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Buddhismus/Gnosis


WICHTIGER NACHTRAG ZU „AMATORIA CARMINA STUDIOSE DISCUNT“

Veröffentlicht am September 22, 2018 von HDetering

Zu meinem Aufsatz „Amatoria carmina studiose discunt – Basilides und die Oden
Salomos“ gibt es nun einen wichtigen Nachtrag, auf den ich auf diesem Wege
aufmerksam machen möchte. An einer mir bisher unbekannten Stelle im Brief des
Hieronymus an seinen Rivalen Vigilantius (c. 6) bezieht sich der Kirchenvater
ausdrücklich auf ein (gefälschtes) „Zeugnis Salomos“, das Vigilantius dem „schon
sehr alten Ketzers Basilides und einer sehr unverständigen Wissenschaft“
Basilides, verdanken soll:

> …weil du an dem Fuße der Pyrenäen in der Nähe Spaniens wohnst [könntest du]
>  die unglaublichen Namensungeheuer (portenda = eigentlich Fiktionen] des schon
> sehr alten Ketzers Basilides und einer sehr unverständigen Wissenschaft
> aufwärmen und ausstellen, was das Ansehen des ganzen Erdkreises verdammt. Denn
> in deinem kleinen Kommentare führst du ein Zeugnis von Salomo, als ob es für
> dich spräche, an, welches aber Salomo gar nicht geschrieben hat, so daß du ,
> wie du einen andern Esdras, so auch einen andern Salomo hast.

Die Passage, die ein weiteres entscheidendes Argument für die im Aufsatz
vertretene These darstellt, wird im Nachtrag besprochen. Zugleich wird meine
These, Basilides als (alleiniger) Autor der Oden Salomos, jedoch noch etwas
relativiert.

→WEITERLESEN

Buddhismus/Gnosis


TRACES OF INDIAN PHILOSOPHY IN BASILIDES 1-2

Veröffentlicht am September 7, 2018 von HDetering

Seit der ersten Veröffentlichung ist meine Aufsatzreihe über die Spuren
indischer Philosophie bei Basilides auf rege Resonanz gestoßen. Es ist mir eine
besondere Ehre mitzuteilen zu dürfen, dass Dr. Michael Lockwood, ein
ausgewiesener Kenner indischer Kultur und Philosophie, inzwischen beide Texte 
ins Englische übersetzt und somit einer breiteren Leserschaft zugänglich gemacht
hat. Dafür ganz herzlichen Dank!

 * Traces of Indian Philosophy in Basilides – Part 1: Basilides References to
   Sāṃkhya
 * Traces of Indian Philosophy by Basilides – Part 2: Religious Historical
   Intersections

Ich werde oft nach den Gründen für die große Aufmerksamkeit, die ich dem
alexandrinischen Häretiker seit geraumer Zeit entgegenbringe, gefragt. Die
Antwort ist einfach: Basilides ist ein entscheidendes Verbindungsglied zwischen
einer (indisch-buddhistisch gefärbten) Gnosis und dem (daraus hervorgegangenen)
frühen Christentum. Daran, dass indischer „spirit“ den Anstoß für die Entstehung
der frühchristlichen Religion und auch für die Gestaltung des neutestamentlichen
Jesusbildes gegeben hat, habe ich, ebenso wie Dr. Lockwood, Dr. Zacharias P.
Thundy  oder Dr. Christian Lindtner, inzwischen nicht mehr den geringsten
Zweifel. Insofern ist das Christentum auch für mich im weitesten Sinne eine mit
jüdischen  Bildern und Symbolen illustrierte „Sonderform“ indischer
Spiritualität. In der (älteren) Gnosis sind die Verbindungen deutlicher als bei
den Kirchenschriftstellern.  Altes Testament oder auch klassische Literatur sind
sozusagen nur das neue „Gewand“, worin sich dieser „spirit“ gekleidet hat. Von 
Gnostikern wie Basilides oder Valentin führt eine unmittelbare Linie zu einigen
frühen neutestamentlichen Texten, die, wie z.B. das von beiden Häretikern
bezeugte Johannesevangelium, budddhistische Färbung und Handschrift aufweisen
(so auch Eugen Drewermann). Auch die sogenannten „Kinderevangelien“, deren
buddhistischer Hintergrund seit langem diskutiert wird, sind offenbar durch
Gnostiker wie Basilides oder Markus ins frühe Christentum gelangt. Ich hoffe den
Nachweis dafür, in  meinem nächsten Buch führen zu können.

Bruno Bauer, dessen 209. Geburtstag gestern begangen wurde, schrieb einst:

> „Das Gemüt des neuen Gebildes (= Christentum) kam vom Westen,
> das Knochengerüst lieferte das Iudentum.“

In der Abwandlung dieses Satzes möchte ich sagen:

> „Das Gemüt des neuen Gebildes (= Christentum) kam vom Osten,
> das Knochengerüst lieferte das Iudentum.“

Paulus/Radikalkritik


DIE GEGNER DES PAULUS – JUDAISTENTHESE 2. JAHRHUNDERT

Veröffentlicht am Juli 4, 2018 von HDetering

Meine Untersuchung über die Gegner des Paulus entstand zwischen 2005 und 2006. 
Damals lebte mein Lehrer Walter Schmithals noch und ich setzte mich gerade
intensiv  mit dessen Thesen zum Verhältnis Neues Testament/Paulus und Gnosis
auseinander.   Das erklärt, warum in manchen Abschnitten das Augenmerk sehr
stark darauf und auch auf die von Schmithals verwendete, etwas veraltete
Literatur fokussiert ist. Aus heutiger Sicht gelten die Thesen von Schmithals,
die damals viel Furore machten, freilich inzwischen als weithin widerlegt und
insofern als anachronistisch. Gleichwohl hat sich bei der Beschäftigung mit
ihnen gezeigt, dass eine Auseinandersetzung mit ihnen hilfreich sein kann, zumal
Schmithals immer einen sehr scharfen Blick für die Schwächen seiner Gegner hatte
und seine kritischen Bemerkungen vielfach immer noch aktuell sind.

Die Untersuchung ist ein Fragment. Der Römerbrief wurde nicht mehr
berücksichtigt. Ich hatte vor, ihn später hinzuzufügen und das Ganze noch einmal
gründlich zu überarbeiten und zu korrigieren. Nun ist es nicht mehr dazu
gekommen, die Zeit drängt.  Ich stelle die Untersuchung, unfertig und vermutlich
hier und da fehlerhaft, wie sie ist, dennoch  ins Netz, in der Hoffnung, dass
der eine oder andere, vielleicht davon profitieren kann.

Die These, die ich vertrete, ist neu. Ich versuche den Nachweis zu erbringen,
dass der/die Verfasser der Paulusbriefe sich nicht gegen Judaisten des 1.,
sondern des 2. Jahrhunderts richten, woraus erneut die Unechtheit der
paulinischen Literatur folgt.

Die Gegner des Paulus – Judaistenthese 2. Jahrhundert

Evangelien/Historischer Jesus


TSCHECHISCHE ÜBERSETZUNG VON: DIE SYNOPTISCHE APOKALYPSE (MK 13PAR) – EIN
DOKUMENT AUS DER BAR KOKHBA-ZEIT, BERLIN 2000

Veröffentlicht am Juni 16, 2018 von HDetering

Herr Aleš Pořízka teilte mir soeben mit, dass der meinen Aufsatz über die
Datierung der Synoptischen Apokalypse ins Tschechische übersetzt und auf seine
Webseite gestellt hat. Vielen Dank!  Interessenten finden sie hier.

Buddhismus/Gnosis/Theologie


SPUREN INDISCHER PHILOSOPHIE BEI BASILIDES – 2. TEIL: RELIGIONSGESCHICHTLICHE
SCHNITTMENGEN

Veröffentlicht am Mai 28, 2018 von HDetering


Abb. : Das kosmologische System des Basilides


1.    PLATONISCHER HINTERGRUND?

Als Ergebnis des ersten Teils dieser Untersuchung konnten wir feststellen, dass
Basilides zweifellos über Kenntnisse der indischen Philosophie, insonderheit des
Sāṃkhya, verfügte. Selbstverständlich soll damit noch nicht behauptet werden,
dass auch seine eigene Theologie davon beeinflusst wurde. Deren DNA wird heute
immer noch unter fast vollständiger Ausblendung dieser Möglichkeit bestimmt,
wohl weil sie, aus Gründen, die schon genannt wurden, als „unmögliche
Möglichkeit“ betrachtet wird. Wie schon im ersten Teil angedeutet, gibt es für
die meisten Wissenschaftler auf die Frage nach der Herkunft der von Basilides
verwendeten Traditionen in der Regel nur eine einzige Antwort und die lautet:
Plato!

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Neue Bücher/Paulus/Radikalkritik


NEUE TASCHENBUCHAUSGABE DES „GEFÄLSCHTEN PAULUS“

Veröffentlicht am Mai 25, 2018 von HDetering

Zu meiner Freude steht „Der Gefälschte Paulus“ (Kindle-Ausgabe) seit ein paar
Wochen auf Platz Eins bzw. Zwei (mal so, mal so) der amazon-Bestsellerliste
„Bibelarbeit, Kommentare & Auslegungen“.

Ich erhielt in diesem Zusammenhang oft Anfragen, ob das Buch auch in
nicht-elektronischer Form erhältlich sei. War es nicht (mehr). Deswegen habe ich
kurzerhand eine leicht überarbeitete Paperback-Ausgabe daraus gemacht. Die ist
hier erhältlich.

 

The Fabricated Paul. Paperback Edition 2018.
English Translation by Prof. Darrell Daughty†, 2003.

 

Buddhismus/Christusmythos/Gnosis/Rezension


BUDDHA, JOSUA, JESUS UND DER WEG ZUM ANDEREN UFER

Veröffentlicht am April 12, 2018 von HDetering

René Salm (Verfasser von „The Myth of Nazareth“ und  „Nazareth Gate: Quack
Archeology, Holy Hoaxes, and the Invented Town of Jesus“) hat damit begonnen,
einen mehrteiligen Kommentar über meine Studie  zur gnostischen Interpretation
des Exodus zu verfassen (jetzt als Buch unter dem Titel: Buddha, Josua, Jesus
und der Weg zum anderen Ufer).

Die Kommentar-Reihe von René Salm lässt sich hier abrufen. Bisher sind 2 Teile
erschienen.

Neue Bücher/Paulus/Pseudepigraphie/Radikalkritik


INSZENIERTE FÄLSCHUNGEN – DIE PAULUSBRIEFE IN DER HOLLÄNDISCHEN RADIKALKRITIK

Veröffentlicht am Februar 16, 2018 von HDetering

Das Buch basiert auf meiner 1992 bei Peter Lang in der Reihe Kontexte
erschienenen Dissertation: Paulusbriefe ohne Paulus? Die Paulusbriefe in der
holländischen  Radikalkritik. Für die Neuausgabe wurde der Text gründlich
korrigiert, überarbeitet, außerdem teilweise gekürzt und der neuen
Rechtschreibung angepasst.

Auf die seit 1992 veränderte Forschungslage bin ich nur sporadisch eingegangen,
sonst hätte das letzte Kapitel neu geschrieben werden müssen. Lediglich dort, wo
sich radikalkritische und heutige Forschungsposi­tionen wieder eng berühren
(Ignatiusbriefe, 1. Clemens­brief), wurden Hinweise auf die moderne Literatur
eingestreut.
→ weiterlesen

Buddhismus/Gnosis


SPUREN INDISCHER PHILOSOPHIE BEI BASILIDES – BASILIDES REFERIERT SĀṂKHYA

Veröffentlicht am Februar 10, 2018 von HDetering

Dass der frühchristliche Häretiker Basilides durch indische Philosophie
beeinflusst worden sein könnte, wurde bereits im 19. Jahrhundert von einigen
Wissenschaftlern vermutet. Meist waren es Indologen, die die These vertraten,
nur wenige Theologen, wie z.B. Justus L. Jacobi, schlossen sich ihnen an. In dem
Gnosis-Artikel der zweiten Auflage der Protestantischen Realenzyklopädie – eine
bemerkenswert klare, bis heute lesenswerte Darstellung des basilidianischen
Systems – geht Jacobi der Herkunft der Bezeichnung Gottes als des
„Nichtseienden“ bei Basilides nach. Einen Zusammenhang mit Philo will Jacobi
nicht ausschließen, aber noch wahrscheinlicher erscheint ihm, „dass die
buddhistische Idee des Nirwana von ihm aufgenommen ist … Von der Verbindung
Indiens mit Ägypten und Vorderasien finden wir im 2. u. 3. Jahrhundert so viele
Spuren, dass der Einfluss des Buddhismus ohne historische Schwierigkeiten
angenommen werden darf.“

Die These wurde auch von Helena Blavatsky und ihrer theosophischen Gesellschaft
aufgegriffen. Blavatsky sah darin eine Bestätigung für ihre Theorie einer
indischen Beeinflussung der frühchristlichen Gnosis.                       
WEITERLESEN

Christusmythos/Falsche Zeugen/Radikalkritik


„WIR BRAUCHEN EINE POETISCHE BETRACHTUNGSWEISE DER BIBEL“

Veröffentlicht am Dezember 10, 2017 von HDetering



INTERVIEW MIT HERRN DR. HERMANN DETERING

Dieter Wiergowski:

Ein Hauptargument der Kirche ist ja, dass es außerchristliche Autoren gibt, die
über Jesus berichten. Das sind Folgende:

 1. Das zweifache Zeugnis des jüdischen Historikers Flavius Josephus (Ant 20,200
    und Ant 18, 63-64, sogenanntes Testiınonium Flavianum)
 2.  Das Zeugnis des römischen Historikers Tatitus über den Brand von Rom und
    die neronische Christenverfolgung (Ann 15,44)
 3.  Der Bericht des römischen Statthalters Plinius d.J.in einem Brief an den
    Kaiser Trajan und dessen Antwort (ep 10,96 bis 97)
 4. Zwei Stellen aus dem Werk des römischen Geschichtsschreibers Sueton (Suet.
    Claud. 25,4; Suet.Nero 16,2)
 5. Ein erst neuerlich ins Spiel gebrachter Brief des Syrers Mara bar Serapion
    an seinen Sohn Serapion, der irgendwann nach 72 n. Chr. geschrieben sein
    soll
 6. Und eine ominöse Passage aus dem verloren gegangenen und nur bei Julius
    Africanus und Georgius Synkellos in Auszügen erhaltenen Geschichtswerk des
    Thallus (nach 50 n. Chr.)

Also: Gibt es einen einzigen außerchristlichen hundertprozentigen Beweis, dass
Jesus wirklich existiert hat?

Dr. Hermann Detering:

Nach meiner Ansicht keinen einzigen. Sie haben die sechs entscheidenden
außerchristlichen Zeugen genannt. Man  sah  darin  unabhängige  Quellen.  In 
Wahrheit  wurden  sie  christlich  überarbeitet  –  was  angesichts  der 
antiken  und mittelalterlichen Methode der handschriftlichen Überlieferung nicht
weiter verwundert. Für einen christlichen Kopisten war es ein Leichtes, den
vorliegenden Text in seinem Sinne zu verbessern oder zu „ergänzen“.  →
weiterlesen


BEITRAGSNAVIGATION

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AUF DEN PUNKT GEBRACHT

Das hat sich nun niemals wirklich so zugetragen, aber es ist doch allzeit so.

— Sallustius



NEUESTE BEITRÄGE

 * Wichtiger Nachtrag zu „Amatoria carmina studiose discunt“
 * Traces of Indian Philosophy in Basilides 1-2
 * Die Gegner des Paulus – Judaistenthese 2. Jahrhundert
 * Tschechische Übersetzung von: Die synoptische Apokalypse (Mk 13par) – ein
   Dokument aus der Bar Kokhba-Zeit, Berlin 2000
 * Spuren indischer Philosophie bei Basilides – 2. Teil: Religionsgeschichtliche
   Schnittmengen


NEUESTE KOMMENTARE

 * Roland Weber bei Inszenierte Fälschungen – Die Paulusbriefe in der
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   referiert Sāṃkhya
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