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GÜTZE59

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BEITRÄGE

Veröffentlicht am 13. Mai 2024


DIE GÜTZE LÄDT EIN

Lust auf einen gemütlichen Abend an der Feuertonne? Dann hier ein kleiner Tip:

Veröffentlicht am 24. April 2024


UNSER SOLIDARISCHER QUADRATMETER

Vielleicht habt ihr schon unsere schönen quadratischen Flyer gesehen. Es gibt
nun die Möglichkeit, das Projekt zu unterstützen duch die Finanzierung eines
“solidarischen Quadratmeters”.

Warum sollte ich das machen?

Als selbstverwaltetes Hausprojekt, das neben Wohnraum auch einen öffentlichen
Raum für Veranstaltungen und Treffen bereitstellt, wird es im Haus nach der
Sanierung eine Soli-Wohnung geben, in der Menschen, die sich in einer
schwierigen Lebessituation befinden, zeitweise unterkommen können. Du kannst uns
bei diesen Vorhaben unterstützen – z.B. duch Mithilfe auf unseren Baustellen bei
der Haussanierung, duch Ideen und das Nutzen unseres öffentlichen Raumes,
Direktkredite oder die Finanzierung eines solidarischen Quadratmeters.

Warum genau 7,49 €?

Der Betrieb des öffentlichen Raumes und der Soli-Wohnung kosten Geld – Geld, das
wir gerne solidarisch auf vielen Schultern verteilen wollen. 7,49 € sind der
festgelegte Quadratmeterpreis in der Gütze59, so finanzierst Du mit einer Spende
in Höhe von 7,49 € im Monat, 1qm Freiraum oder 1qm Soli-Wohnung.

Wie geht das denn?

Kontaktiere uns über unsere E-Mail-Adresse (guetzeinfo@guetze59.de), dann
richtest du einen Dauerauftrag ein oder füllst direkt einen Lastschrifteinzug
aus.

Veröffentlicht am 23. April 2024


ANGRIFF AUF DAS HAUS – GLASBRUCH IM ERDGESCHOSS

In der Nacht vom 20. auf den 21. April 2024 wurden gegen 2 Uhr nachts zwei
Scheiben in der Gütze von unbekannten Täter*innen eingeworfen. An einer der
eingeworfenen Scheiben klebte ein Plakat, das an die rassistischen Mordanschläge
von Hanau erinnert, bei denen neun Menschen getötet wurden. 

Es wurde bei dem Angriff glücklicherweise niemand verletzt, da sich zu dem
Zeitpunkt niemand in dem Raum befand. Ebensogut hätten die Steine aber auch
schlafende Hausbewohner*innen verletzen können.

Zitat von einer Bewohner*in aus dem Haus: “Am Samstag hat es uns getroffen, doch
uns ist bewusst, dass es sich bei so einer Tat um ein Abbild der Gesellschaft
handelt. Immer offener wird nicht nur von der AfD, sondern auch von anderen
Parteien Gewalt gegen marginalisierte Gruppen gefordert und ausgeübt, vom
„Genderverbot“ in Stralsund bis zur Abschiebung aus dem Kirchenasyl in Schwerin.
Wir finden es wichtig Meinungen, die in Opposition zu diesem bürgerlichen
Konsens stehen, sichtbar zu machen und der rechten Gewalt, egal ob sie in Form
von Steinen oder Worten kommt, die Stirn zu bieten.“

Wir wissen nicht, wer die Täter*innen dieses gezielten Angriffs waren und gehen
von einer rechten Motivation aus. Dafür spricht auch, dass es keine spontane
Aktion von Partygänger*innen auf dem Nachhauseweg war, da die Täter*innen
schnell geflohen sein müssen. Das Datum des Angriffes erinnert an Aktionen aus
den 90er Jahren, bei denen Neonazis anlässlich des Hitler-Geburtstages (20.4.)
vielfach linke Projekte und Jugendzentren angriffen.

Angesichts des spürbaren Rechtsrucks mit enorm steigenden Angriffszahlen durch
Neonazis, einem Aufstieg der AfD und ihrer Deportationspläne, sowie der
Verfestigung rassistischer Zustände durch eine verschärfte Asylgesetzgebung,
gilt es solche Angriffe ernstzunehmen. Wir bewerten den Vorfall nicht als
isolierte Tat, vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Klimas in Greifswald,
wo Einschüchterung, rassistische Stimmungsmache und das Erzeugen von
Scheinskandalen durch Falschinformationen auf der Tagesordnung stehen.

In Greifswald hat sich die Frequenz der Angriffe von Rechts erhöht:

 * 2022 versuchen rassistische Bürger_innen in MV und auch Greifswald die
Unterbringung von Geflüchteten zu verhindern

 * Im Herbst 2023 macht ein Studierender rassistische Angriffe auf ihn
öffentlich

 * Dezember 2023: rechte Männer schüchtern Bauarbeiter auf dem Gelände des
Katapult Magazins ein, der rechte Montagsdemoorganisator Thomas Kerl betritt
gegen den Willen der Redaktion das Gebäude, beschimpft und bedroht die
Redaktionsmitglieder        

 * bei den Bauernprotesten im Januar 2024 sagt ein Redner unter lautem Beifall
Hunderter (u.a. auch Neonazis) „leider haben wir ja noch das Wahlsystem“ und
wettert mit antikommunistischen Statements

 * Im Januar 2024 fährt Grit Wuschek und ihre Bürgerinitiative mit
Lautsprecherwagen durch die Stadt und fordert einen Finanzierungsstopp für das
Haus- und Kulturprojekt Straze.

Auch wenn diese Entwicklungen bedrohlich sind wollen wir klar machen: wir lassen
uns nicht von der deutschen Realität einschüchtern, sondern treten
faschistischen Tendenzen entschlossen entgegen.  

Veröffentlicht am 10. Mai 202310. Mai 2023


WIR HABEN NEUE FLYER!

Falls Du nicht sowieso schon einen im Briefkasten gefunden hast, hier der Text
zum nachlesen – im Bildformat findest du alle Inhalte auch unter dem Text.

Wer wir sind:

Wir sind eine Gruppe von Menschen mit unterschiedlichen Positionierungen und mit
dem gemeinsamen Ziel ein Wohnhaus in Greifswald dauerhaft selbstzuverwalten.

Wir wollen politisch in die Stadt wirken, wohnen gemeinschaftlich im Haus und
unterstützen uns im Alltag. Wir verstehen uns als feministisches und
antirassistisches Haus. Wir befinden uns im stetigen Lernprozess mit unseren
eigenen Privilegien.

Direktkredite:

Aufgrund steigender Baukosten benötigen wir für die Sanierung finanzielle
Unterstützung. Vor fast zwei Jahren konnten wir schon einmal auf Privatpersonen
zählen: wir konnten das Haus unabhängig von einem Bankkredit kaufen – durch
Direktkredite! Direktkredite sind private Darlehen. Um trotz Baukostensteigerung
und hohen Bankzinsen notwendige Baumaßnahmen umzusetzen, benötigen wir nach dem
erfolgreichen Hauskauf 2021 nochmals 149.000,- € Direktkredite.

Die Direktkredite ermöglichen uns mehr Unabhängigkeit und Sicherheit gegenüber
der Bank und sorgen langfristig dafür, dass die Gütze59 ein Wohnhaus mit
bezahlbaren Mieten bleibt. Du kannst uns mit einem Direktkredit ab 500,- € zu
einer von dir festgelegten Laufzeit unterstützen. Wir geben Dir bis zu 1,5%
Zinsen pro Jahr. Dein Geld unterstützt uns so lange, bis Du es wieder brauchst.
Eine Win-Win-Situation für alle Seiten.

Du möchtest uns einen Direktkredit geben?

Wenn Du noch mehr Fragen hast oder unser Projekt mit einem Direktkredit
unterstützen willst, dann besuche gern unsere Internetseite oder schreib uns
direkt eine E-Mail! Wir würden Dich auch gerne persönlich kennenlernen, Dich zu
einer Hausführung einladen oder mit Dir einen Telefon-Termin vereinbaren, um
über Deine Wunschkonditionen zu sprechen.

Wir suchen Menschen, die uns Geld leihen, um auch für zukünftige Generationen
solidarischen und bezahlbaren Wohnraum in Greifswald zu schaffen. Wenn Du Lust
hast unser politisch und sozial engagiertes Haus zu unterstützen und eine
solidarische, transparente und nachhaltige Geldanlage suchst, dann melde Dich
beiuns!
Wir freuen uns auch, wenn Du unsere Idee und unser Gesuch in Deinem Umfeld
teilst.


Veröffentlicht am 10. Oktober 2022


DIE SCHUTTRUTSCHE IST DA

Seit Beginn der Bauwoche heute am 10. Oktober gibt’s hier eine schicke
Schuttrutsche aus dem Dachgeschoss, um alles Material, was raus muss, sicher in
den Container im Hof zu befördern. Da geht es gerade vor allem um die
Deckenverkleidung auf dem Dachboden, welcher früher übrigens auch als Wohnraum
genutzt wurde. Denn das Dachgeschoss soll gedämmt werden. Vielleicht verbergen
sich dahinter auch Stellen, die wir im Dach ausbessern müssen. Bisher haben wir
glücklicherweise nur Zeitungen von 1908 entdeckt. Wer mithelfen will, den
Schuttcontainer weiter zu füllen, kann gerne diese Woche zum Anpacken vorbei
kommen, täglich 10 bis 18 Uhr (außer Mittwoch, da geht’s erst 14 Uhr los).

 * 
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Veröffentlicht am 8. Oktober 2022


MAMPF MAMPF MERCREDI IN DER GÜTZE59


WAS:

was zu Mampfen, KüfA: Küche für alle


WANN:

naja Mittwoch 12.10 ab 18h


ABENDS NIE HUNGRIG?

Dann komm doch vorher zu unserer Dachbaustelle und pack mit an. Komm einfach rum
Mo-Fr ab 10 Uhr.

Wir freuen uns auf dich

Veröffentlicht am 1. April 2022


STEMMHAMMER, STAUB UND SCHREIBTISCH-PLANUNGSARBEITEN


SEIT 304 TAGEN IST DIE GÜTZE59 SELBSTVERWALTET.

Was bedeutet das für uns?

Es gibt nun neben den gemeinsamen Plena verschiedene Arbeitsgruppen:
Finanzierung, Bauplanung, Öffentlichkeitsarbeit. Wir haben nun eine
Bauherr*innen und Hausversicherung, Müllabfuhr und andere Dienstleistungen für
solche Späße.
Ein selbstverwaltetes Haus zu haben, bedeutet für uns aber auch mehr
Verantwortung übernehmen zu können, sodass wir in den kalten Monaten und darüber
hinaus, Menschen ohne Wohnraum anbieten konnten, bei uns übergangsweise einen
Wohnort zu haben.

SUBBOTNIKS, AUFTRAGSARBEITEN UND DRINGENDE SUCHE NACH DIREKTKREDITEN

Für andere wichtige Entscheidungsprozesse brauchten wir aber Unterstützung von
Außen. So haben wir ein Holzschutzgutachten und ein Energieeffizienzgutachten in
Auftrag gegeben. Die Zuarbeiten konnten wir aber mit unserer eigenen Kraft und
der unseren Friendz in 6 Subbotniks wuppen. Wer in Greifswald wohnt, kennt
diesen Begriff: Selbstverwaltete Häuser und Projekte rufen zu Arbeitseinsätzen,
wo das ein oder andere Werkzeug zum ersten Mal in der Hand gehalten wird und
neue Bauarbeitsvokabeln gelernt werden. Es wurden Dielen hochgenommen,
Balkenköpfe freigelegt und Schüttung geschleppt, Tapete, oder eher die
Tapetengestaltungshistorie der letzen hundert Jahre wurde abgekratzt und danach
der öffentliche Raum mit einer Tanzveranstaltung eingeweiht.

Mit den Gutachten können wir nun endlich Butter bei die Fische machen. Das
heißt, wir müssen auf Grundlage der Gutachten nun Entscheidungen über Erneuerung
von den Balken, das Grundgerüst des Hauses, bis in kleinere Schönheits- und
gleichzeitig lebenswichtige Details wie die Dämmung und das Heizsystem, treffen.
Davon hängt ab wie hoch der tatsächliche Bankkredit wird, mit dem wir dann in
die weitere Bauphase steigen.

Aktuell speisen wir die Kosten der Gutachten, der Bauleitung, der Architektin
noch von Direktkrediten, sind aber aktuell dringend auf der Suche nach neuen
Direktkrediten für die laufenden Kosten, bis wir den Bankkredit einlösen. Falls
ihr uns einen Direktkredit geben könnt (z. B. 1000 € für 1 Jahr), kontaktiert
uns über unsere Email und wir kommen freudig mit euch in Kontakt.

POLITISCHE AUSEINANDERSETZUNGEN UND WOHNEN- SUCHE NACH MITBEWOHNIS BEVORZUGT
LGBTI* UND PERSONS OF COLOR

Außer den vielen vielen bürokratischen Entscheidungen, haben wir auch
Gruppenprozesse angestoßen und fortgeführt. Was bedeutet es für uns ein
politisches Wohnprojekt zu sein, wer hat in Deutschland eigentlich Zugang zu
selbstverwalteten Räumen dieser Art, welche Privilegien haben wir selbst und wie
positionieren wir uns im gesellschaftlichen Kontext mit der Frage im
Hintergrund, wie können wir unsere Struktur öffnen, für Menschen mit weniger
Zugang zu solchen Räumen zum Beispiel Persons of Color, LGBTI* Personen.
Solltest du dich davon angesprochen fühlen, melde dich auch wieder über die
Email bei uns, denn wir suchen noch Mitbewohner:innen, die mit uns weiter mehr
Staub aufwirbeln.

Die nächsten Monate bleiben spannend, der Wunsch nach Umzugskartons packen
steigt. Wir halten euch unsere Unterstützer:innen und Interessierten auf dem
Laufenden.

Eure Gütze59



Veröffentlicht am 7. Juli 2021


ES IST SO WEIT!

Wir treffen uns seit nunmehr zweieinhalb Jahren, haben geplant, gedacht und
gebrainstormt, ein Nutzungskonzept entworfen, Finanzpläne geschmiedet, einen
Verein und eine GmbH gegründet, und als Gruppe einen riesigen Findungsprozess
angestoßen. Und nun?


Nun ist es seit einigen Wochen offiziell: Die Gütze gehört uns! Wir lassen die
Sektkorken und das Tischfeuerwerk krachen und pusten die Luftschlangen, bis das
Zimmer voll ist!

Was aber bedeutet das eigentlich, “Die Gütze gehört uns!”?

Nachdem die Stadt uns im Dezember als Käufer*innen auserkoren hatte, wurde der
Verwaltungsaufwand, den so ein Verkauf bedeutet, im Februar noch einmal jäh
unterbrochen. Weil sich einige Mitbewerber*innen ungerecht behandelt fühlten,
hatte das Landgericht Stralsund eine einstweilige Verfügung verhängt! Dank
glücklicher Fügung verfügte das Landgericht einige Zeit später das Ende dieser
Verfügung – Der Beginn der Vergnügung der Vertragsunterschrift.

Also haben wir schnell die letzten Details des Kaufvertrages geklärt, ab ging es
zur Notarin und nach nur gut zwei Stunden Vorlesezeit war der große Moment
gekommen – wir überwiesen den Kaufpreis und zum 1.06 ging der Besitz der Gütze
an uns über.

Für diejenigen von uns, die schon seit Jahren in dem Haus wohnen, bedeutet das
nicht nur, dass wir jetzt die Miete an ein anderes Konto überweisen müssen.
Vielmehr können wir jetzt endlich aufatmen, dass wir nach Jahren des Wohnens
ohne Mietverträge (die WVG wollte keine Neuen ausstellen) und der Unsicherheit,
ob wir hier bleiben können, endlich eine Perspektive für uns haben. In diesem
Haus haben über die Jahre Generationen engagierter Menschen gewohnt: von DJs,
Radiomacher*innen, Blech- und Holzbläser*innen und anderen Soundleuten, über
Festivalorganisator*innen und Aktivist*innen bis zu Handwerker*innen haben die
Menschen, die in diesem Haus eine günstige Bleibe gefunden haben, diese Stadt
über die Jahre bereichert. Wir freuen uns, dass dieser Ort als Alternative in
der Fleischervorstadt erhalten bleibt und auch in Zukunft unkommerzielle Räume
schaffen wird!

Jetzt fängt die Arbeit für uns aber erst richtig an: Wir wollen ein
umfangreiches Sanierungsprojekt stemmen, einen weiteren Verein gründen, der
öffentliches Leben in die Gütze bringt, aus unserem Haus heraus politische
Arbeit leisten, neue Mitbewohner*innen finden und ganz nebenbei die
Verwaltungsarbeiten, die jetzt anfallen, auch nicht hinten herunterfallen
lassen.

Den Weg bis hier hin hätten wir ohne die zahlreichen Menschen, die uns auf so
verschiedene Arten unterstützen, niemals geschafft. Danke für all die
Direktkredite! Danke für das ganze Geld! Danke, Planwerkstatt Tangram! Danke,
Frau Sachs! Danke, IkuWo! Danke, Hof Schwarze Schafe! Danke StraZe! Danke, dass
wir Eure Räumlichkeiten nutzen durften! Danke für Eure Expertisen! Danke für
Geschenkkisten im Flur! Danke für Nervennahrung! Danke an alle unsere
Freund*innen für die zahlreichen offenen Ohren! Danke für die Arbeit, die Ihr
für unser Projekt investiert habt! Danke, dass Ihr da seid! Danke, Danke, Danke!

Eure Gütze 59

Veröffentlicht am 25. Februar 2021


SOLIDARITÄT MIT DER BAUMBESETZUNG VOR DER STRALSUNDER STRASSE 47 IN GREIFSWALD

Aktivist:innen der Klimagerechtigkeitsbewegung besetzten am 22. Februar 2021
symbolisch eine Linde in der Stralsunder Straße 47 in Greifswald. Sie
protestieren damit gegen die in Greifswald besonders ausgeprägte
Gentrifizierung, den Umbau in eine „Stadt der Reichen“ und den Abriss der
historischen Gaststätte „Alte Flora“.

Die Gütze59 unterstützt die Besetzung und die Forderung nach einem „Recht auf
Stadt“. Ebenso wie in anderen Städten spitzt sich die Lage auf dem ohnehin
angespannten Wohnungsmarkt auch in Greifswald weiter zu: Steigende Mieten,
Verdrängungsprozesse und eine Aufspaltung der Stadt in arm und reich sind die
Folgen.

Wer daran konkret etwas verändern will, muss sich mit dieser Wirklichkeit
auseinandersetzen. Investor:innen ohne Verantwortungsbewusstsein für
stadträumliche und quartiersbezogene Konsequenzen sind dabei ebenso wenig
hilfreich wie vermeintliche Beteiligungsstrategien, die Bürger:innen über die
Verschlechterung ihrer öffentlichen Infrastruktur mitentscheiden lassen und
selbst dann nicht umgesetzt werden. Es braucht kein Betongold, keine
Wertsteigerungen, keine Spekulation mit Wohnraum, keine ästhetische
Vereinheitlichung und auch keine Lippenbekenntnisse. Es braucht sozialen und
bezahlbaren Wohnraum für alle und eine subversive, kollektive und solidarische
Stadtgestaltung.

#AufBäumefürWohnräume

© ClimateJustice Greifswald:
https://twitter.com/climate4justice

Veröffentlicht am 12. Januar 2021


AKTUELLER STAND – 12.01.2020


UNSERE GÜTZE ! GÜTZE FÜR ALLE !

Nach langer Vorbereitung und fast einem halben Jahr Warten wurde uns endlich
mitgeteilt, dass sich der Hauptausschuss der Bürger:innenschaft sich am 30.
November 2020 für das Konzept unseres lit e.V. entschieden hat. Damit steht dem
Verkauf des Hauses an uns nichts mehr im Wege.

Jubelschreie am Telefon, klirrende Sektgläser, Glückwunsch-Nachrichten,
Erleichterung und Vorfreude – so sahen unsere Reaktionen aus, als wir erfuhren,
dass wir in der Gütze nun endlich unseren Traum von einem selbstverwalteten
Wohnprojekt verwirklichen können.

Wir freuen uns auch mit den Menschen, die schon lange in der Gützkower 59 wohnen
und nun endlich eine sichere Perspektive haben, hier wohnen bleiben zu können.

Seit bald zwei Jahren versuchen wir unseren Wunsch nach selbstorganisiertem
Wohnen in die Tat umzusetzen. Für uns als zukünftiges Wohnprojekt bedeutet
Selbstorganisation zu einem etwas Politisches, zum anderen etwas Praktisches.
Wir wollen Freiräume schaffen in denen Menschen ein solidarisches Miteinander
nicht nur diskutieren, sondern das schöne Leben aktiv erproben. Wir wollen
selbst darüber entscheiden für was unsere Miete verwendet wird, gemeinsam
Kochen, miteinander Bauen, uns Aushelfen wenn die Kohle knapp wird und in
Selbstverwaltung leben. 

Das Haus soll dabei nicht nur ein Ort für seine Bewohner:innen sein, sondern
auch für das Viertel: 

In dem Haus wird es öffentliche Räume geben, die unkompliziert für die
Nachbarschaft nutzbar sind. Wir wollen uns in stadtpolitische Diskussionen
einmischen, uns mit der Nachbar:innenschaft vernetzen sowie die Verdrängung und
Aufspaltung der Stadt in arm und reich kritisieren.

Greifswald ist eine lebendige Stadt, die von selbstorganisierten Initiativen
lebt. Projekte wie das Antidiskriminierungsprojekt im alten Pariser, das
Internationale Kultur- und Wohnprojekt IkuWo, das Wohn- und Werkstattprojekt
Brinke 26 und das Kultur- und Initiativenhaus STRAZE zeigen wie wichtig Orte des
Miteinanders, des Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung sind, die über
die Grenzen des eigenen Gartenzauns hinausweisen. In einer Gesellschaft, die
auseinanderdriftet und in der das Miteinander in den Hintergrund gerät und das
Gegeneinander Aufwind hat, sind kollektive Organisationsstrukturen wichtiger
denn je. 

Projekte wie unseres, entsprechen oft nicht gängigen Verwertungs- und
Effizienzforderungen und wollen dies auch gar nicht. In unseren Projekten stehen
nicht Rendite und Leistungsdruck im Vordergrund, sondern das Entwickeln und
Leben von Formen des solidarischen Miteinanders. Solche Orte sind für Greifswald
nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar für eine lebenswerte Stadt.

Momentan gründen wir eine GmbH um dann den Kaufvertrag mit der Stadt aushandeln
zu können. Über die nächsten Schritte halten wir euch auf dem Laufenden.

Wir freuen uns hoffentlich bald persönlich mit Euch auf das neue Projekt
anzustoßen und den neuen Ort gemeinsam mit Euch zu gestalten!

Solltet ihr Fragen, Ideen und Anregungen habt, meldet Euch jederzeit bei uns.

Bis demnächst, Eure Gütze 


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