de.wikipedia.org Open in urlscan Pro
2a02:ec80:300:ed1a::1  Public Scan

Submitted URL: http://shoa.de/
Effective URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust
Submission Tags: tranco_l324
Submission: On May 16 via api from DE — Scanned from DE

Form analysis 1 forms found in the DOM

/w/index.php

<form action="/w/index.php" id="searchform" class="vector-search-box-form">
  <div id="simpleSearch" class="vector-search-box-inner" data-search-loc="header-navigation">
    <input class="vector-search-box-input" type="search" name="search" placeholder="Wikipedia durchsuchen" aria-label="Wikipedia durchsuchen" autocapitalize="sentences" title="Durchsuche die Wikipedia [alt-shift-f]" accesskey="f" id="searchInput">
    <input type="hidden" name="title" value="Spezial:Suche">
    <input id="mw-searchButton" class="searchButton mw-fallbackSearchButton" type="submit" name="fulltext" title="Suche nach Seiten, die diesen Text enthalten" value="Suchen">
    <input id="searchButton" class="searchButton" type="submit" name="go" title="Gehe direkt zu der Seite mit genau diesem Namen, falls sie vorhanden ist." value="Artikel">
  </div>
</form>

Text Content

Wiki Loves Earth

Fotografiere die Natur für
Wikipedia und gewinne!




HOLOCAUST

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie



Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter
Holocaust (Begriffsklärung) aufgeführt.
Schoa ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter
Schoa (Begriffsklärung) aufgeführt.
Foto vom Torhaus des KZ Auschwitz-Birkenau. Aufgenommen von der Zugrampe im
Inneren des Lagers durch Stanisław Mucha, Februar/März 1945 Leichenverbrennung
durch das Sonderkommando KZ Auschwitz-Birkenau, fotografiert von Alberto Errera,
August 1944

Der Holocaust [ˈhoːlokaʊ̯st, holoˈkaʊ̯st, englisch ˈhɒləkɔ:st] (englisch, aus
altgriechisch ὁλόκαυστος holókaustos, deutsch ‚vollständig verbrannt‘) oder die
Schoa (auch Schoah, Shoah oder Shoa; hebräisch הַשּׁוֹאָה haSchoa für „die
Katastrophe“, „das große Unglück/Unheil“) war der nationalsozialistische
Völkermord an 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen Juden während des Zweiten
Weltkriegs, rund zwei Drittel aller damals lebenden europäischen Juden.

Der endgültige Entschluss zur Ermordung aller Juden fiel im Verlauf des
Vernichtungskrieges gegen die UdSSR ab dem Sommer 1941. Deutsche und ihre Helfer
verfolgten daraufhin bis 1945 das Ziel, alle Juden im deutschen Machtbereich
systematisch zu ermorden, ab 1942 auch mit industriellen Methoden. Dieses
Menschheitsverbrechen gründete auf dem staatlich propagierten Antisemitismus und
der entsprechenden rassistischen Gesetzgebung des NS-Regimes.


INHALTSVERZEICHNIS

 * 1 Bezeichnungen
 * 2 Vorgeschichte
   * 2.1 Ziele des Nationalsozialismus
   * 2.2 Judenverfolgung im Deutschen Reich 1933–1939
   * 2.3 Bedingungen
 * 3 Verlauf
   * 3.1 Eskalation während des Krieges
   * 3.2 Erste Massenmorde und Deportationen
   * 3.3 Ghettoisierung
   * 3.4 Deportationspläne
   * 3.5 Entschlussbildung
   * 3.6 Systematische Massenerschießungen
   * 3.7 Vernichtungslager
   * 3.8 Europaweite Judenvernichtung
     * 3.8.1 Beginn systematischer Deportationen
     * 3.8.2 Benelux-Staaten
     * 3.8.3 Bulgarien
     * 3.8.4 Deutschland
     * 3.8.5 Frankreich
     * 3.8.6 Italien
     * 3.8.7 Griechenland
     * 3.8.8 Kroatien
     * 3.8.9 Polen
     * 3.8.10 Rumänien
     * 3.8.11 Serbien
     * 3.8.12 Skandinavien
     * 3.8.13 Slowakei
     * 3.8.14 Sowjetunion
     * 3.8.15 Tschechien
     * 3.8.16 Ungarn
   * 3.9 Schlussphase
 * 4 Gesamtzahlen jüdischer Opfer
 * 5 Täter
 * 6 Holocaustkenntnis während der NS-Zeit
   * 6.1 Deutsches Reich
   * 6.2 Alliierte
 * 7 Widerstand und Rettungsversuche
   * 7.1 Juden
   * 7.2 Nichtjüdische Deutsche
   * 7.3 Besetzte oder verbündete Staaten
   * 7.4 Schweiz
 * 8 Befreiung der Lager durch Alliierte
   * 8.1 1944
   * 8.2 1945
   * 8.3 Versorgung der Überlebenden, Rückführung und Auswanderung
 * 9 Folgen
   * 9.1 Traumatisierung der Überlebenden
   * 9.2 Juristische Aufarbeitung
   * 9.3 Entschädigungen
   * 9.4 Kirchliche Aufarbeitung
   * 9.5 Ursachenforschung
   * 9.6 Leugnung und Verharmlosung
   * 9.7 Mahnung und Erinnerung
   * 9.8 Künstlerische Verarbeitung
   * 9.9 Filme
 * 10 Literatur
 * 11 Weblinks
 * 12 Einzelnachweise


BEZEICHNUNGEN

→ Hauptartikel: Holocaust (Begriff)

Die Nationalsozialisten nannten ihr Ziel, Europa „judenfrei“ zu machen, seit
1940 offiziell „Endlösung der Judenfrage“. Seit 1941 umschrieb dieser Ausdruck
zur Tarnung ihre systematischen Judenmorde. Er wird oft in historischen Werken
darüber zitiert. Auch der nach außen hin häufig gebrauchte Begriff „Umsiedlung“
diente der Verschleierung der NS-Verbrechen.

Im deutschen Sprachraum wurde der Genozid (bzw. Demozid) seit Mai 1945 als
Judenvernichtung, Judenmord oder Massenmord an den europäischen Juden
bezeichnet. Infolge des ersten Frankfurter Auschwitzprozesses bürgerte sich seit
1963 auch Auschwitz, der Name des größten nationalsozialistischen
Vernichtungslagers (KZ Auschwitz-Birkenau), als symbolische Bezeichnung für das
gesamte Geschehen ein.

Die heute übliche Bezeichnung Holocaust leitet sich vom altgriechischen Adjektiv
ὁλόκαυστος holókaustos ab, das „vollständig verbrannt“ bedeutet; das Neutrum τὁ
ὁλόκαυστον to holókauston bezeichnet ein vollständig auf Altären verbranntes
Tieropfer. Seit etwa 1600 bezeichnete das englische Wort Holocaust auch
Feuertode, seit etwa 1800 auch Massaker, seit 1895 auch ethnische Massaker wie
den späteren Völkermord an den Armeniern. Erstmals für Adolf Hitlers
Vernichtungsplan an den Juden verwendete die britische Tageszeitung News
Chronicle das Wort im Dezember 1942, allerdings noch ohne Kenntnis der
NS-Vernichtungsmethoden. In seiner Ausgabe vom 7. Mai 1945 berichtete das
US-amerikanische Magazin Life über das Massaker von Gardelegen und bezeichnete
es als The Holocaust of Gardelegen.[1] Bis 1972 wurde es in der
Geschichtswissenschaft der Vereinigten Staaten dafür üblich. Seit 1978
verbreitete die Fernsehserie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss es in
vielen weiteren Staaten, darunter in der Bundesrepublik Deutschland. Seither
wird der Begriff meist auf die systematische Ermordung der europäischen Juden
begrenzt. Manchmal schließt er auch den Porajmos, den Völkermord an mehreren
hunderttausend Roma ein, welche die Nationalsozialisten als „Zigeuner“ ebenfalls
zur „minderwertigen Fremdrasse“ erklärten und ausrotten wollten.[2] Nur selten
wird er auf die gesamte nationalsozialistische Vernichtungspolitik bezogen.

Die Bezeichnung der Judenvernichtung als „Holocaust“ wurde wegen der Herkunft
des Wortes aus dem religiösen Opferkult und der früheren Verwendung im
christlichen Antijudaismus oft als problematisch angesehen.[3] In Israel und im
Judentum wird das Verbrechen seit 1948 als Shoa („Katastrophe“, „großes
Unglück“) bezeichnet. Daran erinnert seit 1959 der Gedenktag Jom haScho’a. Seit
1985 wird das hebräische Wort auch in Europa für den Holocaust verwendet.
Jüdische Theologen bezeichnen das Ereignis mitunter als dritten Churban
(hebräisch: „Vernichtung“, „Verwüstung“) und deuten es damit wie die beiden
Zerstörungen des Jerusalemer Tempels (586 v. und 70 n. Chr.) als eine alle
Nachfahren der Israeliten, also alle Juden betreffende Großkatastrophe.[4]

„Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, „Kriegsverbrechen“, „Völkermord“ und
„Holocaust“ werden häufig fälschlicherweise als Synonyme verwendet. Bei den
ersten drei Begriffen handelt es sich um Rechtsbegriffe, die zugleich
wissenschaftliche Kategorien sind.[5]

 * „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ sind breit angelegte oder systematische
   Übergriffe auf die Zivilbevölkerung. Im Völkerrecht stellen sie einen
   Oberbegriff dar, unter den sowohl „Kriegsverbrechen“, „Verbrechen gegen den
   Frieden“, als auch „Völkermord“ fallen.
 * Kriegsverbrechen sind kriminelle Handlungen, die während eines bewaffneten
   Konflikts begangen werden und die vor allem gegen die Genfer Konventionen
   verstoßen.
 * Als Völkermord wird die koordinierte und geplante Zerstörung einer Gruppe von
   Menschen bezeichnet, wobei diese „Gruppe“ von den Tätern definiert wird.

Siehe auch: Völkermorde in der Geschichte


VORGESCHICHTE

Zu den historischen Voraussetzungen des Holocaust gehört der moderne
Antisemitismus, der seit etwa 1870 in Europa entstand und seinerseits eine lange
Vorgeschichte im christlichen Antijudaismus hatte. Zu den Entstehungs- und
Aufstiegsbedingungen des Nationalsozialismus gehören vor allem der Erste
Weltkrieg 1914–1918 und die Weltwirtschaftskrise 1929–1932.


ZIELE DES NATIONALSOZIALISMUS

Die 1919 gegründete NSDAP strebte mit ihrem 25-Punkte-Programm die Ausgrenzung
und Vertreibung der Juden aus der deutschen „Volksgemeinschaft“ an.[6] Adolf
Hitler hatte schon 1919, vor seinem Parteibeitritt, die „Entfernung der Juden
überhaupt“ zum politischen Ziel eines solchen Staates erklärt. In einem
Interview mit einem katalanischen Journalisten vom November 1923 erklärte er,
sämtliche Juden Deutschlands umzubringen, „wäre natürlich die beste Lösung“. Da
dies aber nicht möglich sei, bleibe als Lösung nur die Massenvertreibung.[7] In
seiner zweiteiligen Programmschrift Mein Kampf (1925/1926) sowie seinem
unveröffentlichten Zweiten Buch (1928) führte er seinen Rasse-Antisemitismus
aus, befürwortete Massenmorde an Juden im Falle eines neuen Weltkriegs und
erklärte die Vernichtung des „jüdischen Bolschewismus“ zum Hauptziel
nationalsozialistischer Außenpolitik. Gemeint war die kriegerische Eroberung der
von einem angeblichen „Weltjudentum“ beherrschten Sowjetunion und die folgende
Germanisierung durch Massenumsiedlungen und Massenmorde.


JUDENVERFOLGUNG IM DEUTSCHEN REICH 1933–1939

→ Hauptartikel: Judenausgrenzung und Judenverfolgung und Liste antijüdischer
Rechtsvorschriften im Deutschen Reich 1933–1945

Bis 1941 strebten die Nationalsozialisten die Vertreibung und Enteignung der
deutschen Juden an. Sofort nach Hitlers Machtantritt am 30. Januar 1933 begannen
die NSDAP und ihre Unterorganisationen SA, SS, NSDStB und Hitlerjugend mit teils
ungeplanten, teils organisierten Gewalttaten gegen Juden. Eine staatliche
„Judenpolitik“ entstand erst als Reaktion darauf.[8] Wichtige Stationen waren
der „Judenboykott“ vom 1. April 1933 und das Gesetz zur Wiederherstellung des
Berufsbeamtentums vom 7. April 1933, das die Entlassung aller „nichtarischen“
Beamten vorsah und so erstmals ein Rasse-Kriterium in ein Staatsgesetz
einführte. Es leitete die gesellschaftliche Ausgrenzung von Juden aus
Berufsverbänden, Unternehmen, Vereinen, Schulen und dem Kulturleben ein. Diese
wurde mit zahlreichen weiteren antijüdischen Gesetzen und Verordnungen
fortgesetzt und bis 1945 ständig verschärft. Ebenfalls 1933 entstanden
Konzentrationslager (KZ), meist unter Leitung der SA. Inhaftiert wurden zunächst
politische Gegner. Das von der SS betriebene KZ Dachau wurde Modell für spätere
Arbeits- und Vernichtungslager für Juden und andere rassistisch verfolgte
Gruppen. Verhungern, Folter und willkürliche Morde gehörten schon in den ersten
KZs zum Alltag. Jüdische Lagerhäftlinge wurden dort bereits besonders
schikaniert und hatten die höchsten Sterblichkeitsraten. Am 12. April 1933
wurden im KZ Dachau erstmals auch Juden ermordet, z. B. Rudolf Benario. Ein
halbes Jahr später wurde mittels der „Postenpflicht“ die Ermordung von
KZ-Häftlingen legalisiert.

Im Sommer 1935 organisierte die Parteibasis der NSDAP erneut Boykottaktionen.
Daraufhin erließ das NS-Regime im September hastig die Nürnberger Gesetze, die
die Bürgerrechte deutscher Juden stark einschränkten. „Volljuden“ und „jüdische
Mischlinge“ wurden in Verordnungen definiert, die später nachgereicht wurden.
Nichtjuden, die einen Juden bzw. eine Jüdin heirateten oder zur jüdischen
Religion konvertiert waren, wurden unabhängig von ihrer Herkunft zu
„Geltungsjuden“ erklärt. 1936 und 1937 redete Hitler kaum über Juden und ergriff
keine weiteren Initiativen zu ihrer vollständigen Vertreibung.[9] Doch am 30.
November 1937 bekräftigte er laut Joseph Goebbels: „Die Juden müssen aus
Deutschland, ja aus ganz Europa heraus.“ Das werde noch dauern, doch er sei dazu
„fest entschlossen“.[10] 1938, parallel zur laufenden Aufrüstung der Wehrmacht
und Kriegsvorbereitung, verschärfte das NS-Regime die Verfolgung der Juden
erneut. Sie mussten zum Beispiel zusätzlich „typisch jüdische“ Vor- und Zunamen
annehmen (Januar), wurden nach dem Anschluss Österreichs massenhaft beraubt
(März), mussten ihr ganzes Vermögen „anmelden“ (26. April), erhielten keine
staatlichen Aufträge und Approbationen mehr (September), aber einen Judenstempel
in ihre Reisepässe (Oktober), der mit Auslandsmaßnahmen gegen jüdische
Emigranten gerechtfertigt wurde. Juden ohne „typischen jüdischen“ Namen mussten
aufgrund der Namensänderungsverordnung im August 1938 zusätzlich bei Frauen den
Namen „Sara“ bzw. bei Männern den Namen „Israel“ annehmen.

Bei der „Polenaktion“ vom 27. Oktober 1938 wurden etwa 15.000 Juden gewaltsam
aus Deutschland nach Polen deportiert. Der Mord des Betroffenen Herschel
Grynszpan an dem deutschen Diplomaten Ernst vom Rath diente als willkommener
Vorwand für die reichsweiten Novemberpogrome 1938, bei denen etwa 400 Personen
ermordet, über 1400 Synagogen, andere Versammlungsräume und Friedhöfe zerstört
und bis zu 36.000 Juden in KZs interniert wurden. Mit der am 12. November
verhängten „Judenbuße“ mussten die Opfer für die Zerstörungen aufkommen; mit der
Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben und der
Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens wurde die staatliche
„Arisierung“ beschleunigt. Die Maßnahmen des NS-Regimes schufen auch ohne einen
„grundlegenden Plan“ wesentliche administrative Voraussetzungen, die den
Holocaust ermöglichten: darunter die gesetzliche Definition des Begriffs „Jude“,
Enteignung und Konzentration in besonderen Wohnbereichen.[11]
Nationalsozialistische Verfolgung und Ermordung der Juden werden daher als
ineinander übergehende, untrennbare „Vernichtungspolitik“ beschrieben.[12]

Video: Die Flucht der Juden vor den Nationalsozialisten

Von 510.000 deutschen Juden, die 1933 den israelitischen Kultusgemeinden
angeschlossen waren, wanderten bis zum Kriegsbeginn im September 1939 278.000
bis 315.000 aus; bis 1940 flohen nochmal 15.000.[13] Von in „Mischehen“ oder
versteckt im Reich lebenden Juden entkamen 10.000 bis 15.000 dem Holocaust. Bis
zu 195.000 deutsche Juden wurden darin ermordet. Etwa 6000 überlebten die Lager.
Von etwa 200.000 österreichischen Juden wurden etwa 65.500 in der NS-Zeit
getötet, die übrigen konnten nach dem Anschluss und nach Kriegsbeginn
fliehen.[13]


BEDINGUNGEN

Dafür, dass der Holocaust überhaupt geschehen konnte, mussten intentionale und
äußere Bedingungen zusammenkommen. Der entscheidende intentionale Grund waren
die oben beschriebenen Ziele der Nationalsozialisten, vor allem ihr zunehmend
radikaler Antisemitismus. Er führte letztlich zu dem, was die Schoah nach
Einschätzung etwa des Historikers Eberhard Jäckel einzigartig macht, nämlich
dazu, dass ein Staat beschloss, „eine von ihm bestimmte Menschengruppe,
einschließlich der Alten, der Frauen, der Kinder und der Säuglinge ohne jegliche
Prüfung des einzelnen Falles möglichst restlos zu töten“.[14] Allerdings war
dieser konsistente, fanatische „Erlösungsantisemitismus“ Hitlers und seiner
Anhänger (eine Begriffsprägung Saul Friedländers[15]) eine zwar wesentliche und
notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für den Holocaust.[16] Die Motive
für den Massenmord waren bereits früh vorhanden; was fehlte, waren Mittel und
Gelegenheit.

Die wichtigste äußere Bedingung der Schoah war der Zweite Weltkrieg, denn erst
die Eroberung weiter Teile Osteuropas durch die deutsche Wehrmacht brachte das
Gros der europäischen Juden in die Reichweite des NS-Staats. Der Historiker
Timothy Snyder vertritt die These, das seit Frühherbst 1941 feststehende
gleichzeitige Scheitern der deutschen Blitzkriegstrategie gegen die Sowjetunion,
des Hungerplans und des Generalplans Ost zur wirtschaftliche Ausbeutung der
eroberten Gebiete habe die NS-Führung bewogen, ihre Kriegsziele neu zu
formulieren und dabei der Vernichtung der Juden Vorrang zu geben.[17] In seinem
Werk Black Earth weist Snyder zudem nach, dass die Opferzahlen um so höher
waren, je weniger staatliche Strukturen in einer Region – etwa in Polen oder in
der Ukraine – noch vorhanden waren.[18] In diesen Gebieten, in denen weder Recht
und Gesetz, noch Gerichte und Verwaltungen, die Juden zu schützen vermochten,
konnten die SS, die Einsatzgruppen und andere Einheiten ungehindert und
ungestraft morden.


VERLAUF


ESKALATION WÄHREND DES KRIEGES

In seinem Hauptwerk Die Vernichtung der europäischen Juden setzt der
Holocaustforscher Raul Hilberg den Beginn der Schoah schon mit der
Machtübernahme Hitlers 1933 an. Laut Saul Friedländer veränderte sich jedoch mit
Beginn des Zweiten Weltkriegs der Charakter der nationalsozialistischen Politik
gegenüber den Juden. Bestand diese bis 1939 im Wesentlichen aus „Verfolgung,
Absonderung, Auswanderung und Vertreibung“ und „einer Kette von Demütigungen und
Gewalttaten, von Verlust und Beraubung“[19] der deutschen Juden, so zielte sie
von da an zunehmend auf die völlige physische Vernichtung aller Juden, derer die
Nazis habhaft werden konnten. Auch diese Form der Verfolgung radikalisierte sich
im Laufe der Zeit bis ins Extrem. Sie begann nach dem Überfall auf Polen mit
willkürlichen Massenerschießungen und mündete ab Herbst 1941, nach dem Überfall
auf die Sowjetunion, in der systematischen Vergasung von Millionen jüdischer
Männer, Frauen und Kinder aus allen besetzten Gebieten Europas in eigens dazu
eingerichteten Vernichtungslagern.[20]

Einige Historiker sehen daher im Beginn des Krieges auch den Beginn des
Holocaust, denn schon im September und Oktober 1939 wurden Tausende polnischer
Juden ermordet und alle späteren Vernichtungsmethoden erprobt: Isolierung in
Ghettos und Lagern, Verhungernlassen, Deportation, Massenerschießungen und Morde
mit Giftgas.[21] Die Mehrzahl der heutigen Holocaustforscher vertritt jedoch die
Ansicht, erst nach dem Beginn des Kriegs gegen die Sowjetunion sei die
entscheidende Wendung hin zum systematischen, zentral geplanten und ausgeführten
Genozid an den Juden erfolgt.[22] Mark Roseman, Christian Gerlach, Timothy
Snyder und andere datieren die endgültige Entscheidung auf den Herbst 1941.
Peter Longerich glaubt dagegen, das Mordprogramm sei in Polen und der
Sowjetunion nur versuchsweise umgesetzt worden. Konkrete Gestalt habe es erst im
Mai/Juni 1942 angenommen.[23]

Die Morde geschahen regional in unterschiedlicher Geschwindigkeit und nicht
immer gleichzeitig. Sie wurden auf immer mehr Opfergruppen ausgeweitet und mit
immer radikaleren Methoden verwirklicht. Während einige Opfergruppen noch
vertrieben oder deportiert wurden, wurden andere schon vernichtet, so dass sich
„Konzeption, Entscheidungsbildung und Durchführung nicht immer klar abgrenzen
lassen“.[24]

Peter Longerich folgert aus den Angaben des Jäger-Berichts, dass zwischen dem 5.
bis spätestens 16. August 1941 ein Befehl an das Rollkommando Hamann gelangt
sein müsse, dem zufolge prinzipiell kein Unterschied mehr zwischen der Ermordung
von Männern und Frauen gemacht und die Tötung von Kindern freigestellt
wurde.[25] Ab Oktober wurden auch deutsche Juden deportiert und der Bau der
ersten Vernichtungslager begonnen. Ab 25. November wurden auch deutsche Juden
erschossen. Ab 8. Dezember wurden Juden mit Abgasen ermordet. Ab Februar 1942
wurden auch west- und südeuropäische Juden nach Osteuropa deportiert.[26] Ab
März wurden Vernichtungslager mit Gaskammern in Betrieb genommen und dorthin
deportierte Juden sofort nach ihrer Ankunft ermordet. Ab Juli wurden Juden aus
allen besetzten Ländern Europas in Vernichtungslager deportiert. Das NS-Regime
setzte den Morden keine Grenze, hielt sie nie an und nahm keine Entscheidung
dazu zurück; allenfalls schob es einzelne dieser Schritte auf.[27] Die zeitweise
ausgesetzte Ermordung der ungarischen Juden wurde fortgesetzt und beschleunigt,
als die Kriegsniederlage längst feststand. Die Überlebenden von aufgelösten
Vernichtungs- und Arbeitslagern wurden auf Todesmärsche geschickt.


ERSTE MASSENMORDE UND DEPORTATIONEN

Mit dem Überfall auf Polen gelangten rund zwei Millionen polnische Juden unter
die Herrschaft der Nationalsozialisten. Am 3. September 1939, zwei Tage nach
Kriegsbeginn, verübten Deutsche ein erstes Massaker an polnischen Juden, das sie
als Rache für den Bromberger Blutsonntag ausgaben. Bis Ende Dezember 1939
ermordeten deutsche SS-, SD- und Wehrmachtangehörige rund 7000 polnische Juden,
zum Teil wahllos. Diese Morde begleiteten die Massaker deutscher Einsatzgruppen
an über 60.000 Polen, die das NS-Regime befohlen und mit Listen von Zielpersonen
vorbereitet hatte. Sie sollten die polnische Oberschicht entmachten,
einschüchtern und möglichst viele polnische Juden aus dem deutsch besetzten Teil
Westpolens nach Ostpolen vertreiben.[28]

Am 21. September 1939 hatten Adolf Hitler, Heinrich Himmler, Reinhard Heydrich
und Albert Forster in Berlin als Nahziel vereinbart, binnen eines Jahres alle
„Reichsjuden“ in ein überwachtes, unwirtliches „Judenreservat“ bei Lublin in
Polen zu bringen und dort Zwangsarbeit leisten zu lassen. Zu diesem Zweck
erstellte Adolf Eichmann, damals Leiter der „Zentralstelle für jüdische
Auswanderung in Prag“, den Nisko-Plan. Vom 18. bis 26. Oktober 1939 ließ er etwa
5000 Juden aus Wien, Kattowitz und Ostrau nach Nisko bringen und zwang sie zum
Bau eines angeblichen Durchgangslagers für spätere „Umsiedlungen“. Diese
Transporte sollten umfassende Deportationen aus dem „Altreich“ erproben und
vorbereiten, wurden aber auf Befehl von Himmler eingestellt.[29] Die
Deportierten flohen großenteils über die Grenze nach Ostpolen oder starben an
Hunger und Kälte im Lager.

Die deutsche Sicherheitspolizei im annektierten Westpolen wollte alle Juden
ihres Gebiets in das neugeschaffene Generalgouvernement vertreiben. Von Dezember
1939 bis März 1940 wurden rund 175.000 Polen, darunter viele Juden, dorthin
deportiert. Im März 1940 wurden diese Transporte wegen organisatorischer
Probleme vorerst eingestellt, ohne die „Umsiedlungs“-Pläne aufzugeben. Damit
hatte sich ein Muster des Umgangs mit Juden in den eroberten Gebieten etabliert:
Deutsche Bezirksverwaltungen drängten auf ihre Abschiebung in Nachbargebiete,
diese wurde kurzfristig organisiert und mit Bahntransporten ohne Rücksicht auf
Menschenleben brutal durchgeführt. Dabei erschossen SS und Polizei bereits
manche Deportierte bei der Ankunft.[30]

Die ersten Euthanasiemorde mit Gaswagen wurden in Polen verübt. Ab Mai 1940
wurden jüdische Patienten deutscher Heil- und Pflegeanstalten ausgesondert und
im Rahmen der Aktion T4, später der Aktion 14f13, mit Giftgas ermordet.[31]


GHETTOISIERUNG

Karte der Ghettos in Osteuropa (1941/1942)

Die Ghettoisierung von „Reichsjuden“ wurde 1938 erwogen und zunächst in Form von
Judenhäusern realisiert. Seit Kriegsbeginn begannen die deutschen Kommunen von
sich aus, Juden in besonderen Wohnbereichen zu separieren oder abzuschieben.
Tausende im Deutschen Reich lebende polnische Juden wurden in KZs und deren
Nebenlagern interniert.[32]

Anstelle des vorerst gescheiterten „Judenreservats“ wurde in Polen ein
„Reichsghetto“ geplant.[33] Gauleiter im Wartheland und die Stadtverwaltung von
Łódź begannen im Dezember 1939 von sich aus, das Ghetto Litzmannstadt
einzurichten, das bis 1944 bestand. Bis April 1940 zwangen sie 157.000 Juden,
dorthin umzuziehen. Es war ummauert und polizeilich bewacht, für Fluchtversuche
galt ein Schießbefehl. Im Herbst 1940 teilte die deutsche Stadtverwaltung in
Warschau ein „Seuchensperrgebiet“ ab und machte daraus das hermetisch
abgeriegelte Warschauer Ghetto (jüdischen Wohnbezirk). Dort wurden bis Mai 1941
circa 500.000 polnische Juden gefangen gehalten.

Schon im Winter 1940/41 starben tausende Ghettobewohner, vor allem Kinder und
Alte, an Hunger, Kälte, unbehandelten Krankheiten und Entkräftung. Die
offiziellen Lebensmittelrationen waren extrem niedrig und auf Massensterben
angelegt. Hinzu kamen täglich willkürliche Morde der NS-Wachmannschaften. Bis
Herbst 1942 starben dadurch um die 100.000 Juden in Warschau und um die 25.000
in Łódź. Überlebenschancen hatten fast nur die wenigen Bewohner, die noch
Beziehungen nach außerhalb der Ghettogrenzen hatten und über eine gute
körperliche Konstitution verfügten.

Im Frühjahr 1941 richteten die deutschen Stadt- und Bezirksverwaltungen ohne
zentrale Order viele Ghettos im Generalgouvernement ein, um Wohnungen für
Wehrmachtsoldaten frei zu machen und die erwartete baldige Abschiebung der
polnischen Juden in eroberte sowjetische Gebiete vorzubereiten. Dabei
beschränkten sich manche Beamte auf Ausgangsverbote in nicht ummauerten
„jüdischen Wohnbezirken“. Ab 1942 dienten die neuen Ghettos direkt zur
Vorbereitung der Transporte der Juden zu ihrer Ermordung.[34]

Große Ghettos Staat internierte Juden von bis Transporte nach Budapest Ungarn
120.000 November 1944 Januar 1945 Auschwitz Ghetto Lemberg Ukraine 115.000
November 1941 Juni 1943 Belzec, Janowska Ghetto Litzmannstadt Polen 200.000
Februar 1940 August 1944 Chelmno, Auschwitz Warschauer Ghetto Polen 450.000
Oktober 1940 Mai 1943 Treblinka, Majdanek

Siehe auch: Liste der Ghettos im Nationalsozialismus
 * Aufruf zur Vermögensanmeldung, Ghetto Piotrków Trybunalski, 1940
 * „Umzug“ von Juden ins Ghetto Litzmannstadt, März 1940
 * Torposten am Ghetto in Litzmannstadt, 1941
 * Ein in Lumpen gehülltes Kind liegt auf einem Bürgersteig im Warschauer
   Ghetto, Mai 1941
 * Kindertransport ins Vernichtungslager Kulmhof, Ghetto Litzmannstadt, 1942


DEPORTATIONSPLÄNE

Am 7. Oktober 1939, nach dem Sieg beim Überfall auf Polen, ernannte Hitler den
Reichsführer SS Heinrich Himmler zum „Reichskommissar für die Festigung
deutschen Volkstums“. Damit erhielt Himmler die Zuständigkeit für alle
rassistischen „Umvolkungspläne“ in den schon oder künftig eroberten Gebieten
Osteuropas.[35] Himmler gab den Generalplan Ost in Auftrag, der ab 24. Juni 1941
erweitert wurde und die Deportation von bis zu 31 Millionen Slawen und ihr
millionenfaches Massensterben vorsah. Juden blieben darin unerwähnt, da ihr
„Verschwinden“ vorausgesetzt wurde.[36]

Im Mai 1940, als sich der Sieg im Westfeldzug abzeichnete, erwogen das
Auswärtige Amt und das Reichssicherheitshauptamt den Madagaskarplan: Er sah vor,
die Insel Madagaskar vom besiegten Frankreich zu übernehmen und bis zu 5,8
Millionen europäische Juden dorthin abzuschieben. Himmler hoffte, den „Begriff
der Juden“ durch diese „Auswanderung“ „völlig auslöschen zu sehen“. Das
Assimilieren „rassisch wertvoller Elemente“ aus nichtjüdischen Minderheiten
durch Kindesraub und Bildungsentzug hielt er für das „mildeste und beste“, wenn
man die „bolschewistische Methode der physischen Ausrottung eines Volkes aus
innerer Überzeugung als ungermanisch und unmöglich“ ablehne.[37] Demnach wurde
in Himmlers Umgebung schon an Völkermord gedacht, der Gedanke aber noch
verworfen.[38]

In der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober 1940 (Tag des Laubhüttenfests) kam es
zur sogenannten „Wagner-Bürckel-Aktion“, bei der über 6500 Juden aus Baden und
der Saarpfalz nach Südfrankreich ins Internierungslager Camp de Gurs deportiert
wurden. Für den Eisenbahntransport war Adolf Eichmann zuständig. Tags darauf
unterzeichnete Wagner einen Erlass, mit dem das gesamte Vermögen der aus Baden
ausgewiesenen Juden „dem Land für verfallen erklärt“ wurde. Schon vorher waren
die Juden aus dem eroberten Elsass und Lothringen in das besetzte Frankreich
deportiert worden.[39]

Im November 1940, nach der Luftschlacht um England, wurde der Madagaskar-Plan
illusorisch. Dennoch erwähnten manche NS-Akten ihn noch bis Anfang 1942.
Dokumente sprachen ab 1941 von einer „territorialen Endlösung“ „in einem noch zu
bestimmenden Territorium“. Himmler und Heydrich erwogen, die Juden nach dem
Krieg gegen die Sowjetunion, der damals vorbereitet wurde, in unwirtliche
Regionen hinter dem Ural, die Prypjatsümpfe oder die Eismeer-Lager abzuschieben
und dort zugrunde gehen zu lassen.

Die Vorhaben spiegeln einen fehlenden Gesamtplan, Kompetenzchaos und Konkurrenz
beteiligter NS-Behörden ebenso wie ihr kontinuierliches Drängen auf eine
„Endlösung“. Da sie die Juden während des Krieges einerseits leichter als innere
Kriegsgegner behandeln, andererseits nicht mehr einfach in unbesetzte Gebiete
abschieben konnten, gewannen radikalere Lösungsideen an Boden. Laut Dieter Pohl
zielten alle diese großangelegten Deportationspläne auf einen schleichenden
Völkermord, weil sie schlechte Lebensbedingungen, Zwangsarbeit und
Zwangssterilisierung beinhalteten: Die Deportierten sollten die letzte
Generation Juden sein.[40]


ENTSCHLUSSBILDUNG

Adolf Hitler bei einer Rede vor dem Reichstag (Oktober 1939)

Wie das NS-Regime zu dem Entschluss kam, die Juden nicht nur aus dem deutschen
Herrschaftsbereich zu entfernen, sondern allesamt umzubringen, ist in der
historischen Forschung umstritten. Zum einen ist nicht klar, ob dieser
Entschluss unmittelbar Ausfluss von Hitlers radikalantisemitischem „Programm“
war, wie die so genannten Intentionalisten annehmen, oder ob er innerhalb der
nationalsozialistischen Polykratie zwischen verschiedenen, miteinander
rivalisierenden Akteuren in Berlin und an der Peripherie „improvisiert“ wurde –
dies ist die Ansicht der so genannten Funktionalisten.[41]

Außerdem ist umstritten, wann bzw. ob überhaupt Hitler den Befehl zum Holocaust
gab. Das NS-Regime ließ möglichst wenige Beschlüsse zu NS-Verbrechen schriftlich
festhalten, behandelte sie als Geheime Reichssache und ließ viele Akten
vernichten, da den Entscheidungsträgern Ausmaß und Tragweite ihrer Verbrechen
klar waren. Schriftdokumente dienten oft nachträglicher Legitimation, setzten
also informelle Entscheidungen voraus und können von weiter gehenden mündlichen
Anweisungen begleitet gewesen sein.[42]

Hitlers Reden waren zwar bewusst allgemein, mehrdeutig und verschleiernd,
wirkten aber als Richtlinien für zahlreiche Maßnahmen der mit Juden befassten
NS-Behörden, die dem „Führerwillen“ entgegenkamen und die Hitler dann wiederum
absegnete. Am 30. Januar 1939 drohte er im Reichstag die „Vernichtung der
jüdischen Rasse in Europa“ im Falle eines neuen Weltkriegs an. Ob dies als Folge
von Abschiebungen oder direkte Mordabsicht zu verstehen war, ließ er offen; ein
Vernichtungsplan existierte noch nicht. Auf diese Rede kam er während des
Holocaust oft zurück, je viermal allein 1941 und 1942, und deutete seinen
Vollzug an: „Die Juden haben einst auch in Deutschland über meine Prophezeiungen
gelacht. […] Von denen, die damals lachten, lachen heute Unzählige nicht mehr
…“[43] Laut dem Historiker Hans Mommsen ging es Hitler in dieser Rede vor allem
darum, einerseits den Westmächten im Zusammenhang mit den gleichzeitig
stattfindenden Verhandlungen des Rublee-Komitees Devisen zur Finanzierung der
jüdischen Auswanderung abzupressen und sie andererseits – mit den Juden als
Geiseln – zu politischem Wohlverhalten gegenüber dem Deutschen Reich zu
nötigen.[44]

Ein schriftlicher Holocaustbefehl Hitlers wurde nicht gefunden und hat
wahrscheinlich nicht existiert.[45] Mehrere schriftliche und mündliche Befehle
Hitlers für einzelne Vernichtungsschritte sind jedoch belegt. Er hatte im
Oktober 1939 die Aktion T4 befohlen und den schriftlichen Erlass auf den 1.
September 1939, den Beginn des Überfalls auf Polen, zurückdatiert. Er verstand
die „Vernichtung unwerten Lebens“ zur „Reinerhaltung arischen Blutes“ also als
Teil seines Krieges. Der Erlass legitimierte die geheim vorbereiteten
Krankenmorde, um ein öffentliches Euthanasiegesetz zu vermeiden und bei
beteiligten Ärzten Ängste vor strafrechtlichen Folgen auszuräumen. Nachdem trotz
der Geheimhaltung kirchliche Proteste laut geworden waren, ließ Hitler die
Aktion T4 am 24. August 1941 einstellen, aber die Krankenmorde in den besetzten
Gebieten Osteuropas fortsetzen. Das zeigte laut Karl Schleunes sein Kalkül, die
innenpolitische Zustimmung zu seiner Politik nicht zu gefährden, um so die
rassistische Vernichtung ungehindert durchzuführen. Diese Haltung habe auch sein
Vorgehen beim Holocaust bestimmt.[46]

Ab Februar 1941 plante das NS-Regime mit SS und Wehrmachtgenerälen den
Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Massentötungen wurden bei verschiedenen
Treffen besprochen. Am 3. März gab Hitler dem OKW Richtlinien, mit SS und
Polizei zusammenzuarbeiten, um die „jüdisch-bolschewistische“ Intelligenz zu
beseitigen. Wie in Polen 1939 sollten zuerst die Eliten in Staat, Partei und
Armee dezimiert werden. Der von Hitler angeordnete Kriegsgerichtsbarkeitserlass
des OKW vom 13. Mai 1941 erlaubte den Wehrmachtsoldaten, des Widerstands
verdächtige Zivilisten sofort zu erschießen, ohne militärstrafrechtliche Folgen
befürchten zu müssen. Hitlers Kommissarbefehl vom 6. Juni 1941 befahl,
kriegsgefangene politische Offiziere der Roten Armee sofort auszusondern und zu
erschießen. Hinzu kam das Hungerkalkül, die deutschen Truppen vor Ort zu
ernähren und dafür Millionen sowjetische Zivilisten dem Verhungern auszuliefern.
Diese Befehle und Pläne betrafen Juden besonders, da sie mit Unruhestiftern und
„Bolschewisten“ identifiziert wurden und vorrangig in Städten lebten.[47]

Im Mai 1941 ließ Heydrich auf Befehl Hitlers vier mobile „Einsatzgruppen der
Sicherheitspolizei und des SD“ (A bis D) aufstellen und in wenigen Wochen
ausbilden. Ab Juli kamen mehrere Einsatzgruppen „zur besonderen Verwendung“
(z. b. V.) hinzu. Ihr offizieller Auftrag war die Partisanenbekämpfung hinter
den vorrückenden Heeresgruppen der Wehrmacht durch „Repressalien“, also Massaker
als Vergeltung für angebliche oder wirkliche Anschläge auf deutsche Soldaten.
Das Oberkommando des Heeres erlaubte ihnen mit einem Abkommen eigenständiges
Vorgehen und sagte ihnen zugleich enge Zusammenarbeit zu.[48] Hinzu kamen einige
Bataillone der Ordnungspolizei und zwei Brigaden der Waffen-SS unter dem
„Kommandostab Reichsführer SS“ ohne besondere Aufgabenstellung. Die Himmler
direkt unterstellten drei Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) Erich von dem
Bach-Zelewski, Friedrich Jeckeln und Hans-Adolf Prützmann lenkten und
koordinierten die Mordeinsätze all dieser Gruppen.[49]

Zwangsrasur eines ukrainischen Juden durch Wehrmachtsoldaten (Juli 1941) Als
angebliche „Heckenschützen“ gefangen genommene russische Juden, darunter ein
Rabbiner

Himmler berief sich in Tagebucheinträgen und in seinen Posener Reden vom Oktober
1943 öfter auf Hitlers persönlichen Auftrag zur „Ausrottung“ der Juden. Laut
seinem Leibarzt Felix Kersten soll er diesen Auftrag im Frühjahr 1941 erhalten
haben.[50] Daher war lange die These verbreitet, Hitler habe den Befehl zum
Holocaust bereits im Frühjahr oder Sommer 1941 erteilt.[51] Am 21. Mai
unterstellte Himmler die HSSPF schriftlich einem „Sonderauftrag des Führers“,
seine „Sonderbefehle“ in den künftig besetzten Gebieten durchzuführen. Am 17.
Juni wies Heydrich sie in Berlin mündlich an, eine „Selbstreinigung“ – Pogrome –
gegen Juden und Kommunisten in den bald besetzten Gebieten auszulösen. In seinen
Einsatzbefehlen vom 29. Juni 1941 erinnerte er sie daran. Am 2. Juli listete er
ihnen die Personengruppen auf, die sie auftragsgemäß ermorden sollten. Dabei
ergänzte er explizit „Juden in Partei- und Staatsstellungen“ und erlaubte den
Tätern mit bewusst vagen Begriffen, die Opfergruppen auszuweiten. Weitere
Befehle aus dem RSHA verlangten von der Wehrmacht, alle jüdischen
Kriegsgefangenen der SS auszuliefern. Demnach lag den Adressaten also noch kein
allgemeiner Judenmord-Befehl aus der Reichskanzlei vor.[52]

Am 16. Juli 1941 übertrug Hitler Himmler auf dessen Drängen die Führung über SS,
Polizei und SD auch im Osten.[53] Himmler verstärkte die Einsatzgruppen bis zum
Jahresende von 3000 auf 33.000 Mann, wobei er hilfswillige Einwohner der
besetzten Gebiete einbezog.[54] Am 31. Juli erteilte Hermann Göring Heydrich den
Auftrag, einen „Gesamtentwurf“ für eine „Gesamtlösung der Judenfrage“ zu
erstellen. Der Text wurde im Reichssicherheitshauptamt verfasst und Göring nur
zur Unterschrift vorgelegt, sollte also schon laufende Pläne autorisieren.[55]
Nach Darstellung von Lars Lüdicke verfasste Göring das Schreiben selbst,
basierend auf einem von Heydrich in Auftrag gegebenen Entwurf.[56] Hitler befahl
den Einsatzgruppenleitern per Funk am 1. August, ihm laufend über ihre
Ergebnisse zu berichten.

Nach übereinstimmenden späteren Aussagen beteiligter Kommandeure befahl Jeckeln
ihnen im August, die Exekutionen auf Frauen und Kinder zu erweitern, „um keine
Rächer entstehen zu lassen.“ Am 15. August listete ein Einsatzgruppenbericht
erstmals „Juden, Jüdinnen und Judenkinder“ als Mordopfer auf. Ende August
berichtete Einsatzgruppe D, ihr Operationsgebiet sei nunmehr „judenfrei“.
Parallel dazu sollten nun alle Juden der eroberten Gebiete in Ghettos gebracht
und registriert werden; die registrierten Juden wurden alle bald darauf
erschossen.[57] Einsatzkommandoleiter Otto Bradfisch zufolge antwortete Himmler
auf seine Nachfrage in Gegenwart aller Schützen bei einer Massenerschießung in
Minsk: Es gebe einen „Führerbefehl über die Erschießung aller Juden“, der
Gesetzeskraft habe. Laut Jeckeln beauftragte Himmler ihn vor dem „Rigaer
Blutsonntag“ (30. November 1941), Hinrich Lohse mitzuteilen: „…es ist mein
Befehl, was auch des Führers Wunsch ist.“[58] Diese Nachkriegsaussagen werden
auf den ab August verallgemeinerten Kommissarbefehl bezogen.[59] Hans Mommsen
dagegen sieht die Ausweitung der zu Ermordenden auch auf jüdische Frauen und
Kinder nicht durch explizite Befehle motiviert, sondern durch eine Eigendynamik:
Die Führer der Einsatzgruppen verstanden ihre Abordnung als Möglichkeit, sich zu
bewähren, und sahen sich demnach in einem Wettbewerb miteinander um die höchsten
Quoten; der Mythos vom Jüdischen Bolschewismus ließ die Täter Widerstand jeweils
mit noch mehr Morden an Juden vergelten.[60]

Als Ende August der deutsche Vormarsch ins Stocken geriet, wurde deutlich, dass
die Hoffnungen auf einen raschen deutschen Sieg trogen. Hitler hatte bis dahin
die „Endlösung der Judenfrage“ auf die Zeit nach dem erhofften Sieg über die
Sowjetunion terminiert. Am 17. September 1941 gab er dann dem Drängen Alfred
Rosenbergs und Joseph Goebbels' nach, die die Juden aus dem Deutschen Reich und
dem Protektorat Böhmen und Mähren schon während des Krieges nach Osten
deportieren lassen wollten. Der Schweizer Historiker Philippe Burrin glaubt,
dies sei die Situation gewesen, in der Hitler die endgültige Entscheidung zum
Völkermord getroffen habe: Angesichts des Scheiterns seiner Blitzkriegsstrategie
habe er versucht, die Initiative wieder an sich zu reißen und beschlossen, die
zu vernichten, die er als Urheber seines Misserfolgs ansah.[61] Nach dem
Historiker Peter Longerich hatte der Beschluss zur Deportation der deutschen und
tschechischen Juden andere Gründe: Die von den Nationalsozialisten angegebene
Begründung, Vergeltung zu üben für die Deportation der Wolgadeutschen nach
Sibirien und Kasachstan, sei allenfalls der Anlass für Hitlers Meinungswandel
gewesen. Wichtiger sei ihm das drohende Eintreten der Vereinigten Staaten in den
Krieg gewesen: Da Hitler fest an eine jüdische Weltverschwörung geglaubt habe,
in der Bolschewismus und Finanzkapitalismus zwei Seiten derselben Medaille
wären, habe er gemeint, mit der Deportation Einfluss auf die amerikanische
Außenpolitik nehmen zu können. Hinzugekommen sei das innenpolitische Motiv, dem
eigenen Volk einen Sündenbock für den beginnenden Bombenkrieg zu
präsentieren.[62]

Am 2. Oktober schlug Himmler Hitler vor, Juden aus Deutschland und dem
Reichsprotektorat in die Ghettos von Riga, Reval und Minsk zu „verlagern“.
Heydrich bekräftigte am 10. Oktober im RSHA Hitlers Ziel, das Deutsche Reich bis
zum Jahresende „judenfrei“ zu machen, und nannte neben Ghettos auch neugebaute
KZs als Zielorte. Am 18. Oktober 1941 untersagte Himmler in einem Erlass mit
Wirkung vom 23. Oktober allen Juden die Auswanderung aus Deutschland.[63] Viktor
Brack bot am 25. Oktober an, arbeitsunfähige Juden aus den Ghettos im Osten mit
seinen Euthanasie-Apparaten zu vergasen. Am 1. November begann die SS, das
Vernichtungslager Belzec zu bauen, das zur Leerung überfüllter Ghettos dienen
sollte.[64]

In diesen Wochen häuften und steigerten sich Hitlers interne hasserfüllte
Aussagen über Juden, die er als „Weltfeind“ hinter allen gegen Deutschland
kriegführenden Mächten sah. Die „Ausschaltung“ der Juden sei Bedingung für jeden
positiven Wandel in den besetzten oder verbündeten Ländern, da sie sonst durch
Rassenmischung destruktiv wirkten. Am 21. Oktober erklärte er: „Wenn wir diese
Pest ausrotten, so vollbringen wir eine Tat für die Menschheit, von deren
Bedeutung sich unsere Männer draußen noch gar keine Vorstellung machen können.“
Am 25. Oktober erinnerte er die NS-Spitzen an seine „Prophezeiung“ vom 30.
Januar 1939: „Es ist gut, wenn uns der Schrecken vorangeht, daß wir die Juden
ausrotten.“[65]

In der Forschung wird ein Zusammenhang der Entschlussbildung zum Holocaust mit
dem Führen des Vernichtungskrieges gegen die UdSSR vermutet. Der britische
Historiker und Hitlerbiograph Ian Kershaw betont, dass die Vernichtung des
„jüdischen Bolschewismus“ im Mittelpunkt dieses Krieges stand. Hitler äußerte
sich im Sommer und Herbst 1941 immer wieder in brutalster Weise über die
Zerschlagung der UdSSR und erging sich in barbarischen Verallgemeinerungen über
die Juden insgesamt. So habe „aus den Widersprüchen und dem Mangel an Klarheit
in der antijüdischen Politik ein Programm zur Ermordung aller Juden im von den
Deutschen eroberten Europa konkrete Gestalt“ annehmen können.[66] Dem
amerikanischen Holocaustforscher Christopher Browning zufolge „setzten die
Vorbereitungen auf das ‚Unternehmen Barbarossa’ eine Kette von verhängnisvollen
Ereignissen in Gang, und der mörderische ‚Vernichtungskrieg’ führte dann rasch
zum systematischen Massenmord, zuerst an den sowjetischen und bald darauf auch
an den anderen europäischen Juden“.[67]

Aufstellung der zur Vernichtung vorgesehenen Juden nach Gebieten; Dokument der
Wannseekonferenz, 20. Januar 1942 Video: Die Ermordung der Juden im
Nationalsozialismus

Der Historiker Christian Gerlach dagegen interpretiert zwei Quellen aus dem
Dezember 1941 als Hitlers Befehl zum Holocaust: Zum einen erklärte dieser am 12.
Dezember, einen Tag nach seiner Kriegserklärung an die USA, den in der
Reichskanzlei versammelten Gauleitern: Da der Weltkrieg nun eingetreten sei,
müsse die Judenvernichtung „die notwendige Folge“ sein. Zum andern verweist
Gerlach auf eine Notiz in Himmlers Dienstkalender vom 18. Dezember, in der es
nach einem Gespräch mit Hitler heißt, die Juden seien „als Partisanen
auszurotten“.[68]

Heydrich hatte die wichtigsten Ministerialbeamten mit Berufung auf Görings
Auftrag zur Wannseekonferenz am 9. Dezember eingeladen. Nach dem japanischen
Angriff auf Pearl Harbor (7. Dezember 1941) sollte an diesem Tag jedoch die
deutsche Kriegserklärung an die USA stattfinden, weshalb das Treffen auf den 20.
Januar 1942 verschoben wurde. Die Teilnehmer besprachen hier die weitere
Organisation des laufenden Holocaust. Laut dem einzigen erhaltenen
Konferenzprotokoll waren 11 Millionen Juden Europas zur Deportation vorgesehen.
Alle wichtigen NS-Machtbereiche sollten daran mitwirken, alle Teilnehmer
stimmten der Durchführung zu. Heydrichs „Judenreferent“ Adolf Eichmann,
Organisator und Protokollant der Konferenz, sagte 1961 während seiner Haft in
Israel aus, Heydrich habe ihm einige Tage vor der Konferenz persönlich und
wörtlich mitgeteilt: „Der Führer hat die physische Vernichtung der Juden
befohlen.“[69] Im Eichmann-Prozess bestätigte er ferner, was die Tarnsprache des
Protokolls meinte: „Es wurde von Töten und Eliminieren und Vernichten
gesprochen.“[70]

Wegen des Verlaufs und der erhaltenen Dokumente gehen Historiker davon aus, dass
Hitler und die NS-Spitzenvertreter den Holocaust nicht an einem einzigen Datum,
sondern über längere Zeit beschlossen, planten, anordneten bzw. geschehen
ließen. Sie nehmen an, erst nach Beginn der Morde der Einsatzgruppen sei
beschlossen worden, auch die übrigen europäischen Juden zu deportieren und zu
ermorden. Einen ausdrücklichen Befehl Hitlers zur „Endlösung“ habe es nicht
gegeben. Die NS-Tätergruppen vor Ort hätten im engen Zusammenspiel mit den
Zentralbehörden die Opfergruppen ausgeweitet.[71] Hans Mommsen sieht den
Holocaust als Endergebnis eines komplexen Prozesses der zunehmenden
Radikalisierung von Judenverfolgung und Kriegführung. Den entscheidenden
Wendepunkt in der Radikalisierung der antisemitischen Politik des NS-Regimes
habe der Überfall auf die Sowjetunion dargestellt. Wenige Monate danach sei das
„Szenario für die Durchführung des Holocaust […] im Oktober 1941 bereits
vorhanden“ gewesen. An einen konkreten Befehl Hitlers zum Holocaust glaubt
Mommsen gleichwohl nicht: Er habe eine förmliche Identifizierung mit dem in der
deutschen Bevölkerung unpopulären Mordprogramm bewusst vermieden und die
Initiative Himmler, Heydrich und Odilo Globocnik überlassen.[72]


SYSTEMATISCHE MASSENERSCHIESSUNGEN

Die Juden von Storow (Ukraine) heben vor ihrer Erschießung ihre Gräber aus (4.
Juli 1941) Iwanhorod-Einsatzgruppen-Fotografie: Erschießung von Juden aus Kiew
bei Iwanhorod, Ukraine (1942)

Die Einsatzgruppen erschossen am 24. Juni 1941, zwei Tage nach dem Überfall auf
die Sowjetunion, in Garsden erstmals die erwachsenen männlichen Juden einer
Ortschaft.[73] In den ersten sechs Wochen folgten Massenmorde an hunderten bis
tausenden Personen bei jedem Einsatz.

Ab Juli verübten auch faschistische Freischärler in Nordostpolen, der
Westukraine, Litauen und Weißrussland in enger Kooperation mit deutschen
Einsatzgruppen und Wehrmacht pogromartige Massenmorde an jüdischen Männern, die
sie als Rache für vorherige, angeblich von Juden gesteuerte Massenmorde des NKWD
rechtfertigten. Solche Milizen wie das Kommando Arājs waren aus
nationalistischen und paramilitärischen Bewegungen wie der litauischen Gruppe
„Eiserner Wolf“ (Geležinis vilkas) und dem lettischen „Donnerkreuz“
(Pērkonkrusts) hervorgegangen; auch in der Ukraine gab es mehrere solche Gruppen
wie die OUN. Seit Frühjahr 1941 hatten das Reichssicherheitshauptamt und
deutsche Militärgeheimdienste Kontakte zu ihnen aufgebaut und geplant, sie nach
dem Überfall als Auslöser von Pogromen gegen „jüdische Bolschewisten“ zu
benutzen.[74] Dieser Mordwelle fielen um die 40.000 sowjetische Juden zum
Opfer.[75]

Am 15. Juli wurden in Mitau erstmals alle Juden einer Ortschaft ermordet. Ab 15.
August erschoss besonders das Einsatzkommando 3 in Litauen und Lettland fast
täglich auch jüdische Frauen, Kinder und Greise auf Sammelplätzen eroberter
sowjetischer Orte; in Kaunas, Ponar bei Wilna, die ein Judenghetto hatten, auch
mehrmals. In Estland konnten etwa 1.000 Juden fliehen; 950 wurden ermordet.

Beim Massaker von Kamenez-Podolsk am 29./30. August 1941 wurden nach einer
Absprache zwischen Jeckeln und Wehrmacht erstmals alle Juden einer größeren
Stadt ermordet. Unter den 23.000 Opfern waren 14.000 aus Ungarn deportierte
Juden. Ab 15. September begannen die Einsatzgruppen C und D sowie die
Polizeibataillone, alle Juden größerer Städte der Ukraine zu ermorden: zuerst in
Shitomir, in der Schlucht von Babyn Jar bei Kiew, dann in der Schlucht von
Drobyzkyj Jar bei Charkiw. Ab Oktober ermordeten Einsatzgruppen und Bataillone
in der Westukraine alle Juden, die sie bei der ersten Mordwelle übrig gelassen
hatten. Auch in Weißrussland ermordeten Schutzstaffel, Polizei und die 707.
Infanterie-Division ab Oktober die Juden in größeren Städten wie Witebsk,
Polozk, Borissow und in ländlichen Gegenden. In weiter östlichen Gebieten
Russlands konnten viele Juden rechtzeitig fliehen; die Verbliebenen wurden
ebenfalls ermordet, so in Smolensk, Rostow und Kalinin. Am 30. November und
7./8. Dezember ließ der neue Höhere SS- und Polizeiführer Friedrich Jeckeln in
Riga mit allen verfügbaren Polizeibataillonen den Großteil der lettischen Juden
ermorden, um das dortige Ghetto für nachrückende Judentransporte aus dem
Deutschen Reich zu leeren.[76]

In Kaunas trafen vom 25. bis 29. November 1941 die ersten Transporte von
deportierten Berliner Juden ein. Einsatzkommandos erschossen sie sofort nach
ihrer Ankunft; so auch am 30. November in Riga. Zwar verbot Himmler die
Erschießungen von Berliner Juden am 30. November und rügte Friedrich Jeckeln für
die Missachtung seiner „Richtlinien“. Doch man nimmt an, dass er die Ermordung
nur noch etwas aufschieben wollte, um das Durchsickern der Nachrichten davon im
Reich zu verhindern. Im Februar 1942 wurden erneut deutsche Juden nach Lublin
deportiert und in Riga erschossen. Fortan waren deutsche Juden in den laufenden
Holocaust einbezogen.[77]

Während die meisten Juden im Generalgouvernement bereits in Vernichtungslagern
ermordet wurden, wurden die Massenerschießungen in früher sowjetisch-, nun
deutsch besetzten Gebieten fortgesetzt. In Wäldern bei Großstädten richtete die
Ordnungspolizei abgeriegelte Exekutionsorte ein: Ponar bei Wilna, der Wald von
Rumbula, der Wald von Biķernieki bei Riga, das Vernichtungslager Bronnaja Gora
bei Brest und weitere. Die dorthin transportierten Opfer mussten sich entkleiden
und wurden gruppenweise an Rändern ausgehobener Gruben erschossen, in die sie
dann hineinfielen. Das Reserve-Polizei-Bataillon 101 war an der Exekution von
38.000 Juden und der Deportation von 45.000 Juden in Vernichtungslager
beteiligt.[78] Darunter war auch das Massaker von Józefów am 13. Juli 1942. Auch
in Serbien, Kroatien und Rumänien wurden dort lebende Juden seit September 1941
massenhaft erschossen.

Die folgende, unvollständige Tabelle umfasst nur größere und exemplarische
kleinere Massenerschießungen.[79] Abkürzungen für Einsatzgruppe = EG,
Einsatzkommando = EK, Litauische Aktivistenfront = LAF, Organisation
Ukrainischer Nationalisten = OUN, Polizeibataillon = PB, Sonderkommando = SK,
Sicherheits- und Ordnungspolizei = OP.

Ort Datum Tätereinheit Opfer Garsden 24. Juni 1941 EK Tilsit 200 Männer, eine
Frau Białystok 27. Juni 1941 PB 309 2.000 Männer und Frauen Lemberg 30. Juni bis
2. Juli 1941 OUN 4.000 Männer Dünaburg 1./2. Juli 1941 EK 1a 1.150 Männer Riga
Anfang Juli 1941 EG A, litauische Hilfspolizei 400 Solotschiw Anfang Juli 1941
SK 4b, OUN, SS-Wikinger 2.000 Ternopol 7. Juli 1941 SK 4b, OUN 800 Luzk 2. Juli
1941 SK 4a 1.160 Männer Lemberg 2.–6. Juli 1941 EK 5, 6, z. b. V. 2.500 Männer
Kaunas 4.–6. Juli 1941 EK 3 2.977 Männer Brest 6. Juli 1941 PB 307 4.000 Männer
Białystok 8. Juli 1941 PB 316, 322 3.000 Männer Mitau 15. Juli 1941 EK 2 1.550
Kaunas 25.–28. Juli 1941 LAF 3.800 Lemberg 29.–31. Juli 1941 OUN 2.000 Pinsk
7./8. August 1941 SS-Kavalleriebrigade 9.000 Kamenez-Podolsk 27.–29. August 1941
PB 320, SS 26.500 Shitomir 19. September 1941 EG C, D 3.145 Kiew, Babyn Jar
29./30. September 1941 SK 4a, PB 45, 314 33.771 Weißrussland ab Oktober 1941
707. Infanterie-Division 19.000 Dnepropetrowsk 13./14. Oktober 1941 PB 314
11.000 Rowno 5./6. November 1941 EK 5, PB 320 15.000 Riga 30. November, 7./8.
Dezember 1941 alle PB, Kommando Arājs 26.000 Simferopol 13.–15. Dezember 1941 EG
D, Wehrmacht 12.000 Charkow ab 1. Januar 1942 PB 314 12.000 Minsk 28.–30. Juli
1942 OP 10.000 Luzk 19.–23. August 1942 OP 14.700 Wladimir Wolynsk 1.–3.
September 1942 OP 13.500 Brest 15./16. Oktober 1942 OP, PB 310 19.000 Pinsk 28.
Oktober 1942 PB 306, 310 18.000

Am 31. Dezember 1941 meldete Himmler an Hitler 363.000 von August bis November
als „Partisanen“ ermordete Juden. Bis zum Jahresende ermordeten die
Tätereinheiten mindestens 500.000 von etwa 2,5 Millionen sowjetischen Juden, die
in den von Deutschen besetzten Gebieten lebten.[80] Bis zur Wannseekonferenz am
20. Januar waren etwa 900.000 Juden ermordet worden. Die Einsatzgruppen und
Polizeibataillone erschossen insgesamt mindestens 1,3 Millionen Juden.[81]


VERNICHTUNGSLAGER

Karte der Arbeits- und Vernichtungslager und Deportationswege im von Deutschland
besetzten Europa um 1942 Bekanntmachung zur „Verkleinerung“ des Ghettos
Litzmannstadt (22. August 1944)

Im Frühjahr 1941, bei der Planung des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion,
hatte Hitler Hans Frank zugesagt, das Generalgouvernement dürfe als erstes
„judenrein“ werden, also die dort lebenden Juden in die eroberten Gebiete
abschieben. Als sich abzeichnete, dass der Kriegsverlauf dies vereiteln würde,
forderten die Gauleiter im besetzten Polen, die Juden der dortigen Ghettos
massenhaft zu ermorden. In den Ghettos breiteten sich infolge der gewollten
Überfüllung und völligen Abriegelung Seuchen aus. Angebliche Arbeitsunfähigkeit,
Ansteckungsgefahren und Belastungen der Deutschen und der Wehrmacht durch
„unnütze Esser“ waren einige der Vorwände, um „radikale Lösungen“ für die
Ghettobewohner zu fordern.

Göring, der von Hitler mit der „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt war,
forderte am 31. Juli 1941 Reinhard Heydrich auf, einen detaillierten Plan dafür
auszuarbeiten. Massenerschießungen galten schon bald als „ineffizient“. Gemeint
war nicht nur das geringe Mordtempo, sondern auch die Probleme der Täter mit der
Mordarbeit, die ihnen zu aufwändig, nervenbelastend und vor allem zu auffällig
wurde.[82] Anonymisierte Tötungsmethoden sollten die psychische Hemmschwelle der
Täter senken oder beseitigen. So entstand im Sommer und Frühherbst die Idee, die
Morde in eigens dafür errichteten und als reinen „Todesfabriken“ organisierten
Vernichtungslagern zu begehen. Dies sollte zudem die Geheimhaltung der
Verbrechen erleichtern.[83]

Im Oktober 1941 erreichte der Gauleiter des Warthelands, Arthur Greiser in
Absprache mit Viktor Brack, einem der Organisatoren der NS-Krankenmorde, dass
die bei der Aktion T4 angewandte Mordmethode der Vergasung mit
Kohlenstoffmonoxid in seinem Gau angewandt werden durfte. Dazu errichtete ein
Sonderkommando der SS, dessen Mitglieder an den Krankenmorden 1939/40 beteiligt
waren, in wenigen Wochen das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno). Am 8. Dezember
1941 wurde dort eine erste, aus Prag stammende Gruppe von Juden vergast.[84]

Kinder aus dem Ghetto in Łódź warten auf ihre Deportation ins Vernichtungslager
Kulmhof 1942

Um die deutschen Großghettos im besetzten Polen wie geplant durch die Ermordung
ihrer Bewohner zu leeren, wurden von November 1941 bis Juli 1942 die
Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka gebaut. Die dortigen Ärzte,
Verwaltungs- und Transportspezialisten stammten überwiegend aus der Aktion T4
und stiegen zum Teil in der SS-Hierarchie auf. Am 26. September 1941 gab Himmler
dem Lagerkommandanten Rudolf Höß den Auftrag, das seit 1940 als
Zwangsarbeitslager bestehende KZ Auschwitz zum Vernichtungslager auszubauen.
Weitere Vernichtungslager waren das KZ Majdanek und Maly Trostinez bei Minsk in
Weißrussland.

Am 16. März 1942 begannen SS und Polizei in Absprache mit der Militärverwaltung,
zunächst die Ghettos von Lemberg und Lublin, ab Mai die im Distrikt Krakau zu
leeren und die Bewohner nach Belzec zu transportieren. Judenräte zwang man zur
Auswahl der Opfer, die sofort nach Ankunft ermordet wurden. Ab Mai 1942 wurden
als „arbeitsunfähig“ eingestufte Juden der näheren Umgebung in Sobibor ermordet.
Die Zivilverwaltungsstellen in Polen stuften alle Juden in die drei Kategorien
„kriegsfähig“, „arbeitsfähig“ und „arbeitsunfähig“ ein. Ende Mai herrschte unter
all diesen Stellen Konsens, sämtliche „Arbeitsunfähigen“ zu ermorden. Auch in
kleineren Orten wurden nun jüdische Ghettos eingerichtet. Die Vorbereitungen
wurden in Lublin zentral organisiert; das gesamte Mordvorhaben wurde nach dem
kurz zuvor ermordeten Reinhard Heydrich Aktion Reinhardt genannt. Als
Mordmethode wurden meist Motorabgase benutzt. Fast alle Ankömmlinge wurden
ungeachtet ihrer Arbeitsfähigkeit umgebracht und nur ausnahmsweise verschont, um
in ein internes Häftlingskommando eingegliedert zu werden.[85]

Ab August 1942 wurden auf Befehl der Militärverwaltungen, die
Nahrungsmittelkontingente einsparen wollten, noch bestehende Ghettos in
Weißrussland und der Ukraine „geräumt“: Das bedeutete die vollständige Ermordung
ihrer Bewohner, besonders in Wolhynien, Luzk, Wladimir Wolynsk, Brest-Litowsk
und Pinsk. Dabei wurden in Maly Trostinez auch Gaswagen eingesetzt. An vielen
dieser Massaker waren Wehrmachteinheiten, drei Polizeibataillone, die stationäre
Schutzpolizei, die Gendarmerie und ausländische Helfer direkt beteiligt.

Zur Tarnung der geplanten Ermordung diente für einen Kreis privilegierter Juden
das „Ghetto Theresienstadt“ genannte KZ Theresienstadt in Terezín bei Prag. 1941
wurde es als Durchgangslager zum späteren Abtransport in die Vernichtungslager
eingerichtet. Juden aus Deutschland konnten sich dort unter der vorgeblichen
Zusage, versorgt zu werden, sogar „einkaufen“. Im KZ lebten mehr als 140.000
Juden auf engstem Raum mit einer minimalen „jüdischen Selbstverwaltung“. Einer
Delegation des Roten Kreuzes wurde dieses KZ im Juli 1944 als Ort eines
vermeintlich „normalen Lebens“ der Häftlinge vorgeführt.

Deportierte in Birkenau auf dem Weg zur „Todesbaracke“ der Kranken, 1944 Juden
aus der Karpatenukraine warten an der Rampe von Auschwitz auf ihre Selektion
(Mai 1944) Verbrennungsöfen im Krematorium im KZ Buchenwald; Bild aufgenommen am
16. April 1945 nach der Befreiung durch die amerikanische Armee

Hauptziel der Transporte aus allen Teilen Europas wurde 1942 das größte aller
Vernichtungslager, Auschwitz-Birkenau II. Dort gehörten einzelne Morde durch
Wachpersonal zum Alltag. So ließ Karl Fritzsch zwischen dem 31. August und dem
5. September 1941 auf eigene Initiative zur Erprobung des giftgashaltigen
Produkts Zyklon B erstmals 850 sowjetische Kriegsgefangene und kranke Häftlinge
ermorden.[86] Für das Zusatzlager waren sechs große Krematorien vorgesehen. Ob
sie schon bei Baubeginn für Morde gedacht waren, ist ungewiss. Ende Juni 1942
begannen die Selektionen von arbeitsfähigen und sofort zu ermordenden Juden an
der Rampe, wo die Züge eintrafen. Ab Juli 1942 waren zwei Gaskammern („Bunker“)
fertiggestellt, wo bis Februar 1943 die Morde stattfanden. Im März 1943 waren
die Krematorien mit jeweils einer Gaskammer fertiggestellt und dienten dann zur
täglichen Ermordung und sofortigen Verbrennung von tausenden Ankömmlingen.[87]

Aus dem von deutschen Truppen besetzten Europa ließen die Nationalsozialisten
Menschenmassen per Eisenbahn in die Vernichtungslager deportieren. Nicht wenige
Deportierte starben beim Zugtransport in ungeheizten Viehwaggons. Bei der
Ankunft im Lager selektierte die SS die Häftlinge teils in Arbeitsfähige und
Nicht-Arbeitsfähige. Kinder, ihre Mütter sowie Alte und Kranke wurden gleich
nach der Selektion in Gaskammern geführt, die als Duschräume getarnt waren. In
Auschwitz benutzte die SS Zyklon B für die Ermordung. Die große Mehrheit der
Deportierten wurde, ohne eine tätowierte Häftlingsnummer zu erhalten, sofort
vergast. Das Cyanwasserstoff-Gas verursachte eine Cyanidvergiftung, die je nach
Inhalationsstärke eine qualvolle, bis zu 20 Minuten dauernde innere Erstickung
bewirken konnte. Haare, Goldzähne und Privatgüter der Opfer, wie Kleidung,
Schuhe, Brillen, Koffer, ließ die SS finanziell verwerten. Häftlinge mussten die
Leichen anschließend in Krematorien und Verbrennungsgruben verbrennen.

Die SS ließ in diversen Konzentrationslagern Menschenversuche zu militärischen,
medizinischen und anderen Zwecken durchführen. Die Opfer wurden zum Beispiel in
Druckkammern extrem hohem oder niedrigem Luftdruck ausgesetzt, in Eiswasser
unterkühlt, mit Bakterien infiziert und für chirurgische Versuche missbraucht.
Die Täter, etwa der SS-Arzt Josef Mengele, nahmen den Tod oder lebenslange
Gesundheitsschäden der Versuchspersonen bewusst und ohne jede Skrupel in Kauf.
An vielen deutschen und schweizerischen Forschungseinrichtungen fanden sich noch
bis vor kurzem menschliche Körperteile, die einst von den Nationalsozialisten zu
„Untersuchungszwecken“ angefordert und geliefert worden waren.

Eine exemplarische Beschreibung für Auschwitz-Birkenau gibt Raul Hilberg in
seinem Standardwerk: Nach der Entladung der Deportations-Züge erfolgte die
Selektion; Alte, Kranke und gelegentlich auch kleine Kinder wurden bereits auf
der Rampe aussortiert. Im Stammlager Auschwitz brachte man die Alten und Kranken
auf Lastwagen zu den Gaskammern, kräftige Personen kamen zunächst zum
Arbeitseinsatz. Die Selektion verlief dabei oberflächlich, die Angekommenen
wurden an dem Arzt vorbeigetrieben, der in eine von zwei Richtungen wies:
entweder zum Arbeitseinsatz oder sofort in die Gaskammer. Auch in den Lagern
selbst (zum Beispiel auf dem Appellplatz und im Lager-Lazarett) kam es zu
regelmäßigen Selektionen. Die der Gaskammer zugeteilten Männer und Frauen
mussten sich entkleiden, wobei der Eindruck erweckt wurde, dass die Kleider nach
dem angekündigten gemeinsamen Duschen zurückgegeben würden. Zur Täuschung, zur
Vermeidung von Panik und zur Beschleunigung des Ablaufes behauptete die
Wachmannschaft beispielsweise, man solle sich beeilen, da sonst das Wasser in
den Duschen oder die Suppe nach dem Duschen kalt würde. Die Opfer entdeckten in
den Gaskammern, dass die vermeintlichen Duschen nicht funktionierten. Nach dem
Schließen der Türen löschte die Wachmannschaft die elektrische Beleuchtung. Ein
SS-Mann mit spezieller Gasmaske öffnete den Deckel des Einwurfschachtes an der
Decke und schüttete Zyklon-B-Pellets auf den Boden der Gaskammer. Die leicht
flüchtige Blausäure gaste aus dem Granulat aus und verteilte sich im Raum. In
Panik stießen die stärkeren die schwächeren Menschen nieder, drängten von der
Einwurfstelle weg, stellten sich auf Umfallende und Liegende, um giftgasfreiere
Luftschichten zu erreichen. Bewusstlosigkeit oder Tod trat bei den ersten Opfern
nahe der Einwurfstelle nach etwa zwei Minuten ein. Das Schreien hörte auf und
die Sterbenden fielen übereinander, sofern genügend Platz war. Nach fünfzehn
Minuten waren alle in der Gaskammer tot. Die SS ließ das Gas entweichen und nach
etwa einer halben Stunde öffnete das Häftlings-Sonderkommando die Türe. Die
Leichen fand man turmartig angehäuft, manche in sitzender und halbsitzender
Position, Kinder und ältere Menschen zuunterst. An der Stelle, wo das Gas
eingeworfen worden war, befand sich ein freier Raum, da die Menschen von dort
zurückgewichen waren. Eine Häufung von Menschen befand sich gepresst an der
Eingangstüre, die sie zu öffnen versucht hatten. Die Haut der Leichen war
rosafarben, teilweise stand Schaum vor den Lippen oder es hatte Nasenbluten
eingesetzt. Einige Leichen waren mit Kot und Urin bedeckt, bei manchen
schwangeren Frauen hatte die Geburt eingesetzt. Jüdische Sonderkommandos mit
Gasmasken mussten zunächst die Leichen an der Tür wegräumen, um sich den Weg
freizumachen. Dann mussten sie die Leichen abspritzen und auseinanderzerren.
Sofern den Frauen das Haar noch nicht geschoren worden war, mussten sie es nun
schneiden und vor dem Einpacken in Salmiaklösung waschen. In allen Lagern wurden
die Körperhöhlen nach versteckten Wertsachen durchsucht, die Goldzähne gezogen.
Abschließend wurden die Leichen zu den Krematorien abtransportiert.[88]

Heimlich fotografierte Leichenverbrennung, Auschwitz-Birkenau, August 1944

Über drei Millionen Menschen wurden durch Giftgas getötet; ein Drittel von ihnen
durch Zyklon B, die meisten durch Motorabgase.[89]

Lager Baubeginn Mordbeginn Ende der Massentötungen Ermordete[90]
Auschwitz-Birkenau II[91] Oktober 1941 März 1942 November 1944 900.000–1.100.000
Kulmhof Oktober 1941 Dezember 1941 Juli 1944 mehr als 150.000 Belzec November
1941 März 1942 Dezember 1942 435.000 Sobibor Februar 1942 April 1942 Oktober
1943 150.000–250.000 Treblinka Juni 1942 Juli 1942 August 1943 mehr als 900.000
Majdanek Oktober 1941 Februar 1943 Juli 1944 mind. 78.000 Maly Trostinez
November 1941 Mai 1942 Juni 1944 60.000


EUROPAWEITE JUDENVERNICHTUNG

BEGINN SYSTEMATISCHER DEPORTATIONEN

Datum Land, Stadt Ziel[92] 15. Oktober 1941 Wien Ghetto Łódź 16. Oktober 1941
Luxemburg, Trier Ghetto Łódź 16. Oktober 1941 Prag Ghetto Łódź 18. Oktober 1941
Berlin Ghetto Łódź 24. November 1941 Prag Theresienstadt 25. November 1941
Berlin Kaunas, Riga 16. März 1942 Lublin Belzec 30. Juni 1942 Wien Sobibor 17.
Juli 1942 Frankreich, Belgien, Niederlande Auschwitz 22. Juli 1942 Warschau
Auschwitz 4. März 1943 Thrakien, Mazedonien, Pirot Treblinka 15. März 1943
Griechenland Auschwitz 2. Oktober 1943 Dänemark Theresienstadt 17. Oktober 1943
Italien Auschwitz 15. Mai 1944 Ungarn Auschwitz

BENELUX-STAATEN

→ Hauptartikel: Holocaust in den Niederlanden
Gefangennahme emigrierter Juden in Amsterdam (4. Juni 1940)

Die Deportation von Juden aus Luxemburg begann schon am 16. Oktober 1941, da man
Luxemburg bei der Judenfrage stillschweigend zum Reich gehörend behandelte. Bis
17. Juni 1943 wurden 683 Juden unterschiedlicher Nationalität aus Luxemburg
deportiert.[93]

Im Juli 1942 begannen die Deportationen von etwa 25.000 Juden aus Belgien[94]
und etwa 107.000 Juden aus den Niederlanden.[95]

Von den 140.000 niederländischen Juden wurden über 110.000 deportiert. Über
100.000 wurden umgebracht; etwa 6.000 überlebten. Die Niederlande haben die mit
Abstand höchste Deportationsquote in ganz Westeuropa. Zum Vergleich: Die
Verschleppungsquote lag in Belgien und Norwegen bei 40 %, in Frankreich bei
25 %, in Italien bei 20 % und in Dänemark bei 2 %. Die Verfolgung der Juden
begann 1940 nach deutschem Vorbild mit der Entlassung der Juden aus dem
öffentlichen Dienst, führte über die Registrierung sämtlicher Juden 1941 zur
gesellschaftlichen Ächtung und zum Verbot, öffentliche Einrichtungen zu
betreten. Im Sommer 1942 schließlich begannen die Deportationen; bereits 1943
galten die Niederlande praktisch als „judenrein“. Über das polizeiliche
Durchgangslager Westerbork nahe der deutschen Grenze rollten die Züge in die
Vernichtungslager. Der in den Niederlanden geborene Historiker Rémy Limpach
veröffentlichte 2007 eine Arbeit zu der Frage, wie die Niederlande, ein für
liberale und tolerante Traditionen bekanntes Land, eine derart hohe
Deportationsquote erreichen konnten.[96]

BULGARIEN

→ Hauptartikel: Rettung der bulgarischen Juden

In Bulgarien führte die Regierung im Januar 1941 das Gesetz zum Schutz der
Nation als Rassengesetz gegen die jüdische Bevölkerung ein. Im Frühjahr 1943 gab
sie die jüdische Bevölkerung der griechischen Gebiete Ost-Makedonien und
Westthrakien, die sie im Balkanfeldzug 1941 besetzt hatte, auf deutschen Wunsch
zur Deportation frei. Mindestens 11.343 jüdische Griechen wurden von
bulgarischer Armee und Polizei zusammengetrieben und ausgeliefert. So gut wie
alle wurden in den deutschen Konzentrationslagern Auschwitz und Treblinka
umgebracht. Dem deutschen Ansinnen, auch die jüdischen Bulgaren auszuliefern,
folgte Bulgarien nicht. König Boris III., der Metropolit Stefan der
Bulgarisch-orthodoxen Kirche von Sofia, das bulgarische Parlament und die
bulgarische Bevölkerung lehnten dies einhellig ab.[97][98]

DEUTSCHLAND

→ Hauptartikel: Deportation von Juden aus Deutschland

Am 17. September 1941 entschied Hitler, die bis dahin für die Nachkriegszeit
vorgesehene Deportation aller deutschen und europäischen Juden aus von
Deutschland besetzten Gebieten nach Osteuropa noch während des Krieges zu
beginnen. Nun fuhren die ersten Transportzüge aus Berlin, München, Wien, Prag
nach Łódź, um zunächst 19.000 Juden in das ohnehin völlig überfüllte dortige
Ghetto zu sperren. Dafür wurden ab Januar 1942 nichtdeutsche Ghettobewohner nach
Kulmhof zur Vergasung gebracht. Ab März mussten auch Juden im Alter von über 65
Jahren, die bis dahin verschont worden waren, die Deportationszüge besteigen.
Die Presse durfte nichts mehr darüber berichten. Im Mai wurden größere Gruppen
auch deutscher Juden in Minsk und Kulmhof ermordet. Ab Juni sind erste direkte
Transporte aus dem Reich in Vernichtungslager wie Sobibor und Belzec
nachgewiesen.[99]

FRANKREICH

Gefangennahme von Juden in Paris (August 1941)
→ Hauptartikel: Chronologie der Kollaboration der Vichy-Regierung beim Holocaust

Am 27. März 1942 wurden erstmals auch französische Juden deportiert: ein Zug
transportierte 1112 Menschen von Compiègne ins KZ Auschwitz.[100] Im Mai
besuchte Heydrich Paris, um ein großes Deportationsprogramm mit dem Vichy-Regime
zu besprechen. Dazu gehörte die Einführung des Judensterns. Am 16. und 17. Juli
nahm die Polizei in Paris bei einer großen Razzia etwa 13.000 Juden ohne gültige
Pässe fest. Sie wurden mit regelmäßigen Zügen vom Sammellager Drancy ins KZ
Auschwitz gebracht und dort meist sofort ermordet. Auch aus der unbesetzten Zone
Frankreichs wurden ab 17. August 1942 eingewanderte Juden mitsamt ihren Kindern,
die eigentlich als französische Staatsbürger rechtlichen Schutz genossen, in ein
osteuropäisches Vernichtungslager deportiert. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht
in den bislang unbesetzten Teil Frankreichs am 11. November 1942 („Unternehmen
Anton“) wurden diese Transporte von Gefolgsleuten Eichmanns organisiert.
Französische und italienische Behörden in der bis September 1943 italienisch
besetzten Zone um Nizza verweigerten oft die Auslieferung; mehr als die Hälfte
aller französischen Juden entging dem Abtransport. Etwa 75.000 von ihnen wurden
deportiert,[100] etwa 3000 davon überlebten.

ITALIEN

Nach den italienischen Rassengesetzen wurden die Juden ab 1938 mit dem Ziel, sie
zur Auswanderung zu bewegen, diskriminiert. Mit dem Kriegseintritt Italiens im
Juni 1940 wurden die ausländischen und als gefährlich betrachtete inländische
Juden wie Angehörige von Feindstaaten behandelt und interniert. Bis zum
Waffenstillstand von Cassibile im September 1943 lebten die Juden unter den
Härten der Internierung und der Rassengesetze im italienischen Machtbereich
besser als Juden irgendwo im NS-Machtbereich. Italien lieferte keine Juden aus.
Offiziere und Diplomaten in den italienisch besetzten Gebieten von Kroatien,
Griechenland und Südfrankreich schützten auch die dortigen Juden vor
Deportationsforderungen der Deutschen.[101]

Nach dem Sturz Mussolinis und dem Waffenstillstand von Cassibile erfolgte im
September 1943 die deutsche Besetzung Italiens (Fall Achse). Etwa einen Monat
nach der Besetzung wurde eine mobile Einheit unter dem SS-Hauptsturmführer
Theodor Dannecker von Eichmann mit der Verhaftung und Deportation beauftragt.
Die Einheit führte mehrere Razzien durch, bei der Aktion vom 16. Oktober gegen
die Juden in Rom wurden 1.259 Menschen gefangen genommen. Währenddessen
konstituierte sich mit deutscher Hilfe die Italienische Sozialrepublik und
erklärte die italienischen Juden in der Charta von Verona zu feindlichen
Ausländern. Am 30. November 1943 wurde durch den Innenminister Guido
Buffarini-Guidi die Verhaftung und Einlieferung aller Juden in italienische
Konzentrationslager angeordnet. Von deutscher Seite wurde daraufhin Dannecker
abgelöst und Friedrich Boßhammer organisierte mit Hilfe des BdS Italien in
Verona deutsche Durchgangs- und Sammellager im Polizeihaftlager Borgo San
Dalmazzo, Durchgangslager Fossoli, Risiera di San Sabba und Durchgangslager
Bozen.[102] Über 9.000 Juden wurden zwischen Oktober 1943 und Dezember 1944
verschleppt, zum allergrößten Teil nach Auschwitz. Im Raum Triest war bis
Kriegsende das Personal der „Aktion Reinhard“ als Sonderabteilung Einsatz R
aktiv, das im September 1943 aus Polen nach Italien wechselte. Noch am 26. April
1945 ereigneten sich dort Morde.[103]

Die Beteiligung der italienischen Polizei, der faschistischen Miliz und der
kommunalen Verwaltungen an der Verschleppung wurde lange Zeit in der
öffentlichen Wahrnehmung, Forschung und juristischen Aufarbeitung durch den
Brava-Gente-Mythos kaum wahrgenommen.[104]

GRIECHENLAND

Weinende Frau bei der Deportation aus Ioannina, Nordwestgriechenland (25. März
1944)
→ Hauptartikel: Holocaust in Griechenland

In Griechenland wurden die Juden je nach Besatzungsland sehr verschieden
behandelt. Im italienisch besetzten westlichen Landesteil schützten die Behörden
sie bis September 1943; in den deutsch und bulgarisch besetzten östlichen Teilen
wurden die Juden aus mehreren Sammellagern von Saloniki aus ab März 1943 in 19
Güterzügen vor allem ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau zur Ermordung
transportiert. Nach der Kapitulation Italiens vor den Westalliierten (September
1943) schickten die Deutschen mit großem logistischem Aufwand tausende weiterer
Juden aus Korfu und dem damals italienischen Rhodos ebenfalls in
Vernichtungslager. Zumindest 58.885 Juden aus Griechenland wurden ermordet.[105]
Es gab einige Rettungsaktionen, zum Beispiel die Rettung nahezu aller Juden der
Insel Zakynthos durch die Inselbevölkerung oder die Ausgabe falscher
Personalausweise und Geburtsurkunden für Juden durch Athener Behörden.

KROATIEN

Eingang zum KZ Jasenovac

In damaligen Unabhängigen Staat Kroatien (NDH) erließ das faschistische
Ustascha-Regime unter Ante Pavelić schon im April 1941 kroatische Rassengesetze
gegen Serben, Juden und Roma, denen bald Kleiderkennzeichen für Juden in Form
eines runden, gelben Emblems mit einem „Z“ für Židov (=Jude) folgten. Zusätzlich
entstanden hier um die 40 Konzentrations- und Internierungslager.[106] Neben dem
Völkermord an den Serben im Unabhängigen Staat Kroatien wurden ab August 1941
auch tausende kroatische und bosnisch-herzegowinische Juden in dazu
eingerichteten Lagern ermordet. Ab August 1942 wurden auf Drängen der Deutschen
5500 internierte Juden nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Im Mai 1943 wurden
die auf italienischen Druck hin zwischenzeitlich eingestellten Transporte wieder
aufgenommen. Zur Rettung der Juden im italienisch besetzten Teil Jugoslawiens
ließ das italienische Militär auf Befehle von Marshall Cavallero sie im Herbst
1942 internieren und brachte sie im Sommer 1943 auf die Insel Rab in das KZ
Kampor, wo sie sich nach dem Waffenstillstand von Cassibile im September 1943
selbst befreiten und überwiegend den Tito-Partisanen anschlossen.[107]

Nach Yad Vashem wurden im NDH-Staat insgesamt 30.000 Juden ermordet, etwa 40 %
allein im KZ Jasenovac.[108]

POLEN

→ Hauptartikel: Geschichte der Juden in Polen#Der Zweite Weltkrieg und die
Ermordung der polnischen Juden (1939–1945) und Deutsche Besetzung Polens
1939–1945

RUMÄNIEN

Deportation jüdischer Frauen, überwacht von einem rumänischen Soldaten (17. Juli
1941)
→ Hauptartikel: Rumänien und der Holocaust

Die Regierung Rumäniens unter Antonescu ließ etwa 350.000 rumänische Juden in
den von ihr besetzten Gebieten in großen Massenmorden nahezu vollständig
ausrotten. Nur die Juden Transsylvaniens blieben bis März 1944 unter dem Schutz
Ungarns, bis auch sie mit den ungarischen Juden direkt nach Auschwitz deportiert
wurden. Die bereits fest geplante Deportation der Juden Altrumäniens ließ der
Staatschef im Oktober 1942 überraschend stoppen. Diese waren jedoch weiterhin
Verfolgung und Pogromen ausgesetzt.

Siehe auch: Curăţirea terenului (Reinigung des Landes)

SERBIEN

→ Hauptartikel: Serbien und der Holocaust

Nach dem Balkanfeldzug ließ die deutsche Militärverwaltung in Serbien Lager für
Gegner, Partisanen und Juden einrichten. Ab September 1941 veranlasste sie
Massenmorde an männlichen Juden in den Ortschaften. Ab dem 16. Oktober wurden
nach jedem Partisanenanschlag hunderte internierte Juden ermordet.[109] Ab
Dezember 1941 wurden jüdische Frauen, Kinder und Greise Serbiens in das KZ
Sajmište interniert. Im Mai 1942 ermordete die dortige Gestapo 6000 von ihnen
mit einem Gaswagen. Das serbische Nedić-Kollaborationsregime erließ
Rassengesetze und war an der Inhaftierung von Juden beteiligt. Das Serbische
Freiwilligenkorps unter Dimitrije Ljotić stand hierbei der SS zur Seite.

SKANDINAVIEN

Dänemark wurde ab 9. April 1940 von der Wehrmacht besetzt. Seine demokratisch
gewählte Regierung durfte unter deutscher Besatzung zunächst weiterarbeiten. Sie
verhinderte erfolgreich die Einführung von Judenstern und Rassengesetzen. Als
der dänische Widerstand im Sommer 1943 anwuchs, beschloss die deutsche
Militärverwaltung die Deportation der dänischen Juden. Weil der 1./2. Oktober
1943 als Termin der Festnahme durchgesickert war, konnten 7200 von ihnen
rechtzeitig mit Fischerbooten in das neutrale Schweden fliehen. 483 dänische
Juden wurden nach Theresienstadt deportiert, wo bis auf 50 alle überlebten
(siehe Rettung der dänischen Juden).

In Norwegen ging die Kollaborationsregierung unter Vidkun Quisling überwacht vom
Reichskommissar Josef Terboven zunächst nicht offen gegen die Juden vor. Von
Oktober 1942 bis Februar 1943 wurden dann die Deportationen und die Arisierung
des Vermögens in rasch folgenden systematischen Schritten durch norwegische und
deutsche Kräfte durchgeführt. Ein Judenstern wurde anders als in den sonstigen
besetzten westeuropäischen Ländern nicht eingeführt.[110] 734 norwegische Juden
fanden in Auschwitz den Tod.

Finnland lehnte eine Auslieferung der finnischen Juden ab. Von diesen kämpften
einige auf deutscher Seite gegen die Sowjetunion.

SLOWAKEI

Das im März 1939 gebildete Marionettenregime der Slowakei unter Jozef Tiso hatte
schon im November 1938 mit eigenen Deportationen slowakischer Juden nach Ungarn
und in Arbeitslager begonnen. Auf das Drängen des slowakischen
Ministerpräsidenten Vojtech Tuka[111] hin wurden ab März 1942 unter der Regie
Eichmanns etwa 58.000 slowakische Juden in den Distrikt Lublin, nach Auschwitz
und Majdanek deportiert. Die meisten starben dort an Hunger, Zwangsarbeit und
Seuchen. Im August 1942 wurden diese Transporte nach kirchlichen Protesten
vorübergehend gestoppt. Zwei Jahre später besetzte die Wehrmacht die Slowakei;
eine eigene Einsatzgruppe inhaftierte und deportierte etwa 12.000 untergetauchte
slowakische Juden.

SOWJETUNION

→ Hauptartikel: Deutsch-Sowjetischer Krieg#Holocaust

TSCHECHIEN

Das am 16. März 1939 unmittelbar nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei
errichtete Protektorat Böhmen und Mähren war unmittelbares Reichsgebiet und
verfügte nur über eine äußerst beschränkte Selbstverwaltung. Im Juli errichtete
die SS die Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Prag, welche ab 1941 die
systematische Deportation der tschechischen Juden in Vernichtungslager
exekutierte. Im Oktober 1941 gab Reinhard Heydrich den Befehl, alle Juden im
Protektorat in das KZ Theresienstadt zu deportieren, das als Sammel- und
Durchzugslager eingerichtet wurde. Ab Dezember 1941 galt für Juden ein
generelles Ausreiseverbot. Insgesamt wurden 81.000 Juden aus den tschechischen
Ländern in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Rund 10.500 von
ihnen überlebten den Krieg.[112]

UNGARN

Gefangennahme von Juden in Budapest zur Deportation ins Vernichtungslager
Auschwitz (Oktober 1944)
→ Hauptartikel: Holocaust in Budapest

Ungarn war von Ende 1940 bis Oktober 1944 durch seinen Beitritt zum
Dreimächtepakt offiziell mit NS-Deutschland verbündet. Es hatte die
Karpato-Ukraine besetzt und erhielt 1940 von Hitler den nördlichen Teil
Siebenbürgens zugesprochen.

Unmittelbar nach dem Überfall auf die Sowjetunion (ab 22. Juni 1941), an dem
Ungarn beteiligt war, begann die Regierung von Miklós Horthy, die Juden aus den
ungarisch besetzten Gebieten über die östlichen Grenzen zu treiben und nach
Ost-Galizien zu deportieren. Dies war eine Mitursache für das Massaker von
Kamenez-Podolsk, wo sich 14.000 deportierte ungarische Juden gesammelt hatten.
Danach unterließ Horthy weitere Deportationen, schuf aber Bataillone aus
jüdischen Zwangsarbeitern, die mit den ungarischen Truppen gegen die Rote Armee
kämpfen mussten. Davon starben etwa 42.000, viele auch durch Morde deutscher
Polizisten.

Weil Horthy die übrigen ungarischen Juden trotz der Nähe der Roten Armee noch
nicht deportieren ließ, besetzte die Wehrmacht im März 1944 Ungarn (Operation
Margarethe). Ein auf Hitlers Befehl entsandtes SS-Einsatzkommando, das
Eichmann-Kommando (benannt nach seinem Leiter Adolf Eichmann), richtete mit
Hilfe deutschfreundlicher ungarischer Beamter und Polizei Ghettos für die Juden
ein. Ab 15. Mai 1944 wurden insgesamt 437.000 ungarische Juden zunächst aus den
Randprovinzen, ab Juli 1944 auch aus Budapest nach Auschwitz deportiert; 320.000
davon wurden dort direkt vergast. Viele Leichen wurden unter freiem Himmel
verbrannt, weil die Krematorien nicht schnell genug arbeiteten. 15.000 Juden
wurden entgegen Hitlers Prinzip von 1941, keine Juden mehr ins Deutsche Reich zu
bringen, nach Strasshof an der Nordbahn in Niederösterreich deportiert.

Nach massiven Protesten der Westmächte und des Vatikans ließ Horthy die
Transporte am 6. Juli unterbrechen. Eichmann konnte danach noch einige wenige
Transporte durchführen.

Am 15. Oktober gelang den rechtsextremen Pfeilkreuzlern mit deutscher Hilfe ein
Putsch gegen Horthy. Sie ermordeten etwa 9000 Juden aus dem Budapester Ghetto.
Viele Ghettobewohner konnten zeitweise mit schwedischen oder schweizerischen
Schutzpässen überleben. Etwa 78.000 der verbliebenen Juden Ungarns wurden aber
gefasst und von Eichmann auf Todesmärsche Richtung Österreich geschickt.[113]
Juden mussten in Lagern am Südostwall Zwangsarbeit leisten.[114] Der General der
Waffen-SS Hans Jüttner war so schockiert über das, was er bei einer
Inspektionsfahrt sah, dass er sich bei dem Höheren SS- und Polizeiführer in
Ungarn, Otto Winkelmann, beschwerte.


SCHLUSSPHASE

→ Hauptartikel: Sonderaktion 1005 und Todesmärsche von KZ-Häftlingen
Teilnehmer der Sonderaktion 1005 neben einer Knochenmühle im KZ Janowska
(Sommer/Herbst 1943)

Schon Ende 1941, nach der verlorenen Schlacht vor Moskau, planten die
Holocausttäter im RSHA, die Spuren von NS-Massenmorden zu beseitigen, bevor die
Rote Armee sie entdecken konnte. Ab Herbst 1942 wurden zuerst in Kulmhof und
Belzec Leichen exhumiert und verbrannt. Das Lager wurde geschlossen. Die Gebäude
und Zäune des Lagers Treblinka mussten „Arbeitsjuden“ abreißen; dann wurden sie
erschossen. Das Gelände wurde umgepflügt und Bäume darauf gepflanzt.[115]

Nachdem Wehrmachtsoldaten im April 1943 Massengräber von Opfern des sowjetischen
Massakers von Katyn entdeckt hatten, ließ das RSHA die „Sonderaktion 1005“
einleiten: Mehrere Sonderkommandos zwangen Juden und sowjetische Kriegsgefangene
zum Aufgraben der Massengräber von Juden und Verbrennen ihrer Leichen, etwa in
Babyn Jar bei Kiew. Sie mussten die Knochen der Mordopfer zermahlen und zusammen
mit der Asche der Leichen in Wäldern verstreuen. Im März 1944 wurden auch diese
Zwangsarbeiter als unliebsame Zeugen ermordet. Solche Vertuschungsversuche
folgten in Polen und auf dem Balkan. Da sich Massenerschießungen und
Lagerstandorte aber kaum geheim halten ließen, wurden nach Kriegsende fast alle
Massengräber der NS-Verbrechen entdeckt.

Seit der verlorenen Schlacht um Stalingrad im März 1943 zog sich die Wehrmacht
allmählich aus Osteuropa zurück. Gefangene der Deutschen sollten der Roten Armee
auf keinen Fall in die Hände fallen. Beim Rückzug verübten Wachpersonal, Gestapo
und Sicherheitspolizei daher viele Massaker an zehntausenden Gefängnis- und
Lagerhäftlingen, teils auf eigene Initiative, teils auf zentralen Befehl. So
befahl der Chef der Sicherheitspolizei im Generalgouvernement am 20. Juli 1944
die „Totalräumung“ aller dortigen Gefängnisse, die „Liquidierung“ der Insassen,
falls Transporte unmöglich seien, das Verbrennen der Leichen und Sprengen der
Gebäude.

Demgemäß hatten Lagerverwaltungen und regionale Polizeiführer seit Dezember 1943
die ersten Transporte nach Westen organisiert und dabei „nicht transportfähige“
Menschen selektiert und direkt ermordet. Im Januar 1945 begann die „Evakuierung“
aller KZs im Osten, die bis in die letzten Kriegstage im April fortgesetzt
wurde. Aus dem KZ Stutthof mussten 17.000, aus Auschwitz 58.000 Menschen zu Fuß
nach Westen marschieren. Wer nicht mitkam oder stürzte, wurde von Bewachern,
teils auch Einheimischen beim Durchzug eines Ortes, erschossen. Auch bei
Weitertransporten in völlig überfüllten Zügen starben tausende, ebenso in
Aufnahmelagern. Nur etwa 1500 Personen dieser beiden Todesmärsche erreichten das
Altreich lebend.

Bei diesen Maßnahmen wurden die etwa 200.000 Juden, die die Zwangsarbeits- und
Vernichtungslager bis dahin überlebt hatten, erneut besonders brutal behandelt.
Man schätzt, dass etwa 100.000 Menschen durch Todesmärsche, insgesamt 300.000
durch Gefangenenmorde umkamen.

Ab Februar 1945 ließen NS-Behörden auch Akten verbrennen. Per Runderlass
ordneten Gauleiter an, besonders „Geheimbefehle des Führers“ und andere
Geheimdokumente zu Mord- und Ausrottungsbefehlen zu vernichten.[116]


GESAMTZAHLEN JÜDISCHER OPFER

Die Opferzahlen des Holocaust ließen sich bis 1990 nur annähernd schätzen.
NS-Zeitungen hatten im Verlauf öfter realistische Opferzahlen genannt: So
schrieb Der Danziger Vorposten am 13. Mai 1944 über „schwere Einbußen“ des
Judentums in Osteuropa. Allein in Polen und Ungarn seien fünf Millionen Juden
„ausgeschaltet“ worden, weitere 1½ Millionen seien entsprechenden „gesetzlichen
Maßnahmen“ ausgesetzt.[117] Im Nürnberger Prozess gegen die
Hauptkriegsverbrecher wurde 1946 erstmals die ungefähre Zahl von sechs Millionen
ermordeter Juden genannt. In einer eidesstattlichen Erklärung sagte Wilhelm
Höttl, bis 1945 Mitarbeiter im Reichssicherheitshauptamt, Eichmann habe ihm
berichtet:[118]

> „In den verschiedenen Vernichtungslagern seien etwa vier Millionen Juden
> getötet worden, während weitere zwei Millionen auf andere Weise den Tod
> fanden, wobei der größte Teil davon durch die Einsatzkommandos der
> Sicherheitspolizei während des Feldzuges gegen Rußland durch Erschießen
> getötet wurde.“

Holocaustforscher nahmen jedoch zunächst an, von 1939 bis 1945 seien weniger
Juden ermordet worden: Gerald Reitlinger schätzte sie 1953 auf 4,2 bis 4,7,[119]
Raul Hilberg 1961 auf 5,1 Millionen.[120] Martin Gilbert kam 1982 auf 5,7
Millionen.[121] 1987 trug die von einem internationalen Autorenkollektiv
verfasste Enzyklopädie des Holocaust die damals möglichen genauesten Schätzungen
aus vielen Einzelländern zusammen und kam so auf etwa 5,6 Millionen.

Durch die Freigabe sowjetischer Archive seit 1990 konnten die bis dahin
ungewissen Opferzahlen für Polen und die Sowjetunion etwa anhand von
Deportationslisten, Zugfahrplänen und Mitgliedlisten jüdischer Gemeinden vor und
nach dem Holocaust überprüft werden. Dabei stellte sich heraus, dass die
Opferzahlen der Konzentrationslager Auschwitz zwar niedriger lagen als zuvor
vermutet, dass aber allein dort 1,1 Millionen Menschen, darunter mindestens
900.000 Juden, ermordet worden waren.[122]

Wolfgang Benz befasste sich in Dimension des Völkermords (erschienen 1991, 2.
Auflage 1996) mit allen seit 1990 zugänglichen Quellen, Auswertungs- und
Berechnungsmethoden der Opferzahlen. Burkhard Asmuss veröffentlichte 2002 eine
Aufstellung mit teilweise gröberen Schätzungen.[123] Insgesamt erhärtete sich
dabei eine Gesamtopferzahl von mindestens 5,6 bis zu 6,3 Millionen ermordeten
jüdischen Menschen. Dazu kommen Zahlen für Verletzte und Vertriebene. Im von ihm
herausgegebenen Handbuch des Antisemitismus bezifferte Benz die Gesamtzahl der
Holocaust-Opfer auf „mindestens sechs Millionen“.[124]

Die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem nannte im Dezember 2010 über vier
Millionen Opfer in ihrer Personenkartei namentlich, also als identifiziert. 2,2
Millionen dieser Namen wurden von Angehörigen oder Freunden beigesteuert, die
anderen stammen aus Archiven oder Recherchen.[125]

Land Dimension des Völkermords (2/1996) Enzyklopädie des Holocaust (4/2002)
Burkhard Asmuss (1/2002) Albanien⁠3 ⁠4 591 — —⁠3 Belgien 28.518 28.900 25.000
Bulgarien⁠1 11.393 — — Dänemark⁠3 116 60 —⁠3 Deutschland⁠2 160.000 134.500
165.000 Estland — — 1.000 Frankreich 76.134 77.320 75.000 Griechenland 59.185
60.000 59.000 Italien 6.513 7.680 7.000 Jugoslawien 60.000 56.200 65.000
Lettland — — 67.000 Litauen — — 160.000 Luxemburg⁠3 1.200 1.950 —⁠3 Niederlande
102.000 100.000 102.000 Norwegen⁠3 758 762 —⁠3 Österreich 65.900 50.000 65.000
Polen 2.700.000 2.900.000 3.000.000 Rumänien 211.214 271.000 350.000 Sowjetunion
2.100.000 1.211.500 1.000.000 Tschechoslowakei 143.000 146.150 260.000 Ungarn
550.000 550.000 270.000 weitere Länder⁠3 — — 2.800 Spannen ⁠5
6.276.522–6.316.522 5.596.022–5.863.122 5.673.800

Anmerkungen:
Keine Angaben: —

1 
Nach Asmuss (Holocaust) beziehen sich die Zahlen auf Juden aus bulgarisch
besetzten Gebieten; alle bulgarischen Juden wurden gerettet.
2 
Benz (Dimension des Völkermords) nennt 165.000 als realistische Schätzung.
3 
Asmuss fasst die Opfer aus Albanien, Dänemark, Luxemburg, Norwegen und
Nordafrika in einer Zahl unter „weitere Länder“ zusammen.
4 
Nach Asmuss deportiert
5 
gesicherte Minimalzahl und wahrscheinliche Maximalzahl.


TÄTER

Der Holocaust war kein Projekt einer Einzelbehörde und wurde nicht nur von
bestimmten dazu beauftragten Tätern durchgeführt, sondern von vielen
Institutionen aller deutschen Gesellschaftsbereiche ermöglicht, mitgetragen,
geplant, organisiert und vollzogen. Seit den Forschungen Raul Hilbergs werden
dabei bürokratische Entscheidungsabläufe, Arbeitsteilung, Zuständigkeiten und
ihr Zusammenwirken untersucht, aber auch gemeinsame Interessen, ideologischer
Konsens und praktische Bündnisse zwischen alten und neuen Eliten, Führung und
Bevölkerungen.

Historiker gehen heute von bis zu 500.000 „an den Schreibtischen wie auf den
Schauplätzen“ an den Judenmorden beteiligten, meist männlichen, Deutschen und
Österreichern sowie nochmals einigen Hunderttausend Kollaborateuren aus den von
Deutschland besetzten oder mit ihm verbündeten Staaten aus.[126] Haupttäter
waren Mitglieder aller Machtsäulen des NS-Staates:

 * Hitler und der engere Führungszirkel des NS-Regimes, die die Leitlinien der
   Vernichtungspolitik bestimmten und in allgemeine Befehle und Verordnungen
   umsetzten,
 * die Massenpartei NSDAP, die die Hetzpropaganda entfaltete, die den Holocaust
   vorbereitete und begleitete, deren Gauleiter und Ortsgruppenleiter die
   Entrechtung und Deportation der Juden und anderer Opfergruppen in ihrem
   Bereich vorantrieben, deren SA und Hitlerjugend direkt an Verfolgungs- und
   Mordaktionen in der Vorkriegszeit (zum Beispiel Judenboykotte 1933ff.,
   Novemberpogrome 1938) und gegen Kriegsende (Endphaseverbrechen gegen
   KZ-Häftlinge auf Todesmärschen usw.) teilnahmen;
 * die SS als dem „Führer“ persönlich verpflichtete elitäre Terrororganisation,
   deren weitverzweigte Untergliederungen die rassistische Bevölkerungs- und
   Vernichtungspolitik in den eroberten und eingegliederten Gebieten
   durchführten und dort das entsprechende Lager- und Ghettosystem
   organisierten. Hier wird nicht nur den Einsatzgruppen, sondern auch den
   Polizeibataillonen und ihren jeweiligen Vorgesetzten, den Höheren SS- und
   Polizeiführern sowie den SS-Hauptämtern – besonders dem
   Reichssicherheitshauptamt – eine Hauptverantwortung an den Massenmorden
   zugewiesen.
 * die Gestapo, Ordnungs-, Sicherheits- und Kriminalpolizei: Sie sollten
   möglichst alle „Reichs- und Volksfeinde“ aufspüren, überwachen und
   „ausschalten“ und wirkten dabei mit der SS zusammen.
 * die Wehrmacht: Deren Oberkommandos und Generäle trugen die Vernichtungsziele
   des Krieges gegen die Sowjetunion mit, setzten sie in völkerrechtswidrige
   Befehle um und halfen auf vielfältige Weise bei der Judenvernichtung, etwa
   indem sie Soldaten für Massenerschießungen bereitstellten, die
   Judenkennzeichnung in besetzten Gebieten erzwangen, jüdische Kriegsgefangene
   aussonderten und Juden als Partisanen ermorden ließen oder selbst ermordeten.
 * viele Wirtschafts- und Industrieverbände und Unternehmen, die von der
   Arisierung, Zwangsarbeit und vom Aufbau der Vernichtungsindustrie in den
   Lagern profitierten und daran mitwirkten
 * die zivilen und militärischen Besatzungsverwaltungen, besonders in Osteuropa,
   die die wirtschaftliche Ausbeutung und rassistische Bevölkerungspolitik in
   ihren Gebieten organisierten, durchführten, zum Teil in einen Wettlauf bei
   deren „Entjudung“ eintraten und dazu Druck auf die Berliner Zentralbehörden
   ausübten. Zuständig war das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete
   unter Alfred Rosenberg in Berlin, dem sog. Ostministerium, dem zum Beispiel
   auch das Reichskommissariat Ostland unterstand.
 * das Personal vieler Staats- und Verwaltungsbehörden, die mit Gesetzen,
   Verordnungen, Verwaltungsakten und konkreten Maßnahmen an der
   Judenverfolgung, -ausgrenzung, -deportation und -vernichtung mitwirkten: „Es
   gab kaum eine Behörde, […], die nicht ‚von Amts wegen‘ für die ‚Lösung‘ einer
   ‚Judenangelegenheit‘ zuständig war.“[127]

Als indirekte, aber deswegen nicht weniger verantwortliche Tätergruppen werden
erachtet:

 * Wissenschaftsinstitute, Universitäten und Fakultäten, die – z. B. in der
   Medizin, Völkerkunde und Raumplanung – mit interessegeleiteter Forschung
   ideologische Gründe lieferten, Pläne erstellten, Aufträge vergaben und sich –
   etwa durch die Abnahme von Leichen für „anatomische Rassestudien“ oder von
   lebenden Häftlingen für Menschenversuche – an Mordaktionen beteiligten.
 * die Kirchen, die ihre Tauf- und Eheregister zur Erfassung der „Nichtarier“
   zur Verfügung stellten, selbst „Ariernachweise“ erstellten und die
   ausführenden Täter überwiegend moralisch entlasteten.
 * Bevölkerungsteile im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten, die die
   Judenverfolgung unterstützten.


HOLOCAUSTKENNTNIS WÄHREND DER NS-ZEIT

→ Hauptartikel: Zeitgenössische Kenntnis vom Holocaust


DEUTSCHES REICH

Die NS-Propaganda verfolgte in der Öffentlichkeit eine Doppelstrategie:
Einerseits redeten die Sprecher der NS-Diktatur offen über „die Judenfrage“,
über Ausrottung und Vernichtung der Juden, andererseits ließen sie bewusst
offen, wann und wie diese geschehen würde. Mehrdeutige Rhetorik war
beabsichtigt, um die Deutschen über das konkrete Geschehen im Unklaren zu
lassen. Die zunehmende Judenverfolgung in Europa geschah vor aller Augen. Die
Deportationen vollzogen sich auf öffentlichen Plätzen und Bahnhöfen, wurden
jedoch als „Umsiedlungen“ in Arbeitslager dargestellt. Im Hinblick auf die
Vernichtungsaktionen befahl das Regime strengste Geheimhaltung; SS-Angehörigen
war es unter Androhung der Todesstrafe verboten, darüber zu berichten.

Die Isolation, Entrechtung, Verarmung und das allmähliche Verschwinden der Juden
aus dem gesellschaftlichen Leben im Deutschen Reich waren offensichtlich. Die
Deportationen wurden von den meisten Deutschen hingenommen. Im Lauf des
Holocaust sickerten immer mehr Einzelheiten durch; die Geheimhaltung konnte
zeitweise nicht streng überwacht werden, und Verstöße wurden manchmal nicht
bestraft. Dass „Umsiedlung“ tatsächlich Massenmord bedeuten sollte, erfuhren
manche Deutsche von Soldaten auf Heimaturlaub, durch Hören von Feindsendern,
durch „Flüsterpropaganda“ (Hannah Arendt). Der Widerstandskämpfer Helmuth James
Graf von Moltke schrieb 1943: „Mindestens neun Zehntel der Bevölkerung weiß
nicht, dass wir Hunderttausende von Juden umgebracht haben.“ Doch selbst das
Zehntel, das nähere Information erhalten hatte, unternahm – von wenigen
Ausnahmen abgesehen – nichts dagegen. Nichtwissen und Nicht-wissen-Wollen über
den Holocaust gingen dabei ineinander über.


ALLIIERTE

Seit 1933 kritisierten ausländische Staaten die nationalsozialistische
Innenpolitik, besonders die Verfolgung von Juden und anderen Minderheiten. Die
Einwanderungsquoten für die jüdischen Flüchtlinge in die USA blieben jedoch
unverändert.[128] Bei der von US-Präsident Roosevelt angestoßenen Konferenz von
Évian im Juli 1938 war fast kein Teilnehmerstaat zur Aufnahme jüdischer
Flüchtlinge oder Erhöhung seiner Einwanderungsquoten bereit.

Nach Kriegsbeginn verstärkte sich die Kritik der Alliierten; dennoch wurden die
europäischen Juden nicht umfassend präventiv vor den vorrückenden Truppen der
Achsenmächte evakuiert. Seit 1941 wurde den Alliierten die systematische
Ausrottungspolitik des NS-Regimes durch Entschlüsselung der Codes für die
regelmäßigen Polizeiberichte nach Berlin bekannt. Sie verurteilten diese äußerst
scharf und begründeten damit auch ihre Kriegsstrategie. Mitte Dezember 1942
warnten die USA, Großbritannien und weitere zehn Regierungen die deutsche
Regierung, dass „die Verantwortlichen einer Vergeltung nicht entgehen“ würden
(Interalliierte Erklärung zur Vernichtung der Juden vom 17. Dezember 1942).
Gezielte Maßnahmen, um den Holocaust zu beenden oder aufzuhalten, ergriffen sie
aber nicht. Ihre Kriegsführung richtete sich seit Kriegseintritt der USA auf die
vollständige Kapitulation des NS-Regimes.

Riegner-Telegramm vom August 1942

Als die ersten Nachrichten über die Massenvernichtung, wie etwa ein von Szmul
Zygielbojm verfasster Artikel im Daily Telegraph über Vergasungen von Juden
veröffentlicht wurden,[129] versuchte das US-Außenministerium, deren Publikation
zu unterdrücken. Auf Druck der öffentlichen Meinung trafen sich im April 1943
auf der Bermuda-Konferenz Vertreter der USA und des Vereinigten Königreichs, um
Hilfsmöglichkeiten für Flüchtlinge zu erörtern. Wie die Vorkriegskonferenz von
Évian verlief auch sie ergebnislos. Erst nach Intervention des Finanzministers
Henry Morgenthau kündigte Roosevelt am 22. Januar 1944 die Einsetzung des War
Refugee Board an. Dieses Gremium trug zur Rettung hunderttausender Juden bei.

Die britische Regierung behinderte und unterließ in einzelnen Fällen mögliche
Hilfeleistungen. Als im Dezember 1942 einige britische Abgeordnete verlangten,
jüdischen Flüchtlingen müsse sichere Zuflucht versprochen werden, lehnte der
britische Außenminister dies mit der Begründung ab, es gebe
„Sicherheitsbedenken“ und „geografische Probleme“. Anfang 1943 wurde bekannt,
dass man gegen Hinterlegung einer gewissen Summe in der Schweiz 70.000
rumänische Juden hätte retten können. Die Regierung hatte den Plan jedoch
blockiert, da sie eine Schwächung der eigenen und eine Stärkung der deutschen
Position befürchtete.

Die sowjetischen Behörden lieferten deutsche Juden – darunter viele Kommunisten,
die in der Sowjetunion Zuflucht gesucht hatten – nach Abschluss des
Hitler-Stalin-Paktes im August 1939 den Nationalsozialisten aus. Nach dem
deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 blieb die besondere
Gefährdung der sowjetischen Juden unberücksichtigt. Die sowjetische
Berichterstattung verschwieg die deutsche Ausrottungspolitik. Schätzungen
zufolge waren 20.000 bis 30.000 Juden in den Partisanengruppen in ganz Europa
aktiv. Im von Deutschland besetzten Polen und der Sowjetunion flohen Tausende in
die Sümpfe oder Wälder und schlossen sich den Partisanen an, obwohl nicht alle
Partisanengruppen Juden willkommen hießen.


WIDERSTAND UND RETTUNGSVERSUCHE

Siehe auch: Widerstand gegen den Nationalsozialismus


JUDEN

Jüdische Partisanengruppe in Weißrussland (1943)

Am 31. Dezember 1941 rief Abba Kovner die Juden in aller Welt mit einem
Flugblatt zum Widerstand auf und kritisierte, die Opfer ließen sich „wie Schafe
zur Schlachtbank“ führen.[130] Damit entstand das hartnäckige Klischee vom
widerstandslosen Verhalten aller Opfer. Erst seit den 1980er Jahren hat die
Forschung dieses Bild differenziert und korrigiert.

Nur wenige Juden ahnten das Ausmaß des Geschehens. Viele hielten Informationen
über Massenvernichtungslager, die um 1942/43 zunehmend in den Ghettos Polens,
Litauens und Weißrusslands kursierten, nur für Gerüchte. Ein Ausrottungsplan
gegen alle Juden schien den meisten anfangs schon wegen der Dimension
unglaubhaft. Viele glaubten, wenigstens als Sklavenarbeiter überleben zu können,
bis die Deutschen besiegt seien.

Ein Gegenbeispiel und ein Anstoß für den jüdischen Widerstand insgesamt war der
Aufstand im Warschauer Ghetto vom 19. April bis zum 16. Mai 1943. Diesen
organisierte die jüdische Kampforganisation „ZOB“, als die Nationalsozialisten
das Ghetto gänzlich auflösen und alle noch übrigen Juden in die
Vernichtungslager, vor allem nach Treblinka, deportieren wollten. Kuriere hatten
unter Lebensgefahr Waffen in das abgeriegelte jüdische Ghetto geschmuggelt.
Damit konnte die Untergrundorganisation den eindringenden Räumkommandos der SS
anfangs hohe Verluste beibringen und sie in die Flucht schlagen. Als die SS mit
Panzern und Artilleriegeschützen zurückkehrte, hielten sich die jüdischen
Widerstandsgruppen trotz der Übermacht noch in einem etwa vierwöchigen
Häuserkampf. Zuletzt mussten sie aufgeben und wurden meist erschossen. Nur
wenige Beteiligte konnten sich durch Abwasserkanäle retten.

Das Foto des Jungen aus dem Warschauer Ghetto, das als eines der bekanntesten
Fotografien des Holocausts gilt, entstand wahrscheinlich während des Aufstands
im Warschauer Ghetto

Auch in anderen jüdischen Ghettos bildeten sich Widerstandsgruppen, die
Ghettobewohnern zur Flucht verhalfen und einzelne Revolten begannen, etwa in
Białystok und Vilnius. Ferner gab es in manchen Lagern Aufstände jüdischer
Häftlinge, so den Aufstand von Treblinka von etwa 400 Häftlingen am 2. August
1943, der zu einer Massenflucht jüdischer Lagerinsassen führte und das Lager
zerstören sollte. Am 14. Oktober 1943 führten sowjetisch-jüdische
Kriegsgefangene den Aufstand von Sobibór in Ostpolen an. Die Beteiligten töteten
neun Angehörige der Wachmannschaften, was einen Massenaufstand der Häftlinge
bewirkte. 65 jüdischen Gefangenen gelang die Flucht. Ende 1943 gaben die
Nationalsozialisten das Lager auf.

Im KZ Auschwitz-Birkenau gab es etwa 700 Fluchtversuche, davon etwa 300
erfolgreiche. Am 7. Oktober 1944 erfolgte dort ein Aufstand des jüdischen
Sonderkommandos, das an den Verbrennungsöfen für die vergasten Leichen
eingesetzt war. Mit von Frauen eingeschmuggeltem Sprengstoff wurde ein Teil des
Krematoriums IV zerstört. 250 Gefangene versuchten zu flüchten, wurden aber bald
gefasst und umgebracht.

Europaweit waren tausende untergetauchte Juden am Partisanenkrieg gegen die
deutschen Besatzer beteiligt, besonders in Frankreich, Belgien, den
Niederlanden, Italien, den Balkanstaaten, der Sowjetunion und Griechenland. In
Osteuropa, besonders im katholisch geprägten Polen, konnten sich aus KZs und
Ghettos entkommene Juden nur selten bestehenden Partisanengruppen anschließen,
da dort auch manche NS-Gegner Antisemiten waren. Darum bildeten sich dort eigene
jüdische Partisaneneinheiten, die trotz ihrer anfänglichen Unerfahrenheit bald
als besonders entschlossene und motivierte Kämpfer gegen die Deutschen galten.
Die vorrückende Rote Armee versorgte sie daraufhin teilweise bevorzugt mit
Waffen, besonders für den „Schienenkrieg“ mit Anschlägen und Sabotageaktionen
gegen Eisenbahntransporte der Wehrmacht an die Ostfront. Jüdische
Widerstandskämpfer stürmten bei der „Operation Torch“ die als uneinnehmbar
geltende Festung Algier von innen und leisteten damit einen entscheidenden
Beitrag für die Landung der Alliierten und deren anschließenden erfolgreichen
Feldzug gegen die deutsche Wehrmacht in Nordafrika.

Viele Juden, die in den 1930er Jahren und zum Kriegsbeginn ins sichere Ausland
emigrieren konnten, schlossen sich dort den Truppen der Alliierten an.
„Hunderttausenden Juden gelang es, in das Innere der Sowjetunion zu
fliehen.“[131] Von den Juden, die unter der nationalsozialistischen Besatzung
verblieben, wurden etwa 1,5 Millionen zu Opfern des Massenmordes. In vielen
Armeen gab es eigene jüdische Einheiten, etwa die Jüdische Brigade in der
British Army. 10.000 deutschsprachige Juden kämpften dort, ca. 9500 in den
US-Streitkräften. 350.000 bis 500.000 Juden kämpften in verschiedenen, oft
leitenden Positionen in der Roten Armee im Deutsch-Sowjetischen Krieg, darunter
auch viele Frauen.[132][133] Damit war jeder 4. Soldat der Roten Armee jüdischen
Hintergrunds. Ihre Zeitschrift herausgegeben vom „jüdischen antifaschistischen
Komitee“ schrieb, auf jiddisch, der Krieg sei Far zayn foterland un zayn yidishn
folk.[134] Gegen Ende des Krieges wurde die jüdische Fluchthilfe-Bewegung Beriha
(hebräisch „Flucht“) gegründet, mit deren Hilfe zwischen 1944 und 1948 etwa
250.000 Juden aus osteuropäischen Ländern flüchten konnten. Nach dem Krieg
dienten emigrierte deutsche Juden den Alliierten oft als Übersetzer im besetzten
Deutschland. Man schätzt, dass europaweit bis zu 1,5 Millionen Juden am
regulären militärischen Kampf und am Partisanenkampf gegen die NS-Herrschaft
beteiligt waren.

Die zionistische Gruppe Chug Chaluzi versuchte in Berlin, Fluchtwege ins Ausland
zu finden oder das Leben jüdischer Menschen in der Illegalität zu organisieren,
indem sie Lebensmittelkarten, gefälschte Ausweispapiere und Geld beschaffte und
verteilte.


NICHTJÜDISCHE DEUTSCHE

→ Hauptartikel: Judenretter und Gerechter unter den Völkern

Vereinzelt setzten sich auch nichtjüdische Deutsche gegen den geplanten und
laufenden Genozid an den Juden zur Wehr. Solche Rettungstaten waren mit
ständiger Lebensgefahr verbunden und selten.

Der deutsche Industrielle Oskar Schindler bewahrte im Deutschen Reich 1200
jüdische Zwangsarbeiter vor der Vernichtung, indem er sie bis Kriegsende als
kriegswichtig für seinen Betrieb deklarierte und für ihren Unterhalt persönlich
aufkam.

Auch die als Rote Kapelle bezeichnete Berliner Gruppe versteckte Juden und
verhalf ihnen zu falschen Pässen, mit denen sie ausreisen konnten. Das Büro
Grüber der Bekennenden Kirche half seit 1938 Christen jüdischer Herkunft, aber
auch Juden zur Ausreise. Eine ähnliche Anlaufstelle gab es auch auf katholischer
Seite.

Am 27. Februar 1943 versammelten sich die Ehepartner und Angehörigen von
„Mischjuden“, die als Zwangsarbeiter in Berliner Rüstungsbetrieben beschäftigt
waren und nun deportiert werden sollten, vor dem Gestapohauptquartier in der
Berliner Rosenstraße. Dies war die einzige öffentliche Protestdemonstration
während des Krieges gegen eine Deportation, die zudem erfolgreich war: Die
inhaftierten Personen wurden freigelassen.[135]

Das Untertauchen von jüdischen Bewohnern während der NS-Zeit zur Rettung vor der
Deportation führte zu der Redewendung „als U-Boot leben“. Zum Teil wurde von den
betreffenden Personen versucht, dieses Verschwinden durch einen vorgetäuschten
Selbstmord oder die Ankündigung einer Reise plausibel zu machen. Das
Verschwinden aus der Einwohnerliste konnte für die als U-Boot bezeichnete Person
und für ihre Helfer schwerwiegende Folgen haben.

Im Falle der Entdeckung wurde die Person ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung
verhaftet. Allerdings konnte sie nicht mit einem gerichtlichen Verfahren
rechnen, sondern wurde dadurch in aller Regel zum Häftling in einem
Konzentrationslager. Davor kam jedoch eine Zeit der Vernehmungen und Folter
durch die Gestapo, die auf diese Weise weitere „U-Boote“ suchte. Sollte die
Verbindung zu weiteren Helfern bekannt werden, waren auch diese massiv
gefährdet. Die rechtlichen oder faktischen Bedrohungen konnten sich nach
Reichsgebiet oder Besatzungsstatut und nach Position der jeweiligen Person zur
Besatzungsmacht, der Polizei bzw. den NSDAP-Stellen unterscheiden.

Es gab in Deutschland relativ viele lokale verdeckte Netzwerke von Helfern, die
Menschen in Not (Flüchtlingen, vor allem Juden) halfen. Oftmals hatten die
Flüchtlinge Adressen von Menschen bei sich, die sie zwar nicht kannten, von
denen sie aber durch andere wussten, dass sie ihnen auf ihrer Flucht
weiterhelfen würden. Oft bekamen die Flüchtlinge dann von diesen Helfern eine
weitere Adresse als neuen Anlaufpunkt auf ihrem Weg. Es waren in aller Regel
Privatleute, die aus ihrem Gewissen heraus Menschen auf der Flucht versteckten
oder anderweitig weiterhalfen und keine Rücksicht darauf nahmen, dass sie und
ihre Familie, würden sie entdeckt, Schlimmes zu erwarten hätten. Solche
Netzwerke sind zum einen Teil aus den verfolgten politischen Parteien und
Organisationen heraus entstanden, zum anderen aus christlichen Gruppierungen
heraus. Vielfach handelten Menschen deshalb zugunsten dieser Flucht-Netzwerke,
weil Angehörige durch die NSDAP oder Gestapo-Stellen bereits zu Tode gekommen
waren und sie deshalb möglicherweise ihr eigenes Leben gering schätzten oder
auch aus einem tiefen, innerem Humanismus heraus, den die inzwischen Jahre
dauernde Propaganda der Nationalsozialisten nicht erschüttert hatte:
Tiefgreifendere wissenschaftliche Untersuchungen sind dazu noch erforderlich.

Das Untertauchen einer Person in einem von Kriegswirtschaft geprägten Land war
schwierig. Lebensmittel waren nicht auf dem freien Markt erhältlich, sondern nur
gegen Abschnitte von Lebensmittelkarten, die eine Bezugsberechtigung und deren
Überprüfung voraussetzten. Das Mitsichführen von Gepäck konnte bei Kontrollen
sofort Verdacht auslösen. Der länger als übliche Aufenthalt in einer Gaststätte,
Bibliothek oder einem Kino konnte Nachfragen zur Identität auslösen. Die Gestapo
versuchte, Spitzel in Netzwerke einzuschleusen – ein bekanntes Beispiel hierfür
ist Stella Goldschlag.


BESETZTE ODER VERBÜNDETE STAATEN

Eine kleine Anzahl von Juden wurde gerettet, weil die Regierungen ihrer
Heimatländer der Forderung des Deutschen Reichs zu ihrer Auslieferung nicht
nachgaben.

Finnland, seit 1941 Deutschlands Verbündeter im Krieg gegen die Sowjetunion,
lieferte seine Juden größtenteils nicht aus, obwohl Himmler dies im Sommer 1942
bei einem Finnland-Aufenthalt von der finnischen Regierung gefordert hatte.
Regierungschef Rangell soll darauf geantwortet haben, Finnlands Juden seien
Bürger wie alle anderen und dienten auch als Soldaten im Krieg gegen die
Sowjetunion. Diese Praxis wurde aber schon ab Dezember 1942 eingestellt, nachdem
Zeitungen und einige Politiker dagegen protestiert hatten. Zwar wurde jüdischen
Flüchtlingen zeitweise die Einreise nach Finnland verweigert; aber die etwa
1.800 finnischen Juden entgingen dem Zugriff der Deutschen. Einige ausländische
Juden wurden dennoch ausgeliefert, weil sie Kommunisten waren. Neuere
Forschungen ergaben, dass Finnland von 1941 bis 1944 insgesamt 129 Flüchtlinge
an das Deutsche Reich auslieferte, dazu über 2800 sowjetische Kriegsgefangene,
von denen 78 Juden waren.

Boot mit Juden bei der Überfahrt von Falster nach Ystad in Schweden,
September/Oktober 1943

In Dänemark ergriff König Christian X. Partei für die Juden, als die deutschen
Besatzungsbehörden auch sie zum Tragen des Judensterns zwingen wollten. Der
deutsche Georg Ferdinand Duckwitz warnte den dänischen Widerstand vor drohenden
Razzien der SS. Daraufhin gelang es unter Mithilfe großer Teile der Bevölkerung
im September und Oktober 1943, die meisten der im Land lebenden ca. 6.000 Juden
in das aufnahmebereite neutrale Schweden zu schleusen. Auf diplomatischen Druck
der Dänen wurde von Adolf Eichmann am 2. November 1943 die lebensrettende Zusage
erhalten, dass die deportierten Juden aus Dänemark nicht aus Theresienstadt in
die Vernichtungslager weiter transportiert werden sollten.[136]

Siehe auch: Rettung der dänischen Juden

In Italien unterstützte die jüdische Delegazione per l'Assistenza degli Emigrant
Ebrei (DELASEM) zunächst ausländische und italienische Juden in den
Internierungslagern und bei der Ausreise in sichere Länder. Nach der Besetzung
Italiens im September 1943 musste sie in den Untergrund und versorgte mit
Unterstützung von Priestern, Partisanen und Polizisten die verfolgten Juden mit
gefälschten Papieren, Geld und Unterkunftsmöglichkeiten.[137] Während die
Haltung der Kirche und von Papst Pius XII. beim Holocaust kritisch gesehen wird,
halfen einzelne Geistliche, Kardinäle, Klosterbruderschaften und Konvente
uneigennützig den Juden.[138]

Auch das Beispiel Bulgariens – ebenfalls ein Verbündeter Deutschlands – beweist,
dass ein entschiedener Widerstand die deutschen Pläne erfolgreich durchkreuzen
konnte. Hier wurden dank der festen Haltung von Regierung und Bevölkerung etwa
50.000 Juden gerettet.

In Polen gab es neben Personen, die Juden auslieferten – viele auch um selbst zu
überleben –, einige (auch katholische) Gruppierungen wie die Żegota, die den
Juden halfen, obwohl dafür, anders als in Westeuropa, nicht nur die Todesstrafe
für den einzelnen Helfer, sondern regelmäßig auch für seine Familie oder das
ganze Dorf drohte. Mehr als eine halbe Million polnischer Juden überlebten den
Holocaust, viele durch Hilfen aus der Bevölkerung. Viele Polen waren entsetzt
über die Ermordung jüdischer Kinder und versteckten sie zum Beispiel auf dem
Land, bei den Partisanen oder in katholischen Klöstern. So stellen die Polen
auch mehr als ein Drittel aller in Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern
Ausgezeichnete dar.


SCHWEIZ

Die von den Achsenmächten umschlossene neutrale Schweiz lieferte keine Juden mit
Schweizer Bürgerrecht aus. Während des Krieges nahm sie zigtausende von
Flüchtlingen, darunter auch viele Juden, legal auf, viele weitere schafften den
Grenzübertritt illegal und wurden von den Behörden (geduldet) oder von Privaten
(illegal) im Land behalten. Insgesamt überlebten in der Schweiz 275.000
Flüchtlinge – davon 26.000 aus dem Ausland in die Schweiz geflüchtete Juden. Es
wurde aber auch eine große unbekannte Anzahl von Flüchtlingen an der Grenze
zurückgewiesen oder illegal Eingereiste den Nationalsozialisten übergeben.

Die Schweiz wurde von Deutschland mehrfach aufgefordert, keine weiteren Juden
aufzunehmen und geflüchtete Juden auszuliefern. Zumindest letzterer Forderung
wurde nicht entsprochen. Die Schweiz versuchte während des Krieges, zwischen
ihren humanitären Grundsätzen (Aufnahme von Flüchtlingen) und militärischen
Selbstschutz-Interessen (Geringhalten von Invasionsabsichten seitens der
Nationalsozialisten) die Balance zu finden.


BEFREIUNG DER LAGER DURCH ALLIIERTE

Ein Zugabteil des Todeszuges aus Buchenwald (29. April 1945) KZ Bergen-Belsen,
April 1945

Entsprechend dem Fortschritt der alliierten Angriffe gegen die Hitler-Koalition
wurden Überlebende in den Lagern zu sehr verschiedenen Zeitpunkten befreit. Als
Beispiele werden hier jeweils KZ genannt, die von einem der Alliierten als erste
in seinem Frontabschnitt erreicht wurden.


1944

 * 23. Juli: Die Rote Armee befreite das KZ Majdanek als erstes der großen KZ
   bzw. Vernichtungslager im von Deutschland besetzen Polen.
 * Im August 1944 konnten auch westliche Journalisten erstmals aus dem KZ
   Majdanek berichten (Titelgeschichten des Life-Magazin am 28. August und in
   der New York Times am 30. August 1944).


1945

Im Osten:

 * 27. Januar: Das KZ Auschwitz-Monowitz wurde am Vormittag, das Stammlager
   Auschwitz I und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau am frühen Nachmittag
   durch die Soldaten der sowjetischen 322. Division befreit.[139]

Im Westen:

 * 11. April: Um 14:30 Uhr erreichte die 6. Panzerdivision der 3. US-Armee das
   Konzentrationslager Buchenwald.
 * 12. April: Das KZ Westerbork in den Niederlanden wurde von kanadischen
   Soldaten befreit.
 * 15. April: Das KZ Bergen-Belsen wurde durch die Wehrmacht an britische
   Truppen übergeben.
 * 29. April: Die Befreiung des Konzentrationslagers Dachau fand durch
   US-Truppen statt, die bei ihrer Ankunft u. a. den Todeszug aus Buchenwald
   entdeckten. Dieses KZ bei München war Ziel verschiedener Evakuierungs- und
   Todesmärsche gewesen, auf die Häftlinge geschickt wurden.
 * Am 10. Mai konnten in Flensburg die letzten KZ-Häftlinge befreit werden.[140]

Die Alliierten Truppen konfrontierten in einigen Fällen die Bevölkerung der
umliegenden Orte mit den Taten in Konzentrationslagern, auch kam es zu
Dokumentationsfilmen wie Nazi Concentration Camps (1945).

 * Deutsche Zivilisten müssen an den Toten der Evakuierungstransporte
   vorbeigehen, Nammering bei Passau, April 1945
 * Deutsches Mädchen beim Anblick von exhumierten Opfern eines Evakuierungszuges
 * Im KZ Dachau: Die Hitlerjugend vor dem Todeszug (30. April 1945)


VERSORGUNG DER ÜBERLEBENDEN, RÜCKFÜHRUNG UND AUSWANDERUNG

Fast überall in den befreiten Lagern entstanden Häftlingsvereinigungen, die dort
zunächst wichtige soziale (Überlebens-)Funktionen für die Mitgefangenen
ausübten.

Ankunft des abgefangenen Flüchtlingsschiffs Exodus, Haifa 1947

Die Holocaustüberlebenden stellten unter den NS-Opfergruppen die am schlimmsten
beeinträchtigte Gruppe dar, und ein großer Teil davon konnte oder wollte nicht
mehr in seine Ursprungsländer (speziell in Ost- und Südosteuropa) zurückkehren.
Die West-Alliierten waren schlecht auf diese Opfergruppe vorbereitet, und der
Harrison-Report legte das schon im August 1945 offen. Er führte dazu, dass die
United Nations Relief and Rehabilitation Administration, das Intergovernmental
Committee on Refugees (Evian-Komitee) und mit deren sukzessiver Auflösung ab
1946 die Nachfolgeorganisation International Refugee Organisation zusammen mit
jüdischen Hilfsorganisationen eine zielgerichtetere Hilfe
organisierten.[141][142] Die überlebenden Juden versuchten teilweise im Rahmen
von Bricha (Flucht aus Ost- und Südosteuropa) und Alija Bet (illegale
Einwanderung ins Mandatsgebiet) illegal nach Palästina oder teils in die
westalliierten Besatzungszonen zu gelangen. Die USA stellten nur wenige
Einreisevisen aus, und das Vereinigte Königreich verhinderte die Einreise ins
Mandatsgebiet Palästina, um das Zahlenverhältnis zwischen Juden und Arabern
nicht zu verändern. Um die Flüchtlingskrise zu lösen, wurde 1946 das
Anglo-Amerikanische Untersuchungskomitee geschaffen, und die
UN-Generalversammlung verabschiedete 1947 den UN-Teilungsplan für Palästina. Mit
dem Abzug der Briten aus Palästina 1948 erfolgte die Staatsgründung Israels.
Überlebende konnten von da an legal nach Israel einwandern.[143] Das Lager
Föhrenwald diente am längsten (bis 1957) als Lager für jüdische Displaced
Persons in der Bundesrepublik Deutschland.


FOLGEN

Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, Halle der Erinnerung


TRAUMATISIERUNG DER ÜBERLEBENDEN

Viele Überlebende der Vernichtungslager und Menschen, die sich der drohenden
Ermordung durch Flucht oder andere Umstände entziehen konnten, litten und leiden
unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Der Psychiater und
Psychoanalytiker William Niederland prägte dafür in den 1960er Jahren den
Begriff vom Überlebenden-Syndrom. Einigen Holocaust-Überlebenden war und ist es
zum Teil bis heute nicht möglich, über ihre Erfahrungen in den Todeslagern zu
sprechen, andere berichteten und berichten als Zeitzeugen in den
Auschwitzprozessen. Traumafolgen sind im Rahmen der transgenerationalen
Weitergabe bis in die zweite und dritte Generation bekannt, können also Enkel
und Urenkel der Überlebenden betreffen.[144][145]

Siehe auch: Holocaust-Nachfolgegeneration


JURISTISCHE AUFARBEITUNG

→ Hauptartikel: NS-Prozesse und Kriegsverbrecherprozess

Das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen kam erst ans Licht der
Weltöffentlichkeit, als alliierte Truppen die Gebiete befreiten, in denen sich
die Konzentrations- und Vernichtungslager befanden. Die Alliierten hatten auf
der Konferenz von Jalta im Februar 1945 neben der Entmilitarisierung auch die
durchgehende „Entnazifizierung“ Deutschlands für die Zeit nach ihrem Sieg
vereinbart und diesen Beschluss auf der Potsdamer Konferenz Ende Juli 1945
bekräftigt.

Die Bestrafung nationalsozialistischer Verbrechen begann mit den von den
alliierten Mächten eröffneten Nürnberger Prozessen und den Folgeprozessen
zwischen 1945 und 1948, insbesondere mit dem Nürnberger Prozess gegen die
Hauptkriegsverbrecher.

Seit 1945 sind in Westdeutschland insgesamt 912 Gerichtsverfahren gegen 1875
Personen wegen während des Zweiten Weltkrieges begangener NS-Tötungsverbrechen
durchgeführt worden. Von den Angeklagten wurden 14 zum Tode, 150 zu einer
lebenslangen und 842 zu einer zeitlich begrenzten Freiheitsstrafe
verurteilt.[146]

Ab 1949, nach der Gründung der beiden deutschen Staaten, ging die
Strafverfolgung in deren Zuständigkeit über. Sie kam aber infolge des Kalten
Krieges bald zum Erliegen. Parallel hierzu wurde jedoch auch die Aufhebung von
NS-Unrechtsurteilen sowie die Deutsche Wiedergutmachungspolitik insbesondere
bezüglich enteigneter Opfer betrieben.

In der DDR fanden einige Schauprozesse gegen untergeordnete Funktionsträger des
NS-Regimes statt, in denen es weniger um deren individuelle Verantwortung als um
Schuldzuweisungen an die westdeutsche Seite ging. Ehemalige NSDAP-Mitglieder
konnten in der DDR Karriere machen, solange sie die alleinige SED-Herrschaft
anerkannten.

In der Bundesrepublik Deutschland wird die wenig nachdrückliche Strafverfolgung
oft erklärt mit mangelndem Interesse in der Bevölkerung bzw. dem Einfluss
ehemaliger NSDAP-Mitglieder in Staat und Verwaltung. Die Initiative zur
Aufspürung von Holocausttätern wurde überwiegend Privatleuten wie Simon
Wiesenthal und Beate Klarsfeld überlassen.

Erst im Gefolge des Ulmer Einsatzgruppen-Prozesses und durch die Gründung der
Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung
nationalsozialistischer Verbrechen begann die westdeutsche Justiz ab 1958 in
größerem Umfang, NS-Verbrechen zu verfolgen. Damals erreichten der Präsident des
Internationalen Auschwitz Komitees Hermann Langbein und der hessische
Generalstaatsanwalt Fritz Bauer die Weiterverfolgung einer Strafanzeige von
Adolf Rögner. Sie führte zur Verhaftung des ehemaligen SS-Manns und Folterers
Wilhelm Boger.

Nachdem der israelische Geheimdienst Mossad Adolf Eichmann 1960 aus seinem
Fluchtland Argentinien nach Jerusalem entführt hatte, erfolgte dort 1961 der
international beachtete Eichmann-Prozess. Die Prozessbeobachterin Hannah Arendt
beschrieb Eichmanns gezeigte bürokratische Gefühlskälte in ihrem Buch „Eichmann
in Jerusalem“ als „Banalität des Bösen“ und beförderte damit die Diskussion über
die Tätermotive in der Bundesrepublik. Eichmann wurde zum Tod verurteilt und
1962 gehängt.

Nach langjährigen Ermittlungen Bauers wurde 1963 das Hauptverfahren der
Auschwitzprozesse in Frankfurt am Main eröffnet. Die Zeugenberichte und das
große Medienecho auf diese Prozesse machten die NS-Verbrechen vielen Deutschen
bewusst, verstärkten aber auch öffentliche Forderungen nach einem
„Schlussstrich“. Die Angeklagten in den Auschwitz-Prozessen ließen keine Reue
erkennen und beriefen sich stets auf den sogenannten „Befehlsnotstand“. Ihre
Verteidiger und ein Teil der Medien versuchten, die Gerichtsverfahren als
„Schauprozesse“ zu diskreditieren.

Da die NS-Verbrechen ursprünglich 20 Jahre seit der Tatzeit 1945 verjähren
sollten, kam es 1965 im Deutschen Bundestag zu einer Verjährungsdebatte.
Zunächst wurde die Verjährungsfrist auf 1969 verschoben, indem das Gründungsjahr
der Bundesrepublik 1949 zugrunde gelegt wurde. 1969 wurde die Verjährungsfrist
um zehn Jahre verlängert, 1979 wurde sie für Mord und Völkermord aufgehoben.

In den folgenden Prozessen wurden meist (wie bei vielen Großverbrechen) nur die
unmittelbar ausführenden Täter der unteren Ränge in der Befehlskette belangt.
Die letzten größeren Verfahren gegen NS-Täter waren die Majdanek-Prozesse von
1975 bis 1981 vor dem Landgericht Düsseldorf. Von ursprünglich 15 Angeklagten
wurden acht verurteilt, sieben davon zu Haftstrafen zwischen drei und zwölf
Jahren, eine zu lebenslänglich. Das Urteil löste weltweite Proteste aus.

In Österreich wurden Kriegsverbrechen der NS-Zeit kaum strafverfolgt. Nur 20
Personen wurden seit 1955 in Österreich verurteilt, 23 freigesprochen. Ein
kritisches Memorandum Simon Wiesenthals zum Umgang österreichischer Behörden mit
NS-Verbrechen blieb folgenlos.


ENTSCHÄDIGUNGEN

Die alliierten Militäradministrationen für das besetzte Deutschland und
Österreich erließen – ebenso wie die späteren Regierungen der Bundesrepublik,
der DDR und Österreichs – Regelungen, die alle Maßnahmen des Hitler-Regimes zur
Entrechtung und Enteignung der Juden außer Kraft setzten. Eine vollständige
Entschädigung zumindest für die materiellen Verluste der Betroffenen fand nicht
statt. Zahlreiche Überlebende der Vernichtungslager und ihre gesetzlichen Erben
mussten zum Teil über Jahrzehnte vor deutschen und österreichischen Gerichten um
die Rückerstattung von Eigentum oder um Entschädigungszahlungen klagen.

Die Regierung der DDR erklärte sich selbst als in einer antifaschistischen
Tradition stehend. Sie wies bis kurz vor der Wende alle Ansprüche zurück, die
sich aus Handlungen des Deutschen Reichs ergeben konnten. Nach bundesdeutscher
Auffassung hingegen ist die Bundesrepublik Rechtsnachfolgerin des Reichs. Dies
führte bereits unter dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer zu einer
Wiedergutmachungspolitik, die zumindest ansatzweise eine kollektive
Entschädigung vorsah.

In Verhandlungen mit David Ben-Gurion einigte sich Adenauer auf
Unterstützungszahlungen für den Staat Israel, der als Rechtsnachfolger der
ermordeten Juden betrachtet wurde. Diese Zahlungen lagen nicht zuletzt im
Interesse der Bundesrepublik, die geachtetes Mitglied der internationalen
Staatengemeinschaft sein wollte. Die sogenannten Wiedergutmachungszahlungen
werden von deutschen Rechtsextremisten bis heute abgelehnt. Sie stießen aber
auch in Israel auf heftige Kritik („Blutgeld“).

Bis Ende 2010 erbrachte die Bundesrepublik nach Angaben des
Bundesfinanzministeriums rund 68 Milliarden Euro an Entschädigungen für
NS-Unrecht, darunter lebenslange Renten für rund 29.000 Überlebende von
nationalsozialistischer Verfolgung.[147] Stand 2022 wurden mehr als 80
Milliarden Euro an jüdische Opfer gezahlt.[148]


KIRCHLICHE AUFARBEITUNG

→ Hauptartikel: Kirchen und Judentum nach 1945

Erste Erklärungen in der EKD nach Kriegsende wie das Stuttgarter
Schuldbekenntnis (Oktober 1945) und das Darmstädter Wort (1947) nannten den
Holocaust, den Antisemitismus und Antijudaismus nicht, sondern sprachen von
einer Mitschuld der Christen am Weltkrieg, an Aufstieg und Verbrechen des
Nationalsozialismus. Bereits diese allgemeinen Aussagen lösten in
Westdeutschland weithin öffentliche Empörung und heftigen Widerspruch aus und
fanden wenig Zustimmung. In einem Wort zur Judenfrage (1948) deutete die
EKD-Leitung das „jüdische Schicksal“ sogar als Strafe Gottes zur Warnung für
Juden und als Mahnung an sie, Christen zu werden. Erst ab 1950 distanzierte sich
die EKD von dieser Sicht und vom Antisemitismus. In den 1960er Jahren begann
eine intensive Diskussion, die sich seit der Rheinischen Synodalerklärung von
1980 in zahlreichen landeskirchlichen Bekenntnissen zum „ungekündigten Bund“
Gottes mit dem Volk Israel und in Verfassungsänderungen der Landeskirchen
niederschlug: Das Christsein sei ohne jüdisches Leben selbst in Frage gestellt.

Inner- und außerhalb der katholischen Kirche ist das Verhalten von Papst Pius
XII. während des Holocaust bis heute umstritten. Er hatte sich einerseits für
die Rettung der römischen Juden eingesetzt, andererseits zum Holocaust
geschwiegen, obwohl ihm die Tatsachen bekannt geworden waren. Die kritische
Auseinandersetzung mit der eigenen Schuld an Antijudaismus und Antisemitismus
und mit der Verantwortung von Katholiken für den Holocaust begann erst nach
Pius’ Tod im Jahr 1958. Sein Nachfolger Johannes XXIII. sprach die Juden
erstmals in der Geschichte des Papsttums als „Brüder“ an. Das von ihm initiierte
Zweite Vatikanische Konzil verabschiedete 1965 die Erklärung Nostra aetate, die
die Gottesmordtheorie zurückweist, die Eigenständigkeit des Judentums anerkennt
und die Bekämpfung des Antisemitismus zur christlichen Pflicht erklärt.

United States Holocaust Memorial Museum, Washington, D.C., seit 1993


URSACHENFORSCHUNG

→ Hauptartikel: Holocaustforschung


LEUGNUNG UND VERHARMLOSUNG

→ Hauptartikel: Holocaustleugnung und Geschichtsrevisionismus

Antisemiten und Geschichtsrevisionisten begannen unmittelbar nach Kriegsende,
den Holocaust entweder zu leugnen oder zu relativieren, manchmal sogar ihn zu
verherrlichen. Holocaustleugnung ist eine Grundtendenz im Rechtsextremismus,
wird auch von Teilen der Neuen Rechten, des Islamismus und Antizionismus
vertreten und hat sich zu einer international vernetzten Strömung entwickelt.
Leugnung und Relativierung ordnet die Antisemitismusforschung als sekundären
Antisemitismus ein.

Holocaustleugnung ist in der Bundesrepublik Deutschland nach § 130 Abs. 3 StGB
als Volksverhetzung, nach § 189 StGB als Verunglimpfung des Andenkens
Verstorbener strafbar. Ähnliche Gesetze gegen Holocaustleugnung gelten auch in
einigen anderen Staaten.


MAHNUNG UND ERINNERUNG

Gedenkstein für Margot und Anne Frank im ehemaligen KZ Bergen-Belsen

Weltweit werden jährlich verschiedene Holocaust-Gedenktage begangen, z. B. Mitte
April in Israel als Nationalfeiertag der Jom haScho’a am 27. Nissan des
jüdischen Kalenders: Es heulen die Sirenen im ganzen Land, und die Nation steht
für eine Minute still.[149] In Israel lebten am Holocaust-Gedenktag 2021 etwa
179.000 Holocaust-Überlebende.[150]

Heute erinnern zahlreiche Mahnmale und Museen in der ganzen Welt an den
Holocaust (siehe Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus).
Zudem leisten Initiativen und Organisationen auf unterschiedlichsten Ebenen und
mit den unterschiedlichsten Mitteln ihren Beitrag zur Erinnerung und
Aufarbeitung des Holocaust. Einige solche Initiativen der Versöhnungsarbeit sind
zum Beispiel die Aktion Sühnezeichen und die österreichischen Gedenkdienste.

Die bedeutendste Holocaustgedenkstätte ist Yad Vashem in Jerusalem, wo sich
unter anderem die Allee der Gerechten unter den Völkern befindet. In Deutschland
und den ehemals deutsch besetzten Gebieten sind vor allem die Gedenkstätten auf
den Geländen der ehemaligen Konzentrationslager von Bedeutung, insbesondere das
polnische Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau. Bedeutende Einrichtungen sind
etwa das Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes
in Wien, das US-Holocaust Memorial in Washington, D.C., das ungarische
Dokumentationszentrum in Budapest, das Jüdische Museum in Berlin und das 2005
eingeweihte Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin. Die Datenbank
JewishGen eröffnet genealogische Einblicke. In vielen europäischen Städten gibt
es zudem sogenannte Stolpersteine, welche an Opfer der Nationalsozialisten
individuell erinnern.

Im Mai 2021 wurde in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) mit der
Dauerausstellung „We Remember“ im Museum Crossroads of Civilisation die erste
öffentliche Dokumentation zum Holocaust auf der Arabischen Halbinsel
eröffnet.[151][152]

In Deutschland ist seit 1996 der 27. Januar Tag des Gedenkens an die Opfer des
Nationalsozialismus. „Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz
durch russische Soldaten befreit. Auschwitz steht symbolhaft für millionenfachen
Mord – vor allem an Juden, aber auch an anderen Volksgruppen. Es steht für
Brutalität und Unmenschlichkeit, für Verfolgung und Unterdrückung, für die in
perverser Perfektion organisierte ‚Vernichtung‘ von Menschen.“[153] Am 1.
November 2005 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 27.
Januar durch eine Resolution zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer
des Holocaust.[154] Seit 2006 wird er weltweit begangen.

Das Projekt A Letter To The Stars wurde im Frühjahr 2002 initiiert und ist ein
wichtiges Zeitgeschichteprojekt in Schulen der Republik Österreich. 2008 wurden
Zeitzeugen bzw. Überlebende aus Israel an viele Schulorte eingeladen. In Serbien
wird am 22. April ein Nationaler Gedenktag des Genozids an den Serben, an den
Holocaust und die anderen Opfer des Faschismus begangen.

Grabstein auf dem Judenfriedhof in Hagen im Bremischen mit einer Inschrift, die
auf den Holocaust Bezug nimmt

Die Wanderausstellung Sonderzüge in den Tod erinnert seit 2006 (Frankreich) bzw.
2008 (Deutschland) vor allem in Bahnhöfen an die Deportationen hunderttausender
Menschen mit der damaligen Reichsbahn in die nationalsozialistischen
Konzentrations- und Vernichtungslager.

Das Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945 ist ein vom deutschen
Bundesarchiv herausgegebenes Namensverzeichnis, das Personen auflistet, die
wegen ihrer wirklichen oder vermeintlichen jüdischen Religion oder Herkunft der
nationalsozialistischen Judenverfolgung zum Opfer fielen. Neben der gedruckten
Ausgabe gibt es seit 2007 auch eine Online-Ausgabe.[155]


KÜNSTLERISCHE VERARBEITUNG

Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsätzlichen Überarbeitung.
Näheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein. Bitte hilf mit, ihn zu
verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.



 * 1942 wurde der komplette Roman Das siebte Kreuz von Anna Seghers
   veröffentlicht
 * Primo Levi verfasste zwischen 1945 und 1947 seinen autobiographischen Bericht
   Ist das ein Mensch?
 * Das Tagebuch der Anne Frank wurde in den 1947 durch ihren Vater Otto Frank
   veröffentlicht.
 * 1958 erschien der Roman Nackt unter Wölfen von Bruno Apitz.
 * Günter Kochan komponierte 1965 die Kantate Die Asche von Birkenau nach einem
   Gedicht von Stephan Hermlin aus dem Jahr 1949.
 * Yishay Garbasz Ihre Arbeit befasst sich mit autobiographischen Themen wie der
   Holocaust-Vergangenheit in ihrer Familie[156]

Mahnmal „Die Rampe“ von E. R. Nele in Kassel
 * Die Bildhauerin E. R. Nele setzte sich in ihrem Werk mehrfach mit der
   Holocaust-Thematik auseinander. Das Mahnmal „Die Rampe“ (K 18 während der
   Documenta VII) steht in Kassel.[157]


FILME

→ Hauptartikel: Holocaust im Film und Liste von Filmen zum Holocaust

Der Hauptartikel Liste nennt sehr viele Titel; von ca. 70 Dokumentarfilmen und
noch mehr Spielfilmen und Serien, in zeitlicher Abfolge der Entstehung. Die
meisten Filme behandeln Einzelaspekte. André Singers und Claude Lanzmanns
Dokumentationen versuchen mit ganz verschiedenen Stilmitteln das Gesamtgeschehen
abzubilden. Oft wird die Lage der russischen Bevölkerung und der russischen
Kriegsgefangenen in Deutschland ausgeblendet, deshalb hier ein Titel dazu. Hier
wird also nur eine knappe Auswahl aus der Liste genannt:

 * Night will fall – Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen, GB 2014, Regie André
   Singer (Entstanden direkt in der Nachkriegszeit; eine restaurierte Fassung)
 * Janusz Korczak – Ein Leben für die Kinder, Polen, 1978, Regie Leszek
   Skrzydlo[158]
 * Zeugen – Aussagen zum Mord an einem Volk, D 1981, Regie Karl Fruchtmann
   (erste umfassende Dokumentation des deutschen Fernsehens zum Holocaust)
 * Shoah, F 1985, Regie Claude Lanzmann
 * Grüningers Fall. Ch 1997, Regie Richard Dindo (Zur Situation an der Schweizer
   Grenze)
 * Kindertransport – In eine fremde Welt, USA 2000, Regie Mark Jonathan Harris
 * Wenn lang die Bilder schon verblassen… KZ Theresienstadt – Propagandafilm und
   Wirklichkeit, D 2005, Regie Thilo Pohle
 * Der Letzte der Ungerechten, A/F 2013, Regie Claude Lanzmann (Über einen Juden
   aus Wien, der zur Kollaboration gezwungen wurde)
 * Die Grauen der Shoah, dokumentiert von sowjetischen Kameramännern, F, 2014


LITERATUR

Gesamtdarstellungen

 * Markus Roth: Die 101 wichtigsten Fragen: Holocaust. C.H. Beck, München 2021,
   ISBN 978-3-406-77737-0.
 * Frank Bajohr u. Andrea Löw (Hrsg.): Der Holocaust: Ergebnisse und neue Fragen
   der Forschung. Fischer, Frankfurt am Main 2015.
 * Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden. (englischsprachiges
   Original 1961) 3 Bände. Fischer, Frankfurt am Main 1990. Band 1: ISBN
   3-596-10611-7, Band 2: ISBN 3-596-10612-5, Band 3: ISBN 3-596-10613-3.
 * Sybille Steinbacher: Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte (= Beck'sche
   Reihe. 2333). Beck, München 2004, ISBN 3-406-50833-2 (Mehrere Auflagen).
 * Joseph Walk (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung
   der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung. Mitarbeit
   von Daniel Cil Becher, Bracha Freundlich, Yoram Konrad Jacoby und Hans Isaak
   Weiss mit Beiträgen von Robert W. Kempner und Adalbert Rückerl. Müller,
   Juristischer Verlag, Heidelberg/Karlsruhe 1981, ISBN 3-8114-1081-4.
 * Wolfgang Schumann, Ludwig Nestler und andere: Europa unterm Hakenkreuz. Die
   Okkupationspolitik des deutschen Faschismus (1938–1945). Achtbändige
   Dokumentenedition, hrsg. von einem Kollegium. Bände 1 bis 5, Berlin 1988 bis
   1991, Band 6, hrsg. vom Bundesarchiv, bearbeitet und eingeleitet von Martin
   Seckendorf, Band 7, hrsg. vom Bundesarchiv, bearbeitet und eingeleitet von
   Fritz Petrick, Band 8 (= Ergänzungsbände 1 und 2) zusammengestellt und
   eingeleitet von Werner Röhr, Berlin/Heidelberg 1992 bis 1996.
 * Lea Rosh, Eberhard Jäckel: Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.
   Deportation und Ermordung der Juden. Kollaboration und Verweigerung in
   Europa. DTV, München 1993, ISBN 3-423-30306-9.
 * Götz Aly: „Endlösung“. Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen
   Juden. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1998, ISBN
   3-596-14067-6.
 * Eberhard Jäckel u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und
   Ermordung der europäischen Juden. Piper, München 1998, ISBN 3-492-22700-7.
 * Leny Yāhîl: Die Shoah. Überlebenskampf und Vernichtung der europäischen
   Juden. Luchterhand, München 1998, ISBN 3-453-02978-X.
 * Peter Longerich: Politik der Vernichtung. Eine Gesamtdarstellung der
   nationalsozialistischen Judenvernichtung. Piper, München 1998, ISBN
   3-492-03755-0.
 * Dieter Pohl: Holocaust. Die Ursachen – das Geschehen – die Folgen. 2.
   Auflage, Herder, Freiburg 2000, ISBN 3-451-04835-3.
 * Christian Gerlach: Krieg, Ernährung, Völkermord. Deutsche Vernichtungspolitik
   im Zweiten Weltkrieg. Pendo, Zürich 2001, ISBN 3-85842-404-8.
 * Jürgen Matthäus, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Deutsche – Juden –
   Völkermord. Der Holocaust in Geschichte und Gegenwart. WBG, Darmstadt 2006,
   ISBN 3-534-18481-5.
 * Götz Aly, Wolf Gruner und andere (Hrsg.): Die Verfolgung und Ermordung der
   europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945.
   Band 1 bis 7. Oldenbourg, München, seit 2008, ISBN 978-3-486-58480-6.
 * Wolfgang Benz: Der Holocaust. 7. Auflage. Beck, München 2008, ISBN
   978-3-406-39822-3.
 * Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Deutscher Taschenbuch
   Verlag, Gesamtausgabe, 2008, ISBN 978-3-423-34519-4.
   * Band 1. Die Jahre der Verfolgung 1933–1939. 2. Auflage, DTV, München 2000,
     ISBN 3-423-30765-X.
   * Band 2. Die Jahre der Vernichtung 1939–1945. Beck, München 2006, ISBN
     3-406-54966-7.
 * Frank McDonough, John Cochrane: The Holocaust. Palgrave MacMillan, 2008, ISBN
   978-0-230-20387-7.
 * David Bankier (Hrsg.): Secret Intelligence and the Holocaust. Collected
   Essays from the Colloquium at The City University of New York Graduate
   Center. Enigma books, New York/Yad Vashem, Jerusalem 2004, ISBN
   1-929631-60-X.
 * Hans Mommsen: Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa.
   Wallstein, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1395-8.
 * Peter Hayes: Warum? Eine Geschichte des Holocaust. Aus dem Englischen von
   Ursel Schäfer. Campus, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-593-50745-3.

Judenverfolgung ab 1933

 * Christopher R. Browning: Die Entfesselung der „Endlösung“.
   Nationalsozialistische Judenpolitik 1939–1942. Propyläen, Berlin 2006, ISBN
   3-549-07187-6.
 * Uwe D. Adam: Judenpolitik im Dritten Reich. Droste, Düsseldorf 2003, ISBN
   3-7700-4063-5.
 * Bundesarchiv, Institut für Zeitgeschichte, Lehrstuhl für Neuere und Neueste
   Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Lehrstuhl für
   Geschichte Ostmitteleuropas an der Freien Universität Berlin
   (Herausgeberschaft; Götz Aly, Wolf Gruner und andere für diese): Die
   Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das
   nationalsozialistische Deutschland 1933–1945. Band 1 – Deutsches Reich
   1933–1937. (Kurzform VEJ 1; Quellenedition). Bearbeitet von Wolf Gruner.
   Verlag Oldenbourg, München.
 * Joseph Walk (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung
   der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien. 2. Auflage. Müller, Heidelberg
   1996, ISBN 3-8252-1889-9.

Konzentrations- und Vernichtungslager

 * Wolfgang Benz, Barbara Distel: Der Ort des Terrors. Geschichte der
   nationalsozialistischen Konzentrationslager. ISBN 978-3-406-52960-3.
 * Martin Broszat (Hrsg.): Studien zur Geschichte der Konzentrationslager.
   Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1970.
 * Jean-Claude Pressac: Die Krematorien von Auschwitz. Die Technik des
   Massenmordes. Piper, München 1995, ISBN 3-492-12193-4 (englisches Original
   online).
 * Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager.
   Verlag Karl Alber, München 1946.
 * Gerd R. Ueberschär: Orte des Grauens. Verbrechen im Zweiten Weltkrieg.
   Primus, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-232-0.
 * Nikolaus Wachsmann: KL. Die Geschichte der nationalsozialistischen
   Konzentrationslager. Siedler Verlag, München 2016, ISBN 978-3-88680-827-4.

Einzelregionen

 * Ilja Altman: Opfer des Hasses. Der Holocaust in der UdSSR 1941–1945.
   Muster-Schmidt-Verlag, Gleichen/Zürich 2008, ISBN 978-3-7881-2032-0.
 * Vincas Bartusevicius u. a. (Hrsg.): Holocaust in Litauen. Krieg, Judenmorde
   und Kollaboration im Jahre 1941. Böhlau, Köln 2003, ISBN 3-412-13902-5.
 * Bundesarchiv, Institut für Zeitgeschichte, Lehrstuhl für Neuere und Neueste
   Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Lehrstuhl für
   Geschichte Ostmitteleuropas an der Freien Universität Berlin
   (Herausgeberschaft; Götz Aly, Wolf Gruner und andere für diese): Die
   Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das
   nationalsozialistische Deutschland 1933–1945. Band 7 (Sowjetunion, Kurzform
   VEJ 7; Quellenedition). Verlag Oldenbourg, München.
 * Léon Poliakov, Jacques Sabille, Gli ebrei sotto l'occupazione italiana,
   Milano, Edizioni di Comunità, 1956.
 * Marcello Pezzetti (Hrsg.), Il libro della shoah italiana: i racconti di chi è
   sopravvissuto Turin: Einaudi, 2009, ISBN 978-88-06-22452-3.

Entscheidungsprozess

 * Philippe Burrin: Hitler und die Juden. Die Entscheidung für den Völkermord.
   Fischer, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-10-046308-0.
 * Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl. Hitler und der Weg zur
   „Endlösung“. Piper, München 2001, ISBN 3-492-04295-3.
 * Christopher R. Browning: Der Weg zur „Endlösung“. Entscheidung und Täter.
   Rowohlt, Reinbek 2002, ISBN 3-499-61344-1.

Täter und Mitläufer

 * Rainer C. Baum: The Holocaust and the German Elite. Genocide and National
   Suicide in Germany, 1871–1945. Rowman and Littlefield, Totowa, London 1981,
   ISBN 0-7099-0656-0.
 * Daniel Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und
   der Holocaust. Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15088-4.
 * Raul Hilberg: Täter, Opfer, Zuschauer. Die Vernichtung der Juden 1933–1945.
   Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-13216-9.
 * Richard Rhodes: Die deutschen Mörder. Die SS-Einsatzgruppen und der
   Holocaust. Lübbe, Bergisch Gladbach 2004, ISBN 3-7857-2183-8.
 * Karin Orth: Die Konzentrationslager-SS. Sozialstrukturelle Analysen und
   biographische Studien. DTV, München 2004, ISBN 3-423-34085-1.
 * Peter Longerich: „Davon haben wir nichts gewusst.“ Die Deutschen und die
   Judenverfolgung 1933–1945. Siedler, München 2006, ISBN 3-88680-843-2.
 * Bernward Dörner: Die Deutschen und der Holocaust. Was niemand wissen wollte,
   aber jeder wissen konnte. Propyläen, Berlin 2007, ISBN 978-3-549-07315-5.
 * Michael Wildt: Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung. Gewalt gegen Juden
   in der deutschen Provinz 1919 bis 1939. Hamburger Edition, Hamburg 2007, ISBN
   978-3-936096-74-3.
 * Klaus Kellmann: Dimensionen der Mittäterschaft. Die europäische Kollaboration
   mit dem Dritten Reich. Böhlau, Wien 2019, ISBN 978-3-205-20053-6.

Opfer

 * Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen
   Opfer des Nationalsozialismus. DTV, München 1996, ISBN 3-423-04690-2.
 * Alexandra Rossberg, Johan Lansen (Hrsg.): Das Schweigen brechen. Berliner
   Lektionen zu Spätfolgen der Schoa. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN
   3-518-39231-X.
 * Claude Lanzmann: Shoah. Trotzdem, Grafenau 1999, ISBN 3-922209-87-4
   (Interviews mit Überlebenden; Begleitbuch zu Lanzmanns Filmdokumentation auf
   DVD).
 * Martin Doerry (Hrsg.): Monika Zucht (Fotografien): Nirgendwo und überall zu
   Haus. Gespräche mit Überlebenden des Holocaust. DVA, 2006, ISBN
   3-421-04207-1.

Widerstand- und Hilfsaktionen

Juden als Personengruppen

 * Judy Batalion: Sag nie, es gäbe nur den Tod für uns. Die vergessene
   Geschichte jüdischer Freiheitskämpferinnen. Piper-Verlag, München 2021, ISBN
   978-3-492-05956-5.
 * Michael Berger, Gideon Römer-Hillebrecht (Hrsg.): Jüdische Soldaten –
   Jüdischer Widerstand in Deutschland und Frankreich. Schöningh Verlag,
   Paderborn 2012, ISBN 978-3-506-77177-3.
 * Arno Lustiger: Zum Kampf auf Leben und Tod. Das Buch vom Widerstand der Juden
   1933–1945. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2002, ISBN 3-89996-269-9.
 * Wilfried Löhken, Werner Vathke (Hrsg.): Juden im Widerstand. Drei Gruppen
   zwischen Überlebenskampf und politischer Aktion, Berlin 1939–1945. Edition
   Hentrich, Berlin 1993, ISBN 3-89468-068-7.
 * Achim Doerfer: Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen: Die Rache der
   Juden, das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 und das Märchen
   deutsch-jüdischer Versöhnung. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021, ISBN
   978-3-462-05088-2.

Nichtjüdische Deutsche

 * Kurt R. Grossmann: Die unbesungenen Helden. Menschen in Deutschlands dunklen
   Tagen. arani Verlags-Gesellschaft, Berlin 1961 (Neuauflage: Ullstein, 1984,
   ISBN 3-548-33040-1).
 * Anton M. Keim (Hrsg.): Benyamin Z. Barslai: Yad Vashem: Die Judenretter aus
   Deutschland. 2. Auflage, Matthias-Grünewald, 1984, ISBN 3-7867-1085-6.
 * Wolfram Wette (Hrsg.): Zivilcourage. Empörte, Helfer und Retter aus
   Wehrmacht, Polizei und SS. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 2004,
   ISBN 3-596-15852-4.
 * Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin (Hrsg.): Solidarität und
   Hilfe für Juden während der NS-Zeit. Metropol, Berlin 1996 ff. (bisher sieben
   Bände).

Andere

 * Carol Rittner, Sondra Myers: The Courage to Care: Rescuers of Jews During the
   Holocaust. New York University Press, 1986, ISBN 0-8147-7397-4.
 * Nechama Tec: When light pierced the darkness: Christian Rescue of Jews in
   Nazi-Occupied Poland. Oxford University Press, Oxford 1986, ISBN
   0-19-503643-3.
 * Alexander Bronowski: Es waren so wenige. Retter im Holocaust. (1991)
   Hänssler, 2002, ISBN 3-7751-3811-0.
 * Wolfram Wette (Hrsg.): Stille Helden. Judenretter im Dreiländereck während
   des Zweiten Weltkrieges. Herder-Taschenbuch, Freiburg 2005, ISBN
   3-451-05461-2.
 * Franz Severin Berger, Christiane Holler, Holly Holunder: Überleben im
   Versteck. Schicksale in der NS-Zeit. Ueberreuter, Wien 2002, ISBN
   3-8000-3836-6.

Juristische Aufarbeitung

 * Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen
   Militärgerichtshof. Nürnberg 14. November 1945 – 1. Oktober 1946. 23 Bände.
   Nürnberg 1947.
 * Hermann Langbein: Der Auschwitz-Prozeß. Eine Dokumentation. 2 Bände. Europa,
   Wien 1965.

Gedenken

 * Stefanie Endlich: Wege zur Erinnerung. Gedenkstätten und -orte für die Opfer
   des Nationalsozialismus in Berlin und Brandenburg. Metropol, Berlin 2007,
   ISBN 978-3-938690-45-1.
 * Claudia Bruns, Asal Dardan, Anette Dietrich (Hrsg.): „Welchen der Steine du
   hebst.“ Filmische Erinnerung an den Holocaust. Reihe: Medien-Kultur 3. Bertz
   + Fischer Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86505-397-8 (Inhalt).
 * S. Lillian Kremer: Holocaust Literature. An Encyclopedia of Writers and Their
   Work. Routledge, New York 2002. Band 1: ISBN 0-415-92983-0, Band 2: ISBN
   0-415-92984-9 (englisch).
 * Mirjam Schmid: Darstellbarkeit der Shoa in Roman und Film. Sonnenberg,
   Annweiler 2012, ISBN 978-3-933264-70-1.[159]
 * Günther Jikeli u. a. (Hrsg.): Ansichten zum Holocaust unter Muslimen im
   internationalen Vergleich. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN
   978-3-593-39855-6 (Einleitung)[160]
 * Alvin H. Rosenfeld: Das Ende des Holocaust (Originaltitel: The End of the
   Holocaust. Übersetzt von Manford Hanowell). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
   2015, ISBN 978-3-525-54042-8.
 * James E. Young: Formen des Erinnerns: Gedenkstätten des Holocaust.
   Passagen-Verlag, Wien 1997, ISBN 3-85165-174-X (englisch 1993).
 * Nora Sternfeld: Kontaktzonen der Geschichtsvermittlung. Transnationales
   Lernen über den Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft,
   Zaglossus, Wien 2013, ISBN 978-3-902902-02-3.


WEBLINKS


Commons: Holocaust – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Holocaust – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,
Übersetzungen
Wiktionary: Schoah – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,
Übersetzungen

Wikiquote: Holocaust – Zitate
 * Knut Mellenthin: Chronologie des Holocaust (2006)
 * Linkkatalog zum Thema Holocaust bei curlie.org (ehemals DMOZ)
 * deutschsprachiges Internetportal zum Thema Shoah und Holocaust (Memento vom
   11. März 2013 im Internet Archive)
 * Lernen-aus-der-Geschichte.de
 * ehri-project.eu: European Holocaust Research Infrastructure, Zugang zu
   zahlreichen Archiven weltweit, Länderliste
 * Internationale Konferenz zur Holocaustforschung. Helfer, Retter und
   Netzwerker des Widerstands (Memento vom 24. Februar 2014 im Internet Archive)
 * Politische-Bildung.de: Holocaust

Opfer
 * Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
   Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Bundesarchiv
 * DOEW: Datenbank zu über 62.000 österreichischen Opfern des Holocaust
 * Yad Vashem: Datenbank der Opfer
 * Psychosoziale Hilfe für Holocaust-Überlebende – AMCHA

Gedenken
 * Internationale Übersicht von NS-Gedenkstätten und Institutionen, derzeit kein
   Zugang
 * Europäische Holocaustgedenkstätte
 * BR Höredition - Die Quellen sprechen. Die Verfolgung und Ermordung der
   europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 — 1945.
   Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 29. Mai 2021. 

Filme
 * Der Holocaust im Film, von Kulturarchiv Hannover. Kurzbeschreibungen, je 5
   Dokumentar- bzw. Spielfilme, weiterführende Lit.
 * Cinematographie des Holocaust, Filmdatenbank. Leitung des Projekts Ronny
   Loewy, Fritz-Bauer-Institut zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Stand
   2006, 1731 Filme
 * Magisterarbeit (PDF; 733 kB) Michael Aschenbach: Holocaust und Film. Die
   Rezeption populärer Spielfilme über die Shoah in der Bundesrepublik
   Deutschland und ihr Einfluss auf die Erinnerungskultur. Universität Hannover,
   Historisches Seminar, 2004 (zahlreiche Lit.)

Musik
 * Music and the Holocaust

Zeitzeugen

 * Zu Zeitzeugeninterviews mit Holocaustüberlebenden siehe Liste von
   Oral-History-Archiven


EINZELNACHWEISE

 1.   ↑ Life Magazine. 7. Mai 1945, S. 35. 
 2.   ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 116.
 3.   ↑ Ulrich Wyrwa: „Holocaust“. Notizen zur Begriffsgeschichte. In: Jahrbuch
      für Antisemitismusforschung 8 (1999), S. 300–311.
 4.   ↑ James E. Young: Die Namen des Holocaust. In: James E. Young: Beschreiben
      des Holocaust. Darstellung und Folgen der Interpretation. Frankfurt am
      Main 1992, S. 139–163.
 5.   ↑ Holocaust und andere Völkermorde, International Holocaust Remembrance
      Alliance. Abgerufen am 20. November 2018.
 6.   ↑ Michael Wildt: „Volksgemeinschaft“. Version 1.0. In:
      Docupedia-Zeitgeschichte, 3. Juni 2014, Zugriff am 18. Mai 2019.
 7.   ↑ Zitiert bei Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger,
      Roman Töppel (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Institut
      für Zeitgeschichte München – Berlin, München 2016, Bd. 1, S. 208.
 8.   ↑ Heinz Höhne: „Gebt mir vier Jahre Zeit“. Hitler und die Anfänge des
      Dritten Reiches. Ullstein, Berlin 1996, S. 96–116; Hans-Ulrich Wehler:
      Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges
      bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949. Beck, München
      2003, S. 653; Hans Mommsen: Das NS-Regime und die Auslöschung des
      Judentums in Europa. Wallstein, Göttingen 2014, S. 37–43.
 9.   ↑ Ian Kershaw: Der NS-Staat. Hamburg 1999, S. 171.
 10.  ↑ Die Tagebücher von Joseph Goebbels, Teil 2/Band 3, 30. November 1937, S.
      351.
 11.  ↑ Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden, Band 1. Fischer
      Taschenbuch Verlag, 1990, ISBN 3-596-24417-X, S. 56 f.
 12.  ↑ Peter Longerich: Politik der Vernichtung: Eine Gesamtdarstellung der
      nationalsozialistischen Judenverfolgung. ISBN 3-492-03755-0, S. 16.
 13.  ↑ Hochspringen nach: a b Österreichische Historikerkommission:
      Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Band 1.
      Oldenbourg Verlag, Wien 2003, S. 291–293; Wolfgang Benz: Geschichte des
      Dritten Reiches. Beck, München 2000, S. 228.
 14.  ↑ Lea Rosh, Eberhard Jäckel: ‘‘„Der Tod ist eine Meister aus Deutschland“.
      Deportation und Ermordung der Juden, Kollaboration und Verweigerung in
      Europa‘‘, Deutscher Taschenbuchverlag, 1992, S. 11
 15.  ↑ Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden: Die Jahre der
      Verfolgung 1933–1939. München 2000, S. 87–128.
 16.  ↑ Yaacov Lozowick: Hitlers Bürokraten. Eichmann, seine willigen
      Vollstrecker und die Banalität des Bösen. Pendo, Zürich 2000, S. 85.
 17.  ↑ Timothy Snyder: Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin, ,
      C.H.Beck Verlag, München 2015, S. 199–201
 18.  ↑ Timothy Snyder: Black Earth. Der Holocaust und warum er sich wiederholen
      kann, C.H.Beck Verlag, München 2015
 19.  ↑ Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Erster Band: Die Jahre
      der Verfolgung 1933-1939, Verlag C.H. Beck, München 1998, S. 356
 20.  ↑ Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den Juden im Zweiten
      Weltkrieg. Fischer TB, Frankfurt am Main 1987, S. 10.
 21.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15158-5, S.
      70.
 22.  ↑ Christopher Browning: The Final Solution and the German Foreign Office.
      Holmes & Meier Publishers, New York/London 1978, ISBN 0-8419-0403-0, S. 8.
 23.  ↑ Philippe Burrin: Hitler und die Juden. Die Entscheidung für den
      Völkermord. S. Fischer, Frankfurt am Main 1993, S. 154, S. 175 ff. u. ö.;
      Jörg Echternkamp: Das Dritte Reich. Diktatur, Volksgemeinschaft, Krieg. De
      Gruyter Oldenbourg, Berlin/Boston 2018, ISBN 978-3-486-75569-5
      (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 45), S. 178.
 24.  ↑ Peter Longerich (1998): Politik der Vernichtung: Eine Gesamtdarstellung
      der nationalsozialistischen Judenverfolgung. S. 16.
 25.  ↑ Peter Longerich: Politik der Vernichtung – Eine Gesamtdarstellung der
      nationalsozialistischen Judenverfolgung. S. 392.
 26.  ↑ z. B. erster Zug von Frankreich nach Auschwitz 27. März 1942, Näheres im
      Artikel Chronologie der Kollaboration der Vichy-Regierung beim Holocaust
 27.  ↑ Martin Broszat, in: Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an
      den Juden im Zweiten Weltkrieg. Fischer TB, Frankfurt am Main 1987, S. 66.
 28.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 49 f.
 29.  ↑ Christopher Browning: Die Entfesselung der 'Endlösung' –
      Nationalsozialistische Judenpolitik 1939-1942, München 2003, ISBN
      3-549-07187-6, S. 73.
 30.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 64 f.
 31.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 32 und 69.
 32.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 32 und 69.
 33.  ↑ Götz Aly: Endlösung: Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen
      Juden. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998, ISBN 3-596-14067-6, S. 127–131.
 34.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 65–68.
 35.  ↑ Markus Leniger: Nationalsozialistische „Volkstumsarbeit“ und
      Umsiedlungspolitik 1933–1945: Von der Minderheitenbetreuung zur
      Siedlerauslese. 2. Auflage, Frank & Timme, 2010, ISBN 978-3-86596-082-5,
      S. 11.
 36.  ↑ Dieter Pohl: Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien
      1941–1944. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1996, ISBN
      3-486-56233-9, S. 97.
 37.  ↑ Zitiert nach Katharina Meng: Russlanddeutsche Sprachbiografien. Narr,
      2001, ISBN 3-8233-5151-6, S. 491.
 38.  ↑ Peter Longerich: Politik der Vernichtung. München 1998, ISBN
      3-492-03755-0, S. 273.
 39.  ↑ Vgl. Die Zeit 2r. 42, 15. Oktober 2015, S. 19.
 40.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 65 und 80.
 41.  ↑ Vgl. zum Beispiel die Aufsätze von Andreas Hillgruber: Die „Endlösung“
      und das deutsche Ostimperium als Kernstück des rasseideologischen
      Programms des Nationalsozialismus, und von Hans Mommsen: Die Realisierung
      des Utopischen: Die Endlösung der Judenfrage im Dritten Reich, beides in:
      Wolfgang Wippermann (Hrsg.): Kontroversen um Hitler. Suhrkamp, Frankfurt
      am Main 1986, S. 219–298; Klaus Hildebrand: Das Dritte Reich (= Oldenbourg
      Grundriss der Geschichte, Bd. 17), 4. Auflage, Oldenbourg, München 1991,
      S. 202–206.
 42.  ↑ Eberhard Jäckel: Die Entschlußbildung als historisches Problem. In:
      derselbe und Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den Juden im Zweiten
      Weltkrieg. Entschlußbildung und Verwirklichung Fischer TB, Frankfurt am
      Main 1987, S. 14–17.
 43.  ↑ Eberhard Jäckel: Hitlers Weltanschauung. Deutsche Verlags-Anstalt, 1981,
      ISBN 3-421-06083-5, S. 72–75.
 44.  ↑ Hans Mommsen: Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa.
      Wallstein, Göttingen 2014, S. 107 f.
 45.  ↑ Eberhard Jäckel: Die Entschlußbildung als historisches Problem. In:
      derselbe und Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den Juden im Zweiten
      Weltkrieg. Entschlußbildung und Verwirklichung Fischer TB, Frankfurt am
      Main 1987, S. 15.
 46.  ↑ Karl A. Schleunes: Nationalsozialistische Entschlußbildung und die
      Aktion T 4. In: Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den
      Juden im Zweiten Weltkrieg. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 70–78.
 47.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 31 f., 55 f. und 71.
 48.  ↑ Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann: Die Wehrmacht: Mythos und
      Realität. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1999, ISBN
      3-486-56383-1, S. 841.
 49.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 71 f.
 50.  ↑ Dossier Kersten im Centre de Documentation Juive bzw. Felix Kersten: The
      Kersten Memoirs, 1940–1945. Time Life Education, 1992, ISBN 0-8094-8737-3.
 51.  ↑ So zum Beispiel Andreas Hillgruber: Der geschichtliche Ort der
      Judenvernichtung. In: Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an
      den Juden im Zweiten Weltkrieg. Entschlußbildung und Verwirklichung
      Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 221; Hermann Graml: Zur Genesis der
      „Endlösung“. In: Walter H. Pehle (Hrsg.): Von der „Reichskristallnacht“
      zum Völkermord. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1988, S. 173
      f.; Klaus Hildebrand: Das Dritte Reich (= Oldenbourg Grundriss der
      Geschichte, Bd. 17), 4. Auflage, Oldenbourg, München 1991, S. 200 f;
      Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler,
      Berlin 1994, S. 700 ff.
 52.  ↑ Alfred Streim: Zur Eröffnung des allgemeinen Judenvernichtungsbefehls.
      In: Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den Juden im
      Zweiten Weltkrieg. Frankfurt am Main 1987, S. 112.
 53.  ↑ Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg.
      2. Auflage, München 2008, S. 570.
 54.  ↑ Jonathan C. Friedman: The Routledge History of the Holocaust. Taylor &
      Francis, 2011, ISBN 978-0-415-77956-2, S. 159.
 55.  ↑ Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den Juden im Zweiten
      Weltkrieg. Frankfurt am Main 1987, S. 15.
 56.  ↑ Lars Lüdicke: Hitlers Weltanschauung. Von „Mein Kampf“ bis zum
      „Nero-Befehl“. Schöningh, Paderborn 2016, ISBN 978-3-506-78575-6, S. 121.
 57.  ↑ Alfred Streim: Zur Eröffnung des allgemeinen Judenvernichtungsbefehls.
      In: Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den Juden im
      Zweiten Weltkrieg. Frankfurt am Main 1987, S. 114–116.
 58.  ↑ Gerald Fleming: Hitler und die Endlösung. Limes, 1982, ISBN
      3-8090-2196-2, S. 57 und 62.
 59.  ↑ Ian Kershaw: Der NS-Staat. Frankfurt am Main 1994, S. 157.
 60.  ↑ Hans Mommsen: Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa.
      Wallstein, Göttingen 2014, S. 135–144.
 61.  ↑ Philippe Burrin: Hitler und die Juden. Die Entscheidung für den
      Völkermord. S. Fischer, Frankfurt am Main 1993, S. 154, S. 175 ff. u. ö.
 62.  ↑ Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S.
      560 ff.
 63.  ↑ Gerd Blumberg, Flucht deutscher Juden über die Grenze. In: Katharina
      Stengel, Vor der Vernichtung: die staatliche Enteignung der Juden im
      Nationalsozialismus, Campus Verlag, 2007, ISBN 978-3-593-38371-2, S.
      94–113. S. 105.
 64.  ↑ Raul Hilberg: Die Aktion Reinhard. In: Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer
      (Hrsg.): Der Mord an den Juden im Zweiten Weltkrieg. Frankfurt am Main
      1987, S. 125–128.
 65.  ↑ Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden Band 2: Die Jahre der
      Vernichtung 1939–1945. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54966-7, S. 301.
 66.  ↑ Ian Kershaw: Hitler 1936–1945. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 2000,
      ISBN 978-3-421-05131-8, S. 617.
 67.  ↑ Christopher Browning: Die Entfesselung der „Endlösung“.
      Nationalsozialistische Judenpolitik 1939–1942. Mit einem Beitrag von
      Jürgen Matthäus. List Taschenbuch, Berlin 2006, ISBN 3-548-60637-7, S.
      318.
 68.  ↑ Christian Gerlach: Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur
      deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg. Hamburger Edition,
      Hamburg 1998, S. 117 f., referiert nach Hans Mommsen: Das NS-Regime und
      die Auslöschung des Judentums in Europa. Wallstein, Göttingen 2014, S. 185
      f.
 69.  ↑ Jochen von Lang, Avner W. Less (Hrsg.): Das Eichmann-Protokoll:
      Tonbandaufzeichnungen der israelischen Verhöre. P. Zsolnay, 1991, ISBN
      3-552-04308-X, S. 70.
 70.  ↑ Gideon Botsch (Hrsg.): Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord an den
      europäischen Juden: Katalog der ständigen Ausstellung. Verlag Haus der
      Wannsee-Konferenz, Gedenk- und Bildungsstätte, Berlin 2006, ISBN
      3-9808517-4-5, S. 121.
 71.  ↑ Eberhard Kolb: Diskussion. In: Eberhard Jäckel, Jürgen Rohwer (Hrsg.):
      Der Mord an den Juden im Zweiten Weltkrieg. Fischer, Frankfurt am Main
      1987, S. 61–64; Peter Longerich: Holocaust: The Nazi Persecution and
      Murder of the Jews. Oxford University Press, 2010, S. 259.
 72.  ↑ Hans Mommsen: Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa.
      Wallstein, Göttingen 2014, S. 148 (hier das Zitat) und 185.
 73.  ↑ Joachim Tauber: Bericht von den Ereignissen in Gargždai/Garsden im Juni
      1941 (PDF; 91 kB). In: annaberger-annalen.de, abgerufen am 2. Mai 2019.
 74.  ↑ Peter Longerich: Holocaust: The Nazi Persecution and Murder of the Jews.
      2010, S. 192 f.
 75.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 74.
 76.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 73–77.
 77.  ↑ Dieter Pohl: Holocaust. Herder, Freiburg 2000, S. 78 ff.
 78.  ↑ Christopher R. Browning: Ganz normale Männer. Das Reservebataillon 101
      und die Endlösung in Polen. Frankfurt a. M. 1999, S. 189.
 79.  ↑ zusammengetragen aus Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der
      NS-Zeit 1933–1945. Darmstadt 2003, S. 73 und 96; Peter Longerich:
      Holocaust: The Nazi Persecution and Murder of the Jews. 2010, S. 196–198.
 80.  ↑ Christian Zentner: Illustrierte Geschichte des Dritten Reiches.
      Bechtermünz, 1990, S. 331.
 81.  ↑ Richard J. Evans: Wie einzigartig war die Ermordung der Juden... In:
      Günter Morsch, Bertrand Perz: Neue Studien zu nationalsozialistischen
      Massentötungen durch Giftgas. Berlin 2011, ISBN 978-3-940938-99-2, S. 9.
 82.  ↑ Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde. Reinbek 1999, S. 344.
 83.  ↑ Christopher Browning, Die Entfesselung der Endlösung.
      Nationalsozialistische Judenpolitik 1939-1942, Propyläen Verlag, München
      2003, S. 509
 84.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 87 f.
 85.  ↑ Barbara Distel: Sobibor. In: Wolfgang Benz, Wolfgang, Barbara Distel:
      Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen
      Konzentrationslager. Band 8: Riga. Warschau. Kaunas. Vaivara. Plaszów.
      Klooga. Chelmo. Belzec. Treblinka. Sobibor. München 2008, ISBN
      978-3-406-57237-1, S. 384–385.
 86.  ↑ Robert Jan van Pelt: Auschwitz. In: Günther Morsch, Bertrand Perz: Neue
      Studien zu nationalsozialistischen Massentötungen durch Giftgas. Berlin
      2011, ISBN 978-3-940938-99-2, S. 201 mit Anmerkung 14.
 87.  ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 99 f.
 88.  ↑ Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden. Band 2. Frankfurt
      am Main 1990, S. 1037–1043.
 89.  ↑ Achim Trunk: Die todbringenden Gase. In: Günther Morsch, Bertrand Perz:
      Neue Studien zu nationalsozialistischen Massentötungen durch Giftgas.
      Berlin 2011, ISBN 978-3-940938-99-2, S. 24.
 90.  ↑ Schätzwerte für Kulmhof, Belzec, Sobibor und Treblinka in Wolfgang Benz,
      Barbara Distel: Der Ort des Terrors – Geschichte der
      nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 8, München 2008, ISBN
      978-3-406-57237-1, S. 301, 357–359, 385, 408. Schätzwerte für Majdanek in
      Thomasz Kranz: Die Erfassung der Todesfälle und die Häftlingssterblichkeit
      im KZ Lublin. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Bd. 55, 2007, H.
      3, S. 243. Schätzwerte für Maly Trostinez in Petra Rentrop: Maly
      Trostinez. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors…
      Bd. 9, München 2009, ISBN 978-3-406-57238-8, S. 577.
 91.  ↑ Danuta Czech: Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager
      Auschwitz-Birkenau 1939–1945. Reinbek bei Hamburg 1989, ISBN
      3-498-00884-6, S. 921.
 92.  ↑ Quelle: Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 63.
 93.  ↑ Ino Arndt: Luxemburg – Deutsche Besetzung und Ausgrenzung der Juden. In:
      Dimension des Völkermords. Verlag Oldenbourg, München 1991, ISBN
      3-486-54631-7, S. 103
 94.  ↑ Bundesarchiv: Chronologie der Deportationen aus Belgien. Erster
      Transport 4. August 1942, letzter 31. Juli 1944. Alle starteten in
      Mechelen, fast alle endeten in Auschwitz.
 95.  ↑ Bundesarchiv: Chronologie der Deportationen aus den Niederlanden
 96.  ↑ Rémy Limpach: Das „Unvorstellbare“. Die Verfolgung der niederländischen
      Juden 1940–1945. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN
      978-3-639-07280-8. (Zusammenfassung online)
 97.  ↑ Martin Gilbert: The Routledge Atlas of the Holocaust, London 2002, ISBN
      0-415-28146-6, S. 153.
 98.  ↑ Rossen Vassilev: The Rescue of Bulgaria’s Jews in World War II, New
      Politics XII:4, 2010, S. 114–121 online
 99.  ↑ Dieter Pohl: Holocaust. Herder, Freiburg 2000, S. 78 ff.
 100. ↑ Hochspringen nach: a b Bundesarchiv: Chronologie der Deportationen aus
      Frankreich
 101. ↑ Susan Zuccotti: The Italians And The Holocaust. Basic Books, 1987, ISBN
      1-870015-03-7, S. 8.
 102. ↑ Liliana Picciotto Fargion: Italien. In: Dimension des Völkermords.
      Hrsg.: Wolfgang Benz, Oldenbourg, 1991, ISBN 3-486-54631-7, S. 202 ff.
 103. ↑ Dieter Pohl, Holocaust. Herder, Freiburg 2000, S. 92
 104. ↑ Juliane Wetzel: Italien. In: Benz / Distel: Der Ort des Terrors Band 9,
      Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-57238-8, S. 308.
 105. ↑ Siehe Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimension des Völkermords. Die Zahl der
      jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. dtv München 1996, ISBN
      3-423-04690-2, darin: Hagen Fleischer: Griechenland, 241–274
 106. ↑ Camps in the Independent State of Croatia. Jasenovac Memorial Area,
      abgerufen am 10. November 2013. 
 107. ↑ Daniel Carpi: The Rescue of Jews in the Italian Zone of Occupied
      Croatia. S. 35 ff. (online)
 108. ↑ Yad Vashem: Croatia. (PDF) Shoah Resource Center – Yad Vashem, abgerufen
      am 4. März 2014. 
 109. ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 79.
 110. ↑ Bjarte Bruland: Norway's Role in the Holocaust. In: The Routledge
      History of the Holocaust, Hrsg.: Jonathan C. Friedman, Routledge 2011,
      ISBN 978-0-415-77956-2, S. 232 ff.
 111. ↑ Eleonore Lappin-Eppel: Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und
      Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz – Todesmärsche –
      Folgen. Lit Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-643-50195-0, S. 35.
 112. ↑ Die „Endlösung der Judenfrage“ in den böhmischen Ländern auf
      holocaust.cz, Datenbank der Holocaust-Opfer und Datenbank digitalisierter
      Dokumente des Terezín Initiative Institute
 113. ↑ www1.yadvashem.org (Memento vom 30. Januar 2012 im Internet Archive);
      Margit Szöllösi-Janze: Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn: S. 427.
 114. ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 105–108.
 115. ↑ Wolfgang Benz: Der Holocaust. 7. Auflage, München 2008, S. 115.
 116. ↑ Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945.
      Darmstadt 2003, S. 147–152.
 117. ↑ Frank Bajohr, Dieter Pohl: Der Holocaust als offenes Geheimnis: Die
      Deutschen, die NS-Führung und die Alliierten. Beck, München 2006, ISBN
      3-406-54978-0, S. 58.
 118. ↑ Dokument 2738-PS, US-296 des Internationalen Militärgerichtshofs;
      zitiert nach: Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem
      Internationalen Militärgerichtshof. Nürnberg 14. November 1945–1. Oktober
      1946. Nürnberg 1947, Bd. 3, S. 635.
 119. ↑ Gerald Reitlinger: The Final Solution. 1953.
 120. ↑ Raul Hilberg: The Destruction of the European Jews, 1961.
 121. ↑ Martin Gilbert: Endlösung. Die Vertreibung und Vernichtung der Juden.
      Ein Atlas, 1982.
 122. ↑ Francisek Piper: Die Zahl der Opfer von Auschwitz, 1993.
 123. ↑ Burkhard Asmuss (Hrsg.): Holocaust. Der nationalsozialistische
      Völkermord und die Motive seiner Erinnerung. Deutsches Historisches
      Museum, Berlin 2002, ISBN 3-932353-60-9.
 124. ↑ Wolfgang Benz: Holocaust. In: derselbe (Hrsg.): Handbuch des
      Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart, Band 3:
      Begriffe, Ideologien, Theorien. De Gruyter Saur, Berlin 2008, ISBN
      978-3-598-24074-4, S. 119–125, hier S. 124.
 125. ↑ Yad Vashem, 21. Dezember 2010: 4 Million Victims of Holocaust Identified
 126. ↑ Konrad Kwiet: Rassenpolitik und Völkermord. In: Enzyklopädie des
      Nationalsozialismus, 1998, S. 62; Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord
      in der NS-Zeit 1933–1945. Darmstadt 2003, S. 29.
 127. ↑ Konrad Kwiet: Rassenpolitik und Völkermord. In: Enzyklopädie des
      Nationalsozialismus. 1998, S. 59.
 128. ↑ Wolfgang G. Schwanitz: America and the Third Reich, Webversion 5-2010
      (PDF; 274 kB)
 129. ↑ Holocaust Memorial Day: Telegraph revealed Nazi gas chambers three years
      before liberation of Auschwitz, The Telegraph 26. Januar 2015.
 130. ↑ David Bankier (Hrsg.): Fragen zum Holocaust. Interviews mit prominenten
      Forschern und Denkern: Interviews mit Christopher Browning, Jacques
      Derrida, Saul Friedländer, Hans Mommsen u. a. Wallstein Verlag, 2006, S.
      76.
 131. ↑
      https://www.yadvashem.org/de/holocaust/about/final-solution-beginning/mass-murder-in-ussr.html
 132. ↑ wörtlich übersetzt von Yad Vashem, Jews in the Red Army, 1941–1945,
      https://www.yadvashem.org/research/research-projects/soldiers.html
 133. ↑
      http://www.jwmww2.org/The_Partisans_Underground_Fighters_and_Ghetto_Rebels_Monument
 134. ↑ Dovid Bergelson, In: Yad Vashem, Jews in the Red Army, 1941–1945,
      https://www.yadvashem.org/research/research-projects/soldiers.html
 135. ↑ Dieter Pohl: Holocaust. Herder, 2000, S. 82.
 136. ↑ Hermann Weiß: Dänemark. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimension des
      Völkermords. S. 180.
 137. ↑ Arno Lustiger: Rettungswiderstand. Wallstein 2011, ISBN
      978-3-8353-0990-6, S. 289 f.
 138. ↑ Arno Lustiger: Rettungswiderstand. S. 285.
 139. ↑ Nikolai Politanow: „Wir trauten unseren Augen nicht.“ In spiegel.de vom
      27. Jan. 2008.
 140. ↑ Giergielewicz, Jerzy: Endstation Neuengamme, Außenlager Drütte. Der Weg
      eines 17-jährigen aus Warschau durch vier Konzentrationslager, hrsg. von
      der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ
      Drütte, Bremen 2002.
 141. ↑ George Woodbridge: UNRRA – The History of the United Nations Relief and
      Rehabilitation Administration. Band 2, S. 510.
 142. ↑ The Harrison Report. US Holocaust Memorial Museum, abgerufen am 7. Mai
      2022.
 143. ↑ Postwar Refugee Crisis and the Establishment of the State of Israel. US
      Holocaust Memorial Museum, abgerufen am 8. Mai 2022.
 144. ↑ Forschung am Sigmund-Freud-Institut: „Szenisches Erinnern der Shoah –
      Zur transgenerationalen Tradierung extremen Traumas in Deutschland“. Siehe
      auch: Luise Reddemann: Kriegskinder und Kriegsenkel in der Psychotherapie.
      Klett-Cotta, Stuttgart 2015.
 145. ↑ Angela Moré: Die unbewusste Weitergabe von Traumata und
      Schuldverstrickungen an nachfolgende Generationen. (Memento vom 5. Januar
      2019 im Internet Archive) In: Journal für Psychologie. Jg. 21, 2013, Nr. 2
      (PDF, 34 Seiten, 353 kB).
 146. ↑ Christiaan Frederik Rüter/Dick W. de Mildt: Justiz und NS-Verbrechen.
      Schwerpunkte der Strafverfolgung in Westdeutschland 1945–1997 (Memento vom
      7. September 2006 im Internet Archive). Homepage des Instituts für
      Strafrecht an der Universität Amsterdam. An dieser Stelle wird eine
      Unterteilung und Bewertung der Nachkriegszeit in Abschnitten von jeweils
      etwa sieben Jahren vorgenommen.
 147. ↑ Bundesfinanzministerium (13. November 2013): Entschädigung für
      NS-Unrecht
 148. ↑ [1] abgerufen am 18. Oktober 2022.
 149. ↑ Hans-Christian Rössler: Marta konnte nur als Christin überleben. In:
      faz.net. 16. April 2015, abgerufen am 2. Mai 2019.
 150. ↑ Israel aktuell, Heft Juni/Juli 2021, S. 11.
 151. ↑ Zeena Saifi, Celine Alkhaldi: This is the first ever Holocaust
      exhibition to open in the Arab world Edition.cnn.com, 8. Juni 2021
 152. ↑ „We Remember“ in Dubai juedische-allgemeine.de, 28. Mai 2021
 153. ↑ Roman Herzog in seiner Rede zum Gedenken an die Opfer des
      Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag, 19. Januar 1996.
 154. ↑ Resolution adopted by the General Assembly 60/7. Holocaust remembrance.
      (mit PDF (105 kB) eingebettet) 1. November 2005, abgerufen am 23. November
      2012 (mehrsprachig, arabisch, chinesisch, englisch, französisch, russisch,
      spanisch, Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen 60/7). 
      und General Assembly Decides to Designate 27 January as Annual
      International Day of Commemoration to Honour Holocaust Victims.
      1. November 2005, abgerufen am 23. November 2012 (englisch,
      Pressemitteilung der Generalversammlung der Vereinten Nationen GA/10413). 
 155. ↑ Onlineversion des Gedenkbuches. Abgerufen am 23. Mai 2016.
 156. ↑ Shandler, Jeffrey, Tokyo Wonder Site., Wakou Wākusu obu Āto., Alden B.
      Dow Creativity Center: Yishay Garbasz, in my mother’s footsteps. Hatje
      Cantz Pub, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2398-5. 
 157. ↑ Alfred Gottwaldt: Der deutsche »Viehwaggon« als symbolisches Objekt in
      KZ-Gedenkstätten. Teil 2: Standorte der Wagen in acht Ländern. In:
      Gedenkstättenrundbrief. Nr. 140, S. 3–19 (PDF; 1,5 kB; 22. März 2019).
 158. ↑ auf DEFA-Stiftung
 159. ↑ Insbesondere Nacht und Nebel als Film und André Schwarz-Barts Der Letzte
      der Gerechten als Roman.
 160. ↑ Rezension: Bulletin 2014, Fritz Bauer Institut, PDF, S. 100. (Memento
      vom 15. April 2014 im Internet Archive)

Einklappen
Wörter des Jahres der Gesellschaft für deutsche Sprache

Aufmüpfig (1971) | Szene (1977) | Konspirative Wohnung (1978) |
Holocaust (1979) | Rasterfahndung (1980) | Nulllösung (1981) |
Ellenbogengesellschaft (1982) | Heißer Herbst (1983) | Umweltauto (1984) |
Glykol (1985) | Tschernobyl (1986) | AIDS, Kondom (1987) |
Gesundheitsreform (1988) | Reisefreiheit (1989) |
Die neuen Bundesländer (1990) | Besserwessi (1991) |
Politikverdrossenheit (1992) | Sozialabbau (1993) | Superwahljahr (1994) |
Multimedia (1995) | Sparpaket (1996) | Reformstau (1997) | Rot-Grün (1998) |
Millennium (1999) | Schwarzgeldaffäre (2000) | Der 11. September (2001) |
Teuro (2002) | Das alte Europa (2003) | Hartz IV (2004) |
Bundeskanzlerin (2005) | Fanmeile (2006) | Klimakatastrophe (2007) |
Finanzkrise (2008) | Abwrackprämie (2009) | Wutbürger (2010) |
Stresstest (2011) | Rettungsroutine (2012) | GroKo (2013) | Lichtgrenze (2014) |
Flüchtlinge (2015) | postfaktisch (2016) | Jamaika-Aus (2017) |
Heißzeit (2018) | Respektrente (2019) | Corona-Pandemie (2020) |
Wellenbrecher (2021) | Zeitenwende (2022) | Krisenmodus (2023)

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4073091-8 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85061515 |
NDL: 01111326
Abgerufen von
„https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Holocaust&oldid=244556345“
Kategorien:
 * Holocaust
 * Judenverfolgung im Deutschen Reich (1933–1945)
 * Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg
 * Deutsche Geschichte (20. Jahrhundert)
 * Jüdische Geschichte
 * 1939
 * 1940
 * 1941
 * 1942
 * 1943
 * 1944
 * 1945

Versteckte Kategorien:
 * Wikipedia:Überarbeiten
 * Wikipedia:Artikel mit Video


NAVIGATIONSMENÜ


MEINE WERKZEUGE

 * Nicht angemeldet
 * Diskussionsseite
 * Beiträge
 * Benutzerkonto erstellen
 * Anmelden


NAMENSRÄUME

 * Artikel
 * Diskussion

Deutsch



ANSICHTEN

 * Lesen
 * Quelltext anzeigen
 * Versionsgeschichte

Weitere



SUCHE




NAVIGATION

 * Hauptseite
 * Themenportale
 * Zufälliger Artikel


MITMACHEN

 * Artikel verbessern
 * Neuen Artikel anlegen
 * Autorenportal
 * Hilfe
 * Letzte Änderungen
 * Kontakt
 * Spenden


WERKZEUGE

 * Links auf diese Seite
 * Änderungen an verlinkten Seiten
 * Spezialseiten
 * Permanenter Link
 * Seiten­­informationen
 * Artikel zitieren
 * Kurzlink
 * QR-Code herunterladen
 * Wikidata-Datenobjekt


DRUCKEN/ EXPORTIEREN

 * Buch erstellen
 * Als PDF herunterladen
 * Druckversion


IN ANDEREN PROJEKTEN

 * Commons
 * Wikinews
 * Wikiquote


IN ANDEREN SPRACHEN

 * Afrikaans
 * Alemannisch
 * አማርኛ
 * Aragonés
 * Ænglisc
 * अंगिका
 * العربية
 * ܐܪܡܝܐ
 * مصرى
 * অসমীয়া
 * Asturianu
 * Azərbaycanca
 * تۆرکجه
 * Башҡортса
 * Boarisch
 * Žemaitėška
 * Bikol Central
 * Беларуская
 * Беларуская (тарашкевіца)
 * Български
 * বাংলা
 * Brezhoneg
 * Bosanski
 * Буряад
 * Català
 * Нохчийн
 * کوردی
 * Čeština
 * Чӑвашла
 * Cymraeg
 * Dansk
 * Zazaki
 * Ελληνικά
 * English
 * Esperanto
 * Español
 * Eesti
 * Euskara
 * فارسی
 * Suomi
 * Võro
 * Føroyskt
 * Français
 * Frysk
 * Gaeilge
 * Kriyòl gwiyannen
 * Gàidhlig
 * Galego
 * Avañe'ẽ
 * Gaelg
 * Hausa
 * עברית
 * हिन्दी
 * Fiji Hindi
 * Hrvatski
 * Hornjoserbsce
 * Magyar
 * Հայերեն
 * Արեւմտահայերէն
 * Interlingua
 * Bahasa Indonesia
 * Ilokano
 * Ido
 * Íslenska
 * Italiano
 * 日本語
 * Patois
 * Jawa
 * ქართული
 * Taqbaylit
 * Kabɩyɛ
 * Қазақша
 * ភាសាខ្មែរ
 * ಕನ್ನಡ
 * 한국어
 * Kurdî
 * Kernowek
 * Кыргызча
 * Latina
 * Ladino
 * Lëtzebuergesch
 * Лезги
 * Limburgs
 * Ladin
 * Lombard
 * Lietuvių
 * Latviešu
 * Malagasy
 * Олык марий
 * Македонски
 * മലയാളം
 * Монгол
 * मराठी
 * Bahasa Melayu
 * Malti
 * Mirandés
 * မြန်မာဘာသာ
 * مازِرونی
 * Plattdüütsch
 * Nedersaksies
 * नेपाल भाषा
 * Nederlands
 * Norsk nynorsk
 * Norsk bokmål
 * Novial
 * Chi-Chewa
 * Occitan
 * ਪੰਜਾਬੀ
 * Kapampangan
 * Polski
 * Piemontèis
 * پنجابی
 * پښتو
 * Português
 * Runa Simi
 * Rumantsch
 * Romani čhib
 * Română
 * Русский
 * Русиньскый
 * Ikinyarwanda
 * Саха тыла
 * Sardu
 * Sicilianu
 * Scots
 * Davvisámegiella
 * Srpskohrvatski / српскохрватски
 * සිංහල
 * Simple English
 * Slovenčina
 * Slovenščina
 * ChiShona
 * Soomaaliga
 * Shqip
 * Српски / srpski
 * Seeltersk
 * Svenska
 * Kiswahili
 * தமிழ்
 * తెలుగు
 * ไทย
 * Tagalog
 * Türkçe
 * Татарча / tatarça
 * Українська
 * اردو
 * Oʻzbekcha / ўзбекча
 * Vèneto
 * Tiếng Việt
 * Winaray
 * 吴语
 * მარგალური
 * ייִדיש
 * 中文
 * 閩南語 / Bân-lâm-gú
 * 粵語
   147 weitere

Links bearbeiten
 * Diese Seite wurde zuletzt am 1. Mai 2024 um 09:57 Uhr bearbeitet.
 * Abrufstatistik · Autoren
   
   
   Der Text ist unter der Lizenz „Creative-Commons Namensnennung – Weitergabe
   unter gleichen Bedingungen“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum
   Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im
   Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen
   die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen. Durch die Nutzung dieser
   Website erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen und der
   Datenschutzrichtlinie einverstanden.
   Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.

 * Datenschutz
 * Über Wikipedia
 * Impressum
 * Verhaltenskodex
 * Entwickler
 * Statistiken
 * Stellungnahme zu Cookies
 * Mobile Ansicht
 * Vorschaueinstellungen bearbeiten

 * 
 *