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STARS DER WOCHE


 * THOMAS HACKENBERG UND SEIN "QUIZ TAXI"
   
   Vor 15 Jahren stieg Quizmaster Thomas Hackenberg aus seinem "Quiz Taxi" aus.
   Kabel Eins beendete die kultige Rateshow nach zwei Jahren unter
   kräfteraubenden Produktionsbedingungen. Ab Montag, 4. September, gibt es nun
   eine Neuauflage - und der Fahrer und Fragemeister ist natürlich wieder:
   Thomas Hackenberg.
   
   Kabel Eins / Boris Breuer
   
   Bild 1 von 4


 * THOMAS HACKENBERG UND SEIN "QUIZ TAXI"
   
   Von 2006 bis 2008 fuhr er mit seiner Bargeldschatulle in vielen deutschen
   Großstädten umher. Dann wurde das "Quiz Taxi" abgesetzt. Nach 15 Jahren
   kehren Thomas Hackenberg und sein Kultformat nun zurück. Erst mal für sechs
   Wochen - und nur in Köln.
   
   Kabel Eins / Boris Breuer
   
   Bild 2 von 4


 * THOMAS HACKENBERG UND SEIN "QUIZ TAXI"
   
   Mehr Platz als früher - und besseres Licht. Vielleicht auch Kandidaten, die
   aufgrund von Instagram und FaceTime 2023 mehr Erfahrung mit dem Präsent-sein
   vor Kameras haben. Thomas Hackenberg freut sich so oder so über sein neues
   Quiz-Taxi.
   
   Kabel Eins / Boris Breuer
   
   Bild 3 von 4


 * THOMAS HACKENBERG UND SEIN "QUIZ TAXI"
   
   29 neue Folgen nach 15 Jahren Pause: Thomas Hackenberg fährt wieder "Quiz
   Taxi" bei Kabel Eins.
   
   Kabel Eins / Boris Breuer
   
   Bild 4 von 4


THOMAS HACKENBERG UND SEIN "QUIZ TAXI"-COMEBACK: "WIR HABEN DAMALS GEROCKT WIE
DIE BLÖDEN"

27.08.2023 von Eric Leimann

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Eine der kultigsten Rateshows der Nullerjahre kehrt zurück: das "Quiz Taxi". Wie
schon 2006 bis 2008 heißt der Fahrer und Showmaster der rollenden Rate-Arena
Thomas Hackenberg. Im Interview erzählt er, warum das alte "Quiz Taxi" die
stressigste Zeit seines Lebens war und was heute ganz anders ist.



Mit dem "Quiz Taxi" kehrt am Montag, 4. September (18.55 Uhr, Kabel Eins), eine
der kultigsten Rateshows der Nullerjahre in den Straßenverkehr und ins TV
zurück. Wie schon von 2006 bis 2008 moderiert und fährt Thomas Hackenberg die
mobile Quizshow-Arena durch die Gegend. Zufällig in sein Kölner Taxi
einsteigende Fahrgäste können bis zu ihrem gewählten Ziel Fragen beantworten und
bares Geld gewinnen. Zu Boomzeiten war das Quiz-Taxi in vielen deutschen
Metropolen unterwegs. Nun fährt es - wohl testweise - erst mal montags bis
freitags, 29 Folgen lang, in Köln umher. Im Interview verrät Schauspieler und
Quizmaster Thomas Hackenberg (61), warum er 2008 ziemlich froh war, dass sein
Knochenjob im Taxi endet und warum wir heute in einer völlig anderen Zeit leben
- was die Neuauflage des TV-Klassikers durchaus verändern könnte.

teleschau: Sie haben "Quiz Taxi" von 2006 bis 2008 moderiert. Wie ist es, wenn
man nach 15 Jahren Pause gefragt wird, ob man wieder zum alten Job zurückkehrt?

Thomas Hackenberg: Das ist absolut surreal. Einerseits dachte ich, so etwas
könnte passieren, weil viele klassische TV-Shows in den letzten Jahren
reaktiviert wurden. Andererseits fand ich es aber auch unwahrscheinlich. Der
Sender musste auch erst mal nach meiner Kontaktadresse suchen. Besonders seltsam
fühlte es sich aber an, nach 15 Jahren wieder ins Taxi zu steigen. Mit der Frage
an mich selbst: "Wird das noch funktionieren?" Ich muss ehrlich sagen, dass ich
2008 nach rund 750 Folgen nicht ganz unglücklich war, als es nicht weiterging.
Wir haben damals gerockt wie die Blöden. Okay, die harte Arbeit vergisst man
irgendwann. Aber es hat mich total gefreut, dass so viele Leute, die 2023 ins
Taxi einsteigen, total aus dem Häuschen sind, dass das "Quiz Taxi" wieder fährt.
Es war wie ein Klassentreffen - oder auch eine Zeitreise (lacht).

teleschau: Welche Klasse hat sich im Taxi getroffen?

Hackenberg: Das betrifft die Macher-Seite. Ich habe Marc Rasmus, dem Senderchef
von Kabel Eins, gleich zu Anfang gesagt, dass ich das "Quiz Taxi" nur noch mal
mache, wenn mein alter Produzent Stefan Vobis mit im Boot ist. Stefan und ich
kennen die deutsche Version des "Quiz Taxis" wahrscheinlich so gut wie kein
anderer Mensch auf der Welt. Das Format wirkt so einfach, ist aber im Detail
ziemlich kompliziert. Es ist eben keine Quiz-Show wie jede andere.


" ES GAB KEIN INSTAGRAM UND KEINE INFLUENCER"



teleschau: Was macht das Ganze denn so "tricky"?

Hackenberg: Der Knackpunkt ist, dass das Format auf der Straße stattfindet.
Sozusagen in freier Wildbahn. Die Leute, die bei uns im Taxi landen, haben sich
nicht wochenlang vorbereitet, Kandidat einer Quiz-Show zu sein. Sie müssen diese
Aufgabe sozusagen spontan annehmen. Und wir wissen nicht: Werden sie
funktionieren? Und für mich als Fahrer und Quizmaster stellen sich gleichermaßen
Fragen wie: Komme ich gesund am Ziel an? Wie wird unsere Interaktion auf diesem
Weg? Eine Quiz-Show besteht ja nicht nur darin, dass man für Geld Fragen
beantwortet. Man will etwas von den Leuten mitbekommen. Es geht um
Identifikation mit den Kandidaten. Darum, ob man diesen Kandidaten den Sieg
gönnt oder missgönnt, ob man richtig mitfiebert.

teleschau: Also ist Ihre Quiz-Show im Prinzip ein menschliches Porträt im
Kurzformat?

Hackenberg: Im besten Falle ist sie das. Und es ist meine Aufgabe als Moderator,
dass sie dazu wird, wenn das Potenzial da ist. Ich muss gleichzeitig auf die
beschriebene Psychologie, die Spielregeln und die Straße achten. Und dann gibt
es noch die Post-Produktion. Wir haben sieben, acht Kameras im Auto. Die
Geschichte einer Quiz-Begegnung ergibt sich auch daraus, wann man im Schnitt auf
welches Gesicht geht, welche Story man auf engstem Raum erzählt. Auch dafür
braucht man Erfahrung und Gespür. Wie gesagt, es ist eine sehr besondere
Quiz-Show. Und nebenbei ist es auch ein modernes Großstadtformat.

teleschau: Ein Großstadtformat, das sich in 15 Jahren auch verändert hat?

Hackenberg: Ja, klar. Das Schnitttempo im Fernsehen hat deutlich angezogen, auch
die Menschen haben sich verändert. Während der ersten Version des "Quiz Taxis"
ist 2007 das erste iPhone - also das erste Smartphone überhaupt - auf den Markt
gekommen. Soziale Netzwerke, vor allem jene, die über Bilder funktionieren,
waren kaum existent. Heute gehen die Menschen viel selbstverständlicher mit
Kameras um als damals. Jeder nutzt heute FaceTime oder Videokonferenzen, das
existierte damals gar nicht. Es gab kein Instagram und keine Influencer. Auch
daran merkt man, wie sehr sich unser Leben, vor allem auch die öffentliche
Abbildung dieses Lebens, verändert hat.




"WIR 'CASTEN' KEINE LEUTE FÜRS 'QUIZ TAXI', DAS WÄRE EIN NO-GO!"



teleschau: Und was bedeutet das konkret für Ihre Show?

Hackenberg: Im Prinzip ist es positiv, weil es für die Menschen
selbstverständlicher ist, sich vor einer Kamera zu präsentieren. Vor allem ist
es so, dass es für sie keinen Stress und kein Verbiegen bedeutet, weil man diese
Situation im Prinzip gewohnt ist.

teleschau: Aber ist nicht der größte Knackpunkt der Show, dass man Leute ins
Taxi bekommt, die spannend sind und ein gewisses Entertainment versprechen? Muss
man zehn Taxifahrten unternehmen, bis man eine sendefähige Geschichte bekommt?

Hackenberg: Nein, das wäre vom Produktionsaufwand viel zu teuer und
frustrierend. Wir haben unsere Methoden, um Leute ins Taxi zu bekommen, von
denen wir glauben, dass es funktionieren könnte. Wichtig ist, dass in dem
Moment, wenn die Überraschung kommt - "Wir sind im Quiz Taxi!" - diese
Überraschung echt ist. Wir "casten" keine Leute fürs "Quiz Taxi", das wäre ein
No-Go! Wenn wir in der Großstadt unterwegs sind, kann es jeden im Umkreis von
sagen wir sechs Kilometern erwischen. Aber wie wir das im Einzelnen machen,
verrate ich natürlich nicht. Das ist Geheimwissen der Show (lacht) ...

teleschau: Die neuen Folgen werden erst mal alle in Köln produziert. Aber in der
Taxi-Warteschlange am Hauptbahnhof sehen wir Sie dann eher nicht?

Hackenberg: Nein, das wäre wenig effizient. Aber vielleicht sprechen wir ja auch
mal eine Gruppe lustiger Leute an und fragen sie, ob sie nicht Lust hätten, an
einer Marktforschung teilzunehmen und dass wir Ihnen auch das Taxi bezahlen. Mit
solchen Tricks könnte eine Show wie unsere auch mal arbeiten ...




"DA KÖNNEN DIE KANDIDATEN ZEHN SEKUNDEN LANG ALEXA, SIRI ODER GOOGLE BENUTZEN"



teleschau: Wollen manche Leute aussteigen, wenn sie erfahren, dass sie im "Quiz
Taxi" gelandet sind?

Hackenberg: Natürlich gibt es das auch mal, aber es passiert eher selten.
Wichtig ist, dass uns alle Kandidaten nach dem kurzen Moment der Überraschung,
wenn sie erfahren, dass sie im Quiz Taxi sitzen, unterschreiben, dass wir das,
was folgt, auch ausstrahlen dürfen. Anders würde es nicht funktionieren. Dann
würden uns vielleicht jene, die verlieren oder denen - für sie - peinliche Dinge
passieren, die Ausstrahlung verweigern. Das würde im Sinne der Show aber
überhaupt nicht funktionieren.

teleschau: Wie viele Leute, die einstiegen, kannten das "Quiz Taxi" überhaupt
noch?

Hackenberg: Erstaunlich viele. Ich möchte fast sagen: die meisten. Darunter
viele, die als Kinder damit aufgewachsen sind. Damals lief das Format vielleicht
nebenbei im Elternhaus, zur Unterhaltung nach Feierabend. Und da war man dann
vielleicht sieben oder acht Jahre alt. Jetzt sind diese Kinder Anfang oder Mitte
20 und werden zu Kandidaten der Neuauflage. Diese Konstellation hatten wir
öfter, und auch die Kandidaten begeistert das total (lacht).

teleschau: Ist es kein Problem, dass die Leute Sie beim Einsteigen erkennen?

Hackenberg: Nein, es geht ja nur um einen ganz kurzen Moment. Da drehe ich mich
dann so ein bisschen weg oder verstecke mich unter der Mütze. Das passt schon
(lacht).

teleschau: Und was ist neu - beim "Quiz Taxi" 2023?

Hackenberg: Wir haben ein neues Auto. Früher war es ein Renault Espace, jetzt
ist es ein VW-Bus - da haben wir eine Reihe zusätzlich und mehr Platz für
größere Rate-Gruppen, mehr Kameras und luftigere Bilder. Der Taxi-Bus hat einen
Glashimmel, was sehr cool ist für manche Kameraeinstellungen. Der Look ist
heller, freundlicher, moderner. Außerdem haben wir im Regelwerk einen neuen
"Online"-Joker. Da können die Kandidaten zehn Sekunden lang Alexa, Siri oder
Google benutzen. Auch so etwas existierte vor 15 Jahren noch nicht.




"ALS SÄSSE MAN IN EINER BADEWANNE, BEI DER JEMAND DEN STÖPSEL GEZOGEN HATTE"



teleschau: Gab es in der Vergangenheit eigentlich Vorwürfe an Sie in Sachen
Verkehrssicherheit? Also nach dem Motto: Der Typ fährt Auto im Stadtverkehr und
arbeitet gleichzeitig als Quizmaster?

Hackenberg: Natürlich gab es die, und das nicht zu knapp. Damals passierte sogar
öfter die Situation, dass Kandidaten ihren Telefonjoker nutzen wollten, aber
kein "Guthaben" mehr auf ihrem Handy hatten. Also habe ich ihnen mein Handy
geliehen. Teilweise wählte ich auch selbst, habe sogar telefoniert und bin dabei
fleißig gefahren. Das ging natürlich überhaupt nicht (lacht).

teleschau: Sie haben gesagt, dass die Produktion vom "Quiz Taxi" 2006 bis 2008
sehr anstrengend war. Weil Sie fünfmal die Woche auf Sendung waren?

Hackenberg: Ja, es war die pure Anzahl der Episoden. Fünfmal die Woche
Doppelfolgen. Am Ende waren es 160 bis 180 Folgen pro Staffel. An vier Tagen die
Woche befanden wir uns auf Reisen durch deutsche Großstädte, denn das "Quiz
Taxi" konnte ja damals überall fahren. Dass es keine fünf Tage Produktion waren,
lag einzig und allein daran, dass ich auch noch für den WDR moderierte. Meine
Arbeit fühlte sich an, als säße man in einer Badewanne, bei der jemand den
Stöpsel gezogen hatte und von oben musste permanent heißes Wasser nachgegossen
werden.

teleschau: Also waren Sie damals also ausgebrannt?

Hackenberg: Nein, das würde ich nicht sagen. Ich war einfach nur ein bisschen
müde. Beschweren will ich mich aber nicht darüber. Es war ein Marathonlauf, und
ich laufe gerne Marathon. Ich bin ja auch Läufer. Andere Leute arbeiten so ihr
ganzes Leben oder härter - und niemand feiert sie dafür. Ich konnte die Jahre
2006 bis 2008 mit einem guten Gefühl abschließen denn ich hatte keine Oma
überfahren, alles lief glatt, wir waren Kult und zeitweise sehr erfolgreich. Es
war ein großes, alltägliches Abenteuer. Was will man mehr?



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