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VON INFLATION UND STABILITÄT

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FLUR I


HERZLICH WILLKOMMEN ZUR VIRTUELLEN AUSSTELLUNG! VON INFLATION UND
STABILITÄTERLEBE EINE ZEITREISE DURCH DIE MEILENSTEINE DER DEUTSCHEN
WÄHRUNGSGESCHICHTE DES 20. UND 21. JAHRHUNDERTS.

Eine stabile Währung ist Grundvoraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft
und das Vertrauen der Bevölkerung in den demokratischen Staat. Als politisch
unabhängige Zentralbank sichert die Deutsche Bundesbank seit 1957 die
Preisstabilität in Deutschland – in der D-Mark-Zeit bis 1998 alleine, seit 1999
gemeinschaftlich als Teil des Eurosystems. Stabiles Geld gab es jedoch nicht
immer. Ein Blick in die deutsche Geschichte zeigt, dass politische Krisen,
gewaltsame Konflikte und Kriege zum rasanten Wertverlust des Geldes, zu
wirtschaftlichen Zusammenbrüchen und schließlich zu Währungsreformen führten.

Begib dich auf eine spannende Zeitreise und lerne mehr über die Meilensteine der
deutschen Währungsgeschichte: von der Hyperinflation 1923 über die
Währungsreformen von 1923 und 1948 sowie der Gründung der Deutschen Bundesbank
bis hin zur Einführung des Euro und der heutigen Zusammenarbeit der
Zentralbanken im Eurosystem.

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HISTORISCHE EINFÜHRUNG


HISTORISCHE EINFÜHRUNG

Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 geführt. Millionen von Menschen
weltweit verloren durch den Krieg ihr Leben. Das Deutsche Reich war an diesem
Krieg maßgeblich beteiligt. Die Kriegsführung war sehr teuer. Deshalb beschaffte
sich die deutsche Regierung Geld durch Kredite, die sie bei ihrer eigenen
Zentralbank, der Reichsbank, aufnahm. Die
Zentralbank druckte dafür das benötigte Geld. Außerdem bot das Deutsche Reich
Kriegsanleihen zum Kauf an. Das bedeutete, dass Bürgerinnen und Bürger ihre
Ersparnisse dem Staat leihen konnten. Die Bevölkerung gab der Reichsregierung
also Kredite, um den Krieg zu finanzieren. Das Geld, das die Reichsregierung
durch Kriegsanleihen erhielt, setzte sie wiederum zur Gegenfinanzierung der
Reichsbankkredite ein. Insgesamt führte die Kriegsfinanzierung Deutschlands zu
einer starken Ausweitung der Geldmenge. Hierdurch kam es zur
Inflation, die Kaufkraft der Mark verfiel also.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Weimarer Republik gegründet, die erste
parlamentarische Demokratie in Deutschland. Der politische Neuanfang war durch
die Folgekosten des Krieges erheblich belastet. Daher setzte der deutsche Staat
die Verschuldungspolitik der Kriegszeit fort und die Kaufkraft der Mark nahm
weiter ab.

Deutschland musste nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags hohe
Reparationen in fremder Währung (Devisen) an die Siegermächte zahlen
(Frankreich, Großbritannien, Italien und die USA, auch Alliierte genannt). Als
Deutschland nach Ansicht der alliierten Mächte in Zahlungsverzug geriet,
besetzten Anfang 1923 französische und belgische Soldaten das Ruhrgebiet.
Daraufhin rief die deutsche Regierung die arbeitende Bevölkerung im Ruhrgebiet
zum passiven Widerstand auf. Der sogenannte Ruhrkampf kostete zusätzlich viel
Geld, darum ließ die Reichsregierung weitere Geldscheine drucken. Immer mehr und
mehr Geld geriet in Umlauf, wodurch es im Verlauf des Jahres 1923 zu einer außer
Kontrolle geratenen drastischen Geldentwertung (Hyperinflation) kam. Die
Situation der Bevölkerung verschlechterte sich rapide. Waren und
Dienstleistungen wurden immer teurer und die Gehälter und Löhne stiegen im
Verhältnis nur langsam. Viele Bürgerinnen und Bürger verarmten und wandten sich
enttäuscht vom Staat ab. Diese Entwicklung gab politisch links- und
rechtsradikalen Gruppierungen Auftrieb.

Im August 1923 wurde Gustav Stresemann zum neuen Reichskanzler ernannt. Er
beendete den Ruhrkampf und bereitete eine Währungsreform vor. Am 15. November
1923 wurde die Rentenmark als neue Währung eingeführt. Eine Rentenmark entsprach
einer Billion Mark. Alle Menschen, die Ersparnisse zurückgelegt hatten, verloren
durch die Währungsreform ihr gesamtes Geldvermögen. Dieses war jedoch bereits
zuvor durch die Hyperinflation wertlos geworden. Der Staat dagegen profitierte
enorm: Die gesamten Kriegsschulden Deutschlands beliefen sich nach Einführung
der neuen Währung nur noch auf 0,154 Rentenmark. Die Pflicht, Reparationen an
die Siegermächte in fremder Währung (Devisen) zu bezahlen, wurde durch die
Währungsreform aber nicht verändert. Das stellte die Reichsregierung vor große
finanzielle Probleme.

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GLOSSAR


GLOSSAR

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Vollbild
Anleihe
Wenn Unternehmen oder Staaten Geld benötigen, können sie Anleihen herausgeben
(auch Schuldverschreibungen genannt). Investoren, Banken und auch Bürgerinnen
und Bürger können diese Anleihen kaufen und somit dem Herausgeber der Anleihe
ihr Geld leihen. Eine Anleihe herauszugeben, bedeutet wirtschaftlich letztlich
also nichts anderes, als einen Kredit aufzunehmen. Wer eine Anleihe ausgibt,
macht folglich Schulden. In der Anleihe ist festlegt, dass das geliehene Geld zu
einem späteren Zeitpunkt, d. h. am Ende der Laufzeit, zurückgezahlt werden muss.
Als Gegenleistung für das Verleihen des Geldes an den Herausgeber
(Anleiheschuldner) bekommen die Inhaber der Anleihen (die Anleihegläubiger)
Zinsen bezahlt.

Eine Sonderform sind Kriegsanleihen, die speziell zur Kriegsfinanzierung
ausgegeben werden. Hiermit wurde im Deutschen Reich ein Großteil der Kosten des
Ersten Weltkriegs finanziert.

Hyperinflation
Als Hyperinflation wird eine extreme Form der Inflation bezeichnet, bei der die
Güterpreise rasend schnell steigen (Faustregel: Inflationsrate von mehr als 50 %
pro Monat). In einer solchen Situation ist rasant immer mehr Geld im Umlauf,
weshalb die Kaufkraft dramatisch schnell sinkt. In einer Hyperinflation wollen
viele Menschen möglichst rasch ihr Geld ausgeben, bevor die Preise noch weiter
steigen. Hierdurch wird die Nachfrage noch größer, was die Preise zusätzlich
steigen lässt. In Deutschland kam es in den Jahren 1922 und 1923 zu einer
Hyperinflation.

Inflation
Inflation bezeichnet einen anhaltenden Anstieg des Preisniveaus, also des
Durchschnitts aller Preise. Wenn das Preisniveau steigt, dann sinkt der Wert des
Geldes. Mit anderen Worten: Die Kaufkraft des Geldes nimmt bei seigendem
Preisniveau ab, weil man für einen gegebenen Geldbetrag weniger Waren und
Dienstleistungen kaufen kann als zuvor. Man sagt auch: Der reale, d. h. der in
Gütereinheiten gemessene Geldwert, geht infolge von Inflation zurück. Aufgrund
ihrer schädlichen Wirkungen ist es wichtig, die Inflation niedrig und stabil zu
halten.
Die Inflationsrate beschreibt den prozentualen Anstieg des allgemeinen
Preisniveaus – des Durchschnitts aller Preise – gegenüber dem gleichen Monat des
Vorjahres.


Kaufkraft
Die Kaufkraft zeigt, wie viele Güter man für einen bestimmten Geldbetrag kaufen
kann. Werden Waren und Dienstleistungen teurer (Inflation), weil das Preisniveau
steigt, dann kann man für sein Geld weniger Dinge kaufen als zuvor. Die
Kaufkraft nimmt also bei steigendem Preisniveau ab.
Werden Güter hingegen günstiger (Deflation), weil das Preisniveau sinkt, dann
kann man für sein Geld mehr Dinge kaufen als zuvor, die Kaufkraft erhöht sich
also.

Kriegsanleihe
→ Schaue nach beim Wort Anleihe

Reichsbank
Nach der Entstehung des Deutschen Reiches 1871 gründete der neue Staat erstmals
eine Zentralbank für ganz Deutschland. Die Reichsbank nahm ihre Arbeit am 1.
Januar 1876 auf. Ihre wichtigsten Aufgaben bestanden in der Geldpolitik, der
Ausgabe von Banknoten und der Erleichterung des Zahlungsverkehrs. Die Reichsbank
war in ihren geldpolitischen Entscheidungen nicht unabhängig, sondern unterstand
der Aufsicht der Reichsregierung. Nach der Hyperinflation 1922/23 erhielt die
Reichsbank 1924 eine neue gesetzliche Basis und wurde geldpolitisch unabhängig
von der Regierung. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde
diese Unabhängigkeit wieder rückgängig gemacht. Nach der Kapitulation
Deutschlands im Mai 1945 brach die Reichsbank zusammen.

Reparationen
Reparationen sind Entschädigungen, die ein Land oder eine Gruppe von Menschen
erbringt, um für Schäden oder Unrecht aus der Vergangenheit aufzukommen. Oftmals
handelt es sich um Geldleistungen, Reparationen sind aber auch in Form von
Sachwerten denkbar. Zu Reparationsleistungen kann es z. B. nach Kriegen oder
Zeiten der Unterdrückung kommen, um den geschädigten Menschen oder Ländern zu
helfen. Ziel ist es, historische Fehler anzuerkennen und Wiedergutmachung zu
leisten. Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren es
Reparationskommissionen, die festlegten, welche Reparationsleistungen
Deutschland zahlen musste.

Zentralbank
Eine Zentralbank ist diejenige Institution, die für das Sichern der Kaufkraft,
die Funktionsfähigkeit des Geldwesens und für die entsprechenden geldpolitischen
Maßnahmen zuständig ist. Die Zentralbank ist in der Regel die einzige
Institution, die offizielles Bargeld (insbesondere Banknoten) herausgeben darf.
Daher wird oftmals auch der Begriff „Notenbank“ genutzt. Heutzutage sind
Zentralbanken in vielen Ländern unabhängig von politischen Weisungen. Hierdurch
können sich Zentralbanken besser darauf konzentrieren, frei von politischer
Einflussnahme dauerhaft für stabiles und somit kaufkräftiges Geld zu sorgen.






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DER ERSTE WELTKRIEG UND SEINE FOLGEN


VOM ERSTEN WELTKRIEG IN DIE HYPERINFLATION

Schon die erste Mobilisierungswoche zu Beginn des Ersten Weltkriegs kostete das
Deutsche Reich 750 Millionen Mark. Die dauerhafte Versorgung der Soldaten mit
Ausrüstung, Waffen und Munition während des Krieges finanzierte das Reich durch
die Aufnahme von Schulden (Kredite und Kriegsanleihen). Dies führte zu einer
Ausweitung der im Umlauf befindlichen Geldmenge. Während beispielsweise
Großbritannien einen Großteil der Kriegskosten über Steuern finanzierte, gab es
in Deutschland noch kein einheitliches Steuersystem, mit dem ein Teil der
Kriegskosten hätte gedeckt werden können.

In Deutschland rechnete man fest mit einem schnellen Sieg und plante, die
Kriegsgegner für die Kosten der deutschen Kriegsführung bezahlen zu lassen. Doch
es kam anders: Der Krieg dauerte vier Jahre, Deutschland verlor und musste
sowohl für seine aufgenommenen Schulden als auch für Reparationen an die
Alliierten aufkommen.

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DIE REICHSBANK ALS ZENTRALE NOTENBANK

Das Deutsche Kaiserreich führte per Gesetz im Jahr 1871 die Mark als Goldwährung
ein. Die Mark war die erste einheitliche Währung im Deutschen Reich. Fünf Jahre
später – am 1. Januar 1876 – wurde in Berlin die Reichsbank als zentrale
Notenbank des Deutschen Reichs gegründet. An ihrer Spitze stand das
Reichsbankdirektorium, das aus dem Reichsbankpräsidenten sowie sechs weiteren
Mitgliedern bestand. Es war für die praktische Durchführung der Geldpolitik
verantwortlich. Die Reichsbank unterstand dabei direkt dem Reichskanzler. Er war
für die Aufsicht und Leitung der Reichsbank zuständig. Die laufenden
Geschäftsaktivitäten verantwortete der Reichsbankpräsident.


Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Das Direktorium der Reichsbank im Sitzungssaal um 1900

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DIE FINANZIERUNG DES ERSTEN WELTKRIEGS

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs setzte die Reichsbank die bis dahin geltende
Pflicht zur Einlösung von Banknoten in Goldmünzen aus. Die staatlichen
Goldvorräte sollten auf diese Weise geschützt werden. Zur Finanzierung des
Kriegs gewährte die Reichsbank der deutschen Regierung unbegrenzt Kredite.
Dadurch wuchs die Geldmenge erheblich: Die umlaufende Geldmenge lag zu Beginn
des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 bei 7 Milliarden Mark. Nach Ende des Kriegs
im Jahr 1918 waren etwa 30 Milliarden Mark im Umlauf.

Zur Gegenfinanzierung der Reichsbankkredite nutze das Deutsche Reich sogenannte
Kriegsanleihen. Mit dieser Form von Wertpapieren sollten die Ersparnisse der
Bevölkerung für den Krieg nutzbar gemacht werden. Der Staat lieh sich bei seinen
Bürgerinnen und Bürgern Geld und versprach, alles nach Kriegsende mit hohen
Zinsen zurückzuzahlen.

Die erste von insgesamt neun Kriegsanleihen wurde im September 1914
herausgegeben. Insgesamt kamen mit den Kriegsanleihen rund 97 Milliarden Mark
zusammen. Dieser Betrag entsprach etwa 60 % der Kriegskosten.

Weitere Staatsanleihen brachten weitere 57 Milliarden Mark ein. Nur einen
kleinen Betrag von 10 Milliarden Mark nahm der Staat durch Kriegsabgaben und
Steuererhöhungen ein. Am Ende des Ersten Weltkriegs hatte das Deutsche Reich
Schulden in Höhe von über 150 Milliarden Mark. Die Verschuldung war damit
dreißigmal so hoch wie zu Beginn des Kriegs. Nur um die Zinsen für die Schulden
zu bezahlen, musste der Staat fast 80 % seiner regulären Steuereinnahmen
aufwenden.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Kinder machen in Berlin Werbung für die erste Kriegsanleihe


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DIE FOLGEKOSTEN DES KRIEGS

Am 11. November 1918 unterzeichnete eine deutsche Delegation das
Waffenstillstandsabkommen in Compiègne in Frankreich. Zwei Tage zuvor, am 9.
November vormittags, hatte der Reichskanzler Max von Baden die Abdankung Kaiser
Wilhelms II. verkündet, die eigentlich noch gar nicht erfolgt war. Am frühen
Nachmittag des gleichen Tages rief Philipp Scheidemann die Republik aus. Der
Krieg war zu Ende und die Weimarer Republik ausgerufen – doch die erste
Demokratie Deutschlands war von Beginn an geschwächt.

Als Verlierer des Krieges stand Deutschland vor einem gewaltigen Schuldenberg.
80 % des Staatshaushaltes des Deutschen Reichs mussten für die Zahlung der
Zinsen aufgewendet werden. Gleichzeitig wuchs die Schuldenlast nach Ende des
Krieges weiter, denn für dringend erforderliche Ausgaben musste der neue Staat
erneut Kredite aufnehmen.

Von etwa 13,2 Millionen deutschen Soldaten waren über 2 Millionen im Krieg
gestorben, etwa 1,5 Millionen galten als Kriegsverletzte. Die Kosten für die
Versorgung der Hinterbliebenen und die Eingliederung der Kriegsverletzten in das
Arbeitsleben stellten eine weitere finanzielle Belastung für die junge Republik
und Demokratie dar.


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„Der Waffenstillstand 1918" hochgeladen am 19. November 2018 von „Karambolage |
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VERSAILLER VERTRAG

Deutschland hatte den Krieg verloren und bat Anfang November 1918 um einen
Waffenstillstand. Im Januar 1919 begann in Versailles die Konferenz der
Siegermächte zur Festlegung der Friedensbedingungen. Diese wurden der deutschen
Delegation von den alliierten Siegermächten Frankreich, USA, Großbritannien und
Italien vorgelegt. Sollte Deutschland den Bedingungen nicht zustimmen, drohten
die Sieger mit einer militärischen Besetzung des Landes. Im Friedensvertrag von
Versailles musste Deutschland die alleinige Schuld am Ersten Weltkrieg
anerkennen. Aus dem Vertrag ergaben sich die Forderungen der Alliierten nach
Reparationen, die von Deutschland in US-Dollar, Britischem Pfund und
Französischen Franc bezahlt werden mussten. Erst im Mai 1921 wurde die
Gesamtsumme von einer Kommission der Alliierten festgelegt. Der Vertrag wurde in
Deutschland von einem überwiegenden Teil der Bevölkerung abgelehnt. Man sah den
Friedensvertrag als „Diktatfrieden“ an – also einen Frieden, der den Deutschen
aufgezwungen wurde.

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„Versailler Vertrag" hochgeladen am 22. Februar 2018 von „MrWissen2go Geschichte
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Anleihe
Wenn Unternehmen oder Staaten Geld benötigen, können sie Anleihen herausgeben
(auch Schuldverschreibungen genannt). Investoren, Banken und auch Bürgerinnen
und Bürger können diese Anleihen kaufen und somit dem Herausgeber der Anleihe
ihr Geld leihen. Eine Anleihe herauszugeben, bedeutet wirtschaftlich letztlich
also nichts anderes, als einen Kredit aufzunehmen. Wer eine Anleihe ausgibt,
macht folglich Schulden. In der Anleihe ist festlegt, dass das geliehene Geld zu
einem späteren Zeitpunkt, d. h. am Ende der Laufzeit, zurückgezahlt werden muss.
Als Gegenleistung für das Verleihen des Geldes an den Herausgeber
(Anleiheschuldner) bekommen die Inhaber der Anleihen (die Anleihegläubiger)
Zinsen bezahlt.

Eine Sonderform sind Kriegsanleihen, die speziell zur Kriegsfinanzierung
ausgegeben werden. Hiermit wurde im Deutschen Reich ein Großteil der Kosten des
Ersten Weltkriegs finanziert.

Kriegsanleihe
→ Schaue nach beim Wort Anleihe

Notenbank
→ Schaue nach beim Wort Zentralbank

Reparationen
Reparationen sind Entschädigungen, die ein Land oder eine Gruppe von Menschen
erbringt, um für Schäden oder Unrecht aus der Vergangenheit aufzukommen. Oftmals
handelt es sich um Geldleistungen, Reparationen sind aber auch in Form von
Sachwerten denkbar. Zu Reparationsleistungen kann es z. B. nach Kriegen oder
Zeiten der Unterdrückung kommen, um den geschädigten Menschen oder Ländern zu
helfen. Ziel ist es, historische Fehler anzuerkennen und Wiedergutmachung zu
leisten. Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren es
Reparationskommissionen, die festlegten, welche Reparationsleistungen
Deutschland zahlen musste.

Staatsanleihen
→ Schaue nach beim Wort Anleihe

Staatshaushalt
Der Staatshaushalt (auch: öffentlicher Haushalt) umfasst alle Einnahmen und
Ausgaben, die ein Staat in einer bestimmten Zeit hat. In Deutschland stellt das
Finanzministerium den Staatshaushalt in einem Haushaltsplan zusammen. Man
spricht synonym auch vom Budget bzw. Etat. In der Kurzform sagt man oft nur
„Haushalt“. Damit können auch die Finanzen einer Stadt, einer Gemeinde oder
eines Bundeslandes gemeint sein.

Zentralbank
Eine Zentralbank ist diejenige Institution, die für das Sichern der Kaufkraft,
die Funktionsfähigkeit des Geldwesens und für die entsprechenden geldpolitischen
Maßnahmen zuständig ist. Die Zentralbank ist in der Regel die einzige
Institution, die offizielles Bargeld (insbesondere Banknoten) herausgeben darf.
Daher wird oftmals auch der Begriff „Notenbank“ genutzt. Heutzutage sind
Zentralbanken in vielen Ländern unabhängig von politischen Weisungen. Hierdurch
können sich Zentralbanken besser darauf konzentrieren, frei von politischer
Einflussnahme dauerhaft für stabiles und somit kaufkräftiges Geld zu sorgen.




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KRISENJAHR & WÄHRUNGSREFORM 1923

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DER WEG INS KRISENJAHR 1923


DER WEG INS KRISENJAHR 1923

Die Weimarer Republik als Demokratie musste sich schon in ihren Anfangsjahren
gegen Angriffe von extrem rechten und extrem linken Gruppierungen wehren. Es kam
zu militärischen Aufständen und Putschversuchen innerhalb des Deutschen Reichs.
Nach der Niederschlagung dieser Aufstände beruhigte sich die politische
Situation. Die massiven finanziellen Probleme des Staates blieben aber bestehen.
Dieses war durch die Kosten des Krieges sowie dessen Folgekosten und die zu
leistenden Reparationen an die Siegermächte verursacht worden. Deshalb mussten
die verantwortlichen Politiker einen Weg finden, das Defizit im Staatshaushalt
abzubauen.

Unter Finanzminister Matthias Erzberger wurde eine Finanzreform durchgeführt,
die ab 1919/1920 dem Deutschen Reich die Finanzhoheit übertrug. Mit der
sogenannten Erzbergerschen Reform wurden das Steuerwesen und die
Finanzverwaltung vereinheitlicht und eine einheitliche Einkommenssteuer
eingeführt. Außerdem wurde von allen Steuerpflichtigen ein „Reichsnotopfer“
erhoben. Die Steuereinnahmen des Deutschen Reichs stiegen so stark an, dass
damit die laufenden Staatsausgaben zeitweilig gedeckt werden konnten.

Am 5. Mai 1921 legte die Reparationskommission der Siegermächte der deutschen
Regierung das sogenannte Londoner Ultimatum vor, das die Zahlung von umgerechnet
132 Milliarden Goldmark verlangte. Die Reichsregierung trat zurück, weil sie das
Ultimatum nicht annehmen wollte. Eine neue Regierung unter Reichskanzler Joseph
Wirth nahm die Forderungen zwar an, jedoch nur, um zu beweisen, dass Deutschland
diese nicht erfüllen konnte. Doch dieses Vorgehen lehnten vor allem rechte
Gruppierungen ab. Der Hass der Republikfeinde ging so weit, dass Rechtsradikale
am 26. August 1921 einen tödlichen Anschlag auf den ehemaligen Finanzminister
Erzberger verübten. Am 24. Juni 1922 wurde auch Außenminister Walther Rathenau
von Rechtsradikalen ermordet.

Die Unruhen und besonders der Mord an Rathenau beschädigten international das
Ansehen Deutschlands. Im Ausland bezweifelten Anleger jetzt, dass Deutschland
seine wirtschaftlichen Probleme in den Griff bekommen würde, was zur
Geldentwertung der Mark, d. h. zu einer verstärkten Inflation führte.

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Matthias Erzberger war von 1919 bis 1920 Reichsfinanzminister der Weimarer
Republik. Während seiner Amtszeit führte er ein Steuersystem ein, dessen
Prinzipien das Steuerrecht in Deutschland bis heute prägen. Erzberger war
außerdem einer der wichtigsten Delegierten beim Abschluss des Waffenstillstands
in Compiègne (Frankreich) am Ende des Ersten Weltkriegs, denn er unterschrieb
das entsprechende Abkommen.
Da viele Menschen die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg nicht
anerkennen wollten, wurde Erzberger von diesen Personen zum Vaterlandsverräter
erklärt. Am 26. August 1921 wurde er während seines Urlaubs im Schwarzwald im
Auftrag der nationalistischen, antisemitischen und terroristischen
Geheimorganisation Consul erschossen.

Audio: SWR2 Wissen | Märtyrer der Weimarer Republik. Der Politiker Matthias
Erzberger
(Produktion: SWR 2014 / Regie: Pia Fruth / Redaktion: Udo Zindel)


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MATTHIAS ERZBERGER

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DER WEG IN DIE HYPERINFLATION

Während des Ersten Weltkrieges beschaffte sich Deutschland die erforderlichen
Finanzmittel zur Führung des Kriegs vor allem durch Kredite. Nach dem Krieg
musste der Staat enorme Anstrengungen erbringen, um die aufgenommenen Schulden
mit hohen Zinsen zurückzuzahlen. Dies führte zu einer großen finanziellen Lücke,
einem sogenannten Defizit, im Staatshaushalt.

Unter Experten wurden verschiedene Modelle diskutiert, um in den Staatsfinanzen
Einnahmen und Ausgaben wieder in Übereinstimmung zu bringen. Letztlich blieb
aber der Reichsregierung keine andere Möglichkeit, als weitere Schulden
aufzunehmen. Das durch die Finanzreform angestrebte Ziel, den Staatshaushalt
auszugleichen, wurde nicht dauerhaft erreicht. Das Problem des Defizits im
Staatshaushalt blieb somit bestehen und trieb die Inflation weiter voran. Dies
führte in der Folge auch dazu, dass die Steuerpflichtigen ihre Zahlungen so
lange hinauszögerten, bis diese durch die Inflation deutlich an Wert verloren
hatten.

Der Mord an Außenminister Walther Rathenau im Juni 1922 wurde international als
Zeichen der politischen Instabilität Deutschlands gewertet. Während in den
Anfangsjahren der Weimarer Republik ausländische Investoren noch Vertrauen in
die Mark und in die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hatten, kam es
im Laufe der 1920er-Jahre zu immer weniger Investitionen in Deutschland. Der
Wechselkurs gegenüber anderen Währungen brach ein und auch im Inland büßte die
Mark nach und nach ihre Geldfunktionen ein. Die deutsche Bevölkerung verlor ihr
Vertrauen in die eigene Währung. Die Inflation nahm immer dramatischere Ausmaße
an.


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WAS IST GELD?

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Als Tausch- und Zahlungsmittel erleichtert Geld den direkten Austausch von Waren
und Dienstleistung. Es ermöglicht außerdem die Vergabe von Krediten.




Geld als Recheneinheit ermöglicht, den Wert von Waren und Dienstleistungen
schnell und einfach miteinander zu vergleichen.



Bei Geld ist es wichtig, dass es über lange Zeit seinen Wert behält, sodass
Sparen möglich ist. Geld muss darum haltbar und wertbeständig sein.



Quelle:
Bundesbank, 2022. Geld und Geldpolitik. Kapitel 1 – Funktionen und Formen des
Geldes, S. 10.




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Als Tausch- und Zahlungsmittel erleichtert Geld den direkten Austausch von Waren
und Dienstleistung. Es ermöglicht außerdem die Vergabe von Krediten.


Geld als Recheneinheit ermöglicht, den Wert von Waren und Dienstleistungen
schnell und einfach miteinander zu vergleichen.

Bei Geld ist es wichtig, dass es über lange Zeit seinen Wert behält, sodass
Sparen möglich ist. Geld muss darum haltbar und wertbeständig sein.

Quelle:
Bundesbank, 2022. Geld und Geldpolitik. Kapitel 1 – Funktionen und Formen des
Geldes, S. 10.


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DER RUHRKAMPF VERSCHÄRFT DIE KRISE DER WEIMARER REPUBLIK

Die Alliierten betrachteten die inflationäre Entwicklung in Deutschland mit
Sorge. Sie forderten daher Deutschland auf, die Währung durch entsprechende
wirtschaftspolitische Maßnahmen zu stabilisieren. Hierfür gab es von Deutschland
und den Alliierten Mitte des Jahres 1922, als die Inflation sich langsam zur
Hyperinflation entwickelte, unterschiedliche Vorschläge.

In Deutschland sah man die Belastungen durch die
Reparationen als untragbar an und führte den Wertverlust der Mark darauf zurück.
Um die Inflation einzudämmen, schlug die deutsche Politik deshalb vor, die
geforderte Summe an Reparationen zu mindern. Außerdem forderte Deutschland, in
den USA Kredite aufnehmen zu dürfen, um damit die laufenden Reparationszahlungen
bedienen zu können. Die Alliierten waren uneinig, wie sie mit den deutschen
Forderungen umgehen sollten. Vor allem Frankreich beharrte auf Zahlung der
Reparationen. Als Deutschland mit seinen Reparationszahlungen im Dezember 1922
in Rückstand geriet, marschierten am 11. Januar 1923 französische und belgische
Truppen in das Ruhrgebiet ein, um die Reparationsforderungen eigenständig
einzutreiben. Die deutsche Regierung rief zum passiven Widerstand, dem
sogenannten Ruhrkampf, auf. Sie zahlte den Industriearbeitern
Unterstützungszahlungen, wenn sie der Arbeit fernblieben. Auch die Gehälter der
Beamten wurden weiterbezahlt und der Staat bewahrte Unternehmen durch
Sonderzahlungen vor dem Bankrott.

Mit dem Ruhrkampf fielen die Steuereinnahmen aus der wichtigsten industriellen
Region Deutschlands weg. Zudem kosteten die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen
das Deutsche Reich weiteres Geld, was die Inflation nochmals beschleunigte. Die
Reichsregierung verlor jetzt völlig die Kontrolle über den Wert des Geldes.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Belgische und französische Truppen besetzen das Ruhrgebiet, um die
Reparationsleistungen sicherzustellen.

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„NEIN! IHR ZWINGT MICH NICHT!“ – PROPAGANDAPLAKAT ZUM PASSIVEN WIDERSTAND IM
RUHRGEBIET GEGEN BELGISCHE UND FRANZÖSISCHE TRUPPEN

11.01.1923: Französische und belgische Truppen besetzen das Ruhrgebiet
(Produktion: SWR 2018 / Regie: Josef Karcher / Redaktion: Ursula Wegener)

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SWR ZEITWORT ZUM 11.01.1923: FRANZÖSISCHE UND BELGISCHE TRUPPEN BESETZEN DAS
RUHRGEBIET

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„Hände weg vom Ruhrgebiet!“
Ein Propagandaplakat der Kulturliga Berlin gegen die Ruhrbesetzung im Jahr 1923



Die Frau mit dem irren Blick ist Marianne. Sie ist die symbolische Verkörperung
Frankreichs. Zu erkennen ist sie an der roten Jakobinermütze. Die Mütze war in
der Französischen Revolution ein Symbol für eine demokratische Einstellung und
stand als Zeichen für Freiheit und Unabhängigkeit. An der Mütze ist ein weiteres
Erkennungsmerkmal angebracht: die Kokarde. Es ist ein kreisförmiges
Hoheitszeichen in den französischen Nationalfarben. Die Darstellung der Marianne
auf diesem Plakat soll Frankreich verhöhnen, weil es (gemeinsam mit Belgien) das
Ruhrgebiet okkupierte.



Das Gewehr in Mariannes Hand steht für die militärische Besetzung des
Ruhrgebiets.



Marianne greift gierig nach den Industrieanlagen im Ruhrgebiet.



Bei dem Helm handelt es sich um den Adrian-Stahlhelm der französischen Armee,
der Marianne in ihrer Gier offensichtlich vom Kopf gefallen ist.




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„HÄNDE WEG VOM RUHRGEBIET!“

Ein Propagandaplakat der Kulturliga Berlin gegen die Ruhrbesetzung im Jahr 1923

Die Frau mit dem irren Blick ist Marianne. Sie ist die symbolische Verkörperung
Frankreichs. Zu erkennen ist sie an der roten Jakobinermütze. Die Mütze war in
der Französischen Revolution ein Symbol für eine demokratische Einstellung und
stand als Zeichen für Freiheit und Unabhängigkeit. An der Mütze ist ein weiteres
Erkennungsmerkmal angebracht: die Kokarde. Es ist ein kreisförmiges
Hoheitszeichen in den französischen Nationalfarben. Die Darstellung der Marianne
auf diesem Plakat soll Frankreich verhöhnen, weil es (gemeinsam mit Belgien) das
Ruhrgebiet okkupierte.

Das Gewehr in Mariannes Hand steht für die militärische Besetzung des
Ruhrgebiets.

Marianne greift gierig nach den Industrieanlagen im Ruhrgebiet.

Bei dem Helm handelt es sich um den Adrian-Stahlhelm der französischen Armee,
der Marianne in ihrer Gier offensichtlich vom Kopf gefallen ist.


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BÜRGERINNEN UND BÜRGER VERLIEREN DAS VERTRAUEN IN DEN STAAT

Die Mark war weiter gesetzliches Zahlungsmittel, aber sie verlor seit dem Sommer
1922 nach und nach ihre Funktionen als Tausch-, Zahlungs- und
Wertaufbewahrungsmittel. Spätestens ab dem Sommer 1923 waren viele Güter nur
noch im Tausch gegen ausländische Währungen, Wertgegenstände oder andere
begehrte Waren erhältlich. Die Wirtschaft kam zum Erliegen, die Arbeitslosigkeit
stieg seit dem Herbst 1922 und nahm im Jahr 1923 krisenhafte Ausmaße an. Viele
Bürgerinnen und Bürger fühlten sich vom Staat im Stich gelassen und mussten um
ihre nackte Existenz kämpfen, denn Sozialleistungen nach heutigen Maßstäben gab
es damals nicht.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Aufgrund der Inflation musste die Polizei den Menschenandrang vor einer Berliner
Verkaufsstelle des städtischen Butterverkaufs beaufsichtigen. Ein Pfund Butter
war für 68 Mark erhältlich.

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Hyperinflation
Als Hyperinflation wird eine extreme Form der Inflation bezeichnet, bei der die
Güterpreise rasend schnell steigen (Faustregel: Inflationsrate von mehr als 50 %
pro Monat). In einer solchen Situation ist rasant immer mehr Geld im Umlauf,
weshalb die Kaufkraft dramatisch schnell sinkt. In einer Hyperinflation wollen
viele Menschen möglichst rasch ihr Geld ausgeben, bevor die Preise noch weiter
steigen. Hierdurch wird die Nachfrage noch größer, was die Preise zusätzlich
steigen lässt. In Deutschland kam es in den Jahren 1922 und 1923 zu einer
Hyperinflation.

Inflation
Inflation bezeichnet einen anhaltenden Anstieg des Preisniveaus, also des
Durchschnitts aller Preise. Wenn das Preisniveau steigt, dann sinkt der Wert des
Geldes. Mit anderen Worten: Die Kaufkraft des Geldes nimmt bei seigendem
Preisniveau ab, weil man für einen gegebenen Geldbetrag weniger Waren und
Dienstleistungen kaufen kann als zuvor. Man sagt auch: Der reale, d. h. der in
Gütereinheiten gemessene Geldwert, geht infolge von Inflation zurück. Aufgrund
ihrer schädlichen Wirkungen ist es wichtig, die Inflation niedrig und stabil zu
halten.
Die Inflationsrate beschreibt den prozentualen Anstieg des allgemeinen
Preisniveaus – des Durchschnitts aller Preise – gegenüber dem gleichen Monat des
Vorjahres.

Lebenshaltungskosten
Die Lebenshaltungskosten beschreiben alle Ausgaben, die man im täglichen Leben
tätigt. Dazu gehören Dinge wie Essen, Kleidung, Wohnungsmiete, Fahrkarten und
andere grundlegende Bedürfnisse. Es sind die Kosten, die regelmäßig gezahlt
werden müssen, um sich selbst oder die Familie zu versorgen und ein angemessenes
Leben zu führen.

Reparationen
Reparationen sind Entschädigungen, die ein Land oder eine Gruppe von Menschen
erbringt, um für Schäden oder Unrecht aus der Vergangenheit aufzukommen. Oftmals
handelt es sich um Geldleistungen, Reparationen sind aber auch in Form von
Sachwerten denkbar. Zu Reparationsleistungen kann es z. B. nach Kriegen oder
Zeiten der Unterdrückung kommen, um den geschädigten Menschen oder Ländern zu
helfen. Ziel ist es, historische Fehler anzuerkennen und Wiedergutmachung zu
leisten. Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren es
Reparationskommissionen, die festlegten, welche Reparationsleistungen
Deutschland zahlen musste.

Reparationskommission
→ Schaue nach beim Wort Reparationen

Staatshaushalt
Der Staatshaushalt (auch: öffentlicher Haushalt) umfasst alle Einnahmen und
Ausgaben, die ein Staat in einer bestimmten Zeit macht. In Deutschland stellt
das Finanzministerium den Staatshaushalt in einem Haushaltsplan zusammen. Man
spricht synonym auch vom Budget bzw. Etat. In der Kurzform sagt man oft nur
„Haushalt“. Damit können auch die Finanzen einer Stadt, einer Gemeinde oder
eines Bundeslandes gemeint sein.

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LEBEN IN DER HYPERINFLATION DES JAHRES 1923


DAS LEBEN IN DER HYPERINFLATION

Schon ab Herbst 1922 hatte die Mark die drei Funktionen des Geldes weitgehend
verloren. Sie war immer weniger als Zahlungsmittel, als Wertaufbewahrungsmittel
und als Recheneinheit zu gebrauchen. Nur wer sich frühzeitig entschlossen hatte,
sein erspartes Geld in ausländische Währung – vorzugsweise in US-Dollar –
umzutauschen, konnte dies zu einem akzeptablen Kurs tun.

Die Mark wurde bald als Zahlungsmittel nicht mehr akzeptiert. So weigerten sich
unter anderem Landwirte, ihre Produkte gegen Zahlung in Mark zu verkaufen. Dies
führte zu Versorgungsproblemen. Die Löhne und Gehälter wurden hingegen weiterhin
in Mark ausgezahlt. Die Menschen waren also darauf angewiesen, mit diesem Geld
ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, was jedoch immer schwieriger wurde.

Vom Sommer 1923 bis Mitte November 1923 nahm die Hyperinflation
schwindelerregende Ausmaße an. Die Kaufkraft der Mark fiel ins Bodenlose. Die
Reichsbank musste immer mehr Firmen mit dem Druck von Banknoten beauftragen, auf
denen Zahlen mit immer mehr Nullen aufgedruckt waren. Die Geldscheine wurden in
Wäschekörben transportiert. Da die Reichsbank und die beauftragten Firmen mit
dem Druck von Banknoten nicht mehr nachkamen, mussten Städte, Gemeinden und
Firmen Notgeld ausgeben.


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Produktion: ZDF / Terra X / F. Siegwart / David da Cruz / Maximilian Heß

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VOM GOLDSTANDARD IN DIE HYPERINFLATION

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Vorher/Nacher Ansicht


FÜNF REICHSMARK AUS DEM JAHR 1917 VS. EINE MILLION REICHSMARK AUS DEM JAHR 1923



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FÜNF MARK VS. EINE MIO. MARK


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ALLTAG IN DER HYPERINFLATION

Auch wenn die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in immer kürzeren Abständen
erhöht wurden, hielten sie nicht mit den rasanten Preissteigerungen für Waren
und Dienstleistungen Schritt. Die Reallöhne – also die Menge an Gütern, die man
sich für sein Arbeitseinkommen kaufen konnte – sanken bis auf 44 % des
Vorkriegsniveaus ab, die Gehälter von Beamten bis auf 40 %. Die Verzweiflung
vieler Menschen war groß. Weite Teile der Bevölkerung verarmten, vor allem die
unteren Einkommensschichten, aber auch Arbeitslose und Rentner.

Die Einkünfte der unteren Einkommensbezieher lagen schon bald unter dem
Existenzminimum. Angesichts des Wertverfalls des Geldes wurden die Löhne
schließlich täglich ausbezahlt. Jeder versuchte, so schnell wie möglich das Geld
auszugeben und Güter für den täglichen Bedarf einzukaufen. Schlangen vor
Geschäften gehörten in dieser Zeit zum Alltagsbild in Deutschland. Die
Währungskrise wurde zu einer Versorgungskrise. Güter aus dem Ausland waren
angesichts des
Wechselkurses der Mark unbezahlbar – es sei denn, man verfügte über
ausländisches Geld.


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SYMBOLBILD DER HYPERINFLATION 1923: KINDER SPIELEN MIT WERTLOSEN BANKNOTEN

Hildegard C. berichtet, wie sie als junges Mädchen die Hyperinflation 1923
erlebte.

Der Audiobeitrag wurde einem biographischen Interview entnommen, das Dietmar
Ebert 1999 mit Hildegard C. in Weimar führte und tontechnisch aufzeichnete.

Dietmar Ebert, Verein für Kultur, Kunst und Kommunikation (KuKuK e.V.) Jena.


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ZEITZEUGIN HILDEGARD C. BERICHTET

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GEWINNER UND VERLIERER

Zu den Verlierern der Inflation gehörten alle Menschen, die kein materielles
Vermögen, sondern ausschließlich Ersparnisse in Mark und ein festes Einkommen
hatten. Zu den Gewinnern zählten alle, die Sachvermögen hatten und Ersparnisse
in ausländischer Währung (Devisen) besaßen. Gewinner waren auch diejenigen, die
sich verschuldet hatten oder die Entwicklung vorausahnten und auf Kredit
Sachwerte wie Immobilien, Unternehmen oder dauerhafte Konsumgüter kauften. Dazu
zählte insbesondere der Großindustrielle Hugo Stinnes. Er kaufte auf Kredit
andere Unternehmen auf. Waren die Kredite fällig, galt der Grundsatz „Mark =
Mark“. Aufgrund der hohen Inflation waren diese in realer Betrachtung nur noch
einen Bruchteil dessen wert, was sie den Unternehmer bei Aufnahme der Kredite
gekostet hatten. Auch viele Landwirte konnten alte Schulden nun mit wertlosem
Papiergeld bedienen. Ihre Höfe waren jetzt schuldenfrei.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Eine gut gekleidete Frau spendet einem bettelnden und kriegsverletzten Mann
etwas Geld.

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DIE ROLLE DES STAATES IN DER HYPERINFLATION

Führende Politiker in Deutschland glaubten, dass die katastrophalen Auswirkungen
der Inflation den Siegermächten des Ersten Weltkriegs deutlich machen würden,
dass Deutschland die Reparationszahlungen nicht leisten könnte. Verhandlungen
mit den Alliierten führten jedoch nicht zu den erhofften Zugeständnissen in der
Reparationsfrage.
Die Reichsregierung unter Reichskanzler Wilhelm Cuno und die
Reichsbank unternahmen im Frühjahr 1923 unter Rückgriff auf Gold- und
Devisenvorräte der Reichsbank Stützungskäufe, um den Wechselkurs der Mark zu
stabilisieren. Diese Maßnahme kam aber zu spät und zeigte nur kurzfristig eine
gewisse Wirkung. Die deutsche Regierung fand keinen Ausweg aus der verfahrenen
Situation, so dass Cuno am 12. August 1923 zurücktreten musste.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Reichskanzler Wilhelm Cuno hält eine Rede im Reichstag der Weimarer Republik.


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Hyperinflation
Als Hyperinflation wird eine extreme Form der Inflation bezeichnet, bei der die
Güterpreise rasend schnell steigen (Faustregel: Inflationsrate von mehr als 50 %
pro Monat). In einer solchen Situation ist rasant immer mehr Geld im Umlauf,
weshalb die Kaufkraft dramatisch schnell sinkt. In einer Hyperinflation wollen
viele Menschen möglichst rasch ihr Geld ausgeben, bevor die Preise noch weiter
steigen. Hierdurch wird die Nachfrage noch größer, was die Preise zusätzlich
steigen lässt. In Deutschland kam es in den Jahren 1922 und 1923 zu einer
Hyperinflation.

Notgeld
Notgeld ist eine besondere Form des Bargelds, das verwendet wird, wenn ein
Mangel an offiziellen Münzen oder Banknoten besteht. Es wird meist in
Krisensituationen oder während wirtschaftlicher Schwierigkeiten herausgegeben
und auch nur – wenn überhaupt – für eine bestimmte Zeit oder an einem bestimmten
Ort von der Bevölkerung akzeptiert.

Reichsbank
Nach der Entstehung des Deutschen Reiches 1871 gründete der neue Staat erstmals
eine Zentralbank für ganz Deutschland. Die Reichsbank nahm ihre Arbeit am 1.
Januar 1876 auf. Ihre wichtigsten Aufgaben bestanden in der Geldpolitik, der
Ausgabe von Banknoten und der Erleichterung des Zahlungsverkehrs. Die Reichsbank
war in ihren geldpolitischen Entscheidungen nicht unabhängig, sondern unterstand
der Aufsicht der Reichsregierung. Nach der Hyperinflation 1922/23 erhielt die
Reichsbank 1924 eine neue gesetzliche Basis und wurde geldpolitisch unabhängig
von der Regierung. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde
diese Unabhängigkeit wieder rückgängig gemacht. Nach der Kapitulation
Deutschlands im Mai 1945 brach die Reichsbank zusammen.

Reparationen
Reparationen sind Entschädigungen, die ein Land oder eine Gruppe von Menschen
erbringt, um für Schäden oder Unrecht aus der Vergangenheit aufzukommen. Oftmals
handelt es sich um Geldleistungen, Reparationen sind aber auch in Form von
Sachwerten denkbar. Zu Reparationsleistungen kann es z. B. nach Kriegen oder
Zeiten der Unterdrückung kommen, um den geschädigten Menschen oder Ländern zu
helfen. Ziel ist es, historische Fehler anzuerkennen und Wiedergutmachung zu
leisten. Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren es
Reparationskommissionen, die festlegten, welche Reparationsleistungen
Deutschland zahlen musste.

Reparationszahlungen
→ Schaue nach beim Wort Reparationen

Stützungskauf
Ein Stützungskauf beschreibt allgemein den Kauf eines Gutes, der dazu dient, für
dieses einen bestimmten Mindestpreis sicherzustellen. Im Kontext mit Währungen
ist hiermit gemeint, dass eine Zentralbank versucht, den Wechselkurs und somit
den Außenwert der eigenen Währung zu stützen bzw. zu stärken. Um dies zu
erreichen, kauft sie auf dem Devisenmarkt eigene Währung im Tausch gegen fremde
Währung. Stützungskäufe können getätigt werden, wenn die eigene Währung an Wert
verliert und es Bedenken gibt, dass dies negative Auswirkungen auf die
Wirtschaft haben könnte.

Wechselkurs
Ein Wechselkurs ist der Preis einer Währung ausgedrückt in Einheiten einer
anderen Währung. Mit anderen Worten: Der Wechselkurs beschreibt das
Tauschverhältnis zweier Währungen zueinander. Zum Beispiel gibt der Wechselkurs
zwischen dem Euro (EUR) und dem US-Dollar (USD) an, wie viele US-Dollar man für
einen Euro bekommt.





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DIE WÄHRUNGSREFORM STABILISIERT DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE


EINE WÄHRUNGSREFORM NIMMT GESTALT AN

Die neue Reichsregierung unter Reichskanzler Gustav Stresemann unternahm ab dem
13. August 1923 erste Schritte, die zur Währungsreform führten. Stresemann
suchte die Verständigung mit den Alliierten und beendete den passiven Widerstand
im Ruhrgebiet. Mitte Oktober errichtete die deutsche Regierung die Rentenbank.
Mit der Einführung der Rentenmark am 15. November 1923 gelang es schließlich,
die
Hyperinflation zu beenden. Eine Billion Mark entsprach einer Rentenmark.

Die Menschen vertrauten der neuen Währung, weil ihr Volumen strikt begrenzt war.
Hinzu kam, dass ihr Wert durch eine
Grundschuld abgesichert wurde. Diese Grundschuld wurde über den
landwirtschaftlich und gewerblich genutzten Boden des Deutschen Reichs gedeckt.

Der Staat profitierte von der Währungsreform: Seine gesamten Kriegsschulden in
Höhe von 154 Milliarden Mark beliefen sich nach der Währungsumstellung am 15.
November 1923 auf gerade einmal 15,4 Pfennige der Rentenmark. Aber wichtige
Fragen, wie z. B. der Umgang mit den in ausländischer Währung (Devisen) zu
leistenden Reparationszahlungen, blieben zunächst ungeklärt.


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VORBEREITUNGEN ZUR WÄHRUNGSREFORMDAS ENDE DES RUHRKAMPFS POLITISCHE UNRUHEN
BLEIBEN BESTEHEN

Die Kosten des passiven Widerstandes belasteten die bereits sehr angespannten
Reichsfinanzen stark. Die Inflation verstärkte sich täglich und die
Ernährungslage verschlechterte sich dramatisch, u. a., weil ausländische
Währungen (Devisen) zum Import von Lebensmitteln fehlten. Der neue Reichskanzler
Gustav Stresemann erkannte schnell, dass nur durch eine Veränderung des
politischen Vorgehens ein Ausweg aus der verfahrenen Situation zu schaffen sei.
Deshalb beendete Stresemann am 26. September 1923 den passiven Widerstand im
Ruhrgebiet und gab damit den Forderungen aus Frankreich nach. Dies bereitete den
Boden für eine neue Verständigungspolitik mit den Alliierten und für die von
Stresemann angestrebte Währungsreform.

Stresemanns Schritt löste bei den extremen Gruppen des politischen Spektrums
heftige Proteste aus. In verschiedenen Gebieten des Deutschen Reichs gab es
separatistische Bestrebungen: Im besetzten Rheinland wurde die „Rheinische
Republik“ ausgerufen, auch in Sachsen und Thüringen gab es separatistische
Tendenzen. Adolf Hitler und seine Anhänger versuchten am 9. November 1923 mit
einem Marsch auf die Münchner Feldherrnhalle die Staatsgewalt an sich zu reißen.
Der Umsturz- bzw. Putschversuch der Nationalsozialisten konnte jedoch
rechtzeitig beendet werden.

All diese Versuche militanter Gruppen zeigten, dass eine Währungskrise nicht nur
das Vertrauen in die Währung, sondern auch das Vertrauen in das politische
System aushöhlen kann.

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„Die Weimarer Republik I Das Krisenjahr 1923“ hochgeladen am 15. März 2018 von
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DIE RENTENMARK BEENDET DIE INFLATION

Bei der Vorbereitung auf die Währungsreform im Herbst 1923 war allen Beteiligten
klar, dass der Umlauf der neuen Währung begrenzt und durch Gegenwerte gedeckt
sein musste, um das Vertrauen der deutschen Bevölkerung zurückzugewinnen. Es gab
Stimmen, die eine Rückkehr zum Goldstandard forderten. Aber eine andere Lösung
setzte sich durch.

Am 15. Oktober 1923 erließ die Reichsregierung die „Verordnung über die
Errichtung der Deutschen Rentenbank“. Die Deutsche Rentenbank erhielt das Recht,
eine neue Währung, die Rentenmark, auszugeben. Die Geldmenge der neuen Währung
war strikt auf 3,2 Milliarden Rentenmark begrenzt. Der Wert der Rentenmark war
durch Grundschulden auf alle wirtschaftlich genutzten Grundstücke sowie
Schuldverschreibungen von Gewerbebetrieben gedeckt.

Am 15. November trat die neue Währungsordnung in Kraft und am 16. November
wurden die ersten Rentenmarkscheine durch die Rentenbank ausgegeben. Zugleich
wurde die Kreditvergabe der Reichsbank an die Regierung gestoppt.
Die Währungsreform sorgte dafür, dass fortan 1 Billion Mark einer Rentenmark
entsprach. Mit diesem Umrechnungskurs blieben die bisherigen Papiermarkscheine
noch eine Zeit lang im Umlauf. Der Wechselkurs des Dollars stabilisierte sich
bei 1 US-Dollar = 4,2 Rentenmark. Die Reichsbank sorgte durch
Stützungskäufe dafür, dass dieser Kurs stabil blieb.

Die strikte Begrenzung der Geldmenge, die Absicherung der Währung durch
Gegenwerte, und die Stabilisierung des Wechselkurses waren die Voraussetzungen
dafür, dass die neue Währung allgemein als wertbeständiges Zahlungsmittel
akzeptiert wurde.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Warteschlage vor einer Ausgabestelle der Rentenmark in Berlin.

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DER DAWES-PLAN

Das Einlenken der Regierung Stresemann gegenüber Frankreich und die erfolgreiche
Währungsreform ebneten den Weg für eine Neuverhandlung der Reparationen. Die
Alliierten einigten sich darauf, eine internationale Expertenkommission
einzusetzen. Der Vorsitzende war der US-Amerikaner Charles G. Dawes. Nach ihm
wurde die Kommission und der von ihr ausgearbeitete Plan benannt. Die
Expertenkommission veröffentlichte am 9. April 1924 einen neuen
Finanzierungsplan für die Reparationen. Er sah vor, die Zahlungen von der
wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Deutschen Reichs abhängig zu machen.

Mit dem Dawes-Plan waren zudem eine Reform der Reichsbank und die Einführung der
Reichsmark als neues gesetzliches Zahlungsmittel verbunden. Die Reichsbank wurde
eine von der deutschen Regierung unabhängige Zentralbank. Sie durfte dem Staat
nur noch eng begrenzt Kredite geben. Zudem musste sie dafür sorgen, dass das
umlaufende Papiergeld zu 40 Prozent durch Gold und Devisen gedeckt war. Das
Münzgesetz vom 30. August 1924 führte zusätzlich zur Rentenmark die Reichsmark
als neues gesetzliches Zahlungsmittel ein. Eine Reichsmark entsprach dabei einer
Rentenmark.

Die Währungsreform und der Dawes-Plan sorgten für ein Ende des
„Inflationsjahrzehnts“, das mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 begonnen
hatte.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Reichskanzler Gustav Stresemann unterzeichnet den Dawes-Plan

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DIE GESCHICHTE DES DAWES-PLANS

© WDR 2014 | WDR 2 Stichtag | 9. April 2014 | Autorin: Edda Dammmüller


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WÄHRUNGSREFORM ERFOLGREICHDIE WEIMARER REPUBLIK STABILISIERT SICH

Auf die Währungsreform folgte eine Phase, in der sich die Weimarer Republik
wirtschaftlich erholen und politisch stabilisieren konnte. Die neue Reichsmark
erwies sich als vertrauenswürdige, kaufkräftige Währung. Deutschland wurde
international wieder kreditwürdig und zog neue Investitionen aus dem Ausland an.
Die Wirtschaft erholte sich erstaunlich schnell von der Krise, die
Arbeitslosigkeit sank auf ein geringes Niveau. Das stabile Geld erfüllte wieder
seine Funktionen. Das Warenangebot stieg und neue Konsumgüter veranlassten die
Menschen zum Kauf. Die Steuereinnahmen wuchsen und Deutschland hatte nach vielen
Jahren mit zum Teil hohen Defiziten wieder einen ausgeglichenen Staatshaushalt.
Aufgrund dieser positiven wirtschaftlichen Entwicklungen nach der Währungsreform
1923 wird die Zeit von 1924 bis 1929 auch die „Goldenen Zwanziger“ genannt.

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„Die Weimarer Republik | Die Goldenen Zwanziger“ hochgeladen am 22. März 2018
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Anleihe
Wenn Unternehmen oder Staaten Geld benötigen, können sie Anleihen herausgeben
(auch Schuldverschreibungen genannt). Investoren, Banken und auch Bürgerinnen
und Bürger können diese Anleihen kaufen und somit dem Herausgeber der Anleihe
ihr Geld leihen. Eine Anleihe herauszugeben, bedeutet wirtschaftlich letztlich
also nichts anderes, als einen Kredit aufzunehmen. Wer eine Anleihe ausgibt,
macht folglich Schulden. In der Anleihe ist festlegt, dass das geliehene Geld zu
einem späteren Zeitpunkt, d. h. am Ende der Laufzeit, zurückgezahlt werden muss.
Als Gegenleistung für das Verleihen des Geldes an den Herausgeber
(Anleiheschuldner) bekommen die Inhaber der Anleihen (die Anleihegläubiger)
Zinsen bezahlt.

Eine Sonderform sind Kriegsanleihen, die speziell zur Kriegsfinanzierung
ausgegeben werden. Hiermit wurde im Deutschen Reich ein Großteil der Kosten des
Ersten Weltkriegs finanziert.

Goldstandard
Der Goldstandard ist eine Währungsordnung, in der sich der Wert einer
Währungseinheit in einer bestimmten Menge an Gold bemisst. Dies kann zum
Beispiel bedeuten, dass unmittelbar Goldmünzen als Geld im Umlauf sind. Es ist
jedoch auch möglich, dass stattdessen eine staatliche Garantie besteht, die
umlaufende Währung in einem festgelegten Verhältnis in Gold umtauschen zu
können. Denkbar ist auch, dass das umlaufende Geld zwar nicht direkt in Gold
getauscht werden kann, jedoch in eine andere Währung, die selbst einen
Goldstandard nutzt.

Grundschuld
Wenn ein Grundstückseigentümer einen größeren Kredit bei einer Bank aufnimmt,
lässt sich die Bank im Gegenzug oftmals ein Verwertungsrecht an dem Grundstück
einräumen (Grundschuld). Das heißt, dass das Grundstück quasi zu einem „Pfand"
in der Hand der Bank wird. Falls der Kreditnehmer das geliehene Geld nicht
zurückzahlt, kann die Bank das Grundstück verkaufen. Durch den Verkaufserlös
kann sie sich den verliehenen Kreditbetrag zurückholen.

Hyperinflation
Als Hyperinflation wird eine extreme Form der Inflation bezeichnet, bei der die
Güterpreise rasend schnell steigen (Faustregel: Inflationsrate von mehr als 50 %
pro Monat). In einer solchen Situation ist rasant immer mehr Geld im Umlauf,
weshalb die Kaufkraft dramatisch schnell sinkt. In einer Hyperinflation wollen
viele Menschen möglichst rasch ihr Geld ausgeben, bevor die Preise noch weiter
steigen. Hierdurch wird die Nachfrage noch größer, was die Preise zusätzlich
steigen lässt. In Deutschland kam es in den Jahren 1922 und 1923 zu einer
Hyperinflation.

Reichsbank
Nach der Entstehung des Deutschen Reiches 1871 gründete der neue Staat erstmals
eine Zentralbank für ganz Deutschland. Die Reichsbank nahm ihre Arbeit am 1.
Januar 1876 auf. Ihre wichtigsten Aufgaben bestanden in der Geldpolitik, der
Ausgabe von Banknoten und der Erleichterung des Zahlungsverkehrs. Die Reichsbank
war in ihren geldpolitischen Entscheidungen nicht unabhängig, sondern unterstand
der Aufsicht der Reichsregierung. Nach der Hyperinflation 1922/23 erhielt die
Reichsbank 1924 eine neue gesetzliche Basis und wurde geldpolitisch unabhängig
von der Regierung. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde
diese Unabhängigkeit wieder rückgängig gemacht. Nach der Kapitulation
Deutschlands im Mai 1945 brach die Reichsbank zusammen.

Reparationen
Reparationen sind Entschädigungen, die ein Land oder eine Gruppe von Menschen
erbringt, um für Schäden oder Unrecht aus der Vergangenheit aufzukommen. Oftmals
handelt es sich um Geldleistungen, Reparationen sind aber auch in Form von
Sachwerten denkbar. Zu Reparationsleistungen kann es z. B. nach Kriegen oder
Zeiten der Unterdrückung kommen, um den geschädigten Menschen oder Ländern zu
helfen. Ziel ist es, historische Fehler anzuerkennen und Wiedergutmachung zu
leisten. Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren es
Reparationskommissionen, die festlegten, welche Reparationsleistungen
Deutschland zahlen musste.

Reparationszahlungen
→ Schaue nach beim Wort Reparationen

Staatshaushalt
Der Staatshaushalt (auch: öffentlicher Haushalt) umfasst alle Einnahmen und
Ausgaben, die ein Staat in einer bestimmten Zeit hat. In Deutschland stellt das
Finanzministerium den Staatshaushalt in einem Haushaltsplan zusammen. Man
spricht synonym auch vom Budget bzw. Etat. In der Kurzform sagt man oft nur
„Haushalt“. Damit können auch die Finanzen einer Stadt, einer Gemeinde oder
eines Bundeslandes gemeint sein.

Schuldverschreibungen
→ Schaue nach beim Wort Anleihe

Stützungskauf
Ein Stützungskauf beschreibt allgemein den Kauf eines Gutes, der dazu dient, für
dieses einen bestimmten Mindestpreis sicherzustellen. Im Kontext mit Währungen
ist hiermit gemeint, dass eine Zentralbank versucht, den Wechselkurs und somit
den Außenwert der eigenen Währung zu stützen bzw. zu stärken. Um dies zu
erreichen, kauft sie auf dem Devisenmarkt eigene Währung im Tausch gegen fremde
Währung. Stützungskäufe können getätigt werden, wenn die eigene Währung an Wert
verliert und es Bedenken gibt, dass dies negative Auswirkungen auf die
Wirtschaft haben könnte.

Wechselkurs
Ein Wechselkurs ist der Preis einer Währung ausgedrückt in Einheiten einer
anderen Währung. Mit anderen Worten: Der Wechselkurs beschreibt das
Tauschverhältnis zweier Währungen zueinander. Zum Beispiel gibt der Wechselkurs
zwischen dem Euro (EUR) und dem US-Dollar (USD) an, wie viele US-Dollar man für
einen Euro bekommt.


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HISTORISCHE EINFÜHRUNG


HISTORISCHE EINFÜHRUNG

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen
Kapitulation Deutschlands. Der Zweite Weltkrieg kostete über 60 Millionen
Menschen das Leben. Sechs Millionen Jüdinnen und Juden sowie hunderttausende
Menschen ethnischer, religiöser oder politischer Minderheiten fielen der
systematischen Vernichtung durch die Nationalsozialisten zum Opfer.

Am Ende des Krieges 1945 bot Deutschland ein Bild großflächiger Kriegsschäden.
In den großen Städten war mehr als die Hälfte des Wohnraums zerstört, viele
Menschen lebten in Trümmern. Durch zerstörte Brücken oder Schienen waren
Verkehrswege vielfach blockiert, was die Versorgung erschwerte. Die Zeit nach
dem Ende des Zweiten Weltkrieges erlebten viele Deutsche daher als Phase von
großer Not und Hunger. Der unmittelbare Grund für diese Schwierigkeiten lag in
der totalen Niederlage nach dem selbst begonnenen Krieg und der damit
einhergehenden Verwüstung von Land und Gesellschaft. Doch die Ursachen für die
Notlage reichten noch weiter zurück.

Zu dem Nachkriegselend hatte indirekt auch die schuldenfinanzierte Aufrüstungs-
und Kriegspolitik der NS-Regierung (Kurzform für: nationalsozialistische
Regierung) seit Mitte der 1930er-Jahre beigetragen. Charakteristisch für diese
Politik war nämlich, dass sie mit massiv steigender Staatsverschuldung
finanziert wurde. Das Ziel der NS-Regierung war es jedoch, diese
Staatsverschuldung bestmöglich zu verbergen. Auch sollte die damit einhergehende
Inflationsgefahr vordergründig mit Preiskontrollen gebannt werden. Der Grund für
diese Vertuschungspolitik lag in der Sorge der Bevölkerung. Denn bei den
Bürgerinnen und Bürgern war die Erinnerung an den Verlust des Sparvermögens
durch die wertlos gewordenen Kriegsanleihen während des Ersten Weltkriegs bzw.
durch die
Hyperinflation 1923 noch lebendig.

Erst nach Kapitulation und Kriegsende zeigte sich das enorme Ausmaß der
Staatsverschuldung. Diese Schuldenlast erschwerte es in der Nachkriegszeit
massiv, die Bevölkerung auch nur mit dem Nötigsten zu versorgen. Im sogenannten
Hungerwinter zwischen den Jahren 1946 und 1947 waren Lebensmittel und Rohstoffe
so knapp, dass auch die Zwangsbewirtschaftung und Rationierung mittels
Bezugskarten keine ausreichende Versorgung gewährleisten konnte. Zudem war das
Vertrauen in die Währung geschwunden, während der Schwarzmarkt und der
Tauschhandel blühten.

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Schwarzmarkt
Der Begriff „Schwarzmarkt“ bezeichnet einen Markt, auf dem Menschen – außerhalb
der bestehenden Rechtsordnung – Waren handeln. Hierbei kann es sich zum Beispiel
um den Handel mit verbotenen Gütern (wie illegalen Drogen) drehen. In Krisen-
und Mangelzeiten bilden sich Schwarzmärkte jedoch häufig auch für Dinge des
täglichen Bedarfs, wenn gleichzeitig staatliche Vorgaben wie z.B.
Preiskontrollen oder Rationierungen vorliegen. Auf dem Schwarzmarkt werden dann
Waren gehandelt, die aufgrund der staatlichen Restriktionen auf dem regulären
Markt oftmals gar nicht mehr angeboten werden. Auf dem Schwarzmarkt liegen die
Preise deutlich höher, da sie sich im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage
bilden.

Zwangsbewirtschaftung
Die Zwangsbewirtschaftung ist eine wirtschaftliche Maßnahme, bei der die
Produktion, die Verteilung und der Verkauf von Waren und Dienstleistungen durch
staatliche Behörden streng kontrolliert und geregelt wird. Sie wird oftmals in
Zeiten von Krisen oder Kriegen eingesetzt. Die Zwangsbewirtschaftung soll dazu
dienen, in Zeiten mangelnder Ressourcen die ausreichende Versorgung der
Bevölkerung (und gegebenenfalls der Armee) sicherzustellen.
Zwangsbewirtschaftung gab es in Deutschland beispielsweise während des Zweiten
Weltkriegs.


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IMPRESSUM


IMPRESSUM

Herausgeber
Deutsche Bundesbank
– Ökonomische Bildung –
Wilhelm-Epstein-Straße 14
60431 Frankfurt am Main

Redaktionelle Betreuung
Umgesetzt wird die Internetseite „Von Inflation und Stabilität“ durch die
Eduversum GmbH.

Konzept, Projektleitung und Redaktion
Eduversum GmbH
Taunusstraße 52
65183 Wiesbaden

Vertretungsberechtigter
Michael Jäger (Geschäftsführer)

Konzept, Projektleitung und Redaktion
Frauke Hagemann (verantwortlich), Tabea Schwinn
E-Mail: info@eduversum.de

Fachliche Beratung
Deutsche Bundesbank
Redaktion Ökonomische Bildung, Geldmuseum
Tobias Pohl, Dr. Andreas Kaun, Dr. Ulrich Rosseaux, Moritz Schneemann, Katja
Neidlein
E-Mail: bildung@bundesbank.de

Autorenschaft
Martin Bredol, Bernhard Rosenkötter

Layout
Anja Malz Grafikdesign

Programmierung
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Raum I: Krisenjahr und Währungsreform 1923
Der Erste Weltkrieg und seine Folgen
Deutsche Bundesbank
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Der Weg ins Krisenjahr 1923
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Leben in der Hyperinflation des Jahres 1923
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Die Währungsreform stabilisiert die wirtschaftliche Lage
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Raum II: Wirtschafts- und Währungskrise nach 1945
Die „geräuschlose“ Kriegsfinanzierung
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akg-images / Fotoarchiv für Zeitgeschichte
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Deutschland 1945: Die Folgen des deutschen Eroberungskriegs
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Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag
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Der „Hungerwinter“ 1946/47 und die Wende in der Besatzungspolitik
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Raum III: Währungsreform 1948 in Ost und West
Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg
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Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen
ullstein bild
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Deutsche Bundesbank
Deutsche Bundesbank
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Die Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone
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Zwei deutsche Staaten entstehen
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Raum IV: Aus der Geschichte lernen – Die Bundesbank und das Eurosystem
Die deutsch-deutsche Währungsunion
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Von der D-Mark zum Euro
ullstein bild / BPA
Die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem
Deutsche Bundesbank / Walter Vorjohann
Europäische Zentralbank
Aus der Geschichte gelernt
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DIE „GERÄUSCHLOSE“ KRIEGSFINANZIERUNG


„GERÄUSCHLOSE” KRIEGSFINANZIERUNG

Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 begann die
NS-Regierung – das ist die Abkürzung für nationalsozialistische Regierung – mit
einem systematischen Umbau von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.

Verfolgen und Ausschalten aller politischen Gegnerinnen und Gegner gingen einher
mit dem Beginn einer großangelegten militärischen Aufrüstung. Um all das zu
finanzieren, musste sich die Regierung massiv verschulden. Doch das sollte
geheim bleiben. Dafür gab es zwei Gründe: Zum einen war es Deutschland seit Ende
des Ersten Weltkriegs nicht erlaubt, seine Armee aufzurüsten, denn das hätte den
Bruch des Versailler Vertrags bedeutet.
Zum anderen war es das oberste Ziel der NS-Regierung, die Zustimmung der
Bevölkerung zur Kriegspolitik zu sichern. Doch den Bürgerinnen und Bürgern war
noch sehr präsent, wie sie nach dem Ersten Weltkrieg ihre Sparvermögen durch
wertlos gewordene Kriegsanleihen verloren. Auch war die Erinnerung an die
dramatischen Folgen der Hyperinflation 1923 noch sehr wach. Die NS-Regierung war
daher besorgt, dass eine offensichtliche Staatsverschuldung die eigene
Bevölkerung gegen die Regierung hätte aufbringen können.

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AUFRÜSTUNG UND KRIEGSVORBEREITUNG

Die Weltwirtschaftskrise hatte seit dem Jahr 1929 zu Massenarbeitslosigkeit und
Armut geführt. So lag die Arbeitslosenquote in Deutschland im Jahr 1932 bei über
30 %. Nachdem die NS-Regierung Anfang des Jahres 1933 an die Macht kam, startete
sie eine Beschäftigungsoffensive, indem sie Arbeitslose zum Arbeitseinsatz
verpflichtete und medienwirksam zum Bau von Autobahnen abkommandierte. Zugleich
begann ein großes Aufrüstungsprogramm zur Vorbereitung des Kriegs. Es wurde viel
Geld investiert, um immer mehr Waffen zu produzieren und Streitkräfte zu
rekrutieren.
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„Beginn des Zweiten Weltkriegs | Geschichte Hitlers Blitzkrieg“ hochgeladen am
11. Oktober 2018 von „MrWissen2go Geschichte | Terra X"

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VERSCHLEIERTE KRIEGSFINANZIERUNG

Die steigenden Rüstungsausgaben (von ca. einer Milliarde Reichsmark im Jahr 1933
auf ca. 16 Milliarden Reichsmark im Jahr 1938) wurden über eine verdeckte
Staatsverschuldung finanziert. Die damit einhergehende Inflationsgefahr wurde ab
1936 mit einem allgemeinen Lohn- und Preisstopp vordergründig gebannt. Damit
legte die NS-Regierung fest, dass die Lohneinkommen und die Preise für Waren ab
einem bestimmten Tag für einen längeren Zeitraum nicht erhöht werden durften.
Der Grund für diese Vertuschungspolitik lag in der Sorge der Bevölkerung. Dort
war nämlich die Erinnerung an den Verlust der Sparvermögen durch die wertlos
gewordenen Kriegsanleihen des Ersten Weltkriegs bzw. durch die Hyperinflation
1923 noch lebendig. Daher verschleierte die Regierung die steigende
Staatsverschuldung, um die eigene Bevölkerung nicht gegen sich aufzubringen.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Blick in Produktionshalle der Rheinmetall-Borsig A.G. um 1940.



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DIE REICHSBANK WIRD ABHÄNGIG

Im Jahr 1937 wurde die Reichsbank per Gesetz der Reichsregierung unterstellt. Im
Juni 1939, kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, wurde ergänzend ein neues
Reichsbankgesetz erlassen. Dieses erlaubte es der Reichsbank von nun an, auf
Anweisung Adolf Hitlers direkt Kredite an das Reich zu gewähren. Neuer
Reichsbankpräsident wurde der Reichswirtschaftsminister Walter Funk, ein
überzeugter Anhänger Hitlers. Wie alle anderen Behörden und Verwaltungen im
nationalsozialistischen Staat war nun auch die Reichsbank endgültig
„gleichgeschaltet“.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Jahreshauptversammlung der Deutschen Reichsbank 1944 mit dem Präsidenten der
Reichsbank Walther Funk (zweiter von links).

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Warenrationierung
Bereits 1936 wurde als staatlicher Zwangseingriff ein allgemeiner Lohn- und
Preisstopp verhängt, um die Kontrolle über die Wirtschaftsabläufe auszubauen.
Für die Bevölkerung schienen zunächst die Preise stabil zu bleiben. Kurz vor
Kriegsbeginn wurden dann zusätzlich Bezugskarten ausgegeben. Mit dieser lang
vorbereiteten Maßnahme sollte die Versorgung der Bevölkerung mit allen wichtigen
Gütern sichergestellt werden. So konnte man fortan Nahrungsmittel und Kleidung
nur im zugeteilten Umfang erwerben. Es kam also zur staatlich angeordneten
Warenrationierung. Auf diese Weise konnte in den ersten Kriegsjahren der
Eindruck einer insgesamt befriedigenden Versorgung aufrechterhalten werden. Erst
1942 wurden diese Rationen deutlich gekürzt.





Eisernes Sparen
Parallel zur Warenrationierung warb die NS-Regierung seit 1941 dafür, Geld auf
Sparkonten anzulegen. Bei der Aktion „Eisernes Sparen“ wurden Sparkonten
staatlich gefördert, indem die festgelegten regelmäßigen Sparbeträge nicht
versteuert werden mussten. Anders als beim Kauf von Kriegsanleihen schien das
Geld so auf den Sparbüchern und damit im Besitz der Sparerinnen und Sparer zu
verbleiben. Allerdings sollten die Spareinlagen frühestens ein Jahr nach
Kriegsende ausgezahlt werden. In der Zwischenzeit konnte das Geld vom Reich zur
Finanzierung der Rüstungsausgaben genutzt werden. Die wachsende
Staatsverschuldung blieb so weiter unbemerkt.




Das Bild zeigt eine Reichskleiderkarte aus dem Zweiten Weltkrieg, die an Jungen
zwischen 15 und 18 Jahren ausgegeben wurde.




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WARENRATIONIERUNG

Bereits 1936 wurde als staatlicher Zwangseingriff ein allgemeiner Lohn- und
Preisstopp verhängt, um die Kontrolle über die Wirtschaftsabläufe auszubauen.
Für die Bevölkerung schienen zunächst die Preise stabil zu bleiben. Kurz vor
Kriegsbeginn wurden dann zusätzlich Bezugskarten ausgegeben. Mit dieser lang
vorbereiteten Maßnahme sollte die Versorgung der Bevölkerung mit allen wichtigen
Gütern sichergestellt werden. So konnte man fortan Nahrungsmittel und Kleidung
nur im zugeteilten Umfang erwerben. Es kam also zur staatlich angeordneten
Warenrationierung. Auf diese Weise konnte in den ersten Kriegsjahren der
Eindruck einer insgesamt befriedigenden Versorgung aufrechterhalten werden. Erst
1942 wurden diese Rationen deutlich gekürzt.




EISERNES SPAREN

Parallel zur Warenrationierung warb die NS-Regierung seit 1941 dafür, Geld auf
Sparkonten anzulegen. Bei der Aktion „Eisernes Sparen“ wurden Sparkonten
staatlich gefördert, indem die festgelegten regelmäßigen Sparbeträge nicht
versteuert werden mussten. Anders als beim Kauf von Kriegsanleihen schien das
Geld so auf den Sparbüchern und damit im Besitz der Sparerinnen und Sparer zu
verbleiben. Allerdings sollten die Spareinlagen frühestens ein Jahr nach
Kriegsende ausgezahlt werden. In der Zwischenzeit konnte das Geld vom Reich zur
Finanzierung der Rüstungsausgaben genutzt werden. Die wachsende
Staatsverschuldung blieb so weiter unbemerkt.


Das Bild zeigt eine Reichskleiderkarte aus dem Zweiten Weltkrieg, die an Jungen
zwischen 15 und 18 Jahren ausgegeben wurde.


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AUSPLÜNDERUNG UND HUNGER ALS KRIEGSWAFFE

Von Anfang an war die Kriegspolitik der NS-Regierung darauf ausgelegt, die zur
Kriegsfinanzierung aufgenommene Staatsverschuldung durch anschließendes
Ausplündern der eroberten Länder abzutragen. Daher leerte die NS-Regierung in
vielen der während des Zweiten Weltkriegs eroberten Länder die Staatskassen,
stellte Industriebetriebe unter Zwangsverwaltung, enteignete die Einwohnerinnen
und Einwohner teilweise oder vollständig und beschlagnahmte Rohstoffe.

Neben Gold, ausländischer Währung (Devisen) und den Rohstoffen für die
industrielle Produktion bemächtigte sich die NS-Regierung in den besetzten
Ländern auch großer Mengen Nahrungsmittel, um diese ins Reich zu schaffen.
Hiermit sollte die Versorgung der deutschen Bevölkerung gesichert werden. In der
Aktennotiz einer Besprechung der Staatssekretäre vom Mai 1941, also noch vor
Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion, heißt es ganz offen: „Hierbei werden
zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn von uns das für uns
Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird.“

Als Teil ihrer Vernichtungspolitik setzte die NS-Regierung aber auch das
gezielte Aushungern der Bevölkerung als Waffe ein. Die Stadt Leningrad (heute:
St. Petersburg) wurde von der Wehrmacht über zwei Jahre lang – vom 8. September
1941 bis zum 27. Januar 1944 – blockiert. Ausdrückliche Absicht hierbei war es,
die Bevölkerung der Stadt verhungern zu lassen. Über eine Million Bewohnerinnen
und Bewohner der Stadt verloren durch die Blockade ihr Leben.

Die NS-Regierung beraubte jedoch nicht bloß die überfallenen Länder. Auch schon
im Anschluss an die Pogrome in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden
alle Personen im Deutschen Reich, die nach den Nürnberger Rassegesetzen als
jüdisch galten, umfassend enteignet.

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Warnung: Das Video enthält historische Bilder von hungernden und notleidenden
Menschen. „Erinnerungen einer Überlebenden der Leningrader Blockade“ hochgeladen
am 9. September 2021 von „DW Deutsch"

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Vollbild
Bezugskarten
In den 1930er-Jahren griff die Reichsregierung in Deutschland in die Wirtschaft
und den Handel ein, indem sie alltägliche Waren rationierte, also deren Bezug
staatlich begrenzte. Alle deutschen Bürgerinnen und Bürger erhielten sogenannte
Bezugskarten. Je nach ihrem Geschlecht, Alter und Beruf, wurde staatlich
festgelegt, wie viel Lebensmittel, Kleidung und andere Dinge einer Person
zustanden.

Weltwirtschaftskrise
Die Weltwirtschaftskrise, auch Große Depression genannt, bezeichnet eine schwere
wirtschaftliche Krise, die zwischen 1929 und 1933 die ganze Welt betraf. Sie
begann am 24. Oktober 1929 mit dem sogenannten „Schwarzen Freitag“. An diesem
Tag brachen an der New Yorker Börse die Aktienkurse massiv ein. Unter den
Anlegern weltweit machte sich zunehmend Panik breit und mehr und mehr
Wirtschaftsbereiche wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Weltwirtschaftskrise
war gekennzeichnet von hoher Arbeitslosigkeit, Bankenzusammenbrüchen und einem
dramatischen Rückgang der weltweiten Produktion und des globalen Handels. Die
Krise hatte auch Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft: Sie führte zu Armut
und zu sozialen Unruhen.


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DATENSCHUTZ


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WIRTSCHAFTS- UND WÄHRUNGSKRISE NACH 1945

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DEUTSCHLAND 1945: DIE FOLGEN DES DEUTSCHEN EROBERUNGSKRIEGS


DIE FOLGEN DES ZWEITEN WELTKRIEGS

Die Niederlage der deutschen Armee in der Schlacht von Stalingrad (heute:
Wolgograd, Russland) im Januar 1943 war der endgültige Wendepunkt im
Kriegsverlauf. Mit der gescheiterten Eroberung der strategisch wichtigen Stadt
wurde auch der Vormarsch der deutschen Wehrmacht in Osteuropa gestoppt und der
militärische Rückzug begann.

Der Raub von Nahrungsmitteln und die Plünderung von Rohstoffen aus den besetzten
Gebieten konnte nicht wie bisher aufrechterhalten werden. Dies führte wiederum
zu einer Verknappung der Lebensmittelrationen im Deutschen Reich. Die
katastrophale wirtschaftliche Lage wurde zunehmend offensichtlicher.

Vor diesem Hintergrund finanzierte das Deutsche Reich die Fortführung des
Krieges und die Versorgung der Bevölkerung durch weitere Schulden und das
Drucken neuer Geldscheine.

Nach der deutschen Kapitulation am 7. Mai 1945 trat die bislang versteckte
Inflation offen zutage. Geld war vorhanden, doch den im Umlauf befindlichen 300
Milliarden Reichsmark standen kaum Waren gegenüber. Es fehlte an Nahrungsmitteln
und an Kohle. Die Transportwege waren zusammengebrochen. Vor allem in den
Städten war Wohnraum zerstört. In dieser Situation des allgemeinen Mangels war
das Geld weitgehend wertlos geworden.


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Von Alliierten zu Siegermächten
Während des Zweiten Weltkriegs verbündeten sich Frankreich, Großbritannien, die
USA und die Sowjetunion militärisch gegen Deutschland. Sie werden deshalb auch
als Alliierte bezeichnet. Weil die vier verbündeten Staaten den Krieg gegen
Deutschland gewannen, werden sie auch Siegermächte genannt. Jeder der vier
Siegermächte kontrollierte nach dem Zweiten Weltkrieg einen Teil Deutschlands.
Das waren die „alliierten Besatzungszonen“.



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VON ALLIIERTEN ZU SIEGERMÄCHTEN

Während des Zweiten Weltkriegs verbündeten sich Frankreich, Großbritannien, die
USA und die Sowjetunion militärisch gegen Deutschland. Sie werden deshalb auch
als Alliierte bezeichnet. Weil die vier verbündeten Staaten den Krieg gegen
Deutschland gewannen, werden sie auch Siegermächte genannt. Jeder der vier
Siegermächte kontrollierte nach dem Zweiten Weltkrieg einen Teil Deutschlands.
Das waren die „alliierten Besatzungszonen“.

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Zerstörter Wohnraum
Gerade in den großen Städten und in industriell wichtigen Regionen hatten die
Bombenangriffe der Alliierten auch zur Zerstörung von Wohnhäusern geführt. Hinzu
kam, dass viele Menschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten flüchten
mussten oder vertrieben wurden. Dazu zählten Gebiete wie Schlesien oder
Ostpreußen. All das führte zu einer massiven Wohnungsnot. Während noch vor dem
Zweiten Weltkrieg eine Person eine durchschnittliche Wohnfläche von 13,5
Quadratmeter zur Verfügung hatte, reduzierte sich dieser Wert bis ins Jahr 1947
auf 5,6 Quadratmeter. Etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung lebte in
Notunterkünften, nicht selten in sogenannten Nissenhütten (wie im Foto zu
sehen).




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ZERSTÖRTER WOHNRAUM

Gerade in den großen Städten und in industriell wichtigen Regionen hatten die
Bombenangriffe der Alliierten auch zur Zerstörung von Wohnhäusern geführt. Hinzu
kam, dass viele Menschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten flüchten
mussten oder vertrieben wurden. Dazu zählten Gebiete wie Schlesien oder
Ostpreußen. All das führte zu einer massiven Wohnungsnot. Während noch vor dem
Zweiten Weltkrieg eine Person eine durchschnittliche Wohnfläche von 13,5
Quadratmeter zur Verfügung hatte, reduzierte sich dieser Wert bis ins Jahr 1947
auf 5,6 Quadratmeter. Etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung lebte in
Notunterkünften, nicht selten in sogenannten Nissenhütten (wie im Foto zu
sehen).


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Zerstörte Infrastruktur
Im ganzen Land waren Bahnhöfe, Tunnel und große Brücken zerstört, die
Verkehrsverbindungen unterbrochen oder nur zum Teil zu benutzen. Die Versorgung
der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln konnte teilweise nur durch Hilfslieferungen
der vier Siegermächte (USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion) gesichert
werden.



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ZERSTÖRTE INFRASTRUKTUR

Im ganzen Land waren Bahnhöfe, Tunnel und große Brücken zerstört, die
Verkehrsverbindungen unterbrochen oder nur zum Teil zu benutzen. Die Versorgung
der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln konnte teilweise nur durch Hilfslieferungen
der vier Siegermächte (USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion) gesichert
werden.

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Rohstoffknappheit
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren zwar große Teile der Produktionsanlagen in
Deutschland noch intakt. Doch das größte Problem war der Mangel an Rohstoffen,
vor allem der Mangel an Kohle. Auf einem geringen Niveau konnte zunächst die
Produktion mit den noch erhaltenen Vorräten weitergeführt werden. Im Winter
1946/47 brach jedoch eine ungewöhnliche Kältewelle über Europa herein: Alle
ohnehin bestehenden Probleme wie Wohnungsnot, Warenmangel und Hunger spitzten
sich durch die extreme Kälte und die Rohstoffknappheit weiter zu.



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ROHSTOFFKNAPPHEIT

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren zwar große Teile der Produktionsanlagen in
Deutschland noch intakt. Doch das größte Problem war der Mangel an Rohstoffen,
vor allem der Mangel an Kohle. Auf einem geringen Niveau konnte zunächst die
Produktion mit den noch erhaltenen Vorräten weitergeführt werden. Im Winter
1946/47 brach jedoch eine ungewöhnliche Kältewelle über Europa herein: Alle
ohnehin bestehenden Probleme wie Wohnungsnot, Warenmangel und Hunger spitzten
sich durch die extreme Kälte und die Rohstoffknappheit weiter zu.

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SIEGERMÄCHTE VEREINBAREN DEUTSCHLANDS INDUSTRIELLE DEMONTAGE

Die Siegermächte hatten im Potsdamer Abkommen vom 17. Juli 1945 festgelegt, dass
jede Siegermacht Entschädigungsleistungen für die erlittenen Kriegsschäden aus
der jeweils eigenen Besatzungszone entnehmen sollte. Dies konnte vor allem
dadurch geschehen, dass man Industrieanlagen abbaute (Demontage) und im eigenen
Land wiederaufbaute. Wegen der großen Schäden, die die Sowjetunion erlitten
hatte, sollten sie zusätzlich noch 25 % der in den anderen Zonen demontierten
Industrieanlagen erhalten. Der erste Industrieplan des Alliierten Kontrollrats
vom März 1946 sah vor, die deutsche Industrieproduktion auf 55 % des Standes von
1938 zu begrenzen – dies hätte den Abbau von Fabrikanlagen von ca. 1.800
Betrieben bedeutet. Nach Protesten von deutscher Seite wurde die Zahl der
Betriebe, die demontiert werden sollten, deutlich gesenkt.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Sitzung auf der Potsdamer Konferenz, am Konferenztisch sitzen u. a. Clement
Attlee, Josef Stalin (Mitte), James F. Byrnes und Harry S. Truman.

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HUNGER PRÄGT DIE NACHKRIEGSZEIT

Zerstörte Verkehrswege, mangelnde Produktion und fehlende ausländische Währung
(Devisen) machten es unmöglich, die Bevölkerung ausreichend mit Nahrungsmitteln
zu versorgen. Statistisch gesehen standen jeder Deutschen und jedem Deutschen
noch bis weit in den Krieg hinein mehr als die empfohlenen 3.000 Kilokalorien
pro Tag zur Verfügung. Bis 1946 war es dann noch nicht einmal die Hälfte, im
Einzelfall (je nach lokaler und persönlicher Situation) noch deutlich weniger.
Selbst für die mageren Zuteilungen auf Bezugskarten musste man geduldig Schlange
stehen. Oftmals konnte man sogar froh sein, auch nur einen Teil davon
tatsächlich zu bekommen.
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„So war der Alltag im Nachkriegsdeutschland“ hochgeladen am 21. Mai 2020 von
„Terra X plus"

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Bezugskarten
In den 1930er-Jahren griff die Reichsregierung in Deutschland in die Wirtschaft
und den Handel ein, indem sie alltägliche Waren rationierte, also deren Bezug
staatlich begrenzte. Alle deutschen Bürgerinnen und Bürger erhielten sogenannte
Bezugskarten. Je nach ihrem Geschlecht, Alter und Beruf, wurde staatlich
festgelegt, wie viel Lebensmittel, Kleidung und andere Dinge einer Person
zustanden.

Potsdamer Abkommen
Das Potsdamer Abkommen beinhaltete alle Beschlüsse über die Zukunft Deutschlands
nach dem Zweiten Weltkrieg, die auf der Potsdamer Konferenz (→ schaue nach beim
Wort Potsdamer Konferenz) von den Siegermächten verhandelt und vereinbart
wurden. Dazu zählen u. a. die sogenannten „Vier Ds“, die die Denazifizierung,
Demilitarisierung, Dezentralisierung und Demokratisierung Deutschlands vorsahen.

Potsdamer Konferenz
Nachdem die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 bedingungslos kapituliert hatte,
wurde Deutschland von den Siegermächten (Frankreich, Großbritannien,
Sowjetunion, USA) in vier Besatzungszonen eingeteilt. Um über die politische
Zukunft Deutschlands zu beraten, trafen sich die Regierungschefs Winston
Churchill (Großbritannien), Josef Stalin (Sowjetunion) und Harry S. Truman (USA)
vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 im Schloss Cecilienhof in Potsdam. Gemeinsam
entschieden sie über die Reparationszahlungen und das Territorium, das
Deutschland nach dem Krieg haben sollte. Protokolliert wurden alle Themen und
Vereinbarungen im Potsdamer Abkommen. Die vierte Siegermacht Frankreich stimmte
den Beschlüssen teilweise am 7. August 1945 nachträglich zu.


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VERDECKTE INFLATION UND SCHWARZMARKT BESTIMMEN DEN ALLTAG


RATIONIERUNGEN, MANGEL UND SCHWARZMARKTHANDEL

Am Ende des Zweiten Weltkriegs hatte sich die im Deutschen Reich im Umlauf
befindliche Geldmenge im Vergleich zum Jahr 1938 versiebenfacht. Dies barg das
Risiko einer Inflation, die jedoch aufgrund von Preisstopps, Lohnfestsetzungen
und Rationierungen nicht direkt sichtbar wurde. Nahrungsmittel waren so knapp,
dass die Besatzungsbehörden die Zuteilung weiter über Lebensmittelkarten
regelten. Vieles war nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich. Dort tauschte man
Waren gegen andere Waren oder gegen Zigaretten, die sich als „Ersatzwährung“
etabliert hatten. Sie wurden von nahezu allen Händlern auf dem Schwarzmarkt
angenommen. Die Behörden bemühten sich lange Zeit vergeblich, die Geschäfte auf
dem Schwarzmarkt zu unterbinden. Erst mit der Währungsreform im Juni 1948 wurde
wieder ein funktionierendes Geldsystem eingeführt.
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WEITERHIN AUSGABE VON LEBENSMITTELKARTEN

Aufgrund des allgegenwärtigen Mangels wurde die Versorgung mit Nahrungsmitteln
von den Besatzungsbehörden rationiert: Die Zuteilung erfolgte also weiterhin nur
gegen Vorlage von Lebensmittelkarten. Allerdings war die Versorgungslage so
schlecht, dass es nicht sicher war, ob man die zugeteilten Nahrungsmittel in den
Verteilstellen auch wirklich bekommen konnte.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Neben einer verschlissenen Einkaufstasche mit einer Blechkanne liegt ein Netz
mit Kartoffeln, ein Portemonnaie sowie Lebensmittelkarten und ein Gutschein für
ein halbes Kilogramm Roßfleisch.

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CARE-PAKETE

Schon bald zeigte sich, dass der Kampf gegen den Hunger mit Rationierungen über
Lebensmittelkarten nicht zu gewinnen war. Zusätzliche internationale
Hilfslieferungen waren nötig, um die Versorgung der Bevölkerung zumindest auf
einem niedrigen Niveau aufrechtzuerhalten.

Symbolisch für all die Hilfsprogramme stehen bis heute die sogenannten
CARE-Pakete der gleichnamigen US-amerikanischen Hilfsorganisation CARE.

Ein CARE-Paket enthielt Lebensmittel mit einem Nährwert von 40.000 Kilokalorien.
Etwa 10 Millionen dieser Pakete wurden im Zeitraum von 1947 bis 1960 nach
Westdeutschland verschickt.
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„Zeitzeugen sprechen über das CARE-Paket“ hochgeladen am 15. Juni 2018 von „CARE
Deutschland"

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DER SCHWARZMARKT WÄCHST

Weil Geld weitgehend wertlos geworden und die Versorgung trotz
Lebensmittelkarten und Hilfspaketen nicht ausreichend war, blühte überall der
Schwarzmarkt: Waren konnten dort gegen andere Waren oder gegen Zigaretten
getauscht werden. Fabrikarbeiter erhielten ihren Lohn zum Teil in Waren und
tauschten sie hier gegen Dinge des täglichen Bedarfs ein.

„Der größte Teil der Schwarzmarktgeschäfte besteht aus Tauschhandel von Waren
aus zweiter Hand, angefangen von alten kostbaren Pelzmänteln bis zu Kochtöpfen
und abgelegten Schuhen und Galoschen, gegen Zigaretten, Schokolade, Kartoffeln
oder Mehl. In den großen Städten besonders im Westen sind organisierte
Tauschmärkte Tag und Nacht geschäftig, auf denen einfach alles gehandelt werden
kann, mit Einschluss von Eisenbahnfahrkarten für Fernzüge (für die man
Spezialerlaubnis braucht), interzonalen Pässen oder anderen gefälschten
Papieren, die zur Erlangung amtlicher Vorteile nützlich sein könnten. Die
Menschenmenge in diesen verwüsteten Städten ist ewig auf der Wanderschaft“, das
schrieb der 1933 emigrierte Wirtschaftsfachmann Gustav Stolper nach einer
Deutschlandreise im Frühjahr 1947 in einem Buch mit dem Titel German Realities.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Ein Schwarzmarkt in Berlin in der Nachkriegszeit um 1947.

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Hamsterfahrten
Zu Erntezeiten fuhr die Stadtbevölkerung zu Tausenden auf die Dörfer und aufs
Land in der Hoffnung, bei Bauern Nahrungsmittel gegen Geld oder andere Waren
eintauschen zu können. Die Bauern waren jedoch verpflichtet, ihre Produkte an
die offiziellen Verteilstellen auszuliefern, bei denen die Lebensmittelkarten
eingelöst werden konnten. Den Bauern wurden strenge Strafen angedroht, wenn sie
Nahrungsmittel schwarz veräußerten. Trotzdem konnten die Behörden nicht
verhindern, dass Bauern Teile ihrer Produktion zurückhielten, um sie auf dem
Schwarzmarkt zu einem höheren Preis zu verkaufen.



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HAMSTERFAHRTEN

Zu Erntezeiten fuhr die Stadtbevölkerung zu Tausenden auf die Dörfer und aufs
Land in der Hoffnung, bei Bauern Nahrungsmittel gegen Geld oder andere Waren
eintauschen zu können. Die Bauern waren jedoch verpflichtet, ihre Produkte an
die offiziellen Verteilstellen auszuliefern, bei denen die Lebensmittelkarten
eingelöst werden konnten. Den Bauern wurden strenge Strafen angedroht, wenn sie
Nahrungsmittel schwarz veräußerten. Trotzdem konnten die Behörden nicht
verhindern, dass Bauern Teile ihrer Produktion zurückhielten, um sie auf dem
Schwarzmarkt zu einem höheren Preis zu verkaufen.

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Stoppeln nach Gemüse
„Stoppeln“ bedeutete, die Felder nach der Ernte z. B. nach übrig gebliebenen
Kartoffeln zu durchsuchen. Für die Bauern war es aber ein Problem, dass
hungernde Stadtbewohner auch über Felder herfielen, die noch nicht abgeerntet
und vom Bauern zum „Stoppeln“ freigegeben worden waren.



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STOPPELN NACH GEMÜSE

„Stoppeln“ bedeutete, die Felder nach der Ernte z. B. nach übrig gebliebenen
Kartoffeln zu durchsuchen. Für die Bauern war es aber ein Problem, dass
hungernde Stadtbewohner auch über Felder herfielen, die noch nicht abgeerntet
und vom Bauern zum „Stoppeln“ freigegeben worden waren.

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Kohlenklau
In den Städten kam es immer wieder vor, dass Teile der Bevölkerung – oftmals
Jugendliche – in Gruppen an großen Straßenkreuzungen warteten. Wenn dann ein mit
Kohlen oder anderen Waren beladener Lastwagen anhalten musste, sprangen sie
blitzschnell auf, um ein paar Stücke der Ladung zu ergattern. Auch von Zügen
wurde aus blanker Not Kohle gestohlen.




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KOHLENKLAU

In den Städten kam es immer wieder vor, dass Teile der Bevölkerung – oftmals
Jugendliche – in Gruppen an großen Straßenkreuzungen warteten. Wenn dann ein mit
Kohlen oder anderen Waren beladener Lastwagen anhalten musste, sprangen sie
blitzschnell auf, um ein paar Stücke der Ladung zu ergattern. Auch von Zügen
wurde aus blanker Not Kohle gestohlen.


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TAUSCHZENTRALEN ERÖFFNEN

Die Behörden erkannten durchaus, dass die Versorgungslage sehr schlecht war und
sie den Tauschhandel nicht unterbinden konnten. Um dem Schwarzmarkt etwas
entgegenzusetzen, wurden offizielle Tauschzentralen eingerichtet – wie hier in
Leipzig. Für die Nutzung dieser Tauschzentralen wurde auch Werbung gemacht.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Männer warten vor einer Tauschzentrale in Leipzig.

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Schwarzmarkt
Der Begriff „Schwarzmarkt“ bezeichnet einen Markt, auf dem Menschen – außerhalb
der bestehenden Rechtsordnung – Waren handeln. Hierbei kann es sich zum Beispiel
um den Handel mit verbotenen Gütern (wie illegalen Drogen) drehen. In Krisen-
und Mangelzeiten bilden sich Schwarzmärkte jedoch häufig auch für Dinge des
täglichen Bedarfs, wenn gleichzeitig staatliche Vorgaben wie z.B.
Preiskontrollen oder Rationierungen vorliegen. Auf dem Schwarzmarkt werden dann
Waren gehandelt, die aufgrund der staatlichen Restriktionen auf dem regulären
Markt oftmals gar nicht mehr angeboten werden. Auf dem Schwarzmarkt liegen die
Preise deutlich höher, da sie sich im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage
bilden.


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DER „HUNGERWINTER“ 1946/47 UND DIE WENDE IN DER BESATZUNGSPOLITIK


ENTSCHEIDUNGEN ÜBER DIE ZUKUNFT DEUTSCHLANDS

Nach dem Sieg über Deutschland standen für die vier Siegermächte (Frankreich,
Großbritannien, USA, Sowjetunion) zunächst Fragen nach Reparationszahlungen und
einer
Entmilitarisierung im Vordergrund. Der wachsende Bedarf an Hilfslieferungen für
die notleidende deutsche Bevölkerung drohte allerdings zu einer dauerhaften
Belastung zu werden, falls die Wirtschaftsleistung Deutschlands nicht bald
wieder anstieg.

Auf der Potsdamer Konferenz hatten die drei dort vertretenen Siegermächte
(Großbritannien, USA, Sowjetunion) Deutschland in vier Besatzungszonen
eingeteilt. Die östlichen Gebiete wurden von der Sowjetunion verwaltet. Die
westlichen Gebiete wurden zwischen den USA, Großbritannien und Frankreich
aufgeteilt. Entscheidungen über Gesamtdeutschland traf der Alliierte
Kontrollrat, in dem alle vier Staaten vertreten waren. Es zeigte sich bald, dass
es zwischen den westlichen Besatzungsmächten (USA, Großbritannien, Frankreich)
und der Sowjetunion grundlegende Differenzen hinsichtlich der weiteren
politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland
gab. Der Alliierte Kontrollrat konnte sich kaum noch auf gemeinsame
Entscheidungen verständigen.

Vor diesem Hintergrund hielt der amerikanische Außenminister James F. Byrnes im
September 1946 in Stuttgart eine Rede, in der er eine Neuausrichtung der
Besatzungspolitik vorschlug. Die einzelnen Besatzungszonen sollten
wirtschaftlich zusammenarbeiten, um einen Wiederaufbau Deutschlands zu
ermöglichen. Damit sollte zugleich die wirtschaftliche Erholung in ganz Europa
gefördert werden.

Nach dem extrem kalten „Hungerwinter 1946/47“ verkündete Byrnes‘ Nachfolger, der
US-Außenminister George C. Marshall, im Juni 1947 schließlich ein großangelegtes
wirtschaftliches Aufbauprogramm für Europa. Mit umfangreichen Hilfslieferungen
und der Gewährung von Krediten sollten Produktion und internationaler Handel
wieder in Gang gebracht werden.


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DER HUNGERWINTER 1946/47

Im Januar 1947 wurde Europa von einer Kältewelle erfasst. Die ohnehin schon
prekäre Nahrungsmittelversorgung brach weitgehend zusammen. In Folge von Hunger
und Kälte starben in Deutschland nach Schätzungen von Historikern mehrere
hunderttausend Menschen. In Deutschland kam es vermehrt zu Protesten gegen den
Hunger, die schlechten Lebensbedingungen und die zum Teil weiter fortlaufenden
Demontagen.
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„Kälte- und Hungerwinter 1946/47“ hochgeladen am 6. Januar 2022 von
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DIE WENDE IN DER BESATZUNGSPOLITIK

Insbesondere in der US-Regierung wuchs die Sorge, dass die Sowjetunion ihren
politischen und ideologischen Einfluss weiter nach Westen ausdehnen könnte.
Lucius D. Clay, der Stellvertreter des Generals und späteren US-Präsidenten
Dwight D. Eisenhower, hatte schon im Sommer 1945 vor den politischen Folgen des
Hungers gewarnt:

„Es gibt keine Wahl, ob man ein Kommunist mit 1.500 Kilokalorien am Tag oder ein
Anhänger der Demokratie mit 1.000 Kilokalorien ist.“

In der beginnenden Konfrontation mit der Sowjetunion trat für die US-Regierung
der Gedanke einer Bestrafung der Deutschen eher in den Hintergrund. Wichtiger
schien eine sichere Einbindung Westdeutschlands und der westdeutschen
Bevölkerung in ein gemeinsames Bündnis, um eine weitere Ausdehnung des
sowjetischen Machtbereichs zu verhindern.


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EISERNER VORHANG UND HOFFNUNGSREDE

Nur wenige Monate nach der Potsdamer Konferenz waren die Konflikte zwischen den
westlichen Besatzungsmächten und der Sowjetunion immer offener zutage getreten.
In einer berühmt gewordenen Rede vom März 1946 warf der ehemalige britische
Premierminister Winston Churchill der Sowjetunion vor, sie habe den europäischen
Kontinent durch einen „Eisernen Vorhang“ geteilt. Am 6. September 1946 hielt der
US-amerikanische Außenminister James F. Byrnes eine Ansprache, die später als
„Hoffnungsrede“ bezeichnet wurde. In dieser Rede stellte er einen
Zusammenschluss der Besatzungszonen und den Aufbau eines souveränen deutschen
Staates in Aussicht – auch dann, wenn ein Zusammenschluss aller vier
Besatzungszonen nicht möglich sei.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
US-Außenminister James F. Byrnes hält eine Rede zur US-Deutschlandpolitik.

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DIE TRUMAN-DOKTRIN

Am 12. März 1947 erklärte der US-Präsident Harry S. Truman in einer Rede vor dem
Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika (kurz: US-Kongress) die zukünftige
US-Außenpolitik. Diese beinhaltete u. a. das Bestreben, die politische und
territoriale Expansion der Sowjetunion aufzuhalten. Die Eindämmung
(Containment-Politik) sollte nicht nur auf militärischem, sondern auch auf
wirtschaftlichem Gebiet erfolgen. Die Erklärung ging als „Truman-Doktrin“ in die
Geschichte ein. Sie markiert das Ende der gemeinsamen Politik der Alliierten.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Portrait von US-Präsident Harry S. Truman an seinem Schreibtisch

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DER MARSHALLPLAN

Wenige Wochen nach der Rede von US-Präsident Truman verkündete der
US-amerikanische Außenminister George C. Marshall ein umfangreiches
wirtschaftliches Hilfsprogramm für ganz Europa – das European Recovery Program
oder kurz: der Marshallplan. 

Ziel war es, die europäische Wirtschaft wiederaufzubauen und Deutschland darin
einzubinden. Die Sowjetunion weigerte sich, am Marshallplan teilzunehmen und
verbot dies auch den Ländern, die unter ihrem Einfluss standen. Denn die
sowjetische Planwirtschaft unterschied sich zu stark von den politischen und
wirtschaftlichen Vorstellungen der USA.
Auf der Marshallplan-Konferenz am 5. Juni 1947 in Paris einigten sich 16
europäische Länder auf eine gemeinsame, wettbewerbsorientierte
Wirtschaftsordnung, die
Marktwirtschaft.

Mit den Mitteln des Marshallplans finanzierte die US-Regierung nun Lieferungen
von Rohstoffen, Lebensmitteln und Industriegütern, zum Teil als Zuschuss, zum
Teil als Kredit. Die westeuropäischen Staaten mussten die Waren zwar bezahlen,
aber in inländischer Währung. Die Finanzmittel des Marshallplans konnten auch
zur Förderung des wirtschaftlichen Aufbaus eingesetzt werden. Entscheidungen
über die Verwendung der Gelder konnten aber nicht von den einzelnen Staaten
getroffen werden, sondern nur von einem Zusammenschluss aller beteiligten
Staaten – der späteren OECD (Organization for Economic Cooperation and
Development). Dieses System setzte voraus, dass in den Empfängerländern stabile
Währungen vorhanden waren. Mit der anhaltenden Inflation der Reichsmark in
Deutschland war das nicht möglich. Eine neue und stabile Währung wurde
notwendig.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Geschmückter Waggon als Lieferung an die die Deutsche Reichsbahn

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Entmilitarisierung
Wenn ein Staat entmilitarisiert wird, werden die Armee, das Waffenvorkommen
sowie die militärische Ausrüstung und die entsprechende Infrastruktur reduziert
oder ganz abgeschafft. Das Ziel dabei ist oft, den Frieden zu fördern und die
Wahrscheinlichkeit gewaltsamer Konflikte zu verringern.

Marktwirtschaft
Die (freie) Marktwirtschaft ist ein wirtschaftliches System bzw. eine
Wirtschaftsordnung. In einer Marktwirtschaft werden durch das Zusammenspiel von
Angebot und Nachfrage die Produktion, die Verteilung und die Preise von Gütern
und Dienstleistungen bestimmt. Der Staat legt zwar Regeln fest, nimmt sonst aber
keinen Einfluss auf das wirtschaftliche Geschehen im Land. Privates Eigentum,
Wettbewerb und individuelle Entscheidungsfreiheit sind zentrale Merkmale der
Marktwirtschaft

Planwirtschaft
Die Planwirtschaft ist ein wirtschaftliches System bzw. eine Wirtschaftsordnung.
In einer Planwirtschaft werden die Produktion, die Verteilung und die Preise von
Gütern und Dienstleistungen vom Staat geplant, festgelegt und kontrolliert.
Somit bestimmt die Regierung eines Landes, welche Dinge hergestellt oder
erwirtschaftet werden müssen. Privates Eigentum, Wettbewerb und individuelle
wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit gibt es in einer Planwirtschaft meist
nicht oder nur in geringem Umfang.

Potsdamer Konferenz
Nachdem die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 bedingungslos kapituliert hatte,
wurde Deutschland von den Siegermächten (Frankreich, Großbritannien,
Sowjetunion, USA) in vier Besatzungszonen eingeteilt. Um über die politische
Zukunft Deutschlands zu beraten, trafen sich die Regierungschefs Winston
Churchill (Großbritannien), Josef Stalin (Sowjetunion) und Harry S. Truman (USA)
vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 im Schloss Cecilienhof in Potsdam. Gemeinsam
entschieden sie über die Reparationszahlungen und das Territorium, das
Deutschland nach dem Krieg haben sollte. Protokolliert wurden alle Themen und
Vereinbarungen im Potsdamer Abkommen. Die vierte Siegermacht Frankreich stimmte
den Beschlüssen teilweise am 7. August 1945 nachträglich zu.

Reparationen
Reparationen sind Entschädigungen, die ein Land oder eine Gruppe von Menschen
erbringt, um für Schäden oder Unrecht aus der Vergangenheit aufzukommen. Oftmals
handelt es sich um Geldleistungen, Reparationen sind aber auch in Form von
Sachwerten denkbar. Zu Reparationsleistungen kann es z. B. nach Kriegen oder
Zeiten der Unterdrückung kommen, um den geschädigten Menschen oder Ländern zu
helfen. Ziel ist es, historische Fehler anzuerkennen und Wiedergutmachung zu
leisten. Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren es
Reparationskommissionen, die festlegten, welche Reparationsleistungen
Deutschland zahlen musste.


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HISTORISCHE EINFÜHRUNG


HISTORISCHE EINFÜHRUNG

Die USA, Großbritannien und die Sowjetunion schlossen sich während des Zweiten
Weltkriegs zu einer militärischen Allianz – der Anti-Hitler-Koalition –
zusammen, um gemeinsam gegen das Deutsche Reich zu kämpfen. Die Truppen der
Allianz besiegten letztlich Deutschland. Das NS-Regime musste bedingungslos
kapitulieren. Mit der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde am 8. Mai 1945 war
der Zweite Weltkrieg in Europa beendet und Deutschland wurde von den alliierten
Siegermächten (USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion) besetzt.

Auf der Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 einigten sich
drei Siegermächte (die USA, Großbritannien und die Sowjetunion) unter anderem
darauf, das Gebiet des ehemaligen Deutschen Reichs in vier Besatzungszonen
aufzuteilen. Die vier Zonen sollten von den USA, Großbritannien, Frankreich und
der Sowjetunion durch Militärregierungen verwaltet werden. Übergeordnetes Ziel
aller Siegermächte war es, das besiegte Deutschland zu demilitarisieren, zu
denazifizieren, zu demokratisieren und zu dezentralisieren. Damit sollte
verhindert werden, dass von Deutschland je wieder ein Krieg ausgehen könnte.

Bereits im Laufe des ersten Jahres der Besatzung setzte sich auf
US-amerikanischer Seite die Erkenntnis durch, dass der wirtschaftliche
Wiederaufbau in Europa nur mit einem groß angelegten Unterstützungsprogramm
rasch gelingen konnte. Die Erholung der Volkswirtschaften in Europa lag im
Interesse der USA, denn wirtschaftlich gesunde Länder benötigten keine
Wirtschaftshilfen mehr. Um die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen,
drängten die USA die europäischen Länder zu einer verstärkten Kooperation. Die
USA organisierte den Wiederaufbau auf der Grundlage ihres liberalen,
marktwirtschaftlich orientierten Wirtschaftsmodells. Sie erkannten auch, dass
ein durch Demontagen geschwächtes Deutschland ein Hindernis beim Wiederaufbau in
Europa sein würde. Deshalb boten die USA allen europäischen Ländern
einschließlich Deutschland die Teilnahme an dem Hilfsprogramm an, das als
Marshallplan bezeichnet wird. Um die Hilfen koordiniert einsetzen zu können,
bemühten sich die USA darum, die vier Besatzungszonen Deutschlands zu einem
möglichst einheitlichen Wirtschaftsraum zusammenzuschließen. Eine wichtige
Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Neubeginn war eine Währungsreform in
Deutschland, da die Reichsmark wertlos geworden war.

Die Sowjetunion wehrte sich dagegen, dass ihre Besatzungszone und die in ihrem
Einflussbereich stehenden Länder Ostmitteleuropas in die wirtschaftlichen Pläne
der USA einbezogen wurden. „Dieser Krieg ist nicht wie in der Vergangenheit. Wer
immer ein Gebiet besetzt, erlegt ihm auch sein eigenes System auf“, soll der
sowjetische Staatschef Josef Stalin 1945 gesagt haben. Die Sowjetunion hatte mit
dem
Sozialismus ein anderes Gesellschaftsmodell als der Westen. Unmittelbar nach
Kriegsende begann sie damit, die Voraussetzungen zu schaffen, um dieses Modell
in den osteuropäischen Staaten und in der sowjetisch besetzten Zone in
Deutschland einzuführen. Auch die Wirtschaft wurde schrittweise auf das
sowjetische Modell der Planwirtschaft umgestellt.

Es standen sich somit in Deutschland (und in Europa) zwei Wirtschafts- und
Gesellschaftsmodelle gegenüber. Die Einführung unterschiedlicher Währungen im
Jahr 1948 in den westlichen Besatzungszonen und in der Sowjetischen
Besatzungszone (SBZ) besiegelte schließlich die wirtschaftliche Trennung. Der
Weg in die Teilung Deutschlands war damit vorgezeichnet.

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Planwirtschaft
Die Planwirtschaft ist ein wirtschaftliches System bzw. eine Wirtschaftsordnung.
In einer Planwirtschaft werden die Produktion, die Verteilung und die Preise von
Gütern und Dienstleistungen vom Staat geplant, festgelegt und kontrolliert.
Somit bestimmt die Regierung eines Landes, welche Dinge hergestellt oder
erwirtschaftet werden müssen. Privates Eigentum, Wettbewerb und individuelle
wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit gibt es in einer Planwirtschaft meist
nicht oder nur in geringem Umfang.

Potsdamer Konferenz
Nachdem die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 bedingungslos kapituliert hatte,
wurde Deutschland von den Siegermächten (Frankreich, Großbritannien,
Sowjetunion, USA) in vier Besatzungszonen eingeteilt. Um über die politische
Zukunft Deutschlands zu beraten, trafen sich die Regierungschefs Winston
Churchill (Großbritannien), Josef Stalin (Sowjetunion) und Harry S. Truman (USA)
vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 im Schloss Cecilienhof in Potsdam. Gemeinsam
entschieden sie über die Reparationszahlungen und das Territorium, das
Deutschland nach dem Krieg haben sollte. Protokolliert wurden alle Themen und
Vereinbarungen im Potsdamer Abkommen. Die vierte Siegermacht Frankreich stimmte
den Beschlüssen teilweise am 7. August 1945 nachträglich zu.

Sozialismus
Der Sozialismus ist eine Gesellschaftsordnung, die für ihre Mitglieder
Gerechtigkeit, Solidarität und Gleichheit gewährleisten soll. Der Sozialismus
steht im Gegensatz zu einer marktwirtschaftlichen Ordnung. Privateigentum
(insbesondere an Produktionsmitteln wie Fabriken oder Unternehmen) gibt es im
Sozialismus nicht. Die politische Führung liegt in der Hand einer einzigen
Partei. Ein demokratischer Wettbewerb unter verschiedenen Parteien und
entsprechende Wahlen existieren nicht. 

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DEUTSCHLAND NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG


DIE POTSDAMER KONFERENZ

Kurz nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht trafen sich am 17. Juli 1945
die Staats- und Regierungschefs von drei Siegermächten – Harry S. Truman (USA),
Josef Stalin (Sowjetunion) und Winston S. Churchill sowie später Clement Attlee
(Großbritannien) – zu einer zweiwöchigen Konferenz in Potsdam. In dieser wurde
über die Reparationszahlungen entschieden und die gemeinsamen Ziele der Politik
für das besiegte und von den Siegermächten besetzte Deutschland festgelegt.
Umgesetzt wurden die Beschlüsse der Konferenz vom Alliierten Kontrollrat.

Zu Beginn der Konferenz herrschte in den grundlegenden Zielen der
Besatzungspolitik Einigkeit. So stimmten alle drei Siegermächte darin überein,
dass Deutschland demilitarisiert, denazifiziert, demokratisiert und
dezentralisiert werden sollte. Diese Ziele werden oft als die „Vier D’s“ der
Potsdamer Konferenz bezeichnet. Konkret bedeutete das, dass die Wehrmacht und
alle militärischen Einrichtungen aufgelöst wurden. Außerdem wurde die
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) verboten und das
Führerprinzip abgeschafft. Die öffentliche Verwaltung sollte föderal aufgebaut
werden. Überzeugte Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten sollten nicht
mehr im Staatsdienst arbeiten dürfen.

Viel schwieriger zu lösen war die Frage der Reparationen, die Deutschland
leisten sollte. An dieser Frage zeigten sich schon bald die unterschiedlichen
Interessen der Siegermächte, die in den folgenden Monaten und Jahren zunehmend
in den Vordergrund traten.


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DIE FRAGE DER REPARATIONEN

Die Siegermächte waren sich einig, dass die Sowjetunion während des Zweiten
Weltkriegs die schwersten Kriegsschäden erlitten hatte. Deshalb sollte ihr der
größte Anteil der
Reparationen zustehen. Zunächst überlegte man auf der Potsdamer Konferenz, eine
bestimmte Summe festzulegen, die Deutschland als Reparationslast zu zahlen hatte
– ähnlich, wie das beim Versailler Vertrag nach dem Ende des Ersten Weltkriegs
vorgesehen war. Großbritannien warnte aber davor, dass eine solche Summe die
deutsche Wirtschaftsleistung überfordern könnte, sodass Deutschland langfristig
auf Hilfslieferungen der Siegermächte angewiesen wäre. Stattdessen sollte man
Anteile der jährlichen Wirtschaftsleistung festlegen, die als Reparationen zu
zahlen wären. Die Vertreter der Sowjetunion fürchteten jedoch, dass diese
Anteile zu gering ausfallen könnten, um die erlittenen Schäden auszugleichen.
Deshalb schloss man den Kompromiss, dass jede Siegermacht ihre Reparationen aus
der jeweils eigenen Besatzungszone entnehmen sollte, und zwar durch den Abbau
von Industrieanlagen (Demontage). Da in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)
aber nur ein Drittel der deutschen Industrieproduktion lag, sollte die
Sowjetunion zusätzlich Anspruch auf Lieferungen aus den anderen Besatzungszonen
erhalten, um ihren Bedarf zu decken.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Stalin, Truman und Churchill vor dem Schloß Cecilienhof, dem Veranstaltungsort
der Potsdamer Konferenz Ende Juli 1945



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Denazifizierung
Der Nationalsozialismus und seine Weltanschauung hatten zu einem grausamen
Vernichtungskrieg geführt. Deshalb sollte die Denazifizierung (oder
Entnazifizierung) Deutschlands dafür sorgen, dass die NS-Ideologie überall
verschwindet und ihre Vertreterinnen und Vertreter bestraft werden. Hierfür
wurden die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) verboten und
die während ihrer Herrschaft erlassenen Gesetze aufgehoben.



Demilitarisierung
Von Deutschland sollte nie wieder ein Krieg ausgehen – darin waren sich alle
einig. Deshalb kümmerten sich die Siegermächte darum, dass alle militärischen
Strukturen und Organisationen Deutschlands aufgelöst wurden.



Dezentralisierung
Unter Adolf Hitler und der NS-Regierung wurde Deutschland zu einer Diktatur.
Damit die Staatsmacht nicht mehr zentral von einer Person oder einer Partei
ausgehen konnte, wurden die deutsche Verwaltung und die politische
Entscheidungsgewalt aufgeteilt und föderal aufgebaut.



Demokratisierung
Ebenso wie die Dezentralisierung sollte die Demokratisierung Deutschlands
verhindern, dass sich je wieder ein totalitäres Regime etablieren könnte.
Allerdings unterschied sich das Verständnis von Demokratisierung unter den
westlichen Alliierten grundsätzlich von demjenigen der Sowjetunion.



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DENAZIFIZIERUNG

Der Nationalsozialismus und seine Weltanschauung hatten zu einem grausamen
Vernichtungskrieg geführt. Deshalb sollte die Denazifizierung (oder
Entnazifizierung) Deutschlands dafür sorgen, dass die NS-Ideologie überall
verschwindet und ihre Vertreterinnen und Vertreter bestraft werden. Hierfür
wurden die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) verboten und
die während ihrer Herrschaft erlassenen Gesetze aufgehoben.


DEMILITARISIERUNG

Von Deutschland sollte nie wieder ein Krieg ausgehen – darin waren sich alle
einig. Deshalb kümmerten sich die Siegermächte darum, dass alle militärischen
Strukturen und Organisationen Deutschlands aufgelöst wurden.


DEZENTRALISIERUNG

Unter Adolf Hitler und der NS-Regierung wurde Deutschland zu einer Diktatur.
Damit die Staatsmacht nicht mehr zentral von einer Person oder einer Partei
ausgehen konnte, wurden die deutsche Verwaltung und die politische
Entscheidungsgewalt aufgeteilt und föderal aufgebaut.


DEMOKRATISIERUNG

Ebenso wie die Dezentralisierung sollte die Demokratisierung Deutschlands
verhindern, dass sich je wieder ein totalitäres Regime etablieren könnte.
Allerdings unterschied sich das Verständnis von Demokratisierung unter den
westlichen Alliierten grundsätzlich von demjenigen der Sowjetunion.

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DIE BESATZUNGSMÄCHTE ORGANISIEREN DEN NEUANFANG

Auf der Potsdamer Konferenz (1945) beschlossen die drei dort vertretenen
Siegermächte (Großbritannien, USA, Sowjetunion), als oberste Besatzungsbehörde
den Alliierten Kontrollrat einzusetzen. Dieser bestand aus den
Militärgouverneuren der vier Besatzungszonen: Dwight D. Eisenhower (USA),
Bernard L. Montgomery (Großbritannien), Jean de Lattre de Tassigny (Frankreich)
und Georgij K. Schukow bzw. (ab 1948) Wassilij D. Sokolowski (Sowjetunion). Die
vier Vertreter übten stellvertretend die Regierungsgewalt in Deutschland aus.
Die alliierten Militärgouverneure setzten in den von ihnen verwalteten Zonen
Bürgermeister und Landräte ein, die eine neue dezentrale Verwaltung aufbauten.
Schon bald erlaubten die Alliierten die Neugründung von Parteien und erteilten
ersten Zeitungen Lizenzen.

In ihrer Zone schuf die Sowjetunion als erstes neue Länder, die als
Verwaltungseinheiten dienten. Auch die westlichen Besatzungsmächte gründeten in
ihren Zonen neue Länder (später Bundesländer). Unter Aufsicht der Alliierten
fanden erste Wahlen auf kommunaler und auf Länderebene statt.

Das öffentliche Leben erwachte langsam wieder. Kinos und Theater brachten
Abwechslung in den entbehrungsreichen Alltag. Doch noch immer wurden
Lebensmittel rationiert, weil weiterhin das Bewirtschaftungs- und
Zuteilungssystem über Bezugskarten bestand. Der Schwarzmarkt hingegen blühte.
Dort wurde getauscht oder mit Zigaretten bezahlt, denn die Reichsmark war durch
den Krieg massiv entwertet. Diese Situation machte eine Reform der Währung und
der Wirtschaft unumgänglich.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Zweite Sitzung des Alliierten Kontrollrat am 10. August 1945 im Gebäude des
Kammergerichts in Berlin-Schöneberg

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AUFBAU EINER PLANWIRTSCHAFT IN DER SOWJETISCHEN BESATZUNGSZONE

Schon kurz nach der Potsdamer Konferenz zeigte sich, dass die sowjetische
Regierung unter den Vier D‘s etwas anderes verstand als die westlichen
Siegermächte. Die Sowjetunion begann, in ihrer Besatzungszone eine
sozialistische Wirtschaftsordnung aufzubauen.

1945 beschloss die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) eine
Bodenreform in ihrer Besatzungszone. Großgrundbesitzer (Junker), die mehr als
100 ha Land besaßen, wurden entschädigungslos enteignet. Diese Agrarflächen
verteilte die SMAD an Landarbeiter, Kleinbauern und Vertriebene. Auch die
Industrie war von Verstaatlichung betroffen. Rund 10.000 Unternehmen wurden
bereits 1945 enteignet und als Volkseigene Betriebe (VEB) den Verwaltungen der
Provinzen oder Länder unterstellt. Zusätzlich wurden tausende Industriebetriebe
als Reparationsleistung demontiert, abtransportiert oder von der SMAD
kontrolliert und für die Sowjetunion weiterbetrieben. All diese Maßnahmen
dienten dem Aufbau einer staatlich gelenkten Planwirtschaft nach dem Vorbild der
Sowjetunion.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Propagandaplakat zur Bodenreform durch Enteignung von Großgrundbesitzern um 1950


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„DEUTSCHLAND WAR ZWAR ARM, ABER NICHT UNTERENTWICKELT“

Mit diesen Worten beschreibt der Wirtschaftshistoriker Werner Abelshauser die
wirtschaftliche Lage Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Das erkannte auch
die US-Regierung. Sie war überzeugt davon, dass ein strategischer Wiederaufbau
besser sei, als das zerstörte und verarmte Deutschland dauerhaft mit
Hilfslieferungen zu unterstützen. Denn die deutsche Industrie konnte wichtige
Maschinen herstellen, die in den Nachbarländern dringend gebraucht wurden. Damit
konnte eine funktionsfähige deutsche Wirtschaft den Aufbau der Wirtschaft in
ganz Europa beschleunigen. Aus diesen Gründen warb der US-Außenminister James F.
Byrnes bereits Anfang 1946 für eine gemeinsame Wirtschaftspolitik der
Siegermächte in den Besatzungszonen.

Die Sowjetunion wollte aber ihre eigenen Pläne in der Sowjetischen
Besatzungszone (SBZ) umsetzen und die Einführung der Planwirtschaft nicht
gefährden. Deshalb sperrte sie sich gegen entsprechende Vorhaben. Auch
Frankreich war zu einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit zunächst nicht bereit,
stattdessen forderte es die Kontrolle über die deutsche Kohle- und
Stahlindustrie. Nur die britische Regierung stimmte zu. Die USA und
Großbritannien legten ihre Besatzungszonen am 1. Januar 1947 zu einer
wirtschaftlichen Bizone zusammen.

Im März 1948 war dann auch Frankreich zu mehr Kooperation bereit, vor allem,
weil die USA dem Land Hilfsmaßnahmen im Rahmen des Marshallplans anbot. So wurde
aus der Bi- eine Trizone, aus der im Jahr 1949 die Bundesrepublik Deutschland
entstand.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Zahlreiche Menschen warten auf Zuteilung von Lebensmitteln in Berlin im Mai
1945.

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Alliierter Kontrollrat
Der Alliierte Kontrollrat war ein Gremium, das nach dem Zweiten Weltkrieg aus
Vertretern der vier Siegermächte (USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion)
gebildet wurde. Er wurde am 30. Juli 1945 in Berlin gegründet und hatte die
Aufgabe, das besetzte Deutschland zu verwalten. Damit war der Alliierte
Kontrollrat die oberste Besatzungsbehörde. Er konnte Gesetze und Verordnungen
erlassen und über die Zukunft Deutschlands entscheiden. Vor allem war er darum
bemüht, die „Vier D’s“ (Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung,
Dezentralisierung) umzusetzen. Nachdem der oberste Chef der Sowjetischen
Militäradministration in Deutschland (SMAD) zusammen mit den anderen
sowjetischen Vertretern am 20. März 1948 den Alliierten Kontrollrat verließ,
wurde seine Tätigkeit, ohne offizielle Auflösung, eingestellt.

Führerprinzip
Das Führerprinzip wurde erstmals von Adolf Hitler beschrieben und verpflichtete
die Bevölkerung des Deutschen Reichs zu bedingungslosem Gehorsam und ewiger
Treue gegenüber Hitler als oberstem „Führer“. Das Führerprinzip wurde nach der
Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 in alle
gesellschaftspolitischen Bereiche integriert. Dazu wurde es in der Verfassung
des Deutschen Reichs verankert und durch Gesetze und Verordnungen umgesetzt. Das
Führerprinzip wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgeschafft.

Planwirtschaft
Die Planwirtschaft ist ein wirtschaftliches System bzw. eine Wirtschaftsordnung.
In einer Planwirtschaft werden die Produktion, die Verteilung und die Preise von
Gütern und Dienstleistungen vom Staat geplant, festgelegt und kontrolliert.
Somit bestimmt die Regierung eines Landes, welche Dinge hergestellt oder
erwirtschaftet werden müssen. Privates Eigentum, Wettbewerb und individuelle
wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit gibt es in einer Planwirtschaft meist
nicht oder nur in geringem Umfang.

Potsdamer Konferenz
Nachdem die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 bedingungslos kapituliert hatte,
wurde Deutschland von den Siegermächten (Frankreich, Großbritannien,
Sowjetunion, USA) in vier Besatzungszonen eingeteilt. Um über die politische
Zukunft Deutschlands zu beraten, trafen sich die Regierungschefs Winston
Churchill (Großbritannien), Josef Stalin (Sowjetunion) und Harry S. Truman (USA)
vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 im Schloss Cecilienhof in Potsdam. Gemeinsam
entschieden sie über die Reparationszahlungen und das Territorium, das
Deutschland nach dem Krieg haben sollte. Protokolliert wurden alle Themen und
Vereinbarungen im Potsdamer Abkommen. Die vierte Siegermacht Frankreich stimmte
den Beschlüssen teilweise am 7. August 1945 nachträglich zu.

Reparationen
Reparationen sind Entschädigungen, die ein Land oder eine Gruppe von Menschen
erbringt, um für Schäden oder Unrecht aus der Vergangenheit aufzukommen. Oftmals
handelt es sich um Geldleistungen, Reparationen sind aber auch in Form von
Sachwerten denkbar. Zu Reparationsleistungen kann es z. B. nach Kriegen oder
Zeiten der Unterdrückung kommen, um den geschädigten Menschen oder Ländern zu
helfen. Ziel ist es, historische Fehler anzuerkennen und Wiedergutmachung zu
leisten. Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren es
Reparationskommissionen, die festlegten, welche Reparationsleistungen
Deutschland zahlen musste.

Reparationsleistung
→ Schaue nach beim Wort Reparationen

Reparationszahlung
→ Schaue nach beim Wort Reparationen

Sozialismus
Der Sozialismus ist eine Gesellschaftsordnung, die für ihre Mitglieder
Gerechtigkeit, Solidarität und Gleichheit gewährleisten soll. Der Sozialismus
steht im Gegensatz zu einer marktwirtschaftlichen Ordnung. Privateigentum
(insbesondere an Produktionsmitteln wie Fabriken oder Unternehmen) gibt es im
Sozialismus nicht. Die politische Führung liegt in der Hand einer einzigen
Partei. Ein demokratischer Wettbewerb unter verschiedenen Parteien und
entsprechende Wahlen existieren nicht.

Sozialistische Wirtschaftsordnung
→ Schaue nach beim Wort Sozialismus



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WÄHRUNGSREFORM 1948 IN OST UND WEST

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DIE WÄHRUNGSREFORM IN DEN WESTLICHEN BESATZUNGSZONEN


DIE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG IN DEN WESTZONEN

Ab 1947 verschob sich die Zielsetzung der amerikanischen Besatzungspolitik.
Anstatt das besetzte Deutschland durch
Reparationsleistungen weiter zu schwächen, setzte die US-Regierung zunehmend auf
einen schnellen wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands. Sie favorisierte
dabei das Konzept der freien Marktwirtschaft. Zudem war eine funktionierende
deutsche Wirtschaft für den wirtschaftlichen Aufbau der anderen europäischen
Länder unverzichtbar.

Das großangelegte Hilfsprogramm der USA, bekannt als
Marshallplan, wurde allen Staaten Europas angeboten. Mit dieser Unterstützung
willigten Großbritannien und Frankreich ein, den Wiederaufbau in den Westzonen
zu fördern. Die Sowjetunion jedoch untersagte ihrer Besatzungszone und den
Staaten in Ostmitteleuropa die Beteiligung am Marshallplan, weil das die
Einführung der sozialistischen Planwirtschaft in diesen Ländern gefährdet hätte.

Unabdingbar für eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland war eine
Währungsreform, um den aufgelaufenen massiven Geldüberhang der Reichsmark aus
der Kriegszeit zu beseitigen. Da auch bei diesem Thema im Alliierten Kontrollrat
keine Einigung erzielt werden konnte, führten die Westalliierten am 20. Juni
1948 in den Westzonen die Deutsche Mark als neue Währung ein.


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„Die gesamte Wirtschaft Europas ist durch den Austausch von Rohstoffen und
Industrieprodukten mit der deutschen Wirtschaft verbunden. Die Produktivität
Europas kann nicht wiederhergestellt werden ohne den Wiederaufbau Deutschlands
als Beiträger zu dieser Produktivität.“
Diese Schlussfolgerung findet sich in einem Bericht des ehemaligen
US-Präsidenten Herbert Hoover. Hoover galt als kundiger Fachmann der deutschen
Politik und Wirtschaft. Deshalb schickte der amtierende US-Präsident Harry S.
Truman Hoover im Januar 1947 nach Europa, um die vorherrschenden Verhältnisse zu
analysieren. In einem Abschlussreport kam Hoover zu dem Ergebnis, dass man
Deutschland in die Rolle eines Motors für den Wiederaufbau Europas versetzen
müsse.




Auch der amerikanische Industrielle Lewis H. Brown, der vom US-Militärgouverneur
Lucius D. Clay beauftragt wurde, seine Empfehlung für den Wiederaufbau
Nachkriegsdeutschlands abzugeben, kam zum gleichen Schluss wie Hoover: Anstatt
die deutsche Industrie abzubauen, sollte sie genutzt werden, um die
Transportinfrastruktur und den Export wieder aufzubauen. Mit A Report on Germany
legte Brown den Grundstein für den Marshallplan (European Recovery Program), der
im Juli 1947 vom US-Außenminister George C. Marshall angekündigt wurde.



Wer ist auf dem Bild zu sehen?
Harry S. Truman (US-Staatspräsident) im Gespräch mit dem ehemaligen
US-Präsidenten Herbert Hoover



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„Die gesamte Wirtschaft Europas ist durch den Austausch von Rohstoffen und
Industrieprodukten mit der deutschen Wirtschaft verbunden. Die Produktivität
Europas kann nicht wiederhergestellt werden ohne den Wiederaufbau Deutschlands
als Beiträger zu dieser Produktivität.“
Diese Schlussfolgerung findet sich in einem Bericht des ehemaligen
US-Präsidenten Herbert Hoover. Hoover galt als kundiger Fachmann der deutschen
Politik und Wirtschaft. Deshalb schickte der amtierende US-Präsident Harry S.
Truman Hoover im Januar 1947 nach Europa, um die vorherrschenden Verhältnisse zu
analysieren. In einem Abschlussreport kam Hoover zu dem Ergebnis, dass man
Deutschland in die Rolle eines Motors für den Wiederaufbau Europas versetzen
müsse.


Auch der amerikanische Industrielle Lewis H. Brown, der vom US-Militärgouverneur
Lucius D. Clay beauftragt wurde, seine Empfehlung für den Wiederaufbau
Nachkriegsdeutschlands abzugeben, kam zum gleichen Schluss wie Hoover: Anstatt
die deutsche Industrie abzubauen, sollte sie genutzt werden, um die
Transportinfrastruktur und den Export wieder aufzubauen. Mit A Report on Germany
legte Brown den Grundstein für den Marshallplan (European Recovery Program), der
im Juli 1947 vom US-Außenminister George C. Marshall angekündigt wurde.


WER IST AUF DEM BILD ZU SEHEN?

Harry S. Truman (US-Staatspräsident) im Gespräch mit dem ehemaligen
US-Präsidenten Herbert Hoover

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FRANKFURTER WIRTSCHAFTSRAT

Um den wirtschaftlichen Wiederaufbau voranzutreiben, legten die USA und
Großbritannien in ihren Zonen (der Bizone) die Wirtschaftsverwaltung in deutsche
Hände. Dafür wurde eine neue Institution geschaffen: der „Wirtschaftsrat des
Vereinigten Wirtschaftsgebietes“ oder kurz „Frankfurter Wirtschaftsrat“. Dieser
trat im Juni 1947 zum ersten Mal in Frankfurt zusammen und war eine Art
parlamentarische Vorregierung für die spätere Bundesrepublik Deutschland. Auf
ökonomischem Gebiet durfte der Wirtschaftsrat – nach Kontrolle der Alliierten –
Gesetze verabschieden und sechs Verwaltungen (Wirtschaft, Ernährung, Finanzen,
Post- und Fernmeldewesen, Verkehr und Arbeit) führen. Wichtigste Aufgabe des
Wirtschaftsrates war es, eine wirtschaftspolitische Ordnung zu schaffen, die
Grundlage für einen neuen deutschen Staat sein sollte. Die Mehrheit der
Mitglieder des Wirtschaftsrates unterstützte dabei das Konzept einer sozialen
Marktwirtschaft.
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DIE WÄHRUNGSREFORM IN DEN WESTZONEN

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Reichsmark zwar noch immer offizielles
Zahlungsmittel in Deutschland, aber praktisch wertlos. Um den Aufbau einer neuen
Wirtschaftsordnung in Deutschland und Europa zu beschleunigen, forderte die USA
deshalb auch eine Währungsreform. Schon im August 1946 hatten die Amerikaner
ihren Plan dafür in den Alliierten Kontrollrat eingebracht. Es folgten
jahrelange Verhandlungen. Einerseits hielten die Westmächte und die Sowjetunion
am Ziel einer gemeinsamen Währungsreform fest. Andererseits bereitete unter dem
aufkommenden Ost-West-Konflikt jede Seite parallel eine eigene Reform vor. Die
Entscheidung der drei Westmächte, eine separate Reform in ihren Zonen
durchzuführen, fiel sofort, nachdem die Sowjetunion am 20. März 1948 aus dem
Alliierten Kontrollrat ausgetreten war.

Was ist auf dem Hintergrundbilz zu sehen?
Ein Angestellter der Hamburger Sparkasse steht vor einem Stapel gebündelter
Reichsmarkscheine am 29. Juni 1948.


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DAS KONKLAVE VON ROTHWESTEN

Nachdem die Grundprinzipien der Währungsreform durch amerikanische, britische
und französische Sachverständige festgelegt worden waren, brauchte es deutsche
Währungsexperten, die die rechtlichen Grundlagen und Formulare übersetzten und
ausformulierten. Damit die geplante Währungsreform unentdeckt blieb, liefen alle
Vorbereitungen unter strengster Geheimhaltung ab. So wurden am 21. April 1948
elf deutsche Finanzexperten – vornehmlich Mitglieder des Wirtschaftsrates, unter
ihnen auch eine Frau – in einer Geheimaktion von US-Soldaten in ein abgelegenes
Kasernengelände in der Nähe von Kassel gebracht. Dort waren sie bis zum 8. Juni
von der Außenwelt abgeschottet. Das Gebäude war umzäunt und wurde von der
US-Militärpolizei bewacht. Sogar das Dienstpersonal, wie Schreibkräfte,
Putzhilfen, ein Koch und ein Friseur, war interniert und durfte das Gelände
nicht verlassen. Im Auftrag und in enger Abstimmung mit den westlichen
Militärregierungen und dem US-Militärgouverneur Lucius D. Clay arbeiteten die
deutschen Fachleute unter Leitung des damals erst 26-jährigen
US-Reserveoffiziers und Ökonomen Edward A. Tenenbaum die Währungsreform aus.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Wirtschaftsexperten bereiten beim „Konklave von Rothwesten“ die Währungsreform
vor (v. l. n. r.: Budczies, Wrede, Hartlieb, Bussmann, Dreißig, Pfleiderer,
Möller, Tenenbaum, Dudek, Bernard).

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DIE BANK DEUTSCHER LÄNDER WIRD GEGRÜNDET

Noch vor Einführung der Deutschen Mark gab es unter den westlichen Alliierten
Diskussionen, ob eine Zentralbank für alle deutschen Länder eingerichtet werden
sollte. Im Oktober 1947 einigten sich der US-Militärgouverneur Lucius D. Clay
und sein britischer Kollege Sholto Douglas auf den Aufbau und die Zielsetzung
einer neuen Zentralbank.
So wurde am 1. März 1948 in Frankfurt am Main die „Bank deutscher Länder“ (BdL)
gegründet, zunächst als Zentralbank für die Bizone. Die drei Landeszentralbanken
der französischen Zone traten wenige Tage später bei. Damit war die
institutionelle Voraussetzung geschaffen, um die Währungsreform gemeinsam
durchzuführen. Die Bank deutscher Länder sollte die angestoßene Währungsreform
betreuen, die Produktion von Banknoten und Münzen steuern sowie die Währung und
das Geld- und Kreditsystem festigen.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Dienstgebäude der ehemaligen Reichsbankhauptstelle in Frankfurt am Main,
Taunusanlage 4-6 (bis 1948), ab 1948 Sitz der Bank deutscher Länder (1948-1957).

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OPERATION „BIRD DOG“DIE D-MARK KAM ÜBER NACHT

Angesichts der Bargeldmengen, die bei der Einführung der
D-Mark (alltagssprachlich für Deutsche Mark) zur Verfügung stehen mussten,
begannen die US-Amerikaner schon im September 1947, unter strenger Geheimhaltung
Banknoten in den USA zu drucken. Anschließend wurden die Banknoten per Schiff
nach Bremerhaven transportiert. Ab Februar 1948 wurden dann 23.000 Kisten mit
Geldscheinen im Wert von 5,7 Milliarden D-Mark von Bremerhaven nach Frankfurt in
das ehemalige Gebäude der Reichsbank gebracht. Von dort aus wurde das Geld in
den Westzonen verteilt. Zur Tarnung wurden die Banknoten in fest verschlossenen
Holzkisten verpackt, die als Warenlieferung von Türgriffen („Doorknob“)
beschriftet waren. Die Holzkisten waren mit Sprengsätzen versehen, damit im
Falle eines Raubüberfalls die Banknoten zerstört worden wären.

Dass irgendwann eine Währungsreform stattfinden könnte, wurde von der
Bevölkerung zwar erwartet, aber die Vorbereitungen blieben so geheim, dass die
plötzliche Ankündigung wie ein Paukenschlag wirkte. Erst am Freitag, dem 18.
Juni 1948, verkündeten die Westalliierten durch eine Vielzahl von
Radiosendungen, Zeitungsartikeln und Aushängen die „Währungsreform am Sonntag“.
In der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 1948 war es dann so weit: Die D-Mark wurde
zum allein gültigen Zahlungsmittel in den westlichen Besatzungszonen. Jede
Bürgerin und jeder Bürger erhielt ein „Kopfgeld“ in Höhe von 40 D-Mark gegen die
Einzahlung von 40 Reichsmark – ausgegeben in Scheinen.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Bericht in „Die Neue Zeitung“ über die Pläne der westlichen Besatzungsmächte zur
Währungsreform, die am Folgetag, Sonntag, den 20. Juni 1948, durchgeführt werden
sollte.


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UMTAUSCHKURSE UND SCHAUFENSTEREFFEKTE

Bei der Umstellung von Reichsmark auf D-Mark galten unterschiedliche
Umtauschkurse. Laufende Zahlungen wie Löhne, Gehälter, Steuern, Mieten, Renten
und Pensionen wurden im Verhältnis 1:1 von Reichsmark auf D-Mark umgestellt. In
einem komplizierten Verfahren wurden bis Oktober 1948 die Reichsmark-Konten auf
D-Mark-Konten umgestellt. Für 100 Reichsmark erhielt man 6,50 D-Mark. Das
bedeutete für viele Menschen erneut den Verlust fast all ihrer Ersparnisse. Wie
bei der Währungsreform 1923 zählten diejenigen mit Sachwerten oder Schulden zu
den Gewinnern und die Besitzer von Bargeld und Kontoguthaben zu den Verlierern
der Währungsreform.

Vom 21. Juni 1948 an konnten die Menschen in den Westzonen mit der D-Mark
bezahlen. Die Preisstopps und die staatliche Bewirtschaftung vieler Waren, die
die Wirtschaft zuvor gelähmt hatten, wurden nun aufgehoben. All diese Maßnahmen
stellten Vertrauen in die neue Währung her. Ladenbesitzer boten über Nacht
wieder Waren zum Verkauf an, die sie bis dahin gehortet hatten. Diesen
sogenannten Schaufenstereffekt behielten viele Zeitzeugen als Auftakt des
deutschen „Wirtschaftswunders“ in Erinnerung.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Wenige Tage nach der Währungsreform füllen sich die Schaufenster in
Westdeutschland mit Waren.


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GLOSSAR


GLOSSAR

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Alliierter Kontrollrat
Der Alliierte Kontrollrat war ein Gremium, das nach dem Zweiten Weltkrieg aus
Vertretern der vier Siegermächte (USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion)
gebildet wurde. Er wurde am 30. Juli 1945 in Berlin gegründet und hatte die
Aufgabe, das besetzte Deutschland zu verwalten. Damit war der Alliierte
Kontrollrat die oberste Besatzungsbehörde. Er konnte Gesetze und Verordnungen
erlassen und über die Zukunft Deutschlands entscheiden. Vor allem war er darum
bemüht, die „Vier D’s“ (Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung,
Dezentralisierung) umzusetzen. Nachdem der oberste Chef der Sowjetischen
Militäradministration in Deutschland (SMAD) zusammen mit den anderen
sowjetischen Vertretern am 20. März 1948 den Alliierten Kontrollrat verließ,
wurde seine Tätigkeit, ohne offizielle Auflösung, eingestellt.

D-Mark
Die D-Mark (kurz für Deutsche Mark) war bis zur Einführung des Euro die
offizielle Währung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde mit der
Währungsreform vom 21. Juni 1948 in den westlichen Besatzungszonen
(amerikanische, britische und französische Zone) eingeführt. Damit löste die
D-Mark die bis dahin gültige „Reichsmark“ und „Rentenmark“ als offizielles
Zahlungsmittel ab.

Landeszentralbanken (LZB)
Die Landeszentralbanken (LZB) wurden 1946 errichtet und waren rechtlich
eigenständige Zentralbanken für jeweils ein deutsches Bundesland. Zusammen mit
der 1948 gegründeten Bank deutscher Länder (BdL) bildeten sie im westlichen
Nachkriegsdeutschland ein dezentral organisiertes Zentralbanksystem. Mit der
Gründung der Deutschen Bundesbank im Jahr 1957 wurden die Landeszentralbanken zu
Hauptverwaltungen der Deutschen Bundesbank. Sie verloren damit ihre rechtliche
Eigenständigkeit, auch wenn die Bezeichnung als Landeszentralbank bis 2002
fortbestand.

Marktwirtschaft
Die (freie) Marktwirtschaft ist ein wirtschaftliches System bzw. eine
Wirtschaftsordnung. In einer Marktwirtschaft werden durch das Zusammenspiel von
Angebot und Nachfrage die Produktion, die Verteilung und die Preise von Gütern
und Dienstleistungen bestimmt. Der Staat legt zwar Regeln fest, nimmt sonst aber
keinen Einfluss auf das wirtschaftliche Geschehen im Land. Privates Eigentum,
Wettbewerb und individuelle Entscheidungsfreiheit sind zentrale Merkmale der
Marktwirtschaft.

Eine Sonderform der Marktwirtschaft ist die soziale Marktwirtschaft. In dieser
Wirtschaftsordnung greift der Staat in die Freiheit des Marktes ein, um zu
verhindern, dass es zu großen sozialen Ungerechtigkeiten kommt. Der Staat kann
Gesetzte erlassen, um Menschen als Arbeitnehmer zu schützen und wirtschaftliche
Nachteile auszugleichen. Dazu zählt etwa der Kündigungsschutz oder Mutterschutz.
In Deutschland gilt das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft.

Planwirtschaft
Die Planwirtschaft ist ein wirtschaftliches System bzw. eine Wirtschaftsordnung.
In einer Planwirtschaft werden die Produktion, die Verteilung und die Preise von
Gütern und Dienstleistungen vom Staat geplant, festgelegt und kontrolliert.
Somit bestimmt die Regierung eines Landes, welche Dinge hergestellt oder
erwirtschaftet werden müssen. Privates Eigentum, Wettbewerb und individuelle
wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit gibt es in einer Planwirtschaft meist
nicht oder nur in geringem Umfang.

Reparationen
Reparationen sind Entschädigungen, die ein Land oder eine Gruppe von Menschen
erbringt, um für Schäden oder Unrecht aus der Vergangenheit aufzukommen. Oftmals
handelt es sich um Geldleistungen, Reparationen sind aber auch in Form von
Sachwerten denkbar. Zu Reparationsleistungen kann es z. B. nach Kriegen oder
Zeiten der Unterdrückung kommen, um den geschädigten Menschen oder Ländern zu
helfen. Ziel ist es, historische Fehler anzuerkennen und Wiedergutmachung zu
leisten. Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren es
Reparationskommissionen, die festlegten, welche Reparationsleistungen
Deutschland zahlen musste.

Reparationsleistung
→ Schaue nach beim Wort Reparationen

Soziale Marktwirtschaft
→ Schaue nach beim Wort Marktwirtschaft

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DIE WÄHRUNGSREFORM IN DER SOWJETISCHEN BESATZUNGSZONE


WÄHRUNGSREFORM IN DER SOWJETISCHEN BESATZUNGSZONE

Ebenso wie bei den westlichen Besatzungsbehörden war auch aus Sicht der
sowjetischen Militärregierung eine Währungsreform in Deutschland notwendig, sie
erschien aber nicht vordringlich. Hinzu kam, dass sich die wirtschaftlichen und
politischen Interessen zwischen Ost und West so stark unterschieden, dass man
sich nicht auf eine gemeinsame Reform einigen konnte. Auch deshalb beendete die
Sowjetunion am 20. März 1948 die Zusammenarbeit im Alliierten Kontrollrat.

Als Reaktion auf die im Juni 1948 stattgefundene Währungsreform in den Westzonen
führte die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) auch in ihrer
Besatzungszone eine neue Währung ein. Auch diese Währung hieß anfangs Deutsche
Mark. Zu Beginn gab es noch keine neuen Geldscheine. Stattdessen wurden Reichs-
und Rentenmarkscheine hilfsweise mit Kupons beklebt, weshalb die Bevölkerung
spöttisch von „Tapetenmark“ sprach. Ab Ende Juli 1948 kamen neue Banknoten in
Umlauf.


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DER SOWJETISCHE AUSSTIEG AUS DEM ALLIIERTEN KONTROLLRAT

Aufgrund der unterschiedlichen politischen Vorstellungen der westlichen
Alliierten und der Sowjetunion kam es im Alliierten Kontrollrat zu Spannungen.
Während in den westlichen Besatzungszonen die Weichen für eine freie
Marktwirtschaft gestellt wurden, etablierte die Sowjetunion in der Ostzone eine
zentralistische Planwirtschaft. Die Zusammenarbeit im Alliierten Kontrollrat
blieb dennoch zunächst bestehen.
Das änderte sich, als sich im Februar 1948 die USA, Großbritannien, Frankreich
und die Beneluxstaaten (Belgien, Niederlande und Luxemburg) zur
Sechsmächte-Konferenz in London trafen.

Auf der Konferenz beschloss Frankreich, seine Besatzungszone der Bizone
(amerikanische und britische Zone) anzuschließen. Die Formierung der Trizone
legte den Grundstein für einen westdeutschen Teilstaat. Als Reaktion darauf
verließ Wassilij D. Sokolowski als oberster Chef der Sowjetischen
Militäradministration in Deutschland (SMAD) zusammen mit den anderen
sowjetischen Vertretern am 20. März 1948 den Alliierten Kontrollrat. Die auf der
Potsdamer Konferenz vereinbarte Zusammenarbeit der Besatzungsmächte war damit
endgültig beendet.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Das ehemalige Kammergericht in Berlin-Schöneberg war seit 1945 Sitz des
Alliierten Kontrollrates für Deutschland

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DIE UMSETZUNG DER WÄHRUNGSREFORM

Als die Währungsreform in den Westzonen am 18. Juni 1948 öffentlich angekündigt
wurde, waren die Vorbereitungen der Sowjetischen Militäradministration in
Deutschland (SMAD) für die ebenfalls geplante Währungsreform in ihrer
Besatzungszone noch nicht abgeschlossen. Es gab noch keine neuen Geldscheine und
Münzen, auch die rechtlichen Voraussetzungen und Gesetze waren nicht fertig
ausgearbeitet. Doch ohne eine eigene neue Währung bestand die Gefahr, dass
innerhalb kürzester Zeit große Mengen an Reichsmark, die in den Westzonen
wertlos geworden waren, in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) strömten und
dort eine massive Inflation auslösten.
Um das zu verhindern, ordnete die SMAD die Durchführung der eigenen
Währungsreform ab dem 24. Juni 1948 an. Da neue Geldscheine so schnell nicht
gedruckt werden konnten, musste improvisiert werden. Deshalb wurden auf die
vorhandenen Reichsmarkscheine Sticker geklebt, die Ähnlichkeit mit Briefmarken
hatten. Diese Geldscheine hießen „Kuponmark“, im allgemeinen Sprachgebrauch
verbreitete sich aber schnell die spöttische Bezeichnung „Tapetenmark“.

Nach der Gründung der Deutschen Notenbank als Zentralbank der Sowjetische
Besatzungszone (SBZ) im Juli 1948 folgte die Ausgabe neuer Banknoten, die die
„Kuponmark“ ersetzten. Auch in der Sowjetischen Besatzungszone hieß das neue
Geld anfangs Deutsche Mark, obwohl dies nicht dieselbe Währung wie im Westen
war. Am Umstellungstag konnte man 70 Reichsmark in 70 „Deutsche Mark“
umtauschen. Guthaben auf Konten wurden im Verhältnis 10:1 umgerechnet.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Eine Kuponmark, dessen Wert auf eine Rentenmark des Jahres 1937 geklebt wurde.


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DER AUFBAU DES WIRTSCHAFSSYSTEMS IN DER SOWJETISCHEN BESATZUNGSZONE

Im Rahmen der Aufrüstung sowie der Versorgung während des Zweiten Weltkriegs
durch das NS-Regime wurden die Mechanismen eines freien Marktes immer weiter
zurückgedrängt und durch staatliche Zwangsverwaltung ersetzt. Auch nach dem Ende
des Krieges wurden Lebensmittel, Rohstoffe, Vorprodukte, Maschinen und andere
Güter zunächst nach Planvorgaben zugeteilt.

Mit der Währungsreform in den Westzonen wurde dort die staatliche
Zwangsverwaltung nach und nach aufgehoben und ein marktwirtschaftliches System
errichtet. Dagegen zielten die Maßnahmen der Sowjetunion sowohl in ihrer
Besatzungszone als auch in Ostmitteleuropa darauf ab, ein sozialistisches,
planwirtschaftliches System zu errichten. Damit einher ging die Verstaatlichung
aller Produktionsmittel, also die Enteignung von Grund und Boden, von
Industriebetrieben und von Banken.

Nach der Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) baute die
Deutsche Wirtschaftskommission dort die Kontrolle über die Waren- und
Rohstoffverteilung systematisch weiter aus, um eine sozialistische
Wirtschaftsordnung zu errichten.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Menschengedränge zur Eröffnung einer HO-Filiale im November 1948 in Ostberlin.
Die Handelsorganisation (kurz HO) war ein staatlich geführtes
Einzelhandelsunternehmen in der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren
DDR.


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DIE GRÜNDUNG DER DEUTSCHEN NOTENBANK IN DER SOWJETISCHEN BESATZUNGSZONE

Am 20. Juli 1948 – knapp vier Wochen nach der Währungsreform in der Sowjetischen
Besatzungszone (SBZ) und der provisorisch eingeführten „Kuponmark“ – wurde die
Deutsche Notenbank als Zentralbank der Sowjetischen Besatzungszone gegründet.
Auf Beschluss der Deutschen Wirtschaftskommission war sie dafür zuständig, die
neuen Banknoten auszugeben.

Die Aufgabe der Deutschen Notenbank war eine andere als diejenige der Bank
deutscher Länder (BdL) in den westlichen Besatzungszonen. Die Deutsche Notenbank
war Teil einer planwirtschaftlichen Ordnung sozialistischer Prägung und die
wirtschaftliche Entwicklung wurde von der Deutschen Wirtschaftskommission
zentral gesteuert. Die Wirtschaft sollte sich nicht nach den Gesetzen eines
freien Marktes und somit nach den Bedingungen von Angebot und Nachfrage
entwickeln. Vielmehr wurde die Wirtschaftsentwicklung staatlich geplant,
kontrolliert und umgesetzt. Die Deutsche Notenbank musste diesen Zielen dienen.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Geldschein im Wert von zwei Mark mit der Aufschrift „Zwei Deutsche Mark von der
Deutschen Notenbank auf Grund ihrer Satzung ausgegeben“ aus dem Jahr 1948


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GLOSSAR


GLOSSAR

Vollbild
Alliierter Kontrollrat
Der Alliierte Kontrollrat war ein Gremium, das nach dem Zweiten Weltkrieg aus
Vertretern der vier Siegermächte (USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion)
gebildet wurde. Er wurde am 30. Juli 1945 in Berlin gegründet und hatte die
Aufgabe, das besetzte Deutschland zu verwalten. Damit war der Alliierte
Kontrollrat die oberste Besatzungsbehörde. Er konnte Gesetze und Verordnungen
erlassen und über die Zukunft Deutschlands entscheiden. Vor allem war er darum
bemüht, die „Vier D’s“ (Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung,
Dezentralisierung) umzusetzen. Nachdem der oberste Chef der Sowjetischen
Militäradministration in Deutschland (SMAD) zusammen mit den anderen
sowjetischen Vertretern am 20. März 1948 den Alliierten Kontrollrat verließ,
wurde seine Tätigkeit, ohne offizielle Auflösung, eingestellt.

Deutsche Wirtschaftskommission
Die Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) wurde am 11. Juni 1947 von der
Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) in Ost-Berlin gebildet
und war die zentrale Verwaltungsinstanz mit regierungsähnlichen Befugnissen in
der Sowjetischen Besatzungszone. Sie bestand bis zum 7. Oktober 1949 und wurde
mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) aufgelöst.

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ZWEI DEUTSCHE STAATEN ENTSTEHEN


WIE GEHT ES NACH DEN WÄHRUNGSREFORMEN WEITER?

Die Auseinandersetzungen zwischen den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs
vertieften sich ab 1946/47 zum Ost-West-Konflikt. Auf der einen Seite standen
die USA und die westeuropäischen Staaten mit freiheitlich-demokratischen
Regierungssystemen und marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnungen. Auf der
anderen Seite standen die Sowjetunion und die von ihr dominierten Staaten
Mittelosteuropas mit sozialistischen Ein-Parteien-Diktaturen und staatlich
gelenkten Planwirtschaften. Die Spaltung Deutschlands und das Entstehen zweier
deutscher Staaten war Teil dieses Systemkonflikts zwischen West und Ost.

Die beiden Währungsreformen in Deutschland verschärften die wirtschaftliche
Trennung zwischen der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und den westlichen
Besatzungszonen. Kaum ein Jahr später folgte dann die politische Spaltung. Die
Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik wurden als
zwei getrennte Staaten auf deutschem Boden gegründet.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Erste Absperrungsmaßnahmen am Brandenburger Tor: Wasserwerfer blockieren die
Durchfahrt nach West-Berlin am 14. August 1961.

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BERLINBLOCKADE UND LUFTBRÜCKE

Berlin lag inmitten der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), war aber nach dem
Potsdamer Abkommen in vier Sektoren unterteilt, die von je einer Besatzungsmacht
(USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion) verwaltet wurden. Nach Einführung
der D-Mark in den Westsektoren Berlins sperrte die Sowjetunion am 24. Juni 1948
die Landzugänge in den westlichen Teil der Stadt. Damit war dessen Versorgung
mit Lebensmitteln und Energie blockiert. Ziel der Blockade war, die
Westalliierten aus Berlin zu vertreiben und die gesamte Stadt in die Sowjetische
Besatzungszone einzugliedern. Die Westalliierten reagierten darauf mit der
Einrichtung einer Luftbrücke. Die zur Versorgung der Westsektoren erforderlichen
Güter wurden mit Flugzeugen nach Berlin gebracht. Am 12. Mai 1949 gab die
Sowjetunion die Blockade der Westsektoren Berlins schließlich auf, ohne ihre
Ziele erreicht zu haben.
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„Berlin-Blockade 1948/49 - So retteten ‚Rosinenbomber‘ die Bevölkerung“
hochgeladen am 1. Juni 2023 von „MrWissen2go Geschichte | Terra X“

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GRÜNDUNG DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

Angesichts des sich rasch verschärfenden Ost-West-Konflikts und der
Berlinblockade entschieden sich die Westalliierten für die Gründung eines
westdeutschen Staates, der aus ihren drei Besatzungszonen bestehen sollte. Am 1.
Juli 1948 erhielten die Ministerpräsidenten der in den westlichen
Besatzungszonen gebildeten Länder (später: Bundesländer) von den Westalliierten
den Auftrag, eine Verfassung für den westdeutschen Staat auszuarbeiten. Dieser
sollte demokratisch und föderal aufgebaut sein. Die Kontroll- und
Aufsichtsrechte der Westalliierten sollten weiterhin bestehen bleiben.

Die Ministerpräsidenten setzten daraufhin den Parlamentarischen Rat als
verfassungsgebende Versammlung ein. Seine 65 Mitglieder wurden von den
Länderparlamenten gewählt.
Der Parlamentarische Rat nahm seine Arbeit am 1. September 1948 in Bonn auf. Das
Ergebnis war das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Es trat nach
der Genehmigung durch die Militärgouverneure und der Zustimmung der Landtage am
24. Mai 1949 in Kraft.

Das Grundgesetz schuf einen freiheitlich-demokratischen und sozialen
Rechtsstaat. Zugleich formulierte es das Ziel, die politische Spaltung
Deutschlands zu überwinden. Nach den ersten Bundestagswahlen am 14. August 1949
konstituierte sich am 7. September der Bundestag als Parlament des neuen
Staates. Am 15. September 1949 wählte er Konrad Adenauer zum ersten
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Das Grundgesetz sah bereits vor,
die durch die Besatzungsmächte geschaffene Bank deutscher Länder durch eine
„Währungs- und Notenbank als Bundesbank“ zu ersetzen. Das Gesetz über die
Deutsche Bundesbank trat am 1. August 1957 in Kraft. Dies ist das Gründungsdatum
der Bundesbank.


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„Gründung der Bundesrepublik Deutschland einfach erklärt“ hochgeladen am 7.
April 2020 von „Terra X plus“

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GRÜNDUNG DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK (DDR)

Als Folge des sich verschärfenden Ost-West-Konflikts entschied sich auch die
Sowjetunion für die Umwandlung ihrer Besatzungszone in einen neuen deutschen
Staat. Zentrales Instrument der sowjetischen Politik war die Sozialistische
Einheitspartei Deutschlands (SED). Sie entstand 1946 unter massivem Druck der
Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) als Zusammenschluss der
Sozialdemokratischen Partei (SPD) und der Kommunistischen Partei (KPD).

Im Dezember 1947 trat auf Initiative der SED der „Deutsche Volkskongress für
Einheit und gerechten Frieden“ zusammen. Die mehr als 2.000 Delegierten waren
nicht gewählt, sondern von Parteien und
Massenorganisationen bestimmt. Ein zweiter Volkskongress tagte am 17. und 18.
März 1948. Er protestierte gegen einen möglichen westdeutschen Teilstaat und
wählte aus seinen Reihen den „1. Deutschen Volksrat“. Dieser Volksrat beschloss
am 19. März 1949 den Entwurf einer Verfassung für die Deutsche Demokratische
Republik. Ein aus 330 Mitgliedern bestehender „2. Deutscher Volksrat“ nahm am 7.
Oktober 1949 diese Verfassung an.
Die erste Verfassung der DDR garantierte zwar formal die Grundrechte und die
„allgemeine, gleiche, unmittelbare und geheime Wahl“. Zahlreiche andere
Bestimmungen jedoch legten bereits eine sozialistische Entwicklung des Staates
und die Diktatur der SED fest.

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„Geteiltes Deutschland – so entstand die DDR“ hochgeladen am 23. April 2020 von
„Terra X plus“

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WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG IM WESTEN

Nach der Währungsreform 1948 verlief der wirtschaftliche Neuanfang in den
Westzonen anfangs holprig. Die Aufhebung des bisherigen Zuteilungssystems führte
zu einer enormen Nachfrage nach Gütern, mit der die Produktion zunächst nicht
Schritt hielt. Daher stiegen die Preise sehr stark an und die Lebensbedingungen
vieler Menschen verschlechterten sich. Im November 1948 kam es in den Westzonen
daher zu einem Generalstreik, an dem sich über neun Millionen Beschäftigte
beteiligten.

Erst allmählich nahm die Wirtschaft der entstehenden Bundesrepublik Fahrt auf.
Die industriellen Produktionsanlagen hatten den Krieg oftmals weit besser
überstanden, als es die großflächigen Zerstörungen in den Städten vermuten
ließen. Der Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur beförderte den
wirtschaftlichen Aufschwung ebenso wie die Vereinigung der Westzonen zu einem
einheitlichen Wirtschaftsraum.
Hinzu kam die Einbettung der westdeutschen Wirtschaft in die neu entstehenden
europäischen Strukturen. Die 1951 gegründete Europäische Gemeinschaft für Kohle
und Stahl verlieh der Montanindustrie im Ruhrgebiet neuen Schwung. Mit der
Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, heute Europäische Union)
im Jahr 1957 wurde die wirtschaftliche und politische Integration Europas weiter
vertieft. Bis in die Mitte der 1960er Jahre wuchs die Wirtschaftsleistung daher
von Jahr zu Jahr und der Lebensstandard erreichte unbekannte Höhen. Diese
Entwicklung wird allgemein als „Wirtschaftswunder“ bezeichnet.


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„Wie schafft man ein Wirtschaftswunder? – Das 20. Jahrhundert 1950-1959"
hochgeladen am 6. Mai 2021 von „MrWissen2go | Terra X History"

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WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG IN DER DDR

Im Vergleich zur Bundesrepublik hatte die DDR in wirtschaftlicher Hinsicht
ungleich schlechtere Ausgangsbedingungen: Innerhalb der Sowjetischen
Besatzungszone (SBZ) befand sich nur ungefähr ein Drittel der industriellen
Produktionskapazität des ehemaligen Deutschen Reichs. Knapp die Hälfte des
Schienennetzes und etwa 30 % der Industriebetriebe wurden zudem bis 1948
demontiert und als
Reparationsleistungen in die Sowjetunion geliefert. Darüber hinaus wurden bis
1953 durchschnittlich 22 % der Güter aus der laufenden Produktion an die
Sowjetunion übergeben. Diese Lieferungen endeten erst nach dem Volksaufstand in
der DDR am 17. Juni 1953. Der größte Anteil aller Reparationsleistungen
Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg stammte also aus der Sowjetischen
Besatzungszone/DDR.

Wie in allen sozialistischen Staaten des Ostblocks erwies sich die zentrale
Planwirtschaft nach sowjetischem Vorbild auch in der DDR als wenig erfolgreich.
Dieses Modell setzte auf den Ausbau der Schwerindustrie, während die Produktion
von Konsumgütern vernachlässigt wurde. So konnte die Zuteilung von Lebensmitteln
über Bezugskarten erst 1958 aufgehoben werden.

Verglichen mit der Not der Nachkriegsjahre jedoch verbesserten sich die
Lebensbedingungen in den 1950er Jahren auch in der DDR allmählich. Der Abstand
zur Bundesrepublik wuchs aber von Jahr zu Jahr. Zusammen mit der Unzufriedenheit
über die allgemeine politische Situation in der sozialistischen Diktatur führten
die Versorgungsmängel zu einer Massenflucht der Bevölkerung. Zwischen 1949 und
1961 flohen rund 2,8 Millionen Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik
Deutschland. Als Reaktion sperrte die DDR-Regierung am 26. Mai 1952 zunächst die
innerdeutsche Grenze und schloss mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August
1961 die letzte verbliebene Möglichkeit, die DDR in Richtung Westen zu
verlassen. In der Folge stabilisierte sich die wirtschaftliche Lage
vorübergehend. An den grundlegenden strukturellen Schwächen der sozialistischen
zentralen Planwirtschaft änderte dies jedoch nichts.


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„So war der Alltag in der DDR“ hochgeladen am 9. August 2019 von „MrWissen2go
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Aufstand vom 17. Juni 1953
Am 17. Juni 1953 kam es in der DDR zu einem Volksaufstand. Viele Menschen
protestierten gegen die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen sowie die
repressive Politik der DDR-Führung. Sie forderten freie Wahlen, die Absetzung
der SED-Regierung und die Wiedervereinigung Deutschlands. Die DDR-Führung
versuchte, die Proteste mit Gewalt zu unterdrücken. Mit sowjetischem Militär,
der Deutschen Volkspolizei und der Staatssicherheit wurde der Volksaufstand
blutig niedergeschlagen. Hunderte Menschen wurden getötet und Tausende
verhaftet.

D-Mark
Die D-Mark (kurz für Deutsche Mark) war bis zur Einführung des Euro die
offizielle Währung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde mit der
Währungsreform vom 21. Juni 1948 in den westlichen Besatzungszonen
(amerikanische, britische und französische Zone) eingeführt. Damit löste die
D-Mark die bis dahin gültige „Reichsmark“ und „Rentenmark“ als offizielles
Zahlungsmittel ab.

Massenorganisation
In einer demokratischen Gesellschaft beschreibt der Begriff Massenorganisation
einen Verband, eine Partei oder eine Organisation mit sehr vielen freiwilligen
Mitgliedern, wie z. B. eine Gewerkschaft. In der DDR war die Mitgliedschaft in
einer Massenorganisation zwar formal freiwillig, eine Nicht-Mitgliedschaft ging
jedoch oftmals mit beruflichen oder persönlichen Nachteilen einher. Somit halfen
die Massenorganisationen der SED Regierung, die Bevölkerung zu steuern und zu
kontrollieren.

Ostblock
Als Ostblock wurden die Staaten in Mittel- und Osteuropa bezeichnet, die unter
der politischen und wirtschaftlichen Kontrolle der Sowjetunion standen.

Parlamentarischer Rat
Der Parlamentarische Rat war die verfassungsgebende Versammlung, deren
Mitglieder vom 1. September 1948 bis zum 8. Mai 1949 das Grundgesetz für die
Bundesrepublik Deutschland ausarbeiteten. Das Grundgesetz wurde am 23. Mai 1949
offiziell verabschiedet.

Potsdamer Abkommen
Das Potsdamer Abkommen beinhaltet alle Beschlüsse über die Zukunft Deutschlands
nach dem Zweiten Weltkrieg, die auf der Potsdamer Konferenz (→ schaue nach beim
Wort Potsdamer Konferenz) von den Siegermächten verhandelt und vereinbart
wurden. Dazu zählen u. a. die sogenannten „Vier Ds“, die die Denazifizierung,
Demilitarisierung, Dezentralisierung und Demokratisierung Deutschlands vorsahen.

Potsdamer Konferenz
Nachdem die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 bedingungslos kapituliert hatte,
wurde Deutschland von den Siegermächten (Frankreich, Großbritannien,
Sowjetunion, USA) in vier Besatzungszonen eingeteilt. Um über die politische
Zukunft Deutschlands zu beraten, trafen sich die Regierungschefs Winston
Churchill (Großbritannien), Josef Stalin (Sowjetunion) und Harry S. Truman (USA)
vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 im Schloss Cecilienhof in Potsdam. Gemeinsam
entschieden sie über die Reparationszahlungen und das Territorium, das
Deutschland nach dem Krieg haben sollte. Protokolliert wurden alle Themen und
Vereinbarungen im Potsdamer Abkommen. Die vierte Siegermacht Frankreich stimmte
den Beschlüssen teilweise am 7. August 1945 nachträglich zu.

Reparationen
Reparationen sind Entschädigungen, die ein Land oder eine Gruppe von Menschen
erbringt, um für Schäden oder Unrecht aus der Vergangenheit aufzukommen. Oftmals
handelt es sich um Geldleistungen, Reparationen sind aber auch in Form von
Sachwerten denkbar. Zu Reparationsleistungen kann es z. B. nach Kriegen oder
Zeiten der Unterdrückung kommen, um den geschädigten Menschen oder Ländern zu
helfen. Ziel ist es, historische Fehler anzuerkennen und Wiedergutmachung zu
leisten. Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg waren es
Reparationskommissionen, die festlegten, welche Reparationsleistungen
Deutschland zahlen musste.

Reparationsleistung
→ Schaue nach beim Wort Reparationen




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HISTORISCHE EINFÜHRUNG


AUS DER GESCHICHTE LERNEN

Im Jahr 1989 gingen die Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
zu Hunderttausenden auf die Straße. Sie protestierten friedlich gegen die
Machthaber der DDR. Die Regierung geriet zunehmend unter Druck. Am 9. November
1989 wurden schließlich die Grenzen in Richtung Westen geöffnet. Danach
überschlugen sich die Ereignisse und in kurzer Zeit wurden weitreichende
politische und wirtschaftliche Veränderungen beschlossen. Innerhalb weniger
Monate einigten sich Politiker aus beiden deutschen Staaten auf eine Währungs-,
Wirtschafts- und Sozialunion. Zum 1. Juli 1990 wurde die D-Mark auch in der DDR
gesetzliches Zahlungsmittel und die Bundesbank auch dort zum Währungshüter.
Diese Art der Währungsreform in der DDR unterschied sich deutlich von denjenigen
1923 bzw. 1948. Während es damals galt, die Hyperinflation zu beenden bzw. den
Neuanfang nach dem Krieg zu ermöglichen, war die deutsch-deutsche Währungsunion
ein Vorgriff auf die deutsche Einheit.

Um die europäische Einigung zu vertiefen, kam es nur wenige Jahre später zu
einer weiteren großen Veränderung. Der Euro, die gemeinsame europäische Währung,
wurde 1999 zunächst als Buchgeld eingeführt, ab 2002 dann auch als Bargeld. Die
Bundesbank hatte bis zur Abschaffung der D-Mark als unabhängige Zentralbank der
Bundesrepublik Deutschland das Prinzip der Preisstabilität verteidigt und sich
damit auch international großen Respekt verschafft. Nach ihrem Vorbild wurde das
Eurosystem geschaffen, bestehend aus der EZB und den nationalen Zentralbanken
der Euro-Länder. Gemeinsam sichern sie die Stabilität der europäischen Währung.


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Direktorium der EZB
Das Direktorium ist das Leitungsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB). Es
führt die laufenden Geschäfte, bereitet die Sitzungen des EZB-Rats
(→ schaue nach beim Wort EZB-Rat) vor und sorgt für die einheitliche Umsetzung
der geldpolitischen Entscheidungen. Das Direktorium der EZB besteht aus der
Präsidentin der Europäischen Zentralbank, dem Vizepräsidenten und vier weiteren
Mitgliedern. Die Mitglieder des Direktoriums werden vom Europäischen Rat für
eine einmalige Amtszeit von acht Jahren ernannt.

D-Mark
Die D-Mark (kurz für Deutsche Mark) war bis zur Einführung des Euro die
offizielle Währung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde mit der
Währungsreform vom 21. Juni 1948 in den westlichen Besatzungszonen
(amerikanische, britische und französische Zone) eingeführt. Damit löste die
D-Mark die bis dahin gültige „Reichsmark“ und „Rentenmark“ als offizielles
Zahlungsmittel ab.

Eurosystem
Das Eurosystem umfasst die EZB und die Zentralbanken derjenigen Länder, die den
Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben. Somit ist auch die Deutsche
Bundesbank Teil des Eurosystems. Das Eurosystem verantwortet die Geldpolitik im
Euroraum und ist somit dafür verantwortlich, Preisstabilität im gemeinsamen
Währungsraum zu gewährleisten. Oberstes Entscheidungsgremium des Eurosystems ist
der EZB-Rat (→ schaue nach beim Wort EZB-Rat).

EZB-Rat
Der EZB-Rat ist das wichtigste Gremium des Eurosystems. Er besteht aus dem
Direktorium der EZB (→ schaue nach beim Wort Direktorium der EZB) und den
Präsidenten der Zentralbanken der Euro-Mitgliedsländer. Somit ist auch der
Bundesbankpräsident Mitglied im EZB-Rat. Der EZB-Rat tagt zweimal pro Monat. In
der Regel alle sechs Wochen berät der EZB-Rat über die Geldpolitik im Euroraum.
Er trifft dann geldpolitische Entscheidungen, um sein vorrangiges gesetzliches
Ziel zu erreichen, Preisstabilität sicherzustellen.


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DIE DEUTSCH-DEUTSCHE WÄHRUNGSUNION


DIE DEUTSCH-DEUTSCHE WÄHRUNGSUNION

Bis Ende der 1980er-Jahre waren Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien,
Bulgarien und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) Teil des
Herrschaftsbereichs der Sowjetunion. Das bedeutete, dass die Staaten nicht frei
über ihre Politik entscheiden konnten. Im Inneren handelte es sich um
autoritäre, kommunistische Ein-Parteien-Regierungen. Wirtschaftlich agierten sie
nach dem Modell der sozialistischen Planwirtschaft. Gegenüber den westlichen
Staaten verfolgten sie eine Politik der Abgrenzung. Dies galt insbesondere für
die DDR, die die Reisefreiheit ihrer Bürgerinnen und Bürger durch eine scharf
bewachte innerdeutsche Grenze stark einschränkte.
Alle sozialistischen Staaten litten seit den 1970er-Jahren unter einem
wirtschaftlichen Niedergang und einer zunehmenden Unzufriedenheit der
Bevölkerung mit den gesellschaftspolitischen Verhältnissen.

Im Laufe des Jahres 1989 demonstrierten in der DDR immer mehr Menschen gegen die
Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Die
friedlichen Proteste griffen ab Oktober 1989 rasch auf die ganze DDR über.
Gleichzeitig flohen immer mehr Menschen aus dem Land. Dies geschah meist über
Ungarn, das seine Westgrenzen bereits im Sommer 1989 geöffnet hatte. Die
Massenflucht destabilisierte zunehmend die Herrschaft der SED. Um die Lage zu
beruhigen, öffnete die DDR-Regierung am 9. November 1989 die Grenzen zur
Bundesrepublik und nach West-Berlin. Danach überschlugen sich die politischen
Entwicklungen. Innerhalb kurzer Zeit einigten sich Politiker aus beiden
deutschen Staaten auf eine Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Die
Bundesbank war dafür verantwortlich, die Menschen der Deutschen Demokratischen
Republik (DDR) pünktlich zum 1. Juli 1990 mit D-Mark zu versorgen. Das
gemeinsame Geld wurde zu einem Symbol der deutschen Einheit, die wenige Monate
später, am 3. Oktober, offiziell wurde.


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DIE ÖFFNUNG DER MAUER UND DAS ENDE DER DDR

Am 09. November 1989 versuchte die DDR-Regierung die politische Entwicklung
wieder selbst in die Hand zu nehmen, indem sie die Grenzen zur Bundesrepublik
und nach West-Berlin öffnete. Doch dieser Plan ging nicht auf.

Angesichts des fortdauernden Drucks sowohl durch die Demonstrationen als auch
durch die Fluchtwelle aus der DDR einigten sich die SED-Regierung der DDR und
die Opposition auf die Durchführung freier und demokratischer Wahlen zur
Volkskammer, dem Parlament der DDR. Diese Wahl am 18. März 1990 gewann die
Allianz für Deutschland, ein Parteienbündnis unter Führung der CDU, das für eine
rasche Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten eintrat. Daraufhin
begannen Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, um
die Rahmenbedingungen der angestrebten Einheit zu definieren. Diese mündeten in
den Vertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion und den Vertrag
(Einigungsvertrag), mit dem die deutsche Einheit beschlossen wurde. Parallel
dazu wurden die außenpolitischen Aspekte der deutschen Wiedervereinigung
zwischen den beiden deutschen Staaten und den vier Siegermächten des Zweiten
Weltkriegs im Zwei-plus-Vier-Vertrag geregelt. Am 3. Oktober 1990 wurde dann die
Einheit Deutschlands Wirklichkeit.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Menschenmassen stehen am 10. November 1989 vor und auf der Berliner Mauer am
Brandenburger Tor in Berlin, nachdem in der Nacht zuvor die deutsch-deutschen
Grenzen geöffnet wurden.


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DIE WÄHRUNGS-, WIRTSCHAFTS- UND SOZIALUNION

Als ersten Schritt auf dem Weg zur Deutschen Einheit verhandelten die beiden
Regierungen über eine Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. In nur wenigen
Wochen arbeiteten sie einen entsprechenden Vertrag aus. Er sah als wichtigste
Punkte die Einführung der sozialen Marktwirtschaft in der DDR, die Umstellung
der DDR-Währung auf D-Mark und die Einführung der sozialen Sicherungssysteme der
Bundesrepublik in der DDR vor. Beide Parlamente stimmten zu und der Vertrag trat
am 1. Juli 1990 in Kraft.
Laufende Zahlungen wie Löhne, Gehälter, Renten und Mieten wurden im Verhältnis
1:1 von Mark der DDR auf D-Mark umgestellt. Für Sparkonten gab es nach Alter des
Inhabers und der Höhe der Guthaben gestaffelte Beträge von 2.000, 4.000 und
6.000 DDR-Mark, die ebenfalls im Verhältnis 1:1 umgetauscht wurden.
Kontoguthaben, die oberhalb dieser Beträge lagen, wurden im Verhältnis 2:1
umgestellt.
Während die deutsch-deutsche Währungsunion für die Bürgerinnen und Bürger der
DDR ein großer Einschnitt war, änderte sich in der Bundesrepublik mit der
Umstellung nichts.


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„1.7.1990: Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion tritt in Kraft" hochgeladen
am 17. Juli 2020 von „Kalenderblatt – Deutschlandfunk"

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DIE BUNDESBANKZENTRALBANK FÜR WEST- UND OSTDEUTSCHLAND

Die Deutsche Bundesbank wurde 1957 als Nachfolgerin der Bank deutscher Länder
(BdL) als unabhängige Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Ihre
vorrangige Aufgabe war und ist es, für stabiles Geld zu sorgen und die
Bargeldversorgung des Landes sicherzustellen. Die Deutsche Bundesbank war somit
auch dafür verantwortlich, den Menschen der Deutschen Demokratischen Republik
(DDR) pünktlich zum 1. Juli 1990 D-Mark bereitzustellen. Die Beschäftigten der
Bundesbank brachten hierfür 440 Millionen Banknoten und 102 Millionen Münzen in
kürzester Zeit in den Osten Deutschlands. Um das Bargeld vor Ort zu verteilen,
baute die Bundesbank 15 neue Filialen auf.

Das gemeinsame Geld wurde zu einem Symbol der deutschen Einheit, die wenige
Monate später offiziell wurde: Am 3. Oktober trat die DDR der Bundesrepublik
Deutschland bei.


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Die deutsch-deutsche Währungsunion

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DIE DEUTSCH-DEUTSCHE WÄHRUNGSUNION




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Direktorium der EZB
Das Direktorium ist das Leitungsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB). Es
führt die laufenden Geschäfte, bereitet die Sitzungen des EZB-Rats
(→ schaue nach beim Wort EZB-Rat) vor und sorgt für die einheitliche Umsetzung
der geldpolitischen Entscheidungen. Das Direktorium der EZB besteht aus der
Präsidentin der Europäischen Zentralbank, dem Vizepräsidenten und vier weiteren
Mitgliedern. Die Mitglieder des Direktoriums werden vom Europäischen Rat für
eine einmalige Amtszeit von acht Jahren ernannt.

D-Mark
Die D-Mark (kurz für Deutsche Mark) war bis zur Einführung des Euro die
offizielle Währung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde mit der
Währungsreform vom 21. Juni 1948 in den westlichen Besatzungszonen
(amerikanische, britische und französische Zone) eingeführt. Damit löste die
D-Mark die bis dahin gültige „Reichsmark“ und „Rentenmark“ als offizielles
Zahlungsmittel ab.

Einigungsvertrag
Der deutsch-deutsche Einigungsvertrag regelte alle rechtlichen und
administrativen Veränderungen, die durch den Beitritt der Deutschen
Demokratischen Republik (DDR) zur Bundesrepublik Deutschland notwendig wurden.
Dazu zählten Änderungen im Grundgesetz sowie Neuordnungen in der öffentlichen
Verwaltung. Der Einigungsvertrag wurde bis zum 31. August 1990 zwischen den
beiden deutschen Staaten ausgehandelt und trat am 3. Oktober 1990, mit dem Tag
der Deutschen Einheit, in Kraft.

Eurosystem
Das Eurosystem umfasst die EZB und die Zentralbanken derjenigen Länder, die den
Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben. Somit ist auch die Deutsche
Bundesbank Teil des Eurosystems. Das Eurosystem verantwortet die Geldpolitik im
Euroraum und ist somit dafür verantwortlich, Preisstabilität im gemeinsamen
Währungsraum zu gewährleisten. Oberstes Entscheidungsgremium des Eurosystems ist
der EZB-Rat (→ schaue nach beim Wort EZB-Rat).

EZB-Rat
Der EZB-Rat ist das wichtigste Gremium des Eurosystems. Er besteht aus dem
Direktorium der EZB (→ schaue nach beim Wort Direktorium der EZB) und den
Präsidenten der Zentralbanken der Euro-Mitgliedsländer. Somit ist auch der
Bundesbankpräsident Mitglied im EZB-Rat. Der EZB-Rat tagt zweimal pro Monat. In
der Regel alle sechs Wochen berät der EZB-Rat über die Geldpolitik im Euroraum.
Er trifft dann geldpolitische Entscheidungen, um sein vorrangiges gesetzliches
Ziel zu erreichen, Preisstabilität sicherzustellen.

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AUS DER GESCHICHTE LERNEN – DIE BUNDESBANK UND DAS EUROSYSTEM

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VON DER D-MARK ZUM EURO

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VON DER D-MARK ZUM EURO

Der Weg zu einer gemeinsamen europäischen Währung dauerte mehrere Jahrzehnte.
Erste Vorschläge dazu gab es bereits in den 1970er-Jahren für die Europäische
Gemeinschaft (EG), die Vorgängerorganisation der heutigen Europäischen Union
(EU). Letztlich ließen sich diese Pläne damals jedoch nicht umsetzen.
Einen neuen Anlauf nahm man Ende der 1980er-Jahre. Im Frühjahr 1989 legte eine
Expertenkommission einen ersten Drei-Stufen-Plan für eine europäische
Wirtschafts- und Währungsunion vor. Nach langen Verhandlungen wurde am 7.
Februar 1992 in Maastricht der Vertrag über die Europäische Union (EU)
unterzeichnet, der am 1. November 1993 in Kraft trat. In diesem Vertrag wurde
der Drei-Stufen-Plan zur Einführung einer einheitlichen Währung für Europa
konkretisiert.

Die Einführung einer gemeinsamen Währung erfolgte in drei Stufen: Die erste
Stufe, die am 1. Juli 1990 begann, hatte das Ziel, die Geld- und Finanzpolitik
der Mitgliedstaaten stärker auf die Erfordernisse von
Preisstabilität und Haushaltsdisziplin auszurichten.

Zum 1. Januar 1994 begann die zweite Stufe mit der Errichtung des Europäischen
Währungsinstituts (EWI). Das EWI – als Vorgängerinstitut der Europäischen
Zentralbank (EZB) – bereitete die Einführung der gemeinsamen Währung vor. Im
Dezember 1995 legten die Staats- und Regierungschefs der EU den Namen „Euro“ für
die gemeinsame Währung fest.

Mit dem Beginn der dritten Stufe am 1. Januar 1999 wurden die Wechselkurse der
nationalen Währungen der Teilnehmerländer zum Euro unwiderruflich festgelegt.
Das Eurosystem übernahm die geldpolitische Verantwortung für den Euro. Die
geldpolitischen Entscheidungen trifft seitdem der Rat der Europäischen
Zentralbank (EZB-Rat).


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„Die Geschichte der Europäischen Union" hochgeladen am 23. Mai 2019 von „Terra
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DER VERTRAG VON MAASTRICHTDAS GRÜNDUNGSDOKUMENT FÜR DEN EURO

Am 7. Februar 1992 wurde der Vertrag von Maastricht von den Mitgliedstaaten der
Europäischen Gemeinschaft (EG) im niederländischen Maastricht unterzeichnet. Aus
der Europäischen Gemeinschaft (EG) wurde hierdurch die Europäische Union (EU).
Mit der sogenannten Unionsbürgerschaft erhielten Bürgerinnen und Bürger der EU
das Recht, in jedem Mitgliedstaat zu leben und zu arbeiten. Außerdem einigte man
sich auf eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik sowie eine Zusammenarbeit
in der Justiz- und Innenpolitik. Zudem legte der Vertrag den Weg zur Einführung
einer gemeinsamen europäischen Währung fest.

Alle Länder, die den Euro als Währung einführen wollen, sollen zum Nachweis
ihrer „Stabilitätsreife“ bestimmte Voraussetzungen erfüllen – die sogenannten
Konvergenzkriterien. Durch diese Kriterien soll sichergestellt werden, dass die
teilnehmenden Staaten wirtschaftlich einander ausreichend ähnlich sind, um die
Preisstabilität im Euroraum dauerhaft sichern zu können. Mit dem Vertrag wurde
ebenso beschlossen, die Europäische Zentralbank (EZB) zu gründen und das
Europäische System der Zentralbanken (ESZB) einzurichten. Da nicht alle
Mitgliedstaaten der EU zum Euro-Währungsgebiet gehören, wird zwischen dem ESZB
und dem Eurosystem unterschieden. Das ESZB umfasst die EZB und die nationalen
Zentralbanken aller EU-Mitgliedstaaten. Das Eurosystem hingegen besteht aus der
EZB und den Zentralbanken der Länder, die den Euro als Währung eingeführt haben.
Vorrangiges Ziel des Eurosystems ist es, Preisstabilität im Euroraum zu
gewährleisten.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Eine Kopie des Vertrags von Maastricht, dem Gründungsvertrag über die
Europäische Union


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Das jährliche Haushaltsdefizit eines Staates sollte 3 % und der öffentliche
Schuldenstand insgesamt 60 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht
überschreiten. EU-Länder, die dem Euroraum beitreten möchten, müssen also über
eine ausreichend solide staatliche Haushaltsführung verfügen und dürfen nicht
übermäßig hoch verschuldet sein.



Die Inflationsrate eines Staates darf nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über der
Inflationsrate der drei preisstabilsten EU-Mitgliedstaaten liegen. EU-Länder,
die Teil des Euroraums werden wollen, müssen also schon vor dem Beitritt ein
hohes Maß an Preisstabilität aufweisen.



Ein EU-Staat, der den Euro einführen möchte, muss mindestens zwei Jahre stabile
Wechselkurse zum Euro nachgewiesen haben. Konkret bedeutet das, dass sich die
Währung dieses Landes in diesem Zeitraum gegenüber dem Euro nicht zu stark auf-
oder abwerten darf.



Die Zinssätze für langlaufende Staatsanleihen eines Staates, die zur
Kreditaufnahme des Staates dienen, sollten nicht mehr als zwei Prozentpunkte
über den entsprechenden Zinssätzen der drei preisstabilsten Mitgliedsländer der
Europäischen Union liegen. Die Höhe der langfristigen Zinsen gilt als Maßstab
für Solidität, Glaubwürdigkeit und Stabilitätsorientierung von Staaten.



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Das jährliche Haushaltsdefizit eines Staates sollte 3 % und der öffentliche
Schuldenstand insgesamt 60 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht
überschreiten. EU-Länder, die dem Euroraum beitreten möchten, müssen also über
eine ausreichend solide staatliche Haushaltsführung verfügen und dürfen nicht
übermäßig hoch verschuldet sein.

Die Inflationsrate eines Staates darf nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über der
Inflationsrate der drei preisstabilsten EU-Mitgliedstaaten liegen. EU-Länder,
die Teil des Euroraums werden wollen, müssen also schon vor dem Beitritt ein
hohes Maß an Preisstabilität aufweisen.

Ein EU-Staat, der den Euro einführen möchte, muss mindestens zwei Jahre stabile
Wechselkurse zum Euro nachgewiesen haben. Konkret bedeutet das, dass sich die
Währung dieses Landes in diesem Zeitraum gegenüber dem Euro nicht zu stark auf-
oder abwerten darf.

Die Zinssätze für langlaufende Staatsanleihen eines Staates, die zur
Kreditaufnahme des Staates dienen, sollten nicht mehr als zwei Prozentpunkte
über den entsprechenden Zinssätzen der drei preisstabilsten Mitgliedsländer der
Europäischen Union liegen. Die Höhe der langfristigen Zinsen gilt als Maßstab
für Solidität, Glaubwürdigkeit und Stabilitätsorientierung von Staaten.

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IN DREI STUFEN ZUM EURO


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DIE EURO-EINFÜHRUNG ERST BUCHGELD, DANN BARGELD

Im Jahr 1999 wurde der Euro als gemeinsame Währung von zunächst elf EU-Ländern
eingeführt. Hierfür wurden die Wechselkurse der nationalen Währungen zum Euro
unwiderruflich festgelegt. In Deutschland lautete der Kurs 1,95583 D-Mark = 1
Euro. Die Umstellung auf den Euro war keine Währungsreform wie z. B. diejenigen
1923 oder 1948, denn sämtliche Geldbeträge wurden zu diesem Kurs umgestellt. Es
handelte sich daher um eine Währungsumstellung. Gleichzeitig ging die
Verantwortung für die Geldwertstabilität von den nationalen Zentralbanken auf
das Eurosystem über.

Den Euro gab es zunächst nur als Buchgeld auf Bankkonten. Alle Geldbeträge wie
Preise, Löhne und Mieten, wurden bereits doppelt ausgezeichnet, sodass sich die
Menschen an die neuen Beträge gewöhnen konnten.

Um die Bevölkerung in Europa mit dem neuen Euro-Münzen vertraut zu machen,
wurden Ende 2001 sogenannte Starterkits ausgegeben. In Deutschland enthielt ein
Starterkit Münzen im Wert von 10,23 Euro und war für 20 D-Mark in allen Banken
erhältlich.

Ab 1. Januar 2002 wurden dann überall Euro-Banknoten und Euro-Münzen ausgegeben
und das nationale Bargeld nach und nach aus dem Umlauf genommen. Bis Ende
Februar 2002 konnte man im Einzelhandel noch mit D-Mark bezahlen, das
Wechselgeld erhielt man in Euro.


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Die Bundesbank in der Europäischen Währungsunion

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DIE BUNDESBANK IN DER EUROPÄISCHEN WÄHRUNGSUNION

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DER EUROERST SKEPTISCH BEÄUGT, DANN ALLSEITS AKZEPTIERT

Vielen Menschen in Deutschland fiel der Abschied von der D-Mark schwer, denn sie
vertrauten ihr, weil sie eine der stabilsten Währungen weltweit war. Sie
fürchteten, dass der Euro weniger stabil sein würde. Diese Sorge war jedoch
unbegründet. Der Euro hat sich als eine weitgehend stabile, vertrauenswürdige
und weltweit geschätzte Währung etabliert. In den ersten beiden Jahrzehnten lag
die durchschnittliche Inflationsrate sowohl in Deutschland als auch im Euroraum
unter 2 %.

Seit 1999 sind dem Euroraum weitere Länder beigetreten. Im Jahr 2023 haben mehr
als 340 Millionen Menschen in 20 EU-Ländern den Euro als gemeinsame Währung.

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Direktorium der EZB
Das Direktorium ist das Leitungsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB). Es
führt die laufenden Geschäfte, bereitet die Sitzungen des EZB-Rats
(→ schaue nach beim Wort EZB-Rat) vor und sorgt für die einheitliche Umsetzung
der geldpolitischen Entscheidungen. Das Direktorium der EZB besteht aus der
Präsidentin der Europäischen Zentralbank, dem Vizepräsidenten und vier weiteren
Mitgliedern. Die Mitglieder des Direktoriums werden vom Europäischen Rat für
eine einmalige Amtszeit von acht Jahren ernannt.

Eurosystem
Das Eurosystem umfasst die EZB und die Zentralbanken derjenigen Länder, die den
Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben. Somit ist auch die Deutsche
Bundesbank Teil des Eurosystems. Das Eurosystem verantwortet die Geldpolitik im
Euroraum und ist somit dafür verantwortlich, Preisstabilität im gemeinsamen
Währungsraum zu gewährleisten. Oberstes Entscheidungsgremium des Eurosystems ist
der EZB-Rat (→ schaue nach beim Wort EZB-Rat).

EZB-Rat
Der EZB-Rat ist das wichtigste Gremium des Eurosystems. Er besteht aus dem
Direktorium der EZB (→ schaue nach beim Wort Direktorium der EZB) und den
Präsidenten der Zentralbanken der Euro-Mitgliedsländer. Somit ist auch der
Bundesbankpräsident Mitglied im EZB-Rat. Der EZB-Rat tagt zweimal pro Monat. In
der Regel alle sechs Wochen berät der EZB-Rat über die Geldpolitik im Euroraum.
Er trifft dann geldpolitische Entscheidungen, um sein vorrangiges gesetzliches
Ziel zu erreichen, Preisstabilität sicherzustellen.

Haushaltsdisziplin
Haushaltsdisziplin bedeutet, die Einnahmen und Ausgaben eines Haushalts im
Gleichgewicht zu halten. Das ist wichtig für die finanzielle Stabilität des
Staatshaushalts (→ schaue nach beim Wort Staatshaushalt). Sind die Ausgaben
höher als die Einnahmen, entsteht ein Haushaltsdefizit. Ein Haushaltsdefizit
muss entweder durch Schuldenaufnahme oder durch Steuererhöhungen finanziert
werden.

Inflation
Inflation bezeichnet einen anhaltenden Anstieg des Preisniveaus, also des
Durchschnitts aller Preise. Wenn das Preisniveau steigt, dann sinkt der Wert des
Geldes. Mit anderen Worten: Die Kaufkraft des Geldes nimmt bei seigendem
Preisniveau ab, weil man für einen gegebenen Geldbetrag weniger Waren und
Dienstleistungen kaufen kann als zuvor. Man sagt auch: Der reale, d. h. der in
Gütereinheiten gemessene Geldwert, geht infolge von Inflation zurück. Aufgrund
ihrer schädlichen Wirkungen ist es wichtig, die Inflation niedrig und stabil zu
halten.
Die Inflationsrate beschreibt den prozentualen Anstieg des allgemeinen
Preisniveaus – des Durchschnitts aller Preise – gegenüber dem gleichen Monat des
Vorjahres.

Preisstabilität
Preisstabilität bedeutet, dass sich das Preisniveau, also der Durchschnitt aller
Preise, im Laufe der Zeit nur wenig ändert. Das ist wichtig, damit die Kaufkraft
des Geldes erhalten bleibt. Die Begriffe Preisstabilität und Geldwertstabilität
werden daher oftmals als Synonyme verwendet. Wie stark sich das Preisniveau
ändert, lässt sich an der Inflationsrate (→ schaue nach beim Wort Inflation)
ablesen. Nach Auffassung des EZB-Rates kann Preisstabilität am besten erreicht
werden, wenn er mittelfristig eine Inflationsrate von 2 % anstrebt.

Staatshaushalt
Der Staatshaushalt (auch: öffentlicher Haushalt) umfasst alle Einnahmen und
Ausgaben, die ein Staat in einer bestimmten Zeit hat. In Deutschland stellt das
Finanzministerium den Staatshaushalt in einem Haushaltsplan zusammen. Man
spricht synonym auch vom Budget bzw. Etat. In der Kurzform sagt man oft nur
„Haushalt“. Damit können auch die Finanzen einer Stadt, einer Gemeinde oder
eines Bundeslandes gemeint sein.

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DIE DEUTSCHE BUNDESBANK UND DAS EUROSYSTEM


UNABHÄNGIGE HÜTERINNEN DER WÄHRUNG

Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Als
unabhängige Zentralbank hielt die Bundesbank den Wert der D-Mark über Jahrzehnte
hinweg außerordentlich stabil. Seit der Einführung der gemeinsamen Währung Euro
1999 ist sie Teil des Eurosystems. So trägt sie dazu bei, die Kaufkraft des Euro
zu erhalten.

Was ist auf dem Hintergrundbild zu sehen?
Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main

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DIE BUNDESBANKUNABHÄNGIG UND STABILITÄTSORIENTIERT

Die Deutsche Bundesbank ist seit 1957 die Zentralbank der Bundesrepublik
Deutschland. Sie löste die von den Alliierten 1948 gegründete Bank deutscher
Länder (BdL) ab. Ihren Hauptsitz hat sie in Frankfurt am Main.

Die Bundesbank war und ist vorrangig dazu verpflichtet, für Geldwertstabilität
zu sorgen, also die Kaufkraft des Geldes zu erhalten. Um dieses Ziel zu
erreichen, hat der Gesetzgeber sie mit einer weitreichenden Unabhängigkeit
ausgestattet. Im Gesetz über die Deutsche Bundesbank heißt es hierzu: „Die
Deutsche Bundesbank ist […] von Weisungen der Bundesregierung unabhängig.“ Dies
bedeutet, dass sich die Bundesbank unbeeinflusst ihrer gesetzlichen Aufgabe
widmen kann. Hinzu kam und kommt eine ausgeprägte Stabilitätsorientierung.
Beides zusammen – also die Unabhängigkeit von politischen Weisungen und die
Ausrichtung auf stabiles Geld – führte dazu, dass die
D-Mark über Jahrzehnte zu den weltweit stabilsten Währungen gehörte.

Heute trägt die Bundesbank als Teil des Eurosystems dazu bei, die Kaufkraft des
Euro zu erhalten. Obwohl das Geld inzwischen ein anderes ist als früher, hat
sich an der Ausrichtung der Bundesbank auf Geldwertstabilität nichts geändert.
Das Erfolgsmodell der Bundesbank wurde gleichzeitig zum Leit- und
Konstruktionsprinzip des Eurosystems.


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„Was macht die Bundesbank?“ hochgeladen am 17. August 2021 von „Deutsche
Bundesbank"

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WAS BEDEUTET PREISSTABILITÄT?


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„Was ist Preisstabilität, Inflation und Deflation?“ hochgeladen am 13. August
2021 von „Deutsche Bundesbank"

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DIE DEUTSCHE BUNDESBANK UND DAS EUROSYSTEM


UNABHÄNGIGE HÜTERIN DER WÄHRUNG

Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Als
unabhängige Zentralbank hielt die Bundesbank den Wert der D-Mark über Jahrzehnte
hinweg außerordentlich stabil. Seit der Einführung der gemeinsamen Währung Euro
im Jahr 1999 ist sie Teil des Eurosystems. So trägt sie dazu bei, die Kaufkraft
des Euro zu erhalten.

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Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main

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DIE BUNDESBANKUNABHÄNGIG UND STABILITÄTSORIENTIERT

Die Deutsche Bundesbank ist seit 1957 die Zentralbank der Bundesrepublik
Deutschland. Sie löste die von den Alliierten 1948 gegründete Bank deutscher
Länder (BdL) ab. Ihren Hauptsitz hat sie in Frankfurt am Main.

Die Bundesbank war und ist vorrangig dazu verpflichtet, für Preisstabilität zu
sorgen, also die Kaufkraft des Geldes zu erhalten. Um dieses Ziel zu erreichen,
hat der Gesetzgeber sie mit einer weitreichenden Unabhängigkeit ausgestattet. Im
Gesetz über die Deutsche Bundesbank heißt es hierzu: „Die Deutsche Bundesbank
ist […] von Weisungen der Bundesregierung unabhängig“. Dies bedeutet, dass sich
die Bundesbank unbeeinflusst ihrer gesetzlichen Aufgabe widmen kann. Hinzu kam
und kommt eine ausgeprägte Stabilitätsorientierung. Beides zusammen – also die
Unabhängigkeit von politischen Weisungen und die Ausrichtung auf stabiles Geld –
führte dazu, dass die
D-Mark über Jahrzehnte zu den weltweit stabilsten Währungen gehörte.

Heute trägt die Bundesbank als Teil des Eurosystems dazu bei, die Kaufkraft des
Euro zu erhalten. Obwohl das Geld inzwischen ein anderes ist als früher, hat
sich an der Ausrichtung der Bundesbank auf Preisstabilität nichts geändert. Das
Erfolgsmodell der Bundesbank wurde gleichzeitig zum Leit- und
Konstruktionsprinzip des Eurosystems.


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DAS EUROSYSTEMGEMEINSAMES GELD, GEMEINSAME VERANTWORTUNG

Seit 1999 liegt die Verantwortung für stabiles Geld im Euroraum beim Eurosystem.
Zum Eurosystem gehören die Europäische Zentralbank (EZB) – ebenfalls mit Sitz in
Frankfurt am Main – und die nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedstaaten, die
den Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben. Für Preisstabilität wird im
Euro-Währungsgebiet also gemeinschaftlich nach dem Prinzip „Gemeinsames Geld,
gemeinsame Verantwortung“ gesorgt.
Für die nationalen Zentralbanken wie die Deutsche Bundesbank, aber zum Beispiel
auch die Banque de France oder die Banca d’Italia bedeutet das: Mit der
Einführung des Euro wurde aus der ehemaligen Alleinverantwortung für die eigene
nationale Währung eine Mitverantwortung für das gemeinsame europäische Geld.

Das oberste Entscheidungsgremium des Eurosystems ist der Rat der Europäischen
Zentralbank (EZB-Rat). In diesem kommen das Direktorium der EZB und die
Gouverneure bzw. Präsidenten der nationalen Zentralbanken der Länder des
Euroraums zusammen. Somit ist auch der Präsident der Deutschen Bundesbank
Mitglied im EZB-Rat und entscheidet über die geldpolitischen Maßnahmen mit.
Geleitet wird der EZB-Rat von der EZB-Präsidentin.

Das Eurosystem hat die gesetzlich verankerte, vorrangige
Aufgabe, Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten. Hierfür ist der EZB Rat –
wie zuvor schon die Bundesbank – unabhängig von politischen Weisungen.

Unabhängigkeit und Stabilitätsorientierung des EZB-Rats sind wichtige
Voraussetzungen, um die Kaufkraft des Euro zu erhalten. Um die Stabilität der
Währung dauerhaft abzusichern, müssen ergänzend jedoch auch die Euro-Staaten
ihre Wirtschafts- und Finanzpolitiken stabilitätsorientiert ausrichten.

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Treffen des EZB-Rats am 7. Dezember 2017


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PREISSTABILITÄT

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Direktorium der EZB
Das Direktorium ist das Leitungsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB). Es
führt die laufenden Geschäfte, bereitet die Sitzungen des EZB-Rats
(→ schaue nach beim Wort EZB-Rat) vor und sorgt für die einheitliche Umsetzung
der geldpolitischen Entscheidungen. Das Direktorium der EZB besteht aus der
Präsidentin der Europäischen Zentralbank, dem Vizepräsidenten und vier weiteren
Mitgliedern. Die Mitglieder des Direktoriums werden vom Europäischen Rat für
eine einmalige Amtszeit von acht Jahren ernannt.

D-Mark
Die D-Mark (kurz für Deutsche Mark) war bis zur Einführung des Euro die
offizielle Währung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde mit der
Währungsreform vom 21. Juni 1948 in den westlichen Besatzungszonen
(amerikanische, britische und französische Zone) eingeführt. Damit löste die
D-Mark die bis dahin gültige „Reichsmark“ und „Rentenmark“ als offizielles
Zahlungsmittel ab.

Eurosystem
Das Eurosystem umfasst die EZB und die Zentralbanken derjenigen Länder, die den
Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben. Somit ist auch die Deutsche
Bundesbank Teil des Eurosystems. Das Eurosystem verantwortet die Geldpolitik im
Euroraum und ist somit dafür verantwortlich, Preisstabilität im gemeinsamen
Währungsraum zu gewährleisten. Oberstes Entscheidungsgremium des Eurosystems ist
der EZB-Rat (→ schaue nach beim Wort EZB-Rat)

EZB-Rat
Der EZB-Rat ist das wichtigste Gremium des Eurosystems. Er besteht aus dem
Direktorium der EZB (→ schaue nach beim Wort Direktorium der EZB) und den
Präsidenten der Zentralbanken der Euro-Mitgliedsländer. Somit ist auch der
Bundesbankpräsident Mitglied im EZB-Rat. Der EZB-Rat tagt zweimal pro Monat. In
der Regel alle sechs Wochen berät der EZB-Rat über die Geldpolitik im Euroraum.
Er trifft dann geldpolitische Entscheidungen, um sein vorrangiges gesetzliches
Ziel zu erreichen, Preisstabilität sicherzustellen.

Inflation
Inflation bezeichnet einen anhaltenden Anstieg des Preisniveaus, also des
Durchschnitts aller Preise. Wenn das Preisniveau steigt, dann sinkt der Wert des
Geldes. Mit anderen Worten: Die Kaufkraft des Geldes nimmt bei seigendem
Preisniveau ab, weil man für einen gegebenen Geldbetrag weniger Waren und
Dienstleistungen kaufen kann als zuvor. Man sagt auch: Der reale, d. h. der in
Gütereinheiten gemessene Geldwert, geht infolge von Inflation zurück. Aufgrund
ihrer schädlichen Wirkungen ist es wichtig, die Inflation niedrig und stabil zu
halten.
Die Inflationsrate beschreibt den prozentualen Anstieg des allgemeinen
Preisniveaus – des Durchschnitts aller Preise – gegenüber dem gleichen Monat des
Vorjahres.

Kaufkraft
Die Kaufkraft zeigt, wie viele Güter man für einen bestimmten Geldbetrag kaufen
kann. Werden Waren und Dienstleistungen teurer (Inflation), weil das Preisniveau
steigt, dann kann man für sein Geld weniger Dinge kaufen als zuvor. Die
Kaufkraft nimmt also bei steigendem Preisniveau ab.
Werden Güter hingegen günstiger (Deflation), weil das Preisniveau sinkt, dann
kann man für sein Geld mehr Dinge kaufen als zuvor, die Kaufkraft erhöht sich
also.

Preisstabilität
Preisstabilität bedeutet, dass sich das Preisniveau, also der Durchschnitt aller
Preise, im Laufe der Zeit nur wenig ändert. Das ist wichtig, damit die Kaufkraft
des Geldes erhalten bleibt. Die Begriffe Preisstabilität und Geldwertstabilität
werden daher oftmals als Synonyme verwendet. Wie stark sich das Preisniveau
ändert, lässt sich an der Inflationsrate (→ schaue nach beim Wort Inflation)
ablesen. Nach Auffassung des EZB-Rates kann Preisstabilität am besten erreicht
werden, wenn er mittelfristig eine Inflationsrate von 2 % anstrebt.

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AUS DER GESCHICHTE GELERNT


AUS DER GESCHICHTE GELERNT

Geld begegnet uns überall im Leben. Als Tauschmittel, Recheneinheit und zur
Wertaufbewahrung kann es aber nur funktionieren, wenn es wertstabil ist und die
Menschen dem Geld vertrauen.

Der aufgedruckte Betrag auf einem Geldschein oder das Guthaben auf einem Konto
sagen hierbei jedoch nichts darüber aus, ob das Geld viel oder wenig wert ist.
Der Wert des Geldes bemisst sich stattdessen allein daran, wie viele Waren und
Dienstleistungen man sich für einen bestimmten Geldbetrag kaufen kann. Der Wert
des Geldes liegt also in seiner Kaufkraft. Diese hängt wiederum von den Preisen
ab. Je stärker die Preise steigen, je höher also die Inflation ist, desto
stärker sinkt die Kaufkraft eines gegebenen Geldbetrages.

In der deutschen Währungsgeschichte wurde das Geld zweimal wertlos. Nur durch
die Währungsreformen in den Jahren 1923 und 1948 konnte das verlorengegangene
Vertrauen in das Geld wiederhergestellt werden. Wenn dieses Vertrauen dauerhaft
gesichert ist, dann gelingt auch eine Währungsumstellung wie bei der Einführung
des Euro im Jahr 1999 reibungslos.

Die Erfahrungen aus der deutschen Währungsgeschichte lehren, dass der Geldwert
am besten gesichert wird, wenn eine Zentralbank ausdrücklich die vorrangige
Aufgabe hat,
Preisstabilität zu gewährleisten. Ergänzend hierzu muss die Zentralbank vor
politischer Einflussnahme geschützt werden, also ihre Aufgabe unabhängig
erledigen können.

Hohe Inflation und der Verfall des Geldwertes sind nicht bloß Ereignisse der
Vergangenheit. Beispiele der letzten Jahre wie in Zimbabwe, Venezuela oder der
Türkei zeigen, dass es auch heute noch Phasen mit (teils extrem) hoher Inflation
geben kann. Die Kaufkraft des Geldes muss also immer aktiv gesichert werden, sie
ist keine Selbstverständlichkeit.


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DAS VERBOT DER STAATSFINANZIERUNGEINE VORAUSSETZUNG STABILEN GELDES

Zentralbanken hatten früher auch die Aufgabe, die Ausgaben ihres Staates
mitzufinanzieren. Davon wurde vor allem im Deutschen Reich zur Finanzierung des
Ersten und Zweiten Weltkriegs Gebrauch gemacht. Die übermäßige
Staatsfinanzierung führte zu einer massiven Geldausweitung und somit zu
Inflation und Geldentwertung.
Aus diesen Erfahrungen heraus war es bereits der Deutschen Bundesbank verboten,
dem Staat direkt Geld zu geben. Auch das Eurosystem darf die Euro-Staaten nicht
finanzieren und ihnen Kredite geben. Dieses Verbot der „monetären
Staatsfinanzierung“ ist ein wichtiger Baustein stabilen Geldes.


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Die Unabhängigkeit des Eurosystems
Für den Euro haben die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker alle
Voraussetzungen geschaffen, um seine Stabilität dauerhaft zu gewährleisten. So
hat das Eurosystem einen gesetzlich fixierten, eindeutigen Auftrag: den Geldwert
des Euro stabil zu halten. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, ist das
Eurosystem unabhängig. Diese Unabhängigkeit ist in mehrfacher Hinsicht
gewährleistet.



Institutionelle Unabhängigkeit
Es ist nationalen und supranationalen Stellen – wie der Europäischen Kommission
– verboten, der EZB oder den nationalen Zentralbanken Weisungen zu erteilen.



Funktionelle Unabhängigkeit
Das Eurosystem entscheidet selbst über Strategien und Maßnahmen, um
Preisstabilität zu erreichen.



Personelle Unabhängigkeit
Die Mitglieder des EZB-Rats werden für eine lange Amtszeit (in der Regel 8
Jahre) ernannt. So sind sie vor willkürlicher vorzeitiger Amtsenthebung
geschützt.



Finanzielle Unabhängigkeit
Die Zentralbanken können frei und unabhängig über ihre finanziellen Mittel
verfügen.



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DIE UNABHÄNGIGKEIT DES EUROSYSTEMS

Für den Euro haben die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker alle
Voraussetzungen geschaffen, um seine Stabilität dauerhaft zu gewährleisten. So
hat das Eurosystem einen gesetzlich fixierten, eindeutigen Auftrag: den Geldwert
des Euro stabil zu halten. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, ist das
Eurosystem unabhängig. Diese Unabhängigkeit ist in mehrfacher Hinsicht
gewährleistet.


INSTITUTIONELLE UNABHÄNGIGKEIT

Es ist nationalen und supranationalen Stellen – wie der Europäischen Kommission
– verboten, der EZB oder den nationalen Zentralbanken Weisungen zu erteilen.


FUNKTIONELLE UNABHÄNGIGKEIT

Das Eurosystem entscheidet selbst über Strategien und Maßnahmen, um
Preisstabilität zu erreichen.


PERSONELLE UNABHÄNGIGKEIT

Die Mitglieder des EZB-Rats werden für eine lange Amtszeit (in der Regel 8
Jahre) ernannt. So sind sie vor willkürlicher vorzeitiger Amtsenthebung
geschützt.


FINANZIELLE UNABHÄNGIGKEIT

Die Zentralbanken können frei und unabhängig über ihre finanziellen Mittel
verfügen.

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PREISSTABILITÄT ZU SICHERN, VERPFLICHTET ALLE AKTEURE

Es ist primär die Aufgabe der Zentralbank, für Preisstabilität zu sorgen. Doch
auch das Verhalten anderer Wirtschaftsteilnehmer, wie Staat, Gewerkschaften und
Unternehmen, hat erheblichen Einfluss.

Zum Beispiel wirkt sich auch die Finanzpolitik einer Regierung auf die
Preisentwicklung aus. Verschuldet sich die Regierung nämlich zu stark, um dieses
Geld auszugeben, dann können die Preise wegen der erhöhten staatlichen Nachfrage
steigen. Auch könnte die Zentralbank politisch unter Druck geraten, etwas mehr
Inflation zuzulassen, um die Staatsschulden hierdurch zu entwerten. Aus beiden
genannten Gründen haben sich alle EU-Länder dazu verpflichtet, ihre
Staatsverschuldung zu begrenzen, um hierdurch zu stabilem Geld beizutragen.

Ebenso hat die Lohnpolitik Einfluss auf die Preisentwicklung. Gewerkschaften
fordern typischerweise höhere Löhne, die dann zu höheren Kosten bei den
Unternehmen führen. Geben die Unternehmen diese Kosten in Form höherer
Produktpreise weiter, dann steigt auch hierdurch das Preisniveau. Verantwortung
tragen aber auch die Unternehmen, wenn sie ihre Preise übermäßig erhöhen, ohne
dass ihre Kosten entsprechend gestiegen sind.

Der deutsche Ökonom Otmar Issing sagte einmal: „Gegen die Front einer
‚Gesellschaft des Überanspruchs‘ kann auch eine unabhängige Notenbank die
Geldwertstabilität auf Dauer nicht verteidigen – oder anders gewendet: Jede
Gesellschaft hat letztlich die Inflationsrate, die sie verdient und im Grunde
auch will.“

Das Zitat macht deutlich, dass für alle genannten Akteure gilt, beim eigenen
Handeln auch die Preisstabilität im Auge zu behalten. Nur wenn Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft ihrer stabilitätspolitischen Verantwortung gerecht
werden, lässt sich die Preisstabilität dauerhaft sichern. Die Zentralbank kann
diese Aufgabe am Ende nicht allein erfüllen.

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Warnstreik am 21. März 2023 in Wiesbaden, aufgerufen von der Vereinigten
Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di)


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Geldwertstabilität
(→ schaue nach beim Wort Preisstabilität)

Inflation
Inflation bezeichnet einen anhaltenden Anstieg des Preisniveaus, also des
Durchschnitts aller Preise. Wenn das Preisniveau steigt, dann sinkt der Wert des
Geldes. Mit anderen Worten: Die Kaufkraft des Geldes nimmt bei seigendem
Preisniveau ab, weil man für einen gegebenen Geldbetrag weniger Waren und
Dienstleistungen kaufen kann als zuvor. Man sagt auch: Der reale, d. h. der in
Gütereinheiten gemessene Geldwert, geht infolge von Inflation zurück. Aufgrund
ihrer schädlichen Wirkungen ist es wichtig, die Inflation niedrig und stabil zu
halten.
Die Inflationsrate beschreibt den prozentualen Anstieg des allgemeinen
Preisniveaus – des Durchschnitts aller Preise – gegenüber dem gleichen Monat des
Vorjahres.

Kaufkraft
Die Kaufkraft zeigt, wie viele Güter man für einen bestimmten Geldbetrag kaufen
kann. Werden Waren und Dienstleistungen teurer (Inflation), weil das Preisniveau
steigt, dann kann man für sein Geld weniger Dinge kaufen als zuvor. Die
Kaufkraft nimmt also bei steigendem Preisniveau ab.
Werden Güter hingegen günstiger (Deflation), weil das Preisniveau sinkt, dann
kann man für sein Geld mehr Dinge kaufen als zuvor, die Kaufkraft erhöht sich
also.

Preisstabilität
Preisstabilität bedeutet, dass sich das Preisniveau, also der Durchschnitt aller
Preise, im Laufe der Zeit nur wenig ändert. Das ist wichtig, damit die Kaufkraft
des Geldes erhalten bleibt. Die Begriffe Preisstabilität und Geldwertstabilität
werden daher oftmals als Synonyme verwendet. Wie stark sich das Preisniveau
ändert, lässt sich an der Inflationsrate (→ schaue nach beim Wort Inflation)
ablesen. Nach Auffassung des EZB-Rates kann Preisstabilität am besten erreicht
werden, wenn er mittelfristig eine Inflationsrate von 2 % anstrebt.

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   Impressum

 * Flur
 * Historische Einführung
 * Glossar
 * Vom Ersten Weltkrieg in die Hyperinflation
 * Die Reichsbank als zentrale Notenbank
 * Die Finanzierung des Ersten Weltkriegs
 * Die Folgekosten des Kriegs
 * Versailler Vertrag
 * Glossar
 * Übersicht Raum I
 * Der Weg ins Krisenjahr 1923
 * Matthias Erzberger
 * Der Weg in die Hyperinflation
 * Was ist Geld?
 * Funktion des Geldes
 * Der Ruhrkampf verschärft die Krise der Weimarer Republik
 * SWR ZEITWORT zum 11.01.1923: Französische und belgische Truppen besetzen das
   Ruhrgebiet
 * „Hände weg vom Ruhrgebiet!“
 * Bürgerinnen und Bürger verlieren das Vertrauen in den Staat
 * Glossar
 * Das Leben in der Hyperinflation
 * Vom Goldstandard in die Hyperinflation
 * Fünf Mark vs. eine Mio. Mark
 * Alltag in der Hyperinflation
 * Zeitzeugin Hildegard C. berichtet
 * Gewinner und Verlierer
 * Die Rolle des Staates in der Hyperinflation
 * Glossar
 * Eine Währungsreform nimmt Gestalt an
 * Das Ende des Ruhrkampfs
 * Die Rentenmark beendet die Inflation
 * Der Dawes-Plan
 * Dawes-Plan vorgelegt
 * Die Weimarer Republik stabilisiert sich
 * Glossar
 * Historische Einführung
 * Glossar
 * Impressum
 * „Geräuschlose” Kriegsfinanzierung
 * Aufrüstung und Kriegsvorbereitung
 * Verschleierte Kriegsfinanzierung
 * Die Reichsbank wird abhängig
 * Zwangsbewirtschaftung
 * Ausplünderung und Hunger als Kriegswaffe
 * Glossar
 * Datenschutz
 * Übersicht Raum II
 * Die Folgen des Zweiten Weltkriegs
 * Von Alliierten zu Siegermächten
 * Zerstörter Wohnraum
 * Zerstörte Infrastruktur
 * Rohstoffknappheit
 * Siegermächte vereinbaren Deutschlands industrielle Demontage
 * Hunger prägt die Nachkriegszeit
 * Glossar
 * Rationierungen, Mangel und Schwarzmarkthandel
 * Weiterhin Ausgabe von Lebensmittelkarten
 * CARE-Pakete
 * Der Schwarzmarkt wächst
 * Hamsterfahrten
 * Stoppeln nach Gemüse
 * Kohlenklau
 * Tauschzentralen eröffnen
 * Glossar
 * Entscheidungen über die Zukunft Deutschlands
 * Der Hungerwinter 1946/47
 * Die Wende in der Besatzungspolitik
 * Eiserner Vorhang und Hoffnungsrede
 * Die Truman-Doktrin
 * Der Marshallplan
 * Glossar
 * Historische Einführung
 * Glossar
 * Die Potsdamer Konferenz
 * Die Frage der Reparationen
 * Die vier D's
 * Die Besatzungsmächte organisieren den Neuanfang
 * Aufbau einer Planwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone
 * „Deutschland war zwar arm, aber nicht unterentwickelt“
 * Glossar
 * Übersicht Raum III
 * Die wirtschaftliche Entwicklung in den Westzonen
 * Harry S. Trumann und Herbert Hoover
 * Frankfurter Wirtschaftsrat
 * Die Währungsreform in den Westzonen
 * Das Konklave von Rothwesten
 * Die Bank deutscher Länder wird gegründet
 * Operation „Bird Dog“
 * Umtauschkurse und Schaufenstereffekte
 * Glossar
 * Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone
 * Der sowjetische Ausstieg aus dem Alliierten Kontrollrat
 * Die Umsetzung der Währungsreform
 * Der Aufbau des Wirtschafssystems in der Sowjetischen Besatzungszone
 * Die Gründung der Deutschen Notenbank in der Sowjetischen Besatzungszone
 * Glossar
 * Wie geht es nach den Währungsreformen weiter?
 * Berlinblockade und Luftbrücke
 * Gründung der Bundesrepublik Deutschland
 * Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
 * Wirtschaftliche Entwicklung im Westen
 * Wirtschaftliche Entwicklung in der DDR
 * Glossar
 * Aus der Geschichte lernen
 * Glossar
 * Die deutsch-deutsche Währungsunion
 * Die Öffnung der Mauer und das Ende der DDR
 * Die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion
 * Die Bundesbank
 * Die deutsch-deutsche Währungsunion
 * Glossar
 * Übersicht Raum VI
 * Von der D-Mark zum Euro
 * Der Vertrag von Maastricht
 * Konvergenzkriterien für einen Euro-Beitritt
 * In drei Stufen zum Euro
 * Die Euro-Einführung
 * Die Bundesbank in der Europäischen Währungsunion
 * Der Euro
 * Glossar
 * Unabhängige Hüterinnen der Währung
 * Die Bundesbank
 * Was bedeutet Preisstabilität?
 * Unabhängige Hüterin der Währung
 * Die Bundesbank
 * Das Eurosystem
 * Preisstabilität
 * Glossar
 * Aus der Geschichte gelernt
 * Das Verbot der Staatsfinanzierung
 * Die Unabhängigkeit des Eurosystems
 * Preisstabilität zu sichern, verpflichtet alle Akteure
 * Glossar


Kapitel 1 Flur I

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Flur

Kapitel 1 Historische Einführung

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Historische Einführung

Kapitel 1 Historische Einführung

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Glossar

Kapitel 1 Der Erste Weltkrieg und seine Folgen

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Vom Ersten Weltkrieg in die Hyperinflation

Kapitel 1 Der Erste Weltkrieg und seine Folgen

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Die Reichsbank als zentrale Notenbank

Kapitel 1 Der Erste Weltkrieg und seine Folgen

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Die Finanzierung des Ersten Weltkriegs

Kapitel 1 Der Erste Weltkrieg und seine Folgen

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Die Folgekosten des Kriegs

Kapitel 1 Der Erste Weltkrieg und seine Folgen

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Versailler Vertrag

Kapitel 1 Der Erste Weltkrieg und seine Folgen

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Glossar

Kapitel 1 Krisenjahr & Währungsreform 1923

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Übersicht Raum I

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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Der Weg ins Krisenjahr 1923

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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Matthias Erzberger

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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Der Weg in die Hyperinflation

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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Was ist Geld?

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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Funktion des Geldes

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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Der Ruhrkampf verschärft die Krise der Weimarer Republik

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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SWR ZEITWORT zum 11.01.1923: Französische und belgische Truppen besetzen das
Ruhrgebiet

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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„Hände weg vom Ruhrgebiet!“

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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Bürgerinnen und Bürger verlieren das Vertrauen in den Staat

Kapitel 1 Der Weg ins Krisenjahr 1923

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Glossar

Kapitel 1 Leben in der Hyperinflation des Jahres 1923

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Das Leben in der Hyperinflation

Kapitel 1 Leben in der Hyperinflation des Jahres 1923

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Vom Goldstandard in die Hyperinflation

Kapitel 1 Leben in der Hyperinflation des Jahres 1923

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Fünf Mark vs. eine Mio. Mark

Kapitel 1 Leben in der Hyperinflation des Jahres 1923

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Alltag in der Hyperinflation

Kapitel 1 Leben in der Hyperinflation des Jahres 1923

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Zeitzeugin Hildegard C. berichtet

Kapitel 1 Leben in der Hyperinflation des Jahres 1923

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Gewinner und Verlierer

Kapitel 1 Leben in der Hyperinflation des Jahres 1923

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Die Rolle des Staates in der Hyperinflation

Kapitel 1 Leben in der Hyperinflation des Jahres 1923

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Glossar

Kapitel 1 Die Währungsreform stabilisiert die wirtschaftliche Lage

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Eine Währungsreform nimmt Gestalt an

Kapitel 1 Die Währungsreform stabilisiert die wirtschaftliche Lage

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Das Ende des Ruhrkampfs

Kapitel 1 Die Währungsreform stabilisiert die wirtschaftliche Lage

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Die Rentenmark beendet die Inflation

Kapitel 1 Die Währungsreform stabilisiert die wirtschaftliche Lage

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Der Dawes-Plan

Kapitel 1 Die Währungsreform stabilisiert die wirtschaftliche Lage

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Dawes-Plan vorgelegt

Kapitel 1 Die Währungsreform stabilisiert die wirtschaftliche Lage

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Die Weimarer Republik stabilisiert sich

Kapitel 1 Die Währungsreform stabilisiert die wirtschaftliche Lage

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Glossar

Kapitel 1 Historische Einführung

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Historische Einführung

Kapitel 1 Historische Einführung

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Glossar

Kapitel 1 Impressum

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Impressum

Kapitel 1 Die „geräuschlose“ Kriegsfinanzierung

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„Geräuschlose” Kriegsfinanzierung

Kapitel 1 Die „geräuschlose“ Kriegsfinanzierung

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Aufrüstung und Kriegsvorbereitung

Kapitel 1 Die „geräuschlose“ Kriegsfinanzierung

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Verschleierte Kriegsfinanzierung

Kapitel 1 Die „geräuschlose“ Kriegsfinanzierung

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Die Reichsbank wird abhängig

Kapitel 1 Die „geräuschlose“ Kriegsfinanzierung

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Zwangsbewirtschaftung

Kapitel 1 Die „geräuschlose“ Kriegsfinanzierung

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Ausplünderung und Hunger als Kriegswaffe

Kapitel 1 Die „geräuschlose“ Kriegsfinanzierung

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Glossar

Kapitel 1 Datenschutz

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Datenschutz

Kapitel 1 Wirtschafts- und Währungskrise nach 1945

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Übersicht Raum II

Kapitel 1 Deutschland 1945: Die Folgen des deutschen Eroberungskriegs

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Die Folgen des Zweiten Weltkriegs

Kapitel 1 Deutschland 1945: Die Folgen des deutschen Eroberungskriegs

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Von Alliierten zu Siegermächten

Kapitel 1 Deutschland 1945: Die Folgen des deutschen Eroberungskriegs

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Zerstörter Wohnraum

Kapitel 1 Deutschland 1945: Die Folgen des deutschen Eroberungskriegs

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Zerstörte Infrastruktur

Kapitel 1 Deutschland 1945: Die Folgen des deutschen Eroberungskriegs

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Rohstoffknappheit

Kapitel 1 Deutschland 1945: Die Folgen des deutschen Eroberungskriegs

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Siegermächte vereinbaren Deutschlands industrielle Demontage

Kapitel 1 Deutschland 1945: Die Folgen des deutschen Eroberungskriegs

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Hunger prägt die Nachkriegszeit

Kapitel 1 Deutschland 1945: Die Folgen des deutschen Eroberungskriegs

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Glossar

Kapitel 1 Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag

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Rationierungen, Mangel und Schwarzmarkthandel

Kapitel 1 Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag

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Weiterhin Ausgabe von Lebensmittelkarten

Kapitel 1 Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag

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CARE-Pakete

Kapitel 1 Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag

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Der Schwarzmarkt wächst

Kapitel 1 Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag

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Hamsterfahrten

Kapitel 1 Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag

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Stoppeln nach Gemüse

Kapitel 1 Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag

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Kohlenklau

Kapitel 1 Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag

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Tauschzentralen eröffnen

Kapitel 1 Verdeckte Inflation und Schwarzmarkt bestimmen den Alltag

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Glossar

Kapitel 1 Der „Hungerwinter“ 1946/47 und die Wende in der Besatzungspolitik

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Entscheidungen über die Zukunft Deutschlands

Kapitel 1 Der „Hungerwinter“ 1946/47 und die Wende in der Besatzungspolitik

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Der Hungerwinter 1946/47

Kapitel 1 Der „Hungerwinter“ 1946/47 und die Wende in der Besatzungspolitik

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Die Wende in der Besatzungspolitik

Kapitel 1 Der „Hungerwinter“ 1946/47 und die Wende in der Besatzungspolitik

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Eiserner Vorhang und Hoffnungsrede

Kapitel 1 Der „Hungerwinter“ 1946/47 und die Wende in der Besatzungspolitik

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Die Truman-Doktrin

Kapitel 1 Der „Hungerwinter“ 1946/47 und die Wende in der Besatzungspolitik

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Der Marshallplan

Kapitel 1 Der „Hungerwinter“ 1946/47 und die Wende in der Besatzungspolitik

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Glossar

Kapitel 1 Historische Einführung

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Historische Einführung

Kapitel 1 Historische Einführung

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Glossar

Kapitel 1 Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

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Die Potsdamer Konferenz

Kapitel 1 Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

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Die Frage der Reparationen

Kapitel 1 Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

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Die vier D's

Kapitel 1 Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

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Die Besatzungsmächte organisieren den Neuanfang

Kapitel 1 Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

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Aufbau einer Planwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone

Kapitel 1 Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

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„Deutschland war zwar arm, aber nicht unterentwickelt“

Kapitel 1 Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

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Glossar

Kapitel 1 Währungsreform 1948 in Ost und West

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Übersicht Raum III

Kapitel 1 Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen

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Die wirtschaftliche Entwicklung in den Westzonen

Kapitel 1 Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen

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Harry S. Trumann und Herbert Hoover

Kapitel 1 Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen

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Frankfurter Wirtschaftsrat

Kapitel 1 Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen

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Die Währungsreform in den Westzonen

Kapitel 1 Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen

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Das Konklave von Rothwesten

Kapitel 1 Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen

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Die Bank deutscher Länder wird gegründet

Kapitel 1 Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen

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Operation „Bird Dog“

Kapitel 1 Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen

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Umtauschkurse und Schaufenstereffekte

Kapitel 1 Die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen

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Glossar

Kapitel 1 Die Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone

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Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone

Kapitel 1 Die Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone

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Der sowjetische Ausstieg aus dem Alliierten Kontrollrat

Kapitel 1 Die Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone

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Die Umsetzung der Währungsreform

Kapitel 1 Die Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone

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Der Aufbau des Wirtschafssystems in der Sowjetischen Besatzungszone

Kapitel 1 Die Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone

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Die Gründung der Deutschen Notenbank in der Sowjetischen Besatzungszone

Kapitel 1 Die Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone

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Glossar

Kapitel 1 Zwei deutsche Staaten entstehen

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Wie geht es nach den Währungsreformen weiter?

Kapitel 1 Zwei deutsche Staaten entstehen

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Berlinblockade und Luftbrücke

Kapitel 1 Zwei deutsche Staaten entstehen

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Gründung der Bundesrepublik Deutschland

Kapitel 1 Zwei deutsche Staaten entstehen

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Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)

Kapitel 1 Zwei deutsche Staaten entstehen

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Wirtschaftliche Entwicklung im Westen

Kapitel 1 Zwei deutsche Staaten entstehen

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Wirtschaftliche Entwicklung in der DDR

Kapitel 1 Zwei deutsche Staaten entstehen

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Glossar

Kapitel 1 Historische Einführung

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Aus der Geschichte lernen

Kapitel 1 Historische Einführung

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Glossar

Kapitel 1 Die deutsch-deutsche Währungsunion

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Die deutsch-deutsche Währungsunion

Kapitel 1 Die deutsch-deutsche Währungsunion

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Die Öffnung der Mauer und das Ende der DDR

Kapitel 1 Die deutsch-deutsche Währungsunion

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Die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion

Kapitel 1 Die deutsch-deutsche Währungsunion

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Die Bundesbank

Kapitel 1 Die deutsch-deutsche Währungsunion

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Die deutsch-deutsche Währungsunion

Kapitel 1 Die deutsch-deutsche Währungsunion

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Glossar

Kapitel 1 Aus der Geschichte lernen – Die Bundesbank und das Eurosystem

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Übersicht Raum VI

Kapitel 1 Von der D-Mark zum Euro

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Von der D-Mark zum Euro

Kapitel 1 Von der D-Mark zum Euro

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Der Vertrag von Maastricht

Kapitel 1 Von der D-Mark zum Euro

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Konvergenzkriterien für einen Euro-Beitritt

Kapitel 1 Von der D-Mark zum Euro

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In drei Stufen zum Euro

Kapitel 1 Von der D-Mark zum Euro

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Die Euro-Einführung

Kapitel 1 Von der D-Mark zum Euro

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Die Bundesbank in der Europäischen Währungsunion

Kapitel 1 Von der D-Mark zum Euro

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Der Euro

Kapitel 1 Von der D-Mark zum Euro

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Glossar

Kapitel 1 Die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem

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Unabhängige Hüterinnen der Währung

Kapitel 1 Die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem

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Die Bundesbank

Kapitel 1 Die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem

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Was bedeutet Preisstabilität?

Kapitel 1 Die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem

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Unabhängige Hüterin der Währung

Kapitel 1 Die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem

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Die Bundesbank

Kapitel 1 Die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem

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Das Eurosystem

Kapitel 1 Die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem

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Preisstabilität

Kapitel 1 Die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem

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Glossar

Kapitel 1 Aus der Geschichte gelernt

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Aus der Geschichte gelernt

Kapitel 1 Aus der Geschichte gelernt

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Das Verbot der Staatsfinanzierung

Kapitel 1 Aus der Geschichte gelernt

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Die Unabhängigkeit des Eurosystems

Kapitel 1 Aus der Geschichte gelernt

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Preisstabilität zu sichern, verpflichtet alle Akteure

Kapitel 1 Aus der Geschichte gelernt

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Glossar

Übersicht
 * Flur
 * Historische Einführung
 * Glossar
 * Vom Ersten Weltkrieg in die Hyperinflation
 * Die Reichsbank als zentrale Notenbank
 * Die Finanzierung des Ersten Weltkriegs
 * Die Folgekosten des Kriegs
 * Versailler Vertrag
 * Glossar
 * Übersicht Raum I
 * Der Weg ins Krisenjahr 1923
 * Matthias Erzberger
 * Der Weg in die Hyperinflation
 * Was ist Geld?
 * Funktion des Geldes
 * Der Ruhrkampf verschärft die Krise der Weimarer Republik
 * SWR ZEITWORT zum 11.01.1923: Französische und belgische Truppen besetzen das
   Ruhrgebiet
 * „Hände weg vom Ruhrgebiet!“
 * Bürgerinnen und Bürger verlieren das Vertrauen in den Staat
 * Glossar
 * Das Leben in der Hyperinflation
 * Vom Goldstandard in die Hyperinflation
 * Fünf Mark vs. eine Mio. Mark
 * Alltag in der Hyperinflation
 * Zeitzeugin Hildegard C. berichtet
 * Gewinner und Verlierer
 * Die Rolle des Staates in der Hyperinflation
 * Glossar
 * Eine Währungsreform nimmt Gestalt an
 * Das Ende des Ruhrkampfs
 * Die Rentenmark beendet die Inflation
 * Der Dawes-Plan
 * Dawes-Plan vorgelegt
 * Die Weimarer Republik stabilisiert sich
 * Glossar
 * Historische Einführung
 * Glossar
 * Impressum
 * „Geräuschlose” Kriegsfinanzierung
 * Aufrüstung und Kriegsvorbereitung
 * Verschleierte Kriegsfinanzierung
 * Die Reichsbank wird abhängig
 * Zwangsbewirtschaftung
 * Ausplünderung und Hunger als Kriegswaffe
 * Glossar
 * Datenschutz
 * Übersicht Raum II
 * Die Folgen des Zweiten Weltkriegs
 * Von Alliierten zu Siegermächten
 * Zerstörter Wohnraum
 * Zerstörte Infrastruktur
 * Rohstoffknappheit
 * Siegermächte vereinbaren Deutschlands industrielle Demontage
 * Hunger prägt die Nachkriegszeit
 * Glossar
 * Rationierungen, Mangel und Schwarzmarkthandel
 * Weiterhin Ausgabe von Lebensmittelkarten
 * CARE-Pakete
 * Der Schwarzmarkt wächst
 * Hamsterfahrten
 * Stoppeln nach Gemüse
 * Kohlenklau
 * Tauschzentralen eröffnen
 * Glossar
 * Entscheidungen über die Zukunft Deutschlands
 * Der Hungerwinter 1946/47
 * Die Wende in der Besatzungspolitik
 * Eiserner Vorhang und Hoffnungsrede
 * Die Truman-Doktrin
 * Der Marshallplan
 * Glossar
 * Historische Einführung
 * Glossar
 * Die Potsdamer Konferenz
 * Die Frage der Reparationen
 * Die vier D's
 * Die Besatzungsmächte organisieren den Neuanfang
 * Aufbau einer Planwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone
 * „Deutschland war zwar arm, aber nicht unterentwickelt“
 * Glossar
 * Übersicht Raum III
 * Die wirtschaftliche Entwicklung in den Westzonen
 * Harry S. Trumann und Herbert Hoover
 * Frankfurter Wirtschaftsrat
 * Die Währungsreform in den Westzonen
 * Das Konklave von Rothwesten
 * Die Bank deutscher Länder wird gegründet
 * Operation „Bird Dog“
 * Umtauschkurse und Schaufenstereffekte
 * Glossar
 * Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone
 * Der sowjetische Ausstieg aus dem Alliierten Kontrollrat
 * Die Umsetzung der Währungsreform
 * Der Aufbau des Wirtschafssystems in der Sowjetischen Besatzungszone
 * Die Gründung der Deutschen Notenbank in der Sowjetischen Besatzungszone
 * Glossar
 * Wie geht es nach den Währungsreformen weiter?
 * Berlinblockade und Luftbrücke
 * Gründung der Bundesrepublik Deutschland
 * Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
 * Wirtschaftliche Entwicklung im Westen
 * Wirtschaftliche Entwicklung in der DDR
 * Glossar
 * Aus der Geschichte lernen
 * Glossar
 * Die deutsch-deutsche Währungsunion
 * Die Öffnung der Mauer und das Ende der DDR
 * Die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion
 * Die Bundesbank
 * Die deutsch-deutsche Währungsunion
 * Glossar
 * Übersicht Raum VI
 * Von der D-Mark zum Euro
 * Der Vertrag von Maastricht
 * Konvergenzkriterien für einen Euro-Beitritt
 * In drei Stufen zum Euro
 * Die Euro-Einführung
 * Die Bundesbank in der Europäischen Währungsunion
 * Der Euro
 * Glossar
 * Unabhängige Hüterinnen der Währung
 * Die Bundesbank
 * Was bedeutet Preisstabilität?
 * Unabhängige Hüterin der Währung
 * Die Bundesbank
 * Das Eurosystem
 * Preisstabilität
 * Glossar
 * Aus der Geschichte gelernt
 * Das Verbot der Staatsfinanzierung
 * Die Unabhängigkeit des Eurosystems
 * Preisstabilität zu sichern, verpflichtet alle Akteure
 * Glossar

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