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Text Content

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 * Quellen 16'28''
   
 * Einige Aspekte der
   Atlas-Funktion 14'35''
   
 * Triangulationen 13'18''
   
 * Östliche
   Hemisphäre 9'11''
   
 * Inseln 11'18''
   
 * Westliche
   Hemisphäre 16'40''
   
 * Vom Farnese-Atlas zur
   Astroarchäologie (Teil 1) 13'00''
   



LOSE COMBO
feat. Sonar Quartett


ATLAS‘ WIRBEL |
CONTAINER

Provisorisches Archiv einer performativen Kartographie

 * Projekt
 * Material
 * Team
 * Produktion
 * Biographisches
 * Instagram
 * Kontakt
 * Impressum
 * Datenschutz
 * 


PROJEKT


ATLAS’ WIRBEL | CONTAINER ist Teil einer Projekt-Serie, in der die LOSE COMBO
die Möglichkeiten einer performativen Kartographie erforscht.

Die Karte ist offen, sie kann in all ihren Dimensionen verbunden, zerlegt und
umgekehrt werden, man kann sie auf eine Wand zeichnen, als Kunstwerk konzipieren
oder als politische Aktion oder Meditationsübung begreifen, schreiben Gilles
Deleuze und Felix Guattari in Tausend Plateaus. Und natürlich kann sie auch eine
Performance sein, die man in digitale Container verstaut. Oder eine Homepage,
auf der man durch diese Container surft.

Nach zwei pandemiebedingten Verschiebungen hat die LOSE COMBO die Reinbeckhallen
in Berlin-Oberschöneweide im April 2021 zu einem performativen Labor und Studio
– einem spiralförmigen Spiegelkabinett – gestaltet, um die Materialien ihrer
jüngsten Arbeit ATLAS’ WIRBEL zu sichten, zu erproben, aufzuzeichnen und
anschließend in audiovisuellen CONTAINERN zu verstauen.

Gemeinsam mit dem Sonar Quartett ist die LOSE COMBO zahllosen mythologischen,
literarischen, etymologischen, anatomischen, geographischen Verstrickungen
nachgegangen, die sich in Atlas’ Namen begegnen: Himmelsträger, Halswirbel,
Gebirge, gebundene kartographische Sonderform – aber auch Vulkane, Vögel,
Skulpturen ...

Die auf dieser Homepage zugänglichen sieben Material-Sequenzen und Remixe
akzentuieren verschiedene Aspekte der Projekt-Arbeit: Einblicke in Partitur- und
Textmaterialien, Ausschnitte aus Videos und Tonbändern, (Proben von) Konzert-
und Textperformances.

Kopfhörer empfohlen!




MATERIAL



BILDRAUM


Die (projizierten) Videos zeigen animierte Segmente einer schwarzweißen
„Projekt-Karte“, auf der graphische Materialien des Arbeitsprozesses an ATLAS’
WIRBEL zusammen getragen sind, sowie Sequenzen einer 2-stündigen Videokarte von
Kairo, die in einem Prozeß mehrfacher bildelektronischer Be- und
Entschleunigungen entstanden ist und die kartographische Praxis geschichteter
Ebenen mit multiplen Zeitmaßstäben verbindet.


KLANGRAUM

Das 95-minütige Tonband – Stereomix einer 6-kanaligen Klanglandschaft – ist aus
vielfachen klangelektronischen Transformationen von Geräuschen und Klängen des
Mittelmeerraums entstanden: seismische Bewegungen in den italienischen Alpen,
Unwetter im marokkanischen Atlas, Meeresrauschen auf Kreta, Verkehrs- und
Mittelwellenrauschen auf Zypern, Alltag in mediterranen Metropolen ...


STRICH FÜR QUARTETT

Die kartographische Komposition STRICH für Quartett basiert auf den graphischen
Strukturen der Carta Pisana aus dem späten 13. Jahrhundert, die als die erste
Portolankarte gilt.
Auf Pergament gezeichnet, zeigt diese Karte die Konturen des Mittelmeers und
nennt die Häfen entlang seiner Küsten. Zudem erkennt man auf ihr zwei Kreise –
die westliche und die östliche "Hemisphäre" des Mittelmeerraums – mit
sogenannten Strichrosen darin.



Mithilfe dieser Strichrosen – eigentlich übereinander gelegte, in eine Vielzahl
von Dreiecken unterteilte Quadrate, deren Ecken die Haupt- und
Neben-Windrichtungen markieren – war es den Seefahrern im ausgehenden
Mittelalter erstmals möglich, über das offene Meer zu navigieren. Sprich: sie
brauchten nicht mehr auf Sicht entlang der Küsten zu fahren, um einen "sicheren
Hafen" zu erreichen.

Auf der von der Carta Pisana adaptierten graphischen Struktur sind neben den
Strichrosen und den kontinentalen und insularen Konturen des Mittelmeers alle
Stellen mit einem Punkt markiert, an denen eine Dreieckslinie auf Land trifft.



Die durch die Hemisphären markierte Zweiteiligkeit der Karte behält STRICH für
Quartett bei. Ein Teil der Komposition nutzt das graphische Material der
westlichen, der andere das der östlichen Hemisphäre.
Beide Teile bestehen jeweils aus 32 Partiturblättern, die in vier
unterschiedlichen Layouts vorliegen. Inmitten großer improvisatorischer
Freiräume für die Musiker*innen akzentuieren diese Layouts – Notenlinien oder
Rasterquadrate, mit oder ohne Dreiecksmarkierungen – unterschiedliche
Realisierungsmöglichkeiten.

Insgesamt steht den Musiker*innen ein Pool aus 256 Partiturblättern zur
Verfügung, von denen jedes einzelne die Dauer von einer Minute hat.




TEAM



PROJEKT


Konzept / Raum / Text / Klänge / Video Jörg Laue
Performance Claudia Splitt / Florian Feigl
Sonar Quartett Susanne Zapf (Violine), Wojciech Garbowski (Violine), Nikolaus
Schlierf (Viola), Konstantin Manaev (Cello)
Künstlerische Mitarbeit Johanna Ackva / Nina DeLudemann
Technische Leitung / Lichttechnik Fabian Bleisch
Tontechnik Mattef Kuhlmey
Video- und Computertechnik Florian Fischer
Produktionsleitung M.i.C.A. – Movement In Contemporary Art, Raisa Kröger /
Katharina Meyer
Presse / ÖA Fellow Publishing – Johannes Fellmann
Grafikdesign Carmen Klaucke


CONTAINER


Kamera Maximilian Hilsamer
Schnitt Jörg Laue
Sound Mattef Kuhlmey / Jörg Laue


WEBSITE


Gestaltung und Umsetzung Christopher Martin, CMCM Webdesign




PRODUKTION


ATLAS' WIRBEL | CONTAINER ist eine Produktion der LOSE COMBO in Zusammenarbeit
mit dem Sonar Quartett, gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und
Europa des Landes Berlin und die initiative neue musik berlin e.V., in
Kooperation mit der Stiftung Reinbeckhallen.






BIOGRAPHISCHES



LOSE COMBO


Seit 25 Jahren arbeitet Jörg Laue mit der LOSE COMBO in Berlin. In dieser Zeit
sind in großer Kontinuität mehr als 40 Projekte entstanden – vor allem
Performances und multimediale Musiktheaterprojekte, aber auch Klang- und
Videoinstallationen, die immer wieder die Nähe der performativen Arbeit der LOSE
COMBO zu den anderen Künsten zeigen.

www.lose-combo.de


SONAR QUARTETT


2006 gegründet, hat sich das Sonar Quartett mit seiner Konzentration auf die
Musik des 21. Jahrhunderts in kürzester Zeit einen herausragenden Ruf in der
Szene erobert. Mit einer Vielzahl von Uraufführungen und großer Improvisations-
und Experimentierfreude bei genreüberschreitenden Projekten ist es aus der
internationalen Festival-Szene für zeitgenössische Musik nicht mehr wegzudenken.

www.sonarquartett.de