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SWISS MEDIA OBSERVER BLOG

gelegentliche Anmerkungen zu Publikationen über die Schweiz und derern Politik

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 * Wie schafft die Schweiz die Energie­wende und sorgt für eine sichere
   Strom­ver­sor­gung?18. Juli 2022
   
   https://www.nzz.ch/wirtschaft/sichere-stromversorgung-und-energiewende-was-experten-empfehlen-ld.1693514
   
   
   DIE NZZ STELLT VIER EXPERTEN FÜNF FRAGEN ZU ENERGIEWENDE UND ZU EINER
   SICHEREN STROMVERSORGUNG.
   
   VIER EXPERTEN, FÜNF ANTWORTEN, 20 KRITIKEN UND EIN FAZIT (PRINTAUSGABE NUR
   VIER FRAGEN).
   
   
   1. FRAGE: KURZFRISTIGE MASSNAHMEN
   
   BETZ, ZHAW
   
   Umstelle von Gas auf Öl: technisch selten möglich. Raumtemperatur senken mit
   Bundes-Info-Kampagne: naja, solche Infokampagnen sind nicht wirklich eine
   Erfolgsstory..
   
   FILIPPINI, ETH
   
   Fordert Energieeffizienzsteigerung: tönt nicht nach einer kurzfristigen
   Massnahme. Auktionen zur Gaseinsparung klingt interessant, doch ruft das
   nicht förmlich nach Substitution?
   
   HETTICH, HSG
   
   Strommangellage ist das grösste Risiko für die Schweiz. Korrekt erkannt.
   Ölkraftwerke gab es mal für Notfälle und unvorhergesehene Spitzenlasten in
   der Schweiz. Sind aber alle demontiert worden, oder weiss hier jemand
   genaueres?
   
   WEIGT, UNI BASEL
   
   ok, das Ausland rettet uns!
   
   
   2. FRAGE: LANGFRISTIG MASSNAHMEN
   
   BETZ
   
   Freiflächensolaranlagen auf Landwirtschaftsland: da können wir jeden Cent
   darauf verwetten, dass jeder m2 20x bis vor Bundesgericht gebracht wird. Wind
   ebenso. Deutschland hat aktuell eine Bewilligungsdauer von durchschnittlich
   60 Monate pro Windrad. Dürfte bei uns wohl locker übertroffen werden. Und
   Photovoltaik: hier investieren praktisch ausschliesslich private
   Einfamilienhausbesitzer. Kantonale oder kommunale Versorger: Homöopatisch.
   Und Wohnbaugenossenschaften werden wohl die allerletzten sein, aus rein
   finanziellen Gründen.
   
   FILIPPINI
   
   Photovoltaik für den Winter tönt nach einem herausfordernden Plan. Und
   (saisonale) Nachfrageflexibilität für Wärmepumpen im Winterhalbjahr könnte
   man schon fast als frivol bezeichnen.
   
   HETTICH
   
   Bezeichnet die Bundesstrategie als fehlerhaft. Es gibt eine solche? Und ob
   deren Unterstützung haben sich viele Forscher diskreditiert? Wovon spricht er
   da??
   
   WEIGT
   
   Und wieder rettet uns das Ausland.
   
   
   3. FRAGE: SUBVENTIONEN?
   
   BETZ
   
   Subventionen pro KWh statt für die Investition und Verpflichtung zu
   Photovoltaik.
   
   FILIPPINI
   
   Rendite auf Photovoltaik? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Dies ist auf
   Amortisationszeiträume von 20 bis 30 Jahre unmöglich vorherzusagen, da
   niemand die künftigen Energiepreise kennt. Niemand investiert hier auf
   Rendite.
   
   HETTICH
   
   Korrekt, niemand investiert auf Rendite. Problem erfasst!
   
   WEIGT
   
   Fokus auf Förderung der Energieerzeugung im Winter. Ja, einverstanden. Wer?
   Wie?
   
   
   4. FRAGE: KERNKRAFT?
   
   BETZ
   
   Teuer! Langwierig! Reine Reflexantworten. Kosten und Dauer sind gegen die
   Alternativen abzuwägen, und nicht als Killerargumente in den Raum zu werfen.
   
   FILIPPINI
   
   Auch hier, die Dauer. 16 – 20 Jahre sind sehr lange. Wahrscheinlich sogar zu
   kurz geschätzt. Wir hatten seit Fukushima 10 Jahre, seit Tschernobyl 35 Jahre
   Zeit. Passiert ist nichts.
   Die Frage nach der nicht vorhandenen Investitionsbereitschaft hatten wir doch
   schon bei Photovoltaik und Wind?
   
   HETTICH
   
   Volltreffer
   
   WEIGT
   
   Klingt nach einer Priese Ideologie, verbrämt mit pseudotechnischen
   Argumenten. Können wir uns das leisten?
   
   
   5. FRAGE: DIE SCHWEIZ AUTARK?
   
   BETZ
   
   Das Ausland rettet uns!
   
   FILIPPINI
   
   Schweizer Beitrag im Europäischen Kontext durch Pumpspeicherkraftwerke?
   Tropfen auf einen heissen Stein. Leider nicht mehr. Schade.
   
   HETTICH
   
   Das Ausland rettet uns!
   
   WEIGT
   
   Das Ausland rettet uns!
   
   
   FAZIT:
   
   Es gibt bemerkenswerte Übereinstimmungen bei den Experten in einzelnen
   Fragen. Die Antworten widerspiegeln aber grösstenteils bestens bekannte
   Allgemeinplätze, wie schon seit Jahrzehnten gehört. Dies ist keinem der
   Interviewpartner krumm zu nehmen. Sie Lösung, der «richtige» Weg, ist nicht
   einfach.
   
   Der Bund benötigt eine klare, breit abgestützte und nicht von
   Wunschvorstellungen geprägte Strategie. Dazu gehört unabdinglich ein klarer,
   für jedermann verständlicher Umsetzungsplan, der wissenschaftlich und
   technisch zeigt, wie eine stabile Energieversorgung für die Schweiz
   geschaffen wird. Dazu gehört, die Verantwortlichkeiten zu regeln. Die
   technische und politische Durchführbarkeit muss gegeben sein. Fabulieren und
   Hoffen genügt nicht (mehr).





INHALT

Unregelmässige Kommentare und Einschätzungen zu Themen aus Politik und
Wirtschaft, normalerweise basierend auf einem Medienartikel. Vorsicht: manchmal
kann eine Spur Sarkasmus enthalten, jedoch hoffentlich keine Polemik. Sollte
sich jemand ungerechtfertigter weise angegriffen führen, so trete er doch
freundlicherweise mit dem Autor in Kontakt.


QUELLEN

Wie mehrmals erwähnt, geht es üblicherweise um Medienartikel auf Print, online
oder Podcasts. Wenn immer möglich wird ein Link zur Verfügung gestellt. Je nach
Abomodell der Publikationen kann es aber sein, dass dieser Link nicht für
jedermann zugänglich ist. Aus selbem Grund kann ich nicht alle Medienerzeugnisse
berücksichtigen.


AUTOR

Dieser Blog wird von einer einzelnen Person geschrieben. Der Autor ist nicht
Mitglied einer Partei oder politischen oder anderweitigen Interessensgruppe. Die
Meinungen sind rein privater Natur.


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