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Sport 3. Sport A-Z ERSTE UNRUHE BEI PARALYMPICS? DEUTSCHE SPRINTERIN KOMMENTIERT TRANS-FRAU Stand: 20.08.2024, 19:14 Uhr Von: Stefan Schmid KommentareDruckenTeilen Anzeige Die Paralympischen Spiele haben noch nicht gestartet, da zeichnet sich der erste Aufreger ab. Der Verband hat seine Meinung zu dem Thema schon geäußert. Paris – Die Wellen um den angeblichen Skandal um Boxerin Imane Khelif sind noch nicht abgeebbt, da zieht schon der nächste Ärger aus einer ähnlichen Richtung herauf. Ähnlich, weil es einen entscheidenden Unterschied gibt: Khelif ist als Frau geboren und aufgewachsen, anders als Valentina Petrillo, die nach einer Transition jetzt als Frau bei den Paralympischen Spielen antritt. Ihre deutsche Konkurrentin Katrin Müller-Rottgardt äußerte sich nun zu deren Qualifikation. DEUTSCHE ATHLETIN VOR PARALYMPICS: „IM LEISTUNGSSPORT SCHWIERIG“ Gegenüber Bild sprach die deutsche Leichtathletin Katrin Müller-Rottgardt über ihre Konkurrentin beim 200 Meter Sprint. Jede Person solle im Alltag so leben, wie sie sich wohlfühle, so Müller-Rottgardt, die einschränkte: „Im Leistungssport finde ich es aber schwierig. Sie hat lange als Mann gelebt und trainiert, da steht im Raum, dass da körperliche Voraussetzungen anders sind als bei jemandem, der als Frau zur Welt kam.“ Vorteile zugunsten Petrillos wären ihrer Meinung deshalb möglich. Doch kann von einem Leistungsvorteil der italienischen Läuferin, die wie Müller-Rottgardt in der Kategorie T12 antritt (Läuferinnen mit Sehbehinderung), überhaupt die Rede sein? Bei der Para-Leichtathletik-WM 2023 erreichten beiden Läuferinnen das Finale. Petrolli holte sich in Paris über 200 Meter die Bronze-Medaille. Aber nur, weil Müller-Rottgardt aufgrund eines Fehlers disqualifiziert wurde, sonst wäre diese Dritte geworden. Petrillo, die im Gegensatz zur Deutschen ohne Guide läuft, erreichte dazu noch über 400 Meter den dritten Rang. Bei einem Blick auf die Zahlen wird also klar, dass sie die anderen Frauen keineswegs reihenweise deklassiert. Das gesteht auch Müller-Rottgardt ein: „Sie läuft also keinesfalls alles in Grund und Boden.“ Die deutsche Leichtathletin Katrin Müller-Rottgardt sieht die Teilnahme der Trans-Frau Valentina Petrillo bei den Paralympics kritisch. © IMAGO/PanoramiC und IMAGO/AFLOSPORT MÜLLER-ROTTGARDT WAR SICH DER TRANS-FRAU ZUNÄCHST GAR NICHT BEWUSST Hinzu kommt, dass sich Müller-Rottgardt dem Fakt, dass sie gegen eine Trans-Frau gelaufen ist, erst später bewusst wurde. „Ich hatte das auch gar nicht mitbekommen, denn ich habe sie ja nicht sehen können. Erst nach dem Lauf wurde darüber gesprochen, dass sie wohl sehr maskulin aussieht. Ich kann das ja nicht beurteilen“, sagte die deutsche Athletin im Rückblick auf das erste Aufeinandertreffen. MEINE NEWS * Superstar Shiffrin huldigt Ski-Legende mit nur einem Satzlesen * Saisonende für Ski-Star: Erhebliche Knieverletzung zwingt zur Pauselesen * „Miss Olympia“ Alica Schmidt äußert sich zur Staffel-Kontroverselesen * Trauer um Olympia-Star: Athletin leblos in Wohnung aufgefundenlesen * Ski-Superstar wird emotional: „Hat mein Leben verändert“lesen * „Es war ein höllischer Ritt...“: Ski-Ass hängt Skier an den Nagellesen Valentina Petrillo beendete ihre Transition zur Frau 2019 und tritt seit 2020 bei ihrem neuen Geschlecht als Sportlerin an. Zuvor war sie bei den Männern aktiv – und das deutlich erfolgreicher. Von 2015 bis 2018 gewann sie elf nationale Titel in der männlichen Kategorie T12. Um den sportlichen Erfolg geht es Petrolli aber eher weniger. Schon vor vier Jahren sagte sie gegenüber BBC, sie sei „lieber eine langsame glückliche Frau als ein schneller unglücklicher Mann“. Valentina Petrillo (dritte von links) mit ihren Konkurrentinnen Arianti Putri Ni Made, Melani Berges Gamez und Marcia Aruajo (v.l.n.r.) mit deren Guides) © IMAGO/PanoramiC WUNSCH NACH „KLARER POSITION“ IST DER VERBAND SCHON NACHGEKOMMEN – MIT EINSCHRÄNKUNGEN Kritische Stimmen zu Petrillos Auftritt bei den Paralympischen Spielen gab es dabei schon kurz nach ihrer Qualifikation für die anstehenden Spiele in Paris (28. August bis 8. September). Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), erklärte daraufhin gegenüber der BBC, dass man die „Regeln respektieren“ müsse. Und die Regeln sehen beim IPC vor, dass es den internationalen Sportverbänden erlaubt sei, ihre eigene Vorgehensweise festzulegen – in diesem Fall der World Para Athletics. Dieser erlaubt es einer Person, die rechtlich als Frau anerkannt ist, in der Kategorie zu starten, für die ihre Behinderung sie qualifiziert. Dem Wunsch von Katrin Müller-Rottgardt („Ich wünsche mir eine klare Position des internationalen Verbandes im Sinne für uns Athleten.“) hat man damit zum Teil schon Vorleistung erbracht. Doch sich der Verantwortung zu entziehen und nur auf die Regeln eines anderen Verbandes zu verweisen, dürfte keine langfristige Lösung sein. Eine eigene, klare Regelung für die Paralympischen Spiele vonseiten des IPC könnte etwaigen Ärger, der bei Imane Khelif nun in die nächste Runde geht, wohl Wind aus den Segeln nehmen. (sch) AUCH INTERESSANT Dieser Inhalt von Outbrain kann aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen nicht geladen werden. Datenschutz-Einstellungen ändern (Falls dieser Link nicht funktioniert, müssen Sie ggf. Ihre Adblocker-Einstellungen anpassen.) KOMMENTARE Teilen * Kontakt * Impressum * Datenschutz * Utiq verwalten * AGB * Newsletter * Mediadaten * Partner * Anzeigen * Netiquette BEREIT FÜR DEN NÄCHSTEN SCHRITT? Jetzt anmelden und mehr Funktionen und Inhalte freischalten. 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