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 4. UKRAINE-NEWS IM LIVETICKER: SELENSKYJ – JEDER „KOMPROMISS“ MIT MOSKAU WIRD
    IN REFERENDUM VORGELEGT

Politik Ausland
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638  Kommentare

Ausland Ukrainischer Präsident


SELENSKYJ WILL JEDEN „KOMPROMISS“ MIT MOSKAU PER REFERENDUM ABSEGNEN LASSEN

Stand: 22.03.2022 | Lesedauer: 33 Minuten
Von Jörg Rößner, Sebastian Beug, Kerstin Rottmann, Frank Stocker
Ukrainischer Präsident ruft zum Durchhalten auf

In einer neuen Videobotschaft richtet der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj das Wort direkt an seine Landsleute und ruft zum Durchalten auf.
„Einfache Ukrainer sind heute Kämpfer“, so Selenskyj am Abend.

Quelle: WELT

Autoplay
Falls es bei den Verhandlungen mit Russland einen Kompromiss geben sollte, werde
er das ukrainische Volk in einem Referendum darüber abstimmen lassen, kündigt
Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Und der Kreml bestellt den US-Botschafter ein,
die bilateralen Beziehungen seien „am Rande des Abbruchs“. Mehr im Liveticker.

638  Kommentare

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, über jeden
möglichen „Kompromiss“ bei den Verhandlungen mit Russland sein Volk entscheiden
zu lassen. Die Inhalte eines möglichen Abkommens könnten „historische“
Veränderungen bedeuten, sagte der Staatschef in einem am Abend veröffentlichten
Interview mit der Nachrichten-Website Suspilne. Entschieden werde darüber von
ukrainischer Seite am Ende in einem Referendum.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine am 24. Februar haben
sich Unterhändler Kiews und Moskaus zu mehreren Verhandlungsrunden getroffen.
Die Türkei, die eine Vermittlerrolle eingenommen hat, hatte am Sonntag
Fortschritte in den Gesprächen gemeldet. In den Verhandlungen geht es demnach
unter anderem um die von Russland geforderte „Neutralität“ der Ukraine, den
Status der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk sowie um den Status
der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

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Selenskyj hatte die bisher ergebnislosen Gespräche am Sonntag verteidigt und
bekräftigt, zu „Verhandlungen“ mit Kreml-Chef Wladimir Putin bereit zu sein.
Eine Kapitulation seines Landes lehnt der ukrainische Präsident ab. Am Montag
unterstrich er: „Die Ukraine kann kein russisches Ultimatum akzeptieren.“ Eine
„Übergabe“ der ukrainischen Städte Kiew, Charkiw oder Mariupol an Russland
schloss er aus.


ALLE ENTWICKLUNGEN IM LIVETICKER:


22.45 UHR:  SELENSKYJ NENNT TREFFEN MIT PUTIN NOTWENDIG



Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält ein Treffen mit dem
russischen Staatschef Wladimir Putin für notwendig, um die russische Haltung zu
einem Ende des Kriegs zu erörtern. Allerdings werde bei einer solchen Begegnung
keine Entscheidung über das Schicksal der besetzen ukrainische Gebiete möglich
sein, sagt Selenskyj in einem TV-Interview.


21.37 UHR: USA UNTERSTÜTZEN BEWEISSICHERUNG ZU RUSSISCHEN KRIEGSVERBRECHEN

Das US-Militär unterstützt nach eigener Darstellung Bemühungen, Beweise für
russische Kriegsverbrechen in der Ukraine sicherzustellen. „Wir sehen eindeutig,
dass die russischen Streitkräfte Kriegsverbrechen begehen und helfen bei der
Sammlung entsprechender Beweise“, sagt der Sprecher des
US-Verteidigungsministeriums, John Kirby. Es sei nicht Sache der
US-Militärführung zu entscheiden, was das Ergebnis derartiger Ermittlungen sein
werde.


20:41 UHR – RUSSLAND WIRFT UKRAINE MANGELNDE MITWIRKUNG BEI FLUCHTKORRIDOREN VOR

Russland hat der Ukraine mangelnde Mitwirkung bei der Evakuierung von Zivilisten
durch so genannte Fluchtkorridore vorgeworfen. Die ukrainische Seite habe am
Montag keinem einzigen Korridor zugestimmt, um Menschen nach Russland zu
bringen, sagte Generalmajor Michail Misinzew am Abend. Millionen Zivilisten
würden von der ukrainischen Armee als „menschliche Schutzschilder“ festgehalten.
Kiew hingegen wirft Moskau immer wieder vor, Ukrainer gegen ihren Willen nach
Russland zu bringen.

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Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es am Abend außerdem,
ukrainische „Nationalisten“ planten Schießstände in Krankenhäusern der Städte
Odessa und Tschernihiw. Dafür gab es keine Belege. Russland hatte vor knapp zwei
Wochen mit einem Angriff auf eine Geburtsklinik in der belagerten Hafenstadt
Mariupol international für Entsetzen gesorgt. Später hieß es aus Moskau, das
Gebäude sei von ukrainischen Kämpfer genutzt worden. Die Ukraine sowie die
Vereinten Nationen hingegen betonten, zum Zeitpunkt der Attacke seien dort
Patienten behandelt worden.


20:33 UHR – JACHT VON ABRAMOWITSCH LIEGT IN BODRUM VOR ANKER

Die Luxusjacht des Oligarchen Roman Abramowitsch hat im Hafen des türkischen
Badeorts Bodrum angelegt. Der türkische Fernsehsender NTV berichtete, das Schiff
„Solaris“, das unter der Flagge von Bermuda fährt, sei aus Montenegro gekommen.
Eine Gruppe Ukrainer, die ukrainische Flaggen mit der Aufschrift „Kein Krieg“
trugen, versuchten einem Zeitungsbericht zufolge, mit einem kleinen Motorboot
das Anlegen der Jacht zu verhindern.

Es war nicht klar, ob Abramowitsch an Bord seines Schiffes war oder die Jacht
nur in die Türkei verlegte, um den westlichen Sanktionen gegen russische
Oligarchen zu entgehen. Die Türkei hat sich den Strafmaßnahmen nicht
angeschlossen. Die Europäische Union verhängte in der vergangenen Woche
Sanktionen gegen Abramowitsch, als sie ihre Liste der Personen überarbeitete,
deren Vermögen eingefroren wurde, weil sie an der russischen Invasion in die
Ukraine beteiligt waren.


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Das Nato-Mitglied Türkei hat enge Beziehungen sowohl zu Russland als auch zur
Ukraine. Die Regierung kritisierte den russischen Angriff auf die Ukraine, will
aber als neutrale Partei zwischen beiden Ländern vermitteln. Sie verhängte keine
Sanktionen gegen Russland oder russische Staatsbürger und schloss auch ihren
Luftraum nicht für russische Flugzeuge.


20:28 UHR – BIDEN WARNT VOR RUSSISCHEN CYBERATTACKEN

US-Präsident Joe Biden hat amerikanische Unternehmen aufgefordert, ihren Schutz
gegen mögliche Cyberangriffe aus Russland zu verbessern. Es gebe immer mehr
Hinweise, dass Russland Optionen für mögliche Cyberangriffe als Reaktion auf die
Wirtschaftssanktionen des Westens prüfe, sagte Biden. Ein Großteil der
kritischen Infrastruktur des Landes sei in privatem Besitz. An die Unternehmen
appellierte er deshalb: „Sie haben die Macht, die Kapazität und die
Verantwortung, die Cybersicherheit und die Widerstandsfähigkeit der kritischen
Dienste und Technologien zu stärken, auf die sich die Amerikaner verlassen.“

Die für Cybersicherheit zuständige Sicherheitsberaterin Anne Neuberger fügte
hinzu: „Wir sind nicht auf einen Konflikt mit Russland aus. Aber wenn Russland
einen Cyberangriff gegen die Vereinigten Staaten startet, werden wir reagieren.“
Es gebe keine Gewissheit, dass es zu einem Cyberangriff auf kritische
Infrastrukturen kommen werde. Man sehe aber mögliche Vorbereitungen.

„Kritische Infrastruktur, Strom, Wasser, viele Krankenhäuser in den Vereinigten
Staaten sind im Besitz des privaten Sektors“, sagte sie. „Wir glauben, dass die
wichtigsten Stellen, die es wissen müssen, mit geheimen Informationen versorgt
worden sind.“ Dazu zählten einige Hundert Unternehmen. Firmen sollten eine
mehrstufige Authentifizierung auf ihren Systemen verwenden, um Angreifern das
Eindringen zu erschweren, sowie ihre Daten verschlüsseln und Notfallpläne
ausarbeiten.


20:02 UHR – RUSSLAND BERICHTET VON MEHR ALS 500 UKRAINISCHEN KRIEGSGEFANGENEN

Russland hat eigenen Angaben zufolge mehr als 500 ukrainische Soldaten
gefangengenommen. Dem Internationalen Roten Kreuz seien Dokumente zum Austausch
gegen russische Soldaten übermittelt worden, sagte die Menschenrechtsbeauftragte
der Regierung, Tatjana Moskalkowa, dem Staatssender RT. „Das sind ukrainische
Gefangene, die wir auszutauschen bereit sind.“ Die Ukraine sprach zuletzt von
mehr als 560 russischen Kriegsgefangenen.

In der vergangenen Woche war der zwischenzeitlich entführte Bürgermeister der
ukrainischen Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, im Austausch gegen neun russische
Soldaten freigekommen. Angaben aus Kiew zufolge handelte es sich um
Wehrdienstleistende, die im Krieg Russlands gegen die Ukraine eingesetzt waren.


19:48 UHR – PENTAGON: RUSSLAND VERSTÄRKT EINSÄTZE ZU WASSER UND IN DER LUFT

Russland verstärkt nach Angaben des Pentagon derzeit seine Militäroffensive aus
der Luft und zu Wasser, da der Vormarsch der eigenen Truppen durch die
„Geschicklichkeit“ der ukrainischen Armee aufgehalten werde. Der Kreml versuche
„verzweifelt“, seine Kampfdynamik zu erhöhen, sagte ein hochrangiger
US-Verteidigungsbeamter in Washington. Die russischen Truppen stünden
„frustriert und verwirrt“ von einem ukrainischen Widerstand, der trotz der
Unterzahl an Soldaten und der geringeren Bewaffnung den Angriffen standhalte.

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Die Streitkräfte unter Befehl von Russlands Präsident Wladimir Putin haben ihre
Einsätze laut Angaben des US-Beamten zuletzt verstärkt – allein in den
vergangenen 24 Stunden flogen sie demnach mehr als 300 Luftangriffe. Kiew habe
ebenfalls mit verstärkten Lufteinsätzen reagiert.

Nur wenige Einsätze seien Nahkämpfe, Moskau feuere vor allem Luft-Boden-Raketen
aus dem russischen oder belarussischen Luftraum auf ukrainische Ziele ab, sagte
der US-Beamte. „Sie wagen sich nicht sehr weit oder lange in den ukrainischen
Luftraum vor, weil die Ukrainer ihren Luftraum mit großer Geschicklichkeit
verteidigen.“ Im nördlichen Schwarzen Meer zeige Russland mit dem Einsatz
mehrerer Kriegsschiffe „verstärkte Marineaktivitäten“, sagte der Beamte weiter.
Dies sei jedoch kein klares Zeichen für einen bevorstehenden Angriff auf die
Hafenstadt Odessa.


19:39 UHR – SELENSKYJ: KÖNNEN RUSSISCHE ULTIMATEN NICHT ERFÜLLEN

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Ultimaten aus Russland eine
grundsätzliche Absage erteilt. „Die Ukraine kann keine Ultimaten der Russischen
Föderation erfüllen“, sagte Selenskyj am Abend im Fernsehen. „Man muss uns alle
vernichten. Dann wird ihr Ultimatum automatisch erfüllt.“ Selenskyj fügte hinzu,
Kompromisse mit Russland könnten nur nach einem Referendum umgesetzt werden.
Welche Fragen das konkret betreffen könnte, führte er nicht aus.

Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in der belagerten Hafenstadt
Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag
zu verlassen. Eine solche Kapitulation lehnte die ukrainische Führung
kategorisch ab. „Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben“,
sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk. Das Ultimatum ließen die
Ukrainer verstreichen.


19:30 UHR – ESTLAND MAHNT EUROPAWEITE LÖSUNG FÜR UKRAINE-FLÜCHTLINGE AN

Estland mahnt bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine eine
gesamteuropäische Lösung an. Die Bemühungen müssten „gleichmäßiger zwischen den
EU-Mitgliedstaaten und Partnern aufgeteilt werden“, sagte Regierungschefin Kaja
Kallas nach einem Treffen mit EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Flüchtlinge
sollten so schnell wie möglich eine Existenzgrundlage bekommen, damit sie bis
zur Rückkehr in ihre Heimat arbeiten oder ihre Ausbildung fortsetzen können.

In dem baltischem EU- und Nato-Land wurden seit Beginn des russischen Angriffs
auf die Ukraine mehr als 21.000 Kriegsflüchtlinge von den Behörden erfasst.
Estland hat eine Bevölkerung von etwa 1,2 Millionen Menschen. Kallas sagte, ihr
Land stoße mittlerweile an seine Grenzen.


19:19 UHR – BIDEN BERÄT KNAPP EINE STUNDE MIT EUROPÄISCHEN VERBÜNDETEN

Vor seiner Reise zum Nato-Krisengipfel in Brüssel hat US-Präsident Joe Biden mit
Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen europäischen Verbündeten über den
Ukraine-Krieg beraten. An der Schaltkonferenz nahmen auch Frankreichs Präsident
Emmanuel Macron, Italiens Ministerpräsident Mario Draghi und der britische
Premierminister Boris Johnson teil. Das Gespräch dauerte eine knappe Stunde, wie
das Weiße Haus mitteilte. Die Staats- und Regierungschefs hätten ihre „ernste
Besorgnis über das brutale Vorgehen Russlands in der Ukraine“ erörtert. Dazu
gehörten auch die Angriffe auf die Zivilbevölkerung.

Nach Angaben des Weißen Hauses waren sich die Verbündeten einig, dass sie „die
tapferen Ukrainer, die ihr Land gegen die russische Aggression verteidigen“,
weiter mit Militärhilfe unterstützen. Für die inzwischen mehr als drei Millionen
Menschen, die vor der Gewalt geflohen sind, soll es weitere humanitäre Hilfe
geben. Thema seien auch die „die jüngsten diplomatischen Bemühungen zur
Unterstützung der Bemühungen der Ukraine um einen Waffenstillstand“ gewesen.

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Biden reist am Mittwoch nach Brüssel. Dort nimmt er am Donnerstag an
Spitzentreffen der Nato, der EU und der Gruppe der führenden demokratischen
Wirtschaftsmächte (G7) teil. Am Freitag fliegt der US-Präsident weiter nach
Polen. In Warschau ist für Samstag ein Treffen mit dem polnischen Präsidenten
Andrzej Duda geplant.


19:07 UHR – RUSSISCHES MILITÄR BESCHIESST EINKAUFSZENTRUM IN KIEW

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ein Einkaufszentrum am Rande der
ukrainischen Hauptstadt Kiew angegriffen. Der Sprecher des russischen
Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, wirft den ukrainischen
Streitkräften vor, das Einkaufszentrum zum Nachladen von Mehrfachraketenwerfern
und zur Lagerung von Raketen für den Beschuss russischer Truppen zu nutzen.
Konaschenkows Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Das
Einkaufszentrum im dicht besiedelten Stadtteil Podil wurde in eine schwelende
Ruine verwandelt. Bei dem Angriff zerbrachen alle Fenster eines benachbarten
Hochhauses.


18:44 UHR – RUSSLAND ÜBERGIBT DATEN VON 500 GEFANGENEN AN DAS ROTE KREUZ

Russland hat einem Medienbericht zufolge die Daten von mehr als 500 gefangen
genommenen Ukrainern an das Rote Kreuz übergeben. Die Nachrichtenagentur
Interfax beruft sich auf den russischen Kommissar für Menschenrechte.


17:46 UHR – SELENSKYJ LEHNT RUSSISCHE ULTIMATEN AB

Die Ukraine wird ihrem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge keine russischen
Ultimaten akzeptieren. Auch eine Besetzung von Städten wie Kiew, Mariupol oder
Charkiw durch russische Truppen sei inakzeptabel, sagt Selenskyj in einem
Interview, das von dem Sender Suspilne veröffentlicht wird.


17:45 UHR – DEUTSCHLAND LIEFERT WEITERE WAFFEN IN DIE UKRAINE

Deutschland wird der Ukraine noch mehr Waffen liefern. Die Lieferungen würden
sich an dem orientieren, was Deutschland bisher bereits geliefert habe, sagte
Regierungssprecher Steffen Hebestreit.

Bisher waren dies Panzerfäuste und Flugabwehrraketen. Er verwies auf
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die gesagt habe, dass man
entsprechende Waffen direkt bei Rüstungskonzernen bestellen könne.

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Lambrecht hatte erklärt, dass aus Beständen der Bundeswehr kein weiteres
Material geliefert werden könne. Wie viel Geld die Bundesregierung für solche
Waffenkäufe für die Ukraine ausgeben will, sagte der Regierungssprecher nicht.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts verwies darauf, dass die EU-Staaten
parallel dazu die Mittel zur Beschaffung von Waffen für die Ukraine von 500
Millionen auf eine Milliarde Euro verdoppeln wollen.


17:20 UHR – GYSI APPELLIERT MIT RUSSISCH-REDE AN RUSSISCHE BEVÖLKERUNG

Der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Gregor Gysi, wendet sich in
einem Video auf Russisch mit einem „dringenden Appell“ an Bürger in Russland und
„Bürger der russischen Gemeinden in Deutschland“. Sie sollten „alles in Ihrer
Kraft Stehende zu tun, um den Krieg, den Russland in Ihrem Namen führt, zu
beenden“. In dem Video bittet Gysi darum, den Angriff zu ächten. „Zeigen Sie
Ihrer Regierung, dass dieser Krieg nicht im Namen der Menschen in Russland
geführt wird und deshalb sofort beendet werden muss.“


17:10 UHR – RUSSLAND BESTELLT US-BOTSCHAFTER EIN – BEZIEHUNGEN „AM RANDE DES
ABBRUCHS“

Russland hat den US-Botschafter in Moskau einbestellt und den USA vorgeworfen,
die bilateralen Beziehungen „an den Rand des Abbruchs“ gebracht zu haben. Die
Äußerungen von US-Präsident Joe Biden, der Kreml-Chef Wladimir Putin als
„Kriegsverbrecher“ bezeichnet hatte, „sind eines hochrangigen Staatsmannes
unwürdig“, erklärte das russische Außenministerium am Montag.

US-Botschafter John Sullivan sei in einer Protestnote mitgeteilt worden, dass
solche Bemerkungen die Beziehung zwischen den beiden Ländern gefährdeten.
Washington sei zudem gewarnt worden, dass „feindselige Handlungen gegen Russland
fest und entschlossen zurückgewiesen werden“.

US-Präsident Biden hatte Putin am Mittwoch als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet.
Der Kreml kritisierte Bidens Wortwahl umgehend als „inakzeptabel und
unverzeihlich“.


16:47 UHR – EU BEKOMMT NEUE MILITÄRISCHE EINGREIFTRUPPE

Die EU bekommt eine neue militärische Eingreiftruppe. Sie soll 2025 einsatzfähig
sein. Die Truppe ist Teil eines sicherheitspolitischen Konzepts, das die Außen-
und Verteidigungsminister der 27 Mitgliedstaaten in Brüssel beschlossen.
Deutschland stellt den Kern der 5000 Soldaten.


16:22 UHR – SCHACHGROSSMEISTER KARJAKIN GESPERRT

Der Schach-Weltverband Fide hat den früheren WM-Herausforderer Sergej Karjakin
wegen Unterstützung für die russische Invasion in die Ukraine für sechs Monate
gesperrt. Die Ethikkommission des Verbandes sah es als erwiesen an, dass der
Großmeister aus Russland damit das Ansehen der Sportart und des Weltverbandes
beschädigt und damit gegen den Ethik-Code verstoßen hat, wie die Fide mitteilte.


15:50 UHR – KREML BESTELLT US-BOTSCHAFTER EIN

Das russische Außenministerium hat nach eigenen Angaben den US-Botschafter in
Moskau, John Sullivan, einbestellt. Dem US-Diplomaten sei mitgeteilt worden,
dass Äußerungen von US-Präsident Joe Biden über den russischen Präsidenten
Wladimir Putin die bilateralen Beziehungen an den Rand des Zusammenbruchs
gebracht hätten. Biden hatte vorige Woche Putin als „Kriegsverbrecher“
bezeichnet.


15:53 UHR – DEUTSCHLAND FINANZIERT GROSSTEIL DER EU-HILFE

Deutschland wird nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht
mehr als ein Viertel der zusätzlichen EU-Unterstützung für die ukrainischen
Streitkräfte finanzieren. Deutschland beteilige sich am
500-Millionen-Euro-Programm für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung „in
einer Größenordnung von 26 Prozent“, sagte die SPD-Politikerin am Rande eines
EU-Treffens in Brüssel.


15:32 UHR – RUTTE MAHNT ZUR VORSICHT BEI SANKTIONEN

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat die Europäische Union zur
Vorsicht bei der Verhängung neuer Sanktionen gegen russische Gas- und
Ölunternehmen ermahnt. „Wir müssen sicher sein, dass die Energieunabhängigkeit
genügend Gas und Öl im System hat. Das ist sehr wichtig für die Niederlande,
Deutschland, Frankreich und die osteuropäischen Länder“, sagte Rutte vor
Reportern nach einem Treffen mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda.

Nauseda entgegnete, Litauen habe jahrzehntelang stark in die Energiesicherheit
investiert und sei nun bereit für einen vollständigen Boykott von russischem Öl
und Gas. „Jetzt, da die Masken gefallen sind, ist es an der Zeit, die
Entscheidungen umzusetzen, die absolut notwendig sind, damit sich Europa
sicherer, unabhängiger und widerstandsfähiger gegen externe Schocks fühlt.“

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15:07 UHR – RUSSISCHES GERICHT VERBIETET FACEBOOK UND INSTAGRAM

Ein Gericht in Moskau hat ein Verbot der Online-Netzwerke Facebook und Instagram
in Russland verhängt. Das Gericht warf in seiner Entscheidung den zum US-Konzern
Meta gehörenden Netzwerken „extremistische“ Aktivitäten vor, wie russische
Staatsmedien berichteten. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte Meta zuvor
vorgeworfen, seine Aktivitäten richteten sich „gegen Russland und dessen
Streitkräfte“.


14:30 UHR – UKRAINE: STRAHLUNGSMESSUNG IN TSCHERNOBYL FUNKTIONIERT NICHT

Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde hat mehrere Probleme in dem Gebiet um das
ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl gemeldet, 1986 Ort des weltweit bislang
größten Atomunfalls. So seien die Geräte zur Überwachung der Strahlung auf dem
Gelände ausgefallen und es stünden keine Feuerwehrleute mehr zur Verfügung, die
seit Jahrzehnten verstrahlten Wälder zu schützen. Die Anlage wurde am 24.
Februar, dem Beginn des Krieges, von russischen Soldaten besetzt.

In der Mitteilung hieß es weiter, die Kombination diverser Gefahren bedeute eine
erhebliche Verschlechterung in der Fähigkeit, den Austritt von Strahlung zu
kontrollieren. Das betreffe nicht nur ukrainisches Gebiet, sondern in den
kommenden Wochen und Monaten auch Nachbarländer.


14:20 UHR – UN ZÄHLEN 925 GETÖTETE ZIVILISTEN

Das Büro UN-Menschenrechtskommissars zählt seit der russischen Invasion in der
Ukraine am 24. Februar 925 getötete Zivilisten. Zudem seien 1496 verletzt
worden, teilt das Gremium mit.

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13:42 UHR – TUSK: POLEN SOLLTE AUF „DEUTLICHE“ STÄRKUNG DER NATO-PRÄSENZ POCHEN

Nach Ansicht des ehemaligen EU-Ratspräsidenten und polnischen Oppositionsführers
Donald Tusk sollte die Warschauer Regierung angesichts des Kriegs in der Ukraine
auf eine deutliche Stärkung der Nato-Präsenz an der Ostflanke pochen. „Das
bedeutet mindestens 30.000 zusätzliche Nato-Soldaten alleine in Polen“, sagte er
in Warschau.

Dies habe Polen bereits nach der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014
gefordert, die Regierenden sollten sich bei den anstehenden Gipfeln von Nato und
EU sowie dem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Warschau weiter dafür stark
machen. Angesichts der derzeitigen Situation sei es „äußerst wichtig“, dass
Polen seine Partner dazu bringe, Fragen der erhöhten Nato-Präsenz und Sicherheit
sehr ernst zu nehmen, sagte Tusk. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragte er.


13:22 UHR – HOLOCAUST-ÜBERLEBENDER BEI BOMBENANGRIFF IN UKRAINE GETÖTET

In Charkiw ist ein Überlebender der nationalsozialistischen Konzentrationslager
durch einen Bombenangriff getötet worden. Das meldete die Stiftung Gedenkstätten
Buchenwald und Mittelbau-Dora am Montag unter Berufung auf Angehörige des
Opfers. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Freitag.

Boris Romantschenko habe nach Angaben seiner Enkelin in einem mehrstöckigen
Gebäude in der ostukrainischen Stadt gewohnt, das von einem Geschoss getroffen
wurde. Charkiw wird seit Wochen von zwei Seiten von russischen Truppen belagert.
Seine Wohnung in Charkiw soll Romantschenko seit Monaten nicht verlassen haben –
aus Angst, sich mit Corona zu infizieren.

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Die Stiftung Gedenkstätten reagierte bestürzt. Romantschenko überlebte die
Konzentrationslager Buchenwald, Peenemünde, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen und
war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora. Seit den 1990er
Jahren war er regelmäßig zu Veranstaltungen auf dem Gelände des ehemaligen
Konzentrationslagers bei Weimar gekommen.


13:13 UHR – DAVID BECKHAM HILFT ÄRZTIN AUS CHARKIW MIT SEINER
INSTAGRAM-REICHWEITE

Der frühere Fußball-Star David Beckham hilft mit seiner Reichweite auf Instagram
einer Narkosefachärztin aus dem ostukrainischen Charkiw, die Frauen bei der
Entbindung hilft.

Beckham – einst Kapitän der englischen Nationalmannschaft – hat auf der Foto-
und Videoplattform 71,6 Millionen Follower. Er ruft seine Anhänger auf, auch das
UN-Kinderhilfswerk Unicef und dessen Arbeit in der Ukraine zu unterstützen.

Charkiw wurde zuletzt am stärksten von russischen Truppen angegriffen. Die
Ärztin Irina postete Videos aus einem Keller, in den sich nach ihren Angaben
schwangere Frauen und Mütter am ersten Tag der Invasion retteten. Sie teilte
auch Bilder von Säuglingen, die von Sauerstoffgeräten abhängig seien, die Unicef
zuvor gespendet habe.

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12:42 UHR – SELENSKYJ RUFT DEUTSCHE ZU BOYKOTT VON RUSSISCHEM GAS AUF

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Deutschen zu einem Boykott
von russischem Gas und anderen Waren aufgerufen.

„Ohne Handel mit Ihnen, ohne Ihre Unternehmen und Banken wird Russland kein Geld
für diesen Krieg haben“, sagte der 44-Jährige am Montag in einer in sozialen
Netzwerken verbreiteten Videobotschaft. Niemand habe das Recht, Völker zu
vernichten und Europa aufzuteilen.

„Sponsert bitte nicht die Kriegsmaschine von Russland“, sagte Selenskyj weiter.
Es dürfe keinen Euro für die Besatzer geben. Alle Häfen sollten für Russland
geschlossen, keine Waren nach Russland geliefert und auf russische
Energieressourcen verzichtet werden.


12:30 UHR – SPRITPREIS SINKT NICHT MEHR

Der zuletzt deutliche Rückgang der Spritpreise ist am Wochenende zum Erliegen
gekommen. Nachdem sich Treibstoff von Donnerstag auf Freitag noch um mehrere
Cent verbilligt hatte, stagnieren die Preise seither, wie der ADAC am Montag
mitteilte.

Diesel kostete im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags demnach 2,160 Euro
pro Liter. Das sind 0,6 Cent weniger als am Freitag. Superbenzin der Sorte E10
kostete am Sonntag 2,087 Euro je Liter. Das sind 0,8 Cent mehr als am Freitag.

Insgesamt ist Diesel damit zwar gut 16 Cent billiger als auf dem Höhepunkt, aber
immer noch knapp 50 Cent teurer als vor Beginn des Ukraine-Krieges. E10 ist
knapp 12 Cent billiger als in der Spitze, aber immer noch fast 34 Cent teurer
als vor Kriegsbeginn.


12:01 UHR – KREML: ZU FRÜH FÜR TREFFEN ZWISCHEN PUTIN UND SELENSKYJ

Die russische Regierung sieht die Bedingungen für ein Treffen zwischen Präsident
Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj noch nicht
gegeben. „Um über ein Treffen der beiden Präsidenten zu sprechen, ist es zuerst
notwendig, die Hausaufgaben zu machen, ist es nötig, Verhandlungen abzuhalten
und sich auf die Ergebnisse zu einigen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Bislang habe es bei den Verhandlungen „keine erhebliche Bewegung“ gegeben.

Delegationen der Ukraine und Russlands haben mehrere Verhandlungsrunden wegen
des russischen Kriegs in der Ukraine abgehalten. Selenskyj ist eigenen Angaben
zufolge dazu bereit, Putin direkt zu treffen, um auf ein Abkommen bei wichtigen
Punkten hinzuarbeiten.


11:52 UHR – EU WIRD WAFFEN-HILFE FÜR UKRAINE AUF EINE MILLIARDE EURO ERHÖHEN

Die Europäische Union wird nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena
Baerbock ihre Finanzhilfe für die Ukraine zur Beschaffung von Waffen auf eine
Milliarde Euro erhöhen.

Die Bundesregierung werde dafür sorgen, dass Waffenbestellungen bei deutschen
Firmen dann auch schnell realisiert werden könnten, sagt Baerbock vor Beratungen
der EU-Außen- und Verteidigungsminister in Brüssel. Man könne „aber nicht in
aller Öffentlichkeit darüber reden, weil es geht hier um Leben und Tod“.

Bundesaußenministerin Annalnea Baerbock
Quelle: dpa/Moritz Frankenberg


11:34 UHR – ERSTER ANGRIFF AUF VORORTE VON ODESSA

In einem Vorort der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wird nach Angaben der
Stadtverwaltung ein erster Angriff gemeldet. Ein Wohnhaus sei am Morgen durch
russischen Beschuss beschädigt worden. Todesopfer gebe es nicht. Es sei aber ein
Feuer ausgebrochen.


11:10 UHR – SICHERHEITSBEHÖRDEN WISSEN VON 27 RECHTSEXTREMISTEN MIT ZIEL UKRAINE

Die Sicherheitsbehörden haben nach Angaben des Bundesinnenministeriums
Erkenntnisse zu 27 Rechtsextremisten mit dem Reiseziel Ukraine. Bei dieser
Gruppe gebe es Informationen zu Reisebewegungen oder -absichten, bestätigte ein
Sprecher des Ministeriums am Montag. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“
darüber berichtet. Zwölf seien bereits wieder aus der Ukraine zurückgekehrt.

Ein Teil der geplanten oder erfolgten Ausreisen ziele nicht auf eine Teilnahme
an Kämpfen „sondern auf vorgebliche „Berichterstattung vor Ort“ oder „Hilfe vor
Ort“ ab.“ Bislang habe die Bundespolizei Ausreisen von Extremisten im
einstelligen Bereich verhindert.


10:52 UHR – UNIONSFRAKTIONSSPITZE POCHT AUF FLÜCHTLINGSGIPFEL IM KANZLERAMT

Die Spitze der Unionsfraktion dringt auf einen raschen Gipfel von Bund, Ländern
und Kommunen zur Verteilung der vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine
flüchtenden Menschen. „Wir brauchen abgestimmtes Handeln von Bund, Ländern und
Gemeinden“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im
Bundestag, Thorsten Frei (CDU), am Montag vor Beratungen des CDU-Präsidiums in
Berlin. „Eine Situation, in der der Staat nicht oder jedenfalls nicht angemessen
vorkommt, ist nicht akzeptabel.“

Frei forderte von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine Initiative zur
schnellstmöglichen Einberufung eines solchen Spitzentreffens. Die Länder
richteten Aufnahmezentren ein, vor allen Dingen würden zivilgesellschaftliche
Gruppen handeln. „Deren Geduld darf auch nicht überstrapaziert werden.“ Nötig
sei eine angemessene Verteilung der Flüchtenden in ganz Deutschland.


10:33 UHR – RUSSLAND: GESPRÄCHE MIT UKRAINE BISLANG OHNE DURCHBRUCH

Die Gespräche mit der Ukraine über einen Waffenstillstand sind nach russischen
Angaben bislang ohne größeren Durchbruch geblieben. Es müssten noch erhebliche
Fortschritte erzielt werden, bevor es eine Basis für ein Treffen zwischen dem
russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr
Selenskyj geben könne, sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri
Peskow.

Er fordert die Länder auf, die Einfluss auf die Ukraine ausüben könnten, diesen
zu nutzen, damit die ukrainische Führung konstruktiver bei den Gesprächen sei.


10:16 UHR – MINDESTENS ACHT TOTE BEI ANGRIFF AUF EINKAUFSZENTRUM IN KIEW

Bei einem Angriff auf ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Hauptstadt Kiew
sind mindestens acht Menschen getötet worden. Dies teilte die ukrainische
Generalstaatsanwaltschaft mit. Nach der Schilderung eines AFP-Reporters lagen
mehrere Leichen vor dem Einkaufszentrum Retroville im Nordwesten Kiews, während
Rettungskräfte in den Trümmern nach weiteren Opfern suchten.

Rettungskräfte bei der Arbeit
Quelle: via REUTERS

Das zehnstöckige Gebäude war am späten Sonntagabend von einer gewaltigen
Explosion erschüttert worden. Der gesamte südliche Teil des Einkaufszentrums und
Autos auf seinem Parkplatz wurden zerstört. Im Boden klaffte ein mehrere Meter
großer Krater. Die verkohlten Überreste des Gebäudes qualmten am Morgen immer
noch.

Der ukrainische Rettungsdienst hatte in der Nacht im Onlinenetzwerk Facebook
mitgeteilt, „feindlicher Beschuss“ habe mehrere Stockwerke des Einkaufszentrums
im Stadtviertel Podilsky in Brand gesetzt. Auf von den Behörden veröffentlichten
Aufnahmen von Überwachungskameras war eine große Explosion zu sehen, der mehrere
kleinere Detonationen folgten. Feuerwehrleute zogen demnach mindestens einen
staubbedeckten Mann aus den Trümmern.

Die Männer versuchen offenbar, Menschen zu bergen
Quelle: via REUTERS


10:03 UHR – 225.000 UKRAINE-FLÜCHTLINGE IN DEUTSCHLAND

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich mehr als 2,1 Millionen
Menschen über die polnische Grenze in Sicherheit gebracht. Das teilte Polens
Grenzschutz bei Twitter mit. Am Sonntag seien rund 33.800 Menschen abgefertigt
worden, hieß es. Dies sei ein Rückgang um 16 Prozent im Vergleich zum Vortag.

Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge
in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist
sind. Die deutsche Bundespolizei registrierte bis Montag insgesamt 225.357
Neuankömmlinge, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums mitteilte.

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09:50 UHR – DGB WARNT VOR BILLIG-JOBS FÜR GEFLÜCHTETE AUS UKRAINE

DGB-Chef Reiner Hoffmann hat davor gewarnt, Geflüchtete aus der Ukraine in
Deutschland in Billig-Jobs auszubeuten. „Die Menschen sollen hier zu
ordentlichen Bedingungen arbeiten können. Das Mindeste ist, dass sie den
Mindestlohn bekommen“, verlangte Hoffmann in den Zeitungen der Funke
Mediengruppe .

Der DGB-Vorsitzende lobte große Anstrengungen einiger Unternehmen, die vor dem
russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geflohene Menschen beschäftigen
wollten. „Auf der anderen Seite sehe ich schon die Schweinepriester, die Frauen
unterhalb des Mindestlohns beschäftigen wollen. Das geht gar nicht“, fügte er
aber hinzu.

Skeptisch äußerte sich Hoffmann zu Erwartungen, die Geflüchteten könnten dazu
beitragen, den Fachkräftemangel in Deutschland zu überwinden. „Ich halte es für
zynisch, dass die geflohenen Menschen uns bei unseren Problemen helfen sollen“,
sagte er den Funke-Zeitungen. „Den Fachkräftemangel müssen wir selbst in den
Griff bekommen“. So müssten im Pflegebereich die Arbeitsbedingungen verbessert
werden, „auch die Bezahlung“.


09:27 UHR – SELENSKYJ-BERATER SCHOWKA FORDERT WEITERE SANKTIONEN GEGEN RUSSLAND

Der Sicherheitsberater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Ihor
Schowka, hat die EU zu weiteren Sanktionen gegen Russland aufgefordert. Der
Handel mit russischem Gas und Öl müsse blockiert und weitere Konten eingefroren
werden, sagte Schowka im ZDF-„Morgenmagazin“ laut Simultanübersetzung des
Senders. Die Ukraine kämpfe nicht nur für ihr eigenes Land, sondern für ganz
Europa.


09:10 UHR – POLIZEI ERMITTELT WEGEN VIDEOS ÜBER ANGEBLICHE ATTACKE AUF RUSSEN

Der Staatsschutz der Bonner Polizei ermittelt wegen eines mutmaßlichen
„Fake-Videos“ in russischer Sprache. Darin werde behauptet, eine Gruppe von
Ukrainern habe einen 16-jährigen Russen zu Tode geprügelt, erklärte die Polizei
Bonn. Die Beamten appellierten an die Bevölkerung, den Clip nicht
weiterzuverbreiten. Experten gingen derzeit davon aus, „dass es sich um ein
absichtliches ‚Fake-Video‘ handelt, das Hass schüren soll.“

In dem Video wird behauptet, ein Russe sei im Bereich Euskirchen von einer
Gruppe Ukrainer überfallen und getötet worden. Die Polizei erklärte hingegen:
„Der für Kapitalverbrechen im Bereich Euskirchen zuständigen Polizei Bonn liegen
keinerlei Informationen über einen solchen gewalttätigen Übergriff oder gar über
einen Todesfall vor.“


09:00 UHR -–IAEA: ERSTER SCHICHTWECHSEL IN TSCHERNOBYL SEIT FAST VIER WOCHEN

In der Atomruine von Tschernobyl hat es nach Angaben der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA) zum ersten Mal seit dem russischen Einmarsch in der
Ukraine einen Schichtwechsel gegeben. „Die Ukraine hat die IAEA darüber
informiert, dass etwa die Hälfte des Personals endlich nach Hause gehen konnte,
nachdem es fast vier Wochen lang an dem von Russland kontrollierten Standort
gearbeitet hatte“, erklärte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi.


08:42: „BEEINDRUCKT“ – SELENSKYJ WÜRDIGT ENGAGEMENT VON KUNIS UND KUTCHER

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei Mila Kunis und ihrem
Mann Ashton Kutcher für ihre Unterstützung bedankt. „Beeindruckt von ihrer
Entschlossenheit. Sie inspirieren die Welt“, schrieb der 44-Jährige bei Twitter.
Dazu postete Selenskyj ein Foto, das ein Videotelefonat mit ihm und dem
Schauspielerpaar zeigt.

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Kunis und Kutcher hatten Anfang März zu Spenden für humanitäre Hilfe für die
Ukraine aufgerufen. Ziel ihrer Spendenaktion waren 30 Millionen US-Dollar, laut
Selenskyj wurden rund 35 Millionen US-Dollar gesammelt. Der Präsident würdigte
das Engagement der Schauspieler: Sie seien unter den ersten gewesen, „die auf
unsere Trauer reagierten“, schrieb Selenskyj.

Kunis wurde in der Ukraine geboren und kam 1991 mit ihrer Familie in die USA.


08:23 UHR – EXPORTE NACH RUSSLAND KURZ VOR KRIEGSBEGINN UM EIN FÜNFTEL GEWACHSEN

Der deutschen Exporte nach Russland sind unmittelbar vor dem Krieg gegen die
Ukraine kräftig gewachsen. Sie legten im Februar auch wegen stark gestiegener
Außenhandelspreise um 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,4
Milliarden Euro zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. „Der Außenhandel
mit Russland war erst ab Ende Februar 2022 durch den Angriffs Russlands auf die
Ukraine und die in der Folge getroffenen Sanktionen eingeschränkt“, erklärten
die Statistiker dazu.


08:03 UHR – UKRAINISCHER ZIVILSCHUTZ GIBT ENTWARNUNG: KEINE GEFAHR NACH
AMMONIAK-AUSTRITT

Nach dem Austritt von hochgiftigem Ammoniak aus einem Chemiewerk in der
ukrainischen Stadt Sumy besteht nach Darstellung der Behörden keine Gefahr für
die Bevölkerung. Das teilte der staatliche Zivilschutz bei Telegram mit und
sprach von einem „leichten Ammoniak-Austritt“. Durch Beschuss sei ein Tank
beschädigt worden. Die betroffene Stelle sei abgedichtet worden. Den Angaben
zufolge wurde ein Mitarbeiter des Unternehmens verletzt.

Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky hatte in der Nacht zum Montag an
alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk „Sumychimprom“
appelliert, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen, um nicht
mit dem Ammoniak in Kontakt zu kommen.

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07:32 UHR – NRW-MINISTER STAMP DRINGT AUF EINE MILLION BETTEN FÜR
UKRAINE-FLÜCHTLINGE

Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) dringt auf
schnelle Vorbereitungen für die Aufnahme von bis zu einer Million Flüchtlingen
aus der Ukraine. Stamp forderte am Montag im „Morgenmagazin“ des ZDF ein
gesamtstaatliches Vorgehen von Bund, Ländern und Gemeinden. Derzeit sei
überhaupt nicht abzuschätzen, wie viele Menschen Zuflucht in Deutschland
brauchen. Eine Art Masterplan solle eine Million Betten vorsehen. „Auch wenn wir
sie vielleicht am Ende hoffentlich nicht in Anspruch nehmen müssen“, fügte der
FDP-Politiker hinzu.

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07:29 UHR – RUSSISCHER AUTOBAUER AVTOVAZ SETZT TEILWEISE PRODUKTION AUS

Russlands größter Autobauer Avtovaz stoppt wegen eines Mangels an
Elektrobauteilen in dieser Woche teilweise die Produktion. Dies gelte bis
Freitag, teilt das Unternehmen mit. Avtovaz hat bereits in diesem Monat wegen
Engpässen bei Elektrokomponenten seine Werke in Togliatti und Ischewsk zeitweise
stillgelegt. An dem Unternehmen hält der französische Autobauer Renault einen
Mehrheitsanteil.


06:44 UHR – LINDNER WARNT VOR HOHEN ERWARTUNGEN AN STAATSHILFEN IN UKRAINE-KRISE

Vor einem Treffen der Koalitionsspitzen hat Bundesfinanzminister Christian
Lindner (FDP) vor übertriebenen Erwartungen an Wirtschaftshilfen des Staates in
der Ukraine-Krise gewarnt. Einen „allgemeinen Verlust an Wohlstand, der sich aus
steigenden Weltmarktpreisen für Energieimporte ergibt“, könne der Staat ebenso
wenig ausgleichen „wie das individuelle unternehmerische Risiko“, sagte Lindner
der „Augsburger Allgemeinen“.

„Ich kann aber versichern, dass wir Schocks abfedern und Menschen vor dem
Verlust ihrer Existenz schützen werden“, sagte der FDP-Chef weiter. Gleichzeitig
verteidigte Lindner den von ihm vorgeschlagenen Tank-Rabatt für Autofahrer gegen
Kritik von den Koalitionspartnern. Er sei für andere Ideen offen, versicherte
er.

Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen
Quelle: dpa/Michael Kappeler


06:25 UHR – ANWOHNER VON CHEMIEFABRIK IN DER NORDUKRAINE SOLLEN WEGEN LECKS
SCHUTZ SUCHEN

Anwohner einer Chemiefabrik im Norden der Ukraine sollen wegen eines Lecks
Schutz suchen. In der Sumychimprom-Anlage in Nowoselyzja sei ein „Ammoniakleck“
aufgetreten, teilte der Gouverneur der Region Sumy, Dmytro Schywytsky, auf
Telegram mit. Betroffen sei ein Gebiet von 2,5 Kilometern rund um die Anlage für
Düngemittel. „Ammoniak ist leichter als Luft, daher sollten Schutzräume, Keller
und untere Stockwerke zum Schutz aufgesucht werden“, teilte er weiter mit.

Rettungskräfte seien vor Ort im Einsatz. Die nahegelegene Großstadt Sumy sei
jedoch nicht in Gefahr. Das 350 Kilometer östlich von Kiew gelegene Sumy ist
seit Wochen Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen den russischen Angreifern und
ukrainischen Streitkräften.


06:16 UHR FRANKREICH FRIERT RUSSISCHES EIGENTUM IM WERT VON 850 MILLIONEN EURO
EIN

Der französische Staat hat nach Angaben von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire
seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine Vermögenswerte russischer Oligarchen in
Höhe von fast 850 Millionen Euro eingefroren. Dazu gehörten 150 Millionen Euro
auf Konten von Privatpersonen, rund 30 Immobilien im Wert von insgesamt 539
Millionen Euro und zwei Yachten im Wert von 150 Millionen Euro, zählte der
Minister im Interview mit französischen Medien auf.

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„Die Sanktionen schaden Russland, schaden dem russischen Staat, schaden (dem
russischen Präsidenten) Wladimir Putin“, sagte Le Maire. Er verwies auch auf das
Einfrieren von Vermögenswerten der russischen Zentralbank im Wert von 22
Milliarden Euro.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Ende Februar hatte die
EU mehrere Sanktionspakete gegen Putin, den russischen Finanzsektor sowie
russische Oligarchen erlassen. Moskau hatte darauf mit Gegensanktionen reagiert.


05:51 UHR – SCHIFFE MIT GETREIDE AUS UKRAINISCHEM HAFEN VERSCHWUNDEN

Aus dem Hafen der Stadt Berdjansk sind nach Berichten des ukrainischen Militärs
fünf mit Getreide beladene Schiffe „verschwunden“. Die mit mehreren zehntausend
Tonnen beladenen Frachter seien von russischen Schleppern aus dem Hafen bugsiert
worden und in unbekannter Richtung weggefahren, berichtete am Montag die
„Ukrajinska Prawda“. Die Berichte ließen sich nicht von unabhängiger Seite
prüfen. Das vom russischen Militär kontrollierte Berdjansk liegt am Asowschen
Meer, unweit der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol.

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05:36 UHR – US-PRÄSIDENT BIDEN BESUCHT IN DIESER WOCHE POLEN

US-Präsident Joe Biden will am Freitag nach Warschau reisen, um mit dem
polnischen Präsidenten Andrzej Duda über den Einmarsch Russlands in der Ukraine
zu sprechen. „Der Präsident wird erörtern, wie die Vereinigten Staaten an der
Seite unserer Verbündeten und Partner auf die humanitäre und menschenrechtliche
Krise reagieren, die Russlands ungerechtfertigter und unprovozierter Krieg gegen
die Ukraine ausgelöst hat“, erklärte Bidens Sprecherin Jen Psaki.

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Zudem werden die Regierungen der Europäischen Union mit Biden diese Woche über
ein Ölembargo gegen Russland beraten. „Wir arbeiten an einer fünften Runde von
Sanktionen und es werden einige neue Vorschläge gemacht“, sagt ein hochrangiger
EU-Diplomat unter der Bedingung der Anonymität.

„Die Reise wird sich darauf konzentrieren, die Welt weiterhin für die
Unterstützung des ukrainischen Volkes und gegen Präsident Putins Invasion in der
Ukraine zu mobilisieren“, erklärte Psaki dazu. „Aber es gibt keine Pläne, in die
Ukraine zu reisen“, fügte sie hinzu.


05:15 UHR - UN-VOLLVERSAMMLUNG SOLL ÜBER HUMANITÄRE UKRAINE-RESOLUTION ABSTIMMEN

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll in Kürze über eine weitere
Resolution im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine abstimmen.
Eine entsprechende Beschlussvorlage mit dem Namen „humanitäre Folgen der
Aggression gegen die Ukraine“ wurde am Sonntagabend (Ortszeit) nach
dpa-Informationen unter den 193 Mitgliedern des größten UN-Gremiums verteilt. Es
wird mit breiter Zustimmung bei einer noch anzusetzenden Abstimmung in den
kommenden Tagen gerechnet – Ziel ist Diplomaten zufolge, dass wie Anfang März
bei einer Resolution in der Vollversammlung erneut mindestens 141 Ja-Stimmen
erreicht werden. Die Resolution Anfang März hatte Russlands Krieg verurteilt.

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„Mariupol soll ausgehungert werden“

Eigentlich hätte eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage in der
Ukraine im mächtigeren UN-Sicherheitsrat zur Abstimmung gebracht werden sollen.
Ein Entwurf von Frankreich und Mexiko allerdings scheiterte an einer internen
Meinungsverschiedenheit vor allem mit den USA darüber, wie stark sich der Text
gegen Moskau richten sollte. Eine weitere Vorlage von Russland selbst fand nicht
genug Rückhalt, sodass Moskau von der Abstimmung Abstand nahm. Eine Resolution
im Sicherheitsrat ist völkerrechtlich bindend, ein Beschluss in der
Vollversammlung dagegen nicht.


02:00 UHR - KIEW WIRD ERNEUT VON EXPLOSIONEN ERSCHÜTTERT

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am späten Sonntagabend von mehreren
Explosionen erschüttert worden. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko
wurden dabei mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil im Westen der Metropole
beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden.

„Rettungsmannschaften und Sanitäter sind bereits vor Ort“, teilte Klitschko auf
Telegram mit. Nach ersten Erkenntnissen wurde bei dem Angriff mindestens ein
Mensch getötet. „Wir warten auf genauere Informationen.“

Quelle: via REUTERS


01:18 UHR – SLOWENIENS DIPLOMATEN KEHREN NACH KIEW ZURÜCK

Wenige Tage nach seinem Überraschungsbesuch in Kiew hat Sloweniens
Regierungschef Janez Jansa die Rückkehr der Diplomaten seines Landes in die
ukrainische Metropole angekündigt. Die Ukraine brauche direkte diplomatische
Unterstützung, begründete Jansa am Sonntag die Entscheidung auf Twitter. „Wir
arbeiten daran, dass auch die EU dasselbe tut.“

Sloweniens Botschafter und weiteres Botschaftspersonal, die Kiew zusammen mit
vielen Diplomaten anderer Länder mit Kriegsausbruch verlassen hatten, werden
nach einem Bericht des slowenischen Fernsehens noch in dieser Woche
zurückkehren. „Sie sind Freiwillige“, betonte Jansa.

REGIERUNGSCHEFS VON POLEN, TSCHECHIEN UND SLOWENIEN REISEN NACH KIEW



Die russische Offensive rückt immer näher an das Stadtzentrum der Hauptstadt
Kiew heran. Raketen trafen mehrere Wohnhäuser und eine U-Bahn-Station. Inmitten
der Gefechte reisen die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien nach
Kiew, um den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu treffen.

Quelle: WELT / Peter Haentjes

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sowie Tschechiens Ministerpräsident
Petr Fiala und Jansa waren am Dienstag vergangener Woche überraschend mit dem
Zug nach Kiew gereist. „Dies war vor allem, um zu zeigen, dass wir die Ukraine
nicht abgeschrieben haben“, kommentierte Jansa anschließend.


01:15 UHR – GRIECHISCHER KONSUL VERGLEICHT MARIUPOL MIT STALINGRAD

Einer der letzten europäischen Diplomaten hat die belagerte ukrainische
Hafenstadt Mariupol verlassen. Nach seiner Rückkehr in Athen sagte der
griechische Konsul Manolis Androulakis am Sonntag: „Mariupol wird in eine Liste
von Städten in der Welt aufgenommen werden, die durch den Krieg völlig zerstört
wurden, wie Guernica, Stalingrad, Grosny, Aleppo.“ Er rief die Menschen dazu
auf, „ihre Stimmen zu vereinen, um einen Waffenstillstand zu fordern“.

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Er schilderte schlimme Szenen aus der Hafenstadt, wo er nach russischen
Angriffen auf den Straßen verstreute menschliche Gliedmaßen gesehen hatte. Die
Zivilisten würden „blind“ getroffen und seien „hilflos“, sagte er. Androulakis
betonte: „Helden sind die Menschen, die dort geblieben sind und versuchen
werden, ihr Leben von Grund auf neu aufzubauen“.


01:00 UHR – CDU-POLITIKER DRINGT AUF SANKTIONEN GEGEN ALTKANZLER SCHRÖDER

Der CDU-Politiker Michael Brand dringt auf Sanktionen gegen Altkanzler Gerhard
Schröder wegen dessen Russland-Verbindungen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
müsse dafür sorgen, dass „auch Schröder sanktioniert wird, der von Putin
höchstpersönlich in führende Positionen im russischen Energiesektor platziert
wurde und der hunderttausende Euro dafür kassiert, die Interessen des
Kriegstreibers Putin zu vertreten“, sagte der menschenrechtspolitische Sprecher
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem „Tagesspiegel“.

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Es sei dem Steuerzahler und dem deutschen Rechtsstaat nicht länger zumutbar,
„dass ein deutscher Staatsbürger, der an der Finanzierung des brutalen Krieges
in der Ukraine beteiligt ist, nur deshalb nicht auf der Sanktionsliste steht,
weil er einmal SPD-Vorsitzender und Bundeskanzler war.“ Schröder sei für ihn
heute weniger Ex-Kanzler „als vielmehr ein ausländischer Agent von Putin,
zumindest inhaltlich. Und so muss er dann auch behandelt werden.“


00:13 UHR – NEUE VERHANDLUNGSRUNDE MOSKAUS UND KIEWS AM MONTAG

Unterhändler der Ukraine und Russlands haben für Montag eine neue
Verhandlungsrunde per Videoschalte vereinbart. Schon am Morgen wollten die
beiden Teams die Gespräche aufnehmen, sagte der ukrainische Präsidentenberater
Mychajlo Podoljak der Agentur Unian. „Zuletzt haben Arbeitsgruppen beider Seiten
intensiv gearbeitet.“ Am vergangenen Montag waren die bisher letzten
Friedensgespräche auf höherer Ebene geführt worden.

Nach Meinung Podoljaks könnten die Verhandlungen mit Moskau über ein Ende des
Kriegs noch „mehrere Wochen“ dauern. Allerdings gebe es inzwischen Anzeichen,
dass Moskaus Position zuletzt „angemessener“ und realistischer worden sei.
Genauere Angaben dazu machte er nicht.

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22:54 UHR – RUSSISCHE JOURNALISTIN NACH PROTEST IM LIVE-TV: ES IST PUTINS KRIEG

Die russische TV-Journalistin, die während der Nachrichten im Staatsfernsehen
mit einem Plakat gegen Russlands Krieg in der Ukraine protestiert hat, hat ihre
Landsleute zu kritischem Denken aufgerufen. Marina Owssjannikowa zeigte sich am
Sonntag bei einem Interview per Videoschalte mit dem US-Sender ABC zugleich
überzeugt davon, dass eine Mehrheit der Russen gegen den von Kremlchef Wladimir
Putin angeordneten Angriffskrieg sei. „Die Menschen in Russland sind wirklich
gegen den Krieg. Es ist Putins Krieg, nicht der Krieg des russischen Volkes.“

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Owssjannikowa sagte einer ABC-Übersetzung zufolge, nach dem Angriff auf die
Ukraine habe sie weder schlafen noch essen können. Was in ihrem Sender gezeigt
worden sei, „war sehr anders als das, was in Wirklichkeit passierte“. Mit ihrer
Aktion habe sie der Welt zeigen wollen, „dass Russen gegen den Krieg sind“.
Zugleich habe sie ihren Landsleuten deutlich machen wollen, dass sie angesichts
der Propaganda „kritisch denken und die Informationen, die ihnen präsentiert
werden, kritisch analysieren müssen“.

Die Redakteurin des russischen Staatsfernsehens hatte am Montagabend in den
Hauptnachrichten des Ersten Kanals ein Protestplakat gegen den Krieg in der
Ukraine in die Kamera gehalten. Sie war für ihre Aktion bereits am Dienstag zu
einer Geldstrafe von 30 000 Rubel (rund 226 Euro) verurteilt worden.
Möglicherweise droht ihr aber noch eine weitere Strafe.


dpa/AP/AFP/Reuters/fhs/ott/sebe


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KOMMENTARE (638)

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FV
Falk V.
vor 4 Tagen
Vielleicht sollte er sein Volk in einem Refrendum einmal darüber abstimmen
lassen, ob es diese Situation zum Ruhme seines Präsidenten noch länger ertragen
will.
LINK 1

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TK
Thomas K.
vor 4 Tagen
Ist es richtig, dass der Bahnweg über Belarus gerade „gestört“ ist? Da scheinen
wohl einige Umbauarbeiten stattfinden, oder? Läuft nicht für den Machthaber,
oder?
LINK 0

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HK
Hans-Jürgen K.
vor 4 Tagen
Die Kommentare sind sehr aufschlussreich ! Woher sie wohl kommen ? Da könnt ihr
euch noch so abmühen liebe Agenten, dieser Mann hat schon jetzt Putins Ende
eingeleitet , weil er wirklich ein großer Mann ist und vor der Geschichte immer
bleiben wird, egal ob er überlebt oder nicht ! Putin ist die Personifizierung
von Niedertracht und Heimtücke, sonst nichts !
LINK 2

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IL
Ischia L.
vor 4 Tagen
Selenski will keinen Kompromiss also ist ein Treffen mit Putin sinnlos.
LINK 3

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ANTWORTEN AUSBLENDEN
GH
Gerhard H.
vor 4 Tagen
Da hab ich aber heute auch was gaaanz Anderes in den Nachrichten gehört!
Selenskyj sei bereit, auf NATO-Beitritt zu verzichten. Und Regelungen für Krim
und Donbass zuzustimmen. Und jetzt?
LINK 1

1 WEITERE ANTWORT EINBLENDEN

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WS
Wolf S.
vor 4 Tagen
Leider ist Herr Selensky kein Diplomat, mit im Vorfeld publizieren Forderungen
wird es keinen Kompromiss mit Putin geben.
LINK 3


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TZ
Thomas Z.
vor 4 Tagen
Man hätte den russischen Bären schlafen lassen sollen. Ist wie mit einer Lawine…
LINK 0

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SB
Sven B.
vor 4 Tagen
Da frage ich mich allen Ernstes, warum er such da bisher geweigert hat, das
umzusetzen. Es kann doch nicht wahr sein, dass tausende Leute sterben und vor
dem Nichts stehen, nur weil es offenbar um Eitelkeiten einzelner Personen geht.
Bekommen wir eigentlich eine andere Lagebeschreibung mitgeteilt, wenn
andererseits ein landesweites Referendum durchgeführt werden soll...mitten im
Krieg?
LINK 1

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HL
Hans-Jürgen L.
vor 4 Tagen
"Selenskyj will jeden „Kompromiss“ mit Moskau per Referendum absegnen lassen"
Der Mann ist von jeglicher Realität weit entfernt. Man stelle sich vor, die
Nazis hätten die Kapitulation vom Ausgang eines Referendum abhängig gemacht.
LINK 1

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ANTWORT AUSBLENDEN
AM
A. M.
vor 4 Tagen
@Hans-Jürgen L. Also prinzipiell würden Sie es begrüßen wenn im selben Kontext
mal ein paar Gebiete (bei ähnlicher Situation) von Deutschland abgetrennt werden
würden? Ehrlich jetzt?
LINK 0



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DM
Dombacher M.
vor 4 Tagen
Wie will er denn Referenden organisatorisch überhaupt hinbekommen in der
jetzigen Situation.Das ist doch völlig weltfremd.
LINK 1

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WE
Wolfgang E.
vor 4 Tagen
… werde er das ukrainische Volk in einem Referendum darüber abstimmen lassen,
kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Ist ihm noch nicht aufgefallen, dass
es das ukrainische Volk in der Ukraine nicht mehr gibt?
LINK 11

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ANTWORTEN AUSBLENDEN
S
Sokrates-Fan
vor 4 Tagen
Wolfgang E.: "Ist ihm noch nicht aufgefallen, dass es das ukrainische Volk in
der Ukraine nicht mehr gibt?" Soll das ein Witz sein? Natürlich gibt es das
Ukranische Volk. Oder wer kämpft denn da gerade so tapfer gegen die aggressiven
Invasoren, aller technischen und mengenmäßigen Überlegen der russischen Armee
zum Trotz?
LINK 1

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