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UNGEKLÄRTE FRAGE: WANN IST EIN STERN EINE SONNE?

Stand: 20.08.2024, 19:23 Uhr

Von: Paul Luka Schneider

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Leuchtend weiße Kugel am Himmel Italiens
00:49


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Sternenhimmel sind oft ein sehenswertes Schauspiel. Doch sind die funkelnden
Himmelskörper auch alle gleichzeitig Sonnen? Diese Frage spaltet Experten.

Frankfurt – Ohne die Sonne würde die Menschheit aussterben. Sie erhellt die
Welt, spendet Licht und ihre Erscheinung an einem wolkenfreien, blauen Himmel
verbreitet im Regelfall auch gute Laune. Auch Nachtschwärmer kommen beim Blick
in den Himmel auf ihre Kosten. Nicht immer, aber oft ist ein glasklares Gestirn
von Sternen zu bewundern. Augenscheinlich mit gleichem Aussehen unterscheiden
sich die funkelnden Himmelskörper bei näherer Betrachtung doch stark. Und gerade
deswegen ist auch die Sonne ein Stern. Die umgekehrte Frage folgt auf dem Fuß:
Ist jeder Stern eine Sonne? Vorab: Es gibt keine allgemeingültigen Definitionen.



Einen Sternenhimmel ist meist schön anzuschauen. Doch ist jeder der Lichtfunken
auch eine Sonne? © AGAMI/R. Riemer/Imago


UNZÄHLIGE STERNE, ABER AUCH MEHRERE SONNEN? – DIE KLASSIFIZIERUNG MACHT ES

Für Sterne allerdings schon. Die heißen Wasserstoff-Kugeln glühen im Inneren und
fangen in der Folge an, zu leuchten. Das können Beobachter:innen von der Erde
dann wahrnehmen. Energieträger für die Sterne sind analog wie bei der Sonne
Wasserstoff-Atomkerne. Die Sonne als erdnächster Stern wurde wegen seiner
unwiderlegbaren, eminent wichtigen Wirkung auf die Erde von den Menschen als
„die Sonne“ klassifiziert, wie IFL Science schreibt.



Spätestens seit der „Deplanetarisierung“ von Pluto und dem Finden von
Bezeichnungen wie Zwergplaneten entbrennt aber nun immer wieder eine Debatte um
diese Einordnung. Vor allem, nachdem scheinbar unspektakuläre und öde wirkende
Himmelskörper zu Monden benannt wurden, obwohl sie gar nicht eine derartige
Wirkung wie „der“ Mond der Erde haben.

Würde man diesen Strang weiterführen, wäre jeder Stern folglich eine Sonne. So
einfach ist es aber nicht. Weiße Zwerge etwa sind „tot“. Sie strahlen nur noch
übriggebliebene Wärme ab, fristen also ein Dasein mit mehr oder weniger
schnellem Enddatum. Die Eigenschaft einer „Sonne“, eine Kernfusion betreiben zu
können, fehlt ihnen demnach.


Sonnenstrahlen lassen die Erde in satten Farben leuchten und spenden zudem
überlebenswichtige Wärme für die Menschheit. © stock&people / Imago



SONDERFALL BEI VENUS? MITNICHTEN

Speziell erscheint der Fall bei der Venus. Sie ist das dritthellste Licht in
unserem Sonnensystem und wird oftmals als „Morgen-“ oder „Abendstern“
bezeichnet. Fälschlicherweise. Denn nur weil die Venus leuchtet, ist sie kein
Stern, sondern ein Planet.


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Ein Stern muss definitionsgemäß von alleine leuchten. Das kann Venus nicht und
der Nachbarplanet der Erde ist mit einer mittleren Temperatur von etwas über 460
Grad Celsius auch relativ kalt, wie aus Daten des Deutschen Wetterdienstes
hervorgeht. Die Kältesten unter den Sternen bringen es immer noch auf eine
gewaltige Oberflächentemperatur von 2500 Grad Celsius, wie die European Space
Agency festhält. Andere Planeten sind für das menschliche Auge nur dann zu
sehen, wenn Sterne diese Planeten anstrahlen.

Exoplaneten sind derweil noch einmal eine ganz andere Spezies für sich. Sie
haben einen eigenen Stern oder Braunen Zwerg, den sie umkreisen. Quasi ihre
persönliche Sonne als treibende Kraft für ihre Entstehung und ihr Dasein. Der
Stern ist also ein unerlässlicher Bestandteil für das „Leben“ des Exoplaneten.
Genauso wie die Sonne für die Erde. Ob sonnenähnliche Sterne den Namen Sonne
also „verdient haben“, entscheidet der Betrachter:in. (pls)


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