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DRACON

Eine Sammlung an Informationen von Dracon



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Vorwort

Extrablatt 1: Das Drama um die Heizung

Extrablatt 2: Die eFuel Debatte

Kapitel 1: Deutschland

Kapitel 2: Photovoltaik

Kapitel 3: Windenergie

Kapitel 4: Kernkraft

Kapitel 5: Kernfusion

Kapitel 6: Biomasse

Kapitel 7: Wasserkraft

Kapitel 8: Geothermie

[Kommt hoffentlich Ende Juli] Kapitel 9: Wasserstoff

Kapitel 10: E-Autos




VORWORT

Diese Liste wurde angelegt, damit es eine zentrale Quellenliste für viele der
häufigsten Fragen zu erneuerbaren Energien gibt, ähnlich zu meiner Hardware und
Softwareliste.

Extrablatt Kapitel sollen verhältnismäßig aktuelle Themen behandeln, die im
politischen oder medialen Diskurs aufkommen wie u. A. die Heizungsreform bzw.
die Reform des Gebäudeenergiegesetzes. Die Angaben dort werden nach einer
willkürlichen Zahl zu einem normalen Kapitel umgewandelt.

Vom Layout werden die Links so aussehen:

Link über wichtige Themen



Seit einer Weile kann man Bilder, wie auch die Fragen, anklicken, um an die
Webseiten/Quellen ranzukommen. Falls das nicht klappt, gerne Bescheid geben.
Dazu gibts dann einen Kommentar zum Beispielbild zum Einordnen der
Informationen.

Falls weitere Fragen auftreten oder einer der Links nicht mehr funktioniert,
gerne beim Livestream vorbei schauen, der findet täglich zwischen ca. 08:45 – 13
Uhr statt. Dazu findest du mich bei: Instagram Twitter

Den neue schnellen Support findet man übrigens hier:

Es ist eher zu erwarten, dass ich regelmäßig Kapitel ergänzen werde, je nach
Fragen von euch und neuen Erkenntnissen.

Zum Anfang





1. Was ist überhaupt das Thema? 2. Muss meine Heizung ausgebaut werden und was
gibt es für Fristen? 3. Ist eine Wärmepumpe im Altbau nicht unbezahlbar? 4. War
da nicht was mit hohen CO2-Kosten für Gas und Ölheizungen? 5. Solle nicht ein
Kältemittel bei den Wärmepumpen verboten werden? Muss ich da was austauschen? 6.
Wie siehts mit Förderungen aus? 7. Hat man als Mieter einen Schutz? 8. Was
würdest du daran kritisieren und was ist dein Fazit?

Zum Anfang



Was ist überhaupt das Thema?

Aktuell ist die Heizungsreform im Gespräch. Darüber gibt es eine immense Menge
an Märchen und Mythen, die mit Gesetzesentwurf nichts zu tun haben. Das Gesetz
sei nicht technologieoffen, was sinngemäß bedeutet, dass nicht genug Optionen
verfügbar wären.



Wie man im Gesetzesentwurf sehen kann (das ist der von April 2023), waren mehr
als genug Optionen verfügbar. Wir reden von – Wärmenetzen , was Nah- wie
Fernwärmenetze beinhalten – Wir reden von Wärmepumpen, das beinhaltet
selbstredend auch Geothermie in Form von Sole-Wärmepumpen oder
Erdwärmekollektoren. Außerdem die sehr bekannten Luft-Wasser-Wärmepumpen, welche
in Deutschland ohnehin am häufigsten verbaut werden neben Luft-Luft-Wärmepumpen,
welche man als (Split-)Klimaanlagen auch kennt. – Wir reden von
Stromdirektheizungen, die recht selten (aufgrund absurder Betriebskosten) in
Deutschland sind, allerdings in Form von Infrarotheizungen, Heizstrahlern oder
auch einem Heizlüfter vorkommen. – Wir reden von Solarthermie, welche weiterhin
eine potentiell spannende Option sein kann. – Wir reden von Hybridheizungen, mit
denen man relativ simpel selbst bestehende Heizungssysteme per Kaskade
unterstützen kann. – Wir reden von Anlagen, die mit grünen/blauen Wasserstoff
oder Derivaten davon (... die Mär des eHeizöls) betrieben werden können. – Wir
reden weiterhin auch von Biomasseheizungen, also Biogas oder auch, so sehr
dieser Mythos aufrechterhalten wird, Holzheizungen. Ob Pellets, wie
Scheitelholz. Die waren nie vorboten.

Also sofern man nicht mit warmen Atommüll oder der heißen Luft einiger
Populisten heizen wollte, sind nahezu alle technologischen Möglichkeiten, die
überhaupt auf der Welt existieren, Teil des Entwurfes. Das ist auch nicht erst
im Aprilentwurf oder im geleakten Entwurf vom März der Fall, nein.



Wie man hier sehen kann, war das sogar im Juli 2022 schon längst bekannt. Die
Märchen, dass Holzheizungen verboten werden, die Politiker wie Aiwanger oder
auch die CDU liebend gerne wiederholt haben, war immer absurder Schwachsinn. Es
ist immer ratsam, die genauen Vorgaben zu überprüfen und diese sprechen eine
sehr deutliche Sprache.

Zum Anfang

Muss meine Heizung ausgebaut werden und was gibt es für Fristen?

Nein zum Ausbau Es gibt selbstredend keine Pflicht zum Ausbau. Das war ebenfalls
bei dieser Reform auch gar nicht der Fall. Auch ab dem 1.1.2024 kann mit dem
neuen Entwurf von Ende Juni (der aktuellste Entwurf) für fünf Jahre eine andere
Heizungsanlage die alte ersetzen.



Im Aprilentwurf nannte man das noch den Fall der Heizungshavarie (–> Havarie =
Heizung kann nicht mehr repariert werden und ist vollständig kaputt), im
Junientwurf wurde das weiter entschärft. Also selbst falls deine Heizung kaputt
geht, ist das für fünf Jahre komplett irrelevant. Das waren vorher drei Jahre
und wäre ebenfalls mehr als entspannt für die absolute Mehrzahl der Hausbesitzer
gewesen. Die Panikmache im allgemeinen Diskurs war völlig überzogen und sollte
mit diesem Entwurf vorbei sein.

Es gab vorher im 2020 Gesetz des GEG eine Regel, dass Anlagen mit einem Alter
über 30 Jahren nicht mehr betrieben werden sollen. Das hat mit dieser Reform
allerdings nichts zu tun.

Jetzt beginnt allerdings der wirkliche Spaß mit den Fristen

Mit der neusten Änderung vom 30.06.2023 gibt es mehr Ausnahmen. Grundsätzlich
können Besitzer von Gebäuden, die in einem Gemeindegebiet mit mehr als 100.000
Einwohner gemeldet sind bis zum 30.06.2026 Heizungsanlagen bauen, wie man lustig
ist. Bei Gebäuden im Einzugsgebiet von Gemeindegebieten mit weniger als 100.000
Einwohner gilt die Frist bis zum 30.06.2028.



Falls man in diesen Gebieten eine Öl- bzw. Gasheizung einbaut ab dem 01.01.2024
bzw. vor Ende Juni 2026 für mehr als 100.000 oder Ende Juni 2028, dann muss ab
dem 01.01.2029 mindestens 15%, 2035 30% und 2040 mindestens 60% der Wärme aus
Biomasse oder grünen/blauen Wasserstoff besorgen. Das ist in jedem Fall eine
sehr dämliche Entscheidung und ich bitte dringend darum, unter keinen Umständen
im Bestand darauf zurückzugreifen. Biogas, wie Wasserstoff, sind grundsätzlich
nicht sonderlich günstig. Wasserstoff insbesondere ist ein Märchen der FDP fürs
private Heizen. Heizungen sind nicht für diese Mengen an Wasserstoff ausgelegt,
noch ergibt das wirtschaftlich Sinn für überhaupt irgendjemanden. Es gibt
Brennstoffzellenheizungen, nur diese bewegen sich in der Preisklasse eine
Wärmepumpe mit Bohrung für Erdwärme. Da lohnt sich die Wärmepumpe in jedem
Szenario mehr.



Dazu gibt es die Option bis zum Anschluss an ein Wasserstoffnetz, welches
bestimmt gebaut wird bei einem so unwirtschaftlichen Sektor, die Gelegenheit,
eine Erdgas Heizung einzubauen, welche umrüstbar für 100% Wasserstoff sei. Es
gibt bisher nur Pilotprojekte Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie man auf die
absurde Idee kommen kann, dass Wasserstoff für das private Heizen eine gute Idee
sei. Es ist hier sogar extremer als bei der eFuel vs. E-Auto vs.
Brennstoffzellenauto Situation, wo ich bereits hier durch eine Studie gezeigt
habe, dass es einen recht eindeutigen Sieger gibt.



Bei Wasserstoff vs. Wärmepumpe gab es eine Studienreihe des Norddeutschen
Reallabors “Potentiale, Grenzen und Prioritäten. Grüner Wasserstoff für die
Energiewende. Teil 2: Der Gebäudesektor (2023)” Hier wurde festgestellt, “(...)
dass der direkte Einsatz von erneuerbaren Strom in einer Wärmepumpe einen 5- bis
6-mal höheren Wirkungsgrad aufweist.” Das ergibt ja auch Sinn, wenn eine
Wärmepumpe aus 1 kWh Strom ca. 3-4 kWh Wärme (aus der Umgebung)
erhalten/umwandeln kann. Für Wasserstoff wird immens viel Energie benötigt,
welche dann natürlich deutlich größere Verluste hat im direkten Vergleich. Bei
den geplanten Ausbauzielen der Energiewende der nächsten Jahre halte ich es für
weitaus plausibler auf einen fallenden Strompreis zu setzen als auf den
Wunschtraum von Wasserstoff in Sektoren, in denen er wenig bis nichts zu suchen
hat.

Zum Anfang

Ist eine Wärmepumpe im Altbau nicht unbezahlbar?



Wie man in dieser Visualisierung nehmen kann aus einer Studie des Jahres 2023,
die auch in Medienberichten ironischerweise benutzt wurde, um zu sagen, dass die
Hälfte aller Gebäude nicht für Wärmepumpen geeignet seien, sind die Kosten von
Gas und Wärmepumpen gar nicht so weit voneinander entfernt, selbst bei fast gar
nicht modernisierten Gebäuden. Bei Einfamilienhäuser wäre eine Wärmepumpe bis
Energieeffienzklasse von F von den Betriebskosten ebenbürtig, bei
Mehrfamilienhäuser bis G. Der Durchschnitt des Wohngebäudebestandes wird laut
der Energieausweise bei E gesehen, daher ist das immer spannend, dass mutmaßlich
kaum einer von einer Wärmepumpe im Altbau profiteren würde. Das kann mit den
verfügbaren Daten einfach nicht richtig sein. Zeigt ja sogar die Studie, die
hier verlinkt ist und ironischerweise eher Lobbyarbeit fürs Dämmen (siehe den
Verband, der diese in Auftrag gegeben hat) betreiben sollte.

Damit ein Vergleich vorhanden ist, was diese ganzen Energieeffizenzklassen
überhaupt bedeuten, hier ein Vergleich der Verbraucherzentrale.



Also man sieht, wenn das Einfamilienhaus quasi kaum bis gar nicht modernisiert
wurde, selbst dann ist eine Wärmepumpe noch durchaus eine Option.



Hier seht ihr den aktuellen Gebäudebestand in Deutschland aus dem
Bauforschungsbericht Nr. 82. Das informiert euch auch insofern, dass ihr dann
einordnen könnt, wo eure Mietwohnung oder euer Eigentum sich im Schnitt
befindet. Im Kontext mit der Studie weiter oben verlinkt der FIW-München kann
man recht eindeutig klarstellen, dass Wärmepumpen sich für die absolute Mehrheit
aller Immobilien in Deutschland eignen auch im Bestand. Selbstverständlich ist
(Teil)Sanierung wichtig und sollte auch nicht unterschätzt/ignoriert werden, nur
ist die Situation nicht so hoffnungslos. Deutschland hat einen recht hohen
Standard im europäischen Vergleich und auch der Bestand ist sehr gut.

Es spricht rein gar nichts dagegen, z. B. zuerst einen Teil eurer Sanierung
zuerst durchzuführen. Oder z. B. erst eine Photovoltaikanlage (mit Speicher) zu
besorgen. Eigentum verpflichtet. Das sagt sogar unser Grundgesetz. Diese Dinge
Schritt für Schritt zu planen, ist so oder so eine gute Idee. Falls der
Eigentümer schon im Rentenalter ist und zusätzlich einfach keinerlei Rücklagen
haben sollte, sind diese ohnehin von den Auflagen der GEG-Reform ausgenommen,
falls eine unbillige Härte vorliegt bezüglich der Investitionen zu den
Möglichkeiten (Seite 81 der Änderungsanträge)

Willkürliche Beispiele für Sanierungsschritte über viele Jahre, die man
vornehmen könnte als Eigentümer. Bitte erstellt einen Sanierungsplan und nehmt
euch die Zeit, falls das Gebäude älter ist. Überprüfung der Dachdämmung. Da kann
durch fehlende Dämmung einiges an Heizwärme verloren gehen. Davon profitiert man
mit jeder Heizung, wenn weniger Energie verloren geht. Oberste Geschossdecke
isolieren. Hier gibt es ohnehin seit dem GEG 2021 Pflichten zur Dämmung (U-Wert
von 0,24 W je m²k). Kellerdecke dämmen. Auch hier sollte der U-Wert bei maximal
0,30 W je m²K liegen seit GEG 2021. Falls nicht bereits geschehen und möglich,
sinnvoller Schritt. Es gibt selbstverständlich noch Schritte wie die Außenwände
besser zu isolieren, Fenster zu sanieren, nur grundsätzlich besprecht das am
besten mit einem Energieberater, ich kann unmöglich dein Haus kennen.

Zum Anfang

War da nicht was mit hohen CO2-Kosten?

Korrekt. Der CO2-Preis wird sich durch den europäischen Zertifikatehandel
verschärfen und erhöhen für den Verkehr- wie auch Gebäudesektor. Aus Habecks
Haus gab es unter anderem diese Tabelle bzw. Visualisierung für Erdgasheizungen.



Wie man hier sehen kann, wird der CO2-Preis ordentlich zulegen. Wenn man sich
anschaut, dass ein Neuvertrag für Gas bei 4,5 ct/kWh im Januar 2021 betrug laut
Verivox und 2032 der CO2-Preis alleine schon 3,6 ct/kWh beträgt, wird es kaum
wirtschaftlich sein, lange auf Gas- und Ölheizungen (welche ja noch schlimmere
CO2-Werte haben) zu setzen. Grade da ein Preisfall des Stroms zu erwarten ist,
da seit letztem Jahr die EEG-Umlage nicht mehr direkt vom Stromkunden bezahlt
wird und alleine dadurch 6 Cent an Abgaben wegfallen aus der Preisberechnung.

Kann nur deutlich betonen, erneut eine Gasheizung einzubauen, wenn man es nicht
zwangsläufig muss, ist eine sehr ungewöhnliche Entscheidung und wird mit den
Vorgaben bezüglich Biogas und Wasserstoff (siehe Frage 2 dieses Extrablattes)
Haushalte nahezu ruinieren. Bitte macht diesen Fehler nicht.

Zum Anfang Solle nicht ein Kältemittel bei den Wärmepumpen verboten werden? Muss
ich da was austauschen?

Das scheint seit kurzer Zeit der neue Unfug zu sein, der die Runde macht. Dieser
wird von nicht wenigen Leuten verbreitet wie z. B. Jörg Dittrich, Chef des
Zentralverbands des deutschen Handwerks.



Man sollte Sorgen erst nehmen, also suchen wir doch mal in den Unterlagen der EU
nach dieser Forderung, alte Wärmepumpen austauschen zu müssen. Bei der EU ist
alles einsehbar, also auch sämtliche Dokumente zu dieserF-Gas-Reform. Also kann
jeder solche Aussagen überprüfen. Nur lernt man in der politischen Realität sehr
schnell, wenn jeder Informationen überprüfen kann mit umfassenden Dokumenten,
Statements aller Interessensgruppen und Änderungsprotokollen ... dann liest das
anscheinend kaum jemand



Also in Anhang IV findet man ein Verbot von diversen Geräten wie Klimaanlagen,
anderen Wärmepumpen, Körperpflegeprodukte, wenn es um das Inverkehrbringen geht.

In solchen Gesetzestexten, egal ob EU oder Deutschland gibt es meist einen
Artikel für Begriffsbestimmungen, damit es häufig wenig Unklarheiten gibt, worum
es geht im Gesetz und was Worte bedeuten. Inverkehrbringen ist definiert in
Artikel 3 so “„Inverkehrbringen“ bezeichnet die entgeltliche oder unentgeltliche
erstmalige Lieferung oder Bereitstellung für Dritte in der Union, die
zollrechtliche Überlassung zum freien Verkehr in der Union und die
Eigenverwendung von erzeugten Stoffen oder hergestellten Erzeugnissen oder
Einrichtungen”. Also es geht um das erste Aufbauen bzw. erste Liefern.

Ihr müsst NICHT Wärmepumpen ersetzen, die ältere Kältemittel verwenden. Die
könnt ihr weiterhin reparieren, weiterhin verwenden, wie schon damals beim
FCKW-Verbot für Kühlschränke oder SF6-Verbot für Schallschutzfenster, welche
bereits vor langer Zeit durchgesetzt wurden. Oder denkt an das Glühbirnverbot in
der EU. Da sind auch nicht spontan Politiker durch die Häuser gelaufen und haben
mit Armbrüsten eure alten Glühbirne zerstört. Wie so oft ist das Panikmache.
Leute, die euch sowas erzählen wollen, sind bestensfalls uninformiert oder
betreiben bewusste Stimmungsmache ohne Tatsachen.

Man kann an der EU mehr als genug kritisieren, da muss man sich solche
Horrorstorys nicht sonst wo herziehen.

Außerdem gibt es bereits Wärmepumpen mit R290, Propan. Das verfügt über einen
GWP-Wert von 3. Das Bild oben zeigt euch, mit einem GWP-Wert von 3 seid ihr weit
unter den Grenzwerten, welche die EU setzt. Also müsst ihr nichts austauschen
und Alternativen sind bereits verfügbar, z. B. von Bosch , NIBE, Vaillant und
weiteren Anbietern. Das sollen auch keine Empfehlungen sein, dazu sehe ich
aktuell nicht informiert genug an, was die “beste” Wärmepumpe ist.

Zum Anfang Wie siehts mit Förderungen aus?

Für den Austausch der Gas- oder Ölheizung wird es eine Sockelförderung von 30%
geben. Dazu 30% für Menschen, die weniger als 40k zu versteuerndes Einkommen
haben im Jahr Zusätzlich bis 2028 nochmal 20% als Klima-Geschwindigkeitsbonus.
Nach 2028 fällt diese Förderung um 3% pro 2 Jahre. Ja, für Erdwärme (also Sole
oder Erdwärmekollektorlösungen) gibt es nochmal 5%

Die Maximalförderung ist 70% (also bis 2034 sollte das erreichbar sein, wenn man
die Prozentabfälle ab 2028 betrachtet.)

Wenn man sich noch an die Frage weiter oben mit den CO2-Kosten erinnert, bis
dahin ist in jedem Szenario eine Wärmepumpe lukrativer gegenüber Gasheizungen.

Zum Anfang Hat man als Mieter einen Schutz?



Auf Seite 89 der Änderungsanträge wird durchgegeben, dass der Vermieter die
monatliche Miete um maximal 0,50 Euro pro Quadratmeter erhöhen darf innerhalb
von sechs Jahren. Problem: Falls weitere Sanierungsschritte vorgenommen werden,
gilt diese Kappungsgrenze nicht und die üblichen 2-3 Euro pro Quadratmeter sind
drin. Also ist der Schutz nur ggf. vorhanden. Leider.

Zum Anfang Was würdest du daran kritisieren und was ist dein Fazit?

Die schrägste Änderung bleibt meiner Auffassung nach Seite 32. Wieso genau
fallen u. A. Ölheizungen unter die Ausnahmeregel, wenn es um Entscheidungen über
ein Wasserstoffnetz geht? Ich gehe persönlich nicht davon aus, dass viele Leute
Wasserstoffnetze nutzen werden mit einer Ölheizung. Selbst falls es jemals
eHeizöl in mehr als homöopathischer Dosis geben sollte, was sehr anzuzweifeln
ist, hat das keinen Zusammenhang oder wirtschaftlichen Sinn.

Auch der Wegfall des Schutz von Mietern, welchen man hier findet, stört mich
sehr. Das Risiko ist leider vorhanden, dass manche Vermieter aus Sturheit an
Gas- und Ölheizungen beihalten und dann die Mieter darunterleiden müssen und
nicht einmal irgendwelchen Schutz genießen vor absurden Kosten durch Nischen
Biomethan/Biogas oder gar unbezahlbaren Kosten durch Wasserstoff jeglicher
Farbe. Alles für den Preis der Technologieoffenheit, vermute ich mal. Das Unwort
des Jahres 2023 meiner Meinung nach.

Zusätzlich auf Seite 45 der Wegfall der Pufferspeicher und solarthermischen
Anlage für Biomasseanlagen ist ein Verbrechen aus meiner Sicht. Grade die
Reduzierung durch Staubemissionen, was bei Holzheizungen nachweislich ein sehr
unterschätztes Problem ist, bereitet mir Kopfschmerzen. Es erschließt sich mir
nicht, wieso man ausgerechnet bei einer der schädlichsten Formen des Heizens die
wenigen Vorgaben noch streicht.

Mein Fazit: Eine Schande. Im Gegensatz zum phänomenalen Solarpakt 1, welche vor
wenigen Tagen Mieterstrom stark unterstützt und einfacher macht und auch
Balkonsolar/Steckersolar massiv vereinfacht neben weiteren soliden
Entbürokratisierungen ist dieses Gesetz durch die ganzen Kompromisse recht
entkernt. Dazu verstehe ich diesen Technologieoffenheit Unsinn einfach nicht,
grade im Neubau.



Hier sieht man die letzten 10 Jahre im Wohnungsneubau. Mindestens hier wäre eine
deutlich strengere Grundlage sinnvoll gewesen.

Wie bei Frage 3 geklärt sind Wärmepumpen selbst im Bestand häufig lukrativer. Im
Neubau wirkt die Wärmepumpe nach einem absoluten logischen Schritt, da können
die alternativen Heizungstypen nicht günstiger werden grade im Bezug mit PV und
Speichern. Also ja, das Gesetz aus meiner Sicht eher eine Enttäuschung, welcher
zum politischen Machtkampf mit wenig Resultaten ausgenutzt wurde. Weder
Industrie, noch Ampelpartei, noch Opposition, nur demokratiefeindliche Parteien
konnten von diesem Kindergarten profitieren.

Extrablatt 2: Die eFuel Debatte





1. Was zum Geier sind eFuels überhaupt? 2. Warum sind eFuels überhaupt wichtig
für den Verkehr? 3. Wieviel Energie benötigt man für eFuels? 4. Können wir nicht
einfach das ganze eFuel in anderen Ländern mit viel Sonne und Wind produzieren?

Zum Anfang



1. Was zum Geier sind eFuels überhaupt?



eFuels sind grundsätzlich synthetische Kraftstoffe. Es gibt verschiedene
Verfahren und verschiedene Arten von eFuels, nur grundlegend bestehen
eFuels/synthetische Kraftstoffe in diesem Kontext aus grünen Wasserstoff,
welcher aus erneuerbaren Energien hergestellt wurde und CO2, welches vorher
durch Carbon Capture Utilization gesammelt wurde. Damit werden die chemische
Moleküle, die man im Benzin/Diesel findet, simpel gesagt, nachgebaut. Das kann
z. B. über die Fischer-Tropsch-Synthese oder das Methanol-to-Gasoline (MTG)
Verfahren geregelt werden.

Diese Verfahren sind allesamt sehr energieintensiv und noch selten, da es bisher
überwiegend nur kleinere Anlagen oder Pilotprojekte gibt, wie die Anlage in
Chile vom Bild am Anfang dieser Frage.

Anbieter wie Sunfire bewerben eFuels eher als Lösung für den globalen Schiff-
und Luftverkehr, weniger für das PKW oder LKW.



eFuels kamen in das Gespräch, da sich Bundesverkehrsminister Wissing in der EU
einsetzen wollte, dass man nach 2035 noch mit eFuel betreibbare Autos kaufen
kann, während die EU nur Zero-Emission-Vehicles im Verkauf sehen wollte. Das
beinhaltet Brennstoffzellen-Autos oder eAutos.

Die EU ist mit diesem Schritt auch nicht alleine, viele Regionen und Länder
haben Pläne dieser Richtung für den Leicht- und Schwerverkehr.



Die Übersicht zeigt, dass weder Deutschland, noch die EU alleine mit dem Schritt
ist.

Wissings Plan wirkt auch sinnfrei, wenn man bedenkt, dass bis 2035 ohnehin
nahezu alle Automobilhersteller gar keine Verbrenner mehr verkaufen wollen und
daher überhaupt kein Bedarf für eFuel vorhanden wäre im Neuwagensektor.

Geschweige denn, dass es auch nur ansatzweise genug Angebot geben würde, da alle
weltweit GEPLANTEN E-Fuel-Projekte nur 10% des DEUTSCHEN Bedarfs decken könnten.
Da geht es übrigens nicht einmal um den Bereich der PKW, sondern um Flug- und
Schiffverkehr mit zusätzlich Nutzung der Chemie.

Zum Anfang

2. Warum sind eFuels überhaupt wichtig für den Verkehr?





Wie man hier sehen kann, sind die Emissionen im Verkehr absolut gesehen
konstant, während die Gesamtemissionen sinken (u. A. durch den Energiesektor).
eFuels ist ein Thema im Diskurs einiger Menschen, da man diesen einfach in
bestehender Infrastruktur verwenden könnte und auch bereits vorhandene Fahrzeuge
(rechnerisch) weniger CO2-Emissionen ausstoßen würden. Dazu gab es vom ADAC eine
Untersuchung. Ironischerweise gab es beim Test bei einigen der Fahrzeuge erhöhte
Stickoxidwerte, dafür allerdings niedrigere CO2-Emissionen. Also haben eFuels
selbst von der Bilanz einige Schwierigkeiten, die man kaum ignorieren sollte.



Auch hier bei einer Analyse der Emissionen der gesamten Kette nach Antriebsart
vom T+E Deutschland gibt es ein recht erschlagendes Ergebnis ab 2030. Mir ist
unklar, wie man bei der erschlagenden Menge an Tatsachen sich noch für eFuels
einsetzen kann.

Auch beim Suchen nach Studien für die Perspektive für eFuels findet man wenig.
Es gab hier eine Metastudie zum Thema Wasserstoff als Alternative zum Heizen
oder auch für Mobilität Da liest man recht deutlich in den Details, dass eFuels
sinnvoller sei als Brennstoffzellen-Fahrzeuge, nur eben E-Autos (in der Studie
BEV) durch den einfacheren Aufbau und geringere Kosten die bessere Wahl sein
dürfte.

Daher sind eFuels aus meiner Sicht aus wirtschaftlicher und Emissionssicht eher
wenig ansprechend.

Zum Anfang

3. Wieviel Energie benötigt man für eFuels?



Auch wenn das Referenzwindrad mit 3 Megawatt Leistung gering angesetzt ist, man
rechnet heute eher mit 6-7,2 MWp, gibt es die Verhältnisse akkurat wieder.
Zusammengefasst, du brauchst mehr als fünf Mal, um die gleiche Menge an Autos
mit eFuels anzutreiben im direkten Vergleich zu eAutos. Aus meiner Sicht ergibt
es herzlich wenig Sinn, bei diesen Verhältnissen auf eFuels zu setzen.

Es ist richtig, davon auszugehen, dass durch mehr Forschung weniger Strom
benötigt werden könnte und sogar noch höhere Energiedichten erzielt werden
könnten, allerdings bleibt die Forschung bei eAutos auch nicht stehen.



Man sieht hier in einem Artikel von 2022, dass neue eAutos bzw.
Forschungprojekte immer weniger Strom pro 100 KM brauchen. Wie man sich
vorstellen kann, kann das zeitgleich bei gleicher Akkugröße die Reichweite
erhöhen und sogar die Ladegeschwindigkeit verbessern.

Daher unterliegen eFuels bei dieser Frage sehr stark.

Zum Anfang

4. Können wir nicht einfach das ganze eFuel in anderen Ländern mit viel Sonne
und Wind produzieren?



Hier seht ihr die Potentialkarte für Wind- und Solarenergie. Man erkennt hier
deutlich, dass es einige Gebiete auf der Erde gibt, in denen man mit der
gleichen Fläche weit mehr Strom erzeugen kann.

Dennoch muss man hier mehrere Punkte benennen. Man sieht bereits in der ersten
Frage, dass die weltweiten geplanten Projekte nicht mal ansatzweise den Bedarf
Deutschlands in wenigen Sektoren decken können.

Die Industrie scheint daran wenig interessiert zu sein. Denn die wenigen
Projekte, die bereits existieren, sind eher überschaubar. Automobilhersteller
setzen großteils eher auf E-Autos, nicht auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge oder
eFuels. Anbieter, welche eFuels produzieren, wie Sunfire, setzen ebenfalls auf
den 100% validen Bedarf im Flugverkehr oder in der Schifffahrt.

Das sind die Sektoren, in denen eFuels absolut eine Daseinsberechtigung haben.
Nicht im PKW/LKW-Sektor.

Das Haru Oni Projekt zeigt auch die Limitationen und deutlichen Probleme von
eFuels.

Kosten von 50 Euro pro Liter sind nicht sonderlich ansprechend. Wie im Artikel
natürlich gelistet wurde, sollen die Preise in der Zukunft auf 1 Euro pro Liter
fallen, was immer noch doppelt so teuer wie üblicher Benzin und Diesel ohne
Abgaben/Steuern/Gewinnmargen ist.

Am Ende bleibt diese eine Sache das K.O. Kriterium. Die Physik.

Selbst falls es günstiger werden sollte durch massive Forschung.



Der Wirkungsgrad Vorteil von E-Autos (77%) gegenüber eFuels (20% oder 16%) ist
nicht einholbar. Direkte Verwertung des Stroms im Vergleich zu vielen
Zwischenschritten und den grundsätzlich recht ineffizienten Verbrennermotoren,
bei denen mehr Energie durch Abwärme verloren geht als am Ende für den Transport
verwendet wird.

Selbstverständlich spreche ich mich nicht gegen Forschung an eFuels und auch
nicht gegen den Verkauf aus, das wäre absurd. Nur sollte man realistisch an die
Sachen rangehen und bei diesen Tatsachen einsehen, dass das Hirngespinste
einzelner Politiker sind. Nicht der Industrie.

Zum Anfang





1. Wie sieht die momentane Nettostromentwicklung seit 2002 aus? 2. Wo kann ich
herausfinden, wieviel Strom grade jetzt produziert wird? 3. Wie teuer ist es,
eine kWh Strom zu produzieren? 4. Wieviel Strom importiert bzw. exportiert
Deutschland? 5. Wie ist der Wirkungsgrad von Fahrzeugen / E-Autos /
Wasserstoffautos / E-Fuels?

Zum Anfang

Wie sieht die momentane Nettostromentwicklung seit 2002 aus?



Dieses Bild findet man auf Seite 15 und zeigt, wie viel bereits, trotz massiver
Ausbremsung seit 2012 von CDU/FDP, erreicht wurde und dass das Ziel nicht
unmöglich ist.



Das Bild ist pur für 2022 zur Übersicht. Seite 10 des Links. Wo kann ich
herausfinden, wieviel Strom grade jetzt produziert wird



Energy-Charts ist eine der mächtigsten Webseiten/Tools, welche man haben kann.
Auf der Webseite findet man Übersichten über mehrere Länder über nahezu jede
Angabe zur Energieversorgung, die man sich wünschen kann. Wie teuer ist es, eine
kWh Strom zu produzieren?

kosten Juni 2021”)

Die Gestehungskosten (Stromproduktionskosten) für verschiedene Energiequellen
von Juni 2021. Das ist meiner Meinung nach nach der Energiekrise 2022 nicht mehr
eine ideale Übersicht.



Der Bericht der IEA ist von Oktober 2022. Etwas aktueller und berücksichtigt
etwas besser die Preisentwicklungen seit Beginn der Vollinvasion Russlands in
die Ukraine. Zum Verständnis der Angaben der internationalen Energieagentur
hier: Capacity factor –> Kapazitätsfaktor bedeutet sehr vereinfacht, wieviele
Vollaststunden eine Energiequelle im Schnitt hat. Wie man am Bild erkennt, ist
das grade bei Wind und Solar sehr regional abhängig. Ein Jahr hat 8760 Stunden,
also bedeuten 90% Kapazitätsfaktor, dass die Energiequelle im Durchschnitt in
ca. 7884 Stunden die Nennleistung erbringen kann (unter Normalbedingungen).

LCOE – Levelized Cost of Electricity oder Energy –> Stromgestehungskosten
bedeutet recht simpel die Rechnung aus Kapitalkosten (Investitionen durch
Fremdkapital und Finanzierungskosten), den Betriebskosten und den
Brennstoffkosten über den geplanten Betriebszeitraum.

VALCOE – Value-adjusted levelised cost of electricity –> Stromgestehungskosten
(mit Systemkosten inkludiert sinngemäß) – Sehr ähnlich zu LCOE, nur soll der
VALCOE auch den Kapazitätsfaktor berücksichtigen und die Kosten, die mit
erneuerbaren Energien (z. B.) für Backup und co notwendig sind. Der Gedanke der
internationalen Energieagentur ist, dass man mit dem Wert besser die
verschiedenen Arten an Stromquellen vergleichen kann.

Wie man hier sieht, egal, ob nach LCOE/VALCOE, erneuerbare Energien sind jetzt,
wie auch in ca. 30 Jahren die deutlich günstigere Alternativen zu z. B.
Kernkraft. MWh in KWh umzurechnen ist recht simpel. Einfach den Wert USD/MWh
durch 1000 teilen, schon habt ihr die Dollarcent Kosten pro KWh.

Wieviel Strom importiert bzw. exportiert Deutschland?

Deutschland ist grundsätzlich eine Nettoexportnation, was bedeutet, dass mehr
Strom exportiert als importiert wird. Außerdem muss man daran denken, dass das
nichts Schlimmes ist, wenn Strom importiert wird. Das ist beabsichtigt und
völlig normal.



Wie man sieht, hat Deutschland grade im Winter einen gewaltigen Stromüberschuss.
Das lässt sich begründen, da Wind mehr Volllaststunden hat als Solar (da Wind
auch nachts gerne mal weht, hingegen Solar nachts eher weniger funktioniert)



Wenn euch Leute erzählen wollen, dass Deutschland ein Stromproblem und ohne
Kernkraft zerbricht, dann wird euch Quatsch erzählt. Seit Jahrzehnten ist
Deutschland eher am Exportieren als am Importieren.

Zur Erinnerung: 2022 hat sich die Menge an Strom aus Kernkraft halbiert und
Deutschland exportiert mehr Strom als 2020 oder 2021.



Deutschland bezieht einen Großteil des importierten Stroms aus Dänemark,
Norwegen, Schweden und begrenzt Polen/Niederlande. Also auch der übliche Spruch
“Deutschland holt sich dreckigen Strom aus Polen oder “teuren” Strom aus
Frankreich” ist, wenn man nüchtern die Fakten betrachtet, völliger Unsinn.



Mit dem Ausstieg aus der Kernkraft zum 15.04.2023 gab es die Sorge, ob
Deutschland dadurch zum Nettoimportland beim Thema Strom wird.



Stand: 02.07.2023 ist es natürlich etwas früh, das für das Jahr zu beurteilen.
Für das Jahr 2023 kann man dennoch sagen, dass Deutschland ein Exportplus von 1
TWh hat. Die produzierte Menge an Kernenergie für 2023 betrug insgesamt 6,7 TWh.
Das bedeutet, dass ohne Kernkraft für das gesamte Jahr Deutschland aktuell mehr
Strom importiert hätte als sie exportieren. Allerdings sollte man hier sehr
deutlich klarstellen, dass im Sommer historisch DE häufig mehr importiert als
exportiert, auch schon im Jahr 2021 mit 6 Kernkraftanlagen, denn drei davon
wurden erst Ende des Jahres abgeschaltet.



Die Situation schreit etwas nach der guten Frequenzillusion. Damit ist gemeint,
dass sobald du ein Phänomen oder ein Ereignis zum ersten Mal medial oder
grundsätzlich bemerkst, du nachfolgende ähnliche Ereignisse bewusster wahrnimmst
und dann den Eindruck hast, es würde häufiger auftreten.

Ein gutes Beispiel davon sind die Zugenggleisungen letztes Jahr. Diese finden
dort ungefähr DREI Mal pro Tag statt.

Nach der Zugkatastrophe in East Palastine in den USA konnte man in Social Media
häufig beobachten, dass Leute deutlich häufiger wahrnehmen, dass Züge in dem
Land absurd häufig entgleisen.

Auch wenn im allgemeinen Diskurs jede importierte KWh scheinbar zu minimaler
Panik oder Empörung sorgt, das ist nichts besonderes. Es ist nicht zwangsläufig
schlecht. Sollte Deutschland weit mehr in Akkuspeicher und Wasserstoffkraftwerke
investieren, um dann überschüssigen Strom zwischenzuspeichern? 100%. Nur das ist
ein längerer Weg dahin.



Auch die Aussage, dass Deutschland günstig Strom verkauft und teuer Strom
importiert, hält sich sehr stur im allgemeinen Diskurs.

Hier findet man die Daten dazu.

Auch das war die letzten Jahrzehnte nicht der Fall, dass Deutschland mehr Kosten
als Einnahmen hat im Außenhandel hat.



Auch das findet man gut dokumentiert.



WIE IST DER WIRKUNGSGRAD VON FAHRZEUGEN / E-AUTOS / WASSERSTOFFAUTOS / E-FUELS?



Bei der E-Auto vs. Wasserstoff / Brennstoffzellen Diskussion kommt der
Wirkungsgrad gerne ins Gespräch. Diesen findet man u. A. dort.

Da wird dann recht klar, wieso Wasserstoff geschweige denn E-Fuels eher eine
unsinnige Alternative sind.

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1. Hat Deutschland genug Platz für Photovoltaik, um 100% des Strombedarfes
abzudecken? 2. Wie lange halten Photovoltaikmodule heutzutage? 3. Falls die
Anlagen dann dennoch kaputt gehen, wie siehts aus mit Recycling? 4. Gibts einen
Mangel an Ressourcen für Photovoltaik? 5. Wie sieht es mit der Brandgefahr bei
Photovoltaik aus? 6. Braucht man mehr Strom zur Produktion von Photovoltaik als
sie produzieren? 7. Wie schnell kann Photovoltaik ausgebaut werden (weltweit)?
8. Ist Photovoltaik wirtschaftlich?

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HAT DEUTSCHLAND GENUG PLATZ FÜR PHOTOVOLTAIK, UM 100% DES STROMBEDARFES
ABZUDECKEN?



Zur Einordnung, laut Fraunhoferinstitut hat Deutschland genug Potential für
Agri-Photovoltaik (= Doppelnutzung Landwirtschaftlicher Flächen mit
Photovoltaik) 1700 GWp.

Deutschland produziert (2022) mit 67,4 GWp Kapazität insgesamt 57,6 TWh Strom

Wenn man also die 1700 GWp alleine als Potential Rechnung vereinfacht
hochrechnet, sieht man recht schnell, dass die bisherigen 490 TWh, die
Deutschland insgesamt benötigte im Jahr 2022, erreicht werden können. Damit
könnte man also bilanziell die Mengen an Power To Gas (/Wasserstoff), die Menge
an zusätzlichen Strom für 100% erneuerbare Mobilität (ca. 100-130 TWh) und auch
die zusätzliche Menge an Strom für Wärmepumpen (ca. 130-150 TWh für 100%
Wärmepumpen) abdecken. Leichter gesagt als getan, dennoch ist eine der
Kernbotschaften, dass man nicht genug erneuerbaren Strom erzeugen könnte in
Deutschland, offensichtlich Unfug.

Wieviel Potential es laut einer Greenpeace Studie noch zusätzlich gibt



Natürlich gibt es neben Landwirtschaft noch andere Flächen, die schon versiegelt
sind und in Frage kommen würden.

Man sollte es sehr schnell sehen können. Vom Potential hat Deutschland mehr als
genug Flächen, um den eigenen Energiebedarf zu decken, falls man das als Ziel
setzt und nein, man muss natürlich nicht 10% der Landesfläche vollkleistern mit
Photovoltaikanlagen.

Nicht mal ansatzweise.

Wie lange halten Photovoltaikmodule heutzutage?

Beispiel 1



Beispiel 2



Es sind selbstverständlich nur zwei Beispiele. Es gibt häufig Aussagen von
Leuten mit etwas veralteten Wissenstand, dass PV-Anlagen nur 20 Jahre halten
würden. Basierend an Beispielen wie hier ist das offensichtlich Quatsch. Die
Sorge, dass die Garantie nur so lang sei, weil die Firmen nach 30 Jahren pleite
gehen, deckt sich glücklicherweise nicht mit der Realität.



Diese Anlage produziert immer noch mit ~80% der Leistung Strom und das mit sehr
alter Technik und viel teuren Preisen.

Es ist zu erwarten, dass nicht wenige Photovoltaikanlagen potentiell ihre
Besitzer überleben werden. Falls die Anlagen dann dennoch kaputt gehen, wie
siehts aus mit Recycling?



Für das Recycling von PV gibt es seit 2010 ein herstellerübergreifendes System
(PV-Cycle), um genau das Problem so problemlos für uns Nutzer zu gestalten.

Damit ist es möglich, seine PV-Module kostenfrei zurückzunehmen.

Die EU hat dafür mit der WEEE-Richtlinie eine einheitliche Regel eingeführt,
damit das nicht nur in Deutschland so abläuft.

Im Recyclingprozess kann Aluminium und z. B. das Glas getrennt und
wiederverwertet werden.

Dazu gibt es bereits Projekte, die Solarzellen aus 100% recyceltem Silizium
erschaffen.



Die Forschung kommt gut voran und das Problem des Abfalls ist grade bei
Photovoltaik echt überschaubar. Man darf es natürlich nicht unterschätzen, nur
gibt es weder beim Material für die Anlagen, noch bei der Kreiswirtschaft ernste
Sorgen. Das ist gut für die Energiewende. Gibts einen Mangel an Ressourcen für
Photovoltaik?



Grundsätzlich sieht man, dass die Ressourcen, die man für Photovoltaik braucht,
überschaubar sind. (CdTe = Dünnschichtmodule | C-Si = Waferbasierende Module
vereinfacht ausgedrückt)

Von den Ressourcen ist effektiv Silber ein Problemfaktor, über den man
nachdenken muss. Glas, Aluminium, Polymers und natürlich Polysilizium gibt es in
sehr großen Mengen, da braucht man keinerlei Angst zu haben.

Zu Silber gibts bereits Projekte, um (alleine aus Kostengründen, da Silber 9-23%
des Modulpreises ausmacht bei der absurd kleinen Menge) Alternativen zu finden,
z. B. hier



Grundsätzlich kann man sagen, dass Photovoltaik von den Ressourcen her absolut
umsetzbar ist, selbst in der sehr ambitionierten Größenordnung. Man hört
häufiger, dass Ressource X oder Y nahe am Limit läuft und deshalb die
Kapazitäten für Photovoltaikanlagen irgendwann gedrosselt werden durch besagte
Flaschenhalse.



Wie man an dieser Visualisierung des IEA Photovoltaic Power Systems Programmes
sieht, gehen die jährlichen Zubauten weltweit exponentiell nach oben. Bisher
merkt diese Branche nicht viel vom Ressourcenmangel.



WIE SIEHT ES MIT DER BRANDGEFAHR BEI PHOTOVOLTAIK AUS?



Die Verbraucherzentrale in Schleswig-Holstein hat dazu ein recht deutliches
Fazit.

“Laut der umfangreichen Recherche des vom TÜV Rheinland, Fraunhofer ISE und
Bundeswirtschaftsministerium geförderten Leitfadens Brandrisiko haben etwa 0,016
Prozent der bis 2013 der in Deutschland verbauten Anlagen tatsächlich einen
Brand verursacht”

Also eher weniger.

Da muss man deutlich sagen, wenn bei ca. 1.3 Millionen Anlagen nicht mal 1000
Fälle auftreten, dann ist das Risiko nun wirklich absurd gering.



Generell besorgt zu sein ist vernünftig. Die beste Option ist hier ein
Feuerwehrschutzschalter, welcher selbst dieses geringe Risiko arg verringert.
Kostet nicht viel und sorgtd dafür, dass man der Feuerwehr immens hilft, falls
mal gelöscht werden muss. Falls ihr grundsätzlich Sorge vor Bränden bei
Akkuspeichern habt, achtet darauf, LFP-Akkus (Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator)
zu kaufen. Diese haben, alleine von der Zellchemie, ein deutlich vermindertes
Brandrisiko gegenüber klassischen Lithium-Ion Akkus (häufig NMC-Akkus).
Grundsätzlich ist auch bei NMC/Lithium-Ion Akku das Risiko nicht hoch, nur sind
LFP-Akkus nebenbei meist günstiger und haben deutlich mehr Langlebigkeit (mehr
Ladezyklen) und lohnen sich alleine aus wirtschaftlichen Aspekten mehr und man
hat “mehr” Sicherheit.



BRAUCHT MAN MEHR STROM ZUR PRODUKTION VON PHOTOVOLTAIK ALS SIE PRODUZIEREN?



Nein, der Mythos hält sich nur in wenigen Kreisen, nur die Energy Payback Time
(also wann sich das energetisch amortisiert hat) ist super niedrig.

In Deutschland geht man von knapp über einem Jahr aus. Das wird natürlich immer
weniger mit kommenden Modulen aufgrund von Effizienzsteigerungen. Die Module
halten 30-40 Jahre. Mir ist nicht bekannt, woher dieser absurde Mythos herkommt,
denn dieser war schon vor 15 Jahren inhaltlich nicht haltbar.



Wie man auf Seite 34 des Reports sieht, rechnen sich Photovoltaik-Module immer
schneller und erreichen Rekordwerte alle paar Jahre. Also kann man diesen Mythos
spielend als Unfug abstempeln.

LOHNT SICH PHOTOVOLTAIK NICHT NUR IM SÜDEN?



Dafür brauchen wir die Strahlungskarten in Deutschland.

In Australien z. B. hat man deutlich höhere Strahlungswerte (ca. 50-90% mehr
kWh/m²) aufs Jahr gemittelt, dass man effektiv mehr Leistung ( das ist arg
vereinfacht ohne Temperaturunterschied) pro qm² erhalten kann.

In Deutschland ist dieser Unterschied allerdings arg untergeordnet. Auch direkt
an der Küste in Norddeutschland lohnt sich das sehr. Wir reden hier vielleicht
von 10-15% Unterschied, das macht den Braten nicht fett.



Damit ihr mal sehen könnt, was für ein Unterschied das global in der Wahrheit
sein kann. Klickt hier für die phänomenale Übersicht bei Bloomberg.

Denn tatsächlich, je nach Region, ist Photovoltaik nicht nur gut, sondern ein
absurd großartiger Deal.



WIE SCHNELL KANN PHOTOVOLTAIK AUSGEBAUT WERDEN (WELTWEIT)?



Hier sieht man, wie die globalen PV-Kapazitäten die nächsten Jahre ausgebaut
werden. Ja, das sieht man richtig. Faktor 15 in fünf Jahren für die globalen
Lieferketten bei dem Thema. Das würde bedeuten, dass auch Länder wie USA oder
China deutlich schneller dekarbonisiert werden. Einer der Gründe, warum ich sehr
optimistisch beim Thema Energiewende bin und der Meinung bin, dass die
ambitionierten Ziele der Ampel-Regierung erfüllt werden können, wenn sie
politisch den Willen zeigen.



In Deutschland, Stand 02.07.2023, befindet sich der Solarausbau bei einem
phänomenalen Tempo. Wir reden hier von ca. 15% über dem geplanten Tempo.



Nur in Kombination sehr aktuellen News mache ich mir keine Sorgen bei
Photovoltaik. Die Nachfrage ist immens, größer als die Bundesnetzagentur und
Ampel-Regierung eingeplant hat. Glücklicherweise scheint das
Bundeswirtschaftsministerium erfolgreich daran zu arbeiten, bürokratische
Hinternisse der letzten 16 Jahre abzubauen. Solar ist eine Erfolgstory. Ganz
klar. Also stellen wir fest, die Nachfrage ist da. Der politische Wille ist da.
Die Lieferketten sind da.

Optimismus ist angebracht.

Das ist immens. Dazu gab es auch beim PVPS-Bericht der Internationalen Energie
Agentur eine schöne Übersicht der letzten 30 Jahre. Das sind kontinuierliche
aggressive Ausbauten der Kapazitäten.



Dadurch sieht man, dass es absolut machbar ist, da die gesamte Welt den Nutzen
und Reiz von erneuerbare Energien sieht und die Wirtschaftlichkeit klar belegt
ist. Es wird aggressiv ausgebaut, sodass auch Länder wie China und US ihren Teil
an der Energiewende beitragen. Spiegelt sich auch in der Leistung im Vergleich
US/Europa/China wieder.



Wir werden 2025 und 2030 sehen, wie aggressiv diese Branchen (Photovoltaik wie
Windenergie) gewachsen sind. Freue mich schon drauf.

IST PHOTOVOLTAIK WIRTSCHAFTLICH?



Für die, die es an der Börse verkaufen können, absolut. Man sieht es ja
deutlich, die Marktpreise übersteigen die Einspeisevergütungen. Um das genauer
zu demonstrieren, hier paar Beispiele:



Förderfrei bedeutet, dass effektiv 0 Cent / KWh vom Staat als Einspeisevergütung
bezuschusst wird und die Projekte sich selbst tragen über Marktpreise. Ähnlich
wie bei Offshore-Windparks finden sich solche Projekte immer häufiger in
Deutschland, auch wenn sie weiterhin nicht die Mehrheit ausmachen.

Im Gegensatz zum Kernkraftreaktor Hinkley Point C, welches ursprünglich 14
Milliarden Pfund kosten sollte und jetzt bei stabilen 40 Milliarden Kosten liegt
aufgrund zahlloser Schwierigkeiten, würde ich eher in Solar und Windparks
investieren. Geht schneller, sind weniger komplex und können sehr viel simpler
in eine Kreislaufwirtschaft gebracht werden.

Als Privatperson erklärt sich das nach diesem Kapitel recht von selbst.

Moderne Photovoltaikmodule erhalten teils 30-40 Jahre Leistungsgarantie, haben
eine maximal jährliche Degradation (Leistungsverlust recht einfach ausgedrückt)
von 0.20 bis 0,4%. Es wäre ein Wunder, wenn man ein Szenario findet, in welchem
sich das, grade bei aktuellen Preisen für sonstige Energie, nicht zwangsläufig
rechnen wird. Da das allerdings sehr stark von Angebot und Nachfrage abhängt und
jetzt (Stand: Juli 2023) die Nachfrage nach Solar absurd durch die Decke
geschossen ist kann ich da keine pauschale Beratung geben, wie lange es dauern
sollte.

Das Angebot hat sich seit Oktober 2022 massiv verbessert, das bedeutet, ihr
könnt teils deutlich günstiger und sehr viel zuverlässiger an Solar rankommen
und ebenfalls vom massiven Solarhype profitieren.

Ein guter Tipp ist das Video von Andreas Schmitz ist ein guter Ratgeber für
Grundlagen meiner Meinung nach. Halte es für persönlich sehr gelungen.

Zugefasst: Die Kosten für Photovoltaik sind arg gesunken in den letzten 13
Jahren



Ich freue mich auf die Zukunft der Energiewende.

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1. Hat Deutschland genug Platz für Windkraft, um 100% des Strombedarfes
abzudecken? 2. Wie siehts mit der Verteilung von Windkraftanlagen in Deutschland
aus? 3. Ist Bayern bei Erneuerbaren Energien nicht Platz 1? Sie haben immerhin
den größten Zubau ? 4. Sind Windkraftanlagen gefährlich für Vögel? 5. Wie sieht
es weltweit mit dem Potential für Windkraft aus? 6. Wie laut sind
Windkraftanlagen? 7. Wie siehts mit dem Recycling bei Windkraftanlagen aus? 8.
Warum dauert der Bau von Windparks so lange? 9. Sind Windkraftanlagen
wirtschaftlich? 10. Hat der Süden Deutschlands wirklich kaum Wind? 11. 2% der
Landesfläche soll ja für Wind reserviert werden, wie sieht es bisher in
Deutschland damit aus?

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KANN DEUTSCHLAND 100% DES EIGENEN STROMBEDARFES DURCH WINDENERGIE DECKEN?

Zu Beginn: Es ergibt nicht sehr viel Sinn, aus einer Quelle 100% des
Strombedarfes zu decken. Wind ist im Winter effektiver. Solar im Sommer. Dennoch
um diese Frage zu beantworten: Ja, Deutschland kann sehr einfach seinen
Strombedarf zu 100% aus Windenergie beziehen.

Zum Verständnis Beispiele vorab:

1: Windpark Owschlag



Das hier ist ein Windpark, der 2001 in Betrieb genommen wurde. Dieser verfügt
über 4 GE General Electric GE 1.5sl Windkraftanlagen.



Mein absolutes Lieblingsbeispiel. 50 Windkraftanlagen mit 0,6 MWp Leistung
werden durch 16 Stück mit 6,6 MWp (!) Leistung ersetzt. Das heißt vereinfacht,
mit einem Drittel der absoluten Anlagen wird sechs Mal soviel Windenergie
erzeugt/umgewandelt. Es gibt in Deutschland so unfassbar viele 22+ Jahre alte
Anlagen, die durch neuere ersetzt werden können. Mehr Geld für die Gemeinden,
weniger absolute Anlagen für sehr viel mehr Ertrag.

 1. Windpark Habscheid-Kesfeld



Im Windpark Habscheid-Kesfeld finden sich Windkraftanlagen mit 0,6 MWp und z. B.
welche mit 2 MWp.

Jetzt als Beispiel neuste Windkraftanlagen auf dem Land.



Wie man sehen kann, gibt es mit der V172-7.2 MW, der SG 7.0-170 und E-175 EP5
Anlagen mit 7,2 MWp, 7,0 MWp und 6 MWp.

Was dieses Kapitel erklären soll: In den letzten 20 Jahren hat sich bei
Windkraft immens viel getan.

Deutschland verfügte 2022 knapp über 28.000 Windkraftanlagen.





Man sieht, es gibt mindestens 15.387 Windkraftanlagen, die bereits über 20 Jahre
alt sind. Es gibt sehr häufig die Aussage, dass man noch zehntausende
vollständig neue Windkraftanlagen bauen muss, um den Strombedarf Deutschlands
decken zu können. Meine Gegenthese ist, dass man alleine mit Repowering (das
Abbauen alter Windkraftanlagen und Aufstellen neuer moderner Anlagen an
derselben Stelle) ohne Probleme die dreifache Menge (wenn nicht sogar deutlich
mehr) Menge an Strom erzeugen kann. Der Bedarf von 50-60% des Strombedarfes
Deutschlands durch Wind kann alleine durch Repowering alter Anlagen erreicht
werden.

Zusammengefasst: Durch Repowering könnte man deutlich mehr Strom erzeugen und
gleichzeitig weniger Windkraftanlagen an einer Stelle benötigen als es vor 20
Jahren der Fall war.

Oder genauer wenn laut dem Bundesverband WindEnergie 28.230 Anlagen mit
Gesamtleistung von 56.130 MWp an Land installiert sind, bedeutet das (sehr
vereinfacht), dass die durchschnittliche Kapazität eines Windrates ca. 1,98 MWp
wäre.

Eine Steigerung Faktor 3+ des erzeugten Stroms ist also durchschnittlich
möglich. Je nach Alter der Anlage nach Region ist deutlich mehr machbar.

Selbstverständlich gibt es je nach Region Deutschland unterschiedliche
Wind-Vollaststunden, deshalb ist die Menge an jährlich erzeugten Stroms
unterschiedlich.

Diese Fortschritte sieht man bei Offshore (Windparks im Ozean) noch extremer.



Der Offshore-Windpark Amrumbank West wurde Oktober 2015 vollständig ans Netz
angeschlossen.

Mit 80 Turbinen SWT-3,6-120 bzw. 3,6 MWp Windkraftanlagen für ca. 302 MW
installierte Leistung.



Der Offshore-Windpark Kaskasi wurde Ende 2022 vollständig ans Netz angeschlossen
werden.

Mit 38 Turbinen SG 8.0-167 DD Flex bzw. 8 MWp bis zu 9 MWp für ca. 342 MW
installierte Leistung (sogar mit den ersten vollständig recyclebaren
Rotorblättern!)

Das sind die Fortschritte in sieben Jahren. Auch hier sieht man, dass man mit
deutlich weniger Anlagen sogar deutlich mehr Leistung erreichen kann.

Dazu einen Ausblick, wohin die Reise aktuell geht.



Richtig, 15 MWp V236-15.0 MW oder 14 MWp-Anlagen SG 14-222 DD sind bereits auf
dem Weg. Das ist ein Motiv, welches sich durch die gesamte Energiewende zieht.

Im Gegensatz zu Kernkraft entwickelt sich Photovoltaik wie Wind sehr schnell
weiter, stürzen in den Kosten sehr schnell und benötigen nicht erst 9-12 Jahre
durchschnittlich für einen neuen Reaktor und Jahrzehnte Rückbau.

Das Ziel ist, aus meiner Sicht, absolut machbar, 100% Strom aus erneuerbaren
Energien zu erreichen. Man muss den Leuten nur zeigen, was sich alles getan und
was möglich ist.

Wie man also sieht, ist Aufklärung eins der wichtigsten Elemente. Wenn jeder
sieht, wie viel sich die letzten Jahre entwickelt hat und was u. A. mit
Repowering möglich ist, sollte das mit der Akzeptanz deutlich einfacher werden.



WIE SIEHTS MIT DER VERTEILUNG VON WINDKRAFTANLAGEN IN DEUTSCHLAND AUS?



Oben findet sich die Kapazitätsübersicht.

Unten findet sich die Anzahl der Windkraftanlagen nach Bundesland aus dem
Kooperationsausschuss 2022



Grundsätzlich sieht man sehr deutlich an den Bildern das berüchtigte
Nord-Süd-Gefälle (Nord mehr Windenergie/Süd mehr Sonnenenergie) in Aktion.



Das sind hier überwiegend absolute Werte. Denn ein wichtiger Faktor spielt noch
mit rein. Wieviele Einwohner hat ein Bundesland und grundsätzlich wie ist der
Energiebedarf des Gewerbes und der Industrie?



Das zeigt sich sehr deutlich im deutschen Strom-Atlas, in welchem die meisten
norddeutschen Bundesländer einen massiven Überschuss an Strom haben, welche
exportiert wird. Auch wenn ein Markus Söder scheinbar das alle paar Tage wieder
vergisst, um Menschen in die Irre zu führen, dass natürlich ein Bundesland wie
Schleswig-Holstein z. B., welches bilanziell bereits zu ca. 140 Prozent im Jahr
2021 gedeckt werden konnte, eben nicht so drastisch Solar/Windkraft ausbauen
kann, wie ein Nettoimportland wie Bayern und Baden-Württemberg. Deshalb gibt es,
meiner Auffassung nach zu Recht, Forderungen nach verschiedenen Strompreiszonen
in Deutschland. Es kann nicht sein, dass Bürger in Norddeutschland, die
vorbildliche Arbeit leisten, teure Preise haben als Bürger in Süddeutschland,
dessen Regierungen eben umfassenden Nachholbedarf haben.

Zur Visualisierung hier die Übersicht der Kraftwerksleistung in Deutschland.



Hier sieht man, manche Bundesländer haben einen deutlich weiteren Weg zur Bilanz
der 100% erneuerbaren Energien als andere. Es ist nicht unmöglich und
Erfolgsstorys wie der Rhein-Hunsrück-Kreis oder der Landkreis Paderborn
existieren.

Man muss es nur politisch wollen.



IST BAYERN BEI ERNEUERBAREN ENERGIEN NICHT PLATZ 1? SIE HABEN IMMERHIN DEN
GRÖSSTEN ZUBAU ?

Kontext vorab:

Bayern schlägt sich bei Solarenergie bzw. PV phänomenal, das ist grundsätzlich
absolut korrekt. Das Problem hier mit Photovoltaik ist die Erzeugung im Winter.

IM SOMMER IST PV PHÄNOMENAL. IM WINTER DAGEGEN WINDENERGIE.







Man kann hier recht deutlich erkennen, dass sich PV und Wind durchaus ideal
ergänzen im Jahresverlauf. Mit dem Kontext von Seite 33-35 erkennt man, warum
Bayerns Fokus auf Solarenergie so kurzsichtig ist. Solar ist wichtig. 100%.
Bayern macht da gute Arbeit, die Mangellage der letzten Jahre aufzuholen. Nur
braucht auch Bayern Windkraft. Selbst wenn euch von Biomasse, Wasserkraft und
Geothermie etwas erzählt wird. Diese drei Stromquellen sind in Deutschland kaum
der Rede wert. Biomasse beträgt deutschlandweit 8,5%, Wasserkraft 3,2% und
Geothermie 0,005% (ja, wirklich. 0,2 TWh von 490 TWh) der deutschen
Stromerzeugung. Man kann darüber streiten, diese auszubauen, nur ist das
Ausbaupotential, wie euch in den entsprechenden Kapiteln dieser Quellenliste
deutlich erklärt wird, leider nicht sehr hoch.



Auch hier vom Kooperationsausschusssieht man wieder, dass Bayern und auch
Baden-Württemberg bei Windenergie deutlich weniger ausbauen, als gesund für sie
wäre.

Der Ausbau muss nicht 1 zu 1 stattfinden (Solar und Wind haben unterschiedliche
Volllaststunden/Kapazitätsauslastungen), dennoch ist der Wert nicht nachhaltig
und muss geändert werden.

Also zusammengefasst: Bayern macht es sehr gut bei Photovoltaik, bei Windenergie
ist das aber ein massives Problem.

Wie man hier sieht, ist Bayerns (und auch BaWüs) Ausbau nach km² echt dürftig.



Auch Bayern braucht Strom im Winter. Wird also dringend Zeit aufzuholen.



SIND WINDKRAFTANLAGEN GEFÄHRLICH FÜR VÖGEL?



Natürlich darf man die Gefahr durch Windkraftanlagen nicht komplett von der Hand
weisen, nur ist das Verhältnis nun wirklich absurd.

Wir reden von 100.000 Opfern pro Jahr, während der Straßenverkehr bis zu 70 Mio
Opfer pro Jahr oder Glasscheiben von 100-115 Mio Opfer fordert.

Dazu gibt es, auch hier, Möglichkeiten der Risikoreduktion. u. A. kann das
schwarze Anmalen der Rotorblätter die Quote um potentiell 70% verringern.

Oder Kameras, die rechtzeitig große Vögel wie Adler erkennen. Glücklicherweise
ist auch hier die Forschung schon sehr weit und moderne Anlagen sind dort,
aufgrund besserer Sicherheitsstandards, einfach deutlich sicherer für Vögel.



WIE SIEHT ES WELTWEIT MIT DEM POTENTIAL FÜR WINDKRAFT AUS?



Wie schon bei Photovoltaik sieht man, es gibt immenses Potential für Windkraft.

Da die Windkraftanlagen immer leistungsfähiger werden, Onshore, wie Offshore,
werden immer weniger absolute Windkraftanlagen benötigt, um für Nationen 100%
erneuerbare Energien zu erreichen.

Denn aktuell findet man Auf Land z. B. 7.2 MWp-Anlagen als Rekordwert, während
man vor 20 Jahren noch mit z. B. 1.5-2 MWp Anlagen gearbeitet hat. In den
letzten Jahren hat sich soviel getan, dass man alleine mit Repowering (Alte
Windkraftanlagen durch neue ersetzen) ein Vielfaches an Strom erzeugen kann. Wie
schon weiter oben beim Beispiel des Repowering Projekts für den Windpark Elster
gibt es auch im Jahr 2023 Projekte, die zeigen, was möglich ist.



Mit der Hälfte der Anlagen die doppelte Menge an Strom zu erzeugen ist ein gutes
Zeichen. Wie man im Beitrag auch lesen kann, wirken die Entbürokratisierungen
von Habecks Ministerium bereits. “Wir sind höchst erfreut über die schnelle
Genehmigung bei diesem Projekt. Das komplette Verfahren hat keine sechs Monate
gedauert“ Es geht also in die richtige Richtung im Jahr 2023.



WIE LAUT SIND WINDKRAFTANLAGEN?



Grade moderne Anlagen sind deutlich leiser als ältere Anlagen und es ist eher
unwahrscheinlich, dass man die Lautstärke davon eher hört als von der Landstraße
oder von Regen.

Was ist mit Infraschall? Ist der gefährlich?



Die Diskussion hält sich wacker, aufgrund einer wissenschaftlichen Arbeit vom
BGR, welche sich erstmal stabil um Faktor 1000 verrechnet hat.

Grundsätzlich gibt es gar nicht wenige Studien, die versuchen einen kausalen
Zusammenhang zwischen Infraschall (von Windkraftanlagen) und gesundheitlichen
Einschränkungen zu finden.

Dennoch muss man eindeutig sagen, wenn man sich das Bild quer durch die letzten
Jahre anschaut wie z. B. hier , hier oder auch hier gibt es eher wenige
brauchbare Resultate, die von nachweisbaren Schäden sprechen.

Grade sobald man davon spricht, dass eine Anlage mehr als 200 Meter entfernt
ist, halte ich es an den Haaren herbeigezogen

Daher würde ich behaupten, mit der wissenschaftlichen Grundlage, die aktuell
existiert –> Nein, Windkraftanlagen haben keinen messbaren schädlichen Einfluss
auf Menschen. Außer, wenn Leute mal wieder behaupten, dass sie Schlafstörungen
wegen Anlagen haben, die noch gar nicht angeschaltet sind



WIE SIEHTS MIT DEM RECYCLING BEI WINDKRAFTANLAGEN AUS?



Grundsätzlich können ~85% der Anlagen bereits recycled werden. Das Problem, was
aktuell existiert, sind die Rotorblätter. Diese können in den meisten Fällen
nicht so einfach recycled werden. Allerdings gibt es hier von Simens Gamesa
bereits die ersten Rotorblätter für Onshore wie Offshore-Anlagen seit letztem
bzw. diesem Jahr.



Also ja, die Rotorblätter werden für bisherige Anlagen problematisch sein, nur
auch hier gibts eine Lösung.



Persönlich halte ich es für deutlich plausibler, dass für bestehende
Windkraftanlagen eine konsequente und umsetzbare Recyclinglösung gefunden wird
als für die Alternativen wie Kernkraft.



WARUM DAUERT DER BAU VON WINDPARKS SO LANGE?



Hier sieht man, wie absurd die Genehmigungsverfahren in Deutschland sind.

Der reine Bau eines Windparks dauert, an sich, für kleinere Parks 2 Monate, für
größere ca. 6 Monate.

Die Genehmigungen sind der wahre Problemfaktor.

Es ist auch recht unabhängig davon, ob Bundesländer bereits einen größeren
Anteil an Windenergie haben (Siehe Rheinland-Pfalz), die durchschnittliche Dauer
für Genehmigungsverfahren ist einfach nicht schönzureden.

Allerdings gibt es glücklicherweise auch hier Grund zum Optimismus



Die Notfallverordnung der EU von 2022 wurde erst dieses Jahr permanent
festgeschrieben. Diese haben unmittelbare Auswirkungen auf laufende Projekte, da
Genehmigungsverfahren für Netzausbauprojekte und Energiethemen drastisch
beschleunigt werden. Beispiel vom 05.04.2023 für ein Repowerprojekt. Dort
dauerte das Genehmigungsverfahren nicht mal sechs Monate, während es für den
Anbieter eher üblich war, mehrere Jahre zu warten. Man sieht also, das Problem
ist längst nicht gelöst, es geht allerdings voran. Das geht im allgemeinen
Diskurs gerne mal unter, nur es passiert immens viel aktuell.



SIND WINDKRAFTANLAGEN WIRTSCHAFTLICH?



Ja.

Wie schon beim Energiewende-Thema verlinkt, die Gestehungskosten von Windkraft
und Solarenergie sind so absurd niedrig und die Investitionskosten vorab
ebenfalls eher eine kleine Summe gegenüber Kernkraft oder Kohlekraftwerken, dass
grade jetzt Projektbesitzer der Anlage sich dumm und dämlich verdienen, selbst
wenn sie das nicht wollen.

Zusammengefasst: Windenergie ist eine super Idee, wie man im
Rhein-Hunsrück-Kreis sehen kann finanziell wie bilanziell.



Auch hier sieht man, wie drastisch die Kosten der Windenergie runtergehen. Im
Jahr 2022 war das natürlich etwas komplexer, da durch Lieferkettenprobleme und
Nachfrageexplosion die Preise eine etwas weitere Spanne erreichen als noch in
den Jahren davor, nur grundsätzlich sieht es weiter gut aus mit der
Preisentwicklung von Windkraft.

Nicht so aggressiv wie bei Photovoltaik, dennoch auch solide.



Das sieht man auch daran, dass mittlerweile Offshore Windparks ohne staatliche
Förderung möglich sind. Es gibt mittlerweile einige davon, ob jetzt Nordlicht 1
oder He Dreight als Beispiele benannt. Energieformen, die sich nach und nach
ohne staatliche Förderung betreiben lassen, wirken auf mich nach einer besseren
Idee als z. B. Kernkraft mit dem Desasterprojekt Hinkley Point C.



HAT DER SÜDEN DEUTSCHLANDS WIRKLICH KAUM WIND?



Im Diskurs hört man häufig, dass in Bayern nicht genug Wind vorhanden sei,
sodass Windparks dort keinen Sinn ergeben würden. Da werden dann auch gerne
Karten benutzt, wo die Windgeschwindigkeiten nur in 10 oder 50 Metern Höhe
gezeigt werden, als sei man noch im Jahr 1990.



Die meisten modernen Windkraftanlagen sind deutlich größer, da rechnet man eher
mit Nabenhöhe (Mittelwert der Rotorhöhe über dem Boden) 150-200 Meter, sodass
man selbstverständlich nicht als Referenz die 50 Meter Karte nehmen sollte,
sondern eher die 150 Meter Angabe.

Was allerdings korrekt ist, im Binnenland Deutschlands haben Windkraftanlagen
weniger Volllaststunden als in Küstennähe oder generell in Norddeutschland. Das
heißt aber nicht, dass es sich wirtschaftlich nicht massiv lohnen würde, auch im
Süden Windkraft auszubauen.

Trotzdem muss man klar betonen, dass der Grundsatz, dass im Norden der Wind
stärker weht und man bessere Erträge mit Windkraft hat, korrekt ist. Auch bei
200 Metern. Nur sollte die Lektion da nicht sein, dass man im Süden gar keine
Windkraftanlagen baut. Insbesondere beim energiehungrigen Süden muss es doch
klar sein, in Ermangelung von brauchbaren Netzausbau, dass natürlich auch
Windkraftausbau da notwendig ist.





2% DER LANDESFLÄCHE SOLL JA FÜR WIND RESERVIERT WERDEN, WIE SIEHT ES BISHER IN
DEUTSCHLAND DAMIT AUS?



Nicht missverstehen Keiner sagt, dass jeder Landkreis jetzt 2% der Fläche für
Windkraft freigeben muss. Es gibt die Landkreise, die in einem Bundesland mehr
Sinn ergeben als andere.

Allerdings ist diese Karte eine super Übersicht, um zu sehen, wie drastisch
unterschiedlich der Ausbau vorangeschritten ist: – Siehe Rheinland-Pfalz mit dem
Rhein-Hunsrück-Kreis. Einer meiner persönlichen Favoriten bei dem Thema, weil
die Region das mehr als vorbildlich gestaltet, obwohl sie im Binnenland sind.)

Ist für euch bestimmt auch spannend, eure Umgebung zu überprüfen.

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1. Wo findet man Informationen über Kernkraftwerke? 2. Wie teuer sind
Kernkraftwerke allgemein? 3. Wie lange dauert der Bau der Kernkraftwerke? 4.
Sind Kernkraftwerke gefährlich? 5. Was ist mit schnellen Brütern? 6. Was ist mit
Flüssigsalzreaktoren? 7. Was ist mit Thoriumreaktoren?

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WO FINDET MAN INFORMATIONEN ÜBER KERNKRAFTWERKE?



Mit Abstand die wichtigste Informationsquelle über Kernkraftwerke der
internationalen Atomenergieagentur – PRIS Dort findet man nahezu alle
Informationen über Kernkraftwerke weltweit der letzten 70 Jahre.



WIE TEUER SIND KERNKRAFTWERKE ALLGEMEIN?



Selbstverständlich sind die LCOE-Kosten nicht die einzigen Kosten bei
Energiequellen, dennoch sind selbst die Gestehungskosten kein sonderlich
positiver Faktor. Da es im Diskurs über Kernkraftwerke ständig wild gewürfelte
Zahlen gibt, wo spontan Rückbaukosten oder Kosten für den Aufbau oder Kosten für
die Lagerung rausgerechnet werden, nutze ich als Referenz die Lazard-Kosten in
Kombination mit den Investitionskosten für neue Kernkraftwerke, die weiter unten
folgen.



Darüber hinaus belegt der simple Fakt, dass 2021 zum ersten Mal mehr Strom aus
erneuerbaren Energien (Wind+Solar) erzeugt wurde, dass Kernkraft alleine
aufgrund der viel zu langen Bauzeit + Kosten eine untergeordnete Rolle spielen
wird. Kernkraft wird nie wieder Wind+Solar aufholen können.



WIE LANGE DAUERT DER BAU DER KERNKRAFTWERKE?

)

Grundsätzlich ist der Schnitt bei neuen Blöcken 6-9 Jahre, bei neuen
Kernkraftwerken 9-12 Jahren. Es gibt Ausreißer nach unten und nach oben, nur ihr
könnt bei NPP Status Changes die Jahre durchschauen und unter New connections to
the grid auf die einzelnen Kernkraftwerke draufklicken.

Verzögerungen sind bei Kernkraft leider Regel. Es gibt oft die Erzählungen, dass
Kernkraftanlagen in großer Stückzahl in 5 Jahren aufgebaut werden können. Dann
schaut man sich die Fakten an und ... seht selbst: )

Kernkraft ist absurd langsam. Neue Techniken/Forschung braucht Jahrzehnte, bis
sie angewendet werden kann. Dazu braucht es, wie bei Shidao Bay 1, erstmal einen
Testreaktor und dann einen kommerziellen Reaktor.

Das dauert Zeit. Viel Zeit.

Wirtschaftlichkeit und Transformationsresistenz sind meine K.O. Kriterien für
Kernkraft.

Basierend am World Nuclear Report 2022 befinden sich aktuell 53 Kernkraftwerke
im Bau und sollen zwischen 2022-2028 ans Netz gehen. Davon sind bereits 26
verzögert.



Sehe einfach nicht, wie das ausgerechnet mit Gen IV-Reaktoren, die ja noch
komplexer werden, geschweige SMR (Small Modular Reactoren = kleine
Kernkraftwerke), die noch absolut unerprobt sind, ansatzweise besser werden
sollte. Grade da die modularen kleinen Reaktor ebenfalls wirtschaftliche
Probleme andeuten, wie einer der ersten SMR-Reaktoren in den USA zeigt

Referenzen für Verzögerungen

Nummer 1

Ich fasse es übrigens nicht, wie ich seit 2 Jahren diese Notizen führe und JEDES
MAL beim Bearbeiten SCHON WIEDER einen neuen Link für Hinkley Point C hinzufügen
kann. Dieses Projekt ist ein absoluter Totalschaden, wie ich ihn noch nie
gesehen habe. Das Ding soll erst 2026 fertig werden.

Nummer 2

Nummer 3

Ist nicht nur ein Problem in Europa, sondern grundsätzlich überall ein Problem.



SIND KERNKRAFTWERKE GEFÄHRLICH?



Ja. Kernkraftwerke haben Risiken. Ja, es gab Unfälle. Persönlich bin ich dennoch
nicht überzeugt, dass das Risiko der Unfälle höher ist als der Schaden von
Kohlekraftwerken und auch begrenzt Gaskraftwerke. Sehe bei Kernkraft einfach oft
nicht das gigantische Sicherheitsrisiko, was andere sehen. Du kannst da liebend
gern anderer Meinung sein, wenigstens bei der Wirtschaftlichkeit finden wir
einen Konsens, oder?

Lieber zuerst aus der Kohle raus mit Atomkraft und dann aus der Atomkraft raus
wäre mein persönlicher Favorit. Für Deutschland ist der Zug abgefahren, da ist
der Atomausstieg durch und ich bin nicht der Meinung, dass man das jetzt noch
länger rauszögern sollte, da so die Anbieter nur wieder erneut Milliarden an
Schadensersatz verlangen wird und das Geld kann man in Erneuerbaren Energien
gebrauchen.

Rest der Welt? Kommt drauf an. Kann sinnvoll sein, drin zu bleiben je nach
Potential von Wind/Solar. Kernkraft ist absurd unwirtschaftlich heutzutage und
das sollte doch schon ausreichen, um dagegen zu sein. Das wird sich in den
nächsten acht Jahren kaum ändern, dafür braucht man für den Bau dieser Anlagen
einfach viel zu lange. Mir ist auch klar, dass OurWorldInData grundsätzlich
skeptisch betrachtet werden und auch die gemeldeten Todesfälle super schwierig
sind, da bei den bisher drei größten Katastrophen, Fukushima, Tschernobyl und
dem Kyshtym-Desaster eine absurde Spanne zu den Todesfällen gibt.

Grade da auch Todesfälle vom Abbau von Uran nicht ordentlich gesammelt werden.
Es ist definitiv keine einfache Aufschlüsselung. Nur trotz der (durchaus
plausiblen und korrekten) Skepsis bleibe ich bei meiner Position. Kernkraft ist
keine gute Idee aufgrund der fehlenden Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu
erneuerbare Energien und der viel zu langsamen Geschwindigkeit.



WAS IST MIT SCHNELLEN BRÜTERN?



So, jetzt geht es um Zukunftsmusik mit gleichzeitig uralten Herangehensweisen.

Schnelle Brüter (Fast Breeder) sind an sich nichts Neues. Die gabs vor
Jahrzehnten schon ab und an. In Deutschland z. B. die KNK II in
Baden-Württemberg Der Gedanke war, dass man durch das Prinzip des Brütens “mehr
Brennstoff” erhalten kann als man effektiv verbrennt.

Das hört sich phänomenal an, nur wie wir alle wissen, gibt es nahezu immer einen
Haken.

Fast alle Brüterprojekte waren gut 30-50% teurer als die Alternativen. Fast alle
Brüterprojekte hatten Probleme mit Stabilität und Bauzeiten: – In Indien wird
seit 2004 an einem Prototype Fast Breeder Reactor gebaut, er sollte 2020, 2021
und Oktober 2022 fertig werden. Spoiler: Ist er nicht. Auch beim dritten Update
2023 nicht.) – In Japan gab es das Monju Desaster, bei dem gleich in zwei
Anläufen nach unter einem halben Jahr die Anlage abgeschaltet werden musste
wegen eines Natrium Lecks. Man stelle fest, Natrium war die letzten Jahrzehnte
leider nicht sonderlich stabil.

Deshalb hatte sich das System der Brüter bisher noch nicht durchgesetzt, auch
wenn es definitiv viel Interesse gibt.



WAS IST MIT FLÜSSIGSALZREAKTOREN, DIE KANN MAN DOCH MIT DEM SALZ VON GAMERN
BETREIBEN?



Oft wird Flüssigsalz mit Thorium gleichgesetzt, weil es verschiedene Designs
gibt, die wie Synonyme verwendet werden, ich beziehe mich hier auf
Non-Thoriumlösungen. Ich werde hier gar nicht erst so tun, als wäre es die Zeit
wert. Es hat theoretisch Vorteile, nur ...

Flüssigsalzreaktoren haben ein recht unlösbares Problem bislang.

Problematisch für jeden MSR (Molten Salt Reactor)/Flüssigsalzreaktor, die
Kammern wird durch Korrosion zersetzt und es gibt, meines Wissens nach, keine
ernsthafte Testanlage der letzten 20 Jahre, die real ist, geschweige brauchbare
Resultate bringen würde. Da ist Kernfusion realistischer.

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WAS IST MIT THORIUMREAKTOREN?



Meistens, wenn Leute von Flüssigsalzreaktoren reden, meinen sie die mit Thorium.

Ich bin ehrlich, ähnlich wie viele der anderen Modelle, gibt es hier viele
Ideen. Viele Designs. Ob das realistisch ist, werden wir sehen.

Es gibt in China seit 2021 einen Testreaktor, der TMSR-LF1. Dieser läuft seit
August dieses Jahres im Test. Falls dieser erfolgreich ist, soll es richtige
kommerzielle Reaktoren der Art geben.

Nur wissen wir kaum was darüber. Es gibt viele Fragen über die
Wirtschaftlichkeit und Sicherheit dazu.

Dennoch würde auch bei Thorium als Zukunftslösung frühstens ein Reaktor 2030
gebaut werden. In acht Jahren.

Wage stark zu bezweifeln, dass das realistisch ist.

Kleiner Unterpunkt mit dem ominösen Dual-Fluid Reaktor

Grade im deutschen Diskurs gibt es oft den Dual-Fluid Reaktor



Wenn euch Leute von dem Ding erzählen wollen, dass das der Gamechanger für
Kernkraft ist, dann zeigt ihnen das hier:



So schön die Ideen hinter dem DFR sind, wenn alles nach Plan läuft, beginnt die
Serienproduktion 2034. Siehe die Punkte weiter oben mit den Verzögerungen, 26
von 53 Kernkraftwerken sind verzögert mit teils bewährter Technik. Da muss ALLES
funktionieren, damit das 2034 kommt.

Schaut euch bei Solar oben oder bei Wind die Preisentwicklungen an. Denkt ihr
wirklich, dass diese Technologie eine große Rolle spielen wird? Bei den
Prognosen und Plänen der Energiewende?

Halte es für die größte Nebelkerze im deutschen Diskurs um Energiesicherheit,
mit Abstand.

Dafür braucht man nichts außer die eigene Timeline des Unternehmens.

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WAS IST MIT KLEINEN MODULAREN REAKTOREN (/SMRS)?



Der Hoffnungsträger der Kernkraftindustrie. Wieso kleine modulare
Kernkraftanlagen so reizend sind, liegt schnell auf der Hand. Klein soll hier
bedeuten in Größenordnung eines kleineren Hauses gegenüber den gigantischen
Anlagen wie Isar 2 in Bayern. Kernkraftwerke, die man transportieren könnte und
in großer Stückzahl produzieren kann, hat das Potential, Kosten zu sparen und
schnell auch an Orte platziert zu werden, die sonst nicht in Frage kommen.

Es gibt über 70 Designideen.



Nur wenige davon sind wirklich nahe der Produktion.

Eins der wenigen mit einer Zulassung (DCA) ist das Projekt von NuScale.

Das erste Modul soll Strom produzieren im Jahr 2029.



Dennoch zeichnet sich auch hier bereits ein Bild ab. Die ersten Module sollten
2027 Strom produzieren. Es gab also auch hier Verzögerungen.

Dazu gab es Skepsis von der IEEFA, da die angekündigten Preise von NuScale nun
mal auch im besten Fall teurer als die Alternativen sind.



Update April 2023: Wie schon weiter oben erwähnt in einer anderen Frage, gab es
jetzt schon massive Preiserhöhungen, bevor der erste SMR-Reaktor gebaut wurde
von NuScale. Wie schon vorher prognostiziert, sehe ich kein Szenario, in der
kleine modulare Kraftwerke eine finanzielle Chance haben werden gegenüber
Photovoltaik und Windkraftanlagen.

Zusätzlich gibt es soviele Fragezeichen, da die Firma bis 2029 finanziell
überleben muss (vorher läuft ja keine der Anlagen) und als eine der ersten auf
dem Markt natürlich ein noch höheres Risiko hat (keiner weiß so genau, ob und
wie das funktionieren wird im aktiven Betrieb).

Dazu gibt es hier eine Studie , die eher suggeriert, dass man deutlich mehr
Atommüll erwarten müsse bei NuScales Design (70% mehr relativ gesehen)



Gibt also offensichtlich sehr viele unbekannte Faktoren und Fragen, die bis
2029-2030 beantworten werden müssen.

Zusammengefasst: Wir werden bis 2030 offensichtlich viel spannendes in der Welt
der Energiesysteme sehen.

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Meine Meinung seit 16 Jahren.

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1. Was ist überhaupt Biomasse? 2. Ist Biomasse ineffizient? 3. Wird überhaupt in
Deutschland mit Biomasse geplant?

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WAS IST ÜBERHAUPT BIOMASSE?

Biomasse ist sehr vielfältig und im Gegensatz zu Solar/PV oder Wind nicht so
simpel zu beschreiben.

Es gibt viele Quellen für Biomasse:

1: Holz aus Forstwirtschaft 2: Ackerpflanzen (/Anbaubiomasse) 3: Tierhaltung
(Gülle) 4: Organische Abfälle aus der Industrie 5: Algen (Makroalgen) 6: Aus der
Landwirtschaftspflege



Hier sieht man eine Karte aus 2017. Es gibt eine Menge Vergärungsanlagen in
Deutschland. Diese können unterschiedliche Aufgaben erfüllen, sei es Biogas zur
Wärme, sei es Verstromung oder sei es Biotreibstoff, wenn man die Biomasse
energetisch verwertet.

Zur Übersicht, wie aktuell die Verteilung von erneuerbaren Energien in den
verschiedenen Sektoren aussieht zur Erklärung



2022 war es insgesamt 42.2 TWh von 490 TWh öffentlicher Nettostromerzeugung,
also 8,6% insgesamt. Also durchaus kein völlig zu vernachlässigter Teil wie
Wasserkraft.



Hier sieht man, dass Biomasse für Wärme bislang sehr wichtig ist und über ¾ der
bisherigen erneuerbaren Energie im Wärmesektor daher stammt. Das wird im
Wärmepumpe Sektor noch genauer erklärt, wieso das nicht unlösbar ist für die
Energiewende.



Im Verkehrssektor ist ebenfalls der Anteil von Biomasse groß in Relation zur
gesamten erneuerbaren Energie, in absoluten Zahlen ist es sehr überschaubar.

Diese ganzen Visualisierungen sind wichtig für den Kontext für einige der
kommenden Fragen.

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IST BIOMASSE INEFFIZIENT?

Ich zitiere einfach mal das Umweltbundesamt. “ *Unseren Rechnungen zu Folge kann
pro Hektar im Jahr rund 40-mal mehr Strom durch Photovoltaik-Neuanlagen (ca. 800
MWh) erzeugt werden, als beispielsweise beim Maiseinsatz in Biogasanlagen (im
Mittel 20 MWh)* “

Selbst wenn wir anfangen, die Verluste bei PV-Strom mit Speicherung in Form von
Wasserstoff zusätzlich einzurechnen ist das sehr eindeutig. Selbst mit jeder
Form von Umwandlung gibt es effektiv kein Szenario, was realistisch ist und
Biomasse einen Vorteil gibt.



Darüber hinaus gibt es viele Zweifel, ob grade im Hinblick mit den
Temperaturentwicklungen der letzten Jahre es überhaupt Sinn ergibt, Flächen für
diesen Zweck herzugeben.

Die Visualisierung stammt aus dieser Studie des Umweltbundesamtes. In der
Zukunft wird Biomasse nicht völlig verschwunden sein, allerdings eine deutlich
untergeordnete Rolle spielen.

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WIRD ÜBERHAUPT IN DEUTSCHLAND MIT BIOMASSE GEPLANT?

Grundsätzlich gibt es eine Nationale Biomassestrategie (NABIS). Allerdings
aktuell nur Eckpunkte, also noch keine konkrete Strategie.

Dennoch gibt es wohl folgende Punkte

 1. Der Fokus liegt auf stofflicher Nutzung. Damit ist gemeint, dass es nicht
    für Energie verwertet wird, sondern eher als Ersatz für Industriegüter wie
    Dämmstoffe, Baufasern oder bestimmte Medikamente.

 2. Biomasse soll weiterhin eine Rolle in der langfristigen Energieversorgung
    spielen. Beim Ministerium wird nicht klargestellt (Stand Juli 2023), was das
    konkret bedeutet. Auch nach fünf Monaten nach letzten Stand nicht. Etwas
    verwunderlich.

 3. Förderung von Kreislaufwirtschaft. Grade bei Biomasse ist das recht
    offensichtlich und braucht keine weitere Erklärung.



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1. Spielt Wasserkraft überhaupt eine Rolle in Deutschland? 2. Wird Wasserkraft
in den kommenden Jahren nicht weniger? 3. Kann man Wasserkraft in Deutschland
überhaupt ausbauen?

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SPIELT WASSERKRAFT ÜBERHAUPT EINE ROLLE IN DEUTSCHLAND?

Solange man nicht spontan die Schweiz oder Österreich fluten möchte für ein
gigantisches Wasserkraftwerk oder Skandinaviens Landschaft importieren kann ,
wird das etwas kompliziert, der Wasserkraft eine nennenswerte Rolle zu geben.



Laut dem Fraunhofer ISE beträgt der Anteil der Wasserkraft in Deutschland grade
einmal 3,1%. Die kleinste Quelle in Deutschland.



Wie man in dieser Visualisierung der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien sehen
kann, ist Wasserkraft stagnierend. Sei es installierte Leistung oder
Stromerzeugung. In Deutschland gibt es geographisch bedingt kaum Potential, was
nicht bereits erschlossen ist, da einerseits für Speicherkraftwerke die hohen
Gefälle und Speicherkapazität von Talsperren und Bergseen außer im Voralpenraum
kaum vorhanden sind und für Laufwasserkraftwerke, welche häufig mit Schleusen
kombiniert werden und eine niedrige Fallhöhe bei verhältnismäßig schwankender
Wassermenge benötigen, bereits nahezu das gesamte Potential ausgeschöpft ist.



In diesem Beitrag von 2010 sieht man eine grobe Verteilung der
Wasserkraftanlagen in Deutschland. Die Quelle ist schon etwas älter, dennoch
durch die stagnierende Realität dieser Energiequelle ist es immer noch hilfreich
zum Verständnis.



Das hat sich laut des Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke auch nicht
großartig verändert in sieben Jahren bis 2017.

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WIRD WASSERKRAFT IN DEN KOMMENDEN JAHREN NICHT WENIGER?





Es gibt immer wieder Berichte die letzten Jahre, dass Dürren zu Einschränkungen
mit Wasserkraft führen. Das Beispiel war 2022 in China. Neben den
Zero-Covid-Schwierigkeiten, welche zu weltweiten Lieferkettenproblemen
beigetragen haben war auch das ein Problem. Das führte auch zu diesem Resultat



Wasserkraft macht in China im Jahr 2021 15,32% des Strommixes aus. Das war zu
der Zeit mehr als Solar + Wind. Dementsprechend wurden durch die Hitzewellen
auch Blackouts ausgelöst, die länger angehalten haben.



Kurzgefasst, was der Global Energy Monitor zu dem Thema sagt:

Falls Solar/Wind und auch Kernkraft weiterhin so ausgebaut werden, wie das in
der Rekordsgeschwindigkeit aktuell passiert, dann hat das nicht zwangsläufig
eine Auswirkung auf die Emissionen oder auf den Kohleverbrauch. Es sind effektiv
Backuplösungen für den Fall, dass die Dürrezeit sich wiederholen sollte.

Natürlich ist das dennoch nicht gut, nur sollte man es nicht dramatischer
darstellen, als es ist.

Ähnliche Schwierigkeiten mit den Wasserständen gab es auch in den USA, in
Afrikanischen Ländern wie Zambia und Zimbabwe und auch in Ländern wie Brasilien

Deshalb ist es, aus meiner Sicht, gefährlich, groß auf Wasserkraft zu setzen, da
mit den zunehmenden Dürrezeiten nicht einfacher werden dürfte.

Großteil des Stroms sollte aus Windenergie und Solarenergie kommen. Das ist in
Deutschland allerdings vom Potential einfacher, da Wasserkraft ohnehin keine
große Rolle spielt. Das führt direkt zur nächsten Frage.

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KANN MAN WASSERKRAFT IN DEUTSCHLAND ÜBERHAUPT AUSBAUEN?



Hier gibt es in Deutschland verschiedene Meinungen.

Laut Dr. Patrick Graichen vom Bundeswirtschaftsministerium wäre eine Steigerung
von bis zu 15% mittel- bis langfristig möglich.



Im Gegensatz zum Bundeswirtschaftsministerium redet der Bundesverband Deutscher
Wasserkraftwerke von bis zu 31 TWh im Jahr 2030. Das wäre die doppelte
Stromerzeugung der Wasserkraft verglichen mit dem Jahr 2022 mit 15,1 TWh.

Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, durchaus Wasserkraft mitzufördern und
zu modernisieren. Nur muss man ehrlich sein. Wasserkraft in Deutschland hat
nahezu keine Relevanz. Im Jahr 2022 gab es über 20 TWh mehr Strom aus Solar- und
Windkraft als im 2021. Das ist mehr als Wasserkraft insgesamt leisten kann. Bei
den deutlich aggressiveren Ausbauzielen der EU (statt 32,5% erneuerbare Energien
bis zu 45% im Jahr 2030) und auch den bereits massiv angezogenen Zielen von
Deutschland bei Wind- und Solarenergie sehe ich nicht, wie Wasserkraft in
Deutschland mehr Relevanz erreichen wird.

Das ist eher eine Frage für die Nachbarn in Österreich und der Schweiz, die weit
mehr darauf angewiesen ist.

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1. Was ist Geothermie? 2. Wo gibts in Deutschland Geothermie überhaupt? 3. Woher
weiß ich, ob ich persönlich Geothermie nutzen kann?

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WAS IST GEOTHERMIE?



Unser Planet ist glücklicherweise sehr heiß im Erdkern. Diese Hitze ist
glücklicherweise für uns Menschen durchaus erreichbar, je nachdem, wo man lebt,
sogar sehr einfach. Praktischerweise ist nicht nur die Hitze des Erdkerns
hilfreich und nutzbar, sondern auch die Kälte, falls der Untergrund kälter ist
als die Temperatur in der freien Natur im Sommer. Diese Ver­sa­ti­li­tät durch
auch Klimakälte ist der immense Vorteil der Geothermie.

Nach dem Bundesverband Geothermie steigt die Temperatur in Mitteleuropa ca. 3
Grad Celsius pro 100 Meter.



Das Paradebeispiel ist Island. Dort ist es so im Überschuss vorhanden, dass
Island ohne Probleme den Großteil des Energiebedarfes (nicht nur Strom) decken
können.



Es gibt grundsätzlich Oberflächennahe Geothermie (bis 400m Tiefe) und Tiefe
Geothermie (ab 400m bis ca. 5000m Tiefe), die viele Einsatzmöglichkeiten
ermöglichen.

Oberflächennahe Geothermie

Oberflächennahe Geothermie eignet sich ideal zum Beheizen und auch Kühlen von
Gebäuden. Man kann die Energie aus oberen Erdschichten oder auch aus dem
Grundwasser nutzen, um einerseits zu heizen oder auch zu kühlen.



Hier sehen wir die beliebtesten Systeme, die man z. B. für Privathaushalte
nutzt. – Einerseits Erdwärmesonden, die senkrecht in die gebohrten Löcher
eingelassen werden und dann mit einem Typus Zement festgebaut werden. Diese
werden mit Wärmeträgerflüssigkeiten gefüllt, die idealerweise die Wärme aus der
Erde aufnimmt und nach oben zur Wärmepumpe transportiert. In Deutschland finden
diese Bohrungen in ca. 70-150 Meter Tiefe statt.

Vorteile: Man kann diese Systeme sehr leicht hochskalieren, sodass nicht nur
einzelne Häuser sondern direkt Quartiere bzw. ganze Wohngebiete damit versorgt
werden können, damit kann ebenfalls ein Nah oder Fernwärmenetz erschaffen
werden, sodass man direkt eine größere Gruppe an Gebäuden versorgen kann.

Nachteile: Erdwärmesonden sind anfangs teuer. Die LCOE-Kosten (“laufende
Kosten”) für Wärme, wie auch Strom, sind sehr günstig, allerdings sind die
Anschaffungskosten durchaus gerne hoch.

 * Andererseits Erdwärmekollektoren. Diese werden meist in nur 0,8 bis 1,6 Meter
   Tiefe verlegt. Wie wir weiter oben geklärt haben, ist in dieser Tiefe die
   Temperatur nicht sonderlich hoch, hier wird mit viel Fläche gearbeitet. Ein
   Flächenkollektorsystem braucht absurd viel Platz und ist dazu noch abhängig
   vom Boden. Ein feuchter Lehmboden, der bessere Wärmeübertragung ermöglich,
   braucht z. B. weniger Platz als ein trockener Sandboden. Die Grundrechnung
   ist für Erdwärmekollektoren, man benötigt die doppelte Kollektorfläche, die
   man an Wohnfläche nutzt. (100m² Wohnfläche –> 200m² Kollektoren)

Aus meiner Sicht sind die Risiken bei Kollektoren höher, dass Unfug bei der
Verlegung stattfindet. Neben den Aspekten der Art des Bodens muss auch dringend
beachtet werden, dass zu dicht verlegte Kollektoren z. B. zu viel Wärme
entziehen und das zu einer Art “Vereisung” führen kann, sodass die Fläche
verschlammen kann. Dieser Aspekt ist oft die stille Post, die man im allgemeinen
Diskurs hört, wenn Leute fragen, ob Geothermie die Erde nicht auskühlen könnte.
Meistens hat man über Umwege eine Story von Kollektoren gehört, die zu einer
lokal sehr begrenzten Vereisung des Bodens geführt hat, da diese Anlagen eben
nicht 70-150 Meter tief sind, sondern 0,8 bis 1,6 Meter. Wenn man keinen Quatsch
beim Bau anstellt und große Flächen zur Verfügung hat, sind Wärmekollektoren
absolut eine Option.

Vorteile:



Man sieht hier eine Beispielrechnung von Bosch bezüglich Wärmepumpen, die
einerseits auf Kollektoren aufbauen und andererseits auf Sonden aufbauen. Das
sind selbstverständlich nur grobe Richtwerte, die sich (basierend an der Region
für die Bohrung bei Sonde oder am Boden) unterscheiden können. Kollektoren sind
günstiger und eine potentiell großartige Quelle für günstige Wärme für das
eigene Haus mit hoher Jahresarbeitszahl.

Nachteile: Der Flächenbedarf ist immens. Nicht jeder hat diese Flächen zur
Verfügung, die benötigt werden.



Je nach Region ist der Boden auch nicht ideal (sandiger Boden findet man z. B.
in Norddeutschland nahe Küsten oder periglaziale Flugsandböden)

Dazu haben Erdkollektoren eine begrenzte Vorlauftemperatur in vielen Fällen.
Achtet bitte darauf, was euer Bedarf ist, bevor ihr euch für Erdsonde oder
Erdkollektor entscheidet

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[WO GIBTS IN DEUTSCHLAND GEOTHERMIE ÜBERHAUPT?]



Das Geothermische Informationssystem zeigt eine sehr gute Übersicht über nahezu
alles, was Geothermie betrifft, sei es Standorte, Hintergrunddaten, alles. Kann
ich wärmstens empfehlen, auch das Schulungsmaterial ist super spannend. Man
sieht dort auch sehr deutlich.

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WOHER WEISS ICH, OB ICH PERSÖNLICH GEOTHERMIE NUTZEN KANN?



Jedes Bundesland hat Webseiten, wo man sich über das Potential der eigenen
Umgebung informieren kann. Selbstverständlich nach gutem deutschen Föderalismus
gibt es sehr unterschiedliche Systeme. Ihr sucht in den Tabs zur Oberflächennahe
Geothermie nach Angaben zur Wärmeleitfähigkeit, Spezifische Wärmeentzugsleistung
oder Standorteignung Oberflächennahe Geothermie

Zusätzlich findet sich, falls ihr die Frage anklickt, noch der Link zur
Thermomap EU, welches ebenfalls eine gute Übersicht über Deutschland hinaus
zeigt. In meinen Augen sollte man Geothermie nicht unterschätzen und dringend
fördern, die Erdwärme oder Klimakälte ist viel wert und das weit über
Deutschland hinaus.

 * Baden-Württemberg
 * Bayern
 * Berlin
 * Brandenburg
 * Bremen
 * Niedersachsen
 * Nordrhein-Westfahlen
 * Rheinland-Pfalz
 * Sachsen
 * Sachsen-Anhalt



Ehrlich, einige Bundesländer machen das so unfassbar unübersichtlich. Falls
Überforderung eintritt, durchatmen und nach und nach mal durchscrollen, alle
Bundesländer haben die Angaben, selbst wenn es erst nicht so aussieht. Grüße
gehen raus an den Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, die das absolut
vorbildlich machen. Muss man auch mal loben. Sehr visuell ansprechend und
einfach gestaltet. So sollte das für die Geothermieberatung in allen Ländern
aussehen, damit man schneller einen Eindruck erhält, ob Erdwärme eine gute Idee
ist.

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Kapitel sollte bis Ende Juli fertig sein (Wegen des ... erneuten Umzuges zieht
sich alles wie Kaugummi, daher dauert das alles viel länger als mal geplant.)

WAS IST BITTE GRÜNER/BLAUER/ROTER/WEISSER/GRAUER WASSERSTOFF?



Dieses Visualisierung des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität
erklärt es sehr einfach, was diese ganzen abenteuerlichen Farben bedeuten soll
für die Wasserstoffproduktion.

Bei Kernkraft gibt es neben Rot gerne Pink oder Violet als alternative
Kennzeichnung, es ist recht neu und wird bisher nicht zur Produktion von
Wasserstoff verwendet, daher können sich verschiedene Forschungsteams, Anbieter
und auch Regierungen nicht entscheiden, welche Farben sie verwenden wollen.

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1. Sind die CO2-Emissionen von E-Autos besser als vom Verbrenner? 2. Ist der
Lithium-Abbau nicht problematisch? 3. Was ist mit Kobalt? 4. Es können gar nicht
genug E-Autos produziert werden! 5. Was passiert mit den alten Batterien?

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SIND DIE CO2-EMISSIONEN VON E-AUTOS BESSER ALS VOM VERBRENNER?



Ja. Die Realität ist, selbst mit dem aktuellen Strommix in Deutschland ist ein
E-Auto auf die eigene Lebenszeit betrachtet um Welten “sauberer” als ein
Verbrennerauto. Das beinhaltet selbstverständlich auch die gesamte
Produktionskette. Zur Erklärung, das zweite von rechts soll den aktuellen
Strommix in Deutschland darstellen (eher Richtung 2019 laut der Methode und der
Quelle hier) und das Konzept ganz rechts soll effektiv eine zu 100% verfügbaren
erneuerbares Konzept darstellen.

Dann gibt es zusätzlich 2020 noch vom [Fraunhofer Institut eine Übersicht über
den “Break-Even” Punkt (also ab wann ein E-Auto weniger CO2 emittiert als ein
Verbrenner) von diversen Typen an E-Autos. Wie man dort lesen kann, ist das
extrem abhängig von der Größe des Akkus und welche Art von Auto man wählt. Ich
muss hier klar betonen, dieser Break-Even Punkt ist nicht eindeutig zu
bestimmen. Es hängt von zuvielen Variablen ab, dass diese Frage recht sinnfrei
ist. Kein Mensch fährt 5 Jahre mit einem E-Auto identisch, lädt immer an der
identischen Ladesäule auf und wird einen identischen Strommix über diese Jahre
haben. (Dazu zukünftig die Frage nach LFP und auch Natrium-Ion Akkus, die seit
2023 immer mehr Relevanz gewinnen.)

Das ist ebenfalls sehr einfach plausibel zu erklären. Beim Benzin/Diesel sind
die Emissionen kaum zu verringern. Es wird verbrannt und das hat sich dann
erledigt. (Zu eFuels kommt auch noch was, keine Sorge.) Bei eAutos bist du
deutlich flexibler. Entweder indem du bei öffentlichen Ladesäulen lädst, die
idealerweise mit eigenen Solarparks versorgt werden, hast das Privileg eine
eigene Ladesäule bei dir zuhause zu haben oder nutzt z. B. Ladeparks bei z. B.
Supermärkte. Über die nächsten Jahre, da ja u. A. bis 2030 bis zu 80% des
Stromes aus erneuerbaren Energien kommen soll, wird sich die Visualisierung
immer mehr an die Emissionen ganz rechts angleichen. Zusammengefasst, selbst
falls man nichts nutzen kann, was mit erneuerbaren Energien betrieben wird, sind
die Emissionen auf Lebenszeit deutlich niedriger als bei jedem Verbrenner.

Zur Stützung der These findet man hier weitere Details:

Wie es z. B. auf EU-Ebene aussieht:

Wie es im Falle der USA aussieht:



In den USA braucht man grade mal 27k KM, damit die Emissionen durch das
Produzieren der/des Batterie/Akkus ausgeglichen wird. Allerdings auch hier, wie
schon in DE, ein Durchschnittswert, der von zuvielen Faktoren abhängig ist, um
es als ernsthaften Faktor zu nutzen.

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IST DER LITHIUM-ABBAU NICHT PROBLEMATISCH?

Im Diskurs findet sich häufig der schädliche Abbau von Lithium in Chile. Das ist
auch korrekt. Die Auswirkungen auf die Umwelt durch den Lithiumabbau ist
durchaus etwas, worüber man mehr sprechen sollte und auf Alternativen
zurückgreifen sollte. Glücklicherweise sieht es so auf dem Markt aus:



Wie man in dieser Visualisierung von Visual Capitalist sehen kann, ist Chile
selbstverständlich kein kleiner Produzent, nur die Realität ist, dass Australien
mehr als die Hälfte des Lithiums weltweit fördert und der Abbau sieht dort eher
wie der klassische Tagebau.



Das ist selbstverständlich kein schöner Abbau, dennoch nicht anders als viele
Abbaustellen, die wir für unseren Alltag verwenden und unter keinen Umständen so
schädlich wie in Chile.

Dazu ist der Vorteil bei E-Autos mit dem Lithium, dass dieser in eine
Kreislaufwirtschaft übergehen kann und ein nicht kleiner Teil des Lithiums aus
Recyclinganlagen, die bereits im gigantischen Ausmaß gebaut werden.

Schaut euch mal dieses Bild an.



Im Gegensatz zum Verbrenner kann man nahezu alles von E-Autos recyclen. Das wird
aktuell aufgebaut im großen Stil. Daher würde ich argumentieren, ja, der
Lithiumabbau ist problematisch, nur ... sind Verbrenner weiterhin schlimmer.
Nach effektiv jedem Maßstab, da kannst du eben kaum was recyclen, wenn es
bereits verbrannt wurde.

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WAS IST MIT KOBALT?

Kobalt Abbau ist nicht gut. Daran kann und sollte man nichts schönreden.



Dennoch muss man hier sehr deutlich klarstellen, dass es immer faszinierend ist,
wenn die Kobaltproduktion in den Fokus gerät bei E-Autos, allerdings bei den
anderen Verwendungen ignoriert wird. Ist immer wieder spannend.

Der Vorteil ist, es muss nicht durchgehend so sein:

Punkt 1:



Wie man hier sieht, gibt es auch außerhalb der Demokratischen Republik des
Kongos große Reserven an Kobalt. z. B. in Australien, wie auch bei Lithium, was
durchaus immense Reserven und Möglichkeiten haben soll u. A. im Outback bei
Mount Isa.

Das zeigt sich allerdings nicht bei der Produktion



Bisher wird die absolute Mehrheit des Kobalts im DR Kongo gefördert. Russland,
Australien und Kanada produzieren ebenfalls homöopathische Mengen, nur die
Abhängigkeit ist hier sehr deutlich. Das kann sich selbstverständlich ändern, da
der Bedarf an Kobalt stark ansteigen wird, nur bisher ist es unklar.

Punkt 2:

Alternativen zur Lithium-Ion Akku (oder meist detailliert der NMC-Akku –>
Nickel-Mangan-Cobalt) kommen. Sie sind bereits da und einsatzfähig. Das hat
viele Gründe, warum diese immer mehr Marktanteil nehmen werden.



Wie man hier deutlich sehen kann, gibt es mit LiFePO4 oder auch
umgangssprachlich LFP und Natrium-Ion Akkus massiv günstigere Alternativen auf
dem Marktaufkommen.

Bei beiden Alternativen ist das Brandrisiko deutlich niedriger aufgrund der
Batteriechemie. Das heißt natürlich nicht, dass es unmöglich ist, nur ist es
dennoch ein großes Plus.

Das Video greift einige Akkutypen auf und zeigt den Vergleich von Lithium Ion zu
Lithium Eisenphosphat. Natrium Akkus sind natürlich noch nicht ansatzweise so
stark verbreitet wie LFP, daher gibt es hier noch weniger Videomaterial.
Basierend an der Batteriechemie ist bei Natrium allerdings ebenfalls das Risiko
absurd niedrig.

Bei der entsprechenden Frage dazu gehe ich noch genauer darauf ein, nur grade
Natrium Ion Akkus, die mittlerweile bereits in Prototypen vorkommen und 2023 von
einerseits CATL + BYD in Masse produziert werden soll.



Im größten E-Auto Markt China sieht man bereits den besagten Trend der
Entwicklung von Kobalt weg. Die Alternativen wie LFP übernehmen immer mehr
Marktanteil und sind bereits bei fast 50%, wie BloombergNEF berichtet

Die Zukunft sieht brillant aus und zwar ohne Kobalt.

Zum Anfang



ES KÖNNEN GAR NICHT GENUG E-AUTOS PRODUZIERT WERDEN!



Fangen wir erstmal mit den grundsätzlichen Kapazitäten an. Auf der Karte sehen
wir erstmal die Menge an Akkus, die produziert werden sollen, in den kommenden
Jahren. Da ist immens viel in der Pipeline. Die 460 GWh ab 2025 kann man sich
ausrechnen, dass damit ca. 8 Millionen E-Autos möglich sind. Nur in Europa Ab
2030 rechnet man mit 730 GWh Möglichkeiten.



Das Ziel bis 2030 in Deutschland beträgt 15 Mio E-Autos im Bestand. Mit Hinweis
auf die Kapazitäten in Europa sieht man, dass es absolut machbar ist, selbst mit
exklusiv europäische Produktion (auch wenn das selbstverständlich nicht nur
durch die eigene Produktion ablaufen wird, Chinesische und US-Firmen bleiben ja
auch nicht still stehen und exportieren immer mehr Fahrzeuge)

Zum Anfang

WAS PASSIERT MIT DEN ALTEN BATTERIEN?

Sobald ein E-Auto Akku seine angegebenen Ladezyklen abgegeben hat, verfügt
besagter Akku gerne noch über ca. 80% der Kapazität. Das bedeutet natürlich,
dass dieser mehrere Möglichkeiten hat.

Eine dieser Optionen nennt sich Second Life, also ein zweites Leben und genau
das passiert auch in der Realität wie z. B.







Man sieht bei den Beispielen sehr deutlich, dass man mit E-Auto Akkus durchaus
einiges anstellen kann. Selbstverständlich ist es weit wirtschaftlicher, ohnehin
gebrauchte Akkus für Energiespeicher zu verwerten bei dem aktuellen Bedarf. Das
wird sich beim kommenden Speicherbedarf neben Power to Gas (Überschüssige
Energie in Wasserstoff z. B. umwandeln) positiv darstellen. Auch das ist ein
Vorteil eines E-Autos. Die Sektorkopplung und die Verwendung in der
Kreiswirtschaft. Das können Verbrenner nicht, auch nicht mit eFuels.

Die andere Option ist das sehr bekannte Recycling. Bizarrerweise findet sich im
allgemeinen Diskurs immer noch der Eindruck, man könne E-Auto Akkus kaum bis gar
nicht recyclen. Das könnte kaum weiter von der Wahrheit entfernt sein.





Wir reden also nicht von Startups, die möglicherweise mit magischen Versprechen
Investorgelder ziehen wollen. Sondern von großen Automobilunternehmen, die
bereits selbst konkrete Bauprojekte laufen haben für genau diesen Zweck.

Natürlich ist Mercedes nur ein Beispiel, deshalb hier eine kleine Übersicht über
die Projekte für Second Life + Recycling in Europa



Wir reden, wie im Bild gezeigt, von dutzenden Firmen, die entweder massive
Recyclingprojekte oder Second-Life Projekte anstreben in den nächsten Jahren.

Die Sorge, was mit den alten Batterien passiert, ist in meinen Augen
unbegründet. Gehört zu den durchdachtesten Themenkomplexen der Energiewende.

Zum Anfang

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F.A.Q. ZUM STREAM ( DRACON.TV )


WER BIST DU?

Hi! Ich bin Dracon. Irgendwas zwischen 20-30 und wohne irgendwo in Europa.
Streame täglich auf Twitch ab ca. 08:45 +-30 Minuten.


WAS STREAMST DU SO?

Wir behandeln überwiegend das aktuelle Zeitgeschehen. Politische Themen,
wissenschaftliche Entwicklungen, alles, was die Zukunft betrifft.


WIESO STREAMST DU MIT EINEM HUT?

Ursprünglich hatte ich mit der alten Webcam Probleme mit dem Greenscreen (zum
Ausblenden des Hintergrundes) und brauchte eine Methode, damit meine Frisur
nicht grün leuchtet.

Persönlich fand ich den Strohhut am Idealsten und trage seitdem immer einen
Strohhut im Stream. Unbeabsichtigt ist das tatsächlich zu einer Art
Erkennungsmerkmal geworden. Praktisch!


WO WOHNST DU?

Es ist im Internet immer eine gute Idee, mit seinen persönlichen Daten
vorsichtig umzugehen. Wieso?

Klick mal hier, hier und hier drauf.

Das sind nur drei Beispiele von dem Mist, den man als Streamer/Person im
Internet als Risiko ausgesetzt ist. Nahezu jeder der Top 200 Streamer auf Twitch
hat das selbst erlebt, viele kleinere Streamer leider auch. Es ist ein ziemlich
krasses und chronisches Problem, was man als Zuschauer nicht wirklich
zwangsläufig mitkriegt, weil viele Streamer (nachvollziehbarerweise!) nicht
ansprechen wollen, da Aufmerksamkeit auf die Sache gerne zu Nachahmern führt.

Das gibt es leider häufiger, als man mitbekommt. Auch im deutschsprachigen
Bereich von Twitch. Daher gebe ich meistens sehr wenig Informationen über mich
und das Land raus, in dem ich mich befinde und werde auch dort haufenweise
Blödsinn und widersprüchliche Infos über meine private Situation herausgeben.

Es ist nicht ideal. Nur es ist eben die Realität und gehört als Risiko dazu. Das
ist meine Art, damit umzugehen.


WIE HEISST DU?

Bitte bleibe bei meinem Nickname “Dracon”. Ich bin von Natur aus sehr
vorsichtig, was das Internet und private Daten angeht. Hier findest du aber
einen Eintrag, wie ich laut ChatGPT heiße und was ich angeblich studiert haben
soll. Finde ich super, so werde ich mich ab sofort einfach vorstellen.




KANN MAN DIR WAS ZUSCHICKEN?

Gar nicht. Nett gemeint, nur nein.


STREAMST DU VOLLZEIT? IST DAS DEIN BERUF?

Tatsächlich ja. Es schauen mittlerweile eine absurde Menge an Leuten jeden Tag
zu, wie wir über aktuelles Geschehen reden.

So wirkt es nach einem Level, bei dem ich zuverlässig streamen kann. Das mache
ich solange, wie das eben gut geht. Falls es schiefgeht, gehe ich wieder in die
IT zurück.

Also danke an jeden, der regelmäßig morgens reinschaltet. Das Zusehen alleine
hilft mir enorm aus.

Falls ihr weitere Fragen habt, stellt die ruhig im Chat. Normalerweise gibt es
keine dummen Fragen.


HARDWARE EMPFEHLUNGEN

Vorwort

Kapitel 1: Mikrofone

Kapitel 2: Audio Interface / Mischpulte

Kapitel 3: Kompressor

Kapitel 4: Headsets

Kapitel 5: Kopfhörer

Kapitel 6: Tastaturen

Kapitel 7: Mäuse

Kapitel 8: Bildschirme

Kapitel 9: Grafikkarten

Kapitel 10: Prozessoren

Kapitel 11: Arbeitsspeicher

Kapitel 12: Capture Cards

Kapitel 13: Netzteile

Kapitel 14: Festplatten / SSDs

Kapitel 15: Mainboards

Kapitel 16: CPU-Kühler

Kapitel 17: Mein PC aktuell


VORWORT

Diese Liste wurde angelegt, da ich regelmäßig gefragt werde, welche Tastaturen,
Mikrofone, Hardware ich generell empfehlen kann. . Generell basiert diese Liste
auf meinen persönlichen Erfahrungen und eigenen Meinungen, was in der jeweiligen
Kategorie gute Hardware für die meisten Leute ist.

Alles ist Werbung , da ich mit Notebooksbilliger verpartnert bin. Falls es
keinen Link gab oder das Produkt, was ich mag, dort nicht gibt, müsst ihr es
selbst suchen.

Tipps für gute neue Software? Dann klick hier Meine Quellenliste findest du hier

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MIKROFONE

Der wichtigste Gedanke, den du dir machen solltest, wenn du dir ein Mikrofon
zulegen willst: Was willst du damit machen? Wenn du nur mit Leuten reden willst,
ist ein Headset oder ein USB-Mikrofon absolut okay.

Wenn du etwas aufnehmen/streamen willst und weißt, dass du es auf längere Sicht
machen willst, hole dir direkt ein XLR-Mikrofon.

Bei XLR-Mikrofonen ist es etwas komplizierter, ein Audiointerface oder Mischpult
ist notwendig, um es am PC anzuschließen, dazu lohnt es sich bei einigen
Mikrofonen, einen Mikrofonverstärker dazu anzuschließen. Die Liste dazu findet
ihr hier.

Für Discord:

Unter 30 Euro: Behringer BA 85A

Unter 100 Euro: Auna Mic-900B

Ein Mikrofonständer oder Arm lohnt sich, damit es befestigt ist. Da empfiehlt
sich so einer von Foxnovo als Beispiel

Ganz ehrlich? DasBehringer BA 85A ist absurd günstig. Bei dem Preis würde man
erwarten, dass sich das anhört wie im zweiten Weltkrieg. Bin positiv überrascht.
Generell ist das Auna Mic-900B das Beste, was man für Discord und mit Freunden
nutzen sollte in meinen Augen.

Bessere Mikrofone sind nur für den Zweck Geldverschwendung.

Fürs Streamen:

Unter 200 Euro: Elgato Wave 3

Unter 500 Euro: SM7B

Über 500 Euro, falls man Geld verbrennen will: Lewitt LCT1040

Ganz ehrlich, das Elgato Wave 3 mag nicht so “edel” und “prestigelastig”
aussehen wie das SM7B oder Lewitt LCT1040, nur es geht voll klar. Die anderen
beiden Mics, grade das SM7B, brauchen sehr viel Saft/zusätzliches Equipment, um
das Beste rauszuholen. Man kann, grade bei Tontechnik, absurd viel Geld ausgeben
und es hört sich nur minimal besser an für Leute mit ebenfalls sehr teuren
Audioequipment.

Mit dem Elgato Wave 3 fährst du, meiner Meinung nach, bereits ganz gut.


AUDIO INTERFACES / MISCHPULT

Um ein XLR-Mikrofon anzuschließen, brauchst du zwangsweise ein Mischpult oder
Audiointerface, damit es von deinem PC erkannt werden kann.

Bis 210 Euro (Audio Interface): Audient iD14 MKII Presonus Revelator io44

Bis 180 Euro (Mischpult): Yamaha AG06 Alesis MultiMix 8

Bis 500 Euro (Audio Interface): Steinberg UR28M Audient iD14 MKII

Bis 500 Euro (Mischpult): Yamaha MG12 X U Presonus Revelator io24

Wenn du viel zu viel Geld hast als Content Creator ist auch das Rode Rodecaster
Pro II eine verdammt gute Sache. Das empfiehlt sich aber auch nur, wenn du viel
Geld rauswerfen willst.

Durfte das Gerät selbst mal testen und wenn mein Gear kaputtgeht, werde ich das
kaufen, bin sehr überzeugt davon.


KOMPRESSOR

Bei XLR-Mikrofonen nutzt man gerne einen Kompressor, der unter anderem dafür
sorgen kann, dass deine Stimme um einen bestimmten Wert automatisch leiser
geregelt wird, falls du sehr laut bist. Das sorgt für einen einheitlich lauten
Sound und ist sehr empfehlenswert, wenn man streamt.

Es gibt im Audiobereich generell Unmengen an Optionen. Für Streams/Podcasts bin
ich allerdings ganz ehrlich, man wird wenige Optionen finden, die in einem
bezahlbaren Bereich so überzeugen können wie der DBX 286s.

Deshalb ist das hier auch die einzige Empfehlung, die ich gebe. Wenn man nach
Audio-Hardware sucht, die z. B. spezifisch für Audio-Nachbearbeitung verwendet
werden soll, wird man, mit Sicherheit, bessere Optionen finden. Allerdings muss
man für den Zweck deutlich mehr Geld in die Hand nehmen und das lohnt sich für
Streams und Podcasts nicht.

Dran denken, ihr braucht nicht zwangsmäßig einen Hardware Kompressor. Ihr habt
z. B. im Revelator io44 einen integrierten Kompressor in der Software. Das kann
reichen. Beschäftigt euch mit eurer Hardware, ihr müsst das nur einmal
einrichten, dann müsst ihr es für lange Zeit nicht mehr anrühren.


HEADSETS

Falls ihr eine bequeme Methode sucht, mit euren Freunden zu reden ohne großartig
viel Geld für ein extra Mikrofon mit Arm und separaten Kopfhörer auszugeben,
dann ist ein Headset eine gute Idee.

Zum Thema Surround-Sound: Surround-Sound ist meiner Meinung nach komplett
überbewertet und absolut nichts wert. Ein gutes Stereo Headset/Kopfhörer wird
mit Surround-Sound Geräten im Bereich Tonqualität den Boden aufwischen. Für
Gaming ist es den Aufpreis, den diese virtuelle Lösungen anbieten, meistens
nicht wert. Auch nicht in Shootern. Die Headsets, die hier gelistet sind und
Support für 7.1 haben, sind auch abseits davon in Sachen Preisleistung sehr gut,
daher kann man sie sich trotzdem zulegen.

Bis 100 Euro: EPOS H3 Kingston HyperX Cloud II

Bis 200 Euro: SteelSeries Arctis 9X Plantronics Rig 800HS

Ab 200 Euro: beyerdnamic MMX300 HyperX Cloud Alpha Wireless

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KOPFHÖRER

Es gibt verschiedene Arten an Kopfhörern, unter anderem gibt es (halb)offene und
geschlossene ‘Over-Ear’ Kopfhörer. Bei offenen Kopfhörern kann die Umgebung den
Sound hören, ist also nicht geeignet, wenn man die Kopfhörer im Zug tragen
möchte. Die sollte man eher tragen, wenn man alleine im Zimmer ist. Der Sound
von offenen Kopfhörern ist in meinen Augen oft besser, das ist allerdings sehr
subjektiv. Bei geschlossenen Kopfhörern hörst du die Umgebung nicht und dich die
Umgebung nicht. Also die bessere Option für Reisen.

Bis 100 Euro: Plantronics BACKBEAT GO 810 (Kabellos) Sony MDR-7506 (Geschlossen)
1MORE Triple-driver (In-Ears, die nutze ich im Stream.)

Bis 200 Euro: Sennheiser HD280Pro (Geschlossen) JBL LIVE 660BTNC (Kabellos)
beyerdynamic DT 990 PRO (Offen)

Ab 200 Euro: GRADO SR325x (Offen) Sony WH-1000XM5 (Kabellos) Sennheiser HD 660S
(Offen)

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#Tastaturen

Die größten Unterschiede bei Tastaturen findet man für gewöhnlich in der
Bauweise der Tasten. Was man häufig hört, sind Cherry MX Switches. Die
verschiedenen Arten von Tasten sorgen dafür, wie laut das Tippen ist oder wie
schnell man eine Taste auslöst. In meiner Erfahrung ist es den meisten Leuten
wichtig, wie laut die Tastatur ist. Um es simpel zu halten, hier eine grobe
Liste, wie ich bisher die verschiedenen Tasten / Switches kennengelernt habe:
Hörbare Switches: blau, grün, weiß/grau, Razers Grün Leisere Switches: braun,
silber, rot, Razers Orange, Romer G Linear / Tactile

Bis 95 Euro: SteelSeries Apex 3 Corsair K55 (RGB)

Bis 150 Euro: SteelSeries Apex 5 (hörbar) Logitech G910

Ab 150 Euro: Logitech G815 LIGHTSPEED Corsair K70

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MÄUSE

Beim Thema Maus sollte man darauf achten, ob die Maus von der Größe her passt,
da manche Mäuse sich bewusst an eher kleinere oder größere Hände richten. Dazu
gibt es noch den Faktor, wie man die Maus hält. Es gibt drei grundlegende Arten,
wie man die Maus benutzt. Den Palm-Grip, bei dem man die Hand komplett auf die
Maus legt. Den Finger-Grip, bei dem man meistens nur mit den Fingern (welch
Überraschung) die Maustasten berührt. Den Claw-Grip, bei dem man die Hand wie
eine Klaue hält, sodass man senkrecht die Maustasten berührt. An sich ist fast
jeder Grip bei jeder Maus möglich, wenn man sich daran gewöhnt, dennoch schreibe
ich dazu, welche Art von Griff angeblich geeigneter ist.

Bis 50 Euro: Logitech G203 (Fingertip, Claw) Corsair Harpoon RGB (Fingertip,
Claw) Razer DeathAdder V2 (Palm)

Ab 100 Euro: SteelSeries Aerox 5 (kabellos) (Palm, Claw, Fingertip falls ihr
keine kleine Hände habt) Logitech G PRO (kabellos) (Claw, Palm)

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BILDSCHIRME

Bei Monitoren gibt es verschiedene Aspekte, die man beachten sollte. Eine Sache
ist: Monitorpanel. Kurzfassung: TN, wenn es billiger sein soll und man
überwiegend schnelle Spiele spielt. IPS, wenn man eine bessere Bildqualität
haben will. (Gaming ist auch möglich.) VA, als Kompromiss zwischen den beiden
oben genannten Optionen mit den besten Kontrastwerten.

Außerdem der Hz-Wert: 144-Hz-Monitore haben in meinen Augen einen Vorteil,
allerdings hängt das auch von der Art der Spiele ab. In Shootern und Action
Adventures spürt man die höhere FPS Anzahl, wenn die eigene Grafikkarte das
ermöglicht. Wenn ihr nur Point and Click Adventures, ein RTS spielt oder gar
nicht zockt, ist das natürlich unwichtig und kann ignoriert werden. (Da sind 60
Hz absolut ausreichend.)

Zweck des Monitors: Seid ihr jemand, der überwiegend schnelle Spiele zockt (TN);
den Monitor eher für den professionellen Bereich nutzt und bessere Farbqualität
braucht (Fotobearbeitung z. B.) (IPS) oder einen preislichen Kompromiss zwischen
den beiden (VA)?

Bis 280 Euro: Philips 24M1N3200VA AOC 24G2U5

Bis 500 Euro: Dell S3222DGM Gaming Monitor MSI Optix MAG274QRF-QD

Ab 500 Euro: LG UltraGear 27GN950-B ASUS ROG Strix XG27UQR

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GRAFIKKARTEN

Es gibt effektiv nur zwei ernsthafte Firmen auf dem Markt: NVIDIA und AMD. Die
Preise sollten sich eigentlich unmittelbar verringern, da durch ... Probleme
weltweit die Nachfrage massiv eingestürzt ist und eher ein Überschuss an GPU
vorhanden ist

Also kann man endlich wieder mal ordentlich Grafikkarten empfehlen. Als Streamer
sind NVIDIA-Geräte solide, da für Streams NVENC (Encoder auf der Grafikkarte)
ein massives Upgrade ist. Tatsächlich hat AMD mittlerweile gut aufgeholt, also
ist es kein Alleinstellungsmerkmal mehr von NVIDIA . Dennoch ist AMD, je nach
Preis, der bessere Deal.

Grade aktuell, obwohl die Preise abstürzen sollten, ist NVIDIA sehr stur mit
absurd teuren Grafikkarten. Falls ihr es nicht unmittelbar (unter 3 Monaten
Wartezeit realistisch) braucht, wartet bitte. Diese Preise für die 4000er Reihe
ist lächerlich teuer, grade wo die Nachfrage so in den Keller crasht.

Wichtig: Falls ihr AM5-CPU oder die 4000er GPU-Karten von Nvidia wählt, BITTE
bedenkt, dass die sehr stromhungrig sind. Normalerweise bin ich kein Freund von
unnötigen Überskalieren von Netzteilen bei nicht übertakteten Karten, nur 850
Watt ist, meiner Meinung nach, SEHR gut hier.

Einsteiger: ZOTAC GAMING GeForce RTX 3050 Twin Edge OC MSI Radeon RX 6500 XT
MECH 2X 4G OC

Mittelklasse: ASUS Dual GeForce RTX 3060 Ti V2 OC LHR EVGA GeForce RTX 3070 FTW3

High End: MSI GeForce RTX 4080 16GB SUPRIM X GIGABYTE Radeon RX 7900 XT Gaming
OC 20G

Geldverbrennungsanlage: INNO3D GeForce RTX 4090 ICHILL X3

Intel hat tatsächlich auch GPUs. Die sind tatsächlich rausgekommen! Hier ist
mein Feedback dazu:

Ernsthaftes Feedback: Die Preisleistung wäre tatsächlich echt sehr interessant
gegenüber einer 3060 z. B. , nur sind die Treiber so ein Desaster, dass man
davon dringend abraten muss. Das lohnt sich nur, wenn ihr die für 50% Rabatt
schießen könnt.

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PROZESSOREN

Wie schon bei Grafikkarten, ist auch der CPU-Bereich sehr überschaubar. Es gibt
effektiv nur zwei Firmen auf dem Markt: INTEL und AMD. In meinen Augen ist der
aktuelle Markt so aufgestellt: AMD bietet die, um Welten, bessere P/L-Lösung,
Intel kann mehr Leistung liefern, wenn man viel Geld ausgeben will.

Budgetlösung: AMD Ryzen 7 5700X

Intel Core i5-12400

Das Mittelfeld: AMD Ryzen 5 7600X

Intel Core i5-13600K

High-End:

AMD Ryzen 9 7900X CPU

Alternativ AMD Ryzen 7 5800X3D

Tatsächlich ist der 5800X3D ein erstaunlich guter Deal, falls man nicht dringend
die neue Plattform braucht. Schlägt sich in Benchmarks verdammt gut, selbst
gegen die neuste Generation.

Intel Core i9-13900K

Ich bin großer Fan von AMD-CPUs, da sie sehr häufig die bessere
Preis-Leistungperformance haben. Intels CPU ist hier schneller, allerdings auch
solide 200 Euro teurer, braucht weit mehr Strom, eine weit bessere Kühllösung.
Bei der neusten Generation ist AMD tatsächlich auch gut teuer aufgrund der neuen
AM5-Plattform. Hat ein gutes Angebot mit PCiE 5.0 und DDR5, nur muss man klar
sagen, dass es für PCiE 5.0 noch gar keinen brauchbaren Nutzen gibt. Also muss
man abwegen, ob die Zukunftssicherheit das Geld wert ist. Für mich war es das
sehr deutlich.

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ARBEITSSPEICHER (RAM)

Den Arbeitsspeicher auszuwählen ist normalerweise eine der einfacheren Aufgaben,
wenn man nicht am Übertakten ist. Der aktuelle Sweetspot für RAM beträgt 16 GB.
Bis auf den Budgetbereich würde ich zwei Mal 8 GB als Set über 1 * 16 GB
empfehlen, da die verlinkten CPUs Dual-Channel-CPUs sind. Bitte versucht nicht,
verschiedenen RAM miteinander zu vermischen, das ist keine gute Idee, auch wenn
es potentiell möglich ist. Dazu schaut dringend ins Handbuch für euer Mainboard,
wenn ihr den RAM austauscht, meistens müsst ihr nicht den RAM nebeneinander
einbauen, sondern z. B. in Slot 2 und 4 bzw. 1 und 3. Das Austauschen ist super
einfach, das kann jeder von euch ohne große Recherche, nur solche Fehler
passieren dennoch immer wieder. Wie schon bei CPUs und GPUs ist der
Arbeitsspeicher-Markt relativ überschaubar, wie man an den verlinkten
Firmennamen bemerken kann.

Achtet darauf, welche DDR-Generation eure CPU braucht, bevor ihr was separat
kauft

Budgetlösung: G.Skill AEGIS 16GB 3000 MHz (DDR4) Crucial 8GB 2400 MHz (DDR4)

Mittelfeld (Der Sweetspot für die meisten Leute): Kingston FURY Renegade RGB
32GB DDR4-3000 (ohne RGB) (DDR4) G.SKILL Trident Z Neo 16GB 3600 MHz (mit RGB)
(DDR4)

High-End (Für die, die jeden FPS wollen): Corsair Vengeance RGB PRO 32GB 3600
MHz (DDR5 mit RGB) Crucial Ballistix MAX 32GB 4000 MHz (DDR4 ohne RGB)

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CAPTURE CARDS

Capture Cards sind recht simpel. Effektiv gibt es für die meisten Leute im
Consumerbereich zwei Marken, die immer wieder auftreten: AVermedia und Elgato.
Persönlich sehe ich AVermedia als die bessere Wahl an, obwohl ich von Elgato
viel anderes Equipment (Streamdeck / Greenscreen) sehr schätze. Die Elgato
Capture Cards hatten bei mir immer Probleme ausgelöst, die ich bei Avermedia
Karten nicht hatte. Allgemein sind interne Capture Cards ratsamer als externe
Geräte, da bei externen Capture Cards die Problemquelle USB reinkommt, was
potentiell viel mehr Kopfschmerzen erzeugen kann. Wenn ihr Platz im PC habt,
bitte. Nutzt es. Spart euch die Kopfschmerzen. Externe Karten nur, falls ihr
keinen Platz habt oder mobil seid. Da haben sie ihre Daseinsberechtigung.
Außerdem erspare ich euch die Budget Kategorie hier. Spart euch auch diesen
Krampf und holt euch gleich die besseren Geräte.

Interne Capture Cards: AVerMedia Live Gamer 4K
Elgato Game Capture 4K60 Pro MK.2

Externe Capture Cards: AVerMedia Live Gamer EXTREME 2 (LGX2) Elgato Game Capture
HD60 S

Was ist mit dem Camlink? In meinen Augen keine gute Investition. Spart euch das
Geld und holt lieber eine richtige externe Capture Card, wenn ihr unterwegs seid
oder keinen Platz im Gehäuse habt.

Was ist mit Magewell? Und Datapath? Ich nutze persönlich Magewell Capture Cards,
da diese Karten nicht von den üblichen Problemen nach Windows Updates betroffen
sind (jedenfalls in meiner Erfahrung bislang nicht). ABER sie sind trotz ihrer
zahlreichen Vorteile arg teurer, was ich wirklich nur Leuten empfehlen kann, die
z. B. Vollzeitstreamer sind oder einen anderen Nischennutzen für solche Karten
haben. Datapath ist sogar noch eine Spur extremer in dem Aspekt. Bedenkt das,
falls ihr euch ernsthaft eine Magewell Karte zulegen wollt.

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NETZTEILE

Bei Netzteilen achtet man auf den Effizienzwert bzw. auf den 80-PLUS-Wert. Damit
ist gemeint, dass ein 400 Watt Netzteil, das z. B. 80 PLUS als Wert hat, in
Wahrheit 500 W zieht (also ein Effizienzwert von 80%). Diese 100 W Zusatz sind
effektiv nichts als Abwärme, die verschwendet werden. Die 80 PLUS Werte, die
existieren sind: 80 PLUS (80 %), 80 PLUS Bronze (82 %), 80 PLUS Silber (85 %),
80 PLUS Gold (87%), 80 PLUS Platinum (89 %), 80 PLUS Titanium (90 %) Von diesen
Werten sieht man am häufigsten den Bronze- (für Budgetbuilds) und Goldwert (für
High-End-Geräte).

850+ Watt Netzteile lohnen sich nur, falls ihr mehrere GPUs benutzt oder eure
Hardware übertaktet. Falls das nicht der Fall ist, wirft man mit solchen Geräten
nur sein Geld in einen See. Das Geld könnt ihr euch sparen. Grob gesagt reicht
für einen Officerechner ohne separate GPU ein ~200 Watt Netzteil, Budgetbuilds
mit Einsteiger-Grafikkarten 350 Watt und bei High-End Gaminghardware sollte man
in Richtung 650 Watt planen. Bei 4000er NVIDIA-GPUs und AM5-CPUs (7000er Reihe
von AMD bei CPUs) ist der Stromhunger hart, da sind 850 Watt eine gute Idee. Das
gilt nur, wenn ihr eure Hardware nicht übertaktet.

Die Firmen, die ordentliche Netzteile produzieren, sind Seasonic und be quiet!
Das sind die Firmen, mit denen ich bislang die besten Erfahrungen gemacht habe.
Corsair soll auch völlig in Ordnung sein.

Standard (Für Budgetbuilds): Netzteil Be Quiet! Pure Power 11 500 Watt (80 Plus
Gold) Corsair CX-M Series CX550M 2021 550 Watt (80 Plus Bronze)

Der 400 Watt Bereich ist ziemlich gefährlich. Es gibt sehr viele Netzteile, die
absolut nicht zu empfehlen sind. Darunter Netzteile von Xilence (Performance C),
Zalman (GT/GS), Fractal Design (R2), Gamdias (so ziemlich alles), Silverstone
(Strider Essential) , Bitfenix (BPA), Antec (Basiq), Diablotek (wortwörtlich
alles), MS-Tech (alles), Raidmax (alles) Spart euch das Risiko, dass der PC
explodiert und nutzt einen der Vorschläge hier.

High-End (Für gute Gaming-PCs): be quiet! STRAIGHT POWER 11 850 Watt (80 Plus
Gold)

Corsair RM750x 850 Watt (80 Plus Gold)

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FESTPLATTEN / SSDS

SSDs lohnen sich. Selbst die langsamste SSD gibt dir einen massiven Boost
gegenüber einer klassischen HDD Festplatte. Eine HDD-Festplatte lohnt sich nur,
wenn man sehr viel Platz braucht (2000+ GB). Bei SSDs sind Größen ab 512 GB
sinnvoll. Das liegt daran, dass SSDs mit geringerer Größe langsamer sind als die
Pendants in Groß. Die beiden relevantesten Versionen von SSDs sind aktuell SATA
und NVMe-SSDs. NVMe-SSDs sieht man oft im M.2-Format, während SATA-SSDs häufig
im 2.5-Zoll-Format vorhanden sind. M.2 ist deutlich kompakter, braucht
allerdings Support des Mainboards (achtet vor allem auf die Größe), während die
2.5-Zoll-SSDs absolut keine Kompatibilitätsprobleme haben. Andernfalls würde ich
generell immer zu einer SSD raten, die Vorteile sind deutlich spürbar. Die
Geschwindigkeitsunterschiede zwischen NVMe und SATA-SSDs spürt man nur, wenn man
sehr große Dateien verschiebt. Es gibt, davon abgesehen, nur minimale
Unterschiede. Crucial ist mein fester Partner, daher sind alle Erwähnungen von
Crucial Werbung. Deren RAM und SSDs nutze ich seit 10 Jahren, daher sollte das
egal sein. Zur Aufklärung dennoch wichtig.

Budget: Crucial P5 Plus (M2, SSD) Samsung 870 EVO (SSD, Sata)

High-End: Samsung 990 PRO (SSD, NVMe, M.2) Solidigm P44 Pro (SSD,NVMe,M.2)

Das Solidigm P44 Pro ist schneller als das Samsung, in der Realität nimmt sich
das nicht so arg viel bei den Geschwindigkeiten, also schaut, was günstiger ist
davon.

Nach oben #Mainboards

Bei Mainboards müsst ihr darauf achten, dass ihr den richtigen Sockel ausgewählt
habt, der zu eurer CPU passt. Das sind für aktuelle CPUs AM4 (Für AMD Ryzen
5-5XXX) und LGA 1151v2 (für Intels-12XXX Prozessoren) Dazu gibt es bei
Mainboards verschiedene Größen, die unterschiedlich viele Features mitbringen
können und selbstverständlich für unterschiedlich große Gehäuse ausgelegt sind.
Die Größen lauten (von Klein zu Groß): Mini-ITX, Micro-ITX, ATX, E-ATX Wenn ihr
nicht übertaktet, müsst ihr nicht viel Geld für Mainboards ausgeben.

Für AM4 (AMD bis 5XXX CPUs):

Budget: Asrock X570S PG Riptide

High End: Asus ROG Crosshair VIII Dark Hero

Für AM5 (AMD ab 7XXX CPUs):

Budget: AsRock B650 PG LIGHTNING

High End: GigaByte X670E AORUS MASTER

Ganz ehrlich, AM5 ... ist teuer. Ich weiß nicht mal, wieso man so teure
Mainboards kaufen würde, ohne zu übertakten.

Für 1700 (INTEL für 12XXX + 13XXX CPUs):

Budget: Gigabyte Z690 GAMING X

Budget: Gigabyte Z690 AORUS PRO

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CPU-KÜHLER

CPU-Kühler sind recht simpel. Es gibt grundlegend Luftkühlung, All-In-One
Wasserkühlung und Custom-Wasserkühlung-Lösungen. Generell, wenn ihr nicht am
Übertakten seid, braucht ihr AiO und Wasserkühlungen nicht. Luftkühlungen sind
für den normalen Nutzer mehr als ausreichend und der Aufpreis von
Wasserkühlungen ist absolut nicht notwendig. Aber: Wenn man sich eine Ryzen-CPU
kaufen will, dann ist der beiliegende CPU-Kühler tatsächlich sehr solide. Im
Gegensatz zu Intel-CPUs kriegt ihr mit den Wraith-Kühlern eine echt akzeptable
Leistung. Das gilt natürlich nur, falls du nicht übertakten willst. Beachtet bei
euren Gehäusen auch, dass die CPU-Kühler von der Höhe in das System reinpassen,
grade der be quiet! Kühler ist da ein bekannter Problemfall.

Luftkühler: Noctua NH-D15 (Seit langer Zeit einer der besten CPU-Kühler. Damit
macht man wenig falsch.)

be quiet! Dark Rock 4 Pro (Mit be quiet! fahre ich seit Jahren sehr gut. Der
Dark Rock 4 Pro und NH-D15 nehmen sich nicht viel. Dieser hier sieht etwas
besser aus, ist minimal leiser, dafür allerdings minimal schwächer von der
Kühlleistung als der NH-D15. Kauft euch den, der zur aktuellen Zeit billiger
ist, beide sind super.)

AiO-Kühler: Thermaltake Floe RC360 Ultra (Wenn es unbedingt eine
AiO-Wasserkühlung sein muss, dann ist die von Thermaltake akzeptabel, allerdings
arg teuer. Beachtet außerdem, dass euer Gehäuse genug Platz hat, damit eine
360er reinpasst.) NZXT Kraken X73 (Die Krakengeräte sind schwierig. Gibt viele,
die damit gar keine Probleme haben, allerdings habe ich im Umkreis einige
Beschwerden gehört, dass dieses Gerät auch ausfallen kann. Eingeschränkte
Empfehlung.)

Auch abschließend muss ich nochmal betonen, bitte holt euch nur eine AiO, wenn
es unbedingt sein muss. Sie sind (teilweise bis zu 200%+) teurer, leisten nur
begrenzt mehr und sind nur begrenzt leiser. Bei Custom-Wasserkühlungen kann ich
euch nicht beraten. Damit habe ich wenig Erfahrung und da braucht man mehr
Vorwissen. Nach oben




MEIN AKTUELLES SETUP:

CPU: Ryzen 7 7950x

Mainboard: AsRock X670E Taichi

GPU: Gigabyte RTX 4090 Windforce

Kopfhörerverstärker: Marantz HDDAC1

Monitor 1: Acer Predator XB281HK

Monitor 2: Acer Predator XB271HU

Arbeitsspeicher: G.SKILL Trident Z5

SSD:
1. WD Black SN850 2. Samsung 870 EVO

Mic: Shure SM7B

Audiointerface: RME Fireface UFX+

Preamp + Kompressor: Empirical Labs EL9 Mike-e

Cam: Sony Alpha A7M3

Maus: Razer DeathAdder V2

Tastatur: Corsair K95

Capture Card: Magewell Pro Capture Dual HDMI

Greenscreen: Elgato Greenscreen

Lampen für Greenscreen: Elgato Keylights

Lampen für mein Gesicht: Elgato Keylight Air

Nach oben


GUTE SOFTWARELÖSUNGEN

Da ich z. B. nach VPN oder Passwort Managern gefragt werde, hier eine kleine
Übersicht mit Software, die ich gut finde. (Unbezahlte Werbung logischerweise,
außer ich markiere es spezifisch)

Weiterlesen...

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