
verdanken, die sich für den Erhalt eingesetzt haben. Ihnen gilt mein großes
Dankeschön genauso wie allen Verantwortlichen und dem Künstler, Olu Oguibe. Die
Stadtgesellschaft ist nun eingeladen, den Obelisken bei einem Bürgerfest an
seinem neuen Standort zu begrüßen. Dazu lädt die Treppe 4 am Samstag den 11. Mai
2019.“

‡15. März 2019


DR. SABINE SCHORMANN ZUM TOD VON OKWUI ENWEZOR



Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH zum Tod von Okwui Enwezor: „Das documenta Team trauert um den
Künstlerischen Leiter der documenta 11 und eine starke Stimme der
zeitgenössischen Kunst. Okwui Enwezor hat die Perspektiven der Kunstwelt
nachhaltig global erweitert und hinterlässt mit seinem frühen Tod eine große
Lücke.“Mehr

Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH zum Tod von Okwui Enwezor: „Das documenta Team trauert um den
Künstlerischen Leiter der documenta 11 und eine starke Stimme der
zeitgenössischen Kunst. Okwui Enwezor hat die Perspektiven der Kunstwelt
nachhaltig global erweitert und hinterlässt mit seinem frühen Tod eine große
Lücke.“

‡22. Februar 2019


RUANGRUPA ÜBERNIMMT DIE KÜNSTLERISCHE LEITUNG DER DOCUMENTA 15

Foto: Gudskul / Jin Panji



Erstmals kuratiert ein Künstlerinnenkollektiv die Weltkunstausstellung.
ruangrupa, ein im Kern zehnköpfiges Kollektiv aus Künstlerinnen und Kreativen
aus dem indonesischen Jakarta wurde von der internationalen Findungskommission
einstimmig zur Künstlerischen Leitung der documenta 15 ausgewählt und vom
Aufsichtsrat ernannt.Mehr

Erstmals kuratiert ein Künstlerinnenkollektiv die Weltkunstausstellung.
ruangrupa, ein im Kern zehnköpfiges Kollektiv aus Künstlerinnen und Kreativen
aus dem indonesischen Jakarta wurde von der internationalen Findungskommission
einstimmig zur Künstlerischen Leitung der documenta 15 ausgewählt und vom
Aufsichtsrat ernannt.

Für die achtköpfige Findungskommission begründeten Elvira Dyangani Ose
(Direktorin von The Showroom, London) und Philippe Pirotte (Rektor der
Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, und Direktor
Portikus, Frankfurt am Main) die einstimmige Wahl heute wie folgt: „Wir ernennen
ruangrupa, weil sie nachweislich in der Lage sind, vielfältige Zielgruppen –
auch solche, die über ein reines Kunstpublikum hinausgehen – anzusprechen und
lokales Engagement und Beteiligung herauszufordern. Ihr kuratorischer Ansatz
fußt auf ein internationales Netzwerk von lokalen Community-basierten
Kunstorganisationen. Wir sind gespannt, wie ruangrupa ein konkretes Projekt für
und aus Kassel heraus entwickeln wird. In einer Zeit, in der innovative Kraft
insbesondere von unabhängigen, gemeinschaftlich agierenden Organisationen
ausgeht, erscheint es folgerichtig, diesem kollektiven Ansatz mit der documenta
eine Plattform zu bieten.“

ruangrupa kann aus dem Indonesischen mit „Raum der Kunst“, oder auch „Raum-Form“
übersetzt werden. Ein Spannungsfeld, indem sich der Ansatz des Kollektivs
bereits andeutet. Farid Rakun und Ade Darmawan von ruangrupa formulieren ihren
partizipativen kuratorischen Anspruch für die Weltkunstausstellung 2022: „Wir
wollen eine global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre Kunst- und
Kulturplattform schaffen, die über die 100 Tage der documenta 15 hinaus wirksam
bleibt. Unser kuratorischer Ansatz zielt auf ein anders geartetes,
gemeinschaftlich ausgerichtetes Modell der Ressourcen­nutzung – ökonomisch, aber
auch im Hinblick auf Ideen, Wissen, Programme und Innovationen. Wenn die
documenta 1955 antrat, um Wunden des Krieges zu heilen, warum sollten wir nicht
versuchen, mit der documenta 15 das Augenmerk auf heutige Verletzungen zu
richten. Insbesondere solche, die ihren Ausgang im Kolonialismus, im
Kapitalismus oder in patriarchalen Strukturen haben. Diesen möchten wir
partnerschaftliche Modelle gegenüberstellen, die eine andere Sicht auf die Welt
ermöglichen.“ Generaldirektorin Sabine Schormann freut sich auf die
Zusammenarbeit und ist gespannt darauf, wie sich die partizipativen Ansätze
realisieren werden.

Das ruangrupa Kollektiv gründete sich im Jahr 2000 in Jakarta, Indonesien.
ruangrupa betreibt einen Kunstraum in South Jakarta und realisiert
Ausstellungen, Festivals, Publikationen und Rundfunkformate. ruangrupa war u.a.
beteiligt an Ausstellungen wie der Gwangju Biennale (2002 und 2018), der
Istanbul Biennale (2005), der Asia Pacific Triennial of Contemporary Art
(Brisbane, 2012), der Singapore Biennale (2011), der São Paulo Biennale (2014),
der Aichi Triennale (Nagoya, 2016) und Cosmopolis im Centre Pompidou (Paris,
2017). Im Jahr 2016 kuratierte ruangrupa TRANSaction: Sonsbeek 2016 in Arnheim,
Niederlande. Im Jahr 2018 gründeten die Akteure GUDSKUL, ein Bildungs- und
Vernetzungsprojekt für Kreative, das auf kooperativer Arbeit basiert. Bei der
documenta 14 war ruangrupa mit ihrem Internetradio als Partner des dezentralen
Radioprojekts Every Time a Ear di Soun beteiligt, das vom 8. April bis zum 17.
September 2017 acht Radiosender weltweit vernetzte.

Die Findungskommission der documenta 15 bilden: Ute Meta Bauer,
Gründungsdirektorin des NTU Centre for Contemporary Art Singapore, Charles
Esche, Direktor Van Abbemuseum Eindhoven, Niederlande; Amar Kanwar, Künstler,
Filmemacher, Neu-Delhi, Indien; Frances Morris, Direktorin Tate Modern London,
Großbritannien; Gabi Ngcobo, Kuratorin 10. Berlin Biennale 2018, Deutschland
(Südafrika); Elvira Dyangani Ose, Direktorin The Showroom London, England;
Philippe Pirotte, Rektor Staatliche Hochschule für Bildende Künste –
Städelschule Frankfurt/M., Deutschland (Belgien); Jochen Volz Direktor
Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brasilien

‡10. September 2018


MORITZ WESSELER AB NOVEMBER 2018 NEUER DIREKTOR DES FRIDERICIANUM IN KASSEL



Der Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH hat Moritz
Wesseler ab 1. November 2018 als neuen Direktor des Fridericianum in Kassel
berufen. Dem Auswahlgremium gehörten an: Krist Gruijthuijsen, Direktor KW
Institute for Contemporary Art, Berlin, Bettina Steinbrügge, Direktorin
Hamburger Kunstverein, René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack- Museum Ludwigshafen,
und Dr. Sabine Schormann, designierte Generaldirektorin der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH.Mehr

Der Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH hat Moritz
Wesseler ab 1. November 2018 als neuen Direktor des Fridericianum in Kassel
berufen. Dem Auswahlgremium gehörten an: Krist Gruijthuijsen, Direktor KW
Institute for Contemporary Art, Berlin, Bettina Steinbrügge, Direktorin
Hamburger Kunstverein, René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack- Museum Ludwigshafen,
und Dr. Sabine Schormann, designierte Generaldirektorin der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH.

Der 37-jährige Kunsthistoriker und Kurator Moritz Wesseler arbeitete zuvor als
Direktor des Kölnischen Kunstvereins, an dem er Ausstellungen mit
internationalen Künstlern wie Pietro Roccasalva, Nathalie Djurberg & Hans Berg,
Andra Ursuta, Annette Kelm, Darren Bader, Petrit Halilaj, João Maria Gusmão +
Pedro Paiva, Ketuta Alexi-Meskhishvili, Stephen G. Rhodes, Uri Aran, Andro
Wekua, Christiana Soulou, Avery Singer, Danny McDonald, Talia Chetrit, Adriano
Costa, Cameron Jamie, Alex Da Corte und Walter Price realisierte. Parallel zur
Ausrichtung dieser Präsentationen lag ein besonderer Schwerpunkt seiner
Programmatik auf der Vermittlungsarbeit sowie auf der Öffnung des Kölnischen
Kunstvereins in Richtung eines breiteren Publikums. So wurden in der Institution
in regelmäßigem Turnus Vorträge, Gespräche, Konzerte und Performances
ausgerichtet, während sie durch die Einführung der sog. Vereinsgabe, einer
kostenlosen Editionsserie, die von den prominenten Künstlerinnen und Künstlern
Rosemarie Trockel, Lawrence Weiner, Kai Althoff, Isa Genzken sowie Luc Tuymans
gestaltet wurde, eine große Beitrittswelle erlebte. Moritz Wesseler ist
Nachfolger von Susanne Pfeffer, die Anfang 2018 nach Frankfurt zum Museum für
Moderne Kunst wechselte.

Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel und
Aufsichtsratsvorsitzender der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, begrüßt
die Entscheidung: „Mit Moritz Wesseler haben wir einen vielversprechenden jungen
Direktor gewinnen können, dessen Anliegen es ist, die große Tradition des
Fridericianum als Ort der Begegnung und des Austausches mit zeitgenössischer
Kunst in die Zukunft zu führen und das Haus auch mit regionalen wie
überregionalen Akteuren zu vernetzen.“

Boris Rhein, Hessens Minister für Wissenschaft und Kunst und stellvertretender
Aufsichtsratsvorsitzender, sieht mit dem neuen Direktor des Fridericianum eine
große Chance, das Haus auch weiterhin als zentralen Ort für Gegenwartskunst zu
positionieren und damit Anklang bei Besucherinnen und Besuchern zu erhalten:
„Moritz Wesseler hat in Köln gezeigt, dass seine anspruchsvollen Ausstellungen
auch Akzeptanz bei einem breiten Publikum finden. Wir sind überzeugt davon, dass
er diesen Brückenschlag auch in Kassel fortsetzt.“

„Das Fridericianum ist ein herausragendes Ausstellungshaus und hat einen
wichtigen Anteil daran, dass Kassel in der ganzen Welt bekannt ist. Ich freue
mich darauf, in die documenta-Stadt zu ziehen und an die gute Tradition meiner
Vorgängerinnen und Vorgänger anzuschließen,“ sagt Moritz Wesseler. „Dabei ist es
mein Ziel, zentralen Akteuren der Gegenwartskunst eine Plattform zu bieten, die
in Deutschland noch weitestgehend unbekannt sind. Zudem soll ein Augenmerk
meiner Arbeit auf die weitere Einbindung der Institution in die Stadt bzw. in
die Region gelegt werden.“

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Moritz Wesseler“, so Dr. Sabine
Schormann, designierte Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum
gGmbH. „Unser gemeinsames Ziel ist es, das Fridericianum als lebendigen Ort der
zeitgenössischen Kunst weiterzuführen“.

Über Moritz Wesseler



Moritz Wesseler, geboren 1980 in Bremerhaven, studierte Betriebswirtschaftslehre
und Kunstgeschichte in Mainz und Paris. Bereits parallel zu seinem Studium
begann er, mit Künstlern wie Cathy Wilkes, Martin Boyce, Ceal Floyer und Manfred
Pernice Ausstellungen zu organisieren. Zudem gab er zeitgleich Künstlerbücher
sowie Kataloge von Gregor Schneider, Luc Tuymans und Anri Sala heraus und begann
mit dem Aufbau des Archivs des Kabinetts für aktuelle Kunst in Bremerhaven. Nach
dem Abschluss seiner Ausbildung arbeitete er an der Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, begleitete die Ausstellungsreihe Double am
Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main und konzipierte die Initiative
Fürstenberg Zeitgenössisch in Donaueschingen und Heiligenberg, die u.a. ein
Stipendiaten- und Wechselausstellungsprogramm umfasst. Neben seiner Tätigkeit
als Kurator publiziert er regelmäßig Bücher und Texte zur Kunst des 20.
Jahrhunderts sowie zur Gegenwart und beteiligt sich an nationalen sowie
internationalen Fachjurys. Seit September 2017 ist er Kurator von Neue Kunst in
Hamburg.

Über das Fridericianum



1779 eröffnete mit dem Museum Fridericianum der weltweit erste als öffentliches
Museum konzipierte Bau. Im Sinne der Aufklärung erdacht und vom hugenottischen
Architekten Simon Louis du Ry erbaut, durchlief das Fridericianum in der
Folgezeit eine von Brüchen gezeichnete Geschichte und blieb Austragungsort von
Historie.

Seit 1988 ist das Fridericianum ein zentraler Ort der Gegenwartskunst.
Signifikante Positionen und Strömungen der Kunst wie gesellschaftlich relevante
Fragestellungen werden hier aufgegriffen, präsentiert und verhandelt. Gezeigt
werden Einzelausstellungen junger internationaler Künstler, die oft
raumgreifende Aspekte betonen. Auch Retrospektiven gehören zum Programm.
Inhaltlich stehen zeit- und gesellschaftskritische Stellungnahmen von Künstlern
im Vordergrund. Screenings und Performances, Konferenzen und Symposien runden
das Programm ab und zeigen das Spektrum aktueller Kunst und Diskurse auf.

‡13. Juli 2018


FINDUNGSKOMMISSION FÜR DOCUMENTA 15



Die Vorbereitungen für die documenta 15, die vom 18. Juni bis 25. September 2022
in Kassel stattfinden wird, gehen weiter voran: Die Findungskommission für die d
15 steht. Per Umlaufbeschluss, der aktuell den Mitgliedern des Aufsichtsrates
der documenta und Museum Fridericianum gGmbH vorliegt, werden zur Auswahl der
künstlerischen Leitung für die documenta 15 berufen:Mehr

Die Vorbereitungen für die documenta 15, die vom 18. Juni bis 25. September 2022
in Kassel stattfinden wird, gehen weiter voran: Die Findungskommission für die d
15 steht. Per Umlaufbeschluss, der aktuell den Mitgliedern des Aufsichtsrates
der documenta und Museum Fridericianum gGmbH vorliegt, werden zur Auswahl der
künstlerischen Leitung für die documenta 15 berufen:


– Ute Meta Bauer, Gründungsdirektorin Centre for Contemporary Art, Singapur,
– Charles Esche, Direktor Van Abbemuseum Eindhoven, Niederlande
– Amar Kanwar, Künstler, Neu Delhi, Indien
– Frances Morris, Direktorin Tate Modern London, Großbritannien
– Gabi Ngcobo, Kuratorin 10. Berlin Biennale 2018, Südafrika
– Elvira Dyangani Ose, Kuratorin Creative Time, New York, USA (ab September 2018
Direktorin The Showroom, London, Großbritannien)
– Philippe Pirotte, Rektor Staatl. Hochschule für Bildende Künste
– Städelschule Frankfurt/M., Deutschland (Belgien)
– Jochen Volz, Direktor Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brasilien



Aufgabe der auf Vorschlag der designierten Generaldirektorin Dr. Sabine
Schormann besetzten Findungskommission wird es nun sein, bis Anfang 2019 eine
künstlerische Leitung für die 15. Ausgabe der documenta zu benennen, die als
weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst gilt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle,
zeigte sich erfreut, dass die documenta 15 nun Fahrt aufnehmen wird: „Die
documenta ist als globales Forum der Gegenwartskunst unverzichtbar und als
Vermächtnis Arnold Bodes gleichzeitig ein imageprägender Schatz für Kassel. Ich
freue mich sehr, dass es gelungen ist, für die Suche nach der künstlerischen
Leitung der documenta 15 eine hochkarätig besetzte, internationale
Findungskommission zu gewinnen. Noch dazu liegen wir voll im Zeitplan. Mein
besonderer Dank gilt Dr. Sabine Schormann, die ganz maßgeblich die Berufung der
Findungskommission vorbereitet hat, obwohl sie ihre Tätigkeit als
Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH erst zum 1.
November 2018 in Kassel aufnimmt.“

Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Hessens Kunst- und
Kulturminister Boris Rhein schließt sich dem Dank an Frau Dr. Sabine Schormann
an, schon vor Beginn ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin maßgeblich die
Berufung der Findungskommission vorzubereiten. „Dass sich die documenta in
Kassel als eine der bedeutendsten und international bekanntesten Ausstellungen
zeitgenössischer Kunst weltweit Anerkennung erworben hat, können wir mit Stolz
feststellen. Für die Stadt Kassel und das Land Hessen ist dieser hohe Anspruch
zugleich Verpflichtung, auch in Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass eine solche
ambitionierte Ausstellung gelingen kann, dass Voraussetzungen geschaffen werden,
dass der von der Findungskommission ausgewählte künstlerische Leiter dieses auch
realisieren kann. Dieser Anspruch ist aber auch Verpflichtung und Ansporn
insbesondere für die zukünftige künstlerische Leitung. Die documenta ist ideal
geeignet, um aus der Kenntnis der Geschichte mutig in die Zukunft zu blicken.“

„Die große Expertise, breite Vernetzung in den Kosmos der zeitgenössischen Kunst
und die unterschiedlichen künstlerischen und kuratorischen Haltungen der
Mitglieder stimmen mich zuversichtlich, dass es gelingen wird, bis Anfang
nächsten Jahres eine überzeugende Kuratorenpersönlichkeit berufen zu können“,
sagte Dr. Sabine Schormann. „Ich persönlich bin sehr gespannt, wohin die Reise
gehen wird, und ob im Zentrum der d 15 eher Fragen der Teilhabe und
Partizipation, der interkulturellen Vernetzung, der Performanz und des
Diskurses, der digitalen Medien oder des Umgangs mit dem öffentlichen Raum
stehen werden, um nur einige denkbare Ausrichtungen zu nennen.“


Kurzbiografien der Mitglieder der Findungskommission:


Ute Meta Bauer
1958 in Stuttgart geboren. Seit 2013 ist Ute Meta Bauer als internationale
Kuratorin, Professorin für zeitgenössische Kunst und Gründungsdirektorin des
Centre for Contemporary Art (CCA) in Singapore tätig. Bauer studierte an der
Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Zwischen 1990 und 1994 war sie
Künstlerische Direktorin des Künstlerhauses Stuttgart. Seit 1985 arbeitet sie
als selbstständige Kuratorin und hatte verschiedene Lehraufträge: Von 2005 bis
2012 als Associate Professor for Visual Arts am Massachusetts Institute of
Technology (MIT), 2012 und 2013 als Dekanin der Fine Arts des Royal College of
Art, London. Dazu war sie Professorin für Theorie und Praxis zeitgenössischer
Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Sie war 2002 bis 2005
Gründungsdirektorin des Office for Contemporary Art, Norwegen, 2004
Künstlerische Direktorin der 3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst,
2005-2009 Direktorin des MIT Visual Arts Programme sowie 2009-2012
Gründungsdirektorin des Programms für Kunst, Kultur und Technologie (ACT). Als
Co-Kuratorin war sie u.a. beim World Biennial Forum No. 1, Gwangju, Süd Korea,
in 2012 oder für die documenta 11 tätig. Ute Meta Bauer ist Vorsitzende des
Beirats für Bildende Kunst der Goethe–Institute und ist im wissenschaftlichen
Beirat der Stiftung Bauhaus Dessau, Deutschland.


Charles Esche
1963 in England geboren. Er ist Museumsdirektor und Kunstkurator und lebt in
Edinburgh und Eindhoven. Seit 2004 ist Esche Direktor des Van Abbemuseum,
Eindhoven, Niederlande. Zwischen 2000 und 2004 war er Direktor des Rooseum
Center for Contemporary Art in Malmö, Schweden. Zuvor war er bei Tramway,
Glasgow (1993 bis 1997) und gründete 1997 die proto-academy am Edinburgh College
of Art. Im Jahr 2012 gründete Esche gemeinsam mit sechs anderen europäischen
Museen die L'Internationale confederation als Europäische Institution der
Moderne und der Zeitgenössischen Kunst. Er kuratierte zahlreiche internationale
Biennalen. Esche ist Professor of Curating and Contemporary Art at the
University of the Arts London und ist co-editorial director des Afterall
Journals und Afterall Books mit Mark Lewis.


Amar Kanwar
1964 in Neu-Delhi geboren, indischer Dokumentarfilmer und Künstler. Kanwar lebt
und arbeitet in Neu-Delhi. Thematisch beschäftigt sich Kanwar mit der Gegenwart
und Geschichte des indischen Subkontinents, insbesondere der
Indisch-Pakistanischen Kriege. Er realisierte bisher mehr als 40
Videoinstallationen und Filme, die auf diversen Ausstellungen und in
internationalen Museen gezeigt wurden, u.a. auf der Biennale of Sydney 2006, auf
den documenta Ausstellungen 11, 12, 13 und 14, bei kw-Berlin, im Contemporary
Museum, Baltimore, sowie im Stedelijik Museum, Amsterdam oder im Haus der Kunst
in München Auszeichnungen erhielt Kanwar u.a. auf den Filmfestivals San
Francisco, Mumbai und Turin und wurde 2005 von einer Stiftung des norwegischen
Kulturministeriums mit dem Award for Contemporary Art geehrt.


Frances Morris
1959 in London geboren, spielt Frances Morris eine Hauptrolle in der Entwicklung
der Tate Galerien: Ab 1987 war sie Kuratorin, ab 2000 Head of Displays in der
Tate Modern, von 2006-2016 Director of Collection, International Art, und seit
2016 Direktorin der Tate Modern in London. Morris kuratierte bahnbrechende
Ausstellungen, insbesondere große Retrospektiven von Künstlerinnen, einige davon
als breit angelegte internationale Kooperationen. Morris hat einen BA in
Kunstgeschichte von der Cambridge Universität und einen MA in Kunstgeschichte
vom Courtauld Institute of Art, London. Sie ist Mitglied des Gremiums der
Fruitmarket Gallery, Edinburgh, Mitglied von CIMAM sowie Mitglied des Advisory
Committee des Serralves Museum of Contemporary Art, Porto.


Gabi Ngcobo
1974 in Südafrika geboren. Gabi Ngcobo ist eine in Johannesburg ansässige
Künstlerin, unabhängige Kuratorin und Vermittlerin. Sie studierte am Center for
Curatorial Studies, Bard College, New York, und ist seit 2011 Fakultätsmitglied
an der Wits University School of Arts in Johannesburg. 2010 gründete Ngcobo das
Center for Historical Reenactments in Johannesburg, dessen Direktorin sie
derzeit auch ist. 2018 kuratierte sie die 10. Berlin Biennale für
zeitgenössische Kunst.


Elvira Dyangani Ose
1974 in Spanien geboren, seit 2017 Kuratorin bei Creative Time in New York. Ab
September 2018 übernimmt sie die Leitung des Showroom in London. Dyangani Ose
studierte Kunstgeschichte an der Universität Autònoma de Barcelona sowie
Geschichte und Theorie der Architektur an der Universität Politècnica de
Catalunya. Sie promovierte an der Cornell University in New York in
Kunstgeschichte und Visual Studies. Von 2004 bis 2006 war Dyangasi Ose Kuratorin
beim Centro Atlántico de Arte Moderno (CAAM) auf Gran Canaria, von 2006 bis 2008
im andalusischen Zentrum für zeitgenössische Kunst, dem CENTRO ANDALUZ DE ARTE
CONTEMPORANEO, von 2009 bis 2010 arbeitete sie als Kuratorin für das Arte
Invisible Programm, im Rahmen der ARCOmadrid. Zwischen 2011 und 2014 war sie als
Kuratorin für internationale Kunst bei der Tate Modern in London tätig und dort
u.a. auch für die Entwicklung der Bestände von Kunst aus Afrika und dessen
Diaspora verantwortlich. Dyangasi Ose ist seit 2014 Dozentin an der Goldsmiths
University of London für Visual Studies. 2015 kuratierte sie die achte Ausgabe
der International Biennal for Contemporary Art (GIBCA) in Göteborg.


Philippe Pirotte
1972 in Antwerpen, Belgien, geboren, lebt Philippe Pirotte in Frankfurt und
arbeitet dort als Rektor an der staatlichen Hochschule für bildende Künste -
Städelschule sowie als Direktor der Kunsthalle Portikus. Parallel ist er
Außerordentlicher Hauptkurator an der University of California Berkeley Art
Museum and Pacific Film Archive. Zudem berät er die Kadist Art Foundation
(Paris/San Francisco). 1999 war Pirotte einer der Mitbegründer des Contemporary
Art Center Objectif Exhibitions in Antwerpen, Belgien, wo er bis 2005 auch als
Künstlerischer Leiter tätig war. 2004-2013 war Pirotte Senior Advisor an der
Rijksakademie for Visual Arts in Amsterdam, 2005-2011 Direktor der Kunsthalle
Bern in der Schweiz. Als freischaffender Kurator war Pirotte u.a. für folgende
Ausstellungsort als Co-Kurator und Organisator tätig: Museum für Moderne Kunst
in Frankfurt (2014), Belgischer Pavillon auf der Venedig Biennale (2001),
Weltkulturenmuseum Frankfurt (2015), TOP contemporary Art Space Shanghai,
Shanghai Biennale, Contemporary Image Collective in Kairo und die Fundación
Celarg in Caracas, Venezuela. Zudem war er beratender Programmdirektor beim
Sifang Art Museum in Nanjing, kuratierte 2016 La Biennale de Montréal und war
2017 Mitglied des kuratorischen Teams der Jakarta Biennale. Philippe Pirotte hat
zahlreiche Essays über zeitgenössische Kunst und Künstler verfasst.


Jochen Volz
1971 in Braunschweig geboren. Er ist Kunsthistoriker und Ausstellungskurator.
Mai 2017 wurde Volz zum Direktor der Pinacoteca do Estado de São Paulo,
Brasilien, ernannt. Volz studierte von 1993 bis 1999 Kunstgeschichte,
Kommunikationswissenschaften und Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität
in München und an der Humboldt-Universität Berlin. Zwischen 2001 und 2004 war
Volz Kurator an der Ausstellungshalle Portikus in Frankfurt am Main, von 2012
bis 2015 Head of Programmes an den Serpentine Galleries in London und 2016
Kurator der 32. Biennale von São Paulo. 2017 kuratierte Volz den brasilianischen
Pavillon auf der 57. Biennale von Venedig.

‡25. April 2018


VIDEO REPORTAGE DER PRESSEKONFERENZ VOM 25.4.2018



Video der Vorstellung von Dr. Sabine Schormann als künftige Generaldirektorin
der documenta und Museum Fridericianum gGmbH Mehr

Video der Vorstellung von Dr. Sabine Schormann als künftige Generaldirektorin
der documenta und Museum Fridericianum gGmbH

‡25. April 2018


MIT NEUER STÄRKE ZUR DOCUMENTA 15



Nach spannungsreichen Monaten bricht die documenta und Museum Fridericianum
gGmbH in eine vielversprechende Zukunft auf: Dr. Sabine Schormann, derzeit
zuständig für zwei große Kulturstiftungen in Norddeutschland, wird als
Generaldirektorin die Schlüsselposition der Geschäftsführung besetzen. Die
Verträge wurden am gestrigen Dienstagabend unterzeichnet.Mehr

Nach spannungsreichen Monaten bricht die documenta und Museum Fridericianum
gGmbH in eine vielversprechende Zukunft auf: Dr. Sabine Schormann, derzeit
zuständig für zwei große Kulturstiftungen in Norddeutschland, wird als
Generaldirektorin die Schlüsselposition der Geschäftsführung besetzen. Die
Verträge wurden am gestrigen Dienstagabend unterzeichnet.

Wie Kassels Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der documenta,
Christian Geselle, betont, habe man mit Dr. Schormann eine kompetente
Persönlichkeit gefunden, um der documenta eine solide Basis und neue Perspektive
zu geben. „Es ist an der Zeit, nach vorne zu blicken. Am 18. Juni 2022 werden
wir die documenta 15 in Kassel eröffnen. Zu jeder Zeit war es mein Anliegen,
dass Kassel und die Welt positiv, bestärkt und mit großer Vorfreude auf unsere
künftigen Weltkunstausstellungen blicken können“, so Geselle.

Mit einer Interimsbesetzung der Geschäftsführung durch Wolfgang Orthmayr wurden
die laufenden Geschäfte abgesichert. Er wird in enger Abstimmung mit Dr. Sabine
Schormann bis zu ihrem Wechsel nach Kassel im Herbst dieses Jahres die
Gesellschaft managen. Unterstützen ließ man sich bei der Suche von einer
weltweit führenden Personalberatungsagentur.

„Ich bin hoch erfreut, mit Frau Dr. Schormann eine Führungsperson mit
internationaler Expertise im Kunst- und Kulturmanagement zu gewinnen", sagt
Oberbürgermeister Geselle und weist auf ihre berufliche Qualifikation hin. Sie
tritt die Leitung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH nach zuletzt 18
Jahren Erfahrung in der Doppelfunktion als Stiftungsdirektorin der
Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der VGH-Stiftung in Hannover an. Frau
Dr. Schormann entwickelte und profilierte beide Stiftungen zu ihrer heutigen
Bedeutung. Mit einer Fördersumme von jährlich ca. fünf Millionen Euro stärken
die beiden Stiftungen das Kulturangebot des Landes Niedersachsen, insbesondere
in den Bereichen Bildende Kunst, Museen, Musik, Literatur, Denkmalpflege und
historische Wissenschaften.

Zuvor etablierte Sabine Schormann den bundesweiten Tag des offenen Denkmals für
die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Von 1996 bis 2000 hatte sie die
Ausstellungsleitung für "Planet of Visions" und "Das 21. Jahrhundert" im
Themenpark der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover inne.

Die Weiterentwicklung der weltweit bedeutendsten Kunstausstellung documenta wird
von Schormanns fachlicher Kompetenz, insbesondere im Kunst- und Museumsbereich,
ihren innovativen Ansätzen, der Expertise im Management anspruchsvoller
Institutionen und Großveranstaltungen sowie ihrer langen Erfahrung im Umgang mit
künstlerischer Qualität profitieren.

„Ich verstehe meine Rolle als 'Ermöglicherin', das heißt, ich möchte der Kunst
mit der documenta weiterhin größtmögliche Entfaltung und öffentliche Wahrnehmung
zusichern, ohne dabei selbst künstlerisch einzugreifen“, formuliert Schormann.
Hierbei hat sie vollen Rückhalt und das Vertrauen der Gesellschafter Stadt
Kassel und Land Hessen. Oberbürgermeister Geselle: „Jetzt haben wir die Chance,
die documenta zeitgemäß aufzustellen und sie nachhaltig zu stärken.“ „Ich freue
mich, dass wir mit Dr. Sabine Schormann eine ausgewiesene Kulturexpertin für
diese zentrale Position gewinnen konnten. Diese Entscheidung ist ein weiterer
wichtiger Baustein, mit dem wir dafür sorgen, dass die documenta 15 wie geplant
2022 stattfinden kann, weiterhin zur ersten Adresse und Anlaufstelle für
Kunstfreunde aus aller Welt zählt und auch in Zukunft auf einem soliden
Fundament steht“, sagt Hessens Minister für Wissenschaft und Kunst sowie
stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Boris Rhein. „Die documenta ist ein
großer Glücksfall und Schatz für das Kulturland Hessen, den wir bewahren
müssen.“

Eine der ersten Aufgaben Sabine Schormanns wird es sein, die Suche einer
künstlerischen Leitung für die documenta 15 und für die Kunsthalle Fridericianum
zu initiieren und zu begleiten. Als Stiftungsdirektorin, u.a. verantwortlich für
die Niedersächsischen Musiktage und das Literaturfest Niedersachsen, ist sie von
einer kooperativen, auf engen Austausch bedachten Zusammenarbeit der
Gesamtleitung mit der kuratorischen Leitung überzeugt: „Ich bin mir der
Erwartungen und der großen Verantwortung bewusst – und freue mich auf diese
anspruchsvolle Aufgabe.“

Außerdem wird Frau Dr. Schormann den Prozess der Entwicklung des
documenta-Instituts aktiv begleiten. Neben diesen Verantwortlichkeiten möchte
Frau Dr. Schormann weitere Akzente in Kassel setzen - auch und gerade zwischen
den Ausstellungsjahren, um die documenta, die als Plattform für globalen
künstlerischen Austausch steht, auch in ihrer lokalen Verantwortung und
Verankerung herauszustellen.

‡11. April 2018


INTERIMS-GESCHÄFTSFÜHRUNG DER DOCUMENTA UND MUSEUM FRIDERICANUM GGMBH



Wolfgang Orthmayr hat zum 1. April 2018 die Geschäftsführung der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH interimsweise übernommen. „Wir sind sehr froh, dass
wir mit Wolfgang Orthmayr einen Interims-Geschäftsführer gewinnen konnten“,
erläutert Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Orthmayr (58) stammt aus Hamburg und
war bis Dezember 2017 als Commercial Director bei der Stage Entertainment GmbH
tätig. Zuvor arbeitete er als geschäftsführender Gesellschafter der M.A.D.
Kommunikationsgesellschaft mbH sowie in der Musikbranche unter anderem bei Sony
Music Entertainment und WOM World of Music. Ohne die jetzige Interimslösung wäre
es zeitweise zu einer Vakanz in der Geschäftsführung gekommen. Stadt Kassel und
Land Hessen haben vor, die Geschäftsführung der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH nach der Übergangsphase langfristig mit einer Person zu
besetzen, die einschlägige Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich des
Kulturmanagements vorweisen kann.Mehr

Wolfgang Orthmayr hat zum 1. April 2018 die Geschäftsführung der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH interimsweise übernommen. „Wir sind sehr froh, dass
wir mit Wolfgang Orthmayr einen Interims-Geschäftsführer gewinnen konnten“,
erläutert Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der
documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Orthmayr (58) stammt aus Hamburg und
war bis Dezember 2017 als Commercial Director bei der Stage Entertainment GmbH
tätig. Zuvor arbeitete er als geschäftsführender Gesellschafter der M.A.D.
Kommunikationsgesellschaft mbH sowie in der Musikbranche unter anderem bei Sony
Music Entertainment und WOM World of Music. Ohne die jetzige Interimslösung wäre
es zeitweise zu einer Vakanz in der Geschäftsführung gekommen. Stadt Kassel und
Land Hessen haben vor, die Geschäftsführung der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH nach der Übergangsphase langfristig mit einer Person zu
besetzen, die einschlägige Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich des
Kulturmanagements vorweisen kann.

‡ 5. März 2018


DOCUMENTA 14: DAYBOOK GEWINNT BRONZEMEDAILLE DER „SCHÖNSTEN BÜCHER AUS ALLER
WELT“ 2018

Titelseite des documenta 14: Daybook, deutsche Ausgabe



„Ein Ausstellungsführer, Katalog, Begleitbuch, Reader zur documenta 14? Alles
falsch. Das Daybook versteht sich als ein Hybrid, der freilich die vergangene
Documenta dokumentiert, der aber mehr noch auf die zeitlose Gültigkeit der Kunst
pocht. […]Mehr

„Ein Ausstellungsführer, Katalog, Begleitbuch, Reader zur documenta 14? Alles
falsch. Das Daybook versteht sich als ein Hybrid, der freilich die vergangene
Documenta dokumentiert, der aber mehr noch auf die zeitlose Gültigkeit der Kunst
pocht. […]

Man könnte sagen, dass Idee, Leitmotiv und Gestaltung im Falle dieses Buches
Synonyme sind. So sehr verdichtet sich hier die herkömmliche Reihenfolge der
Buchentstehung, dass sich über die Gestaltung allein kaum sprechen
lässt.“schreibt Rolf Wöhrle auf der Website der Stiftung Buchkunst über das im
Rahmen der documenta 14 entstandenen Daybooks, welches zu den diesjährigen
Preisträgen der „Schönsten Bücher aus aller Welt“ für die Schweiz gewählt wurde
und von Julia Born und Laurenz Brunner gestaltet wurde.

Der seit 1963 in jährlich in Leipzig stattfindende internationale
Buchgestaltungswettbewerb zählt als weltweit einzigartig. Eine internationale
Jury von Gestaltern bewertete über 600 Einsendungen aus 33 Ländern in der
Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Die Preisverleihung findet im Rahmen
der Leipziger Buchmesse statt.

Das documenta 14 Daybook betont mit seiner tagebuchartigen Struktur sowohl die
163 Kalendertage der Ausstellung – eine erstmalige Verlängerung der traditionell
100 Tage dauernden documenta – als auch den persönlichen und subjektiven Zugang
der Besucherinnen zum Geschehen. Allen documenta Künstlerinnen wurde im Daybook
ein Tag überlassen, der im Buch sowohl einen in Auftrag gegebenen Text
beinhaltet, als auch von den Künstlerinnen speziell für die Publikation
ausgewählte Bilder. Die Texte wurden von unterschiedlichsten Autorinnen und
Autoren verfasst – Kritikerinnen, Kuratorinnen, Dichterinnen,
Schriftstellerinnen, Historikerinnen – und geben in verschiedenen literarischen
Formen – als Kritik, in Briefen, Gedichten und Parabeln – tiefgehende Einblicke
in die künstlerische Praxis der Künstlerinnen und Künstler. Ergänzt wird das
Daybook durch zwei Broschüren, jeweils eines für Athen und Kassel, die in der
Ausstellung erhältlich sind. Die Broschüren können in den Schutzumschlag des
Daybook eingelegt werden und vervollständigen damit das Buch.


documenta 14: Daybook
Herausgegeben von Quinn Latimer und Adam Szymczyk
Separate englische, deutsche und griechische Ausgaben
Julia Born und Laurenz Brunner, Zürich
Prestel Verlag
ISBN 978-3-7913-5654-9

www.stiftung-buchkunst.de/de/schoenste-buecher-aus-aller-welt.html

‡17. Januar 2018


EIN OBELISK FÜR KASSEL- DIE STADT KASSEL UND DER KÜNSTLER OLU OGUIBE RUFEN
GEMEINSAM ZU EINER SPENDENAKTION AUF



„Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt“, ein Zitat aus dem
Matthäus-Evangelium, steht als humanistische Botschaft in den Sprachen Deutsch,
Englisch, Türkisch und Arabisch in goldenen Lettern auf dem 16,20 Meter hohen
Obelisken auf dem Königsplatz. Es ist eine Arbeit von Olu Oguibe, der sich in
seiner Kunst immer wieder in unterschiedlicher Weise mit Flucht und Migration
beschäftigt und den Obelisken für die documenta 14 in Kassel geschaffen hat.Mehr

„Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt“, ein Zitat aus dem
Matthäus-Evangelium, steht als humanistische Botschaft in den Sprachen Deutsch,
Englisch, Türkisch und Arabisch in goldenen Lettern auf dem 16,20 Meter hohen
Obelisken auf dem Königsplatz. Es ist eine Arbeit von Olu Oguibe, der sich in
seiner Kunst immer wieder in unterschiedlicher Weise mit Flucht und Migration
beschäftigt und den Obelisken für die documenta 14 in Kassel geschaffen hat.

Viele Bürgerinnen und Bürger haben den Wunsch geäußert, der Obelisk möge in
Kassel verbleiben. Die Stadt Kassel hat dies zum Anlass genommen mit dem
Künstler Olu Oguibe eine gemeinsame Spendenaktion vorzubereiten, um die Arbeit
als dauerhaftes Außenkunstwerk für Kassel zu erwerben und zu erhalten. Die
Arbeit würde damit in einer Reihe von inzwischen sechzehn Installationen stehen,
die seit 1977 in Kassel im städtischen Raum repräsentativ von vergangenen
documenta-Ausstellungen zeugen.

Neu ist in diesem Fall der gemeinsame Spendenaufruf der Stadt Kassel mit dem
Künstler, um die Ankaufsumme von insgesamt 600 000 Euro aufzubringen.
Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich mit ihren Spenden am Erhalt des
Obelisken in Kassel zu beteiligen und damit den Verbleib des Obelisken in Kassel
zu ermöglichen.


Eine Bereicherung für das kulturelle Erbe der documenta-Stadt
Zu dem im Obelisk-Kunstwerk realisierten Anliegen erklärte Olu Oguibe: „Der
Obelisk wurde ausdrücklich für Kassel und für den öffentlichen Platz
angefertigt, auf dem er steht. Hintergrund ist nicht die Politik, sondern die
Geschichte der Stadt als einladender Ort sowie die einfachen, von allen
anzustrebenden menschlichen Werte. Gastfreundschaft und Dankbarkeit sind keine
politischen Themen. Der Obelisk ist gleichzeitig ein einzigartiges Kunstwerk und
eine zusätzliche Bereicherung für das kulturelle Erbe der documenta-Stadt und
die täglichen sozialen Interaktionen ihrer Bürger. Dieses Werk ähnelt keinem
anderen, das in der jüngsten Vergangenheit nach Kassel gekommen ist.“

Und hinsichtlich der Reaktionen aus seine Arbeit führte es aus: „Ich fühle mich
geehrt, dass es viele auf einer tiefen, menschlichen Ebene berührt hat. Ich bin
auch darüber sehr glücklich, dass sich die Mehrheit mit Nachdruck für sein
Bleiben in der Stadt ausgesprochen hat, und ich teile selbstverständlich diesen
Wunsch. Seit dem Ende der documenta haben andere Städte, auch Nachbarstädte in
der Region, den Wunsch geäußert, den Obelisken zu erwerben, aber ich habe immer
darauf bestanden, dass der Obelisk für die Kasseler und den Königsplatz gemacht
wurde. Jetzt müssen wir die Ressourcen zusammenlegen. Ich ermutige alle, ihr
Bestes zu geben und uns dabei zu helfen, das Nötige zu tun, um den Obelisken in
Kassel zu halten.“

Ein für die documenta 14 repräsentatives Kunstwerk
Kassels Kulturdezernentin Susanne Völker würdigt das Kunstwerk und seine
Wirkungsweise in Kassel: „Jede documenta hinterlässt ihre Spuren im Bewusstsein
der Menschen ebenso wie im Stadtbild Kassels. Die documenta 14 war geprägt von
einem politischen kuratorischen Konzept, das bewusst globale Fragen des
Zeitgeschehens in den Fokus genommen hat. Vor diesem Hintergrund wurde auch der
Obelisk des New Yorker Künstlers Olu Oguibe als Arbeit der d14 mit dem Arnold
Bode Preis ausgezeichnet. Die Arbeit bezieht sich auf die Thematiken von Flucht
und Exil und setzt sie mit ihrer humanistischen Botschaft ‚Ich war ein Fremdling
und ihr habt mich beherbergt‘ spannungsreich in Beziehung zur Kasseler
Stadtbevölkerung, Gästen und Angekommenen in unserer Stadt. Dabei ist er bewusst
kein zentral platziertes Herrschaftssymbol, sondern ein Symbol und Ort inmitten
der Geschäftigkeit.“

Engagement und die Unterstützung aus der Bevölkerung ist für Ankauf notwendig
Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass eine von der Stadt Kassel eingesetzte
Ankaufskommission nach jeder documenta zwar repräsentative Kunstwerke für die
Städtische Sammlung zum Ankauf vorschlägt, nicht jedoch Außenkunstwerke. Auch in
der Vergangenheit konnten diese Werke erst durch das Engagement und die
Unterstützung aus der Bevölkerung und durch Kasseler Unternehmen ermöglicht
werden. „Viele Menschen haben sich für den Obelisken stark gemacht. Der Obelisk
von Olu Oguibe ist ein für die documenta14 repräsentatives und preisgekröntes
Kunstwerk, das sowohl viel persönlichen Zuspruch und Aufmerksamkeit als auch
politische Auseinandersetzung erfahren hat. Das rechtfertigt in mehrfacher
Hinsicht die Bemühungen um einen Verbleib des Obelisken in Kassel.“

Wenn das Spendenziel nicht erreicht wird
Wie Kulturdezernentin Völker erläuterte, sieht die Vereinbarung mit Olu Oguibe
auch die Möglichkeit vor, dass das Spendenziel nicht erreicht wird. Für diese
Variante wird es nach einer Laufzeit von drei Monaten dem Künstler überlassen,
ob er die dann erreichte Summe als Kaufpreis akzeptieren möchte. „Sollte dies
nicht der Fall sein und der Obelisk somit nicht angekauft werden, erhalten alle
Spenderinnen und Spender ihr Geld zurück. Olu Oguibe stellt sich damit ganz
bewusst einer transparenten und bürgerschaftlichen Entscheidung zum Ankauf
seines Kunstwerks“, so Kulturdezernentin Völker.

Spendenkonto ist eingerichtet

Die Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden:
Kassel documenta Stadt
IBAN: DE16 5205 0353 0000 0110 99
BIC: HELADEF1KAS

Da in dieser Spendenaktion die Absicht besteht, dass im Fall des Nichtankaufs
eine Rücküberweisung des gespendeten Betrags erfolgt, bitten wir um folgende
Angaben: Spendenzweck: Obelisk sowie der Name des Spenders beziehungsweise der
Firma und die genaue Anschrift.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

presse@kassel.de
Telefon 0561 787 1231
Telefax 0561 787 87
Rathaus, 34112 Kassel
www.stadt-kassel.de

Pressesprecher: Claas Michaelis
Pressesprecherin für Kultur: Petra Bohnenkamp


‡15. Dezember 2017


EVALUATION DOCUMENTA 14



Die documenta gilt als die weltweit größte und bedeutendste Ausstellung für
zeitgenössische Kunst. Sie ist zu einem Seismograph der internationalen
Kunstszene avanciert.Mehr

Die documenta gilt als die weltweit größte und bedeutendste Ausstellung für
zeitgenössische Kunst. Sie ist zu einem Seismograph der internationalen
Kunstszene avanciert.

Vom 10. Juni bis 17. September 2017 fand in Kassel die 14. Ausgabe der documenta
statt. In Athen war die Ausstellung vom 08. April bis zum 16. Juli 2017 zu
sehen. Mehr als eine Million Besucherinnen sahen die Ausstellung in beiden
Städten während der Laufzeit von 163 Tagen. Das macht die documenta 14 zur
meistbesuchten Ausstellung zeitgenössischer Kunst aller Zeiten. Während der 100
Tage der documenta 14 in Kassel wurden 891.500 Besucherinnen begrüßt. In Athen
wurden die Ausstellungsorte der documenta 14 über 339.000 Mal besucht, sodass
die documenta 14 die bestbesuchte Ausstellung zeitgenössischer Kunst mit
mehreren Ausstellungsorten in der Geschichte Griechenlands ist.

Mit der documenta besitzt die Stadt Kassel und das Land Hessen, aber auch
Deutschland eine prägnante, außerordentlich erfolgreiche Marke, die jeweils
weltweit einen reflektierten und strittigen Diskurs über Aufgaben und Funktion
zeitgenössischer Kunst, notwendiger Neuorientierungen und potentieller
Perspektivwechsel anregt. Sie kommuniziert für Stadt und Land ein positives
Image der Kreativität, Aufgeschlossenheit und Innovation, vermittelt Prestige
und mediale Orientierung.

Die documenta hat eine weltweit einzigartige Stellung. Die internationale
Resonanz auf die documenta 14 hat dies bestätigt und löste wichtige kultur- und
städtetouristische Impulse aus. Der Anteil internationaler Besucher_Innen ist
weiter gestiegen. 95 % der in dieser Evaluation Befragten kommen nur wegen der
documenta nach Kassel und tragen zur Profilierung von Stadt und Land bei.

Die Universität Kassel / Hochschule Fulda hat auch zur documenta 14 unter der
Leitung von Prof. Dr. Gerd-Michael Hellstern und Prof. Dr. Joanna Ożga diese
repräsentativen Ergebnisse in einer Evaluation zur documenta 14
zusammengestellt.

‡15. November 2017


TERMIN FÜR DOCUMENTA 15 STEHT FEST



In seiner Sitzung am 15. November 2017 hat der Aufsichtsrat der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH beschlossen, dass die Ausstellung in Kassel vom 18.
Juni bis 25. September 2022 stattfinden wird. Mehr

In seiner Sitzung am 15. November 2017 hat der Aufsichtsrat der documenta und
Museum Fridericianum gGmbH beschlossen, dass die Ausstellung in Kassel vom 18.
Juni bis 25. September 2022 stattfinden wird.

‡10. Juni 2017


HEUTE ERÖFFNET DIE AUSSTELLUNG DER DOCUMENTA 14 IN KASSEL

Marta Minujín, The Parthenon of Books, 2017,
 Stahl, Bücher, Kunststoffolie,
Friedrichsplatz, Kassel, documenta 14, Foto: Roman März



Heute, am 10. Juni 2017, eröffnet die Ausstellung der documenta 14 in Kassel. An
mehr als 30 verschiedenen Orten, öffentlichen Institutionen, Plätzen, Kinos und
Universitätsstandorten werden mehr als 160 internationale Künstler_innen ihre
für die documenta 14 konzipierten Arbeiten vorstellen. Die Ausstellungsorte sind
täglich von 10-20 Uhr geöffnet. Tickets für die Ausstellung können im Webshop
der documenta sowie in den Shops vor Ort am Friedrichsplatz, an der documenta
Halle, der Neuen Galerie und der Neuen Neuen Galerie (Neue Hauptpost) gekauft
werden. Bitte beachten Sie die Ticketinformationen auf diese Seite.Mehr

Heute, am 10. Juni 2017, eröffnet die Ausstellung der documenta 14 in Kassel. An
mehr als 30 verschiedenen Orten, öffentlichen Institutionen, Plätzen, Kinos und
Universitätsstandorten werden mehr als 160 internationale Künstler_innen ihre
für die documenta 14 konzipierten Arbeiten vorstellen. Die Ausstellungsorte sind
täglich von 10-20 Uhr geöffnet. Tickets für die Ausstellung können im Webshop
der documenta sowie in den Shops vor Ort am Friedrichsplatz, an der documenta
Halle, der Neuen Galerie und der Neuen Neuen Galerie (Neue Hauptpost) gekauft
werden. Bitte beachten Sie die Ticketinformationen auf diese Seite.


Orientierung auf der documenta 14
Der Künstlerische Leiter Adam Szymczyk schlägt einen Parcours für den Besuch der
documenta 14 in Kassel vor. Dieser beginnt am ehemaligen unterirdischen Bahnhof
(KulturBahnhof) und erstreckt sich über die Nordstadt über den Friedrichsplatz
in Richtung Süden bis zu der Torwache, dem unvollendeten Tor zur Stadt. Den
Parcours sowie Informationen zu den Ausstellungsorten finden Sie hier. Die
Info-Karte mit allen Ausstellungsorten der documenta 14 in Kassel können sie
hier herunterladen. Die beiden Hauptpublikationen der documenta 14 sind das
documenta 14: Daybook und Der documenta 14 Reader. Der documenta 14 Reader, eine
kritische Anthologie, behandelt Fragen der Ökonomie, der Sprache und der
Kolonialität von Macht, während das documenta 14: Daybook den an der documenta
14 beteiligten Künstlerinnen gewidmet ist. Ergänzt wird das Daybook durch zwei
Broschüren (Map Booklets), jeweils eines für Athen und Kassel, die überall dort
erworben werden können, wo die Publikationen erhältlich sind. Die Broschüren
können in den Schutzumschlag des Daybook eingelegt werden und vervollständigen
damit das Buch. Sie liefern generelle Informationen zu den Ausstellungsorten und
eine Liste der ausgestellten Werke. Weiteres Informationsmaterial über die
documenta 14 sowie das tägliche Veranstaltungsprogramm erhalten Sie im Presse-
und Informationszentrum am Friedrichsplatz 4 in 34117 Kassel und in der Mourouzi
Straße 16 in 10674 Athen sowie im Public Paper, der zweiwöchentlichen Zeitung
der documenta 14, die in allen Ausstellungsorten kostenfrei ausliegt. Das
vollständige Veranstaltungsprogramm der documenta 14 finden Sie im Kalendar.

Bücherspenden für The Parthenon of Books
The Parthenon of Books ist ein Kunstwerk im Prozess, das auf der Beteiligung der
Öffentlichkeit basiert. Tausende Bücher wurden bereits für die Installation nach
Vorbild des Tempels auf der Athener Akropolis gespendet, die derzeit auf dem
Kasseler Friedrichsplatz erbaut wird. Auch während der Ausstellung können vor
Ort noch Bücher abgegeben werden, um den Parthenon mit einst oder gegenwärtig
verbotenen Büchern aus der ganzen Welt zu gestalten. Wir laden Sie herzlich ein,
zu Ihrem Besuch der Ausstellung ein Buch mitzubringen und so selbst ein Teil des
Werks zu werden.

Besucherinnenumfrage
Während die documenta 14 in Kassel heute eröffnet wird, ist die Ausstellung seit
dem 8. April in Athen zu sehen. In Athen zählt die documenta 14 bereits 244.000
Besuche an den verschiedenen Ausstellungsorten, den Werken im öffentlichen Raum
und bei den zahlreichen Veranstaltungen und Performances rund um die Stadt. Die
Besuche werden am Eingang von jedem Veranstaltungsort der documenta 14, Werken
im öffentlichen Raum sowie Veranstaltungen gezählt. Die documenta 14 hat während
der ersten neun Wochen Besucherinnenbefragungen durchgeführt: 43 Prozent der
Ausstellungsbesucherinnen sind griechische Besucherinnen und kommen aus Athen,
Thessaloniki, Patras, Volos und anderen Teilen Griechenlands; ein Viertel der
Besucherinnen kommen aus Deutschland, die weiteren Besucherinnen kommen aus der
ganzen Welt (mehr als 56 verschiedene Länder), um die Ausstellung an den
verschiedenen Orten zu besichtigen, an Veranstaltungen teilzunehmen, Konzerte zu
hören und die vielen Ebenen des Programms der documenta 14 in Athen zu erleben.
Laut Umfrage ist es für viele der griechischen und internationalen Besucherinnen
der erste Besuch einer documenta. Die Besucherumfrage wurde von der Universität
Kassel in Zusammenarbeit mit der Universität Athen durchgeführt.


‡26. April 2017


DAS PARLAMENT DER KÖRPER
KASSEL, 27.–29. APRIL 2017
WIE FÜHLT MAN SICH ALS PROBLEM?

iQhiya, The Portrait, 2016, Performance, Foto: Stathis Mamalakis



Die Öffentlichen Programme der documenta 14 – das Parlament der Körper – sind
entstanden aus den Erfahrungen des sogenannten „langen Sommers der Migration“ in
Europa, der nicht nur ein Versagen der modernen repräsentativen demokratischen
Institutionen sondern auch ein Versagen der Ethik der Gastfreundschaft
offenbarte. Das Parlament lag in Trümmern. Das wahre Parlament jedoch kam auf
der Straße zusammen – als Versammlung unrepräsentierter und undokumentierter
Körper, die sich Sparmaßnahmen und der fremdenfeindlichen Politik
widersetzten.Mehr

Die Öffentlichen Programme der documenta 14 – das Parlament der Körper – sind
entstanden aus den Erfahrungen des sogenannten „langen Sommers der Migration“ in
Europa, der nicht nur ein Versagen der modernen repräsentativen demokratischen
Institutionen sondern auch ein Versagen der Ethik der Gastfreundschaft
offenbarte. Das Parlament lag in Trümmern. Das wahre Parlament jedoch kam auf
der Straße zusammen – als Versammlung unrepräsentierter und undokumentierter
Körper, die sich Sparmaßnahmen und der fremdenfeindlichen Politik widersetzten.

Die Welt durchläuft einen Prozess der „Gegenreform“. Diese hat zum Ziel, die
weiße männliche Vorherrschaft wiederherzustellen und demokratische
Errungenschaften rückgängig zu machen, für die die Bewegungen von
Arbeiter_innen, die antikolonialen, indigenen, ökologischen, feministischen,
sexuellen und anti-psychiatrischen Bewegungen in den vergangenen zwei
Jahrhunderten gekämpft haben. In diesem Kontext wird das Parlament der Körper zu
einer Plattform des Aktivismus, der Allianzen und der Kooperation.

Nach acht Monaten mit Aktivitäten in Athen tagt das Parlament der Körper
erstmals in Kassel und ruft zur Bildung einer antifaschistischen,
transfeministischen und antirassistischen Koalition auf. Das Parlament der
Körper richtet W. E. B. Du Bois’ Frage: „Wie fühlt man sich als Problem?“ als
mögliche Interpellation an die „99 Prozent“ der Weltbevölkerung – unter
Berücksichtigung des Prozesses, den der afrikanische Philosoph Achille Mbembé
als das „Schwarzwerden der Welt“ beschrieben hat. Während das moderne koloniale
und patriarchale Regime die „Arbeiterin“, die „Hausfrau“, den „Schwarzen“, das
„Indigene“ und den „Homosexuellen“ erfand, bringen heutige Regierungsmethoden
neue Formen der Unterwerfung hervor: von kriminalisierten Musliminnen bis zu
Migrantinnen ohne Papiere, von prekär beschäftigten Arbeiterinnen bis zu
Obdachlosen, von Menschen mit Behinderung und den Kranken als Konsumentinnen der
Industrie der Normalisierung zu sexualisierten Arbeiterinnen, zu Transsexuellen
ohne Papiere.

Dieses performative Zusammenkommen etabliert keine Hierarchien zwischen sich
radikal unterscheidendem Wissen, Sprachen und Praktiken, zwischen Aktivismus und
Performance, zwischen Theorie und Poesie, zwischen Kunst und Politik: Kollektiv
versuchen wir uns an der Herstellung eines öffentlichen Raums der Sichtbarkeit
und der Artikulation. Hier versammeln sich Menschen, die für den heutigen
hegemonialen Diskurs zum „Problem“ geworden sind. Wir haben keine gemeinsamen
Identitäten, sondern wir sind mehr durch die verschiedenen Formen der
Unterdrückung, Vertreibung und Enteignung miteinander verbunden, als durch
unsere Hautfarben, Geschlechter, Gender oder Sexualitäten. Das Parlament der
Körper besteht nicht aus Identitäten, sondern aus kritischen Prozessen der
Ent-Identifikation.
(Paul B. Preciado)

PROGRAMM

Donnerstag, 27. April 2017

FRIDERICIANUM
15 Uhr Einführung von Adam Szymczyk und Paul B. Preciado
15:15 Uhr Boris Buden, Fascism: A Crime in Search of Perpetrators
16 Uhr iQhiya, Fresh off the Boat
16:45 Uhr Ulrich Schneider, Facing History and Ourselves: Preserving Memory –
Acting Today – Change for the Future
17:30 Uhr Chto Delat, Here Me Burning
18 Uhr Evelyn Taocheng Wang, Idle Chatter 2nd – Holzwege

19 Uhr PAUSE

20 Uhr Dimitris Kousouris, Old and New Fascisms and Antifascisms
20:45 Uhr Lerato Shadi, Dinonyane tse Pedi
21:15 Uhr Die Apatride-Gesellschaft des politischen Anderen (Max Jorge Hinderer
Cruz, Nelli Kambouri, Margarita
Tsomou), Integrated World Capitalism and the Ithagenia Condition: On Indigenous
Knowledge in the European Crisis, Migration and Borders, the Coloniality of
Contemporary Capitalism, and Self-Determined Otherness
22 Uhr Zoe Mavroudi, The Witch Hunts of Athens: An Experiment for a New Europe
22:45 Uhr Raúl de Nieves, La Mosca/The Fly

23:15 Uhr PAUSE

00:30 Uhr Adespotes Skiles, The Waltz of the Dirty Streets
1:30 Uhr LOTIC

(Ungeplante Interventionen von Mattin)

Freitag, 28. April 2017

FRIDERICIANUM

10–15 Uhr Georgia Sagri, Attempt. Come
15 Uhr Franco “Bifo” Berardi, Questions About the Double-Headed Monster That Is
Destroying Life on the Planet, and How to Deal with It
15:45 Uhr Grada Kilomba, Illusions
16:15 Uhr Tatiana Roque, Back to the Closet! A Backlash Against Emerging
Political Subjectivities
17 Uhr Zülfukar Çetin, Bodily Autonomy of Refuged Sex Workers and the
Moralization of the Sex of the Other
17:45 Uhr María Galindo, Manifesto and How to Deal with the Feminist
Insurrection

19 Uhr PAUSE
20–22:30 Uhr ALLIANCES BETWEEN MINOR INSTITUTIONS
Stavros Stavrides, Emergent Common Spaces: Reinventing the Politics of Sharing
Anna Dević/WHW, From Partisan Exhibitions to Exhibitions of Partisanship
Gigi Argyropoulou, (Im)potential Resistances
Emanuele Braga, Beyond Work and Private Property, the Macao Experience as an
Institution of the Commons
Maria Mitsopoulou und Mariza Avgeri, Clercking
Vasyl Cherepanyn, Thinking Under Attack: On the International Principles of
Contemporary Antifascism
Olga Lafazani, Subverting the Borders Between Host and Hosted. The Everyday Life
in City Plaza Project
Chto Delat (Dmitry Vilensky), To be a Dissident: Screening and Questioning

22:30 Uhr PAUSE

23:30 Uhr Vaginal Davis, No One Leaves Delila
00:15 Uhr Boris Baltschun and Serge Baghdassarians, Backing Track
00:45 Uhr The Boy

(Ungeplante Interventionen von Mattin)

Samstag, 29. April 2017

FRIDERICIANUM

12 Uhr Filmvorführung, Aris Chatzistefanou, Fascism Inc, 2015, Griechenland, 73
min.

Griechisch mit englischen und deutschen Untertiteln

16–18:30 Uhr ALLIANCES BETWEEN ANTIFASCIST MOVEMENTS FROM ATHENS AND KASSEL
Aris Chatzistefanou
Ayşe Güleç
Dimitris Kousouris
Thanassis Kampagiannis
Kassel postcolonial (Joshua Kwesi Aikins und Evelyn Wangui)
Forensic Architecture (Stefanos Lividis)
Magda Fyssa
Yannis Nifakos
Die Gesellschaft der Freunde von Halit und Initiative 6. April (Lilimor Kuht,
Serdar Kazak, und Fritz Laszlo Weber)
Eleftheria Tompatzoglou
Natascha Sadr Haghighian
Niovi Zarampouka-Chatzimanou

19 Uhr PAUSE
20 Uhr Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, An Alignment of Contested Bodies and
Spaces: On Alterity, Asynchrony, and Heterogeneity
20:45 Uhr Alfredo Jaar, It is Difficult
21:45 Uhr Cecilia Vicuña, Breaking the Heart of Creation
22:30 Uhr Schwabinggrad Ballett & Arrivati, Beyond Welcome

(Ungeplante Interventionen von Mattin)

‡26. April 2017


UNIVERSITÄT KASSEL BESETZT DOCUMENTA-PROFESSUR MIT NORA STERNFELD

Prof. Dr. Nora Sternfeld. Foto: Daniel Shaked.



Prof. Dr. Nora Sternfeld wird neue documenta-Professorin an der Kunsthochschule
Kassel, die Teil der Universität Kassel ist. Die Österreicherin hat derzeit eine
Professur an der Aalto-Universität in Helsinki/Finnland inne. Damit hat die
Universität Kassel rechtzeitig vor Beginn der documenta 14 in Kassel eine
Personalie mit Ausstrahlung in die internationale Kunstwelt entschieden.
Sternfeld wird sich unter anderem in den Aufbau eines geplanten
documenta-Instituts einbringen.Mehr

Prof. Dr. Nora Sternfeld wird neue documenta-Professorin an der Kunsthochschule
Kassel, die Teil der Universität Kassel ist. Die Österreicherin hat derzeit eine
Professur an der Aalto-Universität in Helsinki/Finnland inne. Damit hat die
Universität Kassel rechtzeitig vor Beginn der documenta 14 in Kassel eine
Personalie mit Ausstrahlung in die internationale Kunstwelt entschieden.
Sternfeld wird sich unter anderem in den Aufbau eines geplanten
documenta-Instituts einbringen.

Prof. Dr. Nora Sternfeld. Foto: Daniel Shaked. Sternfeld (41) wurde 2012 in
Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien
promoviert. Noch im selben Jahr trat sie eine Professur für Curating and
Mediating Art an der Aalto-Universität an. Zuvor hatte sie verschiedene
Lehraufträge inne, darunter im Jahr 2009 auch an der Kunsthochschule Kassel. Zu
ihren Forschungsschwerpunkten zählen Theorie und Praxis des Ausstellens,
Kritische Museumsforschung, Kunstvermittlung und Bildungstheorie sowie
kuratorische und künstlerische Forschung.

„Eines der wesentlichen Ziele meiner Forschungsarbeit sehe ich darin, Kassel als
international relevanten Standort für Ausstellungstheorie und -praxis zu
positionieren, auch in der Zeit zwischen den alle fünf Jahre stattfindenden
Ausstellungen“, kündigte Sternfeld an. Sie ist neben Forschung und Lehre
eingebunden in die Konzeption eines documenta-Instituts, das auch das bestehende
documenta-Archiv umfassen soll. Die Universität und die Kunsthochschule Kassel
arbeiten hier eng mit der Stadt Kassel und der documenta GmbH zusammen. Die
Kunsthochschule ist ein teilautonomer Bereich der Universität Kassel.

Formal tritt Sternfeld die Professur an der Kunsthochschule Kassel am 1.1.2018
an, da sie zunächst noch Projekte in Finnland zu Ende bringt. Sie übernimmt
jedoch schon in diesem Sommersemester einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule
und ist damit bereits während der documenta 14 und darüber hinaus in Kassel
präsent. In einem öffentlichen Vortrag stellt sich Frau Prof. Sternfeld am
Donnerstag, 18. Mai, vor: um 17 Uhr im Hörsaal der Kunsthochschule Kassel,
Menzelstraße 13. Titel: „PARA-MUSEUM DER 100 TAGE. Die documenta zwischen
Ereignis und Institution“.

„Ich freue mich, dass wir Frau Sternfeld für diese Professur gewinnen konnten,
die für die nationale und internationale Wahrnehmbarkeit der Universität Kassel
eine große Bedeutung hat“, sagte der Präsident der Universität Kassel, Prof. Dr.
Reiner Finkeldey. „Das wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass es ein
insgesamt sehr starkes Bewerberfeld gab. Ich bin sicher, dass Frau Sternfeld zur
regionalen ebenso wie zur internationalen Vernetzung der Universität Kassel und
der Kunsthochschule beitragen wird. Das stärkt die Wahrnehmbarkeit von Stadt,
Universität und documenta gleichermaßen.“

Prof. Joel Baumann, Rektor der Kunsthochschule Kassel, über die neue Professur:
„Die Kunsthochschule Kassel freut sich über die Einrichtung eines dauerhaften
documenta-Instituts in Kassel. Die documenta hat ihren Ursprung in der
Kunsthochschule und ist auf vielfältige Weise mit ihr verbunden. Viele unserer
Lehrenden waren teilnehmende Künstlerinnen und Künstler der documenta. Seit
ihren Anfängen beteiligen sich auch unsere Studierenden aktiv an Organisation,
Kommunikation und Vermittlung der documenta. So sind wir als Bildungsinstitution
mit der Ausstellung unweigerlich und fortwährend verzahnt. Diese Verbindung
weiter auszubauen, die Kunst-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften
einzubeziehen und zugleich künstlerische Forschung und Recherche zu
thematisieren, bestärkt diese profilbildende und einzigartige Kooperation und
hebt Kassel als Kultur- und Bildungsstandort besonders hervor. Deshalb ist es
unser Anliegen, die Verstetigung der documenta-Professur an der Kunsthochschule
sicherzustellen.“

Die genaue Denomination der Professur lautet „Kunstwissenschaften/documenta“.
Sie wird für fünf Jahre finanziert aus Mitteln des Innovations- und
Strukturentwicklungsbudgets des Landes Hessen und kann in der Aufbauphase zudem
auf Mittel der Stiftung Hübner und Kennedy GmbH zurückgreifen. Danach streben
die Kunsthochschule und die Universität eine Entfristung an.

‡26. April 2017


OPENING OF DOCUMENTA 14’S PRESS AND INFORMATION CENTER IN KASSEL



The documenta 14 Press and Information Center opens its doors in Kassel
tomorrow, Thursday, 27 April. We warmly invite you to come by and visit us at
Friedrichsplatz 4 in the former building of Leder Meid between 12 and 4 pm.Mehr

The documenta 14 Press and Information Center opens its doors in Kassel
tomorrow, Thursday, 27 April. We warmly invite you to come by and visit us at
Friedrichsplatz 4 in the former building of Leder Meid between 12 and 4 pm.

The documenta 14 Press and Information Center in Kassel is an information site
and first point of contact for all visitors and members of the press. In the
Press and Information Center we provide information materials on documenta 14,
answer your questions and inform you about the program of events. Journalists
can accredit themselves at the center and use the workplaces on-site during the
exhibition.

On the occasion of the Press and Information Center’s opening we offer the
possibility to purchase tickets for documenta 14. Select documenta 14 articles
as well as the publications documenta 14: Daybook and The documenta 14 Reader
are available as of tomorrow. Visitors who would like to donate books for The
Parthenon of Books are very welcome to submit these at the Press and Information
Center.

Address
Friedrichsplatz 4
34117 Kassel

Opening days and hours
April 27–June 4, 2017
Tuesday–Saturday, 10 am–2 pm
June 5–September 17, 2017
10 am–8 pm daily


‡21. April 2017


EINLADUNG ZUM VORTRAG „WIE DIE FOTOGRAFIE ZUR DOCUMENTA KAM“

AUS DEM DOCUMENTA ARCHIV #2

© 2012 documenta Archiv



Einladung zum bebilderten Vortrag von Klaus Honnef am 27. April 2017

Vor einem halben Jahrhundert galt die Berufung in das Leitungsteam einer
documenta als besondere Auszeichnung, sozusagen als letzter Schritt vor der
Aufnahme in den Olymp der Kunstgeschichte. Damals stellte man sich den Weg noch
als eine Art dialektischen Fortschreitens vor. Mit der documenta 5, der ersten
von zweien, an denen Klaus Honnef maßgeblich beteiligt war, sollte sich das
ändern: Statt Karriereschub fortan Karriereaufschub oder gar Karriereknick,
statt ästhetischer Gewissheiten, Fragen, Probleme, Widersprüche. Die Gründe sind
vielfältig.Mehr

Einladung zum bebilderten Vortrag von Klaus Honnef am 27. April 2017

Vor einem halben Jahrhundert galt die Berufung in das Leitungsteam einer
documenta als besondere Auszeichnung, sozusagen als letzter Schritt vor der
Aufnahme in den Olymp der Kunstgeschichte. Damals stellte man sich den Weg noch
als eine Art dialektischen Fortschreitens vor. Mit der documenta 5, der ersten
von zweien, an denen Klaus Honnef maßgeblich beteiligt war, sollte sich das
ändern: Statt Karriereschub fortan Karriereaufschub oder gar Karriereknick,
statt ästhetischer Gewissheiten, Fragen, Probleme, Widersprüche. Die Gründe sind
vielfältig.

Vor der Folie eines sich dramatisch verändernden Kunstbegriffs, von der
documenta 5 beschleunigt und der documenta 6, der „Medien-documenta“ neu
definiert, wird der Vortrag aufgrund persönlicher Erinnerungen Gründe beleuchten
und ein Licht auf die internen Diskussionen werfen.

Seit der documenta 6 werden Fotografie und Film in der Kunstwelt neben Malerei,
Zeichnung und Skulptur als gleichrangige künstlerische Ausdrucksmittel
angesehen. Sie trug maßgeblich dazu bei, dass sich die traditionelle Hierarchie
der Kunstmedien auflöste.

Illustriert wird der Vortrag durch Bildmaterial aus dem documenta archiv.

Donnerstag, 27. April 2017, 19 Uhr
Hörsaal der Kunsthochschule Kassel Menzelstraße 13–15 34121 Kassel

Eintritt frei

‡21. April 2017


„MYTHOS DOCUMENTA“ IN SHANGHAI ERÖFFNET AM 28. APRIL 2017



Die New Gallery of Art in Shanghai zeigt in der Ausstellung „The Myth of
documenta – Arnold Bode and his Heirs“ den Erfinder der documenta als eine der
großen Protagonisten der modernen und zeitgenössischen Kunst nach 1945 in
Europa.
Mehr

Die New Gallery of Art in Shanghai zeigt in der Ausstellung „The Myth of
documenta – Arnold Bode and his Heirs“ den Erfinder der documenta als eine der
großen Protagonisten der modernen und zeitgenössischen Kunst nach 1945 in
Europa.


In einer Kooperation zwischen dem CAFA Art Museum in Peking und dem Institut für
Kulturund Medienmanagement der Freien Universität Berlin wird auf 400
Quadratmetern anhand von Originalkunstwerken und umfangreichen Materialien des
documenta Archivs der documenta- Erfinder Arnold Bode in seinen zahlreichen
Facetten als Künstler und Designer, Ausstellungsmacher, Stadtplaner und Visionär
sowie als Erfinder und Organisator der documenta präsentiert.


Der Künstler Bode erfährt dabei eine besondere Würdigung, sein facettenreiches
künstlerisches Oeuvre wird über Gemälde, Druckgrafiken, Zeichnungen und
Designentwürfe vorgestellt. Photographien, Handschriften und Filmaufzeichnungen
veranschaulichen das kuratorische Konzept der ersten drei von Bode
verantworteten documentas, die aus den Ruinen und dem Provisorium der
Nachkriegszeit in Kassel entstanden war und als internationale Großausstellung
die künstlerische Moderne nach Deutschland zurückgeholt hat. Das
Ausstellungsdesign dieser „Reconstruction“ ist mit den Grundelementen der
Bodeschen Inszenierung nachgestaltet.


Die über 60-jährige Erfolgsgeschichte der Weltausstellung zeitgenössischer Kunst
wird in eigens für die Ausstellung komponierten Filmen die wesentlichen
Entwicklungsetappen der documenta nachgezeichnet. Ein besonderer
documenta-Parcours widmet sich den kunstvermittelnden Innovationen der Kasseler
Weltausstellung, zeigt fotografisch Besuchertypologien und gibt mit den
Originalkatalogen und Ausstellungspublikationen einen Überblick über das
Grafikdesign der letzten 13 documentas.

‡29. März 2017


DAS DOCUMENTA ARCHIV ERHÄLT EIN NEUES ERSCHEINUNGSBILD MIT WEBAUFTRITT, LOGO UND
INDIVIDUELLER TYPOGRAFIE.

Logoentwicklung für das documenta archiv © L2M3 Kommunikationsdesign GmbH,
Stuttgart



Für die Realisierung eines neuen, modernen Corporate Designs für das documenta
archiv wurde in einem Wettbewerbsverfahren Ende vergangenen Jahres die
Stuttgarter Designagentur L2M3 ausgewählt. Die neue, von Professor Sascha Lobe
und seinem Team entwickelte visuelle Identität umfasst nicht nur das Logo und
die Geschäftsausstattung des documenta archivs, sondern ebenso die grundlegende
Neukonzeption und -gestaltung der Website www.documenta-archiv.de. Darüber
hinaus erhielt das Archiv eine eigene Hausschrift.Mehr

Für die Realisierung eines neuen, modernen Corporate Designs für das documenta
archiv wurde in einem Wettbewerbsverfahren Ende vergangenen Jahres die
Stuttgarter Designagentur L2M3 ausgewählt. Die neue, von Professor Sascha Lobe
und seinem Team entwickelte visuelle Identität umfasst nicht nur das Logo und
die Geschäftsausstattung des documenta archivs, sondern ebenso die grundlegende
Neukonzeption und -gestaltung der Website www.documenta-archiv.de. Darüber
hinaus erhielt das Archiv eine eigene Hausschrift.

Für das Logo des documenta archivs entwickelte L2M3 im Alphabet der Hausschrift
eine neue, zusätzliche Glyphe, die gleichzeitig als Kleinbuchstaben ›d‹ und ›a‹
gelesen werden kann. Die Verschmelzung der beiden Buchstaben zu einem
eigenständigen Zeichen greift die visuelle Sprache der frühen documenta
Ausstellungen auf, die sich u.a. durch geometrisch konstruierte Typografie
auszeichnet. Dabei geht sie von der Reduktion auf geometrische Grundformen in
Kombination mit der Anmutung von Schriften aus den 1950er und 1960er Jahren aus.

Das Wesen eines Archivs ist es, große Mengen von Bild- und Textquellen zu
verwahren. Diese sind meist in Schachteln, Mappen oder Schubladen übereinander
gelagert. Das Übereinanderschichten ist Hauptthema der Gestaltung, indem Flächen
und Bilder als Stapel geschichtet werden. Daraus leitet sich eine Designlogik
für die Printmedien und die Website ab.

Das documenta archiv freut sich, die Website www.documenta-archiv.de ab sofort
freizuschalten und damit die Ideen des Archivs auf dem Weg zu einem
Forschungsinstitut besser präsentieren zu können.

‡28. Februar 2017


AUSSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER DOCUMENTA IN PEKING UND SHANGHAI

Ausstellungsplakat „Mythos documenta – Arnold Bode und seine Erben“



Am 1. März 2017 eröffnet in Peking die Ausstellung „Mythos documenta – Arnold
Bode und seine Erben“ mit über 600 Exponaten auf 1.500 qm im CAFA Art Museum und
wird dort bis 31.03.2017 zu sehen sein. Danach zeigt die New Gallery of Art in
Shanghai bis Ende Juni eine Auswahl der Exponate in der Ausstellung „Arnold Bode
und die documenta“. Hauptleihgeber ist das documenta Archiv und beide
Ausstellungen wurden in Kooperation mit dem Institut für Kultur- und
Medienmanagement der Freien Universität Berlin und dem Institute for Art
Administration and Education der Central Academy of Fine Arts (CAFA) realisiert.
Mehr Informationen unter: museum.cafa.com.cnMehr

Am 1. März 2017 eröffnet in Peking die Ausstellung „Mythos documenta – Arnold
Bode und seine Erben“ mit über 600 Exponaten auf 1.500 qm im CAFA Art Museum und
wird dort bis 31.03.2017 zu sehen sein. Danach zeigt die New Gallery of Art in
Shanghai bis Ende Juni eine Auswahl der Exponate in der Ausstellung „Arnold Bode
und die documenta“. Hauptleihgeber ist das documenta Archiv und beide
Ausstellungen wurden in Kooperation mit dem Institut für Kultur- und
Medienmanagement der Freien Universität Berlin und dem Institute for Art
Administration and Education der Central Academy of Fine Arts (CAFA) realisiert.
Mehr Informationen unter: museum.cafa.com.cn

‡22. Februar 2017


KABINETTAUSSTELLUNG WÜRDIGT HARRY KRAMER IM MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR

Foto: Erich Fäse © documenta Archiv



Anlässlich des 20. Todestags von Harry Kramer (1925-1997) zeigt das Museum für
Sepulkralkultur (Kassel) in einer Kabinettausstellung die Arbeiten des
Schauspielers, Tänzers, Künstlers und Professors für Bildhauerei der
Kunsthochschule Kassel. Die Ausstellung erstand in Kooperation mit dem documenta
Archiv, das seit 2006 den Nachlass verwaltet, und ist noch bis zum 17. April
2017 zu sehen. Nicht nur eine Auswahl seiner Werke, sondern auch vier seiner mit
dem Kameramann Wolfgang Ramsbott (1934-1991) produzierten, vielfach
ausgezeichneten Experimentalfilme werden gezeigt. Mehr Informationen unter:
www.sepulkralmuseum.deMehr

Anlässlich des 20. Todestags von Harry Kramer (1925-1997) zeigt das Museum für
Sepulkralkultur (Kassel) in einer Kabinettausstellung die Arbeiten des
Schauspielers, Tänzers, Künstlers und Professors für Bildhauerei der
Kunsthochschule Kassel. Die Ausstellung erstand in Kooperation mit dem documenta
Archiv, das seit 2006 den Nachlass verwaltet, und ist noch bis zum 17. April
2017 zu sehen. Nicht nur eine Auswahl seiner Werke, sondern auch vier seiner mit
dem Kameramann Wolfgang Ramsbott (1934-1991) produzierten, vielfach
ausgezeichneten Experimentalfilme werden gezeigt. Mehr Informationen unter:
www.sepulkralmuseum.de

‡15. November 2016


DIE DRITTE AUSGABE DES DOCUMENTA 14 MAGAZINS SOUTH AS A STATE OF MIND #8
[DOCUMENTA 14 #3] IST JETZT ERHÄLTLICH.



South as a State Mind wurde 2012 von Marina Fokidis in Athen gegründet. Zwei
Jahre lang, bis zur Eröffnung der documenta 14 im Jahr 2017, wird das Magazin in
vier Sonderausgaben von der Chefredakteurin der Publikationen, Quinn Latimer,
und dem Künstlerischen Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, herausgegeben.
Schreiben und Publizieren sind integrale Bestandteile der documenta 14 und South
ist ein Bote dieser literarischen Produktion. Das Magazin begleitet mit
kritischem Diskurs, Kunst und Literatur die Arbeit an der Ausstellung der
documenta 14 und trägt dazu bei, ihren Anliegen und Interessen einen Rahmen zu
geben. Die veröffentlichten Essays, Allegorien, Gespräche, Gedichte und
visuellen Projekte stammen von einigen der eindrücklichsten zeitgenössischen
Schriftsteller/innen und Künstler/innen. Zusätzlich zu der von Mevis & van
Deursen (Amsterdam) für die documenta 14 neugestalteten Druckausgabe von South
as a State of Mind ist das Magazin auch als Online-Ausgabe in drei Sprachen
erhältlich – Deutsch, Griechisch und Englisch. Diese Ausgaben finden Sie hier:
documenta14.de/south. Mehr

South as a State Mind wurde 2012 von Marina Fokidis in Athen gegründet. Zwei
Jahre lang, bis zur Eröffnung der documenta 14 im Jahr 2017, wird das Magazin in
vier Sonderausgaben von der Chefredakteurin der Publikationen, Quinn Latimer,
und dem Künstlerischen Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, herausgegeben.
Schreiben und Publizieren sind integrale Bestandteile der documenta 14 und South
ist ein Bote dieser literarischen Produktion. Das Magazin begleitet mit
kritischem Diskurs, Kunst und Literatur die Arbeit an der Ausstellung der
documenta 14 und trägt dazu bei, ihren Anliegen und Interessen einen Rahmen zu
geben. Die veröffentlichten Essays, Allegorien, Gespräche, Gedichte und
visuellen Projekte stammen von einigen der eindrücklichsten zeitgenössischen
Schriftsteller/innen und Künstler/innen. Zusätzlich zu der von Mevis & van
Deursen (Amsterdam) für die documenta 14 neugestalteten Druckausgabe von South
as a State of Mind ist das Magazin auch als Online-Ausgabe in drei Sprachen
erhältlich – Deutsch, Griechisch und Englisch. Diese Ausgaben finden Sie hier:
documenta14.de/south.

‡19. Oktober 2016


EINLADUNG ZUR GRUNDSTEINLEGUNG FÜR THE PARTHENON OF BOOKS

Marta Minujín, El Partenón de libros (Der Parthenon der Bücher, 1983),
Installation, Avenida 9 de Julio, Buenos Aires. Foto: Marta Minujín Archive



Grundsteinlegung am 22. Oktober 2016, 15:00 Uhr: Die Grundsteinlegung für die
erste künstlerische Arbeit der documenta 14 The Parthenon of Books (Der
Parthenon der Bücher) findet am 22. Oktober 2016 um 15:00 Uhr auf dem
Friedrichsplatz in Kassel statt. Sie sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit der
Künstlerin Marta Minujín und dem Kurator Pierre Bal-Blanc diese symbolische
Geste zu vollziehen und vor Ort Bücher für die Errichtung des Parthenons zu
spenden. Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen zu diesem
Projekt finden Sie auf der Webseite der documenta 14.Mehr

Grundsteinlegung am 22. Oktober 2016, 15:00 Uhr: Die Grundsteinlegung für die
erste künstlerische Arbeit der documenta 14 The Parthenon of Books (Der
Parthenon der Bücher) findet am 22. Oktober 2016 um 15:00 Uhr auf dem
Friedrichsplatz in Kassel statt. Sie sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit der
Künstlerin Marta Minujín und dem Kurator Pierre Bal-Blanc diese symbolische
Geste zu vollziehen und vor Ort Bücher für die Errichtung des Parthenons zu
spenden. Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen zu diesem
Projekt finden Sie auf der Webseite der documenta 14.

‡ 7. Oktober 2016


AUFRUF ZU BÜCHERSPENDEN FÜR DIE ERSTE KÜNSTLERISCHE ARBEIT DER DOCUMENTA 14

Marta Minujín, El Partenón de libros (Der Parthenon der Bücher, 1983),
Installation, Avenida 9 de Julio, Buenos Aires. Foto: Marta Minujín Archive



Marta Minujín, die documenta 14 und die Frankfurter Buchmesse laden die
Öffentlichkeit, Verlage und Autor/innen herzlich ein, Bücher für die
künstlerische Arbeit The Parthenon of Books (Der Parthenon der Bücher) zu
spenden und so selbst Teil des Kunstwerkes zu werden. Bis zu 100.000 einst oder
gegenwärtig verbotene Bücher aus der ganzen Welt werden benötigt, um das
Kunstwerk auf dem Kasseler Friedrichsplatz zu errichten, dort, wo 1933
zahlreiche Bücher von den Nazis verbrannt wurden. Aus den gesammelten Büchern
soll nach Vorbild des Tempels auf der Athener Akropolis – ästhetisches und
politisches Ideal der ersten Demokratie – im Juni 2017 in Kassel The Parthenon
of Books maßstabsgetreu installiert und so zu einem deutlichen Zeichen gegen
Zensur, das Verbot von Texten und die Verfolgung ihrer Verfasser/innen werden.
Mehr über das Projekt und wie Sie Bücher spenden können, erfahren Sie auf der
Webseite der documenta 14.Mehr

Marta Minujín, die documenta 14 und die Frankfurter Buchmesse laden die
Öffentlichkeit, Verlage und Autor/innen herzlich ein, Bücher für die
künstlerische Arbeit The Parthenon of Books (Der Parthenon der Bücher) zu
spenden und so selbst Teil des Kunstwerkes zu werden. Bis zu 100.000 einst oder
gegenwärtig verbotene Bücher aus der ganzen Welt werden benötigt, um das
Kunstwerk auf dem Kasseler Friedrichsplatz zu errichten, dort, wo 1933
zahlreiche Bücher von den Nazis verbrannt wurden. Aus den gesammelten Büchern
soll nach Vorbild des Tempels auf der Athener Akropolis – ästhetisches und
politisches Ideal der ersten Demokratie – im Juni 2017 in Kassel The Parthenon
of Books maßstabsgetreu installiert und so zu einem deutlichen Zeichen gegen
Zensur, das Verbot von Texten und die Verfolgung ihrer Verfasser/innen werden.
Mehr über das Projekt und wie Sie Bücher spenden können, erfahren Sie auf der
Webseite der documenta 14.

‡ 6. Oktober 2016


EINLADUNG ZUR FILMPREMIERE DOCUMENTA 1955 – DER FILM, DER NIE GEDREHT WURDE MIT
ANSCHLIESSENDER DISKUSSION

Günther Becker: Raum 15 im EG des Fridericianums mit Werken von Hans Mettel,
Mirko und Alexander Calder, documenta 1, 1955, Abzug vom Glasnegativ
(Ausschnitt), © documenta Archiv/Günther Becker



„Aus dem documenta Archiv 1“ zeigt Ihnen einen Einblick in die documenta 1, den
Sie so nie zuvor wahrnehmen konnten. Bisher existierten keine Filmaufnahmen von
dieser wegweisenden Ausstellung im Jahre 1955. Umso spektakulärer ist die
nachträgliche Schaffung einer Filmdokumentation auf Basis von
Originalfotografien aus dem documenta Archiv und dem Deutschen
Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg. Die
Realisierung gelang Visus-Vision UG mit einem innovativen, selbstentwickelten
Softwarewerkzeug. Die eingesprochenen Texte erarbeitete der documenta Kenner
Harald Kimpel. Im Anschluss an die Präsentation des Filmes findet eine
Diskussion statt, zu der wir erfreulicherweise Heiner Georgsdorf, Dr. Harald
Kimpel, E.R Nele sowie die Filmemacher Peter Schima und Bernd Scott begrüßen
dürfen. Durch die Diskussion führt Dirk Schwarze, Vorsitzender des documenta
forums.Mehr

„Aus dem documenta Archiv 1“ zeigt Ihnen einen Einblick in die documenta 1, den
Sie so nie zuvor wahrnehmen konnten. Bisher existierten keine Filmaufnahmen von
dieser wegweisenden Ausstellung im Jahre 1955. Umso spektakulärer ist die
nachträgliche Schaffung einer Filmdokumentation auf Basis von
Originalfotografien aus dem documenta Archiv und dem Deutschen
Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg. Die
Realisierung gelang Visus-Vision UG mit einem innovativen, selbstentwickelten
Softwarewerkzeug. Die eingesprochenen Texte erarbeitete der documenta Kenner
Harald Kimpel. Im Anschluss an die Präsentation des Filmes findet eine
Diskussion statt, zu der wir erfreulicherweise Heiner Georgsdorf, Dr. Harald
Kimpel, E.R Nele sowie die Filmemacher Peter Schima und Bernd Scott begrüßen
dürfen. Durch die Diskussion führt Dirk Schwarze, Vorsitzender des documenta
forums.


Begrüßung: Dr. Birgit Jooss, Direktorin des documenta Archivs



Moderation der Diskussion: Dirk Schwarze, Vorsitzender des documenta forums



Diskussion: Heiner Georgsdorf, Herausgeber der Schriften von Arnold Bode,
Dr. Harald Kimpel, Kunsthistoriker, E. R. Nele, Tochter von Arnold Bode, Peter
Schima und Bernd Scott, Visus-Film UG



Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem documenta forum und Visus-Vision UG.



Sonntag, den 16.10.2016
11:00 Uhr
Gloria Kino
Friedrich-Ebert-Str. 3
34117 Kassel



Eintritt frei



documenta Archiv
Untere Karlsstraße 4
Tel: +49 561 70727-3100
Fax: +49 561 70727-3110
D - 34117 Kassel
archiv@documenta.de
www.documentaarchiv.de



Träger des documenta Archivs ist die documenta und Museum Fridericianum gGmbH
mit den Gesellschaftern Stadt Kassel und Land Hessen.


‡ 5. September 2016


NEUE LANDINGPAGE ZU DEN DOCUMENTA AUSSENKUNSTWERKEN



Auf der Website www.documenta-historie.de oder über die APP „IZI Travel“ können
Besucher mit ihrem Smartphone oder Tablet aus drei verschiedenen Parcours zu den
Kunstwerken ihre Lieblingsroute auswählen. Zur Wahl stehen die Rundgänge
„Friedrichsplatz“, „Staatspark Karlsaue“ und „Stadtraum“. Der digitale documenta
Guide leitet die Besucher in deutscher oder englischer Sprache zu den
Kunstwerken. An den jeweiligen Haltepunkten werden die einzelnen Arbeiten
beschrieben und mit Hintergrundinformationen zu den Künstlern ergänzt.
Interessierte können sowohl einem Rundgang von Anfang bis Ende folgen, als auch
flexibel an einem beliebigen Kunstwerk über einen QR-Code die jeweilige Tour
beginnen.Mehr

Auf der Website www.documenta-historie.de oder über die APP „IZI Travel“ können
Besucher mit ihrem Smartphone oder Tablet aus drei verschiedenen Parcours zu den
Kunstwerken ihre Lieblingsroute auswählen. Zur Wahl stehen die Rundgänge
„Friedrichsplatz“, „Staatspark Karlsaue“ und „Stadtraum“. Der digitale documenta
Guide leitet die Besucher in deutscher oder englischer Sprache zu den
Kunstwerken. An den jeweiligen Haltepunkten werden die einzelnen Arbeiten
beschrieben und mit Hintergrundinformationen zu den Künstlern ergänzt.
Interessierte können sowohl einem Rundgang von Anfang bis Ende folgen, als auch
flexibel an einem beliebigen Kunstwerk über einen QR-Code die jeweilige Tour
beginnen.

‡ 2. August 2016


NEUE PUBLIKATION DES MUSEUMS FRIDERICIANUM

Parrot Problems © Nico #5AB



Der Katalog zur Ausstellung „Parrot Problems“ von Helen Marten im Fridericianum
ist erschienen. Mit Parrot Problems liegt der Katalog zur ersten
institutionellen Einzelausstellung der britischen Künstlerin in Deutschland vor.
Mit Texten von Diedrich Diederichsen und Johanna Burton sowie einem Gespräch
zwischen Helen Marten und Susanne Pfeffer.Mehr

Der Katalog zur Ausstellung „Parrot Problems“ von Helen Marten im Fridericianum
ist erschienen. Mit Parrot Problems liegt der Katalog zur ersten
institutionellen Einzelausstellung der britischen Künstlerin in Deutschland vor.
Mit Texten von Diedrich Diederichsen und Johanna Burton sowie einem Gespräch
zwischen Helen Marten und Susanne Pfeffer.

‡ 3. Juli 2016


ARNOLD-BODE-PREIS 2016 GEHT AN HIWA K

Hiwa K, 2015, Foto: Drama Rubo



Der Arnold-Bode-Preis der documenta-Stadt Kassel wird in diesem Jahr an den in
Berlin lebenden Künstler Hiwa K verliehen. Hiwa K hat nach dem Schulabschluss im
Irak seine Ausbildung gemeinsam mit anderen bildenden Künstlern,
Intellektuellen, Musikern und Theaterkünstlern selbstorganisierten
Studiengruppen in seinem Heimatland fortgesetzt. Seine Projekte präsentieren
sich als fortgesetzte Kritik künstlerischer Ausbildung, der Professionalisierung
der Kunst, der Inszenierung und der Sichtbarkeit sowie des Mythos vom
individuellen Künstler. Hiwa K beteiligt sich 2017 an der documenta 14. Der
Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und die Preis-Verleihung findet 3. November
2016 im Kasseler Kunstverein statt.Mehr

Der Arnold-Bode-Preis der documenta-Stadt Kassel wird in diesem Jahr an den in
Berlin lebenden Künstler Hiwa K verliehen. Hiwa K hat nach dem Schulabschluss im
Irak seine Ausbildung gemeinsam mit anderen bildenden Künstlern,
Intellektuellen, Musikern und Theaterkünstlern selbstorganisierten
Studiengruppen in seinem Heimatland fortgesetzt. Seine Projekte präsentieren
sich als fortgesetzte Kritik künstlerischer Ausbildung, der Professionalisierung
der Kunst, der Inszenierung und der Sichtbarkeit sowie des Mythos vom
individuellen Künstler. Hiwa K beteiligt sich 2017 an der documenta 14. Der
Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und die Preis-Verleihung findet 3. November
2016 im Kasseler Kunstverein statt.

‡15. Juni 2016


BIRGIT JOOSS IST NEUE DIREKTORIN DES DOCUMENTA ARCHIVS


Dr. Birgit Jooss (2016) documenta Archiv / Foto: Rosa Maria Rühling



Birgit Jooss ist die neue Direktorin des documenta archivs für die Kunst des 20.
und 21. Jahrhunderts in Kassel. Aufgaben der Archivdirektion sind neben der
Weiterentwicklung des Sammlungsprofils die nationale und internationale
Vernetzung des Archivs, die uneingeschränkte Zugänglichmachung und die
Entwicklung einer Strategie für die Digitalisierung der Archivmaterialien sowie
der weitere Ausbau des Archivs und der Bibliothek, die Beschaffung von
Fördermitteln und die Begleitung des geplanten Neubaus/Umbaus des documenta
Archivs/Instituts. „Mit Birgit Jooss haben wir eine international vernetzte und
anerkannte Expertin gewinnen können, die das Archiv auf regionaler, nationaler
und internationaler Ebene weiterentwickeln wird. Das ist ein wichtiger Schritt
für das Archiv als Grundlage des geplanten documenta Instituts und seine
existenzielle Bedeutung für das kulturelle Erbe documenta und seine Zukunft“,
sagte Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH.Mehr

Birgit Jooss ist die neue Direktorin des documenta archivs für die Kunst des 20.
und 21. Jahrhunderts in Kassel. Aufgaben der Archivdirektion sind neben der
Weiterentwicklung des Sammlungsprofils die nationale und internationale
Vernetzung des Archivs, die uneingeschränkte Zugänglichmachung und die
Entwicklung einer Strategie für die Digitalisierung der Archivmaterialien sowie
der weitere Ausbau des Archivs und der Bibliothek, die Beschaffung von
Fördermitteln und die Begleitung des geplanten Neubaus/Umbaus des documenta
Archivs/Instituts. „Mit Birgit Jooss haben wir eine international vernetzte und
anerkannte Expertin gewinnen können, die das Archiv auf regionaler, nationaler
und internationaler Ebene weiterentwickeln wird. Das ist ein wichtiger Schritt
für das Archiv als Grundlage des geplanten documenta Instituts und seine
existenzielle Bedeutung für das kulturelle Erbe documenta und seine Zukunft“,
sagte Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der documenta und Museum
Fridericianum gGmbH.

‡14. Juni 2016


DIE ZWEITE AUSGABE DES MAGAZINS DER DOCUMENTA 14 SOUTH AS A STATE OF MIND #7
[DOCUMENTA 14 #2] ERSCHEINT HEUTE

South as a State of Mind #7 [documenta 14 #2], Cover, June 2016



In den zwei Jahren bis zur Eröffnung der Ausstellung der documenta 14 im Jahr
2017 publiziert das 2012 von Marina Fokidis in Athen gegründete Magazin South as
a State of Mind vier Sonderausgaben, die von Quinn Latimer, Chefredakteurin der
Publikationen der documenta 14, und Adam Szymczyk, dem Künstlerischen Leiter,
herausgegeben werden. Schreiben und Publizieren sind integraler Bestandteil der
documenta 14, und das Magazin steht für diesen Prozess. Als Ort der Recherche,
der Kritik, der Kunst und der Literatur begleitet South as a State of Mind die
Vorbereitung der Ausstellung und trägt mit Essays, Gesprächen, Gedichten,
Literatur und visuellen Projekten einiger der bemerkenswertesten Autoren,
Theoretiker und Künstler unserer Zeit dazu bei, ihre Anliegen und Ziele zu
formulieren.Zusätzlich zur gedruckten Ausgabe von South as a State of Mind, sind
die Texte der d14-South in drei Sprachen – Deutsch, Griechisch und Englisch – in
der Onlineversion des Magazins verfügbar: www.documenta14.de/south.Mehr

In den zwei Jahren bis zur Eröffnung der Ausstellung der documenta 14 im Jahr
2017 publiziert das 2012 von Marina Fokidis in Athen gegründete Magazin South as
a State of Mind vier Sonderausgaben, die von Quinn Latimer, Chefredakteurin der
Publikationen der documenta 14, und Adam Szymczyk, dem Künstlerischen Leiter,
herausgegeben werden. Schreiben und Publizieren sind integraler Bestandteil der
documenta 14, und das Magazin steht für diesen Prozess. Als Ort der Recherche,
der Kritik, der Kunst und der Literatur begleitet South as a State of Mind die
Vorbereitung der Ausstellung und trägt mit Essays, Gesprächen, Gedichten,
Literatur und visuellen Projekten einiger der bemerkenswertesten Autoren,
Theoretiker und Künstler unserer Zeit dazu bei, ihre Anliegen und Ziele zu
formulieren.Zusätzlich zur gedruckten Ausgabe von South as a State of Mind, sind
die Texte der d14-South in drei Sprachen – Deutsch, Griechisch und Englisch – in
der Onlineversion des Magazins verfügbar: www.documenta14.de/south.

‡13. Juni 2016


BOTE DER DOCUMENTA 14



Ein Banner an der Brücke am Weinberg informiert die Besucher, dass die documenta
in Kassel in weniger als einem Jahr beginnt. Eröffnet wird die documenta 14 am
10. Juni 2016 in Kassel und endet am 17. September 2017. In Athen startet die
Ausstellung bereits am 8. April 2017 und läuft bis zum 16. Juli 2017.Mehr

Ein Banner an der Brücke am Weinberg informiert die Besucher, dass die documenta
in Kassel in weniger als einem Jahr beginnt. Eröffnet wird die documenta 14 am
10. Juni 2016 in Kassel und endet am 17. September 2017. In Athen startet die
Ausstellung bereits am 8. April 2017 und läuft bis zum 16. Juli 2017.

‡28. Mai 2016


ANICKA YI. „JUNGLE STRIPE“

Anicka Yi, The Flavor Genome, still (2016) / Graphic design: Zak Group



Am 28.05.2016 um 17 Uhr eröffnet das Fridericianum die Ausstellung Jungle Stripe
— die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlern Anicka Yi (geb.
1971). Mit ihren für die Ausstellung produzierten skulpturalen und filmischen
Arbeiten schafft Yi ein komplexes Gefüge aus hybriden Formen. Die Ausstellung
ist vom 29. Mai bis zum 04. September 2016 im Erdgeschoss des Fridericianum zu
sehen.Mehr

Am 28.05.2016 um 17 Uhr eröffnet das Fridericianum die Ausstellung Jungle Stripe
— die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlern Anicka Yi (geb.
1971). Mit ihren für die Ausstellung produzierten skulpturalen und filmischen
Arbeiten schafft Yi ein komplexes Gefüge aus hybriden Formen. Die Ausstellung
ist vom 29. Mai bis zum 04. September 2016 im Erdgeschoss des Fridericianum zu
sehen.

‡14. April 2016


KURATORENPREIS FÜR „INHUMAN“



Oliver Laric The Hunter and His Dog (2014) / Foto: Achim Hatzius



Am 14.04.2016 wurde Susanne Pfeffer für ihre Ausstellung „Inhuman“ vom Art
Magazin mit dem Kuratorenpreis für die beste Ausstellung des Jahres 2015
ausgezeichnet. „Inhuman“ wurde aus 12 Ausstellungen, die 2015 in Deutschland,
Österreich und der Schweiz stattfanden, ausgewählt.Mehr

Am 14.04.2016 wurde Susanne Pfeffer für ihre Ausstellung „Inhuman“ vom Art
Magazin mit dem Kuratorenpreis für die beste Ausstellung des Jahres 2015
ausgezeichnet. „Inhuman“ wurde aus 12 Ausstellungen, die 2015 in Deutschland,
Österreich und der Schweiz stattfanden, ausgewählt.

‡11. März 2016


AB APRIL 2017 ZWEIMAL WÖCHENTLICH LINIENFLÜGE ZWISCHEN KASSEL UND ATHEN






Ab April 2017 werden von Aegean Airlines zweimal wöchentlich Linienflüge
zwischen Kassel und Athen angeboten, um den Besuchern der documenta 14 die
direkte Reise zwischen den Ausstellungsorten zu ermöglichen. Aegean Airlines ist
damit offizieller Airline-Partner der documenta.Mehr

Ab April 2017 werden von Aegean Airlines zweimal wöchentlich Linienflüge
zwischen Kassel und Athen angeboten, um den Besuchern der documenta 14 die
direkte Reise zwischen den Ausstellungsorten zu ermöglichen. Aegean Airlines ist
damit offizieller Airline-Partner der documenta.

‡26. Januar 2016


IMAGES



Das Fridericianum eröffnet am 30.01.2016 um 17:00 Uhr seine nächste Ausstellung
mit Cory Arcangel Trisha Donnelly, Wade Guyton, Pierre Huyghe, Mark Leckey,
Michel Majerus, Philippe Parreno, Seth Price und Sturtevant. Die
Gruppenausstellung mit dem Titel Images ist vom 31.01.16  – 01.05.16 zu
sehen.Mehr

Das Fridericianum eröffnet am 30.01.2016 um 17:00 Uhr seine nächste Ausstellung
mit Cory Arcangel Trisha Donnelly, Wade Guyton, Pierre Huyghe, Mark Leckey,
Michel Majerus, Philippe Parreno, Seth Price und Sturtevant. Die
Gruppenausstellung mit dem Titel Images ist vom 31.01.16  – 01.05.16 zu sehen.

‡22. Dezember 2015


DER DEUTSCHE PAVILLION DER 57. BIENNALE DI VENEZIA

Foto: Uwe Zucchi/dpa/picture alliance



Am 21.12.2015 hat Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier Susanne
Pfeffer, Direktorin des Fridericianum, dazu berufen den Deutschen Pavillion der
57. Biennale di Venezia zu kuratieren.Mehr

Am 21.12.2015 hat Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier Susanne
Pfeffer, Direktorin des Fridericianum, dazu berufen den Deutschen Pavillion der
57. Biennale di Venezia zu kuratieren.

‡18. Dezember 2015


NEUPOSITIONIERUNG DES FLICFLAC AUF DEM FRIEDRICHSPLATZ

Walter de Maria, Der Vertikale Erdkilometer / Foto: Nils Klinger



Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und die Circus FlicFlac GmbH haben
sich auf eine Versetzung des Flic-Flac-Zeltes geeinigt, so dass Der Vertikale
Erdkilometer von Walter de Maria auch während des FlicFlac Festivals frei
zugänglich bleibt. Zur Eröffnung am 18.12.2015 wurde das Zirkuszelt um 6 Meter
verschoben.Mehr

Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und die Circus FlicFlac GmbH haben
sich auf eine Versetzung des Flic-Flac-Zeltes geeinigt, so dass Der Vertikale
Erdkilometer von Walter de Maria auch während des FlicFlac Festivals frei
zugänglich bleibt. Zur Eröffnung am 18.12.2015 wurde das Zirkuszelt um 6 Meter
verschoben.

‡27. November 2015


VORTRÄGE, LESUNGEN UND GESPRÄCHE ZUM AUFTAKT DES PUBLIKATIONSPROGRAMMS DER
DOCUMENTA 14 MIT SOUTH AS A STATE OF MIND #6 [DOCUMENTA 14 #1]

Foto: Stathis Mamalakis



5.12.2015, 19:30 Uhr mit Andreas Angelidakis, Marina Fokidis, Ayse Güleç, Quinn
Latimer, Adam Szymczyk und Margarita Tsomou im Kulturzentrum Schlachthof,
Mombachstraße 10, 34127 Kassel.

6.12.2015, 19:00 Uhr mit Akinbode Akinbiyi, Marina Fokidis, Peter Friedl,
Bouchra Khalili, Quinn Latimer, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Adam Szymczyk
und Françoise Vergès im SAVVY Contemporary in Silent Green, Gerichtstraße 35,
13347 Berlin-Wedding. Musikalische Interventionen von: Ahmet Ögüt / Ali Demirel,
Ange Da Costa, VSS Trio (Charles Sammons, Kelvin Sholar, Eric Vaughn) und DJ
Judex.Mehr

5.12.2015, 19:30 Uhr mit Andreas Angelidakis, Marina Fokidis, Ayse Güleç, Quinn
Latimer, Adam Szymczyk und Margarita Tsomou im Kulturzentrum Schlachthof,
Mombachstraße 10, 34127 Kassel.

6.12.2015, 19:00 Uhr mit Akinbode Akinbiyi, Marina Fokidis, Peter Friedl,
Bouchra Khalili, Quinn Latimer, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Adam Szymczyk
und Françoise Vergès im SAVVY Contemporary in Silent Green, Gerichtstraße 35,
13347 Berlin-Wedding. Musikalische Interventionen von: Ahmet Ögüt / Ali Demirel,
Ange Da Costa, VSS Trio (Charles Sammons, Kelvin Sholar, Eric Vaughn) und DJ
Judex.

‡29. Oktober 2015


DIE DATEN DER DOCUMENTA 14 SIND JETZT ÖFFENTLICH:




Athen: 8. April–16. Juli 2017 / Kassel: 10. Juni–17. September 2017Mehr

Athen: 8. April–16. Juli 2017 / Kassel: 10. Juni–17. September 2017

‡31. Oktober 2015


AUFTAKT DES PUBLIKATIONSPROGRAMMS DER DOCUMENTA 14

Foto: Rosa Maria Rühling



Auftakt des Publikationsprogramms der documenta 14 mit South as a State of Mind
#6 [documenta 14 #1]. Die erste Ausgabe ist jetzt als Printausgabe und online
erhältlich. Das Magazin kann im deutschen und internationalen Buchhandel
erworben werden, ebenso in den Bahnhofs- und Flughafenbuchandlungen von Presse
und Buch. Sollten Sie genauere Informationen dazu benötigen, wo Sie das Magazin
in Ihrer Nähe finden können, so wenden Sie sich bitte an unseren
Vertrieb, Buchhandlung Walther König. Mehr Informationen: documenta 14.deMehr

Auftakt des Publikationsprogramms der documenta 14 mit South as a State of Mind
#6 [documenta 14 #1]. Die erste Ausgabe ist jetzt als Printausgabe und online
erhältlich. Das Magazin kann im deutschen und internationalen Buchhandel
erworben werden, ebenso in den Bahnhofs- und Flughafenbuchandlungen von Presse
und Buch. Sollten Sie genauere Informationen dazu benötigen, wo Sie das Magazin
in Ihrer Nähe finden können, so wenden Sie sich bitte an unseren
Vertrieb, Buchhandlung Walther König. Mehr Informationen: documenta 14.de

‡30. Juli 2015


DAS SYMPOSIUM DOCUMENTA 1997 – 2017: ERWEITERTE DENKKOLLEKTIVE /
EXPANDING THOUGHT-COLLECTIVES IM RÜCKBLICK


Foto: Holger Jenss



Mit über 600 Besuchern ging das zweitägige Symposium, zu dem die documenta
Gastprofessorin Dorothea von Hantelmann aus Anlass des 60. documenta Jubiläums
geladen hatte, erfolgreich zu Ende. Erstmals sprachen die Künstlerischen
LeiterInnen der documenta Ausstellungen 10-13 gemeinsam mit Gästen über ihre
documenta Ausstellung. Der Künstlerische Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk,
schloss das Symposium mit einem Auftritt des irakischen Künstlers Hiwa K ab.Mehr

Mit über 600 Besuchern ging das zweitägige Symposium, zu dem die documenta
Gastprofessorin Dorothea von Hantelmann aus Anlass des 60. documenta Jubiläums
geladen hatte, erfolgreich zu Ende. Erstmals sprachen die Künstlerischen
LeiterInnen der documenta Ausstellungen 10-13 gemeinsam mit Gästen über ihre
documenta Ausstellung. Der Künstlerische Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk,
schloss das Symposium mit einem Auftritt des irakischen Künstlers Hiwa K ab.

‡30. Juli 2015


HESSISCHER KULTURPREIS 2015

Foto: Nils Klinger



Am 17.07.2015 wurde den ehemaligen documenta LeiterInnen der Hessische
Kulturpreis 2015 von Ministerpräsident Volker Bouffier überreicht. Geehrt
wurden:Mehr

Am 17.07.2015 wurde den ehemaligen documenta LeiterInnen der Hessische
Kulturpreis 2015 von Ministerpräsident Volker Bouffier überreicht. Geehrt
wurden:

Arnold Bode (posthum) (d1-d4) Harald Szeemann (posthum) (d5) Manfred
Schneckenburger (d6 und d8) Rudi Fuchs (d7) Jan Hoet (posthum) (d9) Catherine
David (d10) Okwui Enwezor (d11) Roger M. Buergel (d12) Carolyn
Christov-Bakargiev (d13)

‡30. Juli 2015


MARCEL BROODTHAERS

Foto: Achim Hatzius



Aus Anlass des 60. documenta Jubiläums zeigt das Fridericianum vom
17.07.-11.10.2015 eine Überblicksschau zu Marcel Broodthaers (1924-1976). Der
belgische Künstler war viermal auf der documenta vertreten und wird mit Werken
aus allen Schaffensphasen vorgestellt. Mehr

Aus Anlass des 60. documenta Jubiläums zeigt das Fridericianum vom
17.07.-11.10.2015 eine Überblicksschau zu Marcel Broodthaers (1924-1976). Der
belgische Künstler war viermal auf der documenta vertreten und wird mit Werken
aus allen Schaffensphasen vorgestellt.

‡30. Juli 2015


ÜBERGABE DES DOCUMENTA ARCHIVS

Foto: Harry Soremski © Stadt Kassel



Am 15.07.2015 wurde das documenta archiv, das 1961 von Arnold Bode gegründet und
seither von der Stadt Kassel verwaltet wurde, in einem feierlichen Akt
symbolisch an die documenta GmbH übergeben. Der offizielle Übergang erfolgt zum
01.01.2016. Ab diesem Zeitpunkt wird das documenta Archiv gemeinsam von der
Stadt Kassel und dem Land Hessen getragen und der Jahresetat verdoppelt sich auf
1 Mio. Euro jährlich.Mehr

Am 15.07.2015 wurde das documenta archiv, das 1961 von Arnold Bode gegründet und
seither von der Stadt Kassel verwaltet wurde, in einem feierlichen Akt
symbolisch an die documenta GmbH übergeben. Der offizielle Übergang erfolgt zum
01.01.2016. Ab diesem Zeitpunkt wird das documenta Archiv gemeinsam von der
Stadt Kassel und dem Land Hessen getragen und der Jahresetat verdoppelt sich auf
1 Mio. Euro jährlich.

Sehen Sie hier ein Video der Pressekonferenz sowie einige Stimmen zur Übergabe
des documenta archivs.

‡20. Juli 2015


12.000 BESUCHER BEIM GEBURTSTAGSFEST DER DOCUMENTA



Die documenta feierte ihren 60. Geburtstag. Anlässlich dieses runden Jubiläums
wurde unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Bertram Hilgen in Kassel
ein großes documenta Geburtstagsfest gefeiert. 29 Kasseler Kunst- und
Kulturinstitutionen haben erstmals gemeinsam ein Programm gestaltet, das Aspekte
der mannigfaltigen Geschichte der documenta seit 1955 aufgreift und wieder
erfahrbar machte. Zu den über 50 Programmpunkten zählten zahlreiche
Ausstellungen, Filmvorführungen, Performances, Gespräche, Lesungen und
Führungen.Mehr

Die documenta feierte ihren 60. Geburtstag. Anlässlich dieses runden Jubiläums
wurde unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Bertram Hilgen in Kassel
ein großes documenta Geburtstagsfest gefeiert. 29 Kasseler Kunst- und
Kulturinstitutionen haben erstmals gemeinsam ein Programm gestaltet, das Aspekte
der mannigfaltigen Geschichte der documenta seit 1955 aufgreift und wieder
erfahrbar machte. Zu den über 50 Programmpunkten zählten zahlreiche
Ausstellungen, Filmvorführungen, Performances, Gespräche, Lesungen und
Führungen.

Die documenta hat in den vergangenen 60 Jahren auf vielfältigste Arten und
Weisen ihre Spuren im Kasseler Stadtraum hinterlassen – geführte Rundgänge zu
den in Kassel verbliebenen Außenkunstwerken vergangener documenta Ausstellungen
machen diese komplexen historischen Bedeutungen erlebbar und liefern sowohl
Kontexte als auch Zugänge. Vielerorts haben Zeitzeugen ihre Erinnerungen an
vergangene documenta Ausstellungen mit den Besuchern geteilt:

Das documenta Forum lud E.R. Nele, die Tochter des documenta Gründers Arnold
Bode, den Kunsthistoriker Prof. Adrian von Buttlar und Pitt Moog, der seinerzeit
bei Bode Meisterschüler war, zu einem Gespräch über die erste documenta 1955
ein. Während in der Neuen Galerie, dem Naturkundemuseum und dem Kulturbahnhof
die von der Stadt Kassel gekauften Arbeiten vergangener documenta Ausstellungen
im Fokus standen, präsentierte das documenta Archiv sein Zeitzeugenprojekt
„Meine documenta“ und bot Führungen an. In vielen Kasseler Projekträumen und
Kulturinstitutionen beteiligten sich ehemalige Teilnehmer der documenta am
Programm, darunter Ugo Dossi, Horst Hoheisel, Jürgen Klauke und Timm Ulrichs.
Und schließlich lud das Orchester des Staatstheaters Kassel zu einem großen
Swing-Konzert unter freiem Sommerhimmel ein – und ließ mit Stücken der 50er- und
60er-Jahre die Gründerjahre der documenta aufleben – 12.000 Besucher kamen
hierzu auf den Friedrichsplatz. Im Anschluss an das Konzert zeigte das
Open-Air-Kino mit „Let’s Get Lost“ einen der Lieblingsfilme des Künstlerischen
Leiters der documenta 14, Adam Szymczyk. Der Film von Bruce Weber aus dem Jahr
1988 handelt von Vergänglichkeit und Erinnerung – und war „eine Einladung, sich
gemeinsam zu verlieren, allein“ (Adam Szymczyk).

Mit freundlicher Unterstützung von: Boxan, Hessisches Ministerium für
Wissenschaft und Kunst, HNA, Kasseler Sparkasse, Kassel Marketing GmbH,
Staatstheater Kassel, Stadt Kassel, Städtische Werke AG; Medienpartnerschaft:
HNA

‡19. Juli 2015


60 JAHRE DOCUMENTA –
EIN GEBURTSTAGSFEST IN KASSEL



Am 15. Juli 1955 wurde die von Arnold Bode gegründete documenta zum ersten Mal
in Kassel eröffnet. Insgesamt 13 Ausgaben der documenta haben seitdem
stattgefunden. Die documenta 14 befindet sich in Vorbereitung und wird 2017 in
Athen und Kassel eröffnet. Der sechzigste Geburtstag der documenta, die heute
als die weltweit wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst gilt, wird mit
einem umfangreichen Programm in Kassel gefeiert.Mehr

Am 15. Juli 1955 wurde die von Arnold Bode gegründete documenta zum ersten Mal
in Kassel eröffnet. Insgesamt 13 Ausgaben der documenta haben seitdem
stattgefunden. Die documenta 14 befindet sich in Vorbereitung und wird 2017 in
Athen und Kassel eröffnet. Der sechzigste Geburtstag der documenta, die heute
als die weltweit wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst gilt, wird mit
einem umfangreichen Programm in Kassel gefeiert.

‡17. Juli 2015


SYMPOSIUM DOCUMENTA 1997 – 2017:
ERWEITERTE DENKKOLLEKTIVE /
EXPANDING THOUGHT-COLLECTIVES
17. UND 18. JULI, DOCUMENTA HALLE



mit: Carmen Amor, Karen Barad, Beatrice von Bismarck, Kristina Buch, Roger M.
Buergel, Carolyn Christov-Bakargiev, Catherine David, Okwui Enwezor, Peter
Galison, David Joselit, Hiwa K, Lu Jie, Michael Lüthy, Sarat Maharaj, Oliver
Marchart, Laura Zheng Ning, Ruth Noack, Nikos Papastergiadis, Griselda Pollock,
Tino Sehgal, Raqs Media Collective / Shuddhabrata Sengupta, Adam Szymczyk, Wang
Jianwei. Weitere Informationen: www.documenta60.deMehr

mit: Carmen Amor, Karen Barad, Beatrice von Bismarck, Kristina Buch, Roger M.
Buergel, Carolyn Christov-Bakargiev, Catherine David, Okwui Enwezor, Peter
Galison, David Joselit, Hiwa K, Lu Jie, Michael Lüthy, Sarat Maharaj, Oliver
Marchart, Laura Zheng Ning, Ruth Noack, Nikos Papastergiadis, Griselda Pollock,
Tino Sehgal, Raqs Media Collective / Shuddhabrata Sengupta, Adam Szymczyk, Wang
Jianwei. Weitere Informationen: www.documenta60.de

‡25. Juni 2015


ADAM SZYMCZYK –
„ICH TRAUE DER WAHL ZWISCHEN JA UND
NEIN NICHT“



Vor dem Referendum in Griechenland spricht Adam Szymczyk, Künstlerischer Leiter
der documenta 14, mit Margarita Tsomou in Athen. Das Gespräch wurde am 3. Juli
2015 auf ZEIT ONLINE veröffentlicht.
Photo: Tadeusz RolkeMehr

Vor dem Referendum in Griechenland spricht Adam Szymczyk, Künstlerischer Leiter
der documenta 14, mit Margarita Tsomou in Athen. Das Gespräch wurde am 3. Juli
2015 auf ZEIT ONLINE veröffentlicht.
Photo: Tadeusz Rolke

‡ 4. Juli 2015


WEBSEITE DER DOCUMENTA 14 IST
JETZT ONLINE



Die neue Website der documenta 14 ist seit dem 4. Juli 2015 online. Die Seite
wurde von Laurenz Brunner und Julia Born gestaltet, Programmierung von Julia
Novitch: www.documenta14.deMehr

Die neue Website der documenta 14 ist seit dem 4. Juli 2015 online. Die Seite
wurde von Laurenz Brunner und Julia Born gestaltet, Programmierung von Julia
Novitch: www.documenta14.de

‡30. Mai 2015


ANNETTE KULENKAMPFF IM GESPRÄCH



Wir freuen uns, Sie heute Abend, 18.00 Uhr, zu einer Diskussion des KulturNetz
Kassel im Fridericianum einzuladen. Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der
documenta und Horst Seidenfaden, Chefredakteur der HNA, sprechen über den 60.
Geburtstag der documenta, der im Juli diesen Jahres stattfindet. Mehr

Wir freuen uns, Sie heute Abend, 18.00 Uhr, zu einer Diskussion des KulturNetz
Kassel im Fridericianum einzuladen. Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der
documenta und Horst Seidenfaden, Chefredakteur der HNA, sprechen über den 60.
Geburtstag der documenta, der im Juli diesen Jahres stattfindet.



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