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PARC SANS FRONTIÈRES


PARC SANS FRONTIÈRES - MANIFEST

Mit der Verwandlung des Platzspitz in den Parc sans Frontières wollen wir einen
temporären Raum schaffen, um den Protest gegen Zwangsmassnahmen im Asylbereich
sichtbar zu machen und zu stärken.
Der Parc sans Frontières soll als repressionsfreier Raum auch ein Gegenmoment
zur staatlichen Repression bilden, die sonst am Platzspritz omnipräsent ist. Wie
kaum ein anderer Ort in dieser Stadt steht der Platzspitz für ein Zürich der
Repression, für eine Stadt, in der nicht alle das Recht haben, sich im
öffentlichen Raum aufzuhalten und zu bewegen. Noch immer, über 20 Jahre nach der
Vertreibung der offenen Drogenszene, bleibt der Platz nachts geschlossen. Aus
Angst vor «Szenebildung». Aus Angst davor, dass die Benutzung einer öffentlichen
Anlage im Zentrum der Stadt durch «Randständige» das Bild einer aufgeräumten
Global City stören könnte.
Seit den 90er-Jahren ist der Platzspitz darüber hinaus ein Symbol für Zürichs
Funktion als bundesweites Laboratorium von Ausgrenzung und Repression.

Der Platzspitz ist ein Symbol für die staatliche Gewalt, die immer Leute trifft,
die bereits in schwierigen Lagen sind, die keine grossen Lobbys oder dicke
Portemonnaies haben.
Als 1992 um den Platzspitz die Zäune hochgingen und sich die Drogenszene in den
Kreis 5 verlagerte, wo sie regelmässigen Treibjagden durch die Polizei
ausgesetzt war, verlagerte sich auch das mediale und gesellschaftliche Feindbild
von den Junkies auf das neu entdeckte Konstrukt des «ausländischen
Drogendealers».
Die sozialdemokratische Stadtregierung geriet vermehrt unter Druck, gegen diese
«ausländischen Drogengangs» vorzugehen, die – so das Narrativ – Asylgesuche als
Schutz vor Ausschaffung benutzen. Diesem Druck gab sie bereitwillig nach.

Die rot-grüne Regierung begann die Internierung von nun unter Generalverdacht
stehenden Menschen ohne Aufenthaltsbewilligung voranzutreiben.
Die Forderungen: mehr Gefängnisplätze und das Wegsperren von Asylbewerber*innen
ohne Tatbestand, Prozess oder Urteil. In diesem Kontext stimmte die Zürcher
Stadtbevölkerung 1994 über das provisorische Polizeigefängnis auf dem
Kasernenareal ab, welches eigentlich auf fünf Jahre beschränkt sein sollte – es
steht noch heute. Das «Propog» war dann auch innert kürzester Zeit mit
Ausschaffungshäftlingen überbelegt.
Während der rechte Bundesrat die linke Zürcher Stadtregierung anfänglich noch
mit Verweis auf die Grundrechte zurückpfiff, wurde das Zürcher Modell bald
bundesweit zum Vorbild.
Am 1. Februar 1995 traten die «Zwangsmassnahmen im Ausländerrecht» in Kraft, die
es den Behörden erlauben, Ausländer*innen wegen fehlendem Aufenthaltsstatus für
bis zu fünfeinhalb Jahre einzuknasten. Eine Folge davon ist auch die
gegenwärtige Eingrenzungspolitik des Kantons. Eingrenzungen bedeuten für
Betroffene etwa, dass sie kleine ländliche Gemeinden nicht verlassen dürfen und
so keinen Zugang zu Rechtsberatung haben, von ihrem Umfeld isoliert werden und
jegliche sozialen Kontakte verlieren.

Die Rolle der Stadt Zürich als Laboratorium der Repression im Asylbereich zieht
sich bis heute durch. So wurde auch das neue repressive Asylverfahren in den
Bundeszentren, das im Zuge der neuesten Verschärfung des Asylgesetzes durch die
letzte Asylgesetzrevision eingeführt wurde, in Zürich «getestet». Auch die
Streichung der Sozialhilfe für vorläufig Aufgenommene droht schweizweit zum
Vorbild zu werden.
Mit der Besetzung dieses Platzes, der so eng mit Zürichs Geschichte als
Laboratorium der Repression verknüpft ist, wollen wir den Widerstand, der die
Zwangsmassnahmen von Anfang an begleitete, sichtbar machen. Wir solidarisieren
uns mit migrantischen Kämpfen weltweit, mit Menschen, die sich gegen
Ausschaffungen und andere Zwangsmassnahmen wehren, mit Menschen, die trotz
widrigsten Umständen Grenzen überwinden.
Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Zürich nicht nur ein
Laboratorium der Repression, sondern eben auch ein Ort des Widerstands mit
emanzipatorischen Perspektiven war, ist und sein wird. Darauf müssen wir
aufbauen und diese Perspektiven weiterdenken, um der unmenschlichen
Repressionspolitik im Migrationsbereich, sei es in der Schweiz, in Europa oder
sonst wo in der Welt, wirksam unsere kollektive Organisation von unten
entgegenzusetzen.


Bleiberecht für alle, alles allen!



DOWNLOAD PDF: Gazette du parc sans frontières (deutsch)

DOWNLOAD PDF A3: Gazette du parc sans frontières (deutsch)
 




PROGRAMM


FREITAG BIS SONNTAG



Disco durchgehend:
DJ Stabil + Labil
DJ G + DJ M + DJ A  + DJ S + DJ P + DJ C + DJ M + DJ D + DJ L + DJ M + DJ S + DJ
E + DJ P + DJ S + DJ F + DJ H +++

Feines Essen und Bars

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FREITAG


Bühne:
Country Terminators
Aloha Jones
One Sentence Superior
None of Them
DJ Mad Mike

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SAMSTAG


Bühne ab 13 Uhr:
Laurent & Max (Kinderlieder)
Dembrowski (Lesung)
Podium
César Pavon
Ape Rites
All XS
Jeans for Jesus
Big Zis
Göldin & Bit Tuner
Stereo Luchs
M1 of Deadprez

Offstage:
Dermot Kelly
Barfuss Kollektiv

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SONNTAG AB 10 UHR

(findet aus Sicherheitsgründen nicht statt!)

Früh Yoga, Bring your own Mätteli
Katerbrunch
Malen mit Bob Ross
Gemeinsam Plakate malen
Demo-Chor: Singen gegen Repression
After Hour


MEDIENMITTEILUNGEN

25. Mai 2018 18:00 - Eine Mitteilung zum Parc sans Frontières auf dem Platzspitz

27. Mai 2018 06:10 - Parc sans Frontières-Besetzung auf dem Platzspitz beendet -
lang lebe der Parc sans Frontières!!

Hochaufgelöste Bilder für die Presse

Impressionen vom Freitag


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Impressionen vom Samstag


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