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Die Seite für interaktive Grafiken zu Stromproduktion und Börsenstrompreisen


Willkommen! Wir möchten mit dieser Webseite einen Beitrag zur Transparenz und
Versachlichung der Diskussion um die Energiewende leisten.


Die Rohdaten werden von Wissenschaftlern des Fraunhofer-Institut für Solare
Energiesysteme ISE aus zahlreichen Quellen stündlich oder täglich abgerufen und
für die Darstellung aufbereitet.

Die nächsten Energy-Charts Talks Termine

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Montag, 03.06.2024

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NETTOSTROMERZEUGUNG IN DEUTSCHLAND IM JAHR 2023

Presseinformation
Bruno Burger
10 Januar, 2024

In diesem Bericht werden die Daten zur deutschen Nettostromerzeugung zur
öffentlichen Stromversorgung dargestellt.

ERNEUERBARE ENERGIEN: SOLAR UND WIND

Photovoltaikanlagen haben im Jahr 2023 ca. 59,9 TWh Strom erzeugt. Davon wurden
ca. 53,5 TWh in das öffentliche Netz eingespeist und 6,4 TWh selbst verbraucht.
Die gesamte Produktion hat sich gegenüber dem Vorjahr um ca. 1 TWh bzw. 1,4%
erhöht. Die installierte PV-Leistung lag Ende November bei 80,7 GW. Der Zubau im
Jahr 2023 betrug bis November ca. 13,2 GW. Die maximale ins Netz eingespeiste
Solarleistung betrug ca. 40,1 GW am 07.07.2023 um 13:15 Uhr. Der maximale Anteil
der Solarenergie an der gesamten Stromerzeugung lag zu diesem Zeitpunkt bei 68%
und der maximale Anteil an der gesamten Tagesenergie aller Stromquellen bei
36,8%.

Windkraftwerke produzierten im Jahr 2023 ca. 139,8 TWh und lagen ca. 14,1% über
der Produktion im Jahr 2022. Die Windenergie war wieder die stärkste
Energiequelle des Jahres, gefolgt von Braunkohle, Solar, Erdgas, Biomasse,
Steinkohle, Wasserkraft und Kernenergie. Die maximal erzeugte Windleistung
betrug ca. 53 GW am 21.12.2023 um 11:00 Uhr. Der Anteil von Wind onshore betrug
ca. 115,3 TWh und Wind offshore erzeugte ca. 23,5 TWh. Ende November 2023 lag
die installierte Leistung von Wind onshore bei 60,5 GW und von Wind offshore bei
8,4 GW.

ERNEUERBARE ENERGIEN: WASSERKRAFT UND BIOMASSE

Die Wasserkraft produzierte ca. 19,5 TWh gegenüber 16,3 TWh in 2022. Die
installierte Leistung liegt bei ca. 4,94 GW. Sie hat sich gegenüber den
Vorjahren kaum verändert.

Aus Biomasse wurden ca. 42,3 TWh produziert. Die Produktion ist damit um 1,3 TWh
niedriger als 2022. Die installierte Leistung liegt bei 9 GW.

In Summe produzierten die Erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und
Biomasse im Jahr 2023 ca. 260 TWh. Sie liegen damit 7,2% über dem Niveau des
Vorjahres mit 242 TWh. Der Anteil der in Deutschland in das öffentliche
Stromnetz eingespeisten erneuerbaren Energien an der Last, d.h. dem Strommix,
der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei 56,9% gegenüber 50,2% in 2022.

Die gesamte Nettostromerzeugung beinhaltet neben der öffentlichen
Nettostromerzeugung auch den solaren Selbstverbrauch und die Eigenerzeugung von
Industrie- und Gewerbebetrieben. Diese erfolgt hauptsächlich mit Gas.

Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung
einschließlich der Kraftwerke der „Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im
Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“ liegt bei ca. 54,9%
gegenüber 45,5% in 2022.

NICHT ERNEUERBARE ERZEUGUNG

Die Kernkraftwerken haben im Streckbetrieb bis zu ihrer Abschaltung am
15.04.2023 noch 6,7 TWh Strom erzeugt.

Braunkohlekraftwerke produzierten 77,5 TWh netto für den öffentlichen
Stromverbrauch und 3,7 TWh für den industriellen Eigenverbrauch. Das sind 26,8
TWh weniger als 2022. Die Bruttostromerzeugung fiel auf das Niveau von 1963.

Die Nettoproduktion aus Steinkohlekraftwerken für den öffentlichen
Stromverbrauch betrug 36,1 TWh und 0,7 TWh für den industriellen Eigenverbrauch.
Sie war um 21,4 TWh niedriger als 2022. Die Bruttostromerzeugung fiel auf das
Niveau von 1955.

Gaskraftwerke haben 45,8 TWh netto für die öffentliche Stromversorgung und 29,6
für den industriellen Eigenverbrauch produziert. Sie lagen damit 1,1 TWh unter
dem Niveau des Vorjahres.

Braun- und Steinkohlekraftwerke erzeugten 2022 aufgrund des Ausfalls vieler
französischer Kernkraftwerke und hoher Gaspreise mehr Strom als üblich. 2023 hat
sich die Lage am Strommarkt wieder entspannt, was zu einer starken Reduktion der
Kohlestromerzeugung führte.

EXPORTÜBERSCHUSS

Im Jahr 2023 hatte Deutschland beim Stromhandel (geplant bzw. terminiert) im
Saldo einen Importüberschuss von ca. 11,7 TWh. Grund für die Importe waren
insbesondere niedrige Strompreise der Nachbarländer im Sommer. Der Großteil der
Importe kam von Dänemark (10,7 TWh), Norwegen (4,6 TWh) und Schweden (2,9 TWh).
Deutschland exportierte Strom nach Österreich (5,8 TWh) und Luxemburg (3,6 TWh).

2022 wurde aufgrund hoher Börsenstrompreise noch viel Strom für den Export
produziert, was zu einem Exportüberschuss von 27 TWh führte.

Die physikalischen Stromflüsse zeigen einen Importüberschuss von 8,6 TWh
gegenüber 27,5 TWh Exportüberschuss in 2022. Die physikalischen Stromflüsse
liefern keine Auskunft darüber, ob der Strom tatsächlich im Land verbraucht
wurde, oder ob er als Transitstrom an Nachbarländer weitergeleitet wurde.
Deshalb macht hier eine Betrachtung für die einzelnen Länder wenig Sinn.

LAST, BÖRSENSTROMPREISE UND MARKTWERT

Die Last im Stromnetz betrug 457 TWh. Das sind ca. 26 TWh weniger als 2022.
Aufgrund der hohen Strompreise und der höheren Temperaturen wurde wohl deutlich
Strom eingespart. Hinzu kommt der gestiegene Selbstverbrauch von Solarstrom, der
ebenfalls die Last senkt.

Die Last beinhaltet den Stromverbrauch und die Netzverluste, aber nicht den
Pumpstromverbrauch, den Eigenverbrauch der konventionellen Kraftwerke und den
Eigenverbrauch bei Solaranlagen.

Der durchschnittliche volumengewichtete Day-Ahead Börsenstrompreis lag bei 92,29
€/MWh bzw. 9,23 Cent/kWh. Das ist deutlich weniger als 2022 (230,57 €/MWh) und
liegt fast genau auf dem Niveau von 2021(93,36 €/MWh).

Der durchschnittliche volumengewichtete Intraday Stundenpreis betrug 97,92 €/MWh
bzw. 9,79 Cent/kWh. 2022 waren es 232,55 €/MWh und 2021 99,90 €/MWh.

Aufgrund der Corona-Pandemie sollte das Jahr 2020 nicht für Preisvergleiche
genutzt werden.

ANHANG UND ERLÄUTERUNGEN

VERSION HISTORY

Die erste Version der Jahresauswertung 2023 vom 01.01.2024 berücksichtigt alle
Stromerzeugungsdaten der Leipziger Strombörse EEX bis einschließlich 31.12.2023.
Über die verfügbaren Monatsdaten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zur
Elektrizitätserzeugung bis einschließlich September 2023 und die Monatsdaten zur
Ein- und Ausfuhr von Elektrizität bis einschließlich Oktober 2023 wurden die
Viertelstundenwerte von EEX und Entsoe energetisch korrigiert. Für die
restlichen Monate wurden die Korrekturfaktoren auf Basis von zurückliegenden
Jahresdaten abgeschätzt. Die hochgerechneten Werte unterliegen größeren
Toleranzen.

UNTERSCHIED ZWISCHEN BRUTTO- UND NETTOERZEUGUNG

In diesem Bericht werden die Daten zur deutschen Nettostromerzeugung zur
öffentlichen Stromversorgung dargestellt. Bei der Verwendung von Nettogrößen
wird der Eigenverbrauch eines Kraftwerks direkt aus der Bruttostromerzeugung des
Kraftwerks versorgt. Die Differenz zwischen Bruttostromerzeugung und
Eigenverbrauch ist die Nettostromerzeugung, die in das Netz eingespeist wird.
Nach dieser Konvention wird z.B. eine Kohlemühle im Braunkohlekraftwerk direkt
aus der Stromerzeugung des Kraftwerks versorgt und damit ausschließlich mit
Braunkohlestrom betrieben.

Die komplette Stromwirtschaft rechnet mit Nettogrößen, z.B. für den Stromhandel,
die Netzberechnung, Netzauslastung, Kraftwerkseinsatzplanung usw.

An der deutschen Strombörse EEX wird ausschließlich die Nettostromerzeugung
gehandelt, die Übertragungsnetzbetreiber rechnen mit Nettoströmen, Entsoe gibt
ausschließlich Nettogrößen an und bei den grenzüberschreitenden Stromflüssen
werden auch nur Nettozahlen gemessen.

Die öffentliche Nettostromerzeugung repräsentiert den Strommix, der tatsächlich
zu Hause aus der Steckdose kommt und der im Haushalt verbraucht wird bzw. mit
dem auch Elektrofahrzeuge öffentlich geladen werden. Der Stromzähler im Haus
misst den Nettostrom, der verbraucht oder eingespeist wird.

Die Bruttostromerzeugung beinhaltet auch den Eigenverbrauch der Kraftwerke, der
direkt im Kraftwerk verbraucht wird und physikalisch gar nicht in das
öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Auf der Verbrauchsseite wird der
Eigenverbrauch der Kraftwerke dem Bruttostrom- verbrauch zugerechnet, damit die
Bilanz wieder stimmt. Nach dieser Konvention wird z.B. eine Kohlemühle im
Braunkohlekraftwerk mit dem Bruttostrommix und damit mit ca. 45% erneuerbaren
Energien betrieben.

Außerdem ist in der Bruttostromerzeugung auch die Eigenstromerzeugung der
Industrie, den sogenannten „Betrieben im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau
und in der Gewinnung von Steinen und Erden“ enthalten. Diese Eigenerzeugung wird
direkt in den Betrieben verbraucht und auch nicht in das öffentliche Netz
eingespeist. Bruttozahlen werden nur zu statistischen Zwecken erhoben, finden
aber in der täglichen Stromwirtschaft keine Anwendung.

Die Daten zur öffentlichen Nettostromerzeugung und zur gesamten
Bruttostromerzeugung unterscheiden sich deutlich. Dadurch ergeben sich auch
deutlich unterschiedliche Anteile der erneuerbaren Energien an der
Stromerzeugung bzw. am Stromverbrauch.

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Folien zur Jahresauswertung 2023 finden sie auch in unserem Download Bereich:
Downloads.

Link zur Presseinformation vom 02.01.2024:
https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/oeffentliche-stromerzeugung-2023-erneuerbare-energien-decken-erstmals-grossteil-des-stromverbrauchs.html

1 TWh = 1 Terawattstunde = 1000 Gigawattstunden (GWh) = 1 Million
Megawattstunden (MWh) = 1 Milliarde Kilowattstunden (kWh)

STROMAMPEL-APP ZEIGT AN: SO GRÜN IST EUROPAS STROMMIXSTROMAMPEL-APP ZEIGT AN: SO
GRÜN IST EUROPAS STROMMIXWWSTROMAMPEL-APP ZEIGT AN: SO GRÜN IST EUROPAS STROMMIX

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Stromampel-App zeigt an: So grün ist Europas StrommixStromampel-App zeigt an: So
grün ist Europas StrommixWWStromampel-App zeigt an: So grün ist Europas Strommix

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