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Paulownia – der schnellst wachsendste Edelholzbaum der Welt
Stand: 03.06.2024

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Die schöne laubabwerfende Paulownia, welche als schnellstwachsendster
Edelholzbaum bekannt

ist, findet Ihren Ursprung in Asien. Auf Grund ihrer guten Eigenschaften erfreut
sie sich immer

größerer Beliebtheit.



Es gibt etwa 7 Paulownia-Arten. Alle Arten sind im östlichen und zentralen China
heimisch.



Hier die wohl drei bekanntesten Arten:

Die Paulownia fortunei (Temperaturen: ca. -13 °C bis + 45 °C), mit besonders
ausgeprägter

Gradschaftigkeit, schnellem Wachstum und kleiner Krone kommt vor allem im Süden
Chinas vor.



Die Paulownia tomentosa (Temperaturen: ca. -21 °C bis + 38 °C) ist in
Deutschland meist als

Blauglockenbaum bekannt. Tomentosa ist ein Paulownia Wildwuchs mit großer Krone.
Sie ist mehr

im Norden Chinas verbreitet. Daher zeichnet sie sich durch ihre hervorragende
Kälteresistenz aber

auch durch eine starke Verastung aus.



Die Paulownia elongata (Temperaturen: ca. -19 °C bis + 40 °C ) ist ebenfalls
kälteresistenter als

die Paulownia fortunei, wächst aber schneller als die Paulownia tomentosa.



Wachstumseigenschaften und Verwendung:

Die Paulownia ist ein Pfahlwurzler und nimmt dem Boden um sie herum, kaum etwas
weg. Bei einem günstigen Standort, wie in Asien und ähnlichen Klimazonen, hat
sie einen Jahreszuwachs von bis zu 5 m. Nach 6-10 Jahren hat sie eine
Gesamtgröße von 15-23 m und einen Stammdurchmesser von 25-45 cm in Brusthöhe
erreicht. Je nach Standort, örtlichen Gegebenheiten, Witterung, Pflege und Art
der Paulownia geht man auch in Deutschland von 12-14 Jahren aus, bis sie eine
solche Größe erreicht.

 

Im ersten Jahr bekommt der Baum bis zu 60 cm große Blätter. Diese sind wegen
ihrer Zusammensetzung bestens als Tierfutter für Pflanzenfresser geeignet. Die
Blätter enthalten ca. 19% Proteine und haben ähnliche Eigenschaften wie Luzerne.
Zusätzlich enthalten sie Stoffe, die einen positiven Einfluss auf Leber, Nieren
und Galle, sowie eine gute Wirkung bei Atemnot haben. In China sind diese
Eigenschaften schon längst bekannt. Die Verwendung der Blätter in der Kosmetik
ist in asiatischen Ländern genauso alt, wie ihre medizinische Anwendung.

 

Je größer die Krone wird, desto kleiner werden die Blätter. Die Blütenfarbe der
Paulownia ist leicht rosa bis violett. Ab dem vierten Jahr bildet die Paulownia
sehr schöne große Blütenrispen, welche essbar sind und sehr guten Honig geben.
Die Blütezeit in Deutschland ist vierwöchig und von Mai bis Juni.

 

Die Paulownia benötigt keine erneute Bepflanzung. Selbst bei niedrigem
Abschneiden wächst vom Stamm ein neuer Setzling, der sogar schneller wächst, da
das Wurzelsystem der Pflanze schon entwickelt ist. Daher wird die Paulownia auch
Phönix Baum genannt.



Holzeigenschaften:

Eine der interessantesten Eigenschaften der Paulownia ist ihr einzigartiges
Holz.



Was beim Paulownia-Holz als Erstes auffällt, ist dass es bemerkenswert leicht
ist. Daher ist es

nicht verwunderlich, dass es gerne in der Automobilindustrie, beim Schiffsbau
oder für den Aufbau von Flugzeugkonstruktionen verwendet wird.



Zwei andere Eigenschaften sind der geringe Feuchtigkeitsgehalt und der hohe
Flammpunkt,

welcher bei ca. 425 °C liegt. Das Holz hat einen Wassergehalt von etwa 10-12 %.
Ist es erst mal

getrocknet, nimmt es wegen seiner festen Faserstruktur und besonderen
Zellstruktur kaum Wasser auf.



Durch diese besonderen Eigenschaften ist das Holz für unterschiedlichste Sparten
geeignet. Es

wird gerne für Surfbretter, Snow-Boards und Ski aber auch für Bodenbeläge,
Jalousien, Möbel und Saunen verwendet. Auch für das Transportwesen (z.B. für
Paletten) ist es auf Grund seines

geringen Gewichts sehr interessant. Paulownia-Holz hat sehr gute akustische
Eigenschaften,

weshalb es immer häufiger für die Herstellung von Musikinstrumenten eingesetzt
wird.

 

Obwohl das Holz oberflächlich sehr weich ist, zählt es durch seine feste
Faserstruktur zu den Harthölzern. Interessant ist auch, dass sich im
Paulownia-Holz Tannine befinden, welche das Holz beständig gegen Holzwürmer und
Thermiten machen.



Die Paulownia in Europa:

1830 wurde der Chinesische Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) nach Europa
eingeführt.

Seit dem späten 19. Jahrhundert ist er auch in Deutschland nachgewiesen.



Der Würzburger Naturforscher und Arzt Philipp Franz von Siebold brachte die
Paulownia

nach Europa. Philipp Franz von Siebold stand in niederländischen Diensten und
benannte den Baum nach der niederländischen Kronprinzessin und späteren Königin
Anna Pawlowna, der Tochter des russischen Zaren Paul I.

 

Die Paulownia war auch der Lieblingsbaum von Kaiser Franz Joseph, welcher ihn in
allen Ländern des damaligen Österreichischen Kaiserreichs zahlreich als Park-
und Zierbaum anpflanzen ließ. Auf Grund dessen wird der Baum auch Kaiserbaum
betitelt.

 

In Japan wird Ästhetik und Symbolik geliebt, so wird die Paulownia auf Grund
ihres schimmernden Holzes hier auch Smaragdbaum genannt und ziert sogar das
Wappen des japanischen Premierministers sowie die japanische 500-Yen-Münze.

In Japan wurde das Holz zur Möbelanfertigung von Kisten, in denen die Kimonos
(das wertvollste in einem japanischen Haus) aufbewahrt wurden oder sogar für den
Bau von ganzen Häusern verwendet. Diese Tradition, welche noch heute bewahrt
wird, gründet auf der schweren

Entflammbarkeit des Paulownia-Holzes.



Eine andere Tradition ist, bei der Geburt einer Tochter eine Paulownia – in
Japan auch Kiri genannt – zu pflanzen. Nachdem der Baum sehr schnell wächst, hat
er bis das Mädchen heiratet, bereits eine beträchtliche Größe erreicht. Er wird
dann zu ihrer Hochzeit gefällt und das Holz zur Herstellung einer Kommode, in
der sie ihre Kimonos aufbewahren kann oder für die Aussteuer verwendet.

 

In der Baumsymbolik gilt die Paulownia wegen ihrer hohen
Wachstumsgeschwindigkeit in China, Japan und Korea als ein Symbol für
Fruchtbarkeit und Glück.

 

Dies geht auf eine Legende zurück, wonach der Kaiserbaum der Sitz des mystischen
Vogels Phönix - der verbrennt und aus seiner Asche neu entsteht - war. Dies
steht für die ewige

Wiedergeburt der Seele. Phoenix soll sich auf seinen Flügen nur auf einem
Kaiserbaum

niedergelassen haben.



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