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 1. ES WIRD RUND
    
    12. Juli 2023 von Lucia Lenters
    
    Der Kreis schließt sich bald.
    
    Es sind die letzten Wochen.
    
    Am 08. August geht es für mich zurück nach Deutschland.
    
    Erst war ich noch darum bemüht, meinen Flug um 5 Wochen nach hinten zu
    verschieben, um noch ein bisschen Reise und Freiheitsluft zu schnuppern.
    Leider bekam ich dann die desillusionierende Nachricht des Reisebüros, dass
    das aufgrund von buchungstechnischen Details nicht möglich ist. So versuche
    ich nun, Frieden damit zu schließen, dass es nun nur noch wenige Wochen bzw.
    Tage sind, die ich hier verbringe.
    
    Und da fällt mir auf: Oh je, ich hab meine ganzen Urlaubstage noch gar nicht
    aufgebraucht! Warum eigentlich nicht? Ich hätte es wirklich dringend nötig
    gehabt…. damals. Aber damals dachte ich, ich will sie nicht zu früh alle
    verbrauchen. Also habe ich sie mir aufgespart. Jetzt komme ich leider zu der
    ernüchternden Erkenntnis, dass es mir in diesen letzten Wochen zu viel
    Tohuwabohu ist, noch wegzufahren, so werde ich mir meine übrig gebliebenen
    Urlaubstage wohl einfach hier in Auroville nehmen und mich nochmal so
    richtig schön durch Auroville treiben lassen. Vielleicht noch 1-2 Workshops,
    oder einfach mal an den Strand. Das habe ich nämlich fast nie gemacht. (oder
    doch nochmal kurz einen Abstecher nach Mahabalipuram?)
    
    Ein bisschen bedauern schwingt da dennoch mit, denn gerne hätte ich noch
    mehr von Indien gesehen. Viele Menschen, die ich kenne, waren bereits hier
    in Indien und schwärmen vom Land – und ich war ein Jahr hier in Auroville,
    in Indien, und habe das Gefühl, nicht ganz das erlebt zu haben, was die
    anderen erlebt haben… das, was ich glaube, beim Reisen zu erleben. Ich hätte
    mir mehr Zeit zum Reisen gewünscht, mehr Urlaubstage, um noch weiter in
    dieses Land und in diese Kultur einzutauchen. So hatte ich das Gefühl, viel
    in einem Alltag aus Arbeit zu verbringen, der mir leider nicht so viel Raum
    gegeben hat, mich richtig aktiv mit der Fülle der Kultur und des Landes
    auseinanderzusetzen. Da ist ein Reisewunsch, der ist noch nicht befriedigt.
    Und wer weiß, vielleicht komme ich mal zurück, um dieses Land nochmal aus
    einer anderen Perspektive und mit mehr Freiheit zu erleben.
    
    Was wohl auch zu meinem letzten Bericht gehört, weil aktuell: Die
    Erkenntnis, wie unglaublich viel ein Lebensort ausmacht. Damit meine ich
    grade nicht das Land. Ich meine ganz praktisch, die vier Wände, in denen man
    sein Zeug hat, schläft und Teile der Freizeit verbringt. Ich bin Anfang Juni
    noch einmal umgezogen, aus dem Zimmer bei der Udavi School in die Community
    Maison des Jeunes. Dieser Umzug hat so viel für mich verändert, ich fühle
    mich auf einmal, als hätte ich tatsächlich ein Zuhause hier. Ich habe es
    vermisst und finde es schön, wieder in einer Community zu leben, ich fühle
    mehr soziale Einbettung, und letztens hat jemand gesagt “Auroville begins
    with your home” – und es stimmt. Alles ist so viel schöner und lebendiger,
    seit ich in MdJ wohne und es sich dort nach einem Zuhause anfühlt, in das
    ich gerne nach einem langen Tag zurückkomme. 
    
    Ich bin froh, dass ich mich dafür eingesetzt habe, noch einmal umzuziehen,
    obwohl das eigentlich nicht geplant war. Dass es auch geklappt hat, fühlt
    sich nach Selbstwirksamkeit an. Und dass es mir so gut tut, ist einfach nur
    ein Segen für meine letzten 2 Monate hier.
    
    In meinem Projekt waren alle lange im Urlaub, und ich saß viel alleine oder
    nur mit einer anderen Person im Büro, das hat sich manchmal etwas unsinnig
    angefühlt, weil es nicht wirklich was zu tun gab und ich hätte mir
    gewünscht, mehr Freiheit zu haben auch mal weniger zu Arbeiten, wenn es
    nicht wirklich notwendig ist. Jetzt sind jedenfalls alle wieder da und es
    herrscht eine gemütliche Stimmung im Büro. Ich versuche gerade ein Projekt
    abzuschließen, was sich aber auch nicht so leicht gestaltet, weil ich keine
    geschulte Datenanalysatorin bin, und wahrscheinlich wird das mit dem
    Projektabschluss leider nichts mehr vor Ende meiner Zeit hier. 
    
    Inzwischen bin ich mit meiner Ausrichtung schon wieder viel in Deutschland
    und freue mich darauf, meine Freund*innen & Familie wiederzusehen und in
    meine WG zurückzukehren. Ich weiß zwar auf vielen Ebenen noch nicht, wie es
    weitergeht, aber ich freue mich auf die Freiheit! Ich habe gemerkt, dass so
    eine längerfristige Vertragsgebundenheit meinem inneren Freiheitsgeist und
    meiner Gesundheit nicht so gut tut und ich perspektivisch wahrscheinlich
    Richtung Selbstständigkeit gehen werde. Ich mag es, mir meine Zeit frei und
    eigenverantwortlich einzuteilen und selbstbestimmt mein Leben zu gestalten. 
    
    Und ich freue mich auf lange Waldspaziergänge in der wilden stillen Natur,
    ohne einen einzigen Menschen zu treffen und ohne mich unsicher oder
    deplatziert zu fühlen, weil ich eine Frau bin. 
    
    Bei all der Vorfreude schwingt natürlich auch eine kleine Trauer in mir.
    Wieder einmal loslassen und die ständigen Veränderungen des Lebens
    willkommen heißen. Goodbye’s and Hello’s.
    
    Goodbye to leckeren exotischen Früchten ohne schlechtes Klimagewissen.
    (Mango! Papaya! Passionfruit! Ananas! Jackfruit! Bananas! I will miss you!).
    Goodbye to cruising around with my motorbike (mit schlechtem Klimagewissen).
    Goodbye to eating out almost every meal and eating in fancy places I could
    never afford in germany. Goodbye to nasty ants in my bed, and in my food
    box, … and literally everywhere. Goodbye to heat and sweat. Goodbye to
    “selfie, selfie, selfie madam? selfie!” Goodbye to Idly & Dosa &
    Chutney. Goodbye to the constant noise of fans inside and the constant noise
    of traffic, honking and temples outside.Goodbye to amazing cookies and
    coffee in the office! Goodbye to geregelter Alltag und Arbeit. Goodbye to
    all the amazing people i met here. Goodbye to all the annoying people i met
    here. Goodbye to Linksverkehr! Goodbye to free cows everywhere. Goodbye to
    chaos everywhere. Goodbye to my wonderful team at wasteless! Goodbye to my
    beautiful community and room in MdJ! Goodbye to all the beautiful evergreen
    plants and trees! Goodbye to the colorful flowers everywhere! Goodbye to the
    crazy monsoon thunderstorms! 
    
    Welcome cozy sweaters! Welcome deutsche Äpfel! Welcome Family, Friends,
    Gemeinschaft, WG. Welcome freiere Körperkultur.Welcome viel mehr
    Geschlechter-Gleichberechtigung & Awareness ! Welcome Festivals! Welcome
    geregelter Straßenverkehr! (und Rechts vor Links). Welcome viel zu hohe
    Strom und Mietpreise! (AAAH! Hilfe!). Welcome angespannte
    Europa-Situation! Welcome Joggen gehen ohne gleich den gefühlten Hitzetod zu
    sterben! Welcome Freiheit. Welcome Reisen. Welcome to all the amazing people
    i missed. Welcome Wasser aus dem Wasserhahn in meinem Trinkglas! Welcome
    Backofen und Welcome selber kochen. Welcome feste Schuhe. Welcome frische
    Luft. Welcome Wald und “wilde” Natur. 
    
    What fun!
    
    I’m OUT ladies and gents! 
    
    Enjoying and idealizing the last weeks of my time here.
    
    
    
    
    
    --------------------------------------------------------------------------------
    
    noch ein paar kleine Dinge, die ich gerne vorher gewusst hätte und was vor
    allem an die zukünftigen Weltwärtsler*innen gerichtet ist (gehe auf mehr
    wenn du weiterlesen willst)
    
    (more…)
    
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 2. ALLTAG VON EINEM UDAVIMENSCH
    
    21. Juni 2023 von Valerie Schäfer
    
    
    DER 30STE MAI 2023
    
    
    Heute Morgen bin ich schlafen gegangen.
    Es ist Dienstag 3:00 Uhr morgens und ich versuche einzuschlafen. Es sind 37 Grad Celsius um diese Uhrzeit, plus Moskitos die von meinem Schweißgeruch angelockt werden. Ich schaue einen Anime an zum einschlafen… beziehungsweise ich starre auf einen schwarzen Ladebildschirm mit einem sich flink drehendem lade Kreis, falle dabei in einen Halbschlaf der dann wieder mit dem Schrei eines Moskitos unterbrochen wird und einem Stich an meinem Fuß. Ich nehme eine Dusche, die Zweite heute Nacht, die Dritte heute Abend, die Fünfte seit gestern Morgen. Jetzt bin ich wieder kühl. Ich rolle mich in mein Bettbezug und hoffe, dass nicht allzu viele Feuerameisen drin sind. Ich schlafe ein.
    
    
    6:30 Uhr Morgens, mein Wecker klingelt und ich bin wach. Seltsamerweise ein sehr erholender Schlaf, denke ich mir. Ich erledige mein morgendliches Geschäft und setze mich auf den Balkon, genieße den Sonnenaufgang im wunderschönen Udavi. 6:45 Uhr mein Wecker klingelt, energetisch spring ich auf zieh mein zerrissenes Farmershirt an und meine absolut stabilen Jeansshorts mit sechs Hosentaschen, perfekt zum Farmen gehen. 6:50 Uhr und ich nehm das Radel und fahr zur Arbeit.
    
    
    
    Durchs Dorf an Kühen und gerade erwachten, halb bekleideten Dorfbewohnern vorbei, die ihren Hauseingang mit Kolam versehen. Auf den Straßen dröhnt aus alten Lautsprechern an jeder Ecke verschrobene Tempelmusik. Meine Arbeitskollegen fahren an mir vorbei, grüßen mit einem winken nach hinten oder fahren neben mir her. 7:00 Uhr - ich setze mich direkt daran die Eier zu zählen, trage alle Zahlen ein und berechne ob sie stimmen. Es fehlen zwei Eier, das sind -18.82₹ für die Farm. Meine Mitarbeiter bringen die erste Ernte rein und ich trage das Gewicht in das Erntebuch ein. Nebenbei gehe ich durch die privaten Bestellungen an diesem wunderbaren Dienstag. Es ist Mango Saison und wir haben verdammt viele Mangos zu putzen und zu sortieren, ein Baum kann einfach über 100kg produzieren und wir haben einen ganzen Orchard voll mit Bäumen. Alles muss sehr rasch gehen Morgens, denn um 9:00 Uhr müssen wir ausliefern an die Kunden. Das heißt ich nutze jede freie Sekunde um die Kisten zu sortieren und es übersichtlich zu halten im Büro. Manchmal sind um die 15 Mitarbeiter da und helfen zu sortieren, bringen mehr Ernte, putzen Mangos oder fragen sich was sie als nächstes tun sollten in dem ganzen Gewusel.
    
    
    
    
    Wie auch immer schaffen wir es pünktlich um 9:00 Uhr die Lieferung abzusenden und es geht in die Küche wo Anita den Mangosaft am sieben ist und wir ihr helfen die Obstplatte fertig zustellen. Anita erzählt mir von den 40 Tagen Feierlichkeiten die aktuell im Dorf stattfinden, weshalb auf den Straßen Musik gegettoblastet wird. Alles zum Anlass der Erneuerung des Tempels. Das passiert wohl alle zehn Jahre, der Tempel wird erneuert, frisch gemacht für das nächste Jahrzehnt. Zum Anlass gibts freie Essensausgabe beim Tempel, da werd ich wohl heute Abend vorbeischauen. 
    
    9:10 Uhr - Frühstück. Wir sitzen alle beisammen. Die go-to Gesprächsthemen drehen sich alle rund ums Farmen, exotische Früchte, deren Verarbeitung, verschiedenste Anbaumethoden, Kompost Tutorials und was wir als nächstes tuen sollten nach dem Frühstück. Ich melde mich für die Aufgabe das Hühnerhaus mit Minakshi und Emilia zu reinigen. Putzspaß bei lauter Musik erwarten uns die nächsten zweieinhalb Stunden, so viel besser als Unkraut zupfen und Beete mulchen. Ich bin heute gut davon gekommen hehe.
    Das zwei stöckige Haus wird von uns von oben nach unten durch geputzt. Ich repariere und putze Kabel im ganzen Haus und schraube ausgerissene Steckdosen wieder zusammen… vielleicht einen Schlag bekommen, aber der Fehler passiert mir nur einmal. Der Strom funktioniert, ich lade mein Handy. Die Küche ist geputzt, sowie die Wände und die Decke. Der Boden ist noch immer katastrophal dreckig voll mit Hühnerscheiß. Und ich gehe nach Hause. Es ist 12.
    
    Nehme eine Dusche, koch mir rasch Etwas, mach mir einen Limettensaft, esse, trinke, entspanne bis 2. Wieder zur Arbeit. Ich lege Kokosringe um frisch gepflanzte Bäume und Büsche in der prallen Nachmittagssonne. Mehr darüber in einem anderen Beitrag. Fülle die Schubkarre mit Kokos, leere die Schubkarre neben einer Pflanze, fülle die Schubkarre mit Kokos, leere die Schubkarre neben einer anderen Pflanze, fülle die Sc- wie auch immer, drei Stunden vergehen. Ich gehe nach Hause. 17:00 Uhr.
    
    UDAVI Ich gehe direkt nach unten ins Haus, da chillen Malina und Olli und jetzt auch ich. Ich nehm irgendwann eine frische Dusche mit wohl duftender Seife und wir entscheiden uns zum Abend zum Tempel zum Essen zu gehen. Wir laufen zu Fuß. Der Himmel ist dunkel; es ist Nacht. Ein Sturm zieht auf es fängt an zu donnern und zu gewittern. Wir sind gerade beim Tempel angekommen und gehen rein, begutachten die Renovierung. Olli trifft ein paar ihrer Schulkinder. Wir stellen sicher, dass es Freiessen gibt und stellen fest, dass wir zu faul sind uns anzustellen. Wir gehen zu Secret Garden, das Restaurant um die Ecke wo wir schon in den ersten Wochen unseres Aufenthalts essen waren, wo ich meine erste Lebensmittelvergiftung bekommen habe, von meinem ersten Mocktail. Erinnerungen. Es fing an stark zu regnen als wir den Tempel verließen. Bei Secret Garden ist Stromausfall und wir sitzen im dunkeln, bei dem Schein der einzigen Kerze des Ladens, die netterweise auf unserem Tisch platziert wurde vom Chef. In der Küche brutzelt unser Essen beim professionellen Schein einer Handylampe und der Gasflamme…
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    Kategorie Allgemein | Keine Kommentare
    
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 3. KOKOSNUSS ALS BODENSCHUTZ
    
    19. Juni 2023 von Valerie Schäfer
    
    
    GUTEN MORGEN
    
    
    
    Aktuell auf der Farm haben wir sehr viele dry Coconuts. Für die die es nicht wissen hier gibts zwei Sorten von Kokosnüssen. Die Eine zum trinken, die ist groß und grün, die wird einem mit einer speziell gebogenen Machete am Straßenrand aufgeschlagen und mit Strohalm serviert. Und dann gibt es noch die trockene Kokosnuss, der Kern dieser Nüsse ist was wir in Deutschland als Kokosnüsse bekommen, normalerweise ist da noch eine ganze Menge trockene, haarige Schale drumherum. Und um diese Schale geht dieser Beitrag heute.
    
    
    
    Es gibt hier sehr viele Kokosnüsse, besonders zu dieser Zeit. Auf der Farm wurden letztens Kokosnüsse geerntet, ein ganzer Anhänger voll. Die Kerne verkaufen wir und die Schalen verwenden wir als Mulch. Diese Schalen halten sehr gut Wasser unter sich, da sie so dick sind schützen sie perfekt vor Sonneneinstrahlung. Wenn ein junger Papayabaum, gerade gepflanzt, in der prallen Sonne steht, stehen seine Chancen nicht so gut, der Baum hat nicht viele Blätter und die wenigen Blätter sind komplett der prallen Sonne ausgeliefert und verlieren sehr viel Wasser, ebenso der Boden rings um die Pflanze herum. Die Pflanze wird zwar von uns gewässert aber die Erde ist in der Sonne, was den Standort perfekt für Gräser oder unseren stark invasiven Freund im Lemon Orchard ,Sphagneticola‘ macht. Dieses Kraut nimmt sich den Lebensraum der Papayapflanze und entzieht ihrem Grund Mineralien und andere wichtige Nährstoffe aber noch viel wichtiger das Wasser. 
    
    
    
    Daher wenn ein Papayabaum gepflanzt wird, wird ringsherum um diesen Baum in einem Kreis die Erde von allen Pflanzen befreit und ein hochstehender Erdring herum gegraben. In diesem Ring legen wir die Kokosnussschalen um die Pflanze herum, sodass der Boden um die Pflanze nicht sein Wasser verliert, vor anderem Pflanzenwachstum geschützt ist und natürlich damit die Papayapflanze selbst genug Lebensraum und Wasser bekommt. 
    
    Das fertig gelegte Muster sieht dann so aus:
    
    In Udavi sind das unsere Schwämme zum putzen.
    
    
    
    Kategorie Arbeit, Garten, Garten, Natur | Keine Kommentare
    
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 4. 3. QUARTALSBERICHT FÜR MEIN FREIWILLIGEN JAHR IN AUROVILLE ~ JONAS
    
    15. Juni 2023 von Jonas Eisner
    
    Hallo alle zusammen und herzlich willkommen zu meinem vorletzten Bericht aus
    Auroville. Wenn ich heute zurück schaue auf die letzten drei Monate so ist
    seitdem mal wieder unglaublich viel passiert. Die Vorstellung, dass es jetzt
    nur noch rund 2,5 Monate sind die mir hier in Auroville bleiben, so
    überkommt mich ein trauriges Gefühl. Deswegen versuche ich mich im Moment
    nicht all zu sehr mit de Zukunft sondern mit dem Jetzt und Hier zu
    beschäftigen. Die letzten drei Monate waren für mich vor allem auf einer
    persönlichen Ebene challenging. Viele Beziehungen die sich verändert haben,
    sich noch immer verändern und auch einige Beziehungen die sich schlichtweg
    dadurch verändert haben, dass Menschen Auroville verlassen haben. Ein
    Gefühl, dass für mich neu ist, aber von dem ich denke das es dennoch ein
    großer Teil Aurovilles ist. Auroville ist durch die vielen Volunteers etc
    eine sich ständig verändernde Gesellschaft und das kommen und gehen von
    Menschen ist ein großer Teil davon. Freunde kommen und gehen zu sehen ist
    vielleicht auch einfach eine Lesson die Auroville einem beibringt. Dennoch
    geht es mir im großen und ganzen sehr sehr gut, Im Moment kann ich nicht
    wirklich laufen, ich habe mir irgendwie am Fuß weh getan ( das lasse ich
    heute mal noch röntgen), aber abgesehen davon bin ich sehr glücklich. Wenn
    ich die Frage etwas weiter öffne also im Rückblick auf die gesamten letzten
    9 Monate so breit die Antwort dennoch die selbe. Mir geht es sehr sehr gut.
    Nach Auroville zu kommen war für mich nicht nur die richtige Entscheidung
    sondern auch das beste was mir hätte passieren können. Ich fühle mich als
    hätte ich mich von vielen Seiten verändert und sei gewachsen an all den
    Herausforderungen die Auroville für mich Bereit hielt und hält. Ich denke
    tatsächlich das auch die Frage nach der für mich größten Herausforderung
    schon in dem Thema mit sich verändernden Beziehungen lag. Ich habe in meinem
    bisherigen Leben häufig an Beziehungen fest gehalten und war auch irgendwie
    immer in der Lage alle Beziehungen so zu beeinflussen, dass sie sich für
    mich befriedigend gestaltet haben. Das hat in Auroville nicht so
    funktioniert. Ich musste lernen, los zulassen, zurück zutreten und
    vielleicht auch einfach mal Dinge passieren lassen und schauen was dann
    passiert, wo ich mich denn danach befinde und fühle. Das war für mich nicht
    einfach, da ich wie bereits erwähnt das bisher in meinem Leben kaum gemacht
    habe. Ein Teil davon ist, dass ich unglaublich Anpassungsfähig bin und das
    genutzt habe um Beziehungen zu meinem Vorteil zu gestalten. In den letzten 3
    Monaten habe ich denke ich angefangen einfach mal ich selbst zu sein und
    meine Bedürfnisse klar zu benennen und ihnen auch zu folgen. Dadurch musste
    ich natürlich mit anschauen, was das mit meinen Beziehungen anstellt und
    auch
    
    akzeptieren wenn es die Beziehung beendet. Das war neu für mich und ganz
    bestimmt nicht einfach. Was das angeht war eine Veränderung in mir selbst
    schon seit langem fällig und ich glaube, dass sich hier für mich etwas
    verändert hat und verändert. Glücklicher weise hat sich das bisher häufig zu
    etwas sehr positiven Entwickelt und ich bin froh diesen Prozess
    durchzumachen.
    In der Isai Ambalam Schule ist gerade Sommercamp, es ist also nur ein
    Bruchteil der Schüler da, was den Schulalltag immens verändert. Ich habe
    diese vergangenen Wochen genutzt um mal andere Dinge mit den Schülern aus
    zuprobieren, zum Beispiel Acroyoga, was einfach sehr sehr cool war und nicht
    nur mir sondern auch den Schülern viel spaß gemacht hat. Ich fühle mich in
    meinem Projekt also sehr wohl und freue mich jetzt tatsächlich nach den
    vergangen drei, recht entspannten Wochen auch wieder auf den etwas genauer
    geplanten und gekanteteren Schulalltag voraus. ( Ich habe im Sommercamp auch
    keinen Englisch Unterricht gegeben, den ich definitiv vermisse). Spannend
    ist auch noch zu erwähnen, das ich bevor ich nach Auroville kam und Anfing
    in der Schule zu arbeiten eine Erwartung an mich selbst und die Schule
    hatte, davon wie produktiv mein Unterricht wie perfekt jede meiner Englisch
    und Sport stunden sein würde. Diese Vorstellung und Erwartung habe ich nicht
    mehr und ich denke es ist super wichtig und interessant dabei zu erwähnen,
    dass auch sonst NIEMAND diese Erwartung an mich hat oder hatte. Hätte ich
    die Möglichkeit mir am Anfang des Jahres etwas zu sagen oder wenn ich
    jemandem einen Tipp für die Arbeit als Lehrer in Isai Ambalam geben könnte,
    dann wäre es mit Sicherheit das: Du bist ein Freiwilliger, du bist kein
    Lehrer. Niemand erwartet, dass du einen bomben Unterricht planst und hältst.
    Insbesondere da du aus einer deutschen Schule kommst und noch nie zuvor eine
    indische Schule besucht oder erlebt hast. Lass dir Zeit anzukommen, schaue
    dir alles an und dann überlege dir was du geben kannst und willst um diesen
    Schülern etwas beizubringen.
    
    Kategorie Allgemein | Keine Kommentare
    
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 5. ES WIRD RENOVIERT!
    
    11. Juni 2023 von Valerie Schäfer
    
    Das Hühnerhaus im Lemon Orchard wird gereinigt. Im Lemon Orchard steht ein Haus aus Holz, ein paar Backsteinen und einem Blätter Dach. Früher lebte in dem Haus ein ehemaliger Mitarbeiter, wie alte Passfotos und verrottende Unterlagen bestätigen. Irgendwann zog er mit seiner Familie aus und das Haus wurde zum Hühner züchten umfunktioniert. Sie wurden in einem Brutkasten aufgezogen und sie lebten im Haus wie auch im gesamten Garten. Das Haus sieht jetzt dementsprechend aus, Federn in den Fugen und Ritzen, alte Impfnadeln und Flächen am Boden und von der Dusche ganz zu schweigen. Die Hühner sind nun auch ausgezogen... wir hatten leider keinen Nutzen mehr für sie x_x. Wie auch immer soll in dem Haus wieder jemand einziehen und  dafür muss es auf Vordermann gebracht werden! Das Chaos is unvorstellbar aber wir Freiwilligen packen gut an.
    
    
    
    Das ist das Haus, zwischen Limetten Bäumen und etwas Chaos Die blaue Box ist
    der Brutkasten Küchen Chaos „Dusche“ halb geputzt die Küche Dachgeschoss
    gibts auch
    
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     * 2. Auroville Volunteer Treffen in Wickenrode
     * Begegnung im Labyrinth – auf dem Pfad der Evolution
     * Village Action aus Deutschland von Damian
   * Emilia Riegel
     * Quartalsbericht und Projektbeschreibung (Auroorchard)
   * Emma
     * eine indische Hochzeit
     * Noch nicht verirrt (zumindest nicht schlimm)
     * Noch keine Kokosnuss auf den Kopf
     * Noch kein Koffer oder Rucksack verloren gegangen (oder geklaut)
   * Felix Pander
     * Ach, ist das schön hier
     * Ein Monat in Indien
   * Flo
     * Hast du dich schon eingelebt?
     * Auch ein Monat in Indien
   * Hanna Robbers
     * 2 Quartalsbericht Hanna Robbers, Botanical Garden
     * Die ersten Monate
   * Henry Schoeller
     * Farmlife
     * Die ersten Tage
   * Holger
     * Holger – Auroville Sports Resource Center (AVSRC)
   * Isabel
     * Pour the Porridge-Eine ungewöhnliche Mittagspause
     * Es Weihnachtet sehr
     * Weihnachten?
     * Wie ich in einen Tollywoodfilm geraten bin…
     * Ein Monat bis Weihnachten …
   * Jan
     * Peravurani
   * Jana
     * Von Kühen am Strand, Affen auf dem Schulhof und Weltwärtslern in
       Auroville
   * Jannes Dirks
     * Binäruhr im Eigenbau
   * Jasper Dechamps
     * Upcycling Studio
   * Johanna
     * Teacherstrip
     * erste Worte…
   * Jola
     * Ich bin kein Speedjunkie (aber Motorrad fahren liebe ich trotzdem)
   * Jonas Eisner
     * 3. Quartalsbericht für mein freiwilligen Jahr in Auroville ~ Jonas
     * 2. Quartalsbericht für mein freiwilligen Jahr in der Isai Ambalam School
     * 1. Quartalsbericht Isai Ambalam School
   * Jonathan
     * Salsa
     * Ein Ausflug nach Tirupati
   * Julia
     * Auroville Geburtstags Lagerfeuer – müde Nasen sitzen im dunkeln
     * Halbzeit
     * Du dum…
     * Bock auf nen Ausflug zum See?
     * An excuse?
   * Justus
     * Playgroup und Udhayam-Evening-School!
     * Wo bin ich hier gelandet? – In Auroville! Teil I
     * 2,5 Monate Indien
   * Kaspar
     * AV-Tage 2018
     * Jetzt für weltwärts 2016/17 bewerben!
     * The Bubble – Where India ends
     * Rückkerherseminar: Plus Minus 5 Minuten
     * Auf Wiedersehen!
   * Kaya
     * Ein Jahr – Zuhause und doch ganz woanders?
     * Das Rückkehrerseminar
     * Interview mit Ribhu und Chandrah von WasteLess
     * Der Geschmack von Mangos
     * Oh, wie schön ist Discipline!
   * Lara Schnellbach
     * A GUIDE TO PONDICHERRY
     * Gingee, oh Gingee
     * Top 3 Highlights der Woche
   * Laura
     * Von einer die auszog, die Einsamkeit zu lernen
     * Ernakulam, du bist so wunderbar!
     * Trip nach Tiruvannamalai – meine kleine Portion Abenteuer
     * Auroville Radio Interview
     * Unsere WG
   * Lee Theobald
     * Erste Eindrücke Auroville/Aikiyam School 2022
   * Leo
     * Heimreisevorbereitungen
     * Vom Instrumentenbauer zum Schreinergehilfen?
     * Tiruvannamalai und Gingee
     * Ein Monat Indien
     * Pondycherry und Alltagsbilder
   * Leon Gfrerer
     * Zwischen Kläranlage und Postamt
   * Loraine
     * 168 Tage
     * Schoenes Deepam!
     * Oh ich hab solche Sehnsucht,…
     * Mehr als ein 1 Monat Indien
     * Indischer Morgen
   * Lucia Lenters
     * Es wird Rund
     * Ein kleiner Reisebericht: Kodaikanal, Kumily und Chinnakanal
     * Let’s talk about…. Herausforderungen und das (Alltags-)Leben in Auroville
     * Schwupps, die ersten 4 Monate rum.
   * Luise von Hagen
     * 3. Quartalsbericht, Luise von Hagen,
     * 2. Quartalsbericht Luise v. Hagen, AVAG
     * Auroville Village Actiongroup
   * Lukas
     * Indischer Fußball – Oxymoron?
     * Oh Boy – Filmkritik
     * Von aufgerissenen Augen und Röntgenstrahlen
   * Lulu
     * Boarding school Gartenprojekt
   * Malina Herbst
     * Meine ersten drei Monate
   * Manuel
     * Poesie auf 2 Rädern
     * Indische Strandimpressionen
     * Leidenschaft
     * 2 kilo
     * Liebes Tagebuch
   * Mareike
     * Ein Wochenende in Mahabalipuram
     * Deepam — Licht für Kinder
     * Ein Kurztrip nach Ooty
   * Max Bröker
     * Der große Regen
     * Die ersten drei Wochen
   * Mira
     * Ein letztes Mal…
     * Indische Millionenstädte
     * An die nächste Generation…
     * Gewohnheit
     * Sommertage
   * Moira
     * Drei Monate
     * Einleben & Erleben
     * Komfortzone ade!
     * Abenteuer Alltag
     * Ein Druck auf den Ohren, Eindrücke auf den Straßen
   * Niklas
     * Blog der 4.
     * Auszüge aus Niki’s Abenteuer
     * Arbeitsplatz Aikiyam
     * Meine Bedenken und wie ich damit umgehe
   * Nina
     * Abmarsch für Garde 10 – eine todernste-historische Betrachtung
     * Wizard zu zweit
     * Stille Nacht
     * 9 Nächte
     * Call it Christmas…
   * Nora
     * Kurzeinblick „so wird gefeiert und so diskutiert“
     * Kurzeinblick „Die Schwierigkeiten des Blog-Schreibens“
     * Matsch und Quiche und Geburtstagskind
     * Kurzeinblick- Was ich im Alltag so erlebe
     * Kurzeinblick: „Mond und Palmen aber krank“
   * Olivia Rabenstein
     * Und schon wieder 3 Monate rum…
     * Ein Bericht über meine ersten Monate an der Udavi School
   * Paula Mayer
     * 2019 – ein frostiger Start
     * Schnipp, Schnapp
     * Fulda sweet Fulda
   * Rick-Marcel Dohlich
     * … and they all lived happily ever after
     * Mirror, Mirror on the wall…
     * Once Upon a time in India
   * Sarah Schöne
     * Eine Zeit voller Abenteuer beginnt
   * Sarah B.
     * Unser Ausflug in die Mangrovenwälder – und die Rückfahrt (November 2016)
   * Sarah Hoffmann
     * Aurovilleleben bisher
   * Theo
     * Coming home?
     * Arbeit auf der Basilikum Farm
     * Wie man einen Ofen baut
     * Begegnungen mit Mutter Natur
   * Valerie Schäfer
     * Alltag von einem Udavimensch
     * Kokosnuss als Bodenschutz
     * Es wird renoviert!
     * Noch ein Bericht übers Farmleben
     * Bericht übers Farmerleben
   * Vince
     * Von drauß‘ vom Walde komm ich her
     * Besuch im Nadakuppam Environmental Education Centre
     * Ein erster Eindruck
   * Vithusan
     * Meine ersten drei Monate…. :)
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