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DRACON Eine Sammlung an Informationen von Dracon view Vorwort Extrablatt 1: Das Drama um die Heizung Extrablatt 2: Die eFuel Debatte Kapitel 1: Deutschland Kapitel 2: Photovoltaik Kapitel 3: Windenergie Kapitel 4: Kernkraft Kapitel 5: Kernfusion Kapitel 6: Biomasse Kapitel 7: Wasserkraft Kapitel 8: Geothermie [Kommt hoffentlich Ende Juli] Kapitel 9: Wasserstoff Kapitel 10: E-Autos VORWORT Diese Liste wurde angelegt, damit es eine zentrale Quellenliste für viele der häufigsten Fragen zu erneuerbaren Energien gibt, ähnlich zu meiner Hardware und Softwareliste. Extrablatt Kapitel sollen verhältnismäßig aktuelle Themen behandeln, die im politischen oder medialen Diskurs aufkommen wie u. A. die Heizungsreform bzw. die Reform des Gebäudeenergiegesetzes. Die Angaben dort werden nach einer willkürlichen Zahl zu einem normalen Kapitel umgewandelt. Vom Layout werden die Links so aussehen: Link über wichtige Themen Seit einer Weile kann man Bilder, wie auch die Fragen, anklicken, um an die Webseiten/Quellen ranzukommen. Falls das nicht klappt, gerne Bescheid geben. Dazu gibts dann einen Kommentar zum Beispielbild zum Einordnen der Informationen. Falls weitere Fragen auftreten oder einer der Links nicht mehr funktioniert, gerne beim Livestream vorbei schauen, der findet täglich zwischen ca. 08:45 – 13 Uhr statt. Dazu findest du mich bei: Instagram Twitter Den neue schnellen Support findet man übrigens hier: Es ist eher zu erwarten, dass ich regelmäßig Kapitel ergänzen werde, je nach Fragen von euch und neuen Erkenntnissen. Zum Anfang 1. Was ist überhaupt das Thema? 2. Muss meine Heizung ausgebaut werden und was gibt es für Fristen? 3. Ist eine Wärmepumpe im Altbau nicht unbezahlbar? 4. War da nicht was mit hohen CO2-Kosten für Gas und Ölheizungen? 5. Solle nicht ein Kältemittel bei den Wärmepumpen verboten werden? Muss ich da was austauschen? 6. Wie siehts mit Förderungen aus? 7. Hat man als Mieter einen Schutz? 8. Was würdest du daran kritisieren und was ist dein Fazit? Zum Anfang Was ist überhaupt das Thema? Aktuell ist die Heizungsreform im Gespräch. Darüber gibt es eine immense Menge an Märchen und Mythen, die mit Gesetzesentwurf nichts zu tun haben. Das Gesetz sei nicht technologieoffen, was sinngemäß bedeutet, dass nicht genug Optionen verfügbar wären. Wie man im Gesetzesentwurf sehen kann (das ist der von April 2023), waren mehr als genug Optionen verfügbar. Wir reden von – Wärmenetzen , was Nah- wie Fernwärmenetze beinhalten – Wir reden von Wärmepumpen, das beinhaltet selbstredend auch Geothermie in Form von Sole-Wärmepumpen oder Erdwärmekollektoren. Außerdem die sehr bekannten Luft-Wasser-Wärmepumpen, welche in Deutschland ohnehin am häufigsten verbaut werden neben Luft-Luft-Wärmepumpen, welche man als (Split-)Klimaanlagen auch kennt. – Wir reden von Stromdirektheizungen, die recht selten (aufgrund absurder Betriebskosten) in Deutschland sind, allerdings in Form von Infrarotheizungen, Heizstrahlern oder auch einem Heizlüfter vorkommen. – Wir reden von Solarthermie, welche weiterhin eine potentiell spannende Option sein kann. – Wir reden von Hybridheizungen, mit denen man relativ simpel selbst bestehende Heizungssysteme per Kaskade unterstützen kann. – Wir reden von Anlagen, die mit grünen/blauen Wasserstoff oder Derivaten davon (... die Mär des eHeizöls) betrieben werden können. – Wir reden weiterhin auch von Biomasseheizungen, also Biogas oder auch, so sehr dieser Mythos aufrechterhalten wird, Holzheizungen. Ob Pellets, wie Scheitelholz. Die waren nie vorboten. Also sofern man nicht mit warmen Atommüll oder der heißen Luft einiger Populisten heizen wollte, sind nahezu alle technologischen Möglichkeiten, die überhaupt auf der Welt existieren, Teil des Entwurfes. Das ist auch nicht erst im Aprilentwurf oder im geleakten Entwurf vom März der Fall, nein. Wie man hier sehen kann, war das sogar im Juli 2022 schon längst bekannt. Die Märchen, dass Holzheizungen verboten werden, die Politiker wie Aiwanger oder auch die CDU liebend gerne wiederholt haben, war immer absurder Schwachsinn. Es ist immer ratsam, die genauen Vorgaben zu überprüfen und diese sprechen eine sehr deutliche Sprache. Zum Anfang Muss meine Heizung ausgebaut werden und was gibt es für Fristen? Nein zum Ausbau Es gibt selbstredend keine Pflicht zum Ausbau. Das war ebenfalls bei dieser Reform auch gar nicht der Fall. Auch ab dem 1.1.2024 kann mit dem neuen Entwurf von Ende Juni (der aktuellste Entwurf) für fünf Jahre eine andere Heizungsanlage die alte ersetzen. Im Aprilentwurf nannte man das noch den Fall der Heizungshavarie (–> Havarie = Heizung kann nicht mehr repariert werden und ist vollständig kaputt), im Junientwurf wurde das weiter entschärft. Also selbst falls deine Heizung kaputt geht, ist das für fünf Jahre komplett irrelevant. Das waren vorher drei Jahre und wäre ebenfalls mehr als entspannt für die absolute Mehrzahl der Hausbesitzer gewesen. Die Panikmache im allgemeinen Diskurs war völlig überzogen und sollte mit diesem Entwurf vorbei sein. Es gab vorher im 2020 Gesetz des GEG eine Regel, dass Anlagen mit einem Alter über 30 Jahren nicht mehr betrieben werden sollen. Das hat mit dieser Reform allerdings nichts zu tun. Jetzt beginnt allerdings der wirkliche Spaß mit den Fristen Mit der neusten Änderung vom 30.06.2023 gibt es mehr Ausnahmen. Grundsätzlich können Besitzer von Gebäuden, die in einem Gemeindegebiet mit mehr als 100.000 Einwohner gemeldet sind bis zum 30.06.2026 Heizungsanlagen bauen, wie man lustig ist. Bei Gebäuden im Einzugsgebiet von Gemeindegebieten mit weniger als 100.000 Einwohner gilt die Frist bis zum 30.06.2028. Falls man in diesen Gebieten eine Öl- bzw. Gasheizung einbaut ab dem 01.01.2024 bzw. vor Ende Juni 2026 für mehr als 100.000 oder Ende Juni 2028, dann muss ab dem 01.01.2029 mindestens 15%, 2035 30% und 2040 mindestens 60% der Wärme aus Biomasse oder grünen/blauen Wasserstoff besorgen. Das ist in jedem Fall eine sehr dämliche Entscheidung und ich bitte dringend darum, unter keinen Umständen im Bestand darauf zurückzugreifen. Biogas, wie Wasserstoff, sind grundsätzlich nicht sonderlich günstig. Wasserstoff insbesondere ist ein Märchen der FDP fürs private Heizen. Heizungen sind nicht für diese Mengen an Wasserstoff ausgelegt, noch ergibt das wirtschaftlich Sinn für überhaupt irgendjemanden. Es gibt Brennstoffzellenheizungen, nur diese bewegen sich in der Preisklasse eine Wärmepumpe mit Bohrung für Erdwärme. Da lohnt sich die Wärmepumpe in jedem Szenario mehr. Dazu gibt es die Option bis zum Anschluss an ein Wasserstoffnetz, welches bestimmt gebaut wird bei einem so unwirtschaftlichen Sektor, die Gelegenheit, eine Erdgas Heizung einzubauen, welche umrüstbar für 100% Wasserstoff sei. Es gibt bisher nur Pilotprojekte Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie man auf die absurde Idee kommen kann, dass Wasserstoff für das private Heizen eine gute Idee sei. Es ist hier sogar extremer als bei der eFuel vs. E-Auto vs. Brennstoffzellenauto Situation, wo ich bereits hier durch eine Studie gezeigt habe, dass es einen recht eindeutigen Sieger gibt. Bei Wasserstoff vs. Wärmepumpe gab es eine Studienreihe des Norddeutschen Reallabors “Potentiale, Grenzen und Prioritäten. Grüner Wasserstoff für die Energiewende. Teil 2: Der Gebäudesektor (2023)” Hier wurde festgestellt, “(...) dass der direkte Einsatz von erneuerbaren Strom in einer Wärmepumpe einen 5- bis 6-mal höheren Wirkungsgrad aufweist.” Das ergibt ja auch Sinn, wenn eine Wärmepumpe aus 1 kWh Strom ca. 3-4 kWh Wärme (aus der Umgebung) erhalten/umwandeln kann. Für Wasserstoff wird immens viel Energie benötigt, welche dann natürlich deutlich größere Verluste hat im direkten Vergleich. Bei den geplanten Ausbauzielen der Energiewende der nächsten Jahre halte ich es für weitaus plausibler auf einen fallenden Strompreis zu setzen als auf den Wunschtraum von Wasserstoff in Sektoren, in denen er wenig bis nichts zu suchen hat. Zum Anfang Ist eine Wärmepumpe im Altbau nicht unbezahlbar? Wie man in dieser Visualisierung nehmen kann aus einer Studie des Jahres 2023, die auch in Medienberichten ironischerweise benutzt wurde, um zu sagen, dass die Hälfte aller Gebäude nicht für Wärmepumpen geeignet seien, sind die Kosten von Gas und Wärmepumpen gar nicht so weit voneinander entfernt, selbst bei fast gar nicht modernisierten Gebäuden. Bei Einfamilienhäuser wäre eine Wärmepumpe bis Energieeffienzklasse von F von den Betriebskosten ebenbürtig, bei Mehrfamilienhäuser bis G. Der Durchschnitt des Wohngebäudebestandes wird laut der Energieausweise bei E gesehen, daher ist das immer spannend, dass mutmaßlich kaum einer von einer Wärmepumpe im Altbau profiteren würde. Das kann mit den verfügbaren Daten einfach nicht richtig sein. Zeigt ja sogar die Studie, die hier verlinkt ist und ironischerweise eher Lobbyarbeit fürs Dämmen (siehe den Verband, der diese in Auftrag gegeben hat) betreiben sollte. Damit ein Vergleich vorhanden ist, was diese ganzen Energieeffizenzklassen überhaupt bedeuten, hier ein Vergleich der Verbraucherzentrale. Also man sieht, wenn das Einfamilienhaus quasi kaum bis gar nicht modernisiert wurde, selbst dann ist eine Wärmepumpe noch durchaus eine Option. Hier seht ihr den aktuellen Gebäudebestand in Deutschland aus dem Bauforschungsbericht Nr. 82. Das informiert euch auch insofern, dass ihr dann einordnen könnt, wo eure Mietwohnung oder euer Eigentum sich im Schnitt befindet. Im Kontext mit der Studie weiter oben verlinkt der FIW-München kann man recht eindeutig klarstellen, dass Wärmepumpen sich für die absolute Mehrheit aller Immobilien in Deutschland eignen auch im Bestand. Selbstverständlich ist (Teil)Sanierung wichtig und sollte auch nicht unterschätzt/ignoriert werden, nur ist die Situation nicht so hoffnungslos. Deutschland hat einen recht hohen Standard im europäischen Vergleich und auch der Bestand ist sehr gut. Es spricht rein gar nichts dagegen, z. B. zuerst einen Teil eurer Sanierung zuerst durchzuführen. Oder z. B. erst eine Photovoltaikanlage (mit Speicher) zu besorgen. Eigentum verpflichtet. Das sagt sogar unser Grundgesetz. Diese Dinge Schritt für Schritt zu planen, ist so oder so eine gute Idee. Falls der Eigentümer schon im Rentenalter ist und zusätzlich einfach keinerlei Rücklagen haben sollte, sind diese ohnehin von den Auflagen der GEG-Reform ausgenommen, falls eine unbillige Härte vorliegt bezüglich der Investitionen zu den Möglichkeiten (Seite 81 der Änderungsanträge) Willkürliche Beispiele für Sanierungsschritte über viele Jahre, die man vornehmen könnte als Eigentümer. Bitte erstellt einen Sanierungsplan und nehmt euch die Zeit, falls das Gebäude älter ist. Überprüfung der Dachdämmung. Da kann durch fehlende Dämmung einiges an Heizwärme verloren gehen. Davon profitiert man mit jeder Heizung, wenn weniger Energie verloren geht. Oberste Geschossdecke isolieren. Hier gibt es ohnehin seit dem GEG 2021 Pflichten zur Dämmung (U-Wert von 0,24 W je m²k). Kellerdecke dämmen. Auch hier sollte der U-Wert bei maximal 0,30 W je m²K liegen seit GEG 2021. Falls nicht bereits geschehen und möglich, sinnvoller Schritt. Es gibt selbstverständlich noch Schritte wie die Außenwände besser zu isolieren, Fenster zu sanieren, nur grundsätzlich besprecht das am besten mit einem Energieberater, ich kann unmöglich dein Haus kennen. Zum Anfang War da nicht was mit hohen CO2-Kosten? Korrekt. Der CO2-Preis wird sich durch den europäischen Zertifikatehandel verschärfen und erhöhen für den Verkehr- wie auch Gebäudesektor. Aus Habecks Haus gab es unter anderem diese Tabelle bzw. Visualisierung für Erdgasheizungen. Wie man hier sehen kann, wird der CO2-Preis ordentlich zulegen. Wenn man sich anschaut, dass ein Neuvertrag für Gas bei 4,5 ct/kWh im Januar 2021 betrug laut Verivox und 2032 der CO2-Preis alleine schon 3,6 ct/kWh beträgt, wird es kaum wirtschaftlich sein, lange auf Gas- und Ölheizungen (welche ja noch schlimmere CO2-Werte haben) zu setzen. Grade da ein Preisfall des Stroms zu erwarten ist, da seit letztem Jahr die EEG-Umlage nicht mehr direkt vom Stromkunden bezahlt wird und alleine dadurch 6 Cent an Abgaben wegfallen aus der Preisberechnung. Kann nur deutlich betonen, erneut eine Gasheizung einzubauen, wenn man es nicht zwangsläufig muss, ist eine sehr ungewöhnliche Entscheidung und wird mit den Vorgaben bezüglich Biogas und Wasserstoff (siehe Frage 2 dieses Extrablattes) Haushalte nahezu ruinieren. Bitte macht diesen Fehler nicht. Zum Anfang Solle nicht ein Kältemittel bei den Wärmepumpen verboten werden? Muss ich da was austauschen? Das scheint seit kurzer Zeit der neue Unfug zu sein, der die Runde macht. Dieser wird von nicht wenigen Leuten verbreitet wie z. B. Jörg Dittrich, Chef des Zentralverbands des deutschen Handwerks. Man sollte Sorgen erst nehmen, also suchen wir doch mal in den Unterlagen der EU nach dieser Forderung, alte Wärmepumpen austauschen zu müssen. Bei der EU ist alles einsehbar, also auch sämtliche Dokumente zu dieserF-Gas-Reform. Also kann jeder solche Aussagen überprüfen. Nur lernt man in der politischen Realität sehr schnell, wenn jeder Informationen überprüfen kann mit umfassenden Dokumenten, Statements aller Interessensgruppen und Änderungsprotokollen ... dann liest das anscheinend kaum jemand Also in Anhang IV findet man ein Verbot von diversen Geräten wie Klimaanlagen, anderen Wärmepumpen, Körperpflegeprodukte, wenn es um das Inverkehrbringen geht. In solchen Gesetzestexten, egal ob EU oder Deutschland gibt es meist einen Artikel für Begriffsbestimmungen, damit es häufig wenig Unklarheiten gibt, worum es geht im Gesetz und was Worte bedeuten. Inverkehrbringen ist definiert in Artikel 3 so “„Inverkehrbringen“ bezeichnet die entgeltliche oder unentgeltliche erstmalige Lieferung oder Bereitstellung für Dritte in der Union, die zollrechtliche Überlassung zum freien Verkehr in der Union und die Eigenverwendung von erzeugten Stoffen oder hergestellten Erzeugnissen oder Einrichtungen”. Also es geht um das erste Aufbauen bzw. erste Liefern. Ihr müsst NICHT Wärmepumpen ersetzen, die ältere Kältemittel verwenden. Die könnt ihr weiterhin reparieren, weiterhin verwenden, wie schon damals beim FCKW-Verbot für Kühlschränke oder SF6-Verbot für Schallschutzfenster, welche bereits vor langer Zeit durchgesetzt wurden. Oder denkt an das Glühbirnverbot in der EU. Da sind auch nicht spontan Politiker durch die Häuser gelaufen und haben mit Armbrüsten eure alten Glühbirne zerstört. Wie so oft ist das Panikmache. Leute, die euch sowas erzählen wollen, sind bestensfalls uninformiert oder betreiben bewusste Stimmungsmache ohne Tatsachen. Man kann an der EU mehr als genug kritisieren, da muss man sich solche Horrorstorys nicht sonst wo herziehen. Außerdem gibt es bereits Wärmepumpen mit R290, Propan. Das verfügt über einen GWP-Wert von 3. Das Bild oben zeigt euch, mit einem GWP-Wert von 3 seid ihr weit unter den Grenzwerten, welche die EU setzt. Also müsst ihr nichts austauschen und Alternativen sind bereits verfügbar, z. B. von Bosch , NIBE, Vaillant und weiteren Anbietern. Das sollen auch keine Empfehlungen sein, dazu sehe ich aktuell nicht informiert genug an, was die “beste” Wärmepumpe ist. Zum Anfang Wie siehts mit Förderungen aus? Für den Austausch der Gas- oder Ölheizung wird es eine Sockelförderung von 30% geben. Dazu 30% für Menschen, die weniger als 40k zu versteuerndes Einkommen haben im Jahr Zusätzlich bis 2028 nochmal 20% als Klima-Geschwindigkeitsbonus. Nach 2028 fällt diese Förderung um 3% pro 2 Jahre. Ja, für Erdwärme (also Sole oder Erdwärmekollektorlösungen) gibt es nochmal 5% Die Maximalförderung ist 70% (also bis 2034 sollte das erreichbar sein, wenn man die Prozentabfälle ab 2028 betrachtet.) Wenn man sich noch an die Frage weiter oben mit den CO2-Kosten erinnert, bis dahin ist in jedem Szenario eine Wärmepumpe lukrativer gegenüber Gasheizungen. Zum Anfang Hat man als Mieter einen Schutz? Auf Seite 89 der Änderungsanträge wird durchgegeben, dass der Vermieter die monatliche Miete um maximal 0,50 Euro pro Quadratmeter erhöhen darf innerhalb von sechs Jahren. Problem: Falls weitere Sanierungsschritte vorgenommen werden, gilt diese Kappungsgrenze nicht und die üblichen 2-3 Euro pro Quadratmeter sind drin. Also ist der Schutz nur ggf. vorhanden. Leider. Zum Anfang Was würdest du daran kritisieren und was ist dein Fazit? Die schrägste Änderung bleibt meiner Auffassung nach Seite 32. Wieso genau fallen u. A. Ölheizungen unter die Ausnahmeregel, wenn es um Entscheidungen über ein Wasserstoffnetz geht? Ich gehe persönlich nicht davon aus, dass viele Leute Wasserstoffnetze nutzen werden mit einer Ölheizung. Selbst falls es jemals eHeizöl in mehr als homöopathischer Dosis geben sollte, was sehr anzuzweifeln ist, hat das keinen Zusammenhang oder wirtschaftlichen Sinn. Auch der Wegfall des Schutz von Mietern, welchen man hier findet, stört mich sehr. Das Risiko ist leider vorhanden, dass manche Vermieter aus Sturheit an Gas- und Ölheizungen beihalten und dann die Mieter darunterleiden müssen und nicht einmal irgendwelchen Schutz genießen vor absurden Kosten durch Nischen Biomethan/Biogas oder gar unbezahlbaren Kosten durch Wasserstoff jeglicher Farbe. Alles für den Preis der Technologieoffenheit, vermute ich mal. Das Unwort des Jahres 2023 meiner Meinung nach. Zusätzlich auf Seite 45 der Wegfall der Pufferspeicher und solarthermischen Anlage für Biomasseanlagen ist ein Verbrechen aus meiner Sicht. Grade die Reduzierung durch Staubemissionen, was bei Holzheizungen nachweislich ein sehr unterschätztes Problem ist, bereitet mir Kopfschmerzen. Es erschließt sich mir nicht, wieso man ausgerechnet bei einer der schädlichsten Formen des Heizens die wenigen Vorgaben noch streicht. Mein Fazit: Eine Schande. Im Gegensatz zum phänomenalen Solarpakt 1, welche vor wenigen Tagen Mieterstrom stark unterstützt und einfacher macht und auch Balkonsolar/Steckersolar massiv vereinfacht neben weiteren soliden Entbürokratisierungen ist dieses Gesetz durch die ganzen Kompromisse recht entkernt. Dazu verstehe ich diesen Technologieoffenheit Unsinn einfach nicht, grade im Neubau. Hier sieht man die letzten 10 Jahre im Wohnungsneubau. Mindestens hier wäre eine deutlich strengere Grundlage sinnvoll gewesen. Wie bei Frage 3 geklärt sind Wärmepumpen selbst im Bestand häufig lukrativer. Im Neubau wirkt die Wärmepumpe nach einem absoluten logischen Schritt, da können die alternativen Heizungstypen nicht günstiger werden grade im Bezug mit PV und Speichern. Also ja, das Gesetz aus meiner Sicht eher eine Enttäuschung, welcher zum politischen Machtkampf mit wenig Resultaten ausgenutzt wurde. Weder Industrie, noch Ampelpartei, noch Opposition, nur demokratiefeindliche Parteien konnten von diesem Kindergarten profitieren. Extrablatt 2: Die eFuel Debatte 1. Was zum Geier sind eFuels überhaupt? 2. Warum sind eFuels überhaupt wichtig für den Verkehr? 3. Wieviel Energie benötigt man für eFuels? 4. Können wir nicht einfach das ganze eFuel in anderen Ländern mit viel Sonne und Wind produzieren? Zum Anfang 1. Was zum Geier sind eFuels überhaupt? eFuels sind grundsätzlich synthetische Kraftstoffe. Es gibt verschiedene Verfahren und verschiedene Arten von eFuels, nur grundlegend bestehen eFuels/synthetische Kraftstoffe in diesem Kontext aus grünen Wasserstoff, welcher aus erneuerbaren Energien hergestellt wurde und CO2, welches vorher durch Carbon Capture Utilization gesammelt wurde. Damit werden die chemische Moleküle, die man im Benzin/Diesel findet, simpel gesagt, nachgebaut. Das kann z. B. über die Fischer-Tropsch-Synthese oder das Methanol-to-Gasoline (MTG) Verfahren geregelt werden. Diese Verfahren sind allesamt sehr energieintensiv und noch selten, da es bisher überwiegend nur kleinere Anlagen oder Pilotprojekte gibt, wie die Anlage in Chile vom Bild am Anfang dieser Frage. Anbieter wie Sunfire bewerben eFuels eher als Lösung für den globalen Schiff- und Luftverkehr, weniger für das PKW oder LKW. eFuels kamen in das Gespräch, da sich Bundesverkehrsminister Wissing in der EU einsetzen wollte, dass man nach 2035 noch mit eFuel betreibbare Autos kaufen kann, während die EU nur Zero-Emission-Vehicles im Verkauf sehen wollte. Das beinhaltet Brennstoffzellen-Autos oder eAutos. Die EU ist mit diesem Schritt auch nicht alleine, viele Regionen und Länder haben Pläne dieser Richtung für den Leicht- und Schwerverkehr. Die Übersicht zeigt, dass weder Deutschland, noch die EU alleine mit dem Schritt ist. Wissings Plan wirkt auch sinnfrei, wenn man bedenkt, dass bis 2035 ohnehin nahezu alle Automobilhersteller gar keine Verbrenner mehr verkaufen wollen und daher überhaupt kein Bedarf für eFuel vorhanden wäre im Neuwagensektor. Geschweige denn, dass es auch nur ansatzweise genug Angebot geben würde, da alle weltweit GEPLANTEN E-Fuel-Projekte nur 10% des DEUTSCHEN Bedarfs decken könnten. Da geht es übrigens nicht einmal um den Bereich der PKW, sondern um Flug- und Schiffverkehr mit zusätzlich Nutzung der Chemie. Zum Anfang 2. Warum sind eFuels überhaupt wichtig für den Verkehr? Wie man hier sehen kann, sind die Emissionen im Verkehr absolut gesehen konstant, während die Gesamtemissionen sinken (u. A. durch den Energiesektor). eFuels ist ein Thema im Diskurs einiger Menschen, da man diesen einfach in bestehender Infrastruktur verwenden könnte und auch bereits vorhandene Fahrzeuge (rechnerisch) weniger CO2-Emissionen ausstoßen würden. Dazu gab es vom ADAC eine Untersuchung. Ironischerweise gab es beim Test bei einigen der Fahrzeuge erhöhte Stickoxidwerte, dafür allerdings niedrigere CO2-Emissionen. Also haben eFuels selbst von der Bilanz einige Schwierigkeiten, die man kaum ignorieren sollte. Auch hier bei einer Analyse der Emissionen der gesamten Kette nach Antriebsart vom T+E Deutschland gibt es ein recht erschlagendes Ergebnis ab 2030. Mir ist unklar, wie man bei der erschlagenden Menge an Tatsachen sich noch für eFuels einsetzen kann. Auch beim Suchen nach Studien für die Perspektive für eFuels findet man wenig. Es gab hier eine Metastudie zum Thema Wasserstoff als Alternative zum Heizen oder auch für Mobilität Da liest man recht deutlich in den Details, dass eFuels sinnvoller sei als Brennstoffzellen-Fahrzeuge, nur eben E-Autos (in der Studie BEV) durch den einfacheren Aufbau und geringere Kosten die bessere Wahl sein dürfte. Daher sind eFuels aus meiner Sicht aus wirtschaftlicher und Emissionssicht eher wenig ansprechend. Zum Anfang 3. Wieviel Energie benötigt man für eFuels? Auch wenn das Referenzwindrad mit 3 Megawatt Leistung gering angesetzt ist, man rechnet heute eher mit 6-7,2 MWp, gibt es die Verhältnisse akkurat wieder. Zusammengefasst, du brauchst mehr als fünf Mal, um die gleiche Menge an Autos mit eFuels anzutreiben im direkten Vergleich zu eAutos. Aus meiner Sicht ergibt es herzlich wenig Sinn, bei diesen Verhältnissen auf eFuels zu setzen. Es ist richtig, davon auszugehen, dass durch mehr Forschung weniger Strom benötigt werden könnte und sogar noch höhere Energiedichten erzielt werden könnten, allerdings bleibt die Forschung bei eAutos auch nicht stehen. Man sieht hier in einem Artikel von 2022, dass neue eAutos bzw. Forschungprojekte immer weniger Strom pro 100 KM brauchen. Wie man sich vorstellen kann, kann das zeitgleich bei gleicher Akkugröße die Reichweite erhöhen und sogar die Ladegeschwindigkeit verbessern. Daher unterliegen eFuels bei dieser Frage sehr stark. Zum Anfang 4. Können wir nicht einfach das ganze eFuel in anderen Ländern mit viel Sonne und Wind produzieren? Hier seht ihr die Potentialkarte für Wind- und Solarenergie. Man erkennt hier deutlich, dass es einige Gebiete auf der Erde gibt, in denen man mit der gleichen Fläche weit mehr Strom erzeugen kann. Dennoch muss man hier mehrere Punkte benennen. Man sieht bereits in der ersten Frage, dass die weltweiten geplanten Projekte nicht mal ansatzweise den Bedarf Deutschlands in wenigen Sektoren decken können. Die Industrie scheint daran wenig interessiert zu sein. Denn die wenigen Projekte, die bereits existieren, sind eher überschaubar. Automobilhersteller setzen großteils eher auf E-Autos, nicht auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge oder eFuels. Anbieter, welche eFuels produzieren, wie Sunfire, setzen ebenfalls auf den 100% validen Bedarf im Flugverkehr oder in der Schifffahrt. Das sind die Sektoren, in denen eFuels absolut eine Daseinsberechtigung haben. Nicht im PKW/LKW-Sektor. Das Haru Oni Projekt zeigt auch die Limitationen und deutlichen Probleme von eFuels. Kosten von 50 Euro pro Liter sind nicht sonderlich ansprechend. Wie im Artikel natürlich gelistet wurde, sollen die Preise in der Zukunft auf 1 Euro pro Liter fallen, was immer noch doppelt so teuer wie üblicher Benzin und Diesel ohne Abgaben/Steuern/Gewinnmargen ist. Am Ende bleibt diese eine Sache das K.O. Kriterium. Die Physik. Selbst falls es günstiger werden sollte durch massive Forschung. Der Wirkungsgrad Vorteil von E-Autos (77%) gegenüber eFuels (20% oder 16%) ist nicht einholbar. Direkte Verwertung des Stroms im Vergleich zu vielen Zwischenschritten und den grundsätzlich recht ineffizienten Verbrennermotoren, bei denen mehr Energie durch Abwärme verloren geht als am Ende für den Transport verwendet wird. Selbstverständlich spreche ich mich nicht gegen Forschung an eFuels und auch nicht gegen den Verkauf aus, das wäre absurd. Nur sollte man realistisch an die Sachen rangehen und bei diesen Tatsachen einsehen, dass das Hirngespinste einzelner Politiker sind. Nicht der Industrie. Zum Anfang 1. Wie sieht die momentane Nettostromentwicklung seit 2002 aus? 2. Wo kann ich herausfinden, wieviel Strom grade jetzt produziert wird? 3. Wie teuer ist es, eine kWh Strom zu produzieren? 4. Wieviel Strom importiert bzw. exportiert Deutschland? 5. Wie ist der Wirkungsgrad von Fahrzeugen / E-Autos / Wasserstoffautos / E-Fuels? Zum Anfang Wie sieht die momentane Nettostromentwicklung seit 2002 aus? Dieses Bild findet man auf Seite 15 und zeigt, wie viel bereits, trotz massiver Ausbremsung seit 2012 von CDU/FDP, erreicht wurde und dass das Ziel nicht unmöglich ist. Das Bild ist pur für 2022 zur Übersicht. Seite 10 des Links. Wo kann ich herausfinden, wieviel Strom grade jetzt produziert wird Energy-Charts ist eine der mächtigsten Webseiten/Tools, welche man haben kann. Auf der Webseite findet man Übersichten über mehrere Länder über nahezu jede Angabe zur Energieversorgung, die man sich wünschen kann. Wie teuer ist es, eine kWh Strom zu produzieren? kosten Juni 2021”) Die Gestehungskosten (Stromproduktionskosten) für verschiedene Energiequellen von Juni 2021. Das ist meiner Meinung nach nach der Energiekrise 2022 nicht mehr eine ideale Übersicht. Der Bericht der IEA ist von Oktober 2022. Etwas aktueller und berücksichtigt etwas besser die Preisentwicklungen seit Beginn der Vollinvasion Russlands in die Ukraine. Zum Verständnis der Angaben der internationalen Energieagentur hier: Capacity factor –> Kapazitätsfaktor bedeutet sehr vereinfacht, wieviele Vollaststunden eine Energiequelle im Schnitt hat. Wie man am Bild erkennt, ist das grade bei Wind und Solar sehr regional abhängig. Ein Jahr hat 8760 Stunden, also bedeuten 90% Kapazitätsfaktor, dass die Energiequelle im Durchschnitt in ca. 7884 Stunden die Nennleistung erbringen kann (unter Normalbedingungen). LCOE – Levelized Cost of Electricity oder Energy –> Stromgestehungskosten bedeutet recht simpel die Rechnung aus Kapitalkosten (Investitionen durch Fremdkapital und Finanzierungskosten), den Betriebskosten und den Brennstoffkosten über den geplanten Betriebszeitraum. VALCOE – Value-adjusted levelised cost of electricity –> Stromgestehungskosten (mit Systemkosten inkludiert sinngemäß) – Sehr ähnlich zu LCOE, nur soll der VALCOE auch den Kapazitätsfaktor berücksichtigen und die Kosten, die mit erneuerbaren Energien (z. B.) für Backup und co notwendig sind. Der Gedanke der internationalen Energieagentur ist, dass man mit dem Wert besser die verschiedenen Arten an Stromquellen vergleichen kann. Wie man hier sieht, egal, ob nach LCOE/VALCOE, erneuerbare Energien sind jetzt, wie auch in ca. 30 Jahren die deutlich günstigere Alternativen zu z. B. Kernkraft. MWh in KWh umzurechnen ist recht simpel. Einfach den Wert USD/MWh durch 1000 teilen, schon habt ihr die Dollarcent Kosten pro KWh. Wieviel Strom importiert bzw. exportiert Deutschland? Deutschland ist grundsätzlich eine Nettoexportnation, was bedeutet, dass mehr Strom exportiert als importiert wird. Außerdem muss man daran denken, dass das nichts Schlimmes ist, wenn Strom importiert wird. Das ist beabsichtigt und völlig normal. Wie man sieht, hat Deutschland grade im Winter einen gewaltigen Stromüberschuss. Das lässt sich begründen, da Wind mehr Volllaststunden hat als Solar (da Wind auch nachts gerne mal weht, hingegen Solar nachts eher weniger funktioniert) Wenn euch Leute erzählen wollen, dass Deutschland ein Stromproblem und ohne Kernkraft zerbricht, dann wird euch Quatsch erzählt. Seit Jahrzehnten ist Deutschland eher am Exportieren als am Importieren. Zur Erinnerung: 2022 hat sich die Menge an Strom aus Kernkraft halbiert und Deutschland exportiert mehr Strom als 2020 oder 2021. Deutschland bezieht einen Großteil des importierten Stroms aus Dänemark, Norwegen, Schweden und begrenzt Polen/Niederlande. Also auch der übliche Spruch “Deutschland holt sich dreckigen Strom aus Polen oder “teuren” Strom aus Frankreich” ist, wenn man nüchtern die Fakten betrachtet, völliger Unsinn. Mit dem Ausstieg aus der Kernkraft zum 15.04.2023 gab es die Sorge, ob Deutschland dadurch zum Nettoimportland beim Thema Strom wird. Stand: 02.07.2023 ist es natürlich etwas früh, das für das Jahr zu beurteilen. Für das Jahr 2023 kann man dennoch sagen, dass Deutschland ein Exportplus von 1 TWh hat. Die produzierte Menge an Kernenergie für 2023 betrug insgesamt 6,7 TWh. Das bedeutet, dass ohne Kernkraft für das gesamte Jahr Deutschland aktuell mehr Strom importiert hätte als sie exportieren. Allerdings sollte man hier sehr deutlich klarstellen, dass im Sommer historisch DE häufig mehr importiert als exportiert, auch schon im Jahr 2021 mit 6 Kernkraftanlagen, denn drei davon wurden erst Ende des Jahres abgeschaltet. Die Situation schreit etwas nach der guten Frequenzillusion. Damit ist gemeint, dass sobald du ein Phänomen oder ein Ereignis zum ersten Mal medial oder grundsätzlich bemerkst, du nachfolgende ähnliche Ereignisse bewusster wahrnimmst und dann den Eindruck hast, es würde häufiger auftreten. Ein gutes Beispiel davon sind die Zugenggleisungen letztes Jahr. Diese finden dort ungefähr DREI Mal pro Tag statt. Nach der Zugkatastrophe in East Palastine in den USA konnte man in Social Media häufig beobachten, dass Leute deutlich häufiger wahrnehmen, dass Züge in dem Land absurd häufig entgleisen. Auch wenn im allgemeinen Diskurs jede importierte KWh scheinbar zu minimaler Panik oder Empörung sorgt, das ist nichts besonderes. Es ist nicht zwangsläufig schlecht. Sollte Deutschland weit mehr in Akkuspeicher und Wasserstoffkraftwerke investieren, um dann überschüssigen Strom zwischenzuspeichern? 100%. Nur das ist ein längerer Weg dahin. Auch die Aussage, dass Deutschland günstig Strom verkauft und teuer Strom importiert, hält sich sehr stur im allgemeinen Diskurs. Hier findet man die Daten dazu. Auch das war die letzten Jahrzehnte nicht der Fall, dass Deutschland mehr Kosten als Einnahmen hat im Außenhandel hat. Auch das findet man gut dokumentiert. WIE IST DER WIRKUNGSGRAD VON FAHRZEUGEN / E-AUTOS / WASSERSTOFFAUTOS / E-FUELS? Bei der E-Auto vs. Wasserstoff / Brennstoffzellen Diskussion kommt der Wirkungsgrad gerne ins Gespräch. Diesen findet man u. A. dort. Da wird dann recht klar, wieso Wasserstoff geschweige denn E-Fuels eher eine unsinnige Alternative sind. Zum Anfang 1. Hat Deutschland genug Platz für Photovoltaik, um 100% des Strombedarfes abzudecken? 2. Wie lange halten Photovoltaikmodule heutzutage? 3. Falls die Anlagen dann dennoch kaputt gehen, wie siehts aus mit Recycling? 4. Gibts einen Mangel an Ressourcen für Photovoltaik? 5. Wie sieht es mit der Brandgefahr bei Photovoltaik aus? 6. Braucht man mehr Strom zur Produktion von Photovoltaik als sie produzieren? 7. Wie schnell kann Photovoltaik ausgebaut werden (weltweit)? 8. Ist Photovoltaik wirtschaftlich? Zum Anfang HAT DEUTSCHLAND GENUG PLATZ FÜR PHOTOVOLTAIK, UM 100% DES STROMBEDARFES ABZUDECKEN? Zur Einordnung, laut Fraunhoferinstitut hat Deutschland genug Potential für Agri-Photovoltaik (= Doppelnutzung Landwirtschaftlicher Flächen mit Photovoltaik) 1700 GWp. Deutschland produziert (2022) mit 67,4 GWp Kapazität insgesamt 57,6 TWh Strom Wenn man also die 1700 GWp alleine als Potential Rechnung vereinfacht hochrechnet, sieht man recht schnell, dass die bisherigen 490 TWh, die Deutschland insgesamt benötigte im Jahr 2022, erreicht werden können. Damit könnte man also bilanziell die Mengen an Power To Gas (/Wasserstoff), die Menge an zusätzlichen Strom für 100% erneuerbare Mobilität (ca. 100-130 TWh) und auch die zusätzliche Menge an Strom für Wärmepumpen (ca. 130-150 TWh für 100% Wärmepumpen) abdecken. Leichter gesagt als getan, dennoch ist eine der Kernbotschaften, dass man nicht genug erneuerbaren Strom erzeugen könnte in Deutschland, offensichtlich Unfug. Wieviel Potential es laut einer Greenpeace Studie noch zusätzlich gibt Natürlich gibt es neben Landwirtschaft noch andere Flächen, die schon versiegelt sind und in Frage kommen würden. Man sollte es sehr schnell sehen können. Vom Potential hat Deutschland mehr als genug Flächen, um den eigenen Energiebedarf zu decken, falls man das als Ziel setzt und nein, man muss natürlich nicht 10% der Landesfläche vollkleistern mit Photovoltaikanlagen. Nicht mal ansatzweise. Wie lange halten Photovoltaikmodule heutzutage? Beispiel 1 Beispiel 2 Es sind selbstverständlich nur zwei Beispiele. Es gibt häufig Aussagen von Leuten mit etwas veralteten Wissenstand, dass PV-Anlagen nur 20 Jahre halten würden. Basierend an Beispielen wie hier ist das offensichtlich Quatsch. Die Sorge, dass die Garantie nur so lang sei, weil die Firmen nach 30 Jahren pleite gehen, deckt sich glücklicherweise nicht mit der Realität. Diese Anlage produziert immer noch mit ~80% der Leistung Strom und das mit sehr alter Technik und viel teuren Preisen. Es ist zu erwarten, dass nicht wenige Photovoltaikanlagen potentiell ihre Besitzer überleben werden. Falls die Anlagen dann dennoch kaputt gehen, wie siehts aus mit Recycling? Für das Recycling von PV gibt es seit 2010 ein herstellerübergreifendes System (PV-Cycle), um genau das Problem so problemlos für uns Nutzer zu gestalten. Damit ist es möglich, seine PV-Module kostenfrei zurückzunehmen. Die EU hat dafür mit der WEEE-Richtlinie eine einheitliche Regel eingeführt, damit das nicht nur in Deutschland so abläuft. Im Recyclingprozess kann Aluminium und z. B. das Glas getrennt und wiederverwertet werden. Dazu gibt es bereits Projekte, die Solarzellen aus 100% recyceltem Silizium erschaffen. Die Forschung kommt gut voran und das Problem des Abfalls ist grade bei Photovoltaik echt überschaubar. Man darf es natürlich nicht unterschätzen, nur gibt es weder beim Material für die Anlagen, noch bei der Kreiswirtschaft ernste Sorgen. Das ist gut für die Energiewende. Gibts einen Mangel an Ressourcen für Photovoltaik? Grundsätzlich sieht man, dass die Ressourcen, die man für Photovoltaik braucht, überschaubar sind. (CdTe = Dünnschichtmodule | C-Si = Waferbasierende Module vereinfacht ausgedrückt) Von den Ressourcen ist effektiv Silber ein Problemfaktor, über den man nachdenken muss. Glas, Aluminium, Polymers und natürlich Polysilizium gibt es in sehr großen Mengen, da braucht man keinerlei Angst zu haben. Zu Silber gibts bereits Projekte, um (alleine aus Kostengründen, da Silber 9-23% des Modulpreises ausmacht bei der absurd kleinen Menge) Alternativen zu finden, z. B. hier Grundsätzlich kann man sagen, dass Photovoltaik von den Ressourcen her absolut umsetzbar ist, selbst in der sehr ambitionierten Größenordnung. Man hört häufiger, dass Ressource X oder Y nahe am Limit läuft und deshalb die Kapazitäten für Photovoltaikanlagen irgendwann gedrosselt werden durch besagte Flaschenhalse. Wie man an dieser Visualisierung des IEA Photovoltaic Power Systems Programmes sieht, gehen die jährlichen Zubauten weltweit exponentiell nach oben. Bisher merkt diese Branche nicht viel vom Ressourcenmangel. WIE SIEHT ES MIT DER BRANDGEFAHR BEI PHOTOVOLTAIK AUS? Die Verbraucherzentrale in Schleswig-Holstein hat dazu ein recht deutliches Fazit. “Laut der umfangreichen Recherche des vom TÜV Rheinland, Fraunhofer ISE und Bundeswirtschaftsministerium geförderten Leitfadens Brandrisiko haben etwa 0,016 Prozent der bis 2013 der in Deutschland verbauten Anlagen tatsächlich einen Brand verursacht” Also eher weniger. Da muss man deutlich sagen, wenn bei ca. 1.3 Millionen Anlagen nicht mal 1000 Fälle auftreten, dann ist das Risiko nun wirklich absurd gering. Generell besorgt zu sein ist vernünftig. Die beste Option ist hier ein Feuerwehrschutzschalter, welcher selbst dieses geringe Risiko arg verringert. Kostet nicht viel und sorgtd dafür, dass man der Feuerwehr immens hilft, falls mal gelöscht werden muss. Falls ihr grundsätzlich Sorge vor Bränden bei Akkuspeichern habt, achtet darauf, LFP-Akkus (Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator) zu kaufen. Diese haben, alleine von der Zellchemie, ein deutlich vermindertes Brandrisiko gegenüber klassischen Lithium-Ion Akkus (häufig NMC-Akkus). Grundsätzlich ist auch bei NMC/Lithium-Ion Akku das Risiko nicht hoch, nur sind LFP-Akkus nebenbei meist günstiger und haben deutlich mehr Langlebigkeit (mehr Ladezyklen) und lohnen sich alleine aus wirtschaftlichen Aspekten mehr und man hat “mehr” Sicherheit. BRAUCHT MAN MEHR STROM ZUR PRODUKTION VON PHOTOVOLTAIK ALS SIE PRODUZIEREN? Nein, der Mythos hält sich nur in wenigen Kreisen, nur die Energy Payback Time (also wann sich das energetisch amortisiert hat) ist super niedrig. In Deutschland geht man von knapp über einem Jahr aus. Das wird natürlich immer weniger mit kommenden Modulen aufgrund von Effizienzsteigerungen. Die Module halten 30-40 Jahre. Mir ist nicht bekannt, woher dieser absurde Mythos herkommt, denn dieser war schon vor 15 Jahren inhaltlich nicht haltbar. Wie man auf Seite 34 des Reports sieht, rechnen sich Photovoltaik-Module immer schneller und erreichen Rekordwerte alle paar Jahre. Also kann man diesen Mythos spielend als Unfug abstempeln. LOHNT SICH PHOTOVOLTAIK NICHT NUR IM SÜDEN? Dafür brauchen wir die Strahlungskarten in Deutschland. In Australien z. B. hat man deutlich höhere Strahlungswerte (ca. 50-90% mehr kWh/m²) aufs Jahr gemittelt, dass man effektiv mehr Leistung ( das ist arg vereinfacht ohne Temperaturunterschied) pro qm² erhalten kann. In Deutschland ist dieser Unterschied allerdings arg untergeordnet. Auch direkt an der Küste in Norddeutschland lohnt sich das sehr. Wir reden hier vielleicht von 10-15% Unterschied, das macht den Braten nicht fett. Damit ihr mal sehen könnt, was für ein Unterschied das global in der Wahrheit sein kann. Klickt hier für die phänomenale Übersicht bei Bloomberg. Denn tatsächlich, je nach Region, ist Photovoltaik nicht nur gut, sondern ein absurd großartiger Deal. WIE SCHNELL KANN PHOTOVOLTAIK AUSGEBAUT WERDEN (WELTWEIT)? Hier sieht man, wie die globalen PV-Kapazitäten die nächsten Jahre ausgebaut werden. Ja, das sieht man richtig. Faktor 15 in fünf Jahren für die globalen Lieferketten bei dem Thema. Das würde bedeuten, dass auch Länder wie USA oder China deutlich schneller dekarbonisiert werden. Einer der Gründe, warum ich sehr optimistisch beim Thema Energiewende bin und der Meinung bin, dass die ambitionierten Ziele der Ampel-Regierung erfüllt werden können, wenn sie politisch den Willen zeigen. In Deutschland, Stand 02.07.2023, befindet sich der Solarausbau bei einem phänomenalen Tempo. Wir reden hier von ca. 15% über dem geplanten Tempo. Nur in Kombination sehr aktuellen News mache ich mir keine Sorgen bei Photovoltaik. Die Nachfrage ist immens, größer als die Bundesnetzagentur und Ampel-Regierung eingeplant hat. Glücklicherweise scheint das Bundeswirtschaftsministerium erfolgreich daran zu arbeiten, bürokratische Hinternisse der letzten 16 Jahre abzubauen. Solar ist eine Erfolgstory. Ganz klar. Also stellen wir fest, die Nachfrage ist da. Der politische Wille ist da. Die Lieferketten sind da. Optimismus ist angebracht. Das ist immens. Dazu gab es auch beim PVPS-Bericht der Internationalen Energie Agentur eine schöne Übersicht der letzten 30 Jahre. Das sind kontinuierliche aggressive Ausbauten der Kapazitäten. Dadurch sieht man, dass es absolut machbar ist, da die gesamte Welt den Nutzen und Reiz von erneuerbare Energien sieht und die Wirtschaftlichkeit klar belegt ist. Es wird aggressiv ausgebaut, sodass auch Länder wie China und US ihren Teil an der Energiewende beitragen. Spiegelt sich auch in der Leistung im Vergleich US/Europa/China wieder. Wir werden 2025 und 2030 sehen, wie aggressiv diese Branchen (Photovoltaik wie Windenergie) gewachsen sind. Freue mich schon drauf. IST PHOTOVOLTAIK WIRTSCHAFTLICH? Für die, die es an der Börse verkaufen können, absolut. Man sieht es ja deutlich, die Marktpreise übersteigen die Einspeisevergütungen. Um das genauer zu demonstrieren, hier paar Beispiele: Förderfrei bedeutet, dass effektiv 0 Cent / KWh vom Staat als Einspeisevergütung bezuschusst wird und die Projekte sich selbst tragen über Marktpreise. Ähnlich wie bei Offshore-Windparks finden sich solche Projekte immer häufiger in Deutschland, auch wenn sie weiterhin nicht die Mehrheit ausmachen. Im Gegensatz zum Kernkraftreaktor Hinkley Point C, welches ursprünglich 14 Milliarden Pfund kosten sollte und jetzt bei stabilen 40 Milliarden Kosten liegt aufgrund zahlloser Schwierigkeiten, würde ich eher in Solar und Windparks investieren. Geht schneller, sind weniger komplex und können sehr viel simpler in eine Kreislaufwirtschaft gebracht werden. Als Privatperson erklärt sich das nach diesem Kapitel recht von selbst. Moderne Photovoltaikmodule erhalten teils 30-40 Jahre Leistungsgarantie, haben eine maximal jährliche Degradation (Leistungsverlust recht einfach ausgedrückt) von 0.20 bis 0,4%. Es wäre ein Wunder, wenn man ein Szenario findet, in welchem sich das, grade bei aktuellen Preisen für sonstige Energie, nicht zwangsläufig rechnen wird. Da das allerdings sehr stark von Angebot und Nachfrage abhängt und jetzt (Stand: Juli 2023) die Nachfrage nach Solar absurd durch die Decke geschossen ist kann ich da keine pauschale Beratung geben, wie lange es dauern sollte. Das Angebot hat sich seit Oktober 2022 massiv verbessert, das bedeutet, ihr könnt teils deutlich günstiger und sehr viel zuverlässiger an Solar rankommen und ebenfalls vom massiven Solarhype profitieren. Ein guter Tipp ist das Video von Andreas Schmitz ist ein guter Ratgeber für Grundlagen meiner Meinung nach. Halte es für persönlich sehr gelungen. Zugefasst: Die Kosten für Photovoltaik sind arg gesunken in den letzten 13 Jahren Ich freue mich auf die Zukunft der Energiewende. Zum Anfang 1. Hat Deutschland genug Platz für Windkraft, um 100% des Strombedarfes abzudecken? 2. Wie siehts mit der Verteilung von Windkraftanlagen in Deutschland aus? 3. Ist Bayern bei Erneuerbaren Energien nicht Platz 1? Sie haben immerhin den größten Zubau ? 4. Sind Windkraftanlagen gefährlich für Vögel? 5. Wie sieht es weltweit mit dem Potential für Windkraft aus? 6. Wie laut sind Windkraftanlagen? 7. Wie siehts mit dem Recycling bei Windkraftanlagen aus? 8. Warum dauert der Bau von Windparks so lange? 9. Sind Windkraftanlagen wirtschaftlich? 10. Hat der Süden Deutschlands wirklich kaum Wind? 11. 2% der Landesfläche soll ja für Wind reserviert werden, wie sieht es bisher in Deutschland damit aus? Zum Anfang KANN DEUTSCHLAND 100% DES EIGENEN STROMBEDARFES DURCH WINDENERGIE DECKEN? Zu Beginn: Es ergibt nicht sehr viel Sinn, aus einer Quelle 100% des Strombedarfes zu decken. Wind ist im Winter effektiver. Solar im Sommer. Dennoch um diese Frage zu beantworten: Ja, Deutschland kann sehr einfach seinen Strombedarf zu 100% aus Windenergie beziehen. Zum Verständnis Beispiele vorab: 1: Windpark Owschlag Das hier ist ein Windpark, der 2001 in Betrieb genommen wurde. Dieser verfügt über 4 GE General Electric GE 1.5sl Windkraftanlagen. Mein absolutes Lieblingsbeispiel. 50 Windkraftanlagen mit 0,6 MWp Leistung werden durch 16 Stück mit 6,6 MWp (!) Leistung ersetzt. Das heißt vereinfacht, mit einem Drittel der absoluten Anlagen wird sechs Mal soviel Windenergie erzeugt/umgewandelt. Es gibt in Deutschland so unfassbar viele 22+ Jahre alte Anlagen, die durch neuere ersetzt werden können. Mehr Geld für die Gemeinden, weniger absolute Anlagen für sehr viel mehr Ertrag. 1. Windpark Habscheid-Kesfeld Im Windpark Habscheid-Kesfeld finden sich Windkraftanlagen mit 0,6 MWp und z. B. welche mit 2 MWp. Jetzt als Beispiel neuste Windkraftanlagen auf dem Land. Wie man sehen kann, gibt es mit der V172-7.2 MW, der SG 7.0-170 und E-175 EP5 Anlagen mit 7,2 MWp, 7,0 MWp und 6 MWp. Was dieses Kapitel erklären soll: In den letzten 20 Jahren hat sich bei Windkraft immens viel getan. Deutschland verfügte 2022 knapp über 28.000 Windkraftanlagen. Man sieht, es gibt mindestens 15.387 Windkraftanlagen, die bereits über 20 Jahre alt sind. Es gibt sehr häufig die Aussage, dass man noch zehntausende vollständig neue Windkraftanlagen bauen muss, um den Strombedarf Deutschlands decken zu können. Meine Gegenthese ist, dass man alleine mit Repowering (das Abbauen alter Windkraftanlagen und Aufstellen neuer moderner Anlagen an derselben Stelle) ohne Probleme die dreifache Menge (wenn nicht sogar deutlich mehr) Menge an Strom erzeugen kann. Der Bedarf von 50-60% des Strombedarfes Deutschlands durch Wind kann alleine durch Repowering alter Anlagen erreicht werden. Zusammengefasst: Durch Repowering könnte man deutlich mehr Strom erzeugen und gleichzeitig weniger Windkraftanlagen an einer Stelle benötigen als es vor 20 Jahren der Fall war. Oder genauer wenn laut dem Bundesverband WindEnergie 28.230 Anlagen mit Gesamtleistung von 56.130 MWp an Land installiert sind, bedeutet das (sehr vereinfacht), dass die durchschnittliche Kapazität eines Windrates ca. 1,98 MWp wäre. Eine Steigerung Faktor 3+ des erzeugten Stroms ist also durchschnittlich möglich. Je nach Alter der Anlage nach Region ist deutlich mehr machbar. Selbstverständlich gibt es je nach Region Deutschland unterschiedliche Wind-Vollaststunden, deshalb ist die Menge an jährlich erzeugten Stroms unterschiedlich. Diese Fortschritte sieht man bei Offshore (Windparks im Ozean) noch extremer. Der Offshore-Windpark Amrumbank West wurde Oktober 2015 vollständig ans Netz angeschlossen. Mit 80 Turbinen SWT-3,6-120 bzw. 3,6 MWp Windkraftanlagen für ca. 302 MW installierte Leistung. Der Offshore-Windpark Kaskasi wurde Ende 2022 vollständig ans Netz angeschlossen werden. Mit 38 Turbinen SG 8.0-167 DD Flex bzw. 8 MWp bis zu 9 MWp für ca. 342 MW installierte Leistung (sogar mit den ersten vollständig recyclebaren Rotorblättern!) Das sind die Fortschritte in sieben Jahren. Auch hier sieht man, dass man mit deutlich weniger Anlagen sogar deutlich mehr Leistung erreichen kann. Dazu einen Ausblick, wohin die Reise aktuell geht. Richtig, 15 MWp V236-15.0 MW oder 14 MWp-Anlagen SG 14-222 DD sind bereits auf dem Weg. Das ist ein Motiv, welches sich durch die gesamte Energiewende zieht. Im Gegensatz zu Kernkraft entwickelt sich Photovoltaik wie Wind sehr schnell weiter, stürzen in den Kosten sehr schnell und benötigen nicht erst 9-12 Jahre durchschnittlich für einen neuen Reaktor und Jahrzehnte Rückbau. Das Ziel ist, aus meiner Sicht, absolut machbar, 100% Strom aus erneuerbaren Energien zu erreichen. Man muss den Leuten nur zeigen, was sich alles getan und was möglich ist. Wie man also sieht, ist Aufklärung eins der wichtigsten Elemente. Wenn jeder sieht, wie viel sich die letzten Jahre entwickelt hat und was u. A. mit Repowering möglich ist, sollte das mit der Akzeptanz deutlich einfacher werden. WIE SIEHTS MIT DER VERTEILUNG VON WINDKRAFTANLAGEN IN DEUTSCHLAND AUS? Oben findet sich die Kapazitätsübersicht. Unten findet sich die Anzahl der Windkraftanlagen nach Bundesland aus dem Kooperationsausschuss 2022 Grundsätzlich sieht man sehr deutlich an den Bildern das berüchtigte Nord-Süd-Gefälle (Nord mehr Windenergie/Süd mehr Sonnenenergie) in Aktion. Das sind hier überwiegend absolute Werte. Denn ein wichtiger Faktor spielt noch mit rein. Wieviele Einwohner hat ein Bundesland und grundsätzlich wie ist der Energiebedarf des Gewerbes und der Industrie? Das zeigt sich sehr deutlich im deutschen Strom-Atlas, in welchem die meisten norddeutschen Bundesländer einen massiven Überschuss an Strom haben, welche exportiert wird. Auch wenn ein Markus Söder scheinbar das alle paar Tage wieder vergisst, um Menschen in die Irre zu führen, dass natürlich ein Bundesland wie Schleswig-Holstein z. B., welches bilanziell bereits zu ca. 140 Prozent im Jahr 2021 gedeckt werden konnte, eben nicht so drastisch Solar/Windkraft ausbauen kann, wie ein Nettoimportland wie Bayern und Baden-Württemberg. Deshalb gibt es, meiner Auffassung nach zu Recht, Forderungen nach verschiedenen Strompreiszonen in Deutschland. Es kann nicht sein, dass Bürger in Norddeutschland, die vorbildliche Arbeit leisten, teure Preise haben als Bürger in Süddeutschland, dessen Regierungen eben umfassenden Nachholbedarf haben. Zur Visualisierung hier die Übersicht der Kraftwerksleistung in Deutschland. Hier sieht man, manche Bundesländer haben einen deutlich weiteren Weg zur Bilanz der 100% erneuerbaren Energien als andere. Es ist nicht unmöglich und Erfolgsstorys wie der Rhein-Hunsrück-Kreis oder der Landkreis Paderborn existieren. Man muss es nur politisch wollen. IST BAYERN BEI ERNEUERBAREN ENERGIEN NICHT PLATZ 1? SIE HABEN IMMERHIN DEN GRÖSSTEN ZUBAU ? Kontext vorab: Bayern schlägt sich bei Solarenergie bzw. PV phänomenal, das ist grundsätzlich absolut korrekt. Das Problem hier mit Photovoltaik ist die Erzeugung im Winter. IM SOMMER IST PV PHÄNOMENAL. IM WINTER DAGEGEN WINDENERGIE. Man kann hier recht deutlich erkennen, dass sich PV und Wind durchaus ideal ergänzen im Jahresverlauf. Mit dem Kontext von Seite 33-35 erkennt man, warum Bayerns Fokus auf Solarenergie so kurzsichtig ist. Solar ist wichtig. 100%. Bayern macht da gute Arbeit, die Mangellage der letzten Jahre aufzuholen. Nur braucht auch Bayern Windkraft. Selbst wenn euch von Biomasse, Wasserkraft und Geothermie etwas erzählt wird. Diese drei Stromquellen sind in Deutschland kaum der Rede wert. Biomasse beträgt deutschlandweit 8,5%, Wasserkraft 3,2% und Geothermie 0,005% (ja, wirklich. 0,2 TWh von 490 TWh) der deutschen Stromerzeugung. Man kann darüber streiten, diese auszubauen, nur ist das Ausbaupotential, wie euch in den entsprechenden Kapiteln dieser Quellenliste deutlich erklärt wird, leider nicht sehr hoch. Auch hier vom Kooperationsausschusssieht man wieder, dass Bayern und auch Baden-Württemberg bei Windenergie deutlich weniger ausbauen, als gesund für sie wäre. Der Ausbau muss nicht 1 zu 1 stattfinden (Solar und Wind haben unterschiedliche Volllaststunden/Kapazitätsauslastungen), dennoch ist der Wert nicht nachhaltig und muss geändert werden. Also zusammengefasst: Bayern macht es sehr gut bei Photovoltaik, bei Windenergie ist das aber ein massives Problem. Wie man hier sieht, ist Bayerns (und auch BaWüs) Ausbau nach km² echt dürftig. Auch Bayern braucht Strom im Winter. Wird also dringend Zeit aufzuholen. SIND WINDKRAFTANLAGEN GEFÄHRLICH FÜR VÖGEL? Natürlich darf man die Gefahr durch Windkraftanlagen nicht komplett von der Hand weisen, nur ist das Verhältnis nun wirklich absurd. Wir reden von 100.000 Opfern pro Jahr, während der Straßenverkehr bis zu 70 Mio Opfer pro Jahr oder Glasscheiben von 100-115 Mio Opfer fordert. Dazu gibt es, auch hier, Möglichkeiten der Risikoreduktion. u. A. kann das schwarze Anmalen der Rotorblätter die Quote um potentiell 70% verringern. Oder Kameras, die rechtzeitig große Vögel wie Adler erkennen. Glücklicherweise ist auch hier die Forschung schon sehr weit und moderne Anlagen sind dort, aufgrund besserer Sicherheitsstandards, einfach deutlich sicherer für Vögel. WIE SIEHT ES WELTWEIT MIT DEM POTENTIAL FÜR WINDKRAFT AUS? Wie schon bei Photovoltaik sieht man, es gibt immenses Potential für Windkraft. Da die Windkraftanlagen immer leistungsfähiger werden, Onshore, wie Offshore, werden immer weniger absolute Windkraftanlagen benötigt, um für Nationen 100% erneuerbare Energien zu erreichen. Denn aktuell findet man Auf Land z. B. 7.2 MWp-Anlagen als Rekordwert, während man vor 20 Jahren noch mit z. B. 1.5-2 MWp Anlagen gearbeitet hat. In den letzten Jahren hat sich soviel getan, dass man alleine mit Repowering (Alte Windkraftanlagen durch neue ersetzen) ein Vielfaches an Strom erzeugen kann. Wie schon weiter oben beim Beispiel des Repowering Projekts für den Windpark Elster gibt es auch im Jahr 2023 Projekte, die zeigen, was möglich ist. Mit der Hälfte der Anlagen die doppelte Menge an Strom zu erzeugen ist ein gutes Zeichen. Wie man im Beitrag auch lesen kann, wirken die Entbürokratisierungen von Habecks Ministerium bereits. “Wir sind höchst erfreut über die schnelle Genehmigung bei diesem Projekt. Das komplette Verfahren hat keine sechs Monate gedauert“ Es geht also in die richtige Richtung im Jahr 2023. WIE LAUT SIND WINDKRAFTANLAGEN? Grade moderne Anlagen sind deutlich leiser als ältere Anlagen und es ist eher unwahrscheinlich, dass man die Lautstärke davon eher hört als von der Landstraße oder von Regen. Was ist mit Infraschall? Ist der gefährlich? Die Diskussion hält sich wacker, aufgrund einer wissenschaftlichen Arbeit vom BGR, welche sich erstmal stabil um Faktor 1000 verrechnet hat. Grundsätzlich gibt es gar nicht wenige Studien, die versuchen einen kausalen Zusammenhang zwischen Infraschall (von Windkraftanlagen) und gesundheitlichen Einschränkungen zu finden. Dennoch muss man eindeutig sagen, wenn man sich das Bild quer durch die letzten Jahre anschaut wie z. B. hier , hier oder auch hier gibt es eher wenige brauchbare Resultate, die von nachweisbaren Schäden sprechen. Grade sobald man davon spricht, dass eine Anlage mehr als 200 Meter entfernt ist, halte ich es an den Haaren herbeigezogen Daher würde ich behaupten, mit der wissenschaftlichen Grundlage, die aktuell existiert –> Nein, Windkraftanlagen haben keinen messbaren schädlichen Einfluss auf Menschen. Außer, wenn Leute mal wieder behaupten, dass sie Schlafstörungen wegen Anlagen haben, die noch gar nicht angeschaltet sind WIE SIEHTS MIT DEM RECYCLING BEI WINDKRAFTANLAGEN AUS? Grundsätzlich können ~85% der Anlagen bereits recycled werden. Das Problem, was aktuell existiert, sind die Rotorblätter. Diese können in den meisten Fällen nicht so einfach recycled werden. Allerdings gibt es hier von Simens Gamesa bereits die ersten Rotorblätter für Onshore wie Offshore-Anlagen seit letztem bzw. diesem Jahr. Also ja, die Rotorblätter werden für bisherige Anlagen problematisch sein, nur auch hier gibts eine Lösung. Persönlich halte ich es für deutlich plausibler, dass für bestehende Windkraftanlagen eine konsequente und umsetzbare Recyclinglösung gefunden wird als für die Alternativen wie Kernkraft. WARUM DAUERT DER BAU VON WINDPARKS SO LANGE? Hier sieht man, wie absurd die Genehmigungsverfahren in Deutschland sind. Der reine Bau eines Windparks dauert, an sich, für kleinere Parks 2 Monate, für größere ca. 6 Monate. Die Genehmigungen sind der wahre Problemfaktor. Es ist auch recht unabhängig davon, ob Bundesländer bereits einen größeren Anteil an Windenergie haben (Siehe Rheinland-Pfalz), die durchschnittliche Dauer für Genehmigungsverfahren ist einfach nicht schönzureden. Allerdings gibt es glücklicherweise auch hier Grund zum Optimismus Die Notfallverordnung der EU von 2022 wurde erst dieses Jahr permanent festgeschrieben. Diese haben unmittelbare Auswirkungen auf laufende Projekte, da Genehmigungsverfahren für Netzausbauprojekte und Energiethemen drastisch beschleunigt werden. Beispiel vom 05.04.2023 für ein Repowerprojekt. Dort dauerte das Genehmigungsverfahren nicht mal sechs Monate, während es für den Anbieter eher üblich war, mehrere Jahre zu warten. Man sieht also, das Problem ist längst nicht gelöst, es geht allerdings voran. Das geht im allgemeinen Diskurs gerne mal unter, nur es passiert immens viel aktuell. SIND WINDKRAFTANLAGEN WIRTSCHAFTLICH? Ja. Wie schon beim Energiewende-Thema verlinkt, die Gestehungskosten von Windkraft und Solarenergie sind so absurd niedrig und die Investitionskosten vorab ebenfalls eher eine kleine Summe gegenüber Kernkraft oder Kohlekraftwerken, dass grade jetzt Projektbesitzer der Anlage sich dumm und dämlich verdienen, selbst wenn sie das nicht wollen. Zusammengefasst: Windenergie ist eine super Idee, wie man im Rhein-Hunsrück-Kreis sehen kann finanziell wie bilanziell. Auch hier sieht man, wie drastisch die Kosten der Windenergie runtergehen. Im Jahr 2022 war das natürlich etwas komplexer, da durch Lieferkettenprobleme und Nachfrageexplosion die Preise eine etwas weitere Spanne erreichen als noch in den Jahren davor, nur grundsätzlich sieht es weiter gut aus mit der Preisentwicklung von Windkraft. Nicht so aggressiv wie bei Photovoltaik, dennoch auch solide. Das sieht man auch daran, dass mittlerweile Offshore Windparks ohne staatliche Förderung möglich sind. Es gibt mittlerweile einige davon, ob jetzt Nordlicht 1 oder He Dreight als Beispiele benannt. Energieformen, die sich nach und nach ohne staatliche Förderung betreiben lassen, wirken auf mich nach einer besseren Idee als z. B. Kernkraft mit dem Desasterprojekt Hinkley Point C. HAT DER SÜDEN DEUTSCHLANDS WIRKLICH KAUM WIND? Im Diskurs hört man häufig, dass in Bayern nicht genug Wind vorhanden sei, sodass Windparks dort keinen Sinn ergeben würden. Da werden dann auch gerne Karten benutzt, wo die Windgeschwindigkeiten nur in 10 oder 50 Metern Höhe gezeigt werden, als sei man noch im Jahr 1990. Die meisten modernen Windkraftanlagen sind deutlich größer, da rechnet man eher mit Nabenhöhe (Mittelwert der Rotorhöhe über dem Boden) 150-200 Meter, sodass man selbstverständlich nicht als Referenz die 50 Meter Karte nehmen sollte, sondern eher die 150 Meter Angabe. Was allerdings korrekt ist, im Binnenland Deutschlands haben Windkraftanlagen weniger Volllaststunden als in Küstennähe oder generell in Norddeutschland. Das heißt aber nicht, dass es sich wirtschaftlich nicht massiv lohnen würde, auch im Süden Windkraft auszubauen. Trotzdem muss man klar betonen, dass der Grundsatz, dass im Norden der Wind stärker weht und man bessere Erträge mit Windkraft hat, korrekt ist. Auch bei 200 Metern. Nur sollte die Lektion da nicht sein, dass man im Süden gar keine Windkraftanlagen baut. Insbesondere beim energiehungrigen Süden muss es doch klar sein, in Ermangelung von brauchbaren Netzausbau, dass natürlich auch Windkraftausbau da notwendig ist. 2% DER LANDESFLÄCHE SOLL JA FÜR WIND RESERVIERT WERDEN, WIE SIEHT ES BISHER IN DEUTSCHLAND DAMIT AUS? Nicht missverstehen Keiner sagt, dass jeder Landkreis jetzt 2% der Fläche für Windkraft freigeben muss. Es gibt die Landkreise, die in einem Bundesland mehr Sinn ergeben als andere. Allerdings ist diese Karte eine super Übersicht, um zu sehen, wie drastisch unterschiedlich der Ausbau vorangeschritten ist: – Siehe Rheinland-Pfalz mit dem Rhein-Hunsrück-Kreis. Einer meiner persönlichen Favoriten bei dem Thema, weil die Region das mehr als vorbildlich gestaltet, obwohl sie im Binnenland sind.) Ist für euch bestimmt auch spannend, eure Umgebung zu überprüfen. Zum Anfang 1. Wo findet man Informationen über Kernkraftwerke? 2. Wie teuer sind Kernkraftwerke allgemein? 3. Wie lange dauert der Bau der Kernkraftwerke? 4. Sind Kernkraftwerke gefährlich? 5. Was ist mit schnellen Brütern? 6. Was ist mit Flüssigsalzreaktoren? 7. Was ist mit Thoriumreaktoren? Zum Anfang WO FINDET MAN INFORMATIONEN ÜBER KERNKRAFTWERKE? Mit Abstand die wichtigste Informationsquelle über Kernkraftwerke der internationalen Atomenergieagentur – PRIS Dort findet man nahezu alle Informationen über Kernkraftwerke weltweit der letzten 70 Jahre. WIE TEUER SIND KERNKRAFTWERKE ALLGEMEIN? Selbstverständlich sind die LCOE-Kosten nicht die einzigen Kosten bei Energiequellen, dennoch sind selbst die Gestehungskosten kein sonderlich positiver Faktor. Da es im Diskurs über Kernkraftwerke ständig wild gewürfelte Zahlen gibt, wo spontan Rückbaukosten oder Kosten für den Aufbau oder Kosten für die Lagerung rausgerechnet werden, nutze ich als Referenz die Lazard-Kosten in Kombination mit den Investitionskosten für neue Kernkraftwerke, die weiter unten folgen. Darüber hinaus belegt der simple Fakt, dass 2021 zum ersten Mal mehr Strom aus erneuerbaren Energien (Wind+Solar) erzeugt wurde, dass Kernkraft alleine aufgrund der viel zu langen Bauzeit + Kosten eine untergeordnete Rolle spielen wird. Kernkraft wird nie wieder Wind+Solar aufholen können. WIE LANGE DAUERT DER BAU DER KERNKRAFTWERKE? ) Grundsätzlich ist der Schnitt bei neuen Blöcken 6-9 Jahre, bei neuen Kernkraftwerken 9-12 Jahren. Es gibt Ausreißer nach unten und nach oben, nur ihr könnt bei NPP Status Changes die Jahre durchschauen und unter New connections to the grid auf die einzelnen Kernkraftwerke draufklicken. Verzögerungen sind bei Kernkraft leider Regel. Es gibt oft die Erzählungen, dass Kernkraftanlagen in großer Stückzahl in 5 Jahren aufgebaut werden können. Dann schaut man sich die Fakten an und ... seht selbst: ) Kernkraft ist absurd langsam. Neue Techniken/Forschung braucht Jahrzehnte, bis sie angewendet werden kann. Dazu braucht es, wie bei Shidao Bay 1, erstmal einen Testreaktor und dann einen kommerziellen Reaktor. Das dauert Zeit. Viel Zeit. Wirtschaftlichkeit und Transformationsresistenz sind meine K.O. Kriterien für Kernkraft. Basierend am World Nuclear Report 2022 befinden sich aktuell 53 Kernkraftwerke im Bau und sollen zwischen 2022-2028 ans Netz gehen. Davon sind bereits 26 verzögert. Sehe einfach nicht, wie das ausgerechnet mit Gen IV-Reaktoren, die ja noch komplexer werden, geschweige SMR (Small Modular Reactoren = kleine Kernkraftwerke), die noch absolut unerprobt sind, ansatzweise besser werden sollte. Grade da die modularen kleinen Reaktor ebenfalls wirtschaftliche Probleme andeuten, wie einer der ersten SMR-Reaktoren in den USA zeigt Referenzen für Verzögerungen Nummer 1 Ich fasse es übrigens nicht, wie ich seit 2 Jahren diese Notizen führe und JEDES MAL beim Bearbeiten SCHON WIEDER einen neuen Link für Hinkley Point C hinzufügen kann. Dieses Projekt ist ein absoluter Totalschaden, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Das Ding soll erst 2026 fertig werden. Nummer 2 Nummer 3 Ist nicht nur ein Problem in Europa, sondern grundsätzlich überall ein Problem. SIND KERNKRAFTWERKE GEFÄHRLICH? Ja. Kernkraftwerke haben Risiken. Ja, es gab Unfälle. Persönlich bin ich dennoch nicht überzeugt, dass das Risiko der Unfälle höher ist als der Schaden von Kohlekraftwerken und auch begrenzt Gaskraftwerke. Sehe bei Kernkraft einfach oft nicht das gigantische Sicherheitsrisiko, was andere sehen. Du kannst da liebend gern anderer Meinung sein, wenigstens bei der Wirtschaftlichkeit finden wir einen Konsens, oder? Lieber zuerst aus der Kohle raus mit Atomkraft und dann aus der Atomkraft raus wäre mein persönlicher Favorit. Für Deutschland ist der Zug abgefahren, da ist der Atomausstieg durch und ich bin nicht der Meinung, dass man das jetzt noch länger rauszögern sollte, da so die Anbieter nur wieder erneut Milliarden an Schadensersatz verlangen wird und das Geld kann man in Erneuerbaren Energien gebrauchen. Rest der Welt? Kommt drauf an. Kann sinnvoll sein, drin zu bleiben je nach Potential von Wind/Solar. Kernkraft ist absurd unwirtschaftlich heutzutage und das sollte doch schon ausreichen, um dagegen zu sein. Das wird sich in den nächsten acht Jahren kaum ändern, dafür braucht man für den Bau dieser Anlagen einfach viel zu lange. Mir ist auch klar, dass OurWorldInData grundsätzlich skeptisch betrachtet werden und auch die gemeldeten Todesfälle super schwierig sind, da bei den bisher drei größten Katastrophen, Fukushima, Tschernobyl und dem Kyshtym-Desaster eine absurde Spanne zu den Todesfällen gibt. Grade da auch Todesfälle vom Abbau von Uran nicht ordentlich gesammelt werden. Es ist definitiv keine einfache Aufschlüsselung. Nur trotz der (durchaus plausiblen und korrekten) Skepsis bleibe ich bei meiner Position. Kernkraft ist keine gute Idee aufgrund der fehlenden Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu erneuerbare Energien und der viel zu langsamen Geschwindigkeit. WAS IST MIT SCHNELLEN BRÜTERN? So, jetzt geht es um Zukunftsmusik mit gleichzeitig uralten Herangehensweisen. Schnelle Brüter (Fast Breeder) sind an sich nichts Neues. Die gabs vor Jahrzehnten schon ab und an. In Deutschland z. B. die KNK II in Baden-Württemberg Der Gedanke war, dass man durch das Prinzip des Brütens “mehr Brennstoff” erhalten kann als man effektiv verbrennt. Das hört sich phänomenal an, nur wie wir alle wissen, gibt es nahezu immer einen Haken. Fast alle Brüterprojekte waren gut 30-50% teurer als die Alternativen. Fast alle Brüterprojekte hatten Probleme mit Stabilität und Bauzeiten: – In Indien wird seit 2004 an einem Prototype Fast Breeder Reactor gebaut, er sollte 2020, 2021 und Oktober 2022 fertig werden. Spoiler: Ist er nicht. Auch beim dritten Update 2023 nicht.) – In Japan gab es das Monju Desaster, bei dem gleich in zwei Anläufen nach unter einem halben Jahr die Anlage abgeschaltet werden musste wegen eines Natrium Lecks. Man stelle fest, Natrium war die letzten Jahrzehnte leider nicht sonderlich stabil. Deshalb hatte sich das System der Brüter bisher noch nicht durchgesetzt, auch wenn es definitiv viel Interesse gibt. WAS IST MIT FLÜSSIGSALZREAKTOREN, DIE KANN MAN DOCH MIT DEM SALZ VON GAMERN BETREIBEN? Oft wird Flüssigsalz mit Thorium gleichgesetzt, weil es verschiedene Designs gibt, die wie Synonyme verwendet werden, ich beziehe mich hier auf Non-Thoriumlösungen. Ich werde hier gar nicht erst so tun, als wäre es die Zeit wert. Es hat theoretisch Vorteile, nur ... Flüssigsalzreaktoren haben ein recht unlösbares Problem bislang. Problematisch für jeden MSR (Molten Salt Reactor)/Flüssigsalzreaktor, die Kammern wird durch Korrosion zersetzt und es gibt, meines Wissens nach, keine ernsthafte Testanlage der letzten 20 Jahre, die real ist, geschweige brauchbare Resultate bringen würde. Da ist Kernfusion realistischer. Zum Anfang WAS IST MIT THORIUMREAKTOREN? Meistens, wenn Leute von Flüssigsalzreaktoren reden, meinen sie die mit Thorium. Ich bin ehrlich, ähnlich wie viele der anderen Modelle, gibt es hier viele Ideen. Viele Designs. Ob das realistisch ist, werden wir sehen. Es gibt in China seit 2021 einen Testreaktor, der TMSR-LF1. Dieser läuft seit August dieses Jahres im Test. Falls dieser erfolgreich ist, soll es richtige kommerzielle Reaktoren der Art geben. Nur wissen wir kaum was darüber. Es gibt viele Fragen über die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit dazu. Dennoch würde auch bei Thorium als Zukunftslösung frühstens ein Reaktor 2030 gebaut werden. In acht Jahren. Wage stark zu bezweifeln, dass das realistisch ist. Kleiner Unterpunkt mit dem ominösen Dual-Fluid Reaktor Grade im deutschen Diskurs gibt es oft den Dual-Fluid Reaktor Wenn euch Leute von dem Ding erzählen wollen, dass das der Gamechanger für Kernkraft ist, dann zeigt ihnen das hier: So schön die Ideen hinter dem DFR sind, wenn alles nach Plan läuft, beginnt die Serienproduktion 2034. Siehe die Punkte weiter oben mit den Verzögerungen, 26 von 53 Kernkraftwerken sind verzögert mit teils bewährter Technik. Da muss ALLES funktionieren, damit das 2034 kommt. Schaut euch bei Solar oben oder bei Wind die Preisentwicklungen an. Denkt ihr wirklich, dass diese Technologie eine große Rolle spielen wird? Bei den Prognosen und Plänen der Energiewende? Halte es für die größte Nebelkerze im deutschen Diskurs um Energiesicherheit, mit Abstand. Dafür braucht man nichts außer die eigene Timeline des Unternehmens. Zum Anfang WAS IST MIT KLEINEN MODULAREN REAKTOREN (/SMRS)? Der Hoffnungsträger der Kernkraftindustrie. Wieso kleine modulare Kernkraftanlagen so reizend sind, liegt schnell auf der Hand. Klein soll hier bedeuten in Größenordnung eines kleineren Hauses gegenüber den gigantischen Anlagen wie Isar 2 in Bayern. Kernkraftwerke, die man transportieren könnte und in großer Stückzahl produzieren kann, hat das Potential, Kosten zu sparen und schnell auch an Orte platziert zu werden, die sonst nicht in Frage kommen. Es gibt über 70 Designideen. Nur wenige davon sind wirklich nahe der Produktion. Eins der wenigen mit einer Zulassung (DCA) ist das Projekt von NuScale. Das erste Modul soll Strom produzieren im Jahr 2029. Dennoch zeichnet sich auch hier bereits ein Bild ab. Die ersten Module sollten 2027 Strom produzieren. Es gab also auch hier Verzögerungen. Dazu gab es Skepsis von der IEEFA, da die angekündigten Preise von NuScale nun mal auch im besten Fall teurer als die Alternativen sind. Update April 2023: Wie schon weiter oben erwähnt in einer anderen Frage, gab es jetzt schon massive Preiserhöhungen, bevor der erste SMR-Reaktor gebaut wurde von NuScale. Wie schon vorher prognostiziert, sehe ich kein Szenario, in der kleine modulare Kraftwerke eine finanzielle Chance haben werden gegenüber Photovoltaik und Windkraftanlagen. Zusätzlich gibt es soviele Fragezeichen, da die Firma bis 2029 finanziell überleben muss (vorher läuft ja keine der Anlagen) und als eine der ersten auf dem Markt natürlich ein noch höheres Risiko hat (keiner weiß so genau, ob und wie das funktionieren wird im aktiven Betrieb). Dazu gibt es hier eine Studie , die eher suggeriert, dass man deutlich mehr Atommüll erwarten müsse bei NuScales Design (70% mehr relativ gesehen) Gibt also offensichtlich sehr viele unbekannte Faktoren und Fragen, die bis 2029-2030 beantworten werden müssen. Zusammengefasst: Wir werden bis 2030 offensichtlich viel spannendes in der Welt der Energiesysteme sehen. Zum Anfang Meine Meinung seit 16 Jahren. Zum Anfang 1. Was ist überhaupt Biomasse? 2. Ist Biomasse ineffizient? 3. Wird überhaupt in Deutschland mit Biomasse geplant? Zum Anfang WAS IST ÜBERHAUPT BIOMASSE? Biomasse ist sehr vielfältig und im Gegensatz zu Solar/PV oder Wind nicht so simpel zu beschreiben. Es gibt viele Quellen für Biomasse: 1: Holz aus Forstwirtschaft 2: Ackerpflanzen (/Anbaubiomasse) 3: Tierhaltung (Gülle) 4: Organische Abfälle aus der Industrie 5: Algen (Makroalgen) 6: Aus der Landwirtschaftspflege Hier sieht man eine Karte aus 2017. Es gibt eine Menge Vergärungsanlagen in Deutschland. Diese können unterschiedliche Aufgaben erfüllen, sei es Biogas zur Wärme, sei es Verstromung oder sei es Biotreibstoff, wenn man die Biomasse energetisch verwertet. Zur Übersicht, wie aktuell die Verteilung von erneuerbaren Energien in den verschiedenen Sektoren aussieht zur Erklärung 2022 war es insgesamt 42.2 TWh von 490 TWh öffentlicher Nettostromerzeugung, also 8,6% insgesamt. Also durchaus kein völlig zu vernachlässigter Teil wie Wasserkraft. Hier sieht man, dass Biomasse für Wärme bislang sehr wichtig ist und über ¾ der bisherigen erneuerbaren Energie im Wärmesektor daher stammt. Das wird im Wärmepumpe Sektor noch genauer erklärt, wieso das nicht unlösbar ist für die Energiewende. Im Verkehrssektor ist ebenfalls der Anteil von Biomasse groß in Relation zur gesamten erneuerbaren Energie, in absoluten Zahlen ist es sehr überschaubar. Diese ganzen Visualisierungen sind wichtig für den Kontext für einige der kommenden Fragen. Zum Anfang IST BIOMASSE INEFFIZIENT? Ich zitiere einfach mal das Umweltbundesamt. “ *Unseren Rechnungen zu Folge kann pro Hektar im Jahr rund 40-mal mehr Strom durch Photovoltaik-Neuanlagen (ca. 800 MWh) erzeugt werden, als beispielsweise beim Maiseinsatz in Biogasanlagen (im Mittel 20 MWh)* “ Selbst wenn wir anfangen, die Verluste bei PV-Strom mit Speicherung in Form von Wasserstoff zusätzlich einzurechnen ist das sehr eindeutig. Selbst mit jeder Form von Umwandlung gibt es effektiv kein Szenario, was realistisch ist und Biomasse einen Vorteil gibt. Darüber hinaus gibt es viele Zweifel, ob grade im Hinblick mit den Temperaturentwicklungen der letzten Jahre es überhaupt Sinn ergibt, Flächen für diesen Zweck herzugeben. Die Visualisierung stammt aus dieser Studie des Umweltbundesamtes. In der Zukunft wird Biomasse nicht völlig verschwunden sein, allerdings eine deutlich untergeordnete Rolle spielen. Zum Anfang WIRD ÜBERHAUPT IN DEUTSCHLAND MIT BIOMASSE GEPLANT? Grundsätzlich gibt es eine Nationale Biomassestrategie (NABIS). Allerdings aktuell nur Eckpunkte, also noch keine konkrete Strategie. Dennoch gibt es wohl folgende Punkte 1. Der Fokus liegt auf stofflicher Nutzung. Damit ist gemeint, dass es nicht für Energie verwertet wird, sondern eher als Ersatz für Industriegüter wie Dämmstoffe, Baufasern oder bestimmte Medikamente. 2. Biomasse soll weiterhin eine Rolle in der langfristigen Energieversorgung spielen. Beim Ministerium wird nicht klargestellt (Stand Juli 2023), was das konkret bedeutet. Auch nach fünf Monaten nach letzten Stand nicht. Etwas verwunderlich. 3. Förderung von Kreislaufwirtschaft. Grade bei Biomasse ist das recht offensichtlich und braucht keine weitere Erklärung. Zum Anfang 1. Spielt Wasserkraft überhaupt eine Rolle in Deutschland? 2. Wird Wasserkraft in den kommenden Jahren nicht weniger? 3. Kann man Wasserkraft in Deutschland überhaupt ausbauen? Zum Anfang SPIELT WASSERKRAFT ÜBERHAUPT EINE ROLLE IN DEUTSCHLAND? Solange man nicht spontan die Schweiz oder Österreich fluten möchte für ein gigantisches Wasserkraftwerk oder Skandinaviens Landschaft importieren kann , wird das etwas kompliziert, der Wasserkraft eine nennenswerte Rolle zu geben. Laut dem Fraunhofer ISE beträgt der Anteil der Wasserkraft in Deutschland grade einmal 3,1%. Die kleinste Quelle in Deutschland. Wie man in dieser Visualisierung der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien sehen kann, ist Wasserkraft stagnierend. Sei es installierte Leistung oder Stromerzeugung. In Deutschland gibt es geographisch bedingt kaum Potential, was nicht bereits erschlossen ist, da einerseits für Speicherkraftwerke die hohen Gefälle und Speicherkapazität von Talsperren und Bergseen außer im Voralpenraum kaum vorhanden sind und für Laufwasserkraftwerke, welche häufig mit Schleusen kombiniert werden und eine niedrige Fallhöhe bei verhältnismäßig schwankender Wassermenge benötigen, bereits nahezu das gesamte Potential ausgeschöpft ist. In diesem Beitrag von 2010 sieht man eine grobe Verteilung der Wasserkraftanlagen in Deutschland. Die Quelle ist schon etwas älter, dennoch durch die stagnierende Realität dieser Energiequelle ist es immer noch hilfreich zum Verständnis. Das hat sich laut des Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke auch nicht großartig verändert in sieben Jahren bis 2017. Zum Anfang WIRD WASSERKRAFT IN DEN KOMMENDEN JAHREN NICHT WENIGER? Es gibt immer wieder Berichte die letzten Jahre, dass Dürren zu Einschränkungen mit Wasserkraft führen. Das Beispiel war 2022 in China. Neben den Zero-Covid-Schwierigkeiten, welche zu weltweiten Lieferkettenproblemen beigetragen haben war auch das ein Problem. Das führte auch zu diesem Resultat Wasserkraft macht in China im Jahr 2021 15,32% des Strommixes aus. Das war zu der Zeit mehr als Solar + Wind. Dementsprechend wurden durch die Hitzewellen auch Blackouts ausgelöst, die länger angehalten haben. Kurzgefasst, was der Global Energy Monitor zu dem Thema sagt: Falls Solar/Wind und auch Kernkraft weiterhin so ausgebaut werden, wie das in der Rekordsgeschwindigkeit aktuell passiert, dann hat das nicht zwangsläufig eine Auswirkung auf die Emissionen oder auf den Kohleverbrauch. Es sind effektiv Backuplösungen für den Fall, dass die Dürrezeit sich wiederholen sollte. Natürlich ist das dennoch nicht gut, nur sollte man es nicht dramatischer darstellen, als es ist. Ähnliche Schwierigkeiten mit den Wasserständen gab es auch in den USA, in Afrikanischen Ländern wie Zambia und Zimbabwe und auch in Ländern wie Brasilien Deshalb ist es, aus meiner Sicht, gefährlich, groß auf Wasserkraft zu setzen, da mit den zunehmenden Dürrezeiten nicht einfacher werden dürfte. Großteil des Stroms sollte aus Windenergie und Solarenergie kommen. Das ist in Deutschland allerdings vom Potential einfacher, da Wasserkraft ohnehin keine große Rolle spielt. Das führt direkt zur nächsten Frage. Zum Anfang KANN MAN WASSERKRAFT IN DEUTSCHLAND ÜBERHAUPT AUSBAUEN? Hier gibt es in Deutschland verschiedene Meinungen. Laut Dr. Patrick Graichen vom Bundeswirtschaftsministerium wäre eine Steigerung von bis zu 15% mittel- bis langfristig möglich. Im Gegensatz zum Bundeswirtschaftsministerium redet der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke von bis zu 31 TWh im Jahr 2030. Das wäre die doppelte Stromerzeugung der Wasserkraft verglichen mit dem Jahr 2022 mit 15,1 TWh. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, durchaus Wasserkraft mitzufördern und zu modernisieren. Nur muss man ehrlich sein. Wasserkraft in Deutschland hat nahezu keine Relevanz. Im Jahr 2022 gab es über 20 TWh mehr Strom aus Solar- und Windkraft als im 2021. Das ist mehr als Wasserkraft insgesamt leisten kann. Bei den deutlich aggressiveren Ausbauzielen der EU (statt 32,5% erneuerbare Energien bis zu 45% im Jahr 2030) und auch den bereits massiv angezogenen Zielen von Deutschland bei Wind- und Solarenergie sehe ich nicht, wie Wasserkraft in Deutschland mehr Relevanz erreichen wird. Das ist eher eine Frage für die Nachbarn in Österreich und der Schweiz, die weit mehr darauf angewiesen ist. Zum Anfang 1. Was ist Geothermie? 2. Wo gibts in Deutschland Geothermie überhaupt? 3. Woher weiß ich, ob ich persönlich Geothermie nutzen kann? Zum Anfang WAS IST GEOTHERMIE? Unser Planet ist glücklicherweise sehr heiß im Erdkern. Diese Hitze ist glücklicherweise für uns Menschen durchaus erreichbar, je nachdem, wo man lebt, sogar sehr einfach. Praktischerweise ist nicht nur die Hitze des Erdkerns hilfreich und nutzbar, sondern auch die Kälte, falls der Untergrund kälter ist als die Temperatur in der freien Natur im Sommer. Diese Versatilität durch auch Klimakälte ist der immense Vorteil der Geothermie. Nach dem Bundesverband Geothermie steigt die Temperatur in Mitteleuropa ca. 3 Grad Celsius pro 100 Meter. Das Paradebeispiel ist Island. Dort ist es so im Überschuss vorhanden, dass Island ohne Probleme den Großteil des Energiebedarfes (nicht nur Strom) decken können. Es gibt grundsätzlich Oberflächennahe Geothermie (bis 400m Tiefe) und Tiefe Geothermie (ab 400m bis ca. 5000m Tiefe), die viele Einsatzmöglichkeiten ermöglichen. Oberflächennahe Geothermie Oberflächennahe Geothermie eignet sich ideal zum Beheizen und auch Kühlen von Gebäuden. Man kann die Energie aus oberen Erdschichten oder auch aus dem Grundwasser nutzen, um einerseits zu heizen oder auch zu kühlen. Hier sehen wir die beliebtesten Systeme, die man z. B. für Privathaushalte nutzt. – Einerseits Erdwärmesonden, die senkrecht in die gebohrten Löcher eingelassen werden und dann mit einem Typus Zement festgebaut werden. Diese werden mit Wärmeträgerflüssigkeiten gefüllt, die idealerweise die Wärme aus der Erde aufnimmt und nach oben zur Wärmepumpe transportiert. In Deutschland finden diese Bohrungen in ca. 70-150 Meter Tiefe statt. Vorteile: Man kann diese Systeme sehr leicht hochskalieren, sodass nicht nur einzelne Häuser sondern direkt Quartiere bzw. ganze Wohngebiete damit versorgt werden können, damit kann ebenfalls ein Nah oder Fernwärmenetz erschaffen werden, sodass man direkt eine größere Gruppe an Gebäuden versorgen kann. Nachteile: Erdwärmesonden sind anfangs teuer. Die LCOE-Kosten (“laufende Kosten”) für Wärme, wie auch Strom, sind sehr günstig, allerdings sind die Anschaffungskosten durchaus gerne hoch. * Andererseits Erdwärmekollektoren. Diese werden meist in nur 0,8 bis 1,6 Meter Tiefe verlegt. Wie wir weiter oben geklärt haben, ist in dieser Tiefe die Temperatur nicht sonderlich hoch, hier wird mit viel Fläche gearbeitet. Ein Flächenkollektorsystem braucht absurd viel Platz und ist dazu noch abhängig vom Boden. Ein feuchter Lehmboden, der bessere Wärmeübertragung ermöglich, braucht z. B. weniger Platz als ein trockener Sandboden. Die Grundrechnung ist für Erdwärmekollektoren, man benötigt die doppelte Kollektorfläche, die man an Wohnfläche nutzt. (100m² Wohnfläche –> 200m² Kollektoren) Aus meiner Sicht sind die Risiken bei Kollektoren höher, dass Unfug bei der Verlegung stattfindet. Neben den Aspekten der Art des Bodens muss auch dringend beachtet werden, dass zu dicht verlegte Kollektoren z. B. zu viel Wärme entziehen und das zu einer Art “Vereisung” führen kann, sodass die Fläche verschlammen kann. Dieser Aspekt ist oft die stille Post, die man im allgemeinen Diskurs hört, wenn Leute fragen, ob Geothermie die Erde nicht auskühlen könnte. Meistens hat man über Umwege eine Story von Kollektoren gehört, die zu einer lokal sehr begrenzten Vereisung des Bodens geführt hat, da diese Anlagen eben nicht 70-150 Meter tief sind, sondern 0,8 bis 1,6 Meter. Wenn man keinen Quatsch beim Bau anstellt und große Flächen zur Verfügung hat, sind Wärmekollektoren absolut eine Option. Vorteile: Man sieht hier eine Beispielrechnung von Bosch bezüglich Wärmepumpen, die einerseits auf Kollektoren aufbauen und andererseits auf Sonden aufbauen. Das sind selbstverständlich nur grobe Richtwerte, die sich (basierend an der Region für die Bohrung bei Sonde oder am Boden) unterscheiden können. Kollektoren sind günstiger und eine potentiell großartige Quelle für günstige Wärme für das eigene Haus mit hoher Jahresarbeitszahl. Nachteile: Der Flächenbedarf ist immens. Nicht jeder hat diese Flächen zur Verfügung, die benötigt werden. Je nach Region ist der Boden auch nicht ideal (sandiger Boden findet man z. B. in Norddeutschland nahe Küsten oder periglaziale Flugsandböden) Dazu haben Erdkollektoren eine begrenzte Vorlauftemperatur in vielen Fällen. Achtet bitte darauf, was euer Bedarf ist, bevor ihr euch für Erdsonde oder Erdkollektor entscheidet Zum Anfang [WO GIBTS IN DEUTSCHLAND GEOTHERMIE ÜBERHAUPT?] Das Geothermische Informationssystem zeigt eine sehr gute Übersicht über nahezu alles, was Geothermie betrifft, sei es Standorte, Hintergrunddaten, alles. Kann ich wärmstens empfehlen, auch das Schulungsmaterial ist super spannend. Man sieht dort auch sehr deutlich. Zum Anfang WOHER WEISS ICH, OB ICH PERSÖNLICH GEOTHERMIE NUTZEN KANN? Jedes Bundesland hat Webseiten, wo man sich über das Potential der eigenen Umgebung informieren kann. Selbstverständlich nach gutem deutschen Föderalismus gibt es sehr unterschiedliche Systeme. Ihr sucht in den Tabs zur Oberflächennahe Geothermie nach Angaben zur Wärmeleitfähigkeit, Spezifische Wärmeentzugsleistung oder Standorteignung Oberflächennahe Geothermie Zusätzlich findet sich, falls ihr die Frage anklickt, noch der Link zur Thermomap EU, welches ebenfalls eine gute Übersicht über Deutschland hinaus zeigt. In meinen Augen sollte man Geothermie nicht unterschätzen und dringend fördern, die Erdwärme oder Klimakälte ist viel wert und das weit über Deutschland hinaus. * Baden-Württemberg * Bayern * Berlin * Brandenburg * Bremen * Niedersachsen * Nordrhein-Westfahlen * Rheinland-Pfalz * Sachsen * Sachsen-Anhalt Ehrlich, einige Bundesländer machen das so unfassbar unübersichtlich. Falls Überforderung eintritt, durchatmen und nach und nach mal durchscrollen, alle Bundesländer haben die Angaben, selbst wenn es erst nicht so aussieht. Grüße gehen raus an den Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, die das absolut vorbildlich machen. Muss man auch mal loben. Sehr visuell ansprechend und einfach gestaltet. So sollte das für die Geothermieberatung in allen Ländern aussehen, damit man schneller einen Eindruck erhält, ob Erdwärme eine gute Idee ist. Zum Anfang Zum Anfang Kapitel sollte bis Ende Juli fertig sein (Wegen des ... erneuten Umzuges zieht sich alles wie Kaugummi, daher dauert das alles viel länger als mal geplant.) WAS IST BITTE GRÜNER/BLAUER/ROTER/WEISSER/GRAUER WASSERSTOFF? Dieses Visualisierung des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität erklärt es sehr einfach, was diese ganzen abenteuerlichen Farben bedeuten soll für die Wasserstoffproduktion. Bei Kernkraft gibt es neben Rot gerne Pink oder Violet als alternative Kennzeichnung, es ist recht neu und wird bisher nicht zur Produktion von Wasserstoff verwendet, daher können sich verschiedene Forschungsteams, Anbieter und auch Regierungen nicht entscheiden, welche Farben sie verwenden wollen. Zum Anfang 1. Sind die CO2-Emissionen von E-Autos besser als vom Verbrenner? 2. Ist der Lithium-Abbau nicht problematisch? 3. Was ist mit Kobalt? 4. Es können gar nicht genug E-Autos produziert werden! 5. Was passiert mit den alten Batterien? Zum Anfang SIND DIE CO2-EMISSIONEN VON E-AUTOS BESSER ALS VOM VERBRENNER? Ja. Die Realität ist, selbst mit dem aktuellen Strommix in Deutschland ist ein E-Auto auf die eigene Lebenszeit betrachtet um Welten “sauberer” als ein Verbrennerauto. Das beinhaltet selbstverständlich auch die gesamte Produktionskette. Zur Erklärung, das zweite von rechts soll den aktuellen Strommix in Deutschland darstellen (eher Richtung 2019 laut der Methode und der Quelle hier) und das Konzept ganz rechts soll effektiv eine zu 100% verfügbaren erneuerbares Konzept darstellen. Dann gibt es zusätzlich 2020 noch vom [Fraunhofer Institut eine Übersicht über den “Break-Even” Punkt (also ab wann ein E-Auto weniger CO2 emittiert als ein Verbrenner) von diversen Typen an E-Autos. Wie man dort lesen kann, ist das extrem abhängig von der Größe des Akkus und welche Art von Auto man wählt. Ich muss hier klar betonen, dieser Break-Even Punkt ist nicht eindeutig zu bestimmen. Es hängt von zuvielen Variablen ab, dass diese Frage recht sinnfrei ist. Kein Mensch fährt 5 Jahre mit einem E-Auto identisch, lädt immer an der identischen Ladesäule auf und wird einen identischen Strommix über diese Jahre haben. (Dazu zukünftig die Frage nach LFP und auch Natrium-Ion Akkus, die seit 2023 immer mehr Relevanz gewinnen.) Das ist ebenfalls sehr einfach plausibel zu erklären. Beim Benzin/Diesel sind die Emissionen kaum zu verringern. Es wird verbrannt und das hat sich dann erledigt. (Zu eFuels kommt auch noch was, keine Sorge.) Bei eAutos bist du deutlich flexibler. Entweder indem du bei öffentlichen Ladesäulen lädst, die idealerweise mit eigenen Solarparks versorgt werden, hast das Privileg eine eigene Ladesäule bei dir zuhause zu haben oder nutzt z. B. Ladeparks bei z. B. Supermärkte. Über die nächsten Jahre, da ja u. A. bis 2030 bis zu 80% des Stromes aus erneuerbaren Energien kommen soll, wird sich die Visualisierung immer mehr an die Emissionen ganz rechts angleichen. Zusammengefasst, selbst falls man nichts nutzen kann, was mit erneuerbaren Energien betrieben wird, sind die Emissionen auf Lebenszeit deutlich niedriger als bei jedem Verbrenner. Zur Stützung der These findet man hier weitere Details: Wie es z. B. auf EU-Ebene aussieht: Wie es im Falle der USA aussieht: In den USA braucht man grade mal 27k KM, damit die Emissionen durch das Produzieren der/des Batterie/Akkus ausgeglichen wird. Allerdings auch hier, wie schon in DE, ein Durchschnittswert, der von zuvielen Faktoren abhängig ist, um es als ernsthaften Faktor zu nutzen. Zum Anfang IST DER LITHIUM-ABBAU NICHT PROBLEMATISCH? Im Diskurs findet sich häufig der schädliche Abbau von Lithium in Chile. Das ist auch korrekt. Die Auswirkungen auf die Umwelt durch den Lithiumabbau ist durchaus etwas, worüber man mehr sprechen sollte und auf Alternativen zurückgreifen sollte. Glücklicherweise sieht es so auf dem Markt aus: Wie man in dieser Visualisierung von Visual Capitalist sehen kann, ist Chile selbstverständlich kein kleiner Produzent, nur die Realität ist, dass Australien mehr als die Hälfte des Lithiums weltweit fördert und der Abbau sieht dort eher wie der klassische Tagebau. Das ist selbstverständlich kein schöner Abbau, dennoch nicht anders als viele Abbaustellen, die wir für unseren Alltag verwenden und unter keinen Umständen so schädlich wie in Chile. Dazu ist der Vorteil bei E-Autos mit dem Lithium, dass dieser in eine Kreislaufwirtschaft übergehen kann und ein nicht kleiner Teil des Lithiums aus Recyclinganlagen, die bereits im gigantischen Ausmaß gebaut werden. Schaut euch mal dieses Bild an. Im Gegensatz zum Verbrenner kann man nahezu alles von E-Autos recyclen. Das wird aktuell aufgebaut im großen Stil. Daher würde ich argumentieren, ja, der Lithiumabbau ist problematisch, nur ... sind Verbrenner weiterhin schlimmer. Nach effektiv jedem Maßstab, da kannst du eben kaum was recyclen, wenn es bereits verbrannt wurde. Zum Anfang WAS IST MIT KOBALT? Kobalt Abbau ist nicht gut. Daran kann und sollte man nichts schönreden. Dennoch muss man hier sehr deutlich klarstellen, dass es immer faszinierend ist, wenn die Kobaltproduktion in den Fokus gerät bei E-Autos, allerdings bei den anderen Verwendungen ignoriert wird. Ist immer wieder spannend. Der Vorteil ist, es muss nicht durchgehend so sein: Punkt 1: Wie man hier sieht, gibt es auch außerhalb der Demokratischen Republik des Kongos große Reserven an Kobalt. z. B. in Australien, wie auch bei Lithium, was durchaus immense Reserven und Möglichkeiten haben soll u. A. im Outback bei Mount Isa. Das zeigt sich allerdings nicht bei der Produktion Bisher wird die absolute Mehrheit des Kobalts im DR Kongo gefördert. Russland, Australien und Kanada produzieren ebenfalls homöopathische Mengen, nur die Abhängigkeit ist hier sehr deutlich. Das kann sich selbstverständlich ändern, da der Bedarf an Kobalt stark ansteigen wird, nur bisher ist es unklar. Punkt 2: Alternativen zur Lithium-Ion Akku (oder meist detailliert der NMC-Akku –> Nickel-Mangan-Cobalt) kommen. Sie sind bereits da und einsatzfähig. Das hat viele Gründe, warum diese immer mehr Marktanteil nehmen werden. Wie man hier deutlich sehen kann, gibt es mit LiFePO4 oder auch umgangssprachlich LFP und Natrium-Ion Akkus massiv günstigere Alternativen auf dem Marktaufkommen. Bei beiden Alternativen ist das Brandrisiko deutlich niedriger aufgrund der Batteriechemie. Das heißt natürlich nicht, dass es unmöglich ist, nur ist es dennoch ein großes Plus. Das Video greift einige Akkutypen auf und zeigt den Vergleich von Lithium Ion zu Lithium Eisenphosphat. Natrium Akkus sind natürlich noch nicht ansatzweise so stark verbreitet wie LFP, daher gibt es hier noch weniger Videomaterial. Basierend an der Batteriechemie ist bei Natrium allerdings ebenfalls das Risiko absurd niedrig. Bei der entsprechenden Frage dazu gehe ich noch genauer darauf ein, nur grade Natrium Ion Akkus, die mittlerweile bereits in Prototypen vorkommen und 2023 von einerseits CATL + BYD in Masse produziert werden soll. Im größten E-Auto Markt China sieht man bereits den besagten Trend der Entwicklung von Kobalt weg. Die Alternativen wie LFP übernehmen immer mehr Marktanteil und sind bereits bei fast 50%, wie BloombergNEF berichtet Die Zukunft sieht brillant aus und zwar ohne Kobalt. Zum Anfang ES KÖNNEN GAR NICHT GENUG E-AUTOS PRODUZIERT WERDEN! Fangen wir erstmal mit den grundsätzlichen Kapazitäten an. Auf der Karte sehen wir erstmal die Menge an Akkus, die produziert werden sollen, in den kommenden Jahren. Da ist immens viel in der Pipeline. Die 460 GWh ab 2025 kann man sich ausrechnen, dass damit ca. 8 Millionen E-Autos möglich sind. Nur in Europa Ab 2030 rechnet man mit 730 GWh Möglichkeiten. Das Ziel bis 2030 in Deutschland beträgt 15 Mio E-Autos im Bestand. Mit Hinweis auf die Kapazitäten in Europa sieht man, dass es absolut machbar ist, selbst mit exklusiv europäische Produktion (auch wenn das selbstverständlich nicht nur durch die eigene Produktion ablaufen wird, Chinesische und US-Firmen bleiben ja auch nicht still stehen und exportieren immer mehr Fahrzeuge) Zum Anfang WAS PASSIERT MIT DEN ALTEN BATTERIEN? Sobald ein E-Auto Akku seine angegebenen Ladezyklen abgegeben hat, verfügt besagter Akku gerne noch über ca. 80% der Kapazität. Das bedeutet natürlich, dass dieser mehrere Möglichkeiten hat. Eine dieser Optionen nennt sich Second Life, also ein zweites Leben und genau das passiert auch in der Realität wie z. B. Man sieht bei den Beispielen sehr deutlich, dass man mit E-Auto Akkus durchaus einiges anstellen kann. Selbstverständlich ist es weit wirtschaftlicher, ohnehin gebrauchte Akkus für Energiespeicher zu verwerten bei dem aktuellen Bedarf. Das wird sich beim kommenden Speicherbedarf neben Power to Gas (Überschüssige Energie in Wasserstoff z. B. umwandeln) positiv darstellen. Auch das ist ein Vorteil eines E-Autos. Die Sektorkopplung und die Verwendung in der Kreiswirtschaft. Das können Verbrenner nicht, auch nicht mit eFuels. Die andere Option ist das sehr bekannte Recycling. Bizarrerweise findet sich im allgemeinen Diskurs immer noch der Eindruck, man könne E-Auto Akkus kaum bis gar nicht recyclen. Das könnte kaum weiter von der Wahrheit entfernt sein. Wir reden also nicht von Startups, die möglicherweise mit magischen Versprechen Investorgelder ziehen wollen. Sondern von großen Automobilunternehmen, die bereits selbst konkrete Bauprojekte laufen haben für genau diesen Zweck. Natürlich ist Mercedes nur ein Beispiel, deshalb hier eine kleine Übersicht über die Projekte für Second Life + Recycling in Europa Wir reden, wie im Bild gezeigt, von dutzenden Firmen, die entweder massive Recyclingprojekte oder Second-Life Projekte anstreben in den nächsten Jahren. Die Sorge, was mit den alten Batterien passiert, ist in meinen Augen unbegründet. Gehört zu den durchdachtesten Themenkomplexen der Energiewende. Zum Anfang view F.A.Q. ZUM STREAM ( DRACON.TV ) WER BIST DU? Hi! Ich bin Dracon. Irgendwas zwischen 20-30 und wohne irgendwo in Europa. Streame täglich auf Twitch ab ca. 08:45 +-30 Minuten. WAS STREAMST DU SO? Wir behandeln überwiegend das aktuelle Zeitgeschehen. Politische Themen, wissenschaftliche Entwicklungen, alles, was die Zukunft betrifft. WIESO STREAMST DU MIT EINEM HUT? Ursprünglich hatte ich mit der alten Webcam Probleme mit dem Greenscreen (zum Ausblenden des Hintergrundes) und brauchte eine Methode, damit meine Frisur nicht grün leuchtet. Persönlich fand ich den Strohhut am Idealsten und trage seitdem immer einen Strohhut im Stream. Unbeabsichtigt ist das tatsächlich zu einer Art Erkennungsmerkmal geworden. Praktisch! WO WOHNST DU? Es ist im Internet immer eine gute Idee, mit seinen persönlichen Daten vorsichtig umzugehen. Wieso? Klick mal hier, hier und hier drauf. Das sind nur drei Beispiele von dem Mist, den man als Streamer/Person im Internet als Risiko ausgesetzt ist. Nahezu jeder der Top 200 Streamer auf Twitch hat das selbst erlebt, viele kleinere Streamer leider auch. Es ist ein ziemlich krasses und chronisches Problem, was man als Zuschauer nicht wirklich zwangsläufig mitkriegt, weil viele Streamer (nachvollziehbarerweise!) nicht ansprechen wollen, da Aufmerksamkeit auf die Sache gerne zu Nachahmern führt. Das gibt es leider häufiger, als man mitbekommt. Auch im deutschsprachigen Bereich von Twitch. Daher gebe ich meistens sehr wenig Informationen über mich und das Land raus, in dem ich mich befinde und werde auch dort haufenweise Blödsinn und widersprüchliche Infos über meine private Situation herausgeben. Es ist nicht ideal. Nur es ist eben die Realität und gehört als Risiko dazu. Das ist meine Art, damit umzugehen. WIE HEISST DU? Bitte bleibe bei meinem Nickname “Dracon”. Ich bin von Natur aus sehr vorsichtig, was das Internet und private Daten angeht. Hier findest du aber einen Eintrag, wie ich laut ChatGPT heiße und was ich angeblich studiert haben soll. Finde ich super, so werde ich mich ab sofort einfach vorstellen. KANN MAN DIR WAS ZUSCHICKEN? Gar nicht. Nett gemeint, nur nein. STREAMST DU VOLLZEIT? IST DAS DEIN BERUF? Tatsächlich ja. Es schauen mittlerweile eine absurde Menge an Leuten jeden Tag zu, wie wir über aktuelles Geschehen reden. So wirkt es nach einem Level, bei dem ich zuverlässig streamen kann. Das mache ich solange, wie das eben gut geht. Falls es schiefgeht, gehe ich wieder in die IT zurück. Also danke an jeden, der regelmäßig morgens reinschaltet. Das Zusehen alleine hilft mir enorm aus. Falls ihr weitere Fragen habt, stellt die ruhig im Chat. Normalerweise gibt es keine dummen Fragen. HARDWARE EMPFEHLUNGEN Vorwort Kapitel 1: Mikrofone Kapitel 2: Audio Interface / Mischpulte Kapitel 3: Kompressor Kapitel 4: Headsets Kapitel 5: Kopfhörer Kapitel 6: Tastaturen Kapitel 7: Mäuse Kapitel 8: Bildschirme Kapitel 9: Grafikkarten Kapitel 10: Prozessoren Kapitel 11: Arbeitsspeicher Kapitel 12: Capture Cards Kapitel 13: Netzteile Kapitel 14: Festplatten / SSDs Kapitel 15: Mainboards Kapitel 16: CPU-Kühler Kapitel 17: Mein PC aktuell VORWORT Diese Liste wurde angelegt, da ich regelmäßig gefragt werde, welche Tastaturen, Mikrofone, Hardware ich generell empfehlen kann. . Generell basiert diese Liste auf meinen persönlichen Erfahrungen und eigenen Meinungen, was in der jeweiligen Kategorie gute Hardware für die meisten Leute ist. Alles ist Werbung , da ich mit Notebooksbilliger verpartnert bin. Falls es keinen Link gab oder das Produkt, was ich mag, dort nicht gibt, müsst ihr es selbst suchen. Tipps für gute neue Software? Dann klick hier Meine Quellenliste findest du hier Nach oben MIKROFONE Der wichtigste Gedanke, den du dir machen solltest, wenn du dir ein Mikrofon zulegen willst: Was willst du damit machen? Wenn du nur mit Leuten reden willst, ist ein Headset oder ein USB-Mikrofon absolut okay. Wenn du etwas aufnehmen/streamen willst und weißt, dass du es auf längere Sicht machen willst, hole dir direkt ein XLR-Mikrofon. Bei XLR-Mikrofonen ist es etwas komplizierter, ein Audiointerface oder Mischpult ist notwendig, um es am PC anzuschließen, dazu lohnt es sich bei einigen Mikrofonen, einen Mikrofonverstärker dazu anzuschließen. Die Liste dazu findet ihr hier. Für Discord: Unter 30 Euro: Behringer BA 85A Unter 100 Euro: Auna Mic-900B Ein Mikrofonständer oder Arm lohnt sich, damit es befestigt ist. Da empfiehlt sich so einer von Foxnovo als Beispiel Ganz ehrlich? DasBehringer BA 85A ist absurd günstig. Bei dem Preis würde man erwarten, dass sich das anhört wie im zweiten Weltkrieg. Bin positiv überrascht. Generell ist das Auna Mic-900B das Beste, was man für Discord und mit Freunden nutzen sollte in meinen Augen. Bessere Mikrofone sind nur für den Zweck Geldverschwendung. Fürs Streamen: Unter 200 Euro: Elgato Wave 3 Unter 500 Euro: SM7B Über 500 Euro, falls man Geld verbrennen will: Lewitt LCT1040 Ganz ehrlich, das Elgato Wave 3 mag nicht so “edel” und “prestigelastig” aussehen wie das SM7B oder Lewitt LCT1040, nur es geht voll klar. Die anderen beiden Mics, grade das SM7B, brauchen sehr viel Saft/zusätzliches Equipment, um das Beste rauszuholen. Man kann, grade bei Tontechnik, absurd viel Geld ausgeben und es hört sich nur minimal besser an für Leute mit ebenfalls sehr teuren Audioequipment. Mit dem Elgato Wave 3 fährst du, meiner Meinung nach, bereits ganz gut. AUDIO INTERFACES / MISCHPULT Um ein XLR-Mikrofon anzuschließen, brauchst du zwangsweise ein Mischpult oder Audiointerface, damit es von deinem PC erkannt werden kann. Bis 210 Euro (Audio Interface): Audient iD14 MKII Presonus Revelator io44 Bis 180 Euro (Mischpult): Yamaha AG06 Alesis MultiMix 8 Bis 500 Euro (Audio Interface): Steinberg UR28M Audient iD14 MKII Bis 500 Euro (Mischpult): Yamaha MG12 X U Presonus Revelator io24 Wenn du viel zu viel Geld hast als Content Creator ist auch das Rode Rodecaster Pro II eine verdammt gute Sache. Das empfiehlt sich aber auch nur, wenn du viel Geld rauswerfen willst. Durfte das Gerät selbst mal testen und wenn mein Gear kaputtgeht, werde ich das kaufen, bin sehr überzeugt davon. KOMPRESSOR Bei XLR-Mikrofonen nutzt man gerne einen Kompressor, der unter anderem dafür sorgen kann, dass deine Stimme um einen bestimmten Wert automatisch leiser geregelt wird, falls du sehr laut bist. Das sorgt für einen einheitlich lauten Sound und ist sehr empfehlenswert, wenn man streamt. Es gibt im Audiobereich generell Unmengen an Optionen. Für Streams/Podcasts bin ich allerdings ganz ehrlich, man wird wenige Optionen finden, die in einem bezahlbaren Bereich so überzeugen können wie der DBX 286s. Deshalb ist das hier auch die einzige Empfehlung, die ich gebe. Wenn man nach Audio-Hardware sucht, die z. B. spezifisch für Audio-Nachbearbeitung verwendet werden soll, wird man, mit Sicherheit, bessere Optionen finden. Allerdings muss man für den Zweck deutlich mehr Geld in die Hand nehmen und das lohnt sich für Streams und Podcasts nicht. Dran denken, ihr braucht nicht zwangsmäßig einen Hardware Kompressor. Ihr habt z. B. im Revelator io44 einen integrierten Kompressor in der Software. Das kann reichen. Beschäftigt euch mit eurer Hardware, ihr müsst das nur einmal einrichten, dann müsst ihr es für lange Zeit nicht mehr anrühren. HEADSETS Falls ihr eine bequeme Methode sucht, mit euren Freunden zu reden ohne großartig viel Geld für ein extra Mikrofon mit Arm und separaten Kopfhörer auszugeben, dann ist ein Headset eine gute Idee. Zum Thema Surround-Sound: Surround-Sound ist meiner Meinung nach komplett überbewertet und absolut nichts wert. Ein gutes Stereo Headset/Kopfhörer wird mit Surround-Sound Geräten im Bereich Tonqualität den Boden aufwischen. Für Gaming ist es den Aufpreis, den diese virtuelle Lösungen anbieten, meistens nicht wert. Auch nicht in Shootern. Die Headsets, die hier gelistet sind und Support für 7.1 haben, sind auch abseits davon in Sachen Preisleistung sehr gut, daher kann man sie sich trotzdem zulegen. Bis 100 Euro: EPOS H3 Kingston HyperX Cloud II Bis 200 Euro: SteelSeries Arctis 9X Plantronics Rig 800HS Ab 200 Euro: beyerdnamic MMX300 HyperX Cloud Alpha Wireless Nach oben KOPFHÖRER Es gibt verschiedene Arten an Kopfhörern, unter anderem gibt es (halb)offene und geschlossene ‘Over-Ear’ Kopfhörer. Bei offenen Kopfhörern kann die Umgebung den Sound hören, ist also nicht geeignet, wenn man die Kopfhörer im Zug tragen möchte. Die sollte man eher tragen, wenn man alleine im Zimmer ist. Der Sound von offenen Kopfhörern ist in meinen Augen oft besser, das ist allerdings sehr subjektiv. Bei geschlossenen Kopfhörern hörst du die Umgebung nicht und dich die Umgebung nicht. Also die bessere Option für Reisen. Bis 100 Euro: Plantronics BACKBEAT GO 810 (Kabellos) Sony MDR-7506 (Geschlossen) 1MORE Triple-driver (In-Ears, die nutze ich im Stream.) Bis 200 Euro: Sennheiser HD280Pro (Geschlossen) JBL LIVE 660BTNC (Kabellos) beyerdynamic DT 990 PRO (Offen) Ab 200 Euro: GRADO SR325x (Offen) Sony WH-1000XM5 (Kabellos) Sennheiser HD 660S (Offen) Nach oben #Tastaturen Die größten Unterschiede bei Tastaturen findet man für gewöhnlich in der Bauweise der Tasten. Was man häufig hört, sind Cherry MX Switches. Die verschiedenen Arten von Tasten sorgen dafür, wie laut das Tippen ist oder wie schnell man eine Taste auslöst. In meiner Erfahrung ist es den meisten Leuten wichtig, wie laut die Tastatur ist. Um es simpel zu halten, hier eine grobe Liste, wie ich bisher die verschiedenen Tasten / Switches kennengelernt habe: Hörbare Switches: blau, grün, weiß/grau, Razers Grün Leisere Switches: braun, silber, rot, Razers Orange, Romer G Linear / Tactile Bis 95 Euro: SteelSeries Apex 3 Corsair K55 (RGB) Bis 150 Euro: SteelSeries Apex 5 (hörbar) Logitech G910 Ab 150 Euro: Logitech G815 LIGHTSPEED Corsair K70 Nach oben MÄUSE Beim Thema Maus sollte man darauf achten, ob die Maus von der Größe her passt, da manche Mäuse sich bewusst an eher kleinere oder größere Hände richten. Dazu gibt es noch den Faktor, wie man die Maus hält. Es gibt drei grundlegende Arten, wie man die Maus benutzt. Den Palm-Grip, bei dem man die Hand komplett auf die Maus legt. Den Finger-Grip, bei dem man meistens nur mit den Fingern (welch Überraschung) die Maustasten berührt. Den Claw-Grip, bei dem man die Hand wie eine Klaue hält, sodass man senkrecht die Maustasten berührt. An sich ist fast jeder Grip bei jeder Maus möglich, wenn man sich daran gewöhnt, dennoch schreibe ich dazu, welche Art von Griff angeblich geeigneter ist. Bis 50 Euro: Logitech G203 (Fingertip, Claw) Corsair Harpoon RGB (Fingertip, Claw) Razer DeathAdder V2 (Palm) Ab 100 Euro: SteelSeries Aerox 5 (kabellos) (Palm, Claw, Fingertip falls ihr keine kleine Hände habt) Logitech G PRO (kabellos) (Claw, Palm) Nach oben BILDSCHIRME Bei Monitoren gibt es verschiedene Aspekte, die man beachten sollte. Eine Sache ist: Monitorpanel. Kurzfassung: TN, wenn es billiger sein soll und man überwiegend schnelle Spiele spielt. IPS, wenn man eine bessere Bildqualität haben will. (Gaming ist auch möglich.) VA, als Kompromiss zwischen den beiden oben genannten Optionen mit den besten Kontrastwerten. Außerdem der Hz-Wert: 144-Hz-Monitore haben in meinen Augen einen Vorteil, allerdings hängt das auch von der Art der Spiele ab. In Shootern und Action Adventures spürt man die höhere FPS Anzahl, wenn die eigene Grafikkarte das ermöglicht. Wenn ihr nur Point and Click Adventures, ein RTS spielt oder gar nicht zockt, ist das natürlich unwichtig und kann ignoriert werden. (Da sind 60 Hz absolut ausreichend.) Zweck des Monitors: Seid ihr jemand, der überwiegend schnelle Spiele zockt (TN); den Monitor eher für den professionellen Bereich nutzt und bessere Farbqualität braucht (Fotobearbeitung z. B.) (IPS) oder einen preislichen Kompromiss zwischen den beiden (VA)? Bis 280 Euro: Philips 24M1N3200VA AOC 24G2U5 Bis 500 Euro: Dell S3222DGM Gaming Monitor MSI Optix MAG274QRF-QD Ab 500 Euro: LG UltraGear 27GN950-B ASUS ROG Strix XG27UQR Nach oben GRAFIKKARTEN Es gibt effektiv nur zwei ernsthafte Firmen auf dem Markt: NVIDIA und AMD. Die Preise sollten sich eigentlich unmittelbar verringern, da durch ... Probleme weltweit die Nachfrage massiv eingestürzt ist und eher ein Überschuss an GPU vorhanden ist Also kann man endlich wieder mal ordentlich Grafikkarten empfehlen. Als Streamer sind NVIDIA-Geräte solide, da für Streams NVENC (Encoder auf der Grafikkarte) ein massives Upgrade ist. Tatsächlich hat AMD mittlerweile gut aufgeholt, also ist es kein Alleinstellungsmerkmal mehr von NVIDIA . Dennoch ist AMD, je nach Preis, der bessere Deal. Grade aktuell, obwohl die Preise abstürzen sollten, ist NVIDIA sehr stur mit absurd teuren Grafikkarten. Falls ihr es nicht unmittelbar (unter 3 Monaten Wartezeit realistisch) braucht, wartet bitte. Diese Preise für die 4000er Reihe ist lächerlich teuer, grade wo die Nachfrage so in den Keller crasht. Wichtig: Falls ihr AM5-CPU oder die 4000er GPU-Karten von Nvidia wählt, BITTE bedenkt, dass die sehr stromhungrig sind. Normalerweise bin ich kein Freund von unnötigen Überskalieren von Netzteilen bei nicht übertakteten Karten, nur 850 Watt ist, meiner Meinung nach, SEHR gut hier. Einsteiger: ZOTAC GAMING GeForce RTX 3050 Twin Edge OC MSI Radeon RX 6500 XT MECH 2X 4G OC Mittelklasse: ASUS Dual GeForce RTX 3060 Ti V2 OC LHR EVGA GeForce RTX 3070 FTW3 High End: MSI GeForce RTX 4080 16GB SUPRIM X GIGABYTE Radeon RX 7900 XT Gaming OC 20G Geldverbrennungsanlage: INNO3D GeForce RTX 4090 ICHILL X3 Intel hat tatsächlich auch GPUs. Die sind tatsächlich rausgekommen! Hier ist mein Feedback dazu: Ernsthaftes Feedback: Die Preisleistung wäre tatsächlich echt sehr interessant gegenüber einer 3060 z. B. , nur sind die Treiber so ein Desaster, dass man davon dringend abraten muss. Das lohnt sich nur, wenn ihr die für 50% Rabatt schießen könnt. Nach oben PROZESSOREN Wie schon bei Grafikkarten, ist auch der CPU-Bereich sehr überschaubar. Es gibt effektiv nur zwei Firmen auf dem Markt: INTEL und AMD. In meinen Augen ist der aktuelle Markt so aufgestellt: AMD bietet die, um Welten, bessere P/L-Lösung, Intel kann mehr Leistung liefern, wenn man viel Geld ausgeben will. Budgetlösung: AMD Ryzen 7 5700X Intel Core i5-12400 Das Mittelfeld: AMD Ryzen 5 7600X Intel Core i5-13600K High-End: AMD Ryzen 9 7900X CPU Alternativ AMD Ryzen 7 5800X3D Tatsächlich ist der 5800X3D ein erstaunlich guter Deal, falls man nicht dringend die neue Plattform braucht. Schlägt sich in Benchmarks verdammt gut, selbst gegen die neuste Generation. Intel Core i9-13900K Ich bin großer Fan von AMD-CPUs, da sie sehr häufig die bessere Preis-Leistungperformance haben. Intels CPU ist hier schneller, allerdings auch solide 200 Euro teurer, braucht weit mehr Strom, eine weit bessere Kühllösung. Bei der neusten Generation ist AMD tatsächlich auch gut teuer aufgrund der neuen AM5-Plattform. Hat ein gutes Angebot mit PCiE 5.0 und DDR5, nur muss man klar sagen, dass es für PCiE 5.0 noch gar keinen brauchbaren Nutzen gibt. Also muss man abwegen, ob die Zukunftssicherheit das Geld wert ist. Für mich war es das sehr deutlich. Nach oben ARBEITSSPEICHER (RAM) Den Arbeitsspeicher auszuwählen ist normalerweise eine der einfacheren Aufgaben, wenn man nicht am Übertakten ist. Der aktuelle Sweetspot für RAM beträgt 16 GB. Bis auf den Budgetbereich würde ich zwei Mal 8 GB als Set über 1 * 16 GB empfehlen, da die verlinkten CPUs Dual-Channel-CPUs sind. Bitte versucht nicht, verschiedenen RAM miteinander zu vermischen, das ist keine gute Idee, auch wenn es potentiell möglich ist. Dazu schaut dringend ins Handbuch für euer Mainboard, wenn ihr den RAM austauscht, meistens müsst ihr nicht den RAM nebeneinander einbauen, sondern z. B. in Slot 2 und 4 bzw. 1 und 3. Das Austauschen ist super einfach, das kann jeder von euch ohne große Recherche, nur solche Fehler passieren dennoch immer wieder. Wie schon bei CPUs und GPUs ist der Arbeitsspeicher-Markt relativ überschaubar, wie man an den verlinkten Firmennamen bemerken kann. Achtet darauf, welche DDR-Generation eure CPU braucht, bevor ihr was separat kauft Budgetlösung: G.Skill AEGIS 16GB 3000 MHz (DDR4) Crucial 8GB 2400 MHz (DDR4) Mittelfeld (Der Sweetspot für die meisten Leute): Kingston FURY Renegade RGB 32GB DDR4-3000 (ohne RGB) (DDR4) G.SKILL Trident Z Neo 16GB 3600 MHz (mit RGB) (DDR4) High-End (Für die, die jeden FPS wollen): Corsair Vengeance RGB PRO 32GB 3600 MHz (DDR5 mit RGB) Crucial Ballistix MAX 32GB 4000 MHz (DDR4 ohne RGB) Nach oben CAPTURE CARDS Capture Cards sind recht simpel. Effektiv gibt es für die meisten Leute im Consumerbereich zwei Marken, die immer wieder auftreten: AVermedia und Elgato. Persönlich sehe ich AVermedia als die bessere Wahl an, obwohl ich von Elgato viel anderes Equipment (Streamdeck / Greenscreen) sehr schätze. Die Elgato Capture Cards hatten bei mir immer Probleme ausgelöst, die ich bei Avermedia Karten nicht hatte. Allgemein sind interne Capture Cards ratsamer als externe Geräte, da bei externen Capture Cards die Problemquelle USB reinkommt, was potentiell viel mehr Kopfschmerzen erzeugen kann. Wenn ihr Platz im PC habt, bitte. Nutzt es. Spart euch die Kopfschmerzen. Externe Karten nur, falls ihr keinen Platz habt oder mobil seid. Da haben sie ihre Daseinsberechtigung. Außerdem erspare ich euch die Budget Kategorie hier. Spart euch auch diesen Krampf und holt euch gleich die besseren Geräte. Interne Capture Cards: AVerMedia Live Gamer 4K Elgato Game Capture 4K60 Pro MK.2 Externe Capture Cards: AVerMedia Live Gamer EXTREME 2 (LGX2) Elgato Game Capture HD60 S Was ist mit dem Camlink? In meinen Augen keine gute Investition. Spart euch das Geld und holt lieber eine richtige externe Capture Card, wenn ihr unterwegs seid oder keinen Platz im Gehäuse habt. Was ist mit Magewell? Und Datapath? Ich nutze persönlich Magewell Capture Cards, da diese Karten nicht von den üblichen Problemen nach Windows Updates betroffen sind (jedenfalls in meiner Erfahrung bislang nicht). ABER sie sind trotz ihrer zahlreichen Vorteile arg teurer, was ich wirklich nur Leuten empfehlen kann, die z. B. Vollzeitstreamer sind oder einen anderen Nischennutzen für solche Karten haben. Datapath ist sogar noch eine Spur extremer in dem Aspekt. Bedenkt das, falls ihr euch ernsthaft eine Magewell Karte zulegen wollt. Nach oben NETZTEILE Bei Netzteilen achtet man auf den Effizienzwert bzw. auf den 80-PLUS-Wert. Damit ist gemeint, dass ein 400 Watt Netzteil, das z. B. 80 PLUS als Wert hat, in Wahrheit 500 W zieht (also ein Effizienzwert von 80%). Diese 100 W Zusatz sind effektiv nichts als Abwärme, die verschwendet werden. Die 80 PLUS Werte, die existieren sind: 80 PLUS (80 %), 80 PLUS Bronze (82 %), 80 PLUS Silber (85 %), 80 PLUS Gold (87%), 80 PLUS Platinum (89 %), 80 PLUS Titanium (90 %) Von diesen Werten sieht man am häufigsten den Bronze- (für Budgetbuilds) und Goldwert (für High-End-Geräte). 850+ Watt Netzteile lohnen sich nur, falls ihr mehrere GPUs benutzt oder eure Hardware übertaktet. Falls das nicht der Fall ist, wirft man mit solchen Geräten nur sein Geld in einen See. Das Geld könnt ihr euch sparen. Grob gesagt reicht für einen Officerechner ohne separate GPU ein ~200 Watt Netzteil, Budgetbuilds mit Einsteiger-Grafikkarten 350 Watt und bei High-End Gaminghardware sollte man in Richtung 650 Watt planen. Bei 4000er NVIDIA-GPUs und AM5-CPUs (7000er Reihe von AMD bei CPUs) ist der Stromhunger hart, da sind 850 Watt eine gute Idee. Das gilt nur, wenn ihr eure Hardware nicht übertaktet. Die Firmen, die ordentliche Netzteile produzieren, sind Seasonic und be quiet! Das sind die Firmen, mit denen ich bislang die besten Erfahrungen gemacht habe. Corsair soll auch völlig in Ordnung sein. Standard (Für Budgetbuilds): Netzteil Be Quiet! Pure Power 11 500 Watt (80 Plus Gold) Corsair CX-M Series CX550M 2021 550 Watt (80 Plus Bronze) Der 400 Watt Bereich ist ziemlich gefährlich. Es gibt sehr viele Netzteile, die absolut nicht zu empfehlen sind. Darunter Netzteile von Xilence (Performance C), Zalman (GT/GS), Fractal Design (R2), Gamdias (so ziemlich alles), Silverstone (Strider Essential) , Bitfenix (BPA), Antec (Basiq), Diablotek (wortwörtlich alles), MS-Tech (alles), Raidmax (alles) Spart euch das Risiko, dass der PC explodiert und nutzt einen der Vorschläge hier. High-End (Für gute Gaming-PCs): be quiet! STRAIGHT POWER 11 850 Watt (80 Plus Gold) Corsair RM750x 850 Watt (80 Plus Gold) Nach oben FESTPLATTEN / SSDS SSDs lohnen sich. Selbst die langsamste SSD gibt dir einen massiven Boost gegenüber einer klassischen HDD Festplatte. Eine HDD-Festplatte lohnt sich nur, wenn man sehr viel Platz braucht (2000+ GB). Bei SSDs sind Größen ab 512 GB sinnvoll. Das liegt daran, dass SSDs mit geringerer Größe langsamer sind als die Pendants in Groß. Die beiden relevantesten Versionen von SSDs sind aktuell SATA und NVMe-SSDs. NVMe-SSDs sieht man oft im M.2-Format, während SATA-SSDs häufig im 2.5-Zoll-Format vorhanden sind. M.2 ist deutlich kompakter, braucht allerdings Support des Mainboards (achtet vor allem auf die Größe), während die 2.5-Zoll-SSDs absolut keine Kompatibilitätsprobleme haben. Andernfalls würde ich generell immer zu einer SSD raten, die Vorteile sind deutlich spürbar. Die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen NVMe und SATA-SSDs spürt man nur, wenn man sehr große Dateien verschiebt. Es gibt, davon abgesehen, nur minimale Unterschiede. Crucial ist mein fester Partner, daher sind alle Erwähnungen von Crucial Werbung. Deren RAM und SSDs nutze ich seit 10 Jahren, daher sollte das egal sein. Zur Aufklärung dennoch wichtig. Budget: Crucial P5 Plus (M2, SSD) Samsung 870 EVO (SSD, Sata) High-End: Samsung 990 PRO (SSD, NVMe, M.2) Solidigm P44 Pro (SSD,NVMe,M.2) Das Solidigm P44 Pro ist schneller als das Samsung, in der Realität nimmt sich das nicht so arg viel bei den Geschwindigkeiten, also schaut, was günstiger ist davon. Nach oben #Mainboards Bei Mainboards müsst ihr darauf achten, dass ihr den richtigen Sockel ausgewählt habt, der zu eurer CPU passt. Das sind für aktuelle CPUs AM4 (Für AMD Ryzen 5-5XXX) und LGA 1151v2 (für Intels-12XXX Prozessoren) Dazu gibt es bei Mainboards verschiedene Größen, die unterschiedlich viele Features mitbringen können und selbstverständlich für unterschiedlich große Gehäuse ausgelegt sind. Die Größen lauten (von Klein zu Groß): Mini-ITX, Micro-ITX, ATX, E-ATX Wenn ihr nicht übertaktet, müsst ihr nicht viel Geld für Mainboards ausgeben. Für AM4 (AMD bis 5XXX CPUs): Budget: Asrock X570S PG Riptide High End: Asus ROG Crosshair VIII Dark Hero Für AM5 (AMD ab 7XXX CPUs): Budget: AsRock B650 PG LIGHTNING High End: GigaByte X670E AORUS MASTER Ganz ehrlich, AM5 ... ist teuer. Ich weiß nicht mal, wieso man so teure Mainboards kaufen würde, ohne zu übertakten. Für 1700 (INTEL für 12XXX + 13XXX CPUs): Budget: Gigabyte Z690 GAMING X Budget: Gigabyte Z690 AORUS PRO Nach oben CPU-KÜHLER CPU-Kühler sind recht simpel. Es gibt grundlegend Luftkühlung, All-In-One Wasserkühlung und Custom-Wasserkühlung-Lösungen. Generell, wenn ihr nicht am Übertakten seid, braucht ihr AiO und Wasserkühlungen nicht. Luftkühlungen sind für den normalen Nutzer mehr als ausreichend und der Aufpreis von Wasserkühlungen ist absolut nicht notwendig. Aber: Wenn man sich eine Ryzen-CPU kaufen will, dann ist der beiliegende CPU-Kühler tatsächlich sehr solide. Im Gegensatz zu Intel-CPUs kriegt ihr mit den Wraith-Kühlern eine echt akzeptable Leistung. Das gilt natürlich nur, falls du nicht übertakten willst. Beachtet bei euren Gehäusen auch, dass die CPU-Kühler von der Höhe in das System reinpassen, grade der be quiet! Kühler ist da ein bekannter Problemfall. Luftkühler: Noctua NH-D15 (Seit langer Zeit einer der besten CPU-Kühler. Damit macht man wenig falsch.) be quiet! Dark Rock 4 Pro (Mit be quiet! fahre ich seit Jahren sehr gut. Der Dark Rock 4 Pro und NH-D15 nehmen sich nicht viel. Dieser hier sieht etwas besser aus, ist minimal leiser, dafür allerdings minimal schwächer von der Kühlleistung als der NH-D15. Kauft euch den, der zur aktuellen Zeit billiger ist, beide sind super.) AiO-Kühler: Thermaltake Floe RC360 Ultra (Wenn es unbedingt eine AiO-Wasserkühlung sein muss, dann ist die von Thermaltake akzeptabel, allerdings arg teuer. Beachtet außerdem, dass euer Gehäuse genug Platz hat, damit eine 360er reinpasst.) NZXT Kraken X73 (Die Krakengeräte sind schwierig. Gibt viele, die damit gar keine Probleme haben, allerdings habe ich im Umkreis einige Beschwerden gehört, dass dieses Gerät auch ausfallen kann. Eingeschränkte Empfehlung.) Auch abschließend muss ich nochmal betonen, bitte holt euch nur eine AiO, wenn es unbedingt sein muss. Sie sind (teilweise bis zu 200%+) teurer, leisten nur begrenzt mehr und sind nur begrenzt leiser. Bei Custom-Wasserkühlungen kann ich euch nicht beraten. Damit habe ich wenig Erfahrung und da braucht man mehr Vorwissen. Nach oben MEIN AKTUELLES SETUP: CPU: Ryzen 7 7950x Mainboard: AsRock X670E Taichi GPU: Gigabyte RTX 4090 Windforce Kopfhörerverstärker: Marantz HDDAC1 Monitor 1: Acer Predator XB281HK Monitor 2: Acer Predator XB271HU Arbeitsspeicher: G.SKILL Trident Z5 SSD: 1. WD Black SN850 2. Samsung 870 EVO Mic: Shure SM7B Audiointerface: RME Fireface UFX+ Preamp + Kompressor: Empirical Labs EL9 Mike-e Cam: Sony Alpha A7M3 Maus: Razer DeathAdder V2 Tastatur: Corsair K95 Capture Card: Magewell Pro Capture Dual HDMI Greenscreen: Elgato Greenscreen Lampen für Greenscreen: Elgato Keylights Lampen für mein Gesicht: Elgato Keylight Air Nach oben GUTE SOFTWARELÖSUNGEN Da ich z. B. nach VPN oder Passwort Managern gefragt werde, hier eine kleine Übersicht mit Software, die ich gut finde. (Unbezahlte Werbung logischerweise, außer ich markiere es spezifisch) Weiterlesen... -------------------------------------------------------------------------------- published with write.as