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ROTES NOWAWES

Geschichtswerkstatt

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   * Karl Liebknecht in Potsdam und Nowawes
   * Von der Weberkolonie zum Roten Nowawes
   * Die Fahne des RFB Potsdam – woher sie kam – was aus ihr wurde
   * Das Ende der Demokratie – der Februar 1933
   * Kommunalpolitiker:innen in Nowawes im Jahr 1933
   * 50 Jahre Grabstätte von Herbert Ritter
   * Novemberrevolution 1918
   * Zum Antikriegstag
   * Die Bildung einer organisierten Arbeiter*innenklasse in Nowawes
   * Martha Ludwig und das Mädchen Krümel
   * Paul Neumann – Ein Kampf für Gleichheit, Freiheit und Sozialismus.
   * Die Nowaweser Industriebetriebe
   * Die Befreiung von Babelsberg im April 1945
   * Soziales und Wohnen Untermenü anzeigen
     * Das Obdachlosenheim in Nowawes
     * Wohnungsnot als soziales Problem
     * Die Konsumgenossenschaft im Roten Nowawes
     * 100 Jahre Teuerungsunruhen von Nowawes
   * Kultur und Sport Untermenü anzeigen
     * Die Kneipe als Ort der Freizeit und Politisierung
     * Arbeiter*innensport und -fußball
     * Max Graupner – Vorsitzender des ASV Concordia 06 Nowawes
     * Das Arbeiter-Sport- und Kultur-Kartell Nowawes
   * Spanienkämpfer Untermenü anzeigen
     * Der „rote Taxifahrer“ Paul Kühne
     * Walter Junker
   * Das Frühjahr 1921: Geburtsstunde der Roten Hilfe

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DAS ROTE NOWAWES

Der Ort Nowawes steht für eine Mitte des 18. Jahrhunderts gegründete
Weberkolonie, in dem der preußische König Friedrich der II. böhmische
Weberfamilien in der Nähe Potsdams für die Seidenherstellung und Textilindustrie
ansiedeln wollte. Der Name „Nowawes“ ist daher slawischen Ursprungs für „Nová
Ves“ und bedeutet zu Deutsch „Neues Dorf“.

Schon zu den Zeiten der Weber*innen waren die Arbeits- und Lebensbedingungen
schlecht und die Familien von sozialen Problemen wie Armut betroffen. Immer
wieder kam es zu Weberaufständen. Mit der Industrialisierung entstanden große
Fabriken der Textilindustrie, die nach und nach die Hauswebstühle in den
typischen Weberhäusern ersetzten. Der Begriff „Rotes Nowawes“ tauchte erstmals
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wegen der Aufmüpfigkeit seiner
Bewohner*innen auf.

Der Niedergang der Textilindustrie in Nowawes sorgte für eine Transformation der
Industrie, so dass sich ab 1899 vor allem der Maschinenbau mit der
Lokomotivfabrik Orenstein & Koppel als Zugpferd sowie die Metallindustrie, aber
auch die chemische Industrie und Filmindustrie durchsetzen. Nowawes und
Neuendorf, ein Angerdorf südlich von Nowawes, wuchsen stark, doch die sozialen
Problemlagen verschärften sich durch Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit und fehlende
soziale Infrastruktur.

Mit dem Entstehen der Fabriken in Nowawes und entlang der Großbeerenstraße in
Neuendorf bildete sich eine Arbeiter*innenklasse heraus und mit ihr eine starke
politische Organisierung. Im Zuge des Ersten Weltkrieges, der Wirtschaftskrisen,
der polarisierenden politischen Lage der Weimarer Republik sowie der Nähe zur
völlig gegensätzlichen ehemaligen preußischen Garnison- und Residenzstadt
Potsdam, waren politische und soziale Kämpfe nun an der Tagesordnung.

Während Potsdam für eine traditionelle Beamten- und Soldatenkultur stand,
geprägt durch das königliche und militaristische Preußen, entwickelte sich auf
der anderen Seite der Havel eine starke Arbeiter*innenbewegung heraus, die
parteipolitisch vor allem in der SPD, USPD und später in der KPD sowie in einer
Vielzahl von Kultur-, Sport- und Wohlfahrtsvereinen organisiert war. Das „Rote
Nowawes“ machte seinem Namen alle Ehre. Sich hier zu den Nationalsozialisten zu
bekennen, konnte durchaus gefährlich für das leibliche Wohl sein.

Im Jahr 1907 vereinigten sich Neuendorf und Nowawes, welches im Jahr 1924
Stadtrecht erhielt. Die Stadt Nowawes wuchs 1938 mit der Villenkolonie
Neubabelsberg weiter, doch der alte Name verschwand, einerseits aufgrund seines
slawischen Ursprungs, der den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge war,
andererseits aufgrund der Reputation als Rotes Nowawes durch die starke
Arbeiter*innenbewegung. Die Stadt erhielt den Namen Babelsberg. Sie war die
größte Stadt im Landkreis Teltow, bis sie am 1. April 1939 in die kreisfreie
Stadt Potsdam eingegliedert wurde.

Heute erinnert kaum noch etwas an das Rote Nowawes, eine politische Bezeichnung
und auch Würdigung, mit der neben dem „Roten Wedding“ im nahen Berlin nur ganz
wenige Orte aufwarten können. Lange erinnerten lediglich die Straße „Alt
Nowawes“ und später der im Jahr 2006 neugegründete Fußballverein Concordia
Nowawes an den ursprünglichen Namen und an die Tradition des
Arbeiter*innensports. Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes will die Historie
neu beleben und erfahrbar machen.


AKTUELLES


Veröffentlicht am Juli 15, 2024Juli 16, 2024


20. JULI 1944 – DER UNBEKANNTE ARBEITERWIDERSTAND IN BABELSBERG

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. lädt am 20.07.2024 per Fahrrad zu
einer Spurensuche des Arbeiterwiderstandes in Potsdam-Babelsberg im Umfeld von
Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Henning von Tresckow ein. Treffpunkt:
S-Bahnhof Griebnitzsee, Seeseite, 15.00 Uhr. Ziel: S-Bahnhof Babelsberg.

Veröffentlicht am Juli 1, 2024


BABELSBERGER KIEZTREIBEN

Zum 3. Mal findet am Samstag, den 27.07.2024, ab 14 Uhr das Stadtteilfest
BABELSBERGER KIEZTREIBEN statt – dieses Mal auf dem wunderschönen Neuendorfer
Anger. Das AWO Kulturhaus Babelsberg ist einer der Kooperationspartner, die
finanzielle Förderung ist durch die LH Potsdam und die ProPotsdam gegeben. Auch
die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. ist mit dabei, wieder mit …

„Babelsberger Kieztreiben“ weiterlesen

Veröffentlicht am Juni 30, 2024Juli 1, 2024


CONCORDIA-SOMMERFEST

Am Samstag, den 13.07.24, gibt es ab 16 Uhr ein Concordia-Sommerfest auf der
Sandscholle in Babelsberg. Neben Verpflegung, Infoständen, Kinderspaß gibt es
auch einen Infostand der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. mit historischen
Fotos, unter anderem von Concordia. Der Klassiker wird allerdings ein
OLD-STAR-GAME sein, bei dem verdienstvolle Personen Fußball spielen.


ORTE

Vollbildanzeige


ÜBER UNS

Wer sind wir?

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e. V. bildete sich im Jahr 2018 als ein
loser Zusammenschluss von geschichtsinteressierten Personen, mit dem Ziel, die
Geschichte der früheren Industriestadt Nowawes, dem heutigen Babelsberg,
insbesondere der „kleinen Leute“ und ihrer politischen und soziokulturellen
Organisationen zu erforschen und der interessierten Öffentlichkeit
nahezubringen. Wir kommen aus unterschiedlichen organisierten und
nichtorganisierten politischen und zivilgesellschaftlichen Zusammenhängen, zum
Beispiel aus Parteien und Gruppen wie der Wählergruppe DIE aNDERE oder Parteien
wie DIE LINKE und SPD. Nach Jahren der Arbeit und Recherche sowie nach diversen
Führungen und Veranstaltungen gründete sich im Jahr 2022 schließlich unser
Verein, der gemeinnützig ist und seit 2023 im Vereinsregister unter der Nummer
VR 9550 P eingetragen ist.

Den Ruf des „Roten Nowawes“ aus der Kaiserzeit und der Weimarer Republik
aufnehmend – auch als Kontrapunkt zur weitgehend konservativ-preußisch geprägten
Geschichte der alten Stadt Potsdam – wollen wir das Besondere dieser
Arbeiterstadt zwischen den beiden preußischen Residenzen Berlin und Potsdam für
die heutigen und künftigen Generationen erlebbar gestalten. Wir denken, dass die
Organisierung der Arbeiter:innenbewegung, die sozialen Kämpfe und Problemlagen,
der Widerstand gegen den Nationalsozialismus, aber auch deren Scheitern, in all
ihrer Hoffnungen und Irrungen für das Heute viel Nachdenkenswertes bereithält.

Was machen wir?

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes will über digitale Hilfsmittel, aber auch
über klassische Formen der Erinnerungs- und Bildungsarbeit die Geschichte des
Roten Nowawes für die individuellen Bedürfnisse der interessierten Personen
erlebbar gestalten. Hierbei thematisieren wir in regelmäßigen Treffen bestimmte
Ereignisse, Orte und Personen, vor allem in der Zeit der Industrialisierung bis
zum Jahr 1945.

Wir organisieren Führungen, Veranstaltungen und Ausstellungen und sind bei
öffentlichen Stadtteilfesten anzutreffen. Wir arbeiten unter anderem mit
Schulklassen und anderen lokalen und regionalen Institutionen zusammen. Durch
unsere Arbeit wollen wir die Geschichte des Roten Nowawes mehr im Stadtbild des
Stadtteils verankern.

Wie arbeitet der Verein?

Auf unserer Homepage informieren wir regelmäßig über die Vereinstätigkeiten und
unsere Arbeit. Unser Verein besteht aus einem dreiköpfigen Vorstand und seinen
Mitgliedern. Selbstverständlich sind auch neue Mitglieder, die uns aktiv oder
passiv bei unserer Arbeit unterstützen möchten, jederzeit gerne willkommen.
Unsere regelmäßigen Treffen führen wir hauptsächlich im Heidehaus durch, wo wir
auch postalisch zu erreichen sind. Am besten sind wir über den E-Mail-Kontakt zu
erreichen oder Sie sprechen uns auf unseren Veranstaltungen an.

Wie können Sie unterstützen?

Für die erinnerungspolitische Arbeit brauchen wir ihre Unterstützung. Wir sind
immer auf der Suche nach Informationen zu Ereignissen und Personen aus Nowawes.
Außerdem suchen wir Dokumente, Fotos und sonstige Materialien, welche die
Geschichte des Roten Nowawes darstellen. Wir leben von unseren
Mitgliedsbeiträgen und der ehrenamtlichen Arbeit. Auch mit einer Spende (DE52
1605 0000 1000 6564 69 bei der MBS Potsdam) können sie uns gern unterstützen,
wir sind als gemeinnützig vom Finanzamt Potsdam anerkannt. Für eine
Mitgliedschaft kontaktieren Sie uns gerne.

Heimstätte und Postadresse:

Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e. V.
c/o Heidehaus
Großbeerenstraße 98a
14482 Potsdam

E-Mail: kontakt@rotes-nowawes.de

E-Mail
kontakt ät rotes-nowawes.de

Instagram
instagram.com/rotes_nowawes/

Facebook
facebook.com/gwrotesnowawes/
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