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BETRIEBSMITTEL: DAS SOLLTEST DU ALS GRÜNDER WISSEN

Wenn du ein Unternehmen gründest, benötigst du ein Büro, bestimmte technische
Einrichtungen und möglicherweise Fahrzeuge und Produktionsanlagen. Das alles
sind Betriebsmittel. Der folgende Artikel zeigt dir, worauf du als GründerIn bei
Betriebsmitteln achten solltest.


WARUM BETRIEBSMITTEL SO WICHTIG FÜR START-UPS SIND

Wenn du ein Unternehmen gründest, wirst du mit der Frage konfrontiert werden,
was Betriebsmittel sind. Grob gesagt fallen darunter alle Gegenstände, die zur
Produktion notwendig sind und indirekt mitwirken. Voraussetzung für
Betriebsmittel ist, dass das neu gegründete Unternehmen sie langfristig nutzen
wird, zum Beispiel Lagerhallen oder Büroräume. Vor allem bei Neugründungen sind
hohe Investitionen in Anlagen, Einrichtungen und Werkzeuge nötig. Etwa musst du
bei der Gründung nicht nur Räume anmieten und laufende Nebenkosten bezahlen,
sondern wichtige Maschinen kaufen, aufstellen und in Betrieb nehmen. Besonders
Produktions-Unternehmen benötigen mehr Betriebsmittel als andere Sektoren, um
ein Produkt herzustellen. Wer Glas oder Kunststoff zuschneidet, wird einen
Wasserstrahlschneider kaufen.

Betriebsmittel sind aber nicht nur für die Herstellung von Waren notwendig,
sondern auch für das Anbieten von Dienstleistungen. So benötigen IT-Unternehmen
vor allem Computer und Software für den Geschäftsbetrieb.

Rechne diese Betriebsmittel unbedingt vor der Existenzgründung in den
Businessplan mit ein, sie sind ein essenzieller Bestandteil deines Unternehmens.
Später werden die Ausgaben für Betriebsmittel sinken, sofern keine großen
Neuinvestitionen geplant sind.

EXTRA: Businessplan – Darauf musst du in Zeiten der Digitalisierung achten


DIESE BETRIEBSMITTEL GIBT ES

Zu den Betriebsmitteln zählen materielle und immaterielle Güter, die für die
Gründung gleichermaßen wichtig sind. Materielle Betriebsmittel, auch Sachmittel
genannt, umfassen Gebäude, Büroausstattung, Produktionsmaschinen und andere
technische Anschaffungen. Wenn du Waren auslieferst, musst du den Vertrieb
sorgfältig aufbauen und schaffst einen Fuhrpark an. Ebenso relevant sind
immaterielle Betriebsmittel, zu denen Lizenzen, Konzessionen, Patente und
Schutzrechte zählen.

Sowohl die materiellen als auch die immateriellen Mittel lassen sich drei großen
Bereichen zuordnen. So fallen die Betriebsmittel entweder in den Sektor der
Wirtschaft, der Elektro-Branche oder der Produktion. Wenn du Software in den
Büros installierst, ist das ein wirtschaftliches Betriebsmittel. Computer und
Roboter gehören zu den elektronischen Mitteln. Gründest du eine
Produktionsstätte, benötigst du Maschinen und ein Gebäude, wo die Verarbeitung
oder Fertigung stattfindet.


BEISPIELE FÜR BETRIEBSMITTEL FÜR DIE EXISTENZGRÜNDUNG

Viele angehende GründerInnen denken, dass nur Produktionsbetriebe Betriebsmittel
benötigen. Tatsächlich ist aber selbst der kleinste Dienstleister von
Betriebsmitteln abhängig. Allein im Software-Bereich benötigst du bei der
Gründung vielleicht mehr Programme, als du denkst. Neben dem Betriebssystem und
den Office-Anwendungen ist auch eine Antivirus-Software nötig. Abhängig von der
Unternehmensorganisation und der Anzahl der MitarbeiterInnen kann auch
Teamwork-Software und Buchhaltungssoftware wichtig sein.

Zudem zählt die gesamte Büroausstattung zu Betriebsmitteln und kann somit
abgesetzt werden. Dazu gehören neben Computern jeder Schreibtisch, jeder
Bürostuhl und jeder Notizblock in deinem jungen Unternehmen. Ebenso sind liquide
Mittel Teil der Betriebsmittel.

Im Übrigen stieg das Investitionsvolumen von Startups 2021 massiv an, vor allem
in der Fin-Tech-Branche. Das zeigt, dass auch GründerInnen von
Dienstleistungsunternehmen im Vorfeld die Kosten für Betriebsmittel genau
durchrechnen sollten.


BETRIEBSMITTEL SIND KEINE BETRIEBSSTOFFE

Zu den Betriebsmitteln gehören also einige Gegenstände in deinem Start-up, nicht
aber die Betriebsstoffe. Die Betriebsmittel helfen dir bei der Herstellung
deines neuen Produktes, sind aber kein Teil davon. Betriebsstoffe sind hingegen
alle Materialien, die du in deinem Produkt verarbeitest und am Ende des
Fertigungsprozesses im Endprodukt enthalten sind.


FÖRDERUNGEN FÜR DIE EXISTENZGRÜNDUNG

Finanzielle Förderungen erleichtern den Einstieg ins Unternehmertum. Für
Betriebsmittel kannst du als UnternehmensgründerIn zinsgünstige Förderkredite
beantragen. Die KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau, vergibt bundesweit
Förderkredite zur Finanzierung von Betriebsmitteln bei Neugründungen.

Erkundige dich auch bei den Förderbanken deines Bundeslandes, ob sie
GründerInnen bei der Finanzierung von Betriebsmitteln unterstützen. Wenn du
öffentliche Fördermittel der KfW oder der Förderbank eines Bundelandes
beanspruchen kannst, beantragst du diese nicht bei der Förderbank, sondern
direkt bei deiner Hausbank.


FAZIT

Welche Betriebsmittel du benötigst, hängt von deinem Unternehmensschwerpunkt ab.
Gründest du ein produzierendes Unternehmen, benötigst du Maschinen zur
Produktion, ein Materiallager, einen Fuhrpark, ein Büro und eventuell Patente.
Ist dein Start-up ein reines Dienstleistungsunternehmen, sind Büromöbel und
IT-Ausstattung wichtig.

Je größer dein Unternehmen, desto relevanter sind eine Buchhaltungssoftware und
eine Software zur Organisation des Teams. Allerdings zählen nicht nur Güter zu
den Betriebsmitteln, sondern auch liquide Mittel. Die Materialien, aus denen
dein Produkt besteht, sind Betriebsstoffe und zählen somit nicht zu den
Betriebsmitteln.

Förderkredite zur Finanzierung von Betriebsmitteln entlasten dich bei den
Anschaffungskosten in der Gründungsphase. Diese kannst du bei der KfW oder der
Landes-Förderbank beantragen.

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Beitrag veröffentlicht

1. März 2022

in

Gründung

von

Henry Scholz

Schlagwörter:

Betriebsmittel, Existenzgründung, Investition


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