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Ausgabe
01_2021




2020 ist alles
anders

Erstes globales
virtuelles
Sales Meeting

 

mitarbeiterzeitung von freudenberg Sealing Technologies

Seite 04

Im Interview

Dr. Ruth Bieringer, Leiterin
Materialentwicklung bei FST

Seite 02

Autonomes Fahren

Drei Experten sprechen über Zukunftschancen

Seite 05

Vernetzte Welt

Die unterschiedlichen Facetten
der Globalisierung

Seite 07

 

 

Pandemie

Gemeinsam mit den Kunden Leben retten

Seite 08

 



Cross und quer

Neuartige Federung von Trek Bicycle



Gute Nachrichten für Fahrradfans: Eine neuartige Hinterradfederung von Trek
Bicycle löst den bei Mountainbikes bestehenden Zielkonflikt zwischen starren
„Hardtails“ und vollgefederten „Fullys“. Dank einer besonders platzsparenden
Dichtungskonstruktion von Freudenberg Sealing Technologies (FST) lässt sich das
Federbein besser in den Rahmen integrieren. Und verringert damit den
Wartungsbedarf.

An der Art der Federung scheiden sich die Geister: Einigkeit herrscht zwar
darüber, dass ein gefedertes Vorderrad zur Standardausstattung hochwertiger
Mountainbikes gehört. Doch über die Frage, ob auch die Hinterachse gefedert sein
sollte, diskutieren die Fahrer leidenschaftlich. Für die „Hardtail“-Variante
ohne Federung spricht die höhere Effizienz. Anhänger der vollgefederten Variante
argumentieren mit dem besseren Fahrkomfort und einem kontrol­lierten
Fahrverhalten, da der Reifen auch in schwierigem Gelände mehr Bodenkontakt hat.

KEIN ENTWEDER-ODER

Mit dem „IsoStrut“-System bietet der Hersteller Trek aus Waterloo (USA) nun die
perfekte Lösung für diesen Zielkonflikt. Das Federbein ist dabei vollständig in
den Rahmen integriert, was die Komponentenanzahl und das Gewicht im Vergleich zu
einem vollgefederten Rad reduziert. Die Radführung übernehmen zwei
Sattelstreben, die starr mit dem Federbein verbunden sind. Dadurch ergibt sich
eine hohe Steifigkeit in der Seitenführung. Der Fahrer kann die
Dämpfer­federrate frei einstellen. Dichtungen von FST sorgen dafür, dass das
Hightechsystem auch unter anspruchsvollen Geländebedingungen wartungsarm bleibt.
Sie halten das System frei von all dem Staub, Schlamm und Schmutz, der mit dem
Mountainbike-Fahren einhergeht.


Zwei Dichtringe sorgen dafür, dass das Öl im Federbein bleibt und schützen das
System vor dem Eindringen von Staub und Spritzwasser. Die Herausforderung für
den Dichtungsentwickler Simon Watling in North Shields bestand dabei vor allem
in den Abmessungen, die durch die rahmenintegrierte Bauweise der Federung
vorgegeben sind: „Uns stand für die Dichtung ein Bauraum von nur drei
Millimetern zur Verfügung.“ Mit einem Standardprodukt war diese Anforderung
nicht zu lösen, daher fand Watling eine neue Designvariante, in der die
Geometrie der Dichtlippen exakt an den Bauraum angepasst ist.

Die Kunst der kleinen Dinge

Eine weitere Herausforderung bei derart kleinen Bauteilen besteht in den
Fertigungstoleranzen“, erläutert Watling. „Schon Abweichungen von wenigen
Zehntelmillimetern sind relativ zur Bauteilgröße zu viel.“ Deshalb setzt
Freudenberg hier auf Nitrilkautschuk als Dichtungswerkstoff, der bei
Temperaturen von −30 bis 100 °C die Form behält. Zudem sind Konstruktion und
Werkstoff auf niedrige Reibung hin optimiert. Wichtig ist aus Fahrersicht
besonders, die Haftreibung zu minimieren, sodass die gewünschte
Dämpfer­federrate nicht von der Dichtung beeinflusst wird. Für den Fall, dass
das Rad einige Tage stillstand und sich weniger Schmieröl an den Kontaktflächen
befindet, verändert sich infolge der niedrigen Reibung das Federungsverhalten
beim Losfahren nicht spürbar.


Die Freudenberg-Ingenieure haben die neue Dichtungslösung zunächst mit
Simulationsprogrammen geprüft, die sie normalerweise in der Automobilentwicklung
verwenden. Danach ging es in reale Tests auf Prüfständen und vor allem auch auf
Geländefahrten. Seit Ende 2019 bewährt sich das IsoStrut-System im Trek
Supercaliber– einem innovativen Cross-Country-Mountainbike – im Serieneinsatz
sowie im Cross Country World Cup.


Watling erklärt, warum das Projekt für ihn und das Team außergewöhnlich war.
„Dies war eines meiner ersten Projekte im Fahrradsektor und damit ganz anders
als frühere in der Automobilwelt. Die Leidenschaft und der Stolz des Trek-Teams
waren ansteckend. Sie übernahmen unser Wissen und unsere Fähigkeiten wie WebFEM
und Material-Know-how. Und gemeinsam schufen wir eine Lösung, die nicht nur die
Ästhetik ihrer recht kleinen Produkte verbesserte, sondern auch die Leistung.“

Eine neue Dichtungsgeneration

Gemeinsam mit dem Fahrradhersteller arbeitet er bereits an einer neuen
Generation der Dichtungen. Sie sollen künftig noch kompakter ausfallen, um einen
größeren Federweg zu ermöglichen.


„Das Marktsegment der hochwertigen Freizeitgeräte gewinnt für uns an Bedeutung“,
sagt Oswaldo Anaya, Marketing Manager bei FST. Noch dominieren bei
Freizeiträdern zwar Katalogprodukte, die vor allem über den Preis verkauft
werden. Doch Anaya zeigt sich optimistisch: „Je höher die Ansprüche der Kunden
werden, desto wichtiger ist es für die Hersteller, Qualitätskomponenten zu
verwenden.“


Für die Division Damper & Steering eröffnete der Erfolg dieses Projekts weitere
Absatzmöglichkeiten: Nicht nur bei Trek mit einer neuen Dichtung für die
Sattel­stütze, sondern auch bei Fox Powersports und anderen Herstellern von
Zweiradkomponenten. Daraus ergeben sich auch für andere Produktions­standorte
der Division gute Potenziale.

Weinheim/North Shields

Dreimal top!

Mehr als 160 Mitarbeiter in Plymouth begannen während einer virtuellen
Mitarbeiterversammlung zu jubeln, als sie erfuhren, dass Freudenberg-NOK Sealing
Technologies in Plymouth von der Detroit Free Press mit einem Top Workplace
Award ausgezeichnet worden war – und zwar zum dritten Mal in Folge!

Die Detroit-Free-Press-Top-Workplace-Competition, die 2011 ins Leben gerufen
wurde, bietet Mitarbeitern aus Michigan die Möglichkeit, ihr Unternehmen anonym
zu wichtigen Arbeitsplatzfragen wie Unternehmenskultur, Sozialleistungen und
Bezahlung, Karrieremöglichkeiten, finanzielle Stabilität, Kundenbeziehungen,
Führung und Technologie zu bewerten. 86 Prozent der mehr als 200 Mitarbeiter in
Plymouth haben an der Umfrage zum Top-Arbeitsplatz 2020 teilgenommen.


Zu den Bereichen, die sich im Jahr 2020 am stärksten verbesserten, gehörten die
Kommunikation über wichtige Unternehmensentscheidungen, effizientes und gut
funktionierendes Arbeiten, die Sensibilisierung des oberen Managements für das,
was im Unternehmen vor sich geht, sowie die Förderung neuer Ideen und
unterschiedlicher Standpunkte.

Herzlichen Glückwunsch
an das Team in Plymouth!



Plymouth




„Unsere Werkstoffe
müssen nachhaltig sein!“

 

 

 






Im Interview:

Dr. Ruth Bieringer,
Leiterin Material Technology, Techno­logy & Innovation (T&I) von Freudenberg
Sealing Technologies (FST) in Weinheim

 

 

Frau Dr. Bieringer, am 1. April 2020 haben Sie den Staffelstab von Dr. Ernst
Osen übernommen, der viele Jahre die Werkstoffentwicklung geleitet hat. Sie
haben diese Aufgabe kurz vor dem Ausbruch der globalen Corona-Pandemie
übernommen. Wie sind die ersten Monate für Sie verlaufen?

Die Lernkurve war sehr groß! Gleich nach dem Umzug in mein neues Büro hieß es
pandemiebedingt: Alle arbeiten ab sofort mobil. Mein Vorteil war, dass ich seit
20 Jahren bei Freudenberg tätig bin und dadurch viele Menschen bei FST kenne.
Der Start verlief somit zwar ungewöhnlich und es galt, Kreativität zu
entwickeln. Aber die Kollegen haben mich mit offenen Armen empfangen, was mir
den Start sehr erleichtert hat und wofür ich mich bei allen herzlich bedanke. Im
Lockdown waren alle sehr konstruktiv und haben auf die besondere Situation sehr
gut reagiert.


Natürlich habe ich gerade zu Beginn sehr bedauert, dass ich nicht reisen durfte.
Immerhin habe ich mit Joe Walker und seinem Team 16 Mitarbeitende in den USA,
die ich bisher nicht persönlich treffen konnte. Auch Ernst Osens Abschied von
seinen Mitarbeitenden ist der Pandemie zum Opfer gefallen. Er hat riesige
Fußstapfen hinterlassen, in die ich hineinwachsen muss. Aber ich habe
festgestellt, dass die Vertrauensbasis da ist.

Welche Auswirkungen hat die Transformation
der Automobilindustrie auf Ihre Arbeit und die
Werkstoffe der Zukunft?


Die Transformation erweitert unsere Aufgaben und unser Werkstoffportfolio. Wir
müssen neue Dinge lernen, uns mit Werkstoffen und Eigenschaften
auseinandersetzen, die wir bisher kaum kannten. Was Gummi betrifft, sind wir
sehr gut und sehr erfahren. Wenn aber Thermoplaste künftig an vielen Stellen
Metalle ersetzen und thermoplastische Elastomere unser Portfolio ergänzen
sollen, haben wir noch viel zu lernen.

Wir entwickeln uns hin zum Systemlieferanten. Dafür ist wichtig, dass wir
komplette Systeme verstehen – zum Beispiel den Brennstoffzellenstack und die
ganze Batterie: Wenn Komponenten nicht mehr nur dichten, sondern beispielsweise
auch elektrisch leitfähig sein oder thermisch oder elektromagnetisch abschirmen
müssen. Oder wenn wir zukünftig Sensorfunktionen in unsere Bauteile integrieren,
damit die Dichtung Bescheid gibt, bevor sie ausfällt und ausgetauscht werden
kann, ohne dass ein
größerer Schaden entsteht.


Ich denke auch an neue Polymere, an Vernetzungscharakteristika, an neue
Füllstoffe und Additive sowie an die Herausforderungen der kommenden
Gesetzgebung. Unsere Werkstoffe müssen nachhaltig sein, langlebig und neuen
Medien standhalten. Anders ausgedrückt: Unser klassisches Geschäft muss sich
weiterentwickeln und es kommt völlig neues Geschäft hinzu. Dieser Spagat muss
uns gelingen.

Aufgrund der wirtschaftlichen Lage sind unsere Ressourcen limitiert. Wir müssen
uns dennoch auch kurzfristig klug aufstellen. Dazu gehört, dass wir „Silodenken“
aufgeben, divisionsübergreifend denken und die Werkstoffentwicklung damit so
effizient wie möglich gestalten.

Welche Neuentwicklungen für Anwendungen der Allgemeinen Industrie verfolgen Sie?


Die Märkte der Allgemeinen Industrie sind deutlich uneinheitlicher als in der
Automobilindus­trie. Die regulatorischen Anforderungen, zum Beispiel in der
Lebensmittel- und Getränkeindus­trie, bei Trinkwasser, in der Pharmazie oder
Medizintechnik, steigen.

Die Europäische Union möchte bis 2050 klimaneutral sein. Um das zu erreichen,
müssen alle Staaten und Wirtschaftssektoren mitziehen. Dazu gehören neue,
umweltfreundliche Technologien, ein Wandel bei der Mobilität, der
Energieversorgung und vieles mehr. Es gibt unter dem EU Green Deal die neue
EU-Chemi­kalienstrategie und den Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft. Dazu
kommen die speziellen Chemikaliengesetzgebungen in den verschiedenen Regionen
der Welt. All diese Themen bieten Chancen für uns, wenn wir proaktiv vorgehen.
Wir haben einen großen Konzern im Hintergrund, und neben unseren eigenen
Materialentwicklungsteams in den Divisionen und bei T&I unterstützen uns die
Kollegen von Freudenberg Technology Innovation.

Was heißt das konkret für FST?


Wir müssen uns fragen: Wo möchten wir in 30 Jahren stehen und wie gehen wir mit
vorhandenen Ressourcen um. Das heißt beim Footprint, unseren Energiebedarf in
der Produktion zu senken, Rohstoffe effizient einzusetzen und Abfälle zu
vermeiden oder wiederzuverwerten. Wir werden uns in Zukunft auch über die
Nachhaltigkeit unserer Rohstoffe Gedanken machen müssen. Wir dürfen auch den
Handprint unserer Kunden nicht aus den Augen verlieren! Unsere Produkte müssen
langlebig und qualitativ hochwertig sein. Wir nutzen spezielle
Berechnungsmodelle, spezifische Analysemethoden, verfügen über jede Menge
Hintergrundwissen. Wir müssen zeigen, dass wir Mehrwert bieten.

Thema Rohstoffversorgung:
Wie ist die Entwicklung am Markt?

Aufgrund der Pandemie gingen zunächst überall die Bedarfe zurück. Daher war
Rohstoffverknappung bisher kein Thema. Allerdings treffen einige Lieferanten für
uns harte, strategische Entscheidungen. Das heißt, sie stellen bestimmte
Produkte, die wir benötigen, nicht mehr her. Zusammen mit der sich
verschärfenden Chemikaliengesetzgebung bedeutet das, dass früher oder später
insgesamt weniger Rohstoffe zur Verfügung stehen werden. Daher benötigen wir
kluge Werkstoffe und müssen bei Neuentwicklungen schnell sein, um uns einen
Vorsprung am Markt zu verschaffen.

Viele unserer Produkte werden nach der Formgebung nachgeheizt. Dieser
Prozessschritt
erhöht Durchlaufzeiten und Energieverbrauch.
Gibt es Neuentwicklungen, die das Nachheizen
unnötig machen?

Natürlich müssen wir unsere Prozesse verschlanken, schneller und effizienter
machen, dies alles mit weniger Energieeinsatz. Das Nachheizen steht für
energieintensive Öfen und einen Bruch beim Einstückfluss.

Wir betrachten das Thema jedoch ganzheitlich. Nachheizfreie Werkstoffe sind
Neuentwicklungen, die oft neue Kundenfreigaben erfordern, oder sich in der Art
und Weise, wie sie sich in unserer eigenen Fertigung verarbeiten lassen,
unterscheiden. Manche Kunden schreiben das Nachheizen ausdrücklich vor, dann
dürfen wir ohnehin nichts eigenmächtig ändern.

Viele Bauteile verfügen über verbesserte Eigenschaften, wenn wir sie nach dem
Vulkanisieren nachheizen. Dabei verschwinden die leichtflüchtigen Bestandteile
und der Kunde erhält ein „sauberes“ Produkt. Das Nachheizen ermöglicht häufig
kürzere Vulkanisationszeiten und eine gleichmäßigere Qualität.


Selbstverständlich sehen wir das Potenzial nachheizfreier Kautschukmischungen.
Neben den laufenden Entwicklungen in den Divisionen treiben wir das Thema
innerhalb eines strategischen Projekts in USA voran. Die ersten Rezepte stehen,
die Ergebnisse an Prüfplatten sind vielversprechend. Im Moment sind die
amerikanischen Kollegen in der Testphase mit entsprechenden Bauteilen.

Viele Werkstoffe reagieren empfindlich auf
Temperaturschwankungen und werden daher –
energieintensiv – kühl gelagert. Gibt es
Entwicklungen, die das Kühlen überflüssig
machen?

Kautschukmischungen sind temperatursensibel. Es kommt vor, dass eine qualitativ
gute Mischung das Werk verlässt und im Sommer über lange Strecken in ungekühlten
Lkws transportiert wird. Häufig führt das zu Änderungen am Werkstoff und in der
Folge zu Problemen in der Fertigung. Daher wäre es wünschenswert, wenn wir die
Temperaturbelastung während des Transports messen und damit die thermische
Vorgeschichte dokumentieren könnten. Daraus ließe sich ableiten, ob die Mischung
erneut geprüft werden oder eventuell für andere Produkte verwendet werden muss,
als ursprünglich geplant.


Bei allen Entwicklungen zu länger haltbaren Mischungen müssen wir darauf achten,
ob die Vorteile tatsächlich die Nachteile überwiegen. Wenn wir eine Mischung
entwickeln, die zwar höheren Temperaturen standhält, dann aber bei der
Vulkanisation längere Zykluszeiten erfordert, haben wir nicht viel gewonnen. Es
gilt daher, früh in der Kette viele Faktoren zu beachten. Dazu gehört auch das
Wissen, wo die Mischung später hergestellt und verarbeitet wird.

Recycling & Sustainability sind zwei große Schlagworte: Welche Möglichkeiten
haben wir, unsere Werkstoffe zu recyclen?

Unsere Produkte enden Stand heute meist beim Kunden, der die Teile entsorgt –
ohne unsere Einflussnahme. In der Zukunft könnte es allerdings eine erweiterte
Produktverantwortung geben. Schon heute können wir hingegen unsere eigenen
Produktionsabfälle reduzieren, zum Beispiel mit einer schlauen Lagerlogistik,
die überlagerte Mischungen verhindert oder mit modernen Produktionsverfahren,
die geringe Ausschussquoten garantieren und Vulkanisationsabfälle vermeiden.

Unsere Kunden erlauben mitunter aus Qualitätsgründen keine Rezyklate, obwohl
Mischungen mit rezyklierten Bestandteilen häufig nicht schlechter sind als jene
mit neuen Rohstoffen.
Grundsätzlich müssen wir ganz im Sinne des EU-Green Deal und der
Plastikstrategie Wert auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen legen.

Persönlich ist mir wichtig, dass wir nicht nur im eigenen Saft schmoren, sondern
auch prüfen, wie andere Unternehmen sich des Themas annehmen und was an
Universitäten und Forschungsinstituten an neuem Wissen erarbeitet wird. Ich
schätze die Gremienarbeit und engagiere mich diesbezüglich beim Verband der
Automobilindustrie, der Gesellschaft Deutscher Chemiker oder der Deutschen
Kautschukgesellschaft. Dies ermöglicht mir wichtige Einblicke in neue Trends.
Die Vernetzung mit Experten außerhalb des Unternehmens ist wichtig. Wir brauchen
die Außensicht, das Feedback von Fremden. Nebenbei ist es wichtig für unsere
Reputation und hilft dabei, Fachkräfte auf uns aufmerksam zu machen.

 

Weinheim

Damit Sie technisch in Schwung kommen

FST-Webcasts stellen Produkte, Mitarbeiter-Know-how und Branchentrends vor



Die Coronavirus-Pandemie hat die Geschäftskommunikation auf allen Ebenen
verändert. Insbesondere die Kundenkommunikation ist schwieriger geworden, da
virtuelle Gespräche häufig persönliche Treffen ersetzen. Die Fähigkeit, das
Vertrauen bestehender Geschäftspartner zu erhalten und solide Beziehungen mit
neuen Partnern aufzubauen, ist eine der Kompetenzen, die Freudenberg Sealing
Technologies (FST) erfolgreich macht. Alternative Kommunikationsmöglichkeiten,
die die Branchenkompetenz des Unternehmens, Werkstoffinnovationen, moderne
Fertigungsmöglichkeiten und beispiellose Produktlösungen demonstrieren, sind
angesichts der pandemiebedingten Einschränkungen umso wichtiger geworden.

Plymouth

Technische Webinare oder Webcasts sind eine Alternative, mit der FST-Experten
erfolgreich auf die neue Situation reagiert haben. Bereits 2018 haben sich Teams
aus den Segmenten Nahrungsmittel und Getränke, Werkstoffentwicklung,
Fluidtechnik, Energie, Automobil und Elektromo­bilität mit professionellen
Online-Hosting-Organisationen und der FST-Unternehmenskommunikation
zusammengetan, um Webinare und technische Vorträge anzubieten. Damit möchten sie
die Fähigkeit des Unternehmens hervorheben, komplexen Herausforderungen der
Branche mit innovativen Ideen zu begegnen.

Das war auch in diesem Jahr so. 2020 hat das Unternehmen insgesamt fünf
technische Webcasts veranstaltet, in denen neue Trends und Designs in den
Bereichen Luft- und Raumfahrt, Offshore-Windenergie, Elektromobilität und
Werkstoffportfolio diskutiert wurden. Die Webcasts haben wichtige Kundenkontakte
generiert. So hatten sich beispielsweise im Juli bei einem Webinar für die Luft-
und Raumfahrt mehr als 425 Teilnehmer von Unternehmen und Organisationen
registriert und ihre Kontakt­informationen hinterlegt. Dr. Robert Keller, der
frühere, inzwischen in den Ruhestand getretene technische Leiter des
FST-Geschäftsbereichs O-Ringe, hatte das Webinar geleitet.

guter zuspruch

„Wir stellen immer wieder fest, dass FST-Webinare und technische Webcasts
gemessen am erforderlichen Zeit- und Ressourcenaufwand viele Kundenkontakte
generieren“, sagt Ulrike Reich, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Interne
Kommunikation bei FST. „Wir haben uns bewusst mit externen Organisationen
zusammengetan, um diese Veranstaltungen zu bewerben und durchzuführen, weil
unser Fokus als Unternehmen auf den Inhalten eines Webinars liegen sollte, nicht
auf der Technik dahinter. Dies war eine gute Strategie – die Webinare und
technischen Präsentationen, die wir produziert haben, sind gut gelaufen. Wir
haben professionelle Veranstaltungen erlebt, die vom Publikum ausgezeichnet
bewertet wurden und die auch nach der eigentlichen Präsentation noch Zuschauer
anlocken.“

Die Produktion eines Webcasts erfordere Zeit und Arbeit, räumt sie ein – gerade
was das Anfertigen überzeugender Folien und eines begleitenden Skripts
anbelange, um dem Moderator während der Veranstaltung einen roten Faden zu
bieten. Außerdem müsse man Back-End-Entwicklung, Hosting, Online-Werbung,
Verwaltung der Veranstaltungsregistrierung finanzieren. Auch sei es nicht
kostenlos, Links zur Ansicht der Webinare ein Jahr nach ihrer Durchführung
beizubehalten. Das Team der Unternehmenskommunikation unterstützt bei allen
Webcast-Projekten sowie auf allen Etappen des kreativen Prozesses.

„Die erfolgreichsten Veranstaltungen – also die, die die meisten Leads und
möglichen Projekte generieren – sind diejenigen, die ein Thema aus der
Perspektive unserer Kunden betrachten“, erläutert Reich. „Egal, ob sie eine
Stunde oder 15 Minuten dauern, sie müssen den wunden Punkt finden, analysieren
und lösen, technische Einsichten vermitteln und auf subtile Weise erklären, wie
und warum Freudenberg überlegene Lösungen anbietet.“

Um mehr über die Branchenexpertise von FST zu erfahren, folgen Sie den
Webinar-Links hier:

FST-Webcasts 2020

Kompakt

Längere Lebensdauer, niedrigere Kosten: Die Anforderungen an Dichtungen können
in den heutigen zunehmend robusteren industriellen Anwendungen extrem sein. FST
hat den neuen Werkstoff 94 AU 30000 entwickelt, um den neuen Anforderungen der
Fluidtechnik gerecht zu werden. Webcast moderiert von Stefan Boeseneilers,
Manager, Freudenberg Xpress® in Amerika.

https://event.webcasts.com/starthere.jsp?ei=1312662&tp_key=55666182f2

Die O-Ring-Komplexität in der Luft- und Raumfahrtindustrie: Anforderungen an
O-Ringe für Luft- und Raumfahrtanwendungen werden zunehmend komplexer in puncto
Werkstoff und Leis­tungsvermögen. FST erklärt die Herausforderungen, die mit
diesen O-Ringen verbunden sind, und gibt Hinweise, was bei der Beschaffung zu
beachten ist. Das Webinar wird von Dr. Robert Keller geleitet. Er ist der
ehemalige, inzwischen in den Ruhestand getretene technische Leiter des
Geschäftsbereichs O-Rings.

https://event.webcasts.com/starthere.jsp?ei=1328877&tp_key=ad4c71b7f9

Herausforderungen in einem elektrischen Antriebsstrang wie Reibungsreduzierung,
das Vermeiden elektrischer Entladungen, elektromagnetische Interferenzen und
Sicherheit erfordern fortschrittliche Technologielösungen. Freudenberg bietet
einzigartige Werkstoff- und Komponentenlösungen, die den weltweiten
Anforderungen an Elektrofahrzeuge gerecht werden. Webcast moderiert von Michael
Blake, Anwendungsspezialist, E-Mobility Automotive Sales, FST.

https://event.webcasts.com/starthere.jsp?ei=1362865&tp_key=1aac94747e

Starke Fundamente: Die Nutzung von Offshore-Windturbinen nimmt zu. Da immer mehr
Turbinen in Betrieb gehen, entstehen Windparks in tieferen Gewässern. Dadurch
wird die Wartung dieser gigantischen Systeme immer kostspieliger und komplexer.
Freudenberg hat Lösungen entwickelt, die sowohl Leistung als auch Kosten
optimieren. Webinar von Marcel Schreiner, FST Global Segment Director, Energy,
Manuel Hille, FST-Konstruktionsingenieur, Application Center Special Sealing,
und Ben Sculthorp, Produktmarketing Manager, Application Center Diaphragms,
Metflex Precision Moulding.

https://webinars.on24.com/wtwh/offshorewind

Wärmeleitende, elektrisch isolierte Werkstoffe für Elektromotoren: Freudenberg
entwickelt neue Hochleistungskunststoffe, die durch die Verwendung von
proprietären Füllstoffen hoch wärmeleitend und elektrisch isolierend (TCEI)
sind. TCEI-Werkstoffe sind entscheidend für effizientere und sicherere
Elektromotoren, bei denen Reibung, Wicklungen und Windungen überschüs­sige Wärme
erzeugen können. Diese kann gegebenenfalls Motorleistung und -sicherheit
beeinträchtigen. Webcast moderiert von Ray Szparagowski, Technischer Direktor,
Automobil und Hochleistungskunst­stoffe, Global Fluid Power Division, FST.

https://event.webcasts.com/starthere.jsp?ei=1380445&tp_key=f1abec8f97

Neue Kommunikationsformen

 

Technische Webinare und Web­-
casts sind alternative Möglich­keiten der Kundenkommu­nikation, die FST während
der Pandemie offensiv nutzt.

„Wir haben professionelle Veranstaltungen erlebt, die vom Publikum ausgezeichnet
bewertet wurden“, sagt Ulrike Reich, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Interne
Kommunikation bei FST.

Ein Beispiel: 425 Teilnehmer haben ein Webinar für die Luft- und Raumfahrt
„besucht“.

In diesem Jahr ist alles anders

Automotive Sales Meeting fand erstmals virtuell statt / Über 200 Teilnehmer aus
allen Regionen der Welt

2020 ist alles anders. Auch das seit 2004 jährlich in Europa und Amerika
stattfindende Automotive Sales Meeting von Freudenberg Sealing Technologies
(FST) erfuhr in diesem Sommer eine Premiere: Erstmals musste keiner der
Teilnehmenden aus Amerika, Asien und Europa Koffer packen und in ein Auto, einen
Zug oder ein Flugzeug steigen. Stattdessen klappten alle ihre Laptops auf und
wählten sich digital ein zum ersten globalen virtuellen Automotive Sales Meeting
der FST-Geschichte. Seit 2020 ist das Team von Freudenberg-NOK India in die
Automotive-Sales-Organisation eingebunden und hat zum ersten Mal an der
Jahrestagung teilgenommen. COVID-19 war demnach nicht der einzige Grund, dieses
Mal weltweit das gesamte Automotive-Sales-Team – virtuell – zusammenzubringen.

Melanie Schneider (Funktionen des Führungsteams: siehe Kasten) blickt zurück:
„Als Freudenberg Anfang des Jahres ein Reiseverbot erließ, wäre die nahe
liegende Lösung gewesen, das Meeting abzusagen.“ Für das Führungsteam von
Automotive Sales mit Matt Chapman, Balendu Saraswat, Ulrich Huth, Matthias
Kraus, Rafael Muchon, Stan Ono und Melanie Schneider war dies jedoch keine
Option. Folglich galt es, eine möglichst spannende, inhaltsreiche und globale
Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Und zwar virtuell, was nebenbei bemerkt
für alle Teilnehmer eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis bedeutet hat. Zwar
fehlten das persönliche Netzwerken und die Atmosphäre eines persönlichen
Zusammentreffens. Das neue Format hatte aber auch Vorteile, wie das positive
Wir-Gefühl im globalen Maßstab. Kurzum: Vieles war anders, ohne dies als besser
oder schlechter bewerten zu wollen.

„203 Kollegen aus Europa, Nord- und Südamerika, Indien, China und Korea haben
teilgenommen. Über alle Zeitzonen hinweg an drei halben Tagen“, zeigt sich
Matthias Kraus begeistert. Durch die Möglichkeit, sich für ein paar Stunden
einfach einzuwählen, nahmen gleich zwei Mitglieder des Board of Management von
FST die Gelegenheit zu einem digitalen Auftritt wahr.

Weltweit



Preisverleihung

Der letzte Teil des Automotive Sales Meetings ist traditionell der feierlichen
Auszeichnung von Mitarbeitern gewidmet, die in bestimmten Kategorien besonders
erfolgreich waren. Eine reale Zeremonie ist ebenfalls der Pandemie zum Opfer
gefallen. Die Führungskräfte wollten dies aber nicht einfach hinnehmen und
dachten sich etwas ganz Besonderes aus. Sie überraschten die angehenden
„Würden­träger“ kurzerhand im Büro, zu Hause oder lockten sie unter einem
Vorwand auf einen Golfplatz, in einen Biergarten oder ein Straßencafé.

Vorbildlich mit Masken und teilweise verkleidet – Melanie Schneider und Matt
Chapman schlüpften sogar kurzfristig in die Uniformen eines Reinigungsdiensts –
überreichten die jeweiligen Vorgesetzten ihren Mitarbeitenden den Preis sowie
ein Geschenk und zeichneten das Ganze in kurzen Videobeiträgen auf. Im
Nachhinein entstand aus vielen kleinen Filmen ein mehr als einstündiges Video,
das für einen gewissen Zeitraum für einen definierten Personenkreis auf dem
FST-Youtube-Kanal abrufbar war. So konnten alle Sales-Mitarbeitenden sich das
Video gemeinsam mit ihren Familien zu Hause ansehen.

Insgesamt 14 Preisträger wurden in drei verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.
Zum ersten Mal erhielt ein Mitarbeiter den „President’s Award“.

Outstanding Performance Award

1. Joe Martinez, Account Manager, Plymouth

2. Marvin Mai, Key Account Manager, Weinheim

3. Rick Tondera, Account Manager, Plymouth

4. Deepak Sahini, Application Engineer, Plymouth

5. Reiner Dirr, Key Account Manager, München

6. Dr. Peter Kritzer, Senior Application Specialist, Weinheim

7. Jaclyn Siev, Account Manager, Plymouth

8. Randy Baringer, Inside Sales Specialist, Plymouth

9. Vinod Bhat, Senior Manager Sales, Gurgaon (New Delhi)

10. Jacqueline Schäberle, Inside Sales Specialist, Weinheim

11. Jessica Andring, Account Manager, Plymouth

12. Dominic Schlesinger, Key Account Manager, Weinheim

Leadership Award

13. Tanja Heislitz, Technical Director e-Mobility, Weinheim

President’s Award (erstmals)

14. Rafael Muchon, Vice President Sales, OEM South America, São Paulo

Zur „Lage der Nation“

CEO Claus Möhlenkamp sprach über die Ziele der ab 2021 beginnenden
Strategieperiode und über den Status des Unternehmens. Dabei skizzierte er die
aktuelle Marktsituation, den zeitweise dramatischen Umsatzeinbruch um 40 Prozent
bei FST insgesamt und um bis zu 80 Prozent im Automobilgeschäft. Er stellte dar,
wie FST sich bisher in der Krise behauptet und gab einen Ausblick auf neue
Projekte – insbesondere in den Themenfeldern Elektromo­bilität und
Brennstoffzelle.

Möhlenkamp zeigte sich optimistisch, was die Zukunft des Unternehmens betrifft.
Auch wenn die Zeiten sehr hart und viele Dinge noch unwägbar seien, gebe es
keinen Grund, schwarz zu malen, so der CEO. Mit einer gut gefüllten
Innovationspipeline insbesondere bei Projekten rund um Batterie und
Brennstoffzelle sieht er FST für die nächsten Jahre gewappnet.


Dr. Ted Duclos, CTO und COO, zeigte auf, was FST unternimmt, um weiterhin am
Markt „Klassenbester“ zu bleiben und welche Aktivitäten die Divisionen
vorantreiben. Er sprach darüber, wie sich „Silos“ in Geschäftsprozessen
aufbrechen lassen und welchen Stellenwert Innovationen genießen.

Die Veranstalter entschieden sich bei der Planung für den interaktiven Weg:
„Powerpoint-Schlachten“ sollten unbedingt verhindert werden. So ließ sich durch
den Einsatz einer Chatfunktion und eines Umfragetools viel Input aus der
gesamten Vertriebsorganisation sammeln. Die Verantwortlichen baten bereits
während der Tagung regelmäßig um Feedback. Eine Bitte, der die Zuhörer ausgiebig
nachkamen.

In zwei von Matt Chapman moderierten Frage-Antwort-Sessions konnten die
Tagungsteilnehmer Fragen per Chat einreichen, die Möhlen­kamp und Dr. Duclos
live beantworteten. Eine Neuerung: Da die Zeit knapp und die Anzahl der Fragen
groß war, versprach Dr. Duclos, auf alle noch offenen im Nachgang schriftlich
einzugehen.


Ein Novum war das „Innovation TV“. Vertriebsmitarbeiter stellten in einer Art
Fernseh­format ihre Erfolgsgeschichten vor. Sie filmten die Auftritte und
erzeugten lustige und amüsante Kurzvideos, die während der Veranstaltung global
über die Bildschirme flimmerten.

Im Verlauf des Meetings legte das Team immer wieder den Fokus auf die „Vision
and Values“ des Bereichs, die sich Automotive Sales im vergangenen Jahr neu zum
Ziel gesetzt hat. Der dritte Veranstaltungstag drehte sich beispielsweise um
„Customer focused“, einen der sechs Values.
Es geht dabei darum, dass der Erfolg des Unternehmens auf einer guten
Partnerschaft mit den Kunden basiert. Stan Ono zeigte auf, dass es gerade in
einem Krisenjahr wie 2020 unerlässlich ist, den Kunden in den Mittelpunkt des
Handelns zu stellen: aktiv zuhören mit dem Ziel, genau zu verstehen, was der
Kunde braucht und möchte. Dies kann mitunter konfliktbehaftet sein. So ist zum
Beispiel denkbar, dass ein Lead Center von FST aufgrund deutlich reduzierter
Nachfrage im Vergleich zu ursprünglichen Vereinbarungen Preiserhöhungen fordern
muss – worüber kein Kunde glücklich ist. Der Vertrieb vermittelt hier zwischen
den Parteien und muss die für FST bestmögliche Lösung finden.

Auch die Kommunikation mit Kunden kann sich schwierig gestalten, wie Rafael
Muchon berichtete. So hat FST sein Produktionswerk in Brasilien Ende Oktober
geschlossen, was für lokale Kunden einige Veränderungen mit sich bringt. Hier
ist Fingerspitzengefühl gefragt, damit der Kunde auch weiterhin zufrieden ist.

Change starts with I

Matt Chapman zur Frage:
Was steht hinter dem Motto „Change starts with I“?

„Wandel ist überall in unserem Leben. Er ist eine Konstante. Er umgibt uns. Auf
dem Auto­mobilmarkt schreitet der disruptive Wandel zur E-Mobilität immer
schneller voran. Wir wissen, dass wir uns in vielen verschiedenen Bereichen
anpassen müssen, um erfolgreich zu bleiben.

Es ist heutzutage schick zu sagen, ‚Wir leben in einer VUCA-Welt‘ [VUCA ist ein
Akronym der englischen Begriffe für Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität
und Mehrdeutigkeit und beschreibt schwierige Rahmenbedingungen der
Unternehmensführung]. Jeder spricht darüber, wie man sich verändern muss. Aber
unser Verstand und unser Körper sind recht clever. Sie tricksen uns so aus, dass
wir glauben, es sei zunächst entscheidend, dass sich jemand anderes ändert,
bevor wir unseren eigenen Schritt tun können. Wenn wir aber alle individuell
darauf warten, dass sich bei jemandem oder bei etwas anderem etwas ändert, wird
es nie geschehen. Im Automobilvertrieb verwenden wir dieses Motto, um uns daran
zu erinnern, dass die Wahrheit einfach ist. Veränderung beginnt mit ,I‘, mit
,Ich‘, mit einem selbst, mit mir, mit jedem Einzelnen von uns. Damit sich FST
verändern kann, muss ich mich selbst verändern. Hinter dieser harten Einsicht
beginnt die eigentliche Arbeit.“

Verantwortungsbereiche Führungsteam Automotive Sales:




Matthew Chapman

President Automotive Sales and Marketing

leitet das globale Automobilgeschäft von FST

Ulrich Huth

Vice President of Sales

verantwortet global
alle Kunden aus dem Bereich Automobil­zulieferer (Tier)



Matthias Kraus

Vice President of Sales

verantwortet global
alle Kunden aus dem Bereich Automobil­hersteller (OEM)



Rafael Muchon

Vice President of Sales

leitet auch zukünftig das Team in Brasilien



Stan Ono

Vice President of Sales

verantwortet innerhalb von FST global alle japanischen Kunden (JAC)



Balendu Saraswat

Vice President of Sales

verantwortet alle Kunden in der Region Indien



Melanie Schneider

Vice President of Sales

trägt die globale Verantwortung für Sales Strategy & Operational Excellence

„Aus Daten werden Taten“


Dr. Ted Duclos beantwortet Fragen der Mitarbeitenden



Die Zeit reichte Dr. Ted Duclos, Chief Technology Officer (CTO) und Chief
Operating Officer (COO), während des Global Sales Meet­ings nicht aus, um auf
alle Fragen der Automotive-Sales-Mitarbeiter live ein­zugehen. Ein ganzes Bündel
beantwortete er daher schriftlich im Nachgang an die Veranstaltung.

Elektromobilität, disruptive Veränderun­gen, agile Organisationen – alles dies
erfordert auch von den Mitarbeitern Unternehmer­geist und Mut, insbesondere in
kunden- und produktbezo­genen Bereichen. Wie fördern und stärken wir unsere
Fähigkeit, als Unternehmer im Unternehmen zu agieren? Was empfehlen Sie?


Nutzen Sie den Innovation-Alignment-Prozess noch aktiver. Arbeiten Sie an der
Verbesserung dieses Prozesses. Berücksichtigen Sie dabei umfassend den Nutzen
neuer Ideen, um sie intern erfolgreich verkaufen zu können. Haben Sie Mut und
Ausdauer.

Einige Autohersteller haben vor Kurzem die Brennstoffzellen-Technologie für
Autos aufgegeben, um sich auf Busse und Lastwagen zu konzentrieren. Stimmt die
Geschäftsleitung von FST mit diesem Trend überein und konzentriert sich unser
Geschäft auf schwere Fahr­zeuge, Schiffe, Gabelstapler oder Ladegeräte für
Elektroautos?

Die Frage ist nicht Batterie- oder Brennstoffzellenautos beziehungsweise
Batterie gegen Brennstoffzelle. Die Zukunft ist ein Hybrid aus Brennstoffzelle
und Batterie. Es bestehen Synergien zwischen Batterien und Brennstoffzellen, die
dazu führen, dass ein Hybridfahrzeug niedrigere Gesamtkosten haben wird als ein
reines Brennstoffzellen- oder ein reines Batteriefahrzeug. Vor diesem
Hintergrund liegt unser Schwerpunkt sowohl bei Batterie- (XALT) als auch bei
Brennstoffzellensystemen auf schweren Fahrzeugen, auf Bussen, Lastwagen, Zügen
und Schiffen.

2020 konzentrieren sich alle für den Rest des Jahres auf Liquidität. Cash is
King. Auch unsere Kunden machen dies, sie verschie­ben oder streichen Tests und
Validierungen. Hier bietet sich uns eine große Chance. Lassen Sie uns Gelder in
spezifische Projekte stecken und unseren Kunden anbieten, in Tests zu
investieren und sie zu unterstützen. Unser Vorteil wäre (und nein, man kann das
nicht messen oder einen Return on Investment (ROI) berechnen): Wir würden unser
Anwen­dungs-Know-how erweitern. Wir lernen neue Anforderungen und technische
Einzelheiten kennen und gewinnen ein Systemverständnis. Was braucht es dazu?

Bitte machen Sie eine Liste der spezifischen Projekte, die Sie ansprechen
möchten, und vereinbaren Sie ein Treffen mit Automotive-Chef Matt Chapman,
R&D-Chef Dr. Jan Kuiken und mir, um zu entscheiden, wie wir das angehen können.
Stellen Sie uns Ihre konkreten Ideen vor, um zu entscheiden, wie wir eine Zusage
von Kunden für Geschäfte erhalten können, sollten wir solche Tests durchführen.
Ich werde Ihnen helfen, einen ROI zu generieren ...

Lassen Sie uns unseren Vorteil, die finanzielle Stabilität, nutzen, um das Spiel
zu verändern.

Betreiben Sie aktuell weiterhin Ausdauersportarten wie Radfahren oder Triathlon?
Wenn ja, wie läuft es? Wenn nicht, welchen anderen Hobbys/Aktivitäten gehen Sie
derzeit nach?

Ich fahre immer noch Rad und laufe (nicht zu nah an anderen Menschen, ich bin
immerhin 62 Jahre alt, und das Virus scheint bei Menschen ab meinem Alter einen
besonders großen Effekt zu haben...). Ich konnte zuletzt nicht schwimmen und
vermisse dies sehr. Vor COVID, im Jahr 2018, habe ich mir das persönliche Ziel
gesetzt, in der Kategorie „Half Ironman“ in den USA unter die besten 100 zu
kommen. Ich war erfolgreich (ich war 61ster von etwa 2.000; allerdings war die
Alterskategorie 60–64). Dies ist ein Beispiel für eine Technik, die ich anwende,
um meine Ziele zu erreichen: Wenn ich mir ein Ziel setze, sage ich so vielen
Leuten wie möglich, dass ich dieses Ziel verfolge. Ich finde dies motivierend,
weil ich gerne mein Wort halte. Es ist eine Art Verpflichtung mir selbst
gegenüber. Versuchen Sie das einmal!
Ich habe auch das Ziel, einen Fachvortrag auf Deutsch zu halten. Daran arbeite
ich noch ... Aber da ich es hier nun gesagt habe, muss ich es tun.

Wie ist der Status von Industrie 4.0 bei FST?

Unser Digitalisierungsprogramm, zu dem Industrie 4.0 gehört, steht am Ende des
Anfangs. Wir haben viele sogenannte Anwendungsfälle ausprobiert, einige
erfolgreich, andere weniger. Und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir mehr
tun müssen, um das Thema zu systematisieren und es in unserer täglichen Arbeit
umzusetzen. Einige der nächsten Schritte müssen Investitionen in die
Infrastruktur in der Fertigung sein (die Grundlage für echte Industrie 4.0),
weitere Investitionen in Software-Programmierfähigkeiten und analytische
Fähigkeiten sowie der Übergang zu funktionsübergreifendem Denken.


Während meines Vortrags erwähnte ich die Notwendigkeit, Daten in Taten
umzusetzen. Der erste Schritt dahin besteht darin, zunächst zu fragen, welche
Entscheidungen zu treffen sind. Dann gilt es zu bestimmen, welche Daten dazu
beitragen, um diese Entscheidungen zu treffen. Ist dies geschehen, werden wir
dann in der Lage sein, die richtigen Investitionen zu tätigen und die richtigen
Systeme einzurichten. Dies sind die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu
Industrie 4.0.

Wir machen in der Produktion bereits erhebliche Fortschritte auf dem Weg zu dem,
was als Industrie 4.0 bezeichnet werden kann, und ich denke, dass viele Projekte
in den nächsten Jahren einen erheblichen Einfluss auf unsere Produktivität haben
werden. Das Maschinen-Benchmarking-Projekt zeigt bereits Wirkung. Ein weiteres
kürzlich durchgeführtes Projekt, das sich mit dem Einsatz eines Spezialsystems
zur Festlegung von Einstellparametern befasst, zeigt erste Erfolge bei der
Reduzierung von Rüstzeit und Ausschuss.

Weinheim

„Viel besser als erwartet“


Rückmeldungen der Teilnehmer zum ersten virtuellen Sales Meeting

In das Lob für die Organisation, die Inhalte und Gestaltung des diesjährigen
General Sales Meetings (GSM) mischt sich das Bedauern, dass das persönliche
Zusammenkommen und der direkte Austausch von Angesicht zu Angesicht dieses Mal
nicht möglich waren.

AUSZÜGE AUS DEN FEEDBACKS:

- Es war eine tolle Erfahrung, aber ich habe den persönlichen Kontakt mit meinen
Kollegen auch von anderen FST-Standorten vermisst.

- Der Vorteil der großen kulturellen und allgemeinen Vielfalt im
Automobilvertrieb wurde ziemlich offensichtlich.

- Wir mussten nicht reisen und konnten auch halbtags arbeiten, sodass wir in der
Woche danach nicht zu viel aufholen mussten.

- Dies war mein erstes GSM. Ich denke, unter den gegebenen Umständen hat das
Unternehmen eine fantastische Arbeit geleistet, um es unterhaltsam und für alle
gewinnbringend zu gestalten.

- Es gab viele informative und lebendig gestaltete Inhalte.

- Ich finde, die Fragerunde mit Claus (Möhlenkamp) und Ted (Duclos) war äußerst
nutz­bringend.

- Das Netzwerken fehlte aufgrund des virtuellen Meetings.

- Höhepunkte des GSM waren die bemerkenswerte Organisation, die lustigen und
kreativen Sketche und fokussierten Interviews.

- Es war viel besser, als ich erwartet hatte.

- Es war sehr interaktiv und unterhaltsam. Mir gefiel die Tatsache, dass es
global war. In den Chats sah ich einige Namen, die ich noch nicht kannte und ich
hatte das Gefühl, dass ich mit diesen Leuten etwas gemeinsam habe – wir arbeiten
für Automotive Sales, wir sind ein Team.

Weinheim















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Freudenberg Sealing Technologies

Sealing World - Ausgabe 01_2021
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