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CONTACT IMPROVISATION & GESTALTTHERAPIE


 * Frederic
 * Contact Improvisation
 * Gestalttherapie
 * Selbsterfahrung
 * image / text
 * testimonials
 * Contact

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FRÉDÉRIC HOLZWARTH – CONTACT IMPROVISATION & GESTALTTHERAPIE



IMAGES / PERSPECTIVES ON CONTACT IMPROVISATION IN MY WORKSHOPS



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   Photo: Thomas Puschmann
   
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   Photo: Thomas Puschmann, dancers: Maria Fischer and me
   
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   Photo: Thomas Puschmann
   
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   Photo:? dancers: Thomas Puschmann and me
   
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   Photo: Thomas Puschmann
   
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   Photo: Frank, dancers: Johanna Fricke and me
   
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   Photo: Jessica Zaydan, dancers: Thomas Puschmann and me
   
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   Photo: Jessica Zaydan, dancers: Thomas Puschmann and me
   
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   Photo: Jessica Zaydan, dancers: Thomas Puschmann and me
   
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   Photo: Jessica Zaydan, dancers: Thomas Puschmann and me
   
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   Photo: Jessica Zaydan, dancers: Thomas Puschmann and me
   
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   Photo: Jessica Zaydan
   
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   Photo: Jessica Zaydan
   
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   Photo: Jessica Zaydan
   
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   Photo: Jessica Zaydan, dancers: Thomas Puschmann and me
   
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   Photo: Jessica Zaydan
   
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   Photo: Thomas Puschmann, dancers: Uli Christl and me
   
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   Photo: Thomas Puschmann, dancers: Uli Christl and me
   
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   Photo: Thomas Puschmann, dancers: Matthias Heil and me
   
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   Photo: Patrick Beelaert, dancers Moksha and me
   
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   Photo: ?, dancers: Uli Christl and me
   
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   Photo: Patrick Beelaert
   
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   Photo: Sarah Konner, dancers: Jaynie Doherty and me
   
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   Photo: Sarah Konner, dancers: Jaynie Doherty and me
   
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   Photo: Jesse Johnson, dancers: me and Elisa Ghion
   
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   Photo: Jesse Johnson
   
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   Photo: Jesse Johnson, dancers: me and Alain Montebran
   
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   Photo: Jesse Johnson, dancers: Alain Montebran and me
   
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   Photo: Jesse Johnson, dancers: Florian Busch and me
   
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   Photo: Jesse Johnson, dancers: Florian Busch and me
   
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   Photo: Jesse Johnson, dancers: me and Dieter Heitkamp
   
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   Photo: Michael Holzwarth, dancers: Alex Aguirexe and me
   
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   Photo: Michael Holzwarth, dancers: Alex Aguirexe and me
   
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   Photo: Thomas Godard, dancers: Susanne Held and me
   
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   Photo: Thomas Godard, dancers: Susanne Held and me
   
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   Photo: ?, dancers: Anna Da Pozzo, me and Otto Akkanen
   
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   Photo: Yevhen Titov
   
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   Photo: Thomas Puschmann, dancers: Irene Sposetti & me
   
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   Photo: Thomas Puschmann, dancers: Irene Sposetti & me
   
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   Photo: Thomas Puschmann, dancers: Irene Sposetti & me
   
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BLOG / STANCES ON CONTACT IMPROVISATION AND TEACHING



JAM KULTUR

von Frederic Holzwarth • 22. Juli 2021
Die Jam ist ein gemeinschaftlich gestalteter Raum von Tanz, Kunst, Akrobatik,
Bewegung und Begegnung sowie dem Unerwarteten, dem leeren Raum. Sie fordert
Achtsamkeit genauso wie Mut, sich einzubringen und gibt Freiraum zur Entfaltung
wie auch Rückzug. Auf der Jam möchte ich eine Kultur der Achtsamkeit und der
Rücksichtnahme, des Respektes vor dem Anderssein und dem Mut anders zu sein, des
Einverständnisses und des sich Zumutens leben. Auf der Jam praktizieren wir
Contact Improvisation. Was das genau beinhaltet ergibt sich aus dem Moment. Für
mich ist für diese Freiheit der Gestaltung ein Bewusstsein, woher dieser Tanz
kommt, seine Geschichte und seine Entwicklung sowie eine persönliche Praxis der
Contact Improvisation die Grundlage.


VERBUNDENHEIT – EIN LEIBLICHES PHÄNOMEN

von Frederic Holzwarth • 15. April 2020
Contact Improvisation ist eine Tanzform, in der sich zwei oder mehr Tänzer
einander an beliebigen Stellen des Körpers berühren und dabei lehnen und Gewicht
teilen können. Zu den Grundprinzipien zählen die aufmerksame Wahrnehmung des
eigenen Körpers und der Umgebung, der achtsame Kontakt im Miteinander und die
Integration der physikalischen Kräfte. Das Erforschen von Flieh- und
Schwerkräften in der Bewegung eröffnet eine Vielfalt und Dynamik im Tanz:
Balance, Fallen, Rollen, Gleiten, Heben, am Boden oder in der Luft. Jede
Bewegung entsteht unmittelbar aus der vorangegangenen – improvisiert und
orientiert am gemeinsamen Kontaktpunkt. Es gibt weder Schrittfolgen, noch feste
Rollen zwischen den Tanzenden. Die Fragen, ob, wo und wieviel berührt wird, wann
genau der Tanz beginnt und wann er endet, bleiben immer ein Stück weit offen und
werden in actu miteinander ausgehandelt. Gerade dieser Mangel an Festlegungen
fordert eine ständige Wachheit für den Moment. Wo – innerhalb eines vereinbarten
Rahmens – nichts klar ist, braucht es meine ständige Aufmerksamkeit, um mich zu
verorten, zu beziehen und reagieren zu können. In der Contact Improvisation
begegne ich anderen Tänzern jenseits der Worte und doch ist es ein Gespräch, in
dem wir uns austauschen, etwas voneinander erfahren, Einvernehmen möglich ist
und Missverstehen, Aneinander vorbeireden wie auch gelungener Austausch.
Klarheit für den Beginn des Tanzes schafft eine Berührung, ein beliebiger Teil
meines Körpers berührt irgendeinen anderen meiner Tanzpartnerin und in diesem
Moment fordert der Kontaktpunkt alle Aufmerksamkeit: Was erfahre ich von ihr,
von ihrer Körperspannung, ihrer Struktur und ihrer Bewegungsrichtung? Was sende
ich aus? Die Berührung reicht durch viele Schichten: die Haare an der
Hautoberfläche geben erste Signale, die Haut vermittelt Haften oder Gleiten,
Klarheit oder Unschlüssigkeit, Wärme und Weichheit, das Bindegewebe und die
Muskeln vermitteln Spannung und Intention, Offenheit und Bereitschaft, die
Knochen schließlich geben Auskunft über die Passung der Körper an dieser Stelle:
Welche Strukturen kommen hier in Kontakt, wieviel Kraft kann hier übertragen
werden, welche Bewegungsentwicklungen sind wahrscheinlicher, sind anatomisch
möglich? In dieser körperlichen Begegnung offenbart sich mein Zustand
ungefiltert, meine Anspannungen werden spürbar und meine Zurückhaltung ebenso
wie meine Bereitschaft mich einzulassen. Ich werde für die Andere spürbar. Und
das genau so, wie ich gerade in dieser Begegnung bin. Am Du werde ich zum Ich
[1] (Martin Buber). In der Beziehung offenbart sich für uns beide, wer wir jetzt
jeweilig sind. Die Begegnung zwingt mich anwesend zu sein und zwar als
Berührender und als Berührter. „Vom Anderen berührt werden heißt daher, in einer
elementaren Weise von ihm erkannt zu sein und sich selbst zu erkennen. Im
»Kontakt« mit dem Anderen werden wir einander nicht nur im körperlichen, sondern
im personalen Sinn wirklich.“ [2] Ich nehme von meiner Partnerin vielfältige
Informationen auf, ich könnte versuchen, sie einzeln zu benennen und doch ist
vorher schon ein Bild in Gänze da: das von ihrer Leiblichkeit zu dem mein Leib
in Resonanz geht. Mein Leib zeigt sich empathisch für den anderen Menschen und
seiner Körperlichkeit, schwingt ein und erlaubt ein unmittelbares Verständnis
von der körperlichen Beschaffenheit, der anatomischen Struktur und auch wie der
Körper gestimmt ist. Ich spüre meine Tanzpartnerin am eigenen Leib. Wir sind
verflochten in einem „wechselseitigen leiblichen Spüren und Umbilden“, schwingen
in einer „ zwischenleiblichen Resonanz “. [3] Es bildet sich ein labiles
Gleichgewicht, in dem sich die Körperspannungen annähern, die Nähe bestimmt ist,
die Aufmerksamkeit fokussiert – und doch ist es kein Verharren, sondern ein
Spüren, ein Lauschen auf das was passiert. Bleibt es bebende Stille oder ist
schon der nächste Moment voller Bewegung? In dem Punkt der Berührung kulminiert
die Wahrnehmung, doch geht die Beeinflussung durch alle Zellen: alle Gelenke
zwischen Boden und Partnerin ermöglichen den Kontakt und fragen schon nach der
weiteren Entwicklung, die abgewandte Körperseite bildet die Balance, jede
Muskelfaser nimmt die Spannung oder Entspannung an, die vom Kontakt ausgeht. Und
so geschieht die Improvisation, die nichts anderes ist als Spontaneität: das
Fließen lassen im Wirkungsfeld des anderen Leibes. Vordergründig bestimmen
physikalische Kräfte den Tanz: eine leichte Regung, schon ändert sich der
Schwerpunkt, ich korrigiere meine Haltung, und so auch meine Tanzpartnerin. Und
so flieht der Schwerpunkt weiter und jede Bewegung fordert eine Anpassung, eine
neue Bewegung und das Spiel ist, ob im Kleinen oder Großen, sofort im Gange. Je
länger dieses Spiel geht und je mehr wir uns darauf einlassen, desto mehr dehnen
sich unsere Körperschemata aufeinander aus. Wie bei meinem eigenen Körper habe
ich durch die Berührung und Bewegung eine Vorstellung des Schemas meiner
Partnerin. Auch wenn ich sie nicht sehe, habe ich stets eine Ahnung wo und wie
ihr Körper im Raum und zu mir steht und sich bewegt. Diese Ahnung ist
unmittelbar leiblich abrufbar. So wie ich meinen Körper unvermittelt erlebe,
erlebe ich ihren Körper in der Bewegung gleichsam mit. Dies wird insbesondere
beim Fehlgehen der Ahnung anschaulich: Wenn dort Leere ist, statt des erwarteten
Arms, oder wenn am Ende einer streichenden Bewegung nicht der Torso, sondern die
Hand spürbar wird, bin ich irritiert. Meine Aufmerksamkeit geht aus dem Spüren
in das Denken, aus der verleiblichten Wahrnehmung in die Kognition und ihr
Körper fällt aus meinem Spürbewusstsein heraus – bis durch neue Orientierung und
Gewöhnung ihr Schema wieder integriert wird und die Wahrnehmung ihres Körpers
wieder in die Tiefe meines leiblichen Verstehens sinken kann. Je mehr dieses
Vertrautsein der Körper wächst, desto mehr wird es ein leibliches Vertrautsein.
Meine bewusste Aufmerksamkeit kann von der Ebene der Raumkoordination und der
Bewegungsdynamik tiefer gehen zur Wahrnehmung des lebendigen Leibes, des
Menschen. In ihrer Leiblichkeit erlebe ich meine Tanzpartnerin auf subtile Weise
ganzheitlich. Ihre Leben ist eingeschrieben in ihren Körper und vielmehr noch in
die Landschaft von Anspannung und Entspannung, von Bewegungsgewohnheiten
spontanen Impulsen und Reaktionen. So wie ihr Leib biographisch geformt ist,
drückt er sich auch im Hier und Jetzt aus. Und ebenso bei mir. In diesem Prozess
der „Wechselwirkung von leiblichem Ausdruck, Gestik und affektiver Resonanz“ [4]
begegnen wir uns subtil und notwendig authentisch, geraten in eine leibliches
Mitschwingen: ein sich Zeigen und gleichzeitig sich Einschwingen und im Kontakt
verändern. Ich bin nicht mehr der, der ich noch eben war und bin umso mehr ich,
als ich mich in der Beziehung anrühren lasse. „Wer in der Beziehung steht, nimmt
an einer Wirklichkeit teil, das heißt: an einem Sein, das nicht bloß an ihm und
nicht bloß außer ihm ist.“ [5] Ich stehe in einer Verbindung in der ich leibe
und dem gegenüber ein Du leibt [6]. Wer ist dieser Mensch, wer bin ich in dieser
Beziehung? Eine Frage, die ihre Antwort findet im Befragen, im Lauschen, im
Sich-Zeigen! Dieses Sich-Zeigen und auf die Beziehung lauschen geschieht im
kleinen Moment des Jetzt – Bewegungen, fein oder grob, schnell oder langsam,
fordern auf, mit der Wahrnehmung im Moment zu bleiben. Je mehr der eigene Körper
und der gemeinsame Körper – verbunden durch Blick, Gehör und Berührung –
selbstverständlich werden, also in eine vorbewusste Verfügbarkeit gleiten,
gleichsam zuhanden (Heidegger) und damit transparent und unauffällig werden,
desto mehr kann die Wahrnehmung anderweitig fließen. Gedanken können in die
Umwelt oder nach innen abschweifen – doch ebenso in die Beziehung: in die
Befragung der Begegnung. Dort wo wir eine Ahnung des gemeinsamen Körperschemas
teilen, wir einander unmittelbar am eigenen Leib erfahren, und die
Aufmerksamkeit auf das Zwischen-Uns gerichtet ist, geschieht Verbundenheit. Hier
„fungiert der Körper als Medium der emotionalen Wahrnehmung“ [7] und der Tanz,
die Gewöhnung aneinander, das Spüren und Handeln im Kontakt können den Raum
zwischen uns dafür öffnen. Wer ist meine Tanzpartnerin? Eine offene Frage, die
in ihrer Offenheit fesselnd und befreiend zugleich ist. „Der Zweck der Beziehung
ist ihr eigenes Wesen, das ist: die Berührung des Du. Denn durch die Berührung
jedes Du rührt ein Hauch des ewigen Lebens uns an.“ [8] 1 Martin Buber (1923)
Ich und Du. Reclam (2008): S. 12 und S. 28. 2 Thomas Fuchs (2000) Leib, Raum,
Person: Entwurf einer phänomenologischen Anthropologie. Klett-Cotta S. 114. 3
Fuchs: S. 246. 4 Thomas Fuchs (2018) Zwischenleibliche Resonanz und
Interaffektivität. Psychodynamische Psychotherapie , 4, S. 211. 5 Buber: S. 61.
6 Buber: S. 13. 7 Thomas Fuchs (2014) Verkörperte Emotionen – Wie Gefühl und
Leib zusammenhängen. Psychologische Medizin 25. 8 Buber: S. 61.


HOW TO BE AN EMPOWERING TEACHER - PART 2: TRAINING FOR PHYSICAL SAFETY

von Frederic Holzwarth • 8. Januar 2020
2020-01


HOW TO BE AN EMPOWERING TEACHER - PART 1: INVITING THE DIVERSITY OF EXPERIENCES

von Frederic Holzwarth • 19. Dezember 2019
2019-12


MUTE DICH ZU

von Frederic Holzwarth • 19. Dezember 2019
2019-10 Wenn in einer Klasse nach Übungen oder dem Ausprobieren eine längere
Phase des Tanzens folgt, beobachte ich manchmal vornehme Zurückhaltung bei den
Tanzenden. Ob aus Unsicherheit, dem Bedürfnis es richtig oder recht zu machen,
oder dem noch nachwirkenden geistigen Verdauen, sei dahingestellt. Ich lade dann
in die Unmittelbarkeit und die Direktheit ein: Ich ermutige die Tänzer.innen,
sich nicht zurückzuhalten noch mehr noch „sich zuzumuten“. Mute dich zu: der
Welt, den Menschen, deiner Tanzpartnerin, schließlich dir selbst! Halte dich
nicht zurück in deinen spontanen Impulsen, in deinen Unsicherheit. Mute dich dem
Moment zu, mute dich dem Unbekannten zu, mute dir selbst das Unbekannte zu.
„Mute dich zu!“ rufe ich ihnen zu. Du sollst dich nicht vorenthalten. – Diese
Formel finde ich später in einem Buch zu Gemeinschaftsbildung. Sie stammt von
Martin Buber und bleibt mir hängen, Echo meiner Aufforderung sich zuzumuten. Er
schrieb 1919 in einem Essay: „Uralter Wust und Mulm ist zwischen Mensch und
Mensch gehäuft. Sinngeborne Form entartet zu Konvention, Ehrfurcht zu Mißtrauen,
Keuschheit der Mitteilung zu geizender Verschlossenheit. Mitunter tappen die
Menschen im bangen Rausch auf einander zu – und verfehlen sich, denn der
Mulmhaufe ist zwischen ihnen. Räumt ihn hinweg, du und du und du! Stellet
Unmittelbarkeit, aus dem Sinn formende, ehrfürchtige, keusche Unmittelbarkeit
zwischen den Menschen her! Du sollst dich nicht vorenthalten.“ Und wiederholt
dieses Mantra mehrfach in jenem Text (unter dem Titel „Was ist zu tun?“).
Verstand es vor allem als sittlichen Aufruf, sich einzubringen, und als Aufruf
in den Dialog, die „ich-du“ Beziehung zu gehen (so meine Deutung). Hier bedeutet
es für mich das gleiche: zeige dich mit deinem ganze jetzt-so-Sein, laß es
Ausdruck in Bewegung, Kraft und Spiel finden! CI kann für mich diese
Unmittelbarkeit zwischen Menschen, zwischen mir und meiner momentanen,
flüchtigen wie auch massiven Wirklichkeit, zwischen unseren Wirklichkeiten immer
wieder ermöglich und aktualisieren. Welch‘ Geschenk und Forderung!


TONE-MODULATION

von Frederic Holzwarth • 19. Dezember 2019
2019-09 Eine der besonderen Qualitäten, die ich im Tanz schätze und auch
versuche im Unterricht zu vermitteln ist: jederzeit die Spannung in Bezug auf
Intensität sowie Richtung und Entfernung zur Körpermitte hin modulieren zu
können. Um so im Moment zu spüren: wie ich selbst ausgerichtet bin, wie meine
Tanzpartner.in und wie wir im Bezug Raum und Boden sind. Und um reagieren zu
können: stabil werden oder nachgeben, Absichten weiter verfolgen oder wieder
loslassen, Richtungen während der Bewegung anpassen. Um Spannung aufzubauen und
stabil zu werden: nur ganz in der Peripherie, näher zum Zentrum oder durch das
Zentrum in den Boden. Um sich bewegen zu lassen, den eigenen Körper mit zu
bewegen oder sich zu gründen, um Gewicht aufzunehmen. In der Bewegung bleibt
möglichst viel losgelassen und weich, spürsam und beweglich. Gliedmaßen sind
mehr Antennen und Schwungmasse als Struktur. Und können sich immer, wenn nötig
anspannen, Struktur schaffen und bieten. Bewegen… Berühren, Bewerten,
Belasten/Belassen, Bewegen… Steve Paxton (1977): „Tension in the muscle masks
the sensation of gravity…“ Heike Pourian (2016): “Handeln und Spüren zugleich.”

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