codicon.digitale-sammlungen.de Open in urlscan Pro
138.246.102.22  Public Scan

Submitted URL: http://codicon.digitale-sammlungen.de/
Effective URL: https://codicon.digitale-sammlungen.de/
Submission: On November 02 via api from US — Scanned from DE

Form analysis 0 forms found in the DOM

Text Content

BSB-CodIcon OnlineGefördert durch

Suche

Bildsuche

Expertensuche

Indexsuche

Kombinierte Suche

Blättern

CodIcon Online

Geschichte

ArchIcon

Datenmodell

Anlage/Benutzung

Suchhinweise

Bibliographie

Kontakt

Impressum

Datenschutzerklärung

Barrierefreiheit

Nutzungsbedingungen


BSB - CODICON ONLINE


CODICON ONLINE - EINFÜHRUNG

CodIcon online entstand als elektronischer Katalog zu einem mit Cod.icon., d.h.
„Codices iconographici“ bezeichneten Fonds von Handschriften der Bayerischen
Staatsbibliothek. Dieser Fonds birgt einen Sondertypus von repräsentativen
vielfach großformatigen Handschriften, Einzelblattsammlungen und Hängetafeln,
der sich mit dem klassischen Begriff der "illuminierten Handschrift" nicht
beschreiben lässt, der für mit Bildseiten, historisierten Initialen und auch
Textillustrationen geschmückte mittelalterliche (Text-)Handschriften benutzt
wird. Die „ Codices iconographici“ sind Bilderhandschriften und Bildsammlungen
ohne oder nur mit erklärendem Text, also Sachbilderbücher. Ihrem Charakter nach
sind es repräsentative Kunstkammerstücke, wie sie eher im Bestand eines
Grafik-Kabinetts zu vermuten wären als in der Bibliothek, in die sie aus
historischen Gründen gelangten.

Aufschluss über den Inhalt gibt auch die fachliche Ordnung, nach dem das 1835
von Johann Andreas Schmeller angelegte Repertorium die Handschriften,
Einzelblätter und Wandtafeln des Fonds gegliedert hat, nämlich nach den
folgenden Sachgruppen:

 * Architektur (siehe auch den zum Bestandsverzeichnis neuzeitlicher
   Architekturhandschriften der BSB erweiterten Themenkatalog ArchIcon )
 * Astronomie
 * Bildnisse
 * Botanik
 * Genealogie
 * Geographie
 * Heraldik
 * Hippologie
 * Kostüme
 * Kriegswesen
 * Siegel
 * Varii
 * Zoographie



Die Gegenstände sind sowohl zum Zweck der Information wie auch mit ästhetischem
Anspruch wiedergegeben. Viele der Bilder weisen sehr hohes künstlerisches Niveau
auf, z.B.:

 * Hans Mielichs „Kleinodienbuch“ (Cod.icon. 429, 16. Jh.),
 * die Turnierdarstellungen Hans Burgkmairs d.Ä. und seines Sohnes, Hans
   Burgkmair d.J. (Cod.icon. 403, 16. Jh.),
 * weitere Fecht- und Zeugbücher des 16. Jahrhunderts (z.B. Cod.icon. 393(1),
 * die Vorzeichnungen Joachim Sandrarts zur „Teutschen Academie“ (Cod.icon. 366,
   17. Jh.).



Unter den wissenschaftsgeschichtlich bedeutenden taxonomische Werken sind die
Insektenzeichnungen August Johann Rösels von Rosenhof bemerkenswert (Cod.icon.
36-48, 18. Jh.). Zeichnungen zur Architekturtheorie und Bauentwürfe sind in
Autographen von Sebastiano Serlio als Repräsentanten der italienischen Tradition
vertreten (Cod.icon. 189, Cod.icon. 190). Jacques Androuet Du Cerceau (Cod.icon.
191) und später Pierre Alexis Delamair (Cod.icon. 187) und Thomas Gobert
(Cod.icon. 188) sind Repräsentanten der französischen Bautradition. Im Bestand
findet sich ferner umfangreiches Zeichnungsmaterial zur Baugeschichte Münchens
im 19. und auch 20. Jahrhundert mit Plansammlungen der bedeutendsten
Architekten.

Unter den handgezeichneten Karten und Atlanten der Genueser, portugiesischen und
englischen Schule ragt ein venezianischer Portulan des 15. Jahrhunderts heraus
(Cod.icon. 130). Enthalten sind bedeutende Festungspläne des 16. Jahrhunderts
und jüngere Heeresaufstellungen. Ein seltenes frühes Bruderschaftsbuch des
Jülicher Hubertusorden (Cod.icon. 318) und ein Armorial der Mitglieder des
Ordens vom Goldenen Vlies (Cod.icon. 285) gehören zum umfangreichen Bestand im
Sammlungskontext interessanter Wappen-, Stammbücher und –tafeln. Der Fonds
enthält außerdem Kostümbücher mit exotischen Trachten und auch Uniformen,
Künstlerskizzenbücher, Karikaturen und Kinderbuchillustrationen.

Das Repräsentative, das wissenschaftlich und technisch Fortschrittliche und das
Kurios-Exotische des Bestandes erklärt sich nicht zuletzt aus der Provenienz des
Grundstocks des Fonds, den fürstlichen Büchersammlungen an den Höfen in München
(circa 30) und Mannheim (circa 60) mit dem Schwerpunkt der Entstehungszeit
zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert. Informationen zur Geschichte des Bestandes
finden Sie hier .

Seit 2007 steht die digitale Publikation der "Codices iconographici" der
Öffentlichkeit in der Form zu Verfügung, wie sie im Rahmen eines Projektes der
Deutschen Forschungsgemeinschaft bearbeitet wurde: Alle Objekte sind durch die
Konversion des alten Repertoriums verzeichnet und recherchierbar. Neuerwerbungen
werden hier laufend nachgetragen. Die rund 130 vor 1650 entstandenen Objekte
wurden neu beschrieben und mit digitalen Bildern präsentiert (Bearbeitung:
Marianne Reuter unter Mitarbeit von Dorothee Brero-Schreiner und Dr. Maja
Eilhammer. Digitalisierung: Gundula Niemeyer).

2009-2015 wurde CodIcon Online unter dem Namen ArchIcon um einem Katalog aller
handschriftlichen Werke zur Architektur in der Bayerischen Staatsbibliothek
erweitert. Hier wurden Neubeschreibung und Digitalisierung über die bisher
geltende zeitliche Begrenzung auf frühneuzeitliche Projekte hinaus auf alle
Codices iconographici aus dem Sachbereich Architektur ausgedehnt. Auch wurde der
Gesamtbestand der BSB an handgezeichneten Architectonici aus allen Fonds
einbezogen. So entstand ein Bestandskatalog zur Architekturzeichnung der BSB,
die unter dem Begriff "Codices iconographici" als Typus von Bilderhandschriften
treffend bezeichnet ist. Die Objekte befinden sich zum Teil nicht im Fonds
Cod.icon.; daher wird dieser Bestand mit dem Namen "ArchIcon" gekennzeichnet
(Bearbeitung: Birgit-Verena Karnapp und Marianne Reuter unter Mitarbeit von
Dorothee Brero-Schreiner. Digitalisierung: Bernd Steiner).

Zu diesem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt
informieren Sie sich bitte hier .

Informationen zu Recherche und Ausgabeformen erfahren Sie hier .