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JÄGERSCHAFT VARL


GLOCKENSTUHL


SCHNAKENPOHL


FEUERWEHR




VARLER RADTOUR - 8 UNITED PARK

Der United Park ist die Heimat unserer Fußballer und bietet zwei Rasenplätze mit
Flutlicht. Außerdem gibt es ein 30×40 Meter großes Multifunktions-
Kunstrasenfeld, ebenfalls mit Flutlicht. Rundherum befinden sich verschiedene
Spielgeräte und ein Beachvolleyballfeld. Der Jugendraum mit der United Lounge
bietet Platz für Veranstaltungen aller Art. Ob gemütliches Beisammensein oder
offizielle Versammlung. Auch die Darts-Abteilung hat hier ihre Heimat gefunden.
Die „United-Family“ wächst entgegen der Trends in der heutigen Zeit
kontinuierlich an. Insgesamt freut sich Union Varl mittlerweile über rund 900
Mitglieder, davon 600 in aktiven Gruppen oder Mannschaften. Die stärkste
Abteilung stellt dabei der Breitensport (mit zahlreichen Untergruppen) vor
Fußball, Volleyball und Tischtennis.


NICHT NACHMACHEN! ZDF IN VARLHEIDE


MAISHÄCKSELN


GRUNDSCHULE VARL - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


DARTS


AUF DEM BAUERNHOF - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


TURNHALLE VARL - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


SPIELPLATZ AN DER SCHULE - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


OGS VARL - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


PFERDEZUCHT VARL - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


RINDERSTALL - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


RAHDENER JUNGLANDWIRTE


SPIELPLATZ


NABU WILDNISGEBIET "MÜLLER WALD"


STORCHENHORST


STÖRCHE


WILDGÄNSE


IN DER LEHMKUHLE


RINDERZUCHT


SCHWÄNE


AUE-RENATURIERUNG


VARL MACHT BUNT


750 JAHRE VARL


BLÜHSTREIFENAUSSAAT


KAPPELLE


DRK-KITA VARL-SIELHORST


VIRTUELER DORFRUNDGANG


MINIGOLF - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


LANDLIEBE - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


RADTOUR - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


SCHULWEG - VIRTUELLER DORFRUNDGANG


VARLER RADTOUR- 3 TROCKENANLAGE

Die Trockenanlage wurde in den Jahren 1950/51 gebaut, 1957/58 kam die
Kartoffeldämpfanlage hinzu. Heute ist nur noch eine unansehnliche
„Industrieruine“ ohne eine abschirmende Anpflanzung übrig geblieben. Das
damalige Unternehmen wurde auf genossenschaftlicher Basis geführt, bis es als
„Trocknungsgenossenschaft für den Kreis Lübbecke eGmuH“ firmierte. 1964/65
plante man, die Grüntrocknungsanlage um eine moderne Kartoffeltrocknungsanlage,
die im Bedarfsfalle auch für die Korntrocknung verwendet werden konnte, zu
erweitern. Zu dieser Erweiterung ist es aber aufgrund finanzieller
Schwierigkeiten nicht mehr gekommen, stattdessen wurde der Betrieb Ende der 60er
Jahre an Wilhelm Ruhe aus Hartum verkauft. Einige Jahre später ist dann der
Betrieb eingestellt worden. Seitdem hatte die „Trockenanlage“ verschiedene
Eigentümer. Derzeit wird hier ein Metall verarbeitender Betrieb geführt.


VARLER RADTOUR - 1 PLANWAGEN WIEHE

Location für Familienfeiern, Grillabende und Ausgangspunkt für Club- und
Radtouren. Mit dem Planwagen geht es auf Besichtigungstour zu den
Sehenswürdigkeiten der Region. Spargel- und Grünkohltouren werden ebenfalls
angeboten.


VARLER RADTOUR - 2 EHEMALIGE PELZTIERFARM

Hier wurden bis April 2019 amerikanische Nerze gehalten. Der europäische Nerz
ist in weiten Teilen Europas schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts ausgerottet.
Beides sind Raubtiere aus der Familie der Marder, die gerne am oder im Wasser
leben. Sie haben ein sehr dichtes, wasserabweisendes Fell, was wohl der Grund
dafür ist, dass sie schon immer intensiv bejagt wurden. Als Heimat des
amerikanischen Nerzes können die USA und Kanada angesehen werden. Diese Art,
auch Mink genannt, wird in etlichen Ländern Europas, vornehmlich in den
skandinavischen Ländern, in Pelztierfarmen gezüchtet. Als
„Gefangenschafts-Flüchtling“ ist der Mink mittlerweile in ganz Europa freilebend
verbreitet. Die Pelztierfarm in Varl wurde Anfang der 1970er Jahre errichtet.
Die Haltung von Nerzen ist stark umstritten. Laut Aussage des Deutschen
Tierschutzbundes gehören Nerzfarmen verboten. Ihre Kritik konzentriert sich vor
allem auf die Gehege- und Käfiggröße, das Halten in Käfigen überhaupt, die
Einzelhaltung der Tiere und das Fehlen von Schwimmwasser. Die Bildzeitung
stellte in einem Bericht über die Varler Nerze am 04. Sept. 1999 u.a. fest:
„Gehalten werden drei Tiere in einem Käfig – am Ende vergast für Pelze reicher
Leute!“ Aufgrund dieser kritischen Situation brauchte man sich nicht zu wundern,
dass militante Tierschützer im September 1999 ca. 7.000 Nerze freigelassen
haben, wovon die meisten aber wieder eingefangen werden konnten. Viele sind auf
den Straßen zu Tode gekommen. Nur wenige haben überlebt und werden versuchen, in
der freien Natur eine neue Population aufzubauen. Nach jahrzehntelangen
Protesten aus der Bevölkerung, von Tierschutzvereinen und auch in den
Presseorganen wurde die Pelztierfarm dann schlussendlich 2019 geschlossen. Zu
diesem Zeitpunkt waren noch an die 5.000 Tiere in der Farmanlage vorhanden. Der
letzte Eigentümer Nikita Bosch hat alle Nerze nach Finnland verkauft. In der
freien Wildbahn werden hin und wieder Nerze gesichtet.


VARLER RADTOUR - 4 ALTE HÖFE

Einer der ältesten und geschichtsträchtigsten Hofanlagen in Varl ist der Hof
Steinkamp Nr. 3, heute Warner, Varler Straße 38, dessen Wurzeln bis weit in das
16. Jahrhundert zurückreichen. Dieser Hof, ebenso wie Steinkamp Nr. 4 haben
einen Doppelhofcharakter, sind landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe und in
der Bausubstanz gut erhalten. Besonders die Fachwerkarchitektur vom Hof
Steinkamp-Warner Nr. 3 fällt sehr gefällig ins Auge. Außerdem ist auf beiden
Höfen eine für unsere Dorflandschaft charakteristische weiträumige Hofeingrünung
mit überwiegend alten Eichenbeständen vorhanden. In diesem Zusammenhang ist auch
die Varler Besiedlungsgeschichte mit den fünf ältesten Varler Höfen rund um das
Große und Kleine Feld (zusammen das sogenannte „Hohe Feld“) von Interesse.


VARLER RADTOUR - 5 SÄGEWERK UND HÜHNENGRAB

Hier liegt ein wahrhaft historischer Bereich. Zum einen stand hier vor langer
Zeit die alte „Steinkämper Mühle“, errichtet in den Jahren 1818 bis 1820 von den
beiden vorgenannten Steinkämper Höfen. Im Jahre 1959 wurde die Mühle an den
Müller Wilhelm Weßler aus Fiestel verkauft. Heute wird auf dieser historischen
Stätte von der Familie Weßler ein modernes Sägewerk betrieben. An der Westgrenze
des Weßler’schen Anwesens direkt an der Str. „Zur Steinkämper Mühle“ befindet
sich eine Ansammlung verschiedener Findlinge und Felsblöcke. Es handelt sich
hierbei um die Reste eines Großsteingrabes (auch Hünengrab genannt), das noch
bis 1870 auf dem Steinkämper Feld vorhanden war. Hier ist der Familie Weßler zu
danken, die im April 2008 einen Teil dieser historischen Steine zusammengesucht
und in Erinnerung an das alte Hünengrab als Denkmal wiederaufgeschichtet hat.
Weitere markante Findlinge vom historischen Großsteingrab befinden sich auf der
angrenzenden Weßler’schen Grund- und Gartenfläche. Erhalten gebliebene
Felsblöcke des Hünengrabes auf dem Steinkämper Feld, das sich in unmittelbarer
Nähe dieses Standortes befand. Das Großsteingrab war noch bis 1870 vorhanden.


VARLER RADTOUR - 6 GRUNDSCHULE, TURNHALLE, VEREINSZENTRUM

Mit der Grundschule, der Sporthalle und dem sich anschließenden neuen
Vereinszentrum stellt dieser Gebäudekomplex einen wichtigen kulturellen Sektor
für unsere Ortschaft dar. Durch den Bau einer Aula im Jahre 2007 und die
räumliche Erweiterung des offenen Ganztags im Jahr 2011 ist die Grundschule
erheblich aufgewertet worden. Auch in der Sporthalle wurden umfangreiche
Sanierungs- und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt. Seit 1975 ist die Turnhalle
der Austragungsort für alle Aktivitäten der Tischtennisspieler, der
Volleyballerinnen und der Breitensportabteilung. Vor der Turnhalle wurde 2022
ein neues Multifunktions-Kunstrasenspielfeld errichtet. Die ehemalige
Schießhalle konnte in den Jahren 2021/2022 zu einem modernen Vereinszentrum
umgebaut werden. So hat sich der gesamte Gebäudekomplex im Laufe der Zeit zu
einem dörflichen Zentrum für die Bereiche Schule, Jugend, Kultur und Sport
entwickelt. Die Schule wurde 1956 gebaut und als damalige „Volksschule“ (Klassen
1 bis 8) von den Schülern aus Varl genutzt. Mit der Schulreform 1968 erfolgte
eine Abstufung, bei der nur noch die Klassen 1 bis 4 eingerichtet waren. Die
Varler Grundschule trägt als gesellschaftlicher Mittelpunkt zur Entwicklung
dörflicher Identität bei. Die Grundschule nimmt auch die Schüler:innen aus den
benachbarten Schulbezirken Varlheide und Sielhorst mit auf. Die Schulen in
diesen Ortsteilen standen dann leer und wurden zu Bürgerhäusern umgewandelt oder
an Private zu Wohnzwecken verkauft. Die Grundschule Varl ist eine von vier
Grundschulen der Stadt Rahden.


VARLER RADTOUR - 7 FRIEDHOFSKAPELLE UND GLOCKENSTUHL

Am Totensonntag 1930 wurde der neue Friedhof in der Gemeinde Varl eingeweiht.
Damit hatte die letzte Gemeinde des ehem. alten Amtes Rahden ihren eigenen
Friedhof erhalten. Der bis dahin wüste Sandhügel wurde im Volksmund „Buskhöbel“
(Buschhügel) genannt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Varler und Varlheider
ihre Grabstätten auf dem Rahdener Friedhof. Diese Vorgehensweise haben bis heute
ungefähr die Hälfte der Varlheider beibehalten; meistens aus traditionellen
Motiven, teilweise auch aus Gründen der Verkehrsanbindung. Ende der 1960er Jahre
gab es auch im Rahdener Land eine breite Zäsur in der bis da üblichen
Bestattungskultur. Auch in Varl wurde eine Friedhofskapelle gebaut, mit einem
neuen Kriegerdenkmal. Beide Bauwerke wurden am Totensonntag 1968 eingeweiht. Ein
denkwürdiger Tag, aber auch das Ende von einem Stück alter Varler Geschichte.
Bis dahin wurden die Verstorbenen zu Hause aufgebahrt; dort fand die Trauerfeier
statt und vom Haus der verstorbenen Person setzte sich dann auch der Trauerzug
in Bewegung. Aber im Laufe der Zeit änderten sich die Möglichkeiten und die
Bedürfnisse. Besonders die Neubauten boten weder ausreichend Platz für die
Aufbahrung des Sarges noch für die Trauerfeier. Letztlich waren es auch die oft
sehr langen Wege zwischen Trauerhaus und Friedhof und die immer stärker
werdenden Gefährdungen im Straßenverkehr, die bei den Bürgern die Bereitschaft
weckte, sich den veränderten Verhältnissen anzupassen und auch in Varl dem Bau
einer Friedhofskapelle zuzustimmen. So verschwand wieder mal ein altes Brauchtum
und mancher aus der älteren Generation wird diese Entwicklung bedauert haben.
Übrigens: Die Varler Friedhofskapelle hatte zunächst keine Orgel. Diese für
Gottesdienste und Trauerfeiern wichtige musikalische Einrichtung wurde Anfang
März 1975 im Rahmen eines Gottesdienstes durch Pastor P.-G. Tegeler eingeweiht
und ihrer Bestimmung übergeben. Und im Laufe der Jahre und Jahrzehnte ist dieses
Gebäude immer mehr geworden als nur eine Friedhofskapelle. Allein der Bau ist
ungewöhnlich. Sicherlich war es mutig, die Kapelle so zu bauen. Von vielen als
japanische „Teehaus-Silhouette“ bezeichnet, setzt sie sich
architektonisch-innovativ von allen anderen Friedhofskapellen der Region
deutlich ab. Die großflächige Bleiverglasung vermittelt den Eindruck von Weite.
Zugleich gibt das große Dach das Gefühl von Geborgenheit. Beide Begriffe „Weite“
und „Geborgenheit“ charakterisieren auch unsere Region, vor allem unsere Varler
Gemeinde. Für diese Gemeinde ist die Kapelle längst zur Mitte geworden, ein Teil
der Identität und der Dorfgemeinschaft hier vor Ort. Vor über 40 Jahren als
Friedhofskapelle konzipiert, aber zwischenzeitlich längst darüber
hinausgewachsen – eine Entwicklung, die für dieses Gotteshaus spricht. Monatlich
wird dort Gottesdienst gefeiert, die Kinder werden dort getauft und auch Paare
eingesegnet. 1986 fand dort der erste Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden
statt, 1988 der erste Schulanfängergottesdienst. Kindergarten- und
Schulgottesdienste sind schon zu einer festen Einrichtung geworden. Und ebenso
selbstverständlich treffen sich dort alle 14 Tage die Kinder zu ihrem
Gottesdienst. Nein – die Varler Kapelle ist mehr als nur eine Friedhofskapelle.
Sie ist zu einem Haus für alle Generationen geworden. Ein Ort der Gegenwart
Gottes inmitten unserer Gemeinde – eine kleine Kirche inmitten eines kleinen
Dorfes. Im Übrigen haben das Alte Kriegerdenkmal auf dem Friedhofsgelände mit
dem Neuen Kriegerdenkmal an der Kapelle, das Naturdenkmal „Hohen Steine“ mit dem
2007 neu aufgestellten und sanierten historischen Varler Glockenstuhl und
zusammen mit der unkonventionellen Architektur und Baugestaltung der Kapelle
eine besondere kultur- und denkmalpolitische Bedeutung. Der Varler Glockenstuhl
wurde Mitte des 18. Jahrhunderts gebaut und stellt damit ein über 250 Jahre
altes Wahrzeichen der Ortschaft Varl dar.


VARLER RADTOUR - 9 STORCHENHOF LÖHR

Der Storchenhof Löhr mit dem seinerzeit ältesten Storchennest im Kreise Lübbecke
geht auf das Jahr 1647 zurück. Als „Storchenvater“ Heinrich Löhr 1873 geboren
wurde, lebten die Störche bereits 20 Jahre auf dem Hof, wo sie eine Nisthilfe
auf dem Giebel des strohgedeckten Fachwerkhauses bezogen hatten. Als Opa Löhr
1966 starb, blieben in den Folgejahren auch die Störche aus.


VARLER RADTOUR - 10 RENATURIERUNGSGEBIET GROSSE AUE

Die eindrucksvollen baulichen Anlagen sind in Varl natürlich die Bauernhöfe, zum
Teil noch im malerischen Fachwerk, die sich am Rande kleiner Wäldchen befinden
oder von Eichenhainen umgeben sind. Auf dieser Strecke wird allerdings ein
überall im ländlichen Raum vorhandenes Problem in der dörflichen Entwicklung
offensichtlich: Alte Bauernhöfe in unterschiedlicher Präsenz! Gut entwickelte
und funktionierende Haupterwerbsbetriebe; Hofanlagen, teilweise gut erhalten,
gleichzeitig bei den nicht mehr genutzten Wirtschaftsgebäuden auch in einem
beklagenswerten, schlechten Zustand. Alarmierend: Die deutlich sichtbar
zunehmenden Leerstände sowohl bei den Wohngebäuden als auch bei den
Betriebsanlagen! Auf der „Fischerstatt“ sehen wir einen typischen Teilbereich
der Auerenaturierung. Im Jahre 1989 wurde der erste Spatenstich zu einem bisher
in Nordrhein-Westfalen einmaligen Projekt getan: Das monotone Gewässerbett der
Großen Aue sollte mit seinen bis zu 300 m breiten Seitenräumen wieder zu einer
naturnahen Gewässerlandschaft entwickelt werden. Die geplante Maßnahme umfasste
einen 35 km langen Flussabschnitt von der Grenze zum Kreis Herford bis zur
Landesgrenze nach Niedersachsen. Ziel: An der Großen Aue soll wieder eine
artenreiche Pflanzen- und Tierwelt heimisch werden, so wie sie einst für diese
vielgestaltige Landschaft charakteristisch war. Art und Durchführung der
vorgenannten Maßnahme wurden sowohl von der Landwirtschaft als auch von
Vertretern der Fischerei wiederholt massiv kritisiert. Mittlerweile wurde ein
Teil der Großen Aue aufgrund des Fischvorkommens (z.B. Steinbeißer,
Schlammpeitzger) und dem Vorhandensein von Erlen- und Weiden-Auenwäldern sowie
feuchten Uferstaudenfluren zum FFH-Gebiet ausgewiesen. Das FFH-Gebiet beginnt im
Süden an der L 770 auf der Höhe von Espelkamp und erstreckt sich bis nach Pr.
Ströhen im Norden auf einer Fläche von 231 ha. Das Gebiet soll nun auch
touristisch erschlossen werden.


VARLER RADTOUR - 11 ORTSKERN VARLHEIDE

Neben dem attraktiven Anwesen Kokemoor sehen wir hier zunächst die Bäckerei
Klasing. Im August 1909 wurde ein Dampfmühlenbetrieb eingerichtet. Es handelt
sich dabei um eine Mühle, die mittels Dampfkraft angetrieben wird. Der
Dampfmühlenbetrieb bei Klasing erfolgte durch einen Saug-Gas-Motor, der mit
Anthrazitkohle befeuert wurde. Mit dem Sauggasmotor wurde nebenher auch Strom
erzeugt, und zwar für den eigenen Betrieb und für einige Nachbarn. In den 1940er
Jahren wurde der Dampfmühlenbetrieb durch eine Hochmüllerei mit elektrischem
Antrieb ersetzt. Im Zuge des allgemeinen „Mühlensterbens“ in den 1960er Jahren
wurde 1968/70 auch der Mühlenbetrieb bei der Fa. Klasing eingestellt. Am
12.09.1919 eröffnete Hermann Klasing eine Bäckerei, die noch lange von Hermann
und Anita Mensendiek mit zahlreichen weiteren Filialen betrieben wurde. Der
Betrieb wurde nun eingestellt. Zusammen mit der Bäckerei wurde seinerzeit auch
ein Kolonialwarengeschäft (veraltet für Lebensmittelgeschäft) eröffnet, das aber
im Jahre 2000 wieder geschlossen wurde. In der Folgezeit bis 2005 wurden die
Räume von der Provinzial-Versicherung Hermann Kröger genutzt, danach privaten
Zwecken zugeführt. Die ehemalige Gastwirtschaft Winkelmann wurde 1897 von
Wilhelm Winkelmann mit Laden und Saalbetrieb gegründet. Danach übernahm sein
Schwiegersohn Hermann Löhr aus Espelkamp den Betrieb. Da die Eheleute Löhr keine
Kinder hatten, wurde Wilhelm Winkelmann aus Wehe als Erbe angenommen. Wilhelm
Winkelmann führte mit seiner Familie den Gaststätten- und Saalbetrieb bis 1995
weiter, dann wurde der Betrieb eingestellt. Das Lebensmittelgeschäft war schon
1990 aufgegeben worden. Nach jahrelangem Leerstand wurde das Gebäude 2005 von
der Christus Gemeinde Rahden e.V. erworben. Es wird heute zu kirchlichen Zwecken
genutzt. Außerdem sind einige Mietwohnungen vorhanden. Die vorgenannten
Ausführungen zeigen, dass auch hier in Varlheide die Grundversor- gung mit
Gütern des täglichen Bedarfs mit zwei Dorfläden, einer Bäckerei und einer
Gastwirtschaft über lange Zeit sichergestellt war.


VARLER RADTOUR - 12 EHEMALIGES SPRITZENHAUS

Die Adresse „Zum Kleihügel 5“ hat eine interessante Geschichte. In der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts hat hier mal das Varlheider Spritzenhaus gestanden,
mit einer von Pferden gezogenen Feuerwehrspritze. Im Jahre 1934 wurde in Varl
die erste Freiwillige Feuerwehr gegründet. Davor gab es eine sog. Pflichtwehr,
bei der jeder Einwohner bei Brandfällen zur Hilfe verpflichtet war. Die neu
gegründete Varler Feuerwehr wurde als Löschzug 6 der Freiwilligen Feuerwehr
Rahden geführt. Sie bestand aus zwei Halbzügen. Während die Gründungsversammlung
der Varler Wehr mit dem ersten Halbzug am 27.03.1934 in der Gaststätte Hanau
stattgefunden hat, erfolgte etwas später die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
Varlheide mit dem zweiten Halbzug im Gasthaus Winkelmann. 1939 zog Helmut Klems
(Gründer des Autohauses Klems in Espelkamp) im Varlheider Spritzenhaus ein und
reparierte Fahrräder und Motorräder. Danach war eine Person namens Lehmann in
der Werkstatt tätig, bis 1956 Fritz Hartmeier aus Rahden kam und das Gebäude
samt Grundstück von der Gemeinde Varl kaufte. Fritz Hartmeier errichtete hier
ein zweigeschossiges Haus – oben Wohnung, unten Werkstatt. Er reparierte
Fahrräder und Mopeds, gelegentlich auch Motorräder und Autos. Außerdem betrieb
er eine PAM-Tankstelle. Daneben fertigte er Matratzenkerne für die Fa.
Matratzen-Zurheide in Rahden an. 1965 gab Fritz Hartmeier seinen Betrieb auf und
nahm eine Tätigkeit auf dem Fliegerhorst in Diepholz an. Nach seinem Tod im
Jahre 1978 wurden die Räumlichkeiten zunächst vermietet, Mitte der 80er Jahre
dann an die Erbengemeinschaft Günter Wolf aus Varlheide verkauft.


VARLER RADTOUR - 13 HASSLAGER HÖFE

Von der Varler Heimatforscherin Frieda Warner sind folgende Erklärungen
überliefert: „Die drei Höfe Varl Nr. 8, 9 und 10 bildeten vor Jahrhunderten das
Gut Haßlage. Den Aufzeichnungen des Rahdener Chronisten Wilhelm Bergmann habe
ich entnommen, dass Bischof Albrecht von Minden im Jahre 1470 mit dem Kloster
Levern das Gut Haßlage gegen einen Varler Hof eintauschte. Diesen Varler Hof
hatte der Bischof schon einmal vorher besessen; es war also ein Rückerwerb. In
den Aufzeichnungen des Lehrers Bretthauer fand ich des Rätsels Lösung, um
welchen Varler Hof es sich handelte, der vom Mindener Bischof gegen das Gut
Haßlage eingetauscht wurde. Es war kein Hof, sondern das „Vorwerker Feld“, heute
meistens das „Große Feld“ genannt, das da eingetauscht worden ist.
Wahrscheinlich hatte aber auch unser Hof vor Jahrhunderten eine, wenn auch nur
geringe, Verpflichtung dem Kloster gegenüber. In unseren alten Hofunterlagen
findet sich eine Parzelle „Klostergarten“, die auf die alte Verbindung hinweist.
Die Teilung des Gutes Haßlage muss demnach nach 1470 erfolgt sein. In der alten
Nummernliste von 1769 führen die drei Höfe folgende Namen: Bödeker zu Haßlage
Nr. 8, Löhr zu Haßlage Nr. 9 und Thomas zu Haßlage Nr. 10. Der Name Haßlage als
Zusatz zum Familiennamen wurde am längsten vom Hofes Nr. 10 genutzt. In Varl und
Varlheide werden diese drei Höfe auch heute noch „durch den Tag“ nach den Namen
der ehemals teilenden Brüder genannt: Böks, Löhrs und Thoms.“


VARLER RADTOUR - 14 EHEMALIGE DAMPFZIEGELEI DETERING

Weiter rechts nach dem Haus „Zum Kleihügel 20“ führt eine alte Zufahrt auf das
ehemalige Gelände der Ziegelei Detering. 1885 errichtete der Colon Friedrich
Pieper die erste der beiden Ziegeleien in Varlheide. 1908 wurde sie von dem
Kaufmann Philipp Coblenzer aus Wehdem und dem Pferdehändler Goldstein aus Rahden
übernommen. Die Firma nannte sich jetzt „Rahdener Tonwerk“. 1924 kaufte der
Rahdener Spediteur Friedrich Detering die Ziegelei. Als der Betrieb 1968
stillgelegt wurde, waren die Rohstoffvorkommen weitgehend erschöpft. Der Kreis
Lübbecke erwarb das gesamte Areal und nutzte die tiefe Tongrube anschließend als
Mülldeponie.


VARLER RADTOUR - 15 EHEMALIGE ZIEGELEI HASSLAGE, MEYER-HOLSEN

Im Jahre 1897 entstand in Varlheide eine zweite Ziegelei. Sie lag ganz in der
Nähe des Pieper‘schen Betriebes. Ihr Gründer war der Landwirt Wilhelm Löhr,
Varlheide Nr. 9. Produktion und Verkauf liefen gut an, bald beschäftigte man
schon 20 Arbeiter. 1913 wurde die Firma in eine Genossenschaft umgewandelt. Nach
dem Zweiten Weltkrieg produzierte sie als Dampfziegelei August Löhr KG
Vormauerziegel und Klinker. Im Jahre 1977 übernahm der große
Dachziegelhersteller Meyer-Holsen den Betrieb, der hier 1978/79 ein neues
Dachziegelwerk für die Marke „Vario“ errichtete. Die Produktion von Mauersteinen
wurde eingestellt.


VARLER RADTOUR - 16 VARLHEIDER SPIEL- UND BOLZPLATZ

Der Spiel- und Bolzplatz wurde auf Anregung aus der Bevölkerung im Jahr 1990
hergerichtet. Zu dieser Zeit lebten 78 (!) Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren
in Varlheide. Das Grundstück wurde seinerzeit durch die Stadt Rahden von Manfred
Röhe angepachtet. Die Materialkosten – getragen durch die Stadt Rahden –
betrugen insgesamt rd. 7.200,00 DM, hinzu kamen noch diverse Spenden (Dachziegel
der Fa. Meyer-Holsen, Spielgeräte der Fa. Holz-Hassfeld). Die Herrichtung
erfolgte durch viele Arbeitsstunden in Eigenleistung der Varlheider Bevölkerung
und zeigt damit ein gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Der Spiel-
und Bolzplatz ist auch heute noch ein beliebter Ort für die anwohnenden Kinder,
aber auch Treffpunkt für Fahrradgruppen, die hier an dem kleinen idyllischen Ort
eine Rast einlegen.


VARLER RADTOUR - 17 NATURSCHUTZGEBIET SCHNAKENPOHL

Der Schnakenpohl ist ein Heideweiher, der 1936 als eines der ersten
Naturschutzgebiete in Westfalen mit einer Fläche von 8 ha ausgewiesen wurde. Die
wesentlichen Merkmale dieses seltenen Biotops sind Nährstoffarmut,
wechselfeuchte Uferzonen und Sanddünen. Mitte des 20. Jahrhunderts drohte der
See durch eine langjährige Verlandung auszutrocknen. Der „Pohl“, wie dieses
Gebiet im Volksmund auch liebevoll genannt wird, wurde deshalb 1974 im Auftrag
des Kreises Minden-Lübbecke ausgebaggert. In den letzten Jahren sind von der ULB
des Kreises Minden-Lübbecke weitere Entwicklungs- und Renaturierungsmaßnahmen
durchgeführt worden, um empfindlichen und seltenen Moor- und Heidepflanzen
wieder ein Keimbett zu bieten. Im Jahre 2016 trat eine neue
Naturschutzverordnung in Kraft, um die Erhaltung, Entwicklung und
Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensräume seltener und gefährdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten sicherzustellen.
Besondere gebietstypische Arten des Heideweihers und der angrenzenden Heide sind
gefährdete Pflanzen wie das Sumpf-Johanniskraut, der Flutende Sellerie, der
Mittlere Sonnentau, der Gewöhnliche Pillenfarn und der Sumpf-Bärlapp. Weitere
sehr seltene Arten wie der Gemeine Teufelsabbiss, das gefleckte Knabenkraut, die
Flutende Moorbinse, der Schnabelried, der Englische Ginster, die Seebinse (auch
Teich- oder Flechtbinse) und der Dreiteilige Zweizahn sind dazu gekommen. In
diesem Zusammenhang ist zu bemerken, dass sich das Sumpf-Johanniskreis und der
Mittlere Sonnentau in den vergangenen Jahren außergewöhnlich stark vermehrt
haben und sozusagen eine flächendeckende Dimension einnehmen. Auch Glocken- und
Besenheide sind – wenn auch peu à peu – auf dem Vormarsch. Durch den Ankauf
einer privaten Waldfläche und die Einbeziehung von zwei kleineren privaten
Feuchtflächen beläuft sich die Größe des Naturschutzgebietes nunmehr auf 11,00
ha.


VARLER RADTOUR - 18 GRILLPLATZ

Der Bau des Grillplatzes erfolgte im Frühjahr 1989. Hierbei wurden von den
Varler Vereinen Eigenleistungen in einem beachtlichen Umfang erbracht. Die
1980er und die 1990er Jahre war die Zeit der Grillplätze. Überall wurde diese
Anlagen gebaut, und so wurde auch in Varl und Varlheide der Wunsch nach einem
Grillplatz immer lauter. Hinzu kam, dass immer mehr Beschwerden über unzulässige
Feuernutzungen und anderen nachteiligen Aufenthalten von Personengruppen im
Naturschutzgebiet „Schnakenpohl“ geführt wurden. Da bot es sich an, in einem
angemessenen Abstand einen naturbelassenen Grillplatz an der Str. „Schnakenpohl“
zu bauen. Durch die Lage am Kreisradwanderweg wird dadurch gleich mehreren
Interessengruppen in der Bevölkerung ein Angebot unterbreitet. In den 1990er
Jahren wurde der Grillplatz sehr stark angenommen, insbesondere für private
Veranstaltungen. In dieser Zeit gab es auch vermehrt Probleme mit Vermüllungen,
Sachbeschädigungen, gefährlicher Feuernutzung und allgemeiner Randale. Durch die
Einführung eines Nutzungsentgeltes und vermehrten Kontrollen, die auch von der
Polizei durchgeführt wurden, trat im Laufe der Jahre eine erhebliche
Verbesserung ein. Heute, nach über 30 Jahren, ist festzustellen, dass die
Nutzung des Grillplatzes durch auswärtige Personengruppen sehr stark
zurückgegangen ist. Unangemeldete Nutzer, Störer oder Randalierer tauchen fast
gar nicht mehr auf.


VARLER RADTOUR - 19 GASTHAUS ZUM GOLDENEN HECHT

Seit Eröffnung des Gasthauses im Jahre 1959 ist dieses im Familienbetrieb und
wird aktuell in 3. Generation geführt. Das Haus ist barrierefrei, bietet eine
gemütliche Kneipe, einen schön angelegten Biergarten, ein Kaminzimmer und zwei
Festräume. Direkt neben dem Garten befindet sich die gepflegte und sehr beliebte
Minigolfanlage mit 18 Bahnen. Neben regionaler und internationaler Küche wird
saisonal auch Pickert, Grünkohl, Grillbuffets und heimischer Spargel angeboten.
Ein schöner Start-, Enpunkt oder Zwischenstopp für Radtouren.


NEUES DORFGEMEINSCHAFTSHAUS

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Der Südwesten von Rahden


WILLKOMMEN IM GRÜNEN

Varl ist ein kleines Dorf ganz im Norden von Nordrhein-Westfalen. Hier gibt es
keine U-Bahn, Universität oder riesige Einkaufhäuser. Ja nicht einmal ein Kino
oder einen Bäcker. Dafür leben hier 1.700 herzliche Menschen, die ihr kleines
Dorf jeden Tag ein bisschen wertvoller machen. Sie engagieren sich
leidenschaftlich im Sportverein, haben eine Grundschule mit hervorragendem
Offenen Ganztag geschaffen, der sogar Kinder aus den umliegenden Gemeinden
anzieht, bauen bald einen Kindergarten, sind innovativ in der Freizeit und
beruflich. Sie produzieren Prototypen für die Fahrzeuge von Scheichs oder
züchten effektive Mikroorganismen für die Landwirtschaft. WOW!

Und wisst ihr was: man muss nur 3 km mit dem Rad zum nächsten Bäcker, Kino, den
weiterführenden Schulen oder dem Bahnhof fahren. Ohne Stau, entlang grüner
Wiesen über eine Aue und vorbei an einer Burgruine. Nur die Uni – die fehlt auch
in Rahden.


 * OSTERFEUER AM 30.03.2024


 * 10.-12.05.24 SCHÜTZENFEST VARL


 * PFLANZENBÖRSE AM 06.04.24


 * ALLE ARTIKEL IM ARCHIV

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NATURSCHUTZGEBIET „SCHNAKENPOHL“

Der Schnakenpohl ist das älteste Naturschutzgebiet im Kreis Minden-Lübbecke und
stellt als „Heideweiherbiotop“ deutschlandweit einen sehr seltenen Lebensraum
dar.

Obwohl das Gebiet mit 6,6 ha nicht besonders groß ist, ist der Schnakenpohl ein
beliebtes Ausflugsziel bei Radfahrern und Spaziergängern. Das liegt nicht
zuletzt auch an der besonderen Flora des Heideweihers, die einen Eindruck
vermittelt, wie das moor- und heidegeprägte Rahdener Land vor der Kultivierung
durch den Menschen ausgesehen hat.

mehr zum Schnakenpohl



BREITBANDAUSBAU – SCHNELLES INTERNET FÜR VARL

Die unterversorgten Haushalte in Varl werden in den kommenden Monaten über das
Breitband-Förderprogramm des Bundes mit einem Glasfasernetz ausgestattet. Für
die Umsetzung hat der Kreis Minden-Lübbecke als Antragsteller die Firma
INTERNEXIO beauftragt, die gezielt auf regionale Gebiete eingeht und sich darum
kümmert, dass Orte im ländlichen Raum ebenso gut von einem schnellen Internet
profitieren, wie die großen Städte.

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Patrick Hilker · Gestaltung, Webdesign und Programmierung in Rahden