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ÖKO-TEST JULI 2024

Testwatch Dienstag, 02. Juli 2024 Zugriffe: 25
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Von sieben Tests in der Juli-Ausgabe sind zwei für die Leser völlig wertlos bis
irreführend.

 * Einleitung
 * Unsere Einschätzung
 * Bio-Naturjoghurt
 * Wraps
 * Nektarinen
 * Shampoos für feines Haar
 * Weichmacher in Sonnenschutzmitteln
 * Frucht- und Wassereis
 * Trinkflaschen für Kinder


EINLEITUNG

„So viel Resonanz bekommen wir selten auf unsere Tests: Nicht nur, dass
vergangenen Monat etliche Medien von ARD über RTL bis hin zu BILD groß über
unseren Test von Kindersonnenschutzmitteln und den Fund von verbotenen
Weichmachern berichteten. Auch auf unseren Social-Media-Kanälen ging es hoch
her, und etliche Anfragen von Leserinnen und Lesern erreichten uns per Telefon
und E-Mail. Zeitweise wollten so viele Menschen gleichzeitig online unseren Test
kaufen, dass unser Shop kaum noch hinterherkam. (..) Da lag die Frage natürlich
nahe: Sind auch Sonnencremes für Erwachsene mit verbotenen Weichmachern
verunreinigt? Wir haben deswegen 19 Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30
ausschließlich auf Phthalate testen lassen“, schreibt Öko-Test. Das Ergebnis:
Acht von 19 Cremes enthalten verbotene Weichmacher.

Nektarinen hat man ausschließlich auf Pestizide untersuchen lassen. Mit dem
Ergebnis: Sieben sind „(sehr) gut“, vier „befriedigend“, eine Marke ist
„ausreichend“. Die Ergebnisse dieses und der anderen Tests haben wir Ihnen in
den gleichnamigen Reitern dokumentiert.


UNSERE EINSCHÄTZUNG

Unsere Einschätzung: Mit dem Test Weichmacher in Sonnenschutzmitteln hoffte man
wohl, den Erfolg der Kindersonnenschutzmittel wiederholen zu können. Dass der
Test für die Leser völlig wertlos ist, weiß Öko-Test selbstverständlich. Nicht,
weil das Blatt schreibt: „Anlass für Panik geben die Funde jedoch nicht. Und sie
sind erst recht kein Grund, aus lauter Bedenken auf konsequenten Sonnenschutz zu
verzichten.“ Sondern weil man den Lesern rät: „Prüfen Sie die Inhaltsstoffliste
Ihrer Sonnencreme: Nicht alle Produkte, die ein `sehr gutes´ Testergebnis
Phthalate haben, sind frei von bedenklichen UV-Filtern.“ Achten solle man auf
Ethylhexylmethoxycinnamat, 4-Methylbenzylidencampher,
Octyl-Dimethyl-Para-Amino-Benzoic-Acid (OD-PABA), Octocrylen, Etocrylen und
Homosalat. Unverständlich ist, warum Öko-Test diese Prüfung nicht selbst
vornimmt und die Leser auf bedenkliche UV-Filter in den „sehr guten“ Cremes
hinweist. Zudem führt dieser Rat zusätzlich in die Irre. Denn sie enthalten
teilweise etliche weitere Inhaltsstoffe, die von Öko-Test kritisiert und
abgewertet werden. Zum Beispiel die Velvet Milk SPF 30 von Lancaster. Sie
enthält neben Octocrylen, PEG/PEG-Derivate (können die Haut durchlässiger für
Schadstoffe machen), Chlorphenesin (ein halogenorganisches Konservierungsmittel,
das Hautirritationen führen kann), umweltbelastende Silikone, synthetische
Polymere/Kunststoffverbindungen und BHT (ein potenziell hormonwirksames
Antioxidans). Ein umfassender Test hätte mithin nicht ein irreführendes
„Testergebnis Phthalate sehr gut“ ergeben, sondern Gesamturteil „ungenügend“.

Die Pestizidbelastung von Nektarinen ist sicherlich ein wichtiges Test- und
Kaufkriterium, aber nicht das einzige. Öko-Test scheint klar zu sein, dass man
daher kein Gesamturteil vergeben sollte. Denn unter der Tabelle heißt es:
Produkte mit dem gleichen Testergebnis Pestizide sind in alphabetischer
Reihenfolge aufgeführt. In der Tabelle gibt es jedoch kein Testergebnis
Pestizide, sondern ein Gesamturteil. Doch ganz gleich ob Testergebnis Pestizide
oder Gesamturteil: Beide sagen nichts über die aktuelle Qualität der Nektarinen.
Denn es wurde von jedem Anbieter nur eine Probe getestet, die „größtenteils
bereits im April eingekauft wurde“. Als das Heft Ende Juni auf den Markt kam,
hatten Rewe, Aldi, Edeka, Lidl usw. völlig andere Nektarinen im Angebot. Sie
stammten teilweise sogar aus anderen Ländern als die getesteten. Daher muss man
von frischem Obst und Gemüse mehrere Proben untersuchen, um feststellen zu
können, ob die Supermärkte und Discounter immer gleichbleibende Qualität
anbieten. Nicht zuletzt ist der Test voller Fehler. So ist das korrekte
Gesamturteil der Mein Sommer Glück Nektarinen Weißfleischig von Edeka nicht
„gut“, sondern „sehr gut“. Wegen einer ähnlich fehlerhaften Bewertung der
Pestizidrückstände sind alle vier „befriedigenden“ und die eine „ausreichende“
Marke tatsächlich „gut“.

Auch im Test Wraps führt die fehlerhafte Bewertung der Pestizide zu drei
Fehlurteilen. Die Ja! Weizen Tortillias von Rewe sind ebenso wie die Sinnack
Wraps Weizen nicht „befriedigend“, sondern „gut“, die Old El Paso 10 Wrap
Tortillas von General Mills nicht „ausreichend“, sondern „befriedigend“.

Sogar im Test Frucht- und Wassereis findet sich der gleiche Fehler. Daher sind
die Gesamturteile für das Ja! Sunny’s Orange von Rewe und das Rios Cooler Orange
von Penny nicht „ungenügend“, sondern „mangelhaft“. Daneben herrscht schlicht
Chaos in Bezug auf die Aromen. Im „So haben wir getestet“ heißt es einerseits:
„Per Deklaration erfassten wir umstrittene Inhaltsstoffe wie (..) Aroma.“
Andererseits: „In der Aroma-Analyse bestätigte sich, dass alle natürlichen
Orangenaroma-Deklarationen korrekt bezeichnet sind.“ Zudem stimmen auch hier
zwei Gesamturteile nicht. Das Capri-Sun Freezies Orange & Kirsche ist angeblich
„sehr gut“. Das stimmt aber nur für die untersuchte Geschmacksrichtung Orange.
Die in der gleichen Packung enthaltene Geschmacksrichtung Kirsche enthält
natürliches Aroma und ist mithin wie das gesamte Produkt nur „gut“. Auch für die
Bofrost Quetschtüten-Box stimmt das Gesamturteil nur für die Geschmacksrichtung
Orange. Ob es für die Geschmacksrichtung Limette korrekt ist, können wir nicht
sagen. Denn sie enthält laut Deklaration natürliches Limetten-Aroma, was
Öko-Test offenbar nicht im Labor verifiziert hat, obwohl im Internet eine
Testmethode ganz allgemein für „Aromastoffe“ angegeben ist. Ganz sicher falsch
ist das „befriedigend“ für die Geschmacksrichtung Cola. Weil sie natürliches
Aroma enthält, ist das korrekte Gesamturteil auch für das Eis insgesamt nur
„ausreichend“.

Im Test Shampoos für feines Haar haben wir zwar keinen offensichtlichen Fehler
gefunden. Doch unter der Tabelle ist zu lesen: „Abkürzungen: CIT =
Chlormethylisothiazolinon; MIT = Methylisothiazolinon.“ Laut Tabelle wurde
jedoch nur in einem Fall CIT gefunden. Wir vermuten daher, dass vergessen wurde,
MIT in die Tabelle aufzunehmen und dass das/die betroffene/n Produkte/e zu gut
bewertet wurde/n. Viel wichtiger ist uns allerdings das Testprogramm. Wir haben
es mit dem gleichartiger Produkte der vergangenen zwei Jahre verglichen und
festgestellt: Es herrscht pure Willkür.



Willkürliche Testprogramme: Grün unterlegt sind die Parameter, die im Labor
untersucht werden. Die gelben werden aus der Deklaration abgeschrieben.

Die unterschiedlichen Testprogramme könnten sich selbstverständlich ergeben,
weil Öko-Test sie ständig weiterentwickelt. Doch da sind Stoffe wie MOAH oder
Isothiazolinone, die ohne Begründung mal untersucht werden, ein anderes Mal
nicht. Oder die halogenorganischen Verbindungen, die seit über 20 Jahren
untersucht, kritisiert und abgewertet werden. Auf sie wird im aktuellen Test
Shampoo nicht mehr getestet. Obwohl zum Beispiel das halogenorganische
Konservierungsmittel Chlorphenesin noch immer regelmäßig gefunden und kritisiert
wird. Die Folge: Sicher ist, dass nur wenige Gesamturteile sicher korrekt sind.
Wahrscheinlich ist, dass etliche Hersteller mit zu guten Gesamturteilen werben.

Besonders absurd ist Vorgehen bei Glyoxal. Auf das eiweißverändernde
Konservierungsmittel wurde aktuell zum ersten Mal getestet. Offenbar, weil es im
Pantene Pro-V Volumen Pur Shampoo von Procter & Gamble laut Deklaration
enthalten sein sollte. Daher hat man dieses Produkt untersucht – und kein
Glyoxal gefunden. Auf die naheliegende Idee, dass es auch den umgekehrten Fall
geben kann – Glyoxal ist nicht deklariert, aber enthalten – und dass man daher
alle Shampoos untersuchen muss, ist man bei Öko-Test offenbar nicht gekommen.

Vermutlich kann man darüber streiten, ob das Testergebnis „sehr gut (1,47)“ für
die Klarstein Schmatzfatz Trinkflasche 500 ml, orange von Chal-Tec und die Sigg
WMB One Stand Together, 0.6L korrekt ist. Der Legende zufolge allerdings nicht.
Denn dort heißt es: „Einzelbewertungen, Test- und Teilergebnisse werden
kaufmännisch gerundet“. 1,47 sind kaufmännisch gerundet 1,5. Das korrekte
Testergebnis wäre also nicht „sehr gut (1,47), sondern „gut (1,5)“.

Der Test Bio-Naturjoghurt hat ein ganz anders Problem: Die Testergebnisse sind
nicht nachvollziehbar. Denn in das „Testergebnis Tierhaltung und Transparenz“
fließen neun Parameter ein, von ausgezahlter Milchpreis bis Sojaanteil im
Futter, die jeweils mit Punkten bewertet werden. Beispielsweise gibt es null
Punkte, wenn das Futter Soja enthält, drei, wenn es frei von Soja ist. Insgesamt
kann ein Produkt 44 Punkte erreichen. Allerdings sagt Öko-Test nicht, wie der
„ausgezahlte Milchpreis im Vergleich zum Marktpreis“ (überdurchschnittlich,
durchschnittlich, unterdurchschnittlich) bepunktet wird. Daher ist es unmöglich
zu prüfen, wieviel Punkte ein Joghurt tatsächlich erreicht hat und ob die sich
daraus ergebende Bewertung für das „Testergebnis Tierhaltung und Transparenz“
korrekt ist.

Selbstverständich haben wir wie übich Öko-Test um eine Stellungnahme gebeten.
Mit dem Hinweis: Wenn wir nichts von Ihnen hören, gehen wir davon aus, dass
unsere Analysen richtig sind. Und wir haben nichts gehört.

> Fazit: Wer diese Öko-Test Ausgabe kauft, schmeißt sein Geld zum Fenster raus.


BIO-NATURJOGHURT


BIO-NATURJOGHURT



 


 


 


 


* Die Bewertung basiert auf den Antworten von mindestens drei Milchlieferanten
der untersuchten Charge bzw. von einem Lieferanten, wenn die Milch für die
Charge nur von ihm kam. Für die Kriterien „Dauer des Weidegangs“ und
„Laktationszahl“ wurden jeweils Durchschnittswerte ermittelt. Die Belege zur
Weidedauer beziehen sich auf die Weideperiode 2023.
** Die Bewertung basiert auf den von den Molkereien mitgeteilten Angaben,
bezogen auf die untersuchte Charge.
*** Als Vergleichswert wurde der von Bioland herausgegebene durchschnittliche
Bio-Milchpreis für die Monate Januar bis März 2024 von 55,5 bis 55,9 Cent/kg
herangezogen (Stand: 21. Mai 2024).
Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: NRW = Nordrhein-Westfalen; P. = Punkt(e)
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Einweg-Glas. 2) Laut Anbieter hat sich das
Verpackungslayout geringfügig verändert. Rezeptur und EAN seien unverändert. Das
Produkt mit dem neuen Etikett sei seit Februar erhältlich. 3) Weiterer Mangel:
fragwürdige Auslobung auf der Verpackung „Faire Preise für unsere Milchbauern“,
wenn der laut Molkerei ausgezahlte Milchpreis für diese Charge
unterdurchschnittlich war – orientiert an den durchschnittlichen
Bio-Milchpreisen für die Monate Januar bis März 2024 (www.biomilchpreise.de vom
21.05.2024).


WRAPS


WRAPS

Die Bewertung der Sinnack Wraps Weizen ist falsch. Sie enthalten „3 Pestizide in
Spuren, darunter Glyphosat, 1 Wirkverstärker“. Dazu heißt es in der Legende
heißt es. „Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) ein bis zwei als
besonders bedenklich eingestufte Pestizide in gemessenen Gehalten von mehr als
0,01 mg/kg. Als besonders bedenklich werden Pestizide eingestuft, wenn sie beim
Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) gelistet sind (Stand: März 2021; in Gruppe 2
oder Gruppe 3 als bienentoxisch oder sehr bioakkumulierend und sehr persistent
in Wasser, Böden oder Sedimenten), nach EU-Datenbank oder CLP-Verordnung (ECHA)
als vermutlich kanzerogen oder reproduktionstoxisch eingestuft sind (hier:
Deltamethrin, Glyphosat, Pirimiphos-methyl); b) ein Mehrfachrückstand von zwei
bis sechs Pestiziden und/oder Wirkverstärkern.“ Die Sinnack Wraps Weizen
enthalten zwar Glyphosat, aber nicht in einem gemessenen Gehalt von mehr als
0,01 mg/kg, sondern nur in Spuren, die nicht abgewertet werden. Das korrekte
Gesamturteil ist daher nicht „befriedigend“, sondern „gut“
Auch die Bewertung der Ja! Weizen Tortillas von Rewe ist falsch. Sie enthalten
„3 Pestizide in Spuren, darunter Deltamethrin, 1 Wirkverstärker“. Auch hier
gilt: Die Ja! Weizen Tortillas enthalten zwar Deltamethrin, aber nicht in einem
gemessenen Gehalt von mehr als 0,01 mg/kg , sondern nur in Spuren, die nicht
abgewertet werden. Das korrekte Gesamturteil ist daher nicht „befriedigend“,
sondern „gut“.
Nicht zuletzt ist auch die Bewertung der Old El Paso 10 Wrap Tortillas von
General Mills falsch. Sie enthalten 2 Pestizide in Spuren: Glyphosat,
Pirimiphos-methyl, also nicht in einem gemessenen Gehalt von mehr als 0,01
mg/kg, sondern nur in Spuren, die nicht abgewertet werden. Die Old El Paso 10
Wrap Tortillas dürfen wegen der Pestizide nur um eine Stufe abgewertet werden.
Das korrekte Gesamturteil ist daher nicht „ausreichend“, sondern „befriedigend“.





Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: MOAH = aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: deklarierter Salzgehalt weicht zu stark vom
analysierten Salzgehalt ab. 2) Laut Anbieter ist das Produkt voraussichtlich bis
Juli in einem temporären Iglo-Kooperationslayout im Handel zu finden. Danach sei
das Produkt wieder im Standard-Layout verfügbar. 3) Laut Anbieter wurde eine
Layoutanpassung vorgenommen. Die Rezeptur bleibe unverändert. Das neue Produkt
sei seit Mai im Handel verfügbar. 4) Laut Anbietergutachten zu einem
chargengleichem Produkt enthalten die Wraps Gehalte an MOSH/MOSH-Analogen der
Kettenlängen C17 bis C35, die unterhalb unserer Abwertungsgrenzen liegen. MOAH
wurde nicht nachgewiesen. Außerdem sei eine Rezepturanpassung vorgenommen
worden. Das neue Produkt sei seit April im Handel verfügbar und an der neuen
GTIN 4311501062043 erkennbar. Laut Anbieter werden alle Chargen des Produktes
mit MHD 16.08.2024 aufgrund unserer Testergebnisse aus dem Verkauf genommen. 5)
Laut Anbieter wurde eine Rezepturanpassung vorgenommen. Das neue Produkt sei
seit Anfang Mai im Handel verfügbar. 6) Laut Anbieter werden alle Chargen des
Produktes mit MHD 16.08.2024 aufgrund unserer Testergebnisse aus dem Verkauf
genommen.


NEKTARINEN


NEKTARINEN

Die Bewertung der Mein Sommer Glück Nektarinen Weißfleischig von Edeka ist
falsch bewertet. Denn Öko-Test schreibt: „Einige der nachgewiesenen Pestizide
ordnen wir in ihrer Wirkung auf Mensch oder Natur als besonders bedenklich ein.
Das Fungizid Tebuconazol etwa oder das Insektizid Acetamiprid, die in der
CLP-Verordnung als `vermutlich reproduktionstoxisch´ eingestuft sind. (..) Für
die von uns als bedenklich eingestuften Pestizide ziehen wir für einen gemessen
Gehalt von mehr als 0,01 mg/kg eine Note ab.“ Die Mein Sommer Glück Nektarinen
Weißfleischig enthalten zwar Acetamiprid, aber nicht in einem gemessen Gehalt
von mehr als 0,01 mg/kg, sondern nur in Spuren, die nicht abgewertet werden. Das
korrekte Gesamturteil ist mithin „sehr gut“. Etwas anderes ergibt sich auch aus
der Legende nicht. Dort heißt es: „Unter dem Testergebnis Pestizide führen zur
Abwertung um jeweils eine Note: a) ein Mehrfachrückstand von zwei bis sechs
Pestiziden und/oder Wirkverstärkern; b) ein bis zwei besonders bedenkliche
Pestizide in gemessenen Gehalten von mehr als 0,01 mg/kg. Dabei orientieren wir
uns an der Liste der hochgefährlichen Pestizide des Pestizid-Aktions-Netzwerks
(PAN), Stand: 3/2021, insbesondere der in Gruppe 2 oder Gruppe 3 als sehr
bienentoxisch oder sehr bioakkummulierend und sehr persistent in Wasser, Böden
oder Sedimenten genannten Stoffe sowie an Einstufungen von Pestiziden in der
EU-Datenbank oder CLP-Verordnung (ECHA) als kanzerogen oder reproduktionstoxisch
(hier: Acetamiprid, Chlorantraniliprol, Tebuconazol, Spirodiclofen).
Die Nektarinen Gelbfleischig von Aldi Nord enthalten „4 Pestizide in Spuren,
darunter Tebuconazol“. Nektarinen Gelbfleischig vom Netto Marken Discount
enthalten „2 Pestizide in Spuren, darunter Acetamiprid“. Die Nektarinen
Gelbfleischig, lose von Globus und die Nektarinen Weißfleischig von Kaufland
enthalten „3 Pestizide in Spuren, darunter Chlorantraniliprol“. Sie alle sind
nicht „befriedigend“, sondern „gut“. Sie alle enthalten die Pestizide nicht in
einem gemessen Gehalt von mehr als 0,01 mg/kg, sondern nur in Spuren, die nicht
abgewertet werden.
Die Weiße Nektarine, lose von Lidl enthalten „5 Pestizide in Spuren, darunter
Acetamiprid und Spirodiclofen“. Auch sie sind „gut“, nicht „ausreichend“. Zur
Bewertung der Pestizide widersprechen sich Text und Legende. Im Text heißt es:
„Diese Nektarinen kommen allerdings aus Chile, und dort ist Spirodiclofen
weiterhin erlaubt. Ein Unding, finden wir, und ziehen eine Extranote ab“. Doch
die Legende legt fest: „Unter dem Testergebnis Pestizide führen zur Abwertung um
jeweils eine Note: a) ein Mehrfachrückstand von zwei bis sechs Pestiziden und/
oder Wirkverstärkern; b) ein bis zwei besonders bedenkliche Pestizide in
gemessenen Gehalten von mehr als 0,01 mg/kg. Dabei orientieren wir uns an der
Liste der hochgefährlichen Pestizide des Pestizid-Aktions-Netzwerks (PAN),
Stand: 3/2021, insbesondere der in Gruppe 2 oder Gruppe 3 als sehr bienentoxisch
oder sehr bioakkummulierend und sehr persistent in Wasser, Böden oder Sedimenten
genannten Stoffe sowie an Einstufungen von Pestiziden in der EU-Datenbank oder
CLP-Verordnung (ECHA) als kanzerogen oder reproduktionstoxisch (hier:
Acetamiprid, Chlorantraniliprol, Tebuconazol, Spirodiclofen); c) ein bis zwei
von der EU im Anbau verbotene oder nicht mehr zugelassene Pestizide in
gemessenen Gehalten von mehr als 0,01 mg/kg (hier: Spirodiclofen)“. Die
Nektarinen enthalten zwar Acetamiprid und Spirodiclofen, aber nicht in
gemessenen Gehalten von mehr als 0,01 mg/kg, sondern nur in Spuren, die nicht
abgewertet werden.



Fett gedruckt sind Mängel.


SHAMPOOS FÜR FEINES HAAR


SHAMPOOSE FÜR FEINES HAAR









Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: CIT = Chlormethylisothiazolinon; MIT = Methylisothiazolinon.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: keine konkreten Angaben zu Herkunft, Hersteller
und/oder Lieferkette des im Produkt eingesetzten Micas (CI 77019). 2) Weiterer
Mangel: Werbung mit Klimaneutralität, CO₂-Neutralität oder einer
missverständlichen CO₂-Bilanz ohne ausreichende Information dazu auf dem
Produkt. 3) Citral und Citronellol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen.
Gehalte an Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts
schwanken. Citral- und Citronellolallergiker sollten das Produkt vorsichtshalber
nicht verwenden. Laut Anbieter hat sich die Verpackung des Produkts
zwischenzeitlich geändert. Die Rezeptur sei jedoch gleich geblieben. 4) Laut
Anbieter gibt es das Produkt bereits in einer neuen Version mit einem
Fassungsvermögen von 500 Millilitern, neuer Verpackung und Rezeptur auf dem
Markt. 5) Laut Anbieter ist ein Relaunch der Serie in 2025 geplant, bei welchem
PCR zum Einsatz kommen wird. 6) Laut Anbieter wurde das Etikett des Produktes
überarbeitet. Dabei sei unter anderem das Klimaneutral-Siegel entfernt worden.
7) Laut Anbieter wird aktuell das Verpackungslayout überarbeitet. 8) Laut
Anbieter wurde die Flasche auf rPET umgestellt. 9) Glyoxal deklariert, aber im
Labor nicht nachgewiesen.


WEICHMACHER IN SONNENSCHUTZMITTELN


WEICHMACHER IN SONNENSCHUTZMITTELN






Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: DnHexP = Di-n-hexylphthalat; DIBP = Diisobutylphthalat; DEHP =
Diethylhexylphthalat; DINP = Diisononylphthalat; DHHB =
Diethylaminohydroxybenzoylhexylbenzoat.
Anmerkungen: 1) Laut Anbieter ist das Produkt ausgelistet und es werden nur noch
Restmengen abverkauft. 2) Laut Herstellergutachten wurde in einem
chargengleichem Produkt kein DINP nachgewiesen. 3) Laut Anbieter wurde ab Charge
2331400W eine Designänderung und eine Formulierungsänderung der UV-Absorber
durchgeführt.


FRUCHT- UND WASSEREIS


FRUCHT- UND WASSEREIS

Die Bewertung des Ja! Sunny’s Orange und des Rios Cooler Orange von Penny ist
falsch. Beide Produkte werden um zwei Noten abgewertet, weil der Zucker pro
Portion stark erhöht ist, um eine weitere Note wegen der natürlichen Aromen.
Zudem enthalten sie „2 (Pestizide) in Spuren, darunter Imazalil“. Dazu heißt es
in der Legende: „Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um
jeweils eine Note: e) ein Mehrfachrückstand von zwei bis sechs Pestiziden
und/oder Wirkverstärkern; f) ein bis zwei als besonders bedenklich eingestufte
Pestizide in gemessenen Gehalten von mehr als 0,01 mg/kg. Dabei orientieren wir
uns an der Liste der hochgefährlichen Pestizide des Pestizid-Aktions-Netzwerks
(PAN), Stand: 3/2021, insbesondere der in Gruppe 2 oder Gruppe 3 als sehr
bienentoxisch oder sehr bioakkummulierend und sehr persistent in Wasser, Böden
oder Sedimenten genannten Stoffe sowie an Einstufungen von Pestiziden in der
EU-Datenbank oder CLP-Verordnung (ECHA) als kanzerogen oder reproduktionstoxisch
(hier: Imazalil). Hier trifft e) zu, nicht aber f). Denn die Produkte enthalten
zwar Imazalil, aber nicht in einem gemessenen Gehalt von mehr als 0,01 mg/kg,
sondern nur in Spuren, die nicht abgewertet werden. Das Testergebnis
Inhaltsstoffe und das Gesamturteil ist für beide Produkte daher nicht
„ungenügend“, sondern „mangelhaft“.





Fett gedruckt sind Mängel.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: an Kinder gerichtete Produktaufmachung, obwohl
Eis mit Zucker- oder Süßungsmittelzusatz in Anlehnung an das
Nährwertprofil-Modell der WHO Europa gar nicht für Kinder beworben werden
sollte. 2) Weiterer Mangel: PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung.
3) Weiterer Mangel: die Angabe der Referenzmenge für Nährwerte für einen
durchschnittlichen Erwachsenen auf einem Produkt, das sich an Kinder richtet. 4)
Weiterer Mangel: abgebildete Früchte auf der Verpackung eines Produkts, obwohl
keine solchen Fruchtsaft(-konzentrate) enthalten sind. 5) Der deklarierte
Zuckergehalt ist ein Mittelwert aus allen enthaltenen Geschmackssorten. 6) Laut
Anbieter hat eine Umstellung des Artikels auf eine neue Rezeptur stattgefunden.
Der aktuelle Artikel ist an der GTIN 4311501054222 zu erkennen. 7) Laut Anbieter
befindet sich der Artikel nur noch im Abverkauf und wird künftig nicht mehr
verfügbar sein. 8) Laut Anbieter wurde eine Reformulierung vorgenommen, wobei
der Zuckergehalt reduziert und die Deklaration angepasst worden sei. Das neue
Produkt fließe aktuell in den Handel ein.
 


TRINKFLASCHEN FÜR KINDER


TRINKFLASCHEN FÜR KINDER



 


 


 


*Die angegebenen Füllvolumen und Gewichte wurden im Labor ermittelt.
Fett gedruckt sind Mängel.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Werbung mit Klimaneutralität, CO₂-Neutralität
oder einer missverständlichen CO₂-Bilanz ohne ausreichende Information dazu auf
dem Produkt. 2) Weiterer Mangel: ein gemessener Gehalt von mehr als 100 mg/kg D5
und/oder D6. 3) Sensorik: Aufgrund des stark auffälligen Geruchs der Probe haben
drei von sechs Prüfern aus arbeitsschutztechnischen Gründen auf eine
Geschmacksprüfung verzichtet. 4) Das Produkt enthält für 15,95 Euro zwei
Trinkverschlüsse, einen Schraub- und einen Sportverschluss. 5) Laut zwei nicht
chargengleichen Anbietergutachten wies das Produkt mit Medianen von 0-1
(Geschmack) bzw. von 1-1,5 (Geschmack) keine sensorischen Auffälligkeiten auf.
6) Keine Ersatzteile auf der Website des Herstellers unter storline.com
gefunden. 7) Laut Anbietergutachten hielten drei chargengleiche Flaschen mit
Sportverschluss vor und nach der Dauerhaltbarkeitsprüfung dicht. Bei einem
Exemplar löste sich nach 500-mal Öffnen und Schließen Gummi am Verschluss,
welcher sich „deutlich leichter öffnen und schließen“ ließ. In der von ÖKO-TEST
beauftragten Prüfung war der Verschluss nach 1.000-mal Öffnen und Schließen
undicht.
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Dienstag, 02. Juli 2024


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