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17
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SEPT '22

MDMDFSS
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Sa


17

Sep
15.00


FÜHRUNG OPERNHAUS

CHF 10
Treffpunkt Billettkasse


15.15


FÜHRUNG MASKENBILDNEREI

CHF 20
Treffpunkt Billettkasse


15.30


FÜHRUNG OPERNHAUS

CHF 10
Treffpunkt Billettkasse


19.00


IL TROVATORE

Oper von Giuseppe Verdi
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Kombi-Abo


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IL TROVATORE


IL TROVATORE

Dramma lirico in vier Teilen von Giuseppe Verdi (1813-1901)
Libretto von Salvatore Cammarano, fertiggestellt von Leone Emanuele Bardare,
nach «El trovador» von Antonio García Gutiérrez

Musikalische Leitung Paolo Carignani Inszenierung Adele Thomas Ausstattung
Annemarie Woods Lichtgestaltung Franck Evin Video Tieni Burkhalter
Choreinstudierung Janko Kastelic Choreografie Emma Woods Kampfchoreografie
Jonathan Holby Dramaturgie Beate Breidenbach
immer
Il Conte di Luna
Artur Ruciński
Leonora
Elena Moşuc
Azucena
Yulia Matochkina
Manrico
Stefano La Colla
Ferrando
Robert Pomakov
Ines
Bożena Bujnicka
Ruiz
Omer Kobiljak (17 Sep)
Saveliy Andreev
Un vecchio zingaro
Piotr Lempa
Jeremy Bowes (24 Sep / 06, 16 Okt)
Un messo
Maximilian Lawrie
Tanzensemble
Manuel von Arx
Francesco Guglielmino
Martin Durrmann
Tomasz Robak
Steven Forster
Philharmonia Zürich
Chor der Oper Zürich


In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 2 Std.
40 Min. inkl. Pause nach ca. 1 Std. 10 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor
Vorstellungsbeginn.



TERMINE & TICKETS


SEPTEMBER 2022

Sa


17

Sep
19.00


IL TROVATORE

Oper von Giuseppe Verdi
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Kombi-Abo


Sa


24

Sep
20.00


IL TROVATORE

Oper von Giuseppe Verdi
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Misch-Abo B


Di


27

Sep
20.00


IL TROVATORE

Oper von Giuseppe Verdi
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Dienstag-Abo A, Opernhaustag




OKTOBER 2022

Do


06

Okt
19.00


IL TROVATORE

Oper von Giuseppe Verdi
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Donnerstag-Abo B


Di


11

Okt
20.00


IL TROVATORE

Oper von Giuseppe Verdi
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Verdi-Abo, Italienische Oper-Abo


So


16

Okt
20.00


IL TROVATORE

Oper von Giuseppe Verdi
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Sonntag-Abo D




GUT ZU WISSEN


KURZGEFASST


IL TROVATORE




KURZGEFASST


IL TROVATORE

Die Tatsache, dass das Libretto zu Verdis Trovatore zu den am meisten
kritisierten Operntexten des gesamten Repertoires gehört, tut der Popularität
dieser Oper bis heute keinen Abbruch; Verdis ungebremster melodischer
Erfindungsreichtum, die auf scharfen Kontrasten aufbauende musikalische
Dramaturgie und die Brillanz der Gesangspartien faszinieren das Opernpublikum
immer wieder aufs Neue. Die Wiederaufnahme dieser an dramatischen Höhepunkten so
reichen Oper bringt ein Wiedersehen mit dem Zürcher Publikumsliebling Elena
Mosuc als Leonora. Ihr Bühnenpartner ist Stefano La Colla, der die Partie des
Manrico zuletzt mit grossem Erfolg an der Berliner Staatsoper sang, sein
Widersacher Graf Luna ist der versierte Verdi-Bariton Artur Ruciński. Azucena,
die eigentliche Hauptfigur der Oper, die auch in der bildstarken Inszenierung
der Regisseurin Adele Thomas im Zentrum steht, wird verkörpert von der
russischen Mezzosopranistin Yulia Matochkina. Am Pult der Philharmonia Zürich
sorgt Paolo Carignani für die nötige Italianità. Wie die anderen beiden Opern
der sogenannten trilogia popolare, die Verdis Weltruhm begründeten – La traviata
und Rigoletto –, stellt auch Il trovatore eine gesellschaftliche
Aussenseiterfigur ins Zentrum des Geschehens: Azucena, deren unstillbarer
Rachedurst die sprunghafte Handlung wie ein roter Faden durchzieht. Einst musste
sie mit ansehen, wie ihre Mutter auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Vom
Schmerz über dieses Unrecht schier zerrissen, entführte sie daraufhin den Sohn
der Familie, die für die Verbrennung der vermeintlichen Hexe verantwortlich war,
um ihn ebenfalls im Feuer sterben zu sehen. Was jedoch nur Azucena weiss: Das
Kind, das sie damals in blinder Verzweiflung ins Feuer warf, war ihr eigener
Sohn; Manrico, der bei ihr aufwuchs und sich für ihren Sohn hält, ist in
Wahrheit der Bruder des verhassten Grafen Luna. Nun kämpfen Graf Luna und
Manrico, der «Troubadour», nicht nur im Bürgerkrieg auf unterschiedlichen Seiten
gegeneinander, sondern sie sind auch Rivalen, denn sie lieben beide dieselbe
Frau: Leonora…




KURZGEFASST


IL TROVATORE

Die Tatsache, dass das Libretto zu Verdis Trovatore zu den am meisten
kritisierten Operntexten des gesamten Repertoires gehört, tut der Popularität
dieser Oper bis heute keinen Abbruch; Verdis ungebremster melodischer
Erfindungsreichtum, die auf scharfen Kontrasten aufbauende musikalische
Dramaturgie und die Brillanz der Gesangspartien faszinieren das Opernpublikum
immer wieder aufs Neue. Die Wiederaufnahme dieser an dramatischen Höhepunkten so
reichen Oper bringt ein Wiedersehen mit dem Zürcher Publikumsliebling Elena
Mosuc als Leonora. Ihr Bühnenpartner ist Stefano La Colla, der die Partie des
Manrico zuletzt mit grossem Erfolg an der Berliner Staatsoper sang, sein
Widersacher Graf Luna ist der versierte Verdi-Bariton Artur Ruciński. Azucena,
die eigentliche Hauptfigur der Oper, die auch in der bildstarken Inszenierung
der Regisseurin Adele Thomas im Zentrum steht, wird verkörpert von der
russischen Mezzosopranistin Yulia Matochkina. Am Pult der Philharmonia Zürich
sorgt Paolo Carignani für die nötige Italianità. Wie die anderen beiden Opern
der sogenannten trilogia popolare, die Verdis Weltruhm begründeten – La traviata
und Rigoletto –, stellt auch Il trovatore eine gesellschaftliche
Aussenseiterfigur ins Zentrum des Geschehens: Azucena, deren unstillbarer
Rachedurst die sprunghafte Handlung wie ein roter Faden durchzieht. Einst musste
sie mit ansehen, wie ihre Mutter auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Vom
Schmerz über dieses Unrecht schier zerrissen, entführte sie daraufhin den Sohn
der Familie, die für die Verbrennung der vermeintlichen Hexe verantwortlich war,
um ihn ebenfalls im Feuer sterben zu sehen. Was jedoch nur Azucena weiss: Das
Kind, das sie damals in blinder Verzweiflung ins Feuer warf, war ihr eigener
Sohn; Manrico, der bei ihr aufwuchs und sich für ihren Sohn hält, ist in
Wahrheit der Bruder des verhassten Grafen Luna. Nun kämpfen Graf Luna und
Manrico, der «Troubadour», nicht nur im Bürgerkrieg auf unterschiedlichen Seiten
gegeneinander, sondern sie sind auch Rivalen, denn sie lieben beide dieselbe
Frau: Leonora…


Trailer «Il trovatore»


FOTOGALERIE

 


FOTOGALERIE IL TROVATORE




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> PRESSESTIMMEN
> 
> «[…] was für ein Wunder diese Aufführung geschafft hat: Sie hat dieses Werk
> nicht gebändigt, sondern zeigt seine Wucht, seine Widersprüche, seinen ganzen
> emotionalen Wahnsinn»
> Tagesanzeiger, 25.10.2021
> 
> «Das Herz und der Kopf aber, der das Geschehen ebenso befeuert wie im Zaum
> hält, ist Noseda.»
> NZZ, 25.10.2021
> 
> «Musikalisch ein Fest auf erstklassigem Niveau»
> Deutschlandfunk, 25.10.2021
> 
> «Kein Zweifel, da kommt einer nach Zürich, der gross denkt und etwas zeigen
> will.»
> Kulturtipp, Nr.23/21
> 
> «Um ein Haar hätte man mitgesungen»
> FAZ, 27.10.21



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INTERVIEW



KREATUREN, DIE AUS DER HÖLLE KOMMEN


DIE BRITISCHE REGISSEURIN ADELE THOMAS INSZENIERT «IL TROVATORE», DER AM 24.
OKTOBER 2021 PREMIERE HATTE. IM INTERVIEW SPRICHT SIE ÜBER DIE TIEFGRÜNDIGKEIT
DER FIGUREN, WARUM ZU TRAGÖDIEN IMMER AUCH KOMIK GEHÖRT UND WAS VERDIS OPER MIT
DEN SCHRECKENSBILDERN DES HIERONYMUS BOSCH ZU TUN HAT.

Adele, dies ist deine erste Operninszenierung hier am Opernhaus Zürich. Wie war
dein Weg bisher, welche Erfahrungen haben dich geprägt?
Die ersten zehn Jahre meiner Karriere habe ich im Schauspiel gearbeitet, aber
das war nicht unbedingt das, wovon ich geträumt hatte. Als ich mit Anfang 20 zum
ersten Mal Alban Bergs Wozzeck auf der Bühne sah, hat das alle meine Sinne
geöffnet. Ich verstand, dass Oper das war, was ich immer machen wollte. Im
Grunde habe ich aus allen meinen Schauspielinszenierungen Opern gemacht. Ich
hatte immer Live-­Musik dabei, manchmal DJs, oft auch einen Chor oder ein
Alte-­Musik-Ensemble.

Trotzdem hat es lange gedauert, bis man dir eine Oper angeboten hat. Warum?
In Grossbritannien gelte ich nicht als klassische Opernregisseurin. Vor allem,
weil ich eine junge Frau bin. Dazu kommt, dass sich der Weg über
Regieassistenzen für mich nicht richtig angefühlt hat. Ich bin eine schreckliche
Assistentin! Und so dachte ich lange, dass ich niemals in der Oper arbeiten
würde. Ich habe die Orestie von Aischylos am Globe Theatre inszeniert, als wäre
es eine Oper, wenn ich schon nicht an einem Opernhaus arbeiten durfte… Daraufhin
bekam ich dann die Chance, am Opernhaus in Belfast Così fan tutte zu
inszenieren. Es folgte Georg Friedrich Händels Berenice am Royal Opera House;
diese Inszenierung wurde für einen Laurence Olivier Award nominiert, und seitdem
bekomme ich nur noch Angebote für Operninszenierungen.

Wie würdest du deine Theatersprache beschreiben?
Die Komödie ist für mich sehr wichtig. Ich bin überzeugt davon, dass die Natur
des Menschen im Grunde komisch ist. Auch wenn Geschichten extrem tragisch sind…

… wie das im Trovatore zweifellos der Fall ist.
Es gibt in jeder tragischen Geschichte immer auch komische Elemente. Meine
Theatersprache ist ausserdem sehr physisch, oft auch stilisiert. Ich arbeite eng
mit der Choreografin Emma Woods zusammen. Aber es muss immer alles in den
Emotionen verankert sein. Das Schönste ist für mich, wenn die Zuschauer
hinterher sagen: Das ging aber schnell vorbei! Dann habe ich meinen Job gut
gemacht. Ich denke immer an die Zuschauer, wenn ich inszeniere. Das hat
wahrscheinlich damit zu tun, dass ich nicht mit der Oper aufgewachsen bin, dass
ich sie nicht einfach als selbstverständlich ansehe. Ich arbeite dafür, dass ich
die Menschen erreiche und dass das, was sie sehen, in ihren Herzen ankommt.

Diese Inszenierung ist deine erste Begegnung mit Verdi. Was fasziniert dich an
diesem Opernkomponisten?
Verdi ist ein fantastischer Dramatiker. Alles, was er möchte, und wovon er auch
in seinen Briefen immer wieder schreibt, ist wirkungsvolles Musiktheater. Die
Art und Weise, wie er durch die Musik die Geschichte erzählt, ist absolut
faszinierend. Wenn man sich mit dem Trovatore beschäftigt, erfährt man natürlich
erstmal, dass die Geschichte absolut unverständlich und lächerlich ist…

Denkst du das auch?
Nein, das denke ich nicht! Wir haben die Geschichte im 15. Jahrhundert
angesiedelt, in einer fantastisch­grotesken Welt, wie sie uns in den Bildern von
Hieronymus Bosch begegnet. Der Plot des Trovatore passt gut in diese Welt, in
der die Imagination der Menschen zuweilen eine wichtigere Rolle spielt als die
Realität. Die Beziehungen zwischen den Figuren, die Situationen, denen sie
ausgesetzt sind, ihre Emotionen – all das ist grossartig. Indem wir es nicht
realistisch erzählen, wird es glaubwürdiger und – hoffentlich – auch
verständlicher. Hier sind ganz eindeutig magische, übernatürliche Kräfte am
Werk. Es gibt viel Aberglauben in diesem Stück und sehr tief sitzende
Erinnerungen. Für mich könnten diese Figuren keine heutigen Menschen sein, sie
gehören eindeutig in die Zeit des 15. Jahrhunderts. Klar, Verdis Musik ist die
Musik des 19. Jahrhunderts. Aber wenn man das Drama liest, das der Oper zugrunde
liegt, dann spürt man darin die Welt eines Robin Hood oder eines Henry V.

Es sind vor allem die wirkungsvollen Situationen und die extremen emotionalen
Zustände der Figuren, die für Verdi im Zentrum stehen und an der sich seine
Musik entzündet.
Absolut. Und meine Inszenierungsarbeit geht ganz stark von der Musik aus. Im
Grunde ist Verdi sehr leicht zu inszenieren: Man weiss genau, in welchem Takt,
in welcher Note jemandem das Herz bricht… Man kann sich vollkommen auf die Musik
verlassen. In der britischen Theatertradition kommt die Interpretation immer aus
dem Text – oder eben aus der Musik; es ist alles schon da, man muss nur tief
genug graben. Diese archäologische Arbeit macht mir grossen Spass.

Wenn du es auf einen Punkt bringen müsstest: Worum geht es für dich im
Trovatore?
Das Thema, das den grossen Bogen über das Stück spannt, ist Azucenas «mi
vendica», ihr Schrei nach Rache. Es ist, als ob ein Fluch entfesselt wurde von
jemandem, der diese Worte murmelt. Im weiteren Verlauf geht es um eine geradezu
ekstatische Verbindung der Figuren zur Welt und zum Universum. Ekstase und
Obsession treiben den Plot voran.

Auch das Geschichten­-Erzählen spielt in der Handlung eine wichtige Rolle,
vieles hängt davon ab, auf welche Weise eine Geschichte erzählt wird.
Es ist grossartig, dass das Stück Der Troubadour heisst, denn damit ist ja ein
Geschichtenerzähler gemeint. Im Grunde hat jede Figur ihren Troubadour-­Moment –
einen Moment also, in dem sie oder er eine Geschichte aus ihrer Perspektive
erzählt. Zu Beginn erzählt Ferrando einer Gruppe von Männern seine Version der
Geschichte aus der Vergangenheit, auf der die Oper beruht; später erzählt
Azucena dieselbe Geschichte aus ihrer Perspektive – und ganz anders. Leonora
wiederum erzählt, wie sie den Troubadour kennengelernt hat. Die Art und Weise,
in der Geschichten weitergegeben werden, bestimmt das Handeln der Figuren.

Das Geschichten­-Erzählen kann auch als Manipulation eingesetzt werden.
Ja, und dabei werden bewusst Dinge angesprochen, die leider nach wie vor
existieren, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zum Beispiel. So setzt man – wie
Ferrando in der ersten Szene des Stückes – obsessive, gefährliche Kräfte in
Gemeinschaften frei, die nicht mehr aufzuhalten sind.

Diese Fremdenfeindlichkeit richtet sich gegen Azucena, die im Stück als
«Zigeunerin» bezeichnet wird.
Dass sie «Zigeunerin» genannt wird, weist darauf hin, dass es um eine
Aussenseiterin, eine Randständige geht, deren Fremdheit Ängste auslöst. In der
Zeit, in der das Stück spielt, gab es nachweislich in Spanien noch gar keine
«Zigeuner». Ich erinnere mich an das Theaterstück Die Hexe von Edmonton aus dem
frühen 17. Jahrhundert. Die Hauptfigur ist eine alte Frau, die von der
Gemeinschaft als Hexe bezeichnet wird; und da nun einmal alle sie so sehen,
beschliesst sie, auch eine Hexe zu werden, und geht einen Bund mit dem Teufel
ein. Sie sagt den unglaublichen Satz: «Ich bin nur eine Grube, in die die
Menschen ihren Dreck hineinwerfen.» Azucena ist ein bisschen wie diese Frau. Sie
hat diesen Hintergrund der «Zigeuner», der Nicht-­Sesshaften, und wird als
gefährliche Hexe wahrgenommen. Sie ist sogar innerhalb der Gemeinschaft, der sie
angehört, eine Aussenseiterin. Ihr gilt Verdis volle Sympathie – es geht ihm ja
gerade darum, das Leiden dieser Aussenseiterin sichtbar zu machen.

Azucena ist die eigentliche Hauptfigur der Oper. Eine Zeit lang wollte Verdi
sogar die Oper nach ihr benennen.
Für mich ist sie eine der faszinierendsten Figuren der gesamten Opernliteratur.
Sie trägt ständig eine Maske und wechselt diese Masken fast mit jedem Satz, den
sie sagt. Sie verbirgt immer etwas vor uns. Sie ist nicht fassbar und
gleichzeitig extrem verletzlich. Viel ist darüber geschrieben worden, wie wild
sie sei und wie stark, ihre Musik ist extrem spannungsvoll und explosiv. Und
doch ist sie eben auch verletzlich. Wir wissen nie, woran wir sind mit ihr. Und
vielleicht weiss sie das selbst auch nicht so genau; man hat jedenfalls den
Eindruck, dass sie schon zu Beginn des Stückes langsam den Bezug zur Realität
verliert. Sie versucht verzweifelt, die Kontrolle über ihr Leben zu behalten.

Und die Kontrolle über Manrico, der in dem Glauben aufgewachsen ist, ihr Sohn zu
sein, der er aber in Wirklichkeit gar nicht ist.
Die Beziehung der beiden ist sehr komplex; sie sind voneinander abhängig und
zerstören sich gleichzeitig gegenseitig. Manrico ist zwar der Troubadour, der
Geschichten erzählt und singt, aber er ist auch ein Krieger, der mit den
«Zigeunern» aufgewachsen ist. Mit der Liebe zu Leonora erlebt er zum ersten Mal
ein Gefühl, das sich nicht auf seine Mutter bezieht. Seine Musik verändert sich
ständig. Je nachdem, mit wem er gerade auf der Bühne ist, kann sie einen
vollkommen anderen Charakter haben. Manrico ist nicht der aktive, selbstbewusste
Held, den man vielleicht erwarten würde, sondern er ist so etwas wie ein Spiegel
für die anderen Figuren, die sich in ihm erkennen. Er hat etwas sehr
Unschuldiges.

Als er erfährt, dass er nicht der leibliche Sohn Azucenas ist, verliert er
komplett den Boden unter den Füssen.
Im Grunde ist er von Beginn an in einem Krisenzustand, in dem er nicht wirklich
weiss, wer er ist und wohin er gehört. Das verstärkt sich in dem Moment, in dem
ihm Azucena erzählt, wie sie damals ihr eigenes Kind ins Feuer geworfen hat.
Diese tiefe Unsicherheit, die Verletzlichkeit, die übrigens auch Graf Luna –
Manricos Gegenspieler – empfindet, entspricht nicht dem traditionellen Bild von
Männlichkeit.

Und wie würdest du Leonora charakterisieren?
Sie erinnert mich an Frauen, die Heilige sehen können oder religiöse
Erscheinungen haben. Und sie hat selbst die rebellische Seite einer weiblichen
Heiligen. Sie verhält sich nicht, wie eine Hofdame sich verhalten sollte. Sie
hat etwas Wildes und damit auch eine Verbindung zum Ekstatischen, das ich sehr
wichtig finde. Im 20. Jahrhundert wäre sie vielleicht ein Hippie gewesen.

Am Schluss ist sie bereit, ihr Leben für Manrico zu opfern.
Sie macht eine Entwicklung durch, wie man sie eigentlich vom Helden des Stückes
erwarten würde. Wenn sie zum ersten Mal davon singt, dass sie bereit ist, für
Manrico zu sterben, scheint sie wie ein Kind, das sich vorstellt, eine Heldin zu
sein. Später dann wird das sehr real: Sie bringt dieses Opfer.

Ein Stück voll von Dunkelheit und Tod – wo findest du hier die komischen
Elemente, von denen du vorhin sprachst?
Verdi war ein grosser Bewunderer von Shakespeare. Und diese komischen Elemente
kommen ganz klar von Shakespeare, der gerade in den düstersten Momenten, den
tragischen Höhepunkten den Clown auftreten lässt. Genauso wie das übrigens in
vielen mittelalterlichen Stücken der Fall ist. So ist doch auch das Leben! Das
Komische gehört ebenso dazu wie das Tragische.

Und es sind dann genau diese Kontraste, die scharfen Gegensätze, die die
dramatische Wirkung ausmachen.
Als ich das erste Mal mit unserem Dirigenten Gianandrea Noseda gesprochen habe,
sagte er zu mir: Was auch immer du vorhast mit deiner Inszenierung, akzentuiere
die Kontraste in diesem Stück! Die Musik ändert sich von einem Moment zum
anderen, sie kann vom schönsten Stillstand ins grösste Chaos umschlagen. Das ist
in dieser Oper wirklich extrem.

Diese Premiere wird die erste Produktion sein, in der unser Chor endlich wieder
in einer Neuinszenierung auf der Bühne steht. Wie ist die Arbeit mit dem Chor
für dich? Ich liebe es, mit dem Chor zu arbeiten! Die Kraft, die entsteht, wenn
so viele Menschen auf der Bühne singen und spielen, ist einfach unglaublich. An
diesem Chor gefällt mir sehr, dass die Sängerinnen und Sänger bereit sind,
wirkliche Charaktere auf die Bühne zu bringen, mit vielen wunderbaren Details.
Man wird mindestens vier Augenpaare brauchen, um alles zu sehen!

Zum Chor kommen auch noch sechs Tänzer dazu…
Unser Tanzensemble wird nicht nur tanzen, sondern unterschiedlichste Charaktere
darstellen und eine Dynamik in die Inszenierung bringen, die der Musik
entspricht. Sie sind dämonische, nicht menschliche Kreaturen und repräsentieren
die dunkle, zerstörerische Kraft, die aus der Hölle kommt – inspiriert von
Gemälden von Hieronymus Bosch. Ich freue mich sehr über die Arbeit mit diesem
fantastischen Ensemble!

Das Gespräch führte Beate Breidenbach.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 86, Oktober 2021.
Das MAG können Sie hier abonnieren.




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HINTERGRUND



EIN BEGRIFF VOLLER WIDERSPRÜCHE


IN GIUSEPPE VERDIS OPER «IL TROVATORE» SPIELT DIE «ZIGEUNERIN» AZUCENA EINE
ZENTRALE ROLLE. MEINT DER BEGRIFF DER «ZIGEUNERIN» NUR EINE ROMANTISCHE
OPERNKONVENTION, ODER IST ER DIFFAMIEREND? EIN GESPRÄCH AUS DEM JAHR 2021 MIT
DER SCHWEIZER SCHRIFTSTELLERIN ISABELLA HUSER, DIE EIN BUCH MIT DEM TITEL
«ZIGEUNER» GESCHRIEBEN HAT.

Isabella Huser, Sie haben ein Buch geschrieben mit dem Titel «Zigeuner». In den
letzten Monaten habe ich gelernt, dass man die Bezeichnung «Zigeuner» eigentlich
gar nicht mehr verwenden sollte, weil sie diskriminierend ist. Warum haben Sie
trotzdem diesen Titel gewählt?
Das Buch ist ein Roman und handelt von mir und meinen Leuten, von ihrer
Geschichte in diesem Land seit napoleonischen Zeiten. Ich gehe der Geschichte
meiner jenischen Vaterfamilie nach. Das Buch ist eine Auseinandersetzung mit dem
Begriff und der Erfindung «Zigeuner». Für mich war es keine Frage, dass ich
diese Fremdbezeichnung – in meinem Fall nunmehr auch Selbstbezeichnung –
verwende. Manche meinen, wenn man ein Wort verbiete, sei damit auch die
Problematik aus der Welt. Das ist sie nicht, es braucht die Auseinandersetzung.
«Zigeuner» ist ein vielschichtiger Begriff, der historisch oft diffamierend
verwendet wurde, nicht nur für Roma und nicht nur für Jenische. Er reicht viel
weiter.

Wo kommt der Begriff her?
Die Forschung lässt die Frage offen. Eine viel zitierte These lautet, dass die
ersten fremden reisenden Familienverbände, die in Europa angetroffen wurden, als
Ägypter galten: «les Egyptiens», daher «gypsies», «Gitanos». Das ist aber nicht
ganz schlüssig. Die Herkunft der Bezeichnung ist nicht geklärt. Das Interessante
an dieser Geschichte: Die ersten fremden Reisenden wurden als Pilger betrachtet,
Vertriebene aus Ägypten auf siebenjähriger Büsserreise. Diese
Herkunftsgeschichte erzählt von einem Volk, das zur Wanderschaft verdammt ist.

Als Herkunftsort der Roma wird heute oft Indien genannt.
Stimmt, wobei es viele verschiedene Roma-Volksgruppen gibt. Die Jenischen
wiederum haben von ihrer Abstammung her nichts mit den Roma zu tun.

Wo kommen die Jenischen her?
(Lacht.) Wenn man auf Jenische zu sprechen kommt, folgt stets die Frage nach dem
Ort der Herkunft. Jenische leben in Süddeutschland, in der Schweiz, in
Österreich, aber auch in Belgien und weiteren Regionen vor allem Westeuropas.
Die hiesigen Jenischen sind schweizerischen Ursprungs wie andere Schweizerinnen
und Schweizer auch. Meine Vorfahren stammen aus der Zentralschweiz, wie ich seit
den Recherchen für meinen Roman weiss.

Ist denn der Begriff «Zigeuner» aus Ihrer Sicht gar nicht diskriminierend?
Doch, klar, immer dann, wenn das Wort als Fremdbezeichnung für eine Person oder
eine Gruppe verwendet wird. Ich selbst nenne mich «Zigeunerin», weil ich, wie
ich heute weiss, in einem sehr konkreten Sinn die Geschichte der
Vorstellungswelten verkörpere, die diese Bezeichnung birgt. Ausserdem, weil ich
mit einem gewissen Familiendünkel aufgewachsen bin. Mein Vater sagte stolz: «Wir
sind Zigeuner!» Für mich ist das Wort weiterhin auch mit anderen Wertungen
verbunden.

Wie sollen wir hier am Opernhaus also mit diesem Begriff umgehen – zum Beispiel
in der Besetzungsliste, in der ja ein «Alter Zigeuner» vorkommt?
Ich würde die Bezeichnung in Anführungszeichen setzen. Damit ist die komplexe
Frage, die Sie ansprechen, zwar nicht vom Tisch. Aber die Anführungszeichen sind
ein Symbol für eine Bewusstmachung. Der Gebrauch des Wortes «Zigeuner» muss in
der Kunst unbedingt weiterhin möglich sein. Sonst verlöre man diese Werke. Die
darin gespiegelten romantisierenden und herabwürdigenden Bilder können ja nicht
einfach durch andere ersetzt werden. Wodurch denn? Diese Werke machen uns
vielmehr bewusst, durch welche Bilder wir geprägt sind.

Die «verführerische Zigeunerin» zum Beispiel, wie wir sie aus Bizets Carmen
kennen. Welche Bilder hat man noch mit «Zigeunern» verbunden?
In der Kunst wird die «Zigeunerfigur» oft mit sinnlichen bis übersinnlichen
Welten in Verbindung gebracht. «Zigeunerinnen» können wie Hexen zum Schaden
anderer Magie einsetzen. «Zigeuner» sind aus der Gesellschaft Ausgestossene,
üben aber auch eine grosse Faszination auf sie aus. Klaus-Michael Bogdal, der in
seiner Studie Europa erfindet die Zigeuner die «Zigeunerbilder» anhand von
Werken der Kunst erforscht, schreibt, dass «Zigeuner» etwas darstellen, zu dem
man jederzeit selbst werden kann. Dann nämlich, wenn man von der sozialen Leiter
fällt und den gesellschaftlichen Halt verliert. Man fürchtet sie und projiziert
schlimmste Verbrechen auf «die Zigeuner»: Brunnen vergiften, Kinder entführen.
Dies sind auch in der Kunst wiederkehrende Schreckensbilder.

In Il trovatore wurde die Mutter der Azucena, ebenfalls eine «Zigeunerin», als
Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil sie angeblich das Kind des Grafen
verhext hatte. Beiden, «Zigeunerin» und Hexe, werden magische Kräfte
zugeschrieben, oft in Verbindung mit dem Teufel. Das Unfassbare, nicht
Beherrschbare löst archaische Ängste aus. In der Kunst ist das Unfassbare in
dieser Ausprägung oft weiblich. Hier dürften erotische Projektionen eine Rolle
spielen.

Sie schildern in Ihrem Buch auch, dass «Zigeuner» in der Schweiz nicht immer
gleich stark ausgegrenzt waren.
Die Geschichte der Jenischen in der Schweiz ist bislang erst bruchstückhaft
erforscht. «Zigeuner» werden in der Geschichtsschreibung erst dann sichtbar,
wenn sie mit der Macht zusammenstossen. Dies ist im 19. Jahrhundert, während die
moderne Schweiz entsteht, wiederholt der Fall. Nach dem Ende der helvetischen
Republik um 1800 und bis weit in die neue Eidgenossenschaft hinein werden viele
jenische Familien aus ihren angestammten Orten vertrieben. Andere, die wie meine
Ahnen als Händler reisende Berufe ausüben, haben Probleme, an Papiere zu kommen,
Heimatscheine, Ehebewilligungen, Reisepässe. Für Jenische und andere sogenannte
Heimatlose wurde alles restriktiver. Viele denken, «Zigeuner» reisen herum, ohne
Ziel und Plan sozusagen. So ist es nicht und war es wohl nie. Reisende Jenische
wie meine Händlerahnen hatten eine Handelsroute, man kannte seine Abnehmer,
wusste, wo man unterkommen konnte. Im Frühling brach man auf, kam im Herbst mit
neuer Ware in die Heimat zurück, wo man in der Regel auch überwinterte.

Also stimmt die Vorstellung, «Zigeuner» seien Heimatlose, die nirgendwo hin­
gehören, gar nicht…
Selbst die reisende Lebensweise sehe ich als Zuschreibung. Im Fall meiner
jenischen Vorfahren ist bereits in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts
dokumentiert, dass einige sich als reisende Händler verstanden, andere hingegen
sich niederlassen wollten. Das wurde ihnen jedoch verwehrt. Es gibt allerdings
auch Jenische, die keineswegs mit mir einverstanden sind, wenn ich sage, dass
selbst die reisende Lebensweise eine Zuschreibung ist, die von einigen mithin –
und dies trifft auch auf meine direkten Vorfahren zu – zu ihrem ureigenen Alltag
und einem wichtigen Teil ihrer Kultur gemacht worden ist, keine Frage! Die
Geschichte ist genauso komplex wie widersprüchlich.

Auch Ihre Familie war von der berüchtigten Aktion der Pro Juventute betroffen,
die jenischen Familien in der Schweiz ihre Kinder zum Teil mit Gewalt
weggenommen hat, um sie in Pflegefamilien oder Heimen unterzubringen.
Die Stiftung Pro Juventute hat zwischen 1926 und 1973 jenische Familien
systematisch verfolgt, um ihnen die Kinder wegzunehmen. Dies mit behördlicher
Unterstützung und mit der Begründung, dass sie – weil die Eltern «Vaganten»
seien – vernachlässigt würden und nicht zur Schule gingen. Wenn wir an die
Vorstellungen denken, «Zigeuner» würden Kinder stehlen, dann erscheinen uns
diese als eine groteske Umkehrung der Realität! 1972 ist dann im Beobachter ein
erster Artikel über diese programmatischen Kindswegnahmen erschienen. Es dauerte
ein weiteres Jahr, bis das sogenannte Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse
aufgelöst wurde. Ich selbst war damals 14 Jahre alt. Für mich war es ein Schock
zu erkennen, dass die Verfolgung und die Flucht, von der mein Vater uns Kindern
erzählt hatte, wahr sein musste. Ich hatte seine Erzählung nur für eine
Geschichte gehalten – nicht möglich, nicht bei uns! Bei meinen Recherchen wurde
bald klar, dass vor allem jenen Familien Kinder weggenommen wurden, die gar
nicht fähig waren zu reisen. Meine Grosseltern – sie wohnten damals am rechten
Zürichseeufer, mein Vater war gerade eingeschult worden – sind davongekommen,
weil sie Musikanten waren. Sie konnten mit ihren sechs Kindern fliehen und
reisend überleben. Sie flohen ins Tessin, fanden in Lugano eine Anstellung in
einem Hotel, wo sie den Hotelgästen zum Nachmittagstee aufspielten. Nach zwei
Jahren sind sie in die Deutschschweiz zurückgekehrt und bald mit ihrer
Familienkapelle bekannt geworden, was ihnen einen gewissen Schutz bot.

Dabei haben sie allerdings keineswegs, wie es dem Klischee entsprechen würde,
schnulzige «Zigeunerweisen» gespielt, sondern Schweizer Volksmusik.
Es gibt viele Umkehrungen in dieser Geschichte! Es begann in den 1920er Jahren
im Zürcher Niederdorf, dass Städter sich Sennenkutten überstreiften und
Volksmusik wie von der Alp spielten. Das Bild der traditionellen Schweizer
Volksmusik war geschaffen. An der Entstehung der hiesigen Volksmusik, wie wir
sie heute kennen, sind viele jenische Familien wie die meine beteiligt. Für
meine Grosseltern wäre es gefährlich gewesen, sich nach ihrer Flucht wieder
irgendwo anzumelden und die Kinder zur Schule zu schicken. Sie mussten also
Vorurteile erfüllen, um wegzukommen – auf der anderen Seite haben sie sich als
Bergler verkleidet und Schweizer Volksmusik komponiert. Die Kinder sollten nicht
mehr Jenisch sprechen, und mein Vater hat in bestimmten jenischen Kreisen sogar
verschwiegen, dass er Kinder hat, um uns nicht zu gefährden. Trotzdem waren wir
zuhause stolz darauf, «Zigeuner» zu sein. Übrigens hatte auch ich als Kind die
Vorstellung, dass «Zigeuner» reisen, ohne dass ich mich darüber gewundert hätte,
dass das bei uns nicht so war.

Wenn Sie nun in die Oper gehen und Il trovatore anschauen, haben Sie dann Angst,
dass da lauter Klischees auf der Bühne zu sehen sind?
Nein, die Bilder sind nun mal geprägt. Ich bin jedes Mal gespannt zu sehen, was
heute eine Regisseurin daraus macht.

Kann man denn aus Ihrer Sicht einen «Zigeunerchor», in dem davon gesungen wird,
wie schwer die Arbeit der fahrenden «Zigeuner» ist und dass nur das hübsche
«Zigeunermädchen» einen zu dieser Arbeit motivieren kann, heute noch auf die
Bühne bringen? Wie würden Sie damit umgehen?
Unbedingt sollen diese Darstellungen auf die Bühne gebracht werden! Wie? Ich bin
keine Regisseurin. Die Stücke sollen leben. Wenn nicht, wäre das
Geschichtsverleugnung. Es bringt nichts, so zu tun, als hätte es diese Klischees
und Stereotype nie gegeben. Es hat sie gegeben, es sind Vorstellungen daraus
erwachsen, und mit denen müssen wir uns heute auseinandersetzen.

Isabella Huser ist eine Schweizer Schriftstellerin, Übersetzerin und
Filmproduzentin. 2008 erschien ihr erstes Buch «Das Benefizium des Ettore
Camelli», 2021 folgte der Roman «Zigeuner». Beide Bücher sind im Bilgerverlag
erschienen.

Das Gespräch führte Beate Breidenbach.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 86, Oktober 2021.
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WIE MACHEN SIE DAS, HERR BOGATU?



VON UNTEN NACH OBEN


WENN SIE EINMAL EINE TECHNISCHE DIREKTORIN ODER EINEN TECHNISCHEN DIREKTOR
ÄRGERN MÖCHTEN, DANN DENKEN SIE SICH EIN BÜHNENBILD AUS, BEI DEM EINFACH ALLES
VON UNTEN NACH OBEN FÄHRT. ICH BIN MIR SICHER, DASS SICH UNSERE REGISSEURIN
ADELE THOMAS UND IHRE BÜHNENBILDNERIN ANNEMARIE WOODS DAS BÜHNENBILD ZU
TROVATORE NICHT AUSGEDACHT HABEN, UM MICH ZU ÄRGERN – ABER HIER KOMMT SEHR VIEL
VON UNTEN: PERSONEN, DIE AUS DEM BODEN HERAUSKLETTERN, ZÄHNE, VORHÄNGE UND EINE
TREPPE. JA, SIE HABEN RICHTIG GELESEN, RIESIGE ZÄHNE. ABER WO LIEGT DAS PROBLEM?

Wenn Personen aus Klappen aus dem Boden kommen sollen, dann muss der Boden von
unten zugänglich sein. Das geht nur, wenn wir unseren Bühnenboden absenken und
unter das Bühnenbild ein veritables «Kellergeschoss» einbauen. Das sieht das
Publikum zwar nie – dafür sieht es aber die Klappen, die in der Decke des
Kellergeschosses eingebaut sind. Natürlich sind in diesem Geschoss dann auch
Leitern fest eingebaut, damit man von unten durch die Klappen auftreten kann.
Klingt aufwändig, ist es auch. Und dann sollen im Bühnenbild über eine Breite
von 16 Metern von unten die Fangzähne eines riesigen Gebisses auftauchen. Das
lösen wir, indem wir in den Boden des «Kellergeschosses» über die ganze Breite
einen Schlitz machen. In diesen Schlitz steckt die Bühnentechnik beim Aufbau die
Zähne und befestigt diese unten an einem stabilen Träger. Nun sind die Zähne
unsichtbar unter der Bühne.

Aber wie bringt man die Zähne nun aus dem Boden nach oben? Idee: Wir hängen den
Träger an Seile und ziehen den einfach hoch. Moment: Dann sieht man ja die ganze
Zeit die Seile. Das ist schlecht. Deswegen lassen wir alle Seile, die das
Publikum sieht, weg und befestigen nur ganz aussen je ein Seil links und ein
Seil rechts, mit dem man den Träger hochziehen kann. Und schon kommen die Zähne
von unten aus dem Boden. An einem fast 16 m langen Träger ist das schon eine
Herausforderung.

Da wir schon bei Herausforderungen sind: Hinter den Zähnen steht über die ganze
Breite des Bühnenbildes eine Treppe, die nach hinten immer höher ansteigt. Der
Mittelteil dieser Treppe muss hochfahren können, während Personen darauf stehen.
Einfache Übung: Da wir ja ein Kellergeschoss haben, können wir in dieses
Kellergeschoss nun auch noch eine grosse Maschine einbauen, die dieses
Treppenstück um einen Meter anheben kann. Dabei müssen allerdings Führungen
eingebaut werden, damit das Teil nicht wackelt. Schon ist aus der einfachen
Übung eine schwere Aufgabe geworden.

Getoppt wird das alles vom Feuervorhang. Ein wunderschön bemalter Vorhang, der –
Sie ahnen es – von unten aus dem Boden hochfahren muss. Mein Versuch, doch
wenigstens diesen ganz einfach von oben mit unseren Zügen nach unten fahren zu
lassen, scheiterte, denn schliesslich lodern Flammen von unten nach oben. Wir
haben also einen weiteren Schlitz in den Boden gemacht, in dem der Vorhang
bereit liegt. Um den Vorhang aus dem Schlitz zu bekommen, haben wir diesen an
einen weiteren stabilen Träger gehängt und diesen genau so in den Schlitz
gesteckt, dass die Oberkante mit dem Boden abschliesst. Dann haben wir ihn in
Bodenfarbe angemalt. So sieht das Publikum noch nicht mal den Schlitz. Auch hier
sind wieder zwei Seile links und rechts ausser Sicht, an denen der Träger mit
dem Vorhang von unten aus dem Boden gezogen werden kann – und das, bis das Feuer
die ganze Bühnenöffnung bedeckt. So wie es sein muss: Lodernd von unten nach
oben.

Sebastian Bogatu ist Technischer Direktor am Opernhaus Zürich.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 86, Oktober 2021.
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AUF DER COUCH



MANRICO AUS GIUSEPPE VERDIS «IL TROVATORE»




Die Handlung von Il trovatore spielt zwar im ausgehenden Mittelalter mit
Klöstern Burgen und Rittern. Aber die sozialen Spannungen des 19. Jahrhunderts
kann in diesem Textbuch jeder sehen, der sie sehen will. Es geht um den Kampf
zwischen dem Bürgertum und der nach Napoleons Niederlage erstarkten, in ein
primitives, ja grausames Licht getauchten Feudalherrschaft.

Damit eine romantische Geschichte daraus wird, ist der Trovatore Manrico ein
entführter Prinz, Ziehsohn einer Zigeunerhexe und Bruder des Fürsten von Aragon.
Wie viele adoptierte Kinder, die nicht von Anfang an über ihre Vergangenheit
aufgeklärt werden, fühlt sich Manrico zwischen Baum und Borke, ein Kämpfer der
in Turnier und Duell den Adeligen nicht nur Paroli bietet, sondern edler im
Gemüt ist als diese. Dieser Held hat sich selbst in seiner Kunst gefunden. Seine
mächtigsten Verbündeten sind die Frauen sein ärgster Feind ist er selbst, denn
die frühe Belastung des Selbstgefühls führt dazu, dass Eifersucht nicht
verarbeitet werden kann. Wer heimatlos wurde, sucht in der Liebe das Absolute
und handelt im Liebeszweifel impulsiv. Ein sprechendes Beispiel ist Othello.
Das romantische Skript ignoriert energisch die feudale Realität, in der die Dame
des Herzens zwar in einen Liebeshimmel gehoben, aber keineswegs angefasst werden
durfte. Die fahrenden Sänger des Mittelalters haben die romantische Liebe als
spirituelle Minne erfunden, aber erst im 19. Jahrhundert dürfen sich
beispielsweise Käthchen von Heilbronn und ihr Ritter in die Arme nehmen (und
auch das nur, weil Käthchen des Kaisers uneheliche Tochter ist).

Im 19. Jahrhundert wird der triviale Liebes­ und Schicksalsroman populär.
«Zigeunerinnen» entwickeln eine gerade­ zu teuflische Neigung, hochgeborene
Kinder zu entführen. Diese wachsen zu rätselhafter Blüte, Tugend und Schönheit
heran und fühlen sich dem fahrenden Volk gleichzeitig zugehörig und nicht
zugehörig. Dann kommt, was kommen muss: eine Person «von Stand» mit Schloss und
Titel verliebt sich in ein Geschöpf, dessen Wurzeln so gar nicht zur Blüte
passen. Und ehe alles kaputt geht, wird dann doch die Grafenkrone in der Windel
entdeckt, die eine reuige Ziehmutter aus der Truhe kramt.

Freud hat dieses Motiv als narzisstische Fantasie denunziert («Familienroman der
Neurotiker»). Das Kind wünscht sich fürstliche Eltern, allzu gering erscheinen
ihm Mutter und Vater. Aber die Deutung lässt sich ausweiten zu dem zentralen
Motiv der Romantik: einer Antwort auf die Belastung des Selbstgefühls. Die
Fantasie, in der Liebe festen Halt und Sicherheit zu finden, winkt als happy
end, schenkt Hoffnung in unsicheren Zeiten, in denen das Ich höher gehoben, aber
auch tiefer gestürzt werden kann als in traditioneller Enge. Was die
gesellschaftliche Entwicklung unwiederbringlich zerstört hat, wird nachträglich
als Paradies idealisiert.

So blickt das bürgerliche Ich, dem alle Möglichkeiten offenstehen, auch die, an
den eigenen Ansprüchen zu scheitern, sehnsüchtig nach der Welt des Adels, in der
man allein durch Geburt schon Prinz ist oder Prinzessin. Im 19. Jahrhundert wird
nicht nur das fahrende Volk, etwa in Gestalt Carmens, zum Symbol riskanter
Freiheit. Auch der Troubadour erscheint als ein Vorläufer des modernen Ich,
selbst­ bewusst und stolz in seiner Kunst und doch angewiesen auf die Gnade
einer Gesellschaft, die ihn in guten Zeiten rühmt und nährt, in schlechten aber
im Stich lässt.

         Text: Wolfgang Schmidbauer, Psychoanalytiker und Buchautor
         Illustration: Anita Allemann




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AUDIO-EINFÜHRUNG







PROGRAMMBUCH


IL TROVATORE




IL TROVATORE




IL TROVATORE




BIOGRAFIEN




Paolo Carignani, Musikalische Leitung


PAOLO CARIGNANI

Paolo Carignani wurde in Mailand geboren. Er studierte am dortigen Giuseppe
Verdi-Konservatorium Komposition, Orgel und Klavier, später Dirigieren bei Alceo
Galliera. Seine Engagements haben ihn an zahlreiche italienische Opernhäuser
geführt sowie u. a. an die Staatsopern in Wien, Berlin und München, die Deutsche
Oper Berlin, die Nederlandse Opera in Amsterdam, das Royal Opera House in
London, die Opéra Bastille in Paris, das Teatre del Liceu in Barcelona, die
Metropolitan Opera in New York und das Amsterdamer Concertgebouw, ausserdem nach
Oslo, Brüssel, Antwerpen, Glyndebourne, Salzburg und Spoleto, zum
Schleswig-Holstein und zum Rheingau Musik Festival sowie zum Rossini Opera
Festival in Pesaro. Im Konzertbereich dirigierte er u.a. die Münchner
Philharmoniker, die Symphonieorchester des NDR, WDR und ORF, die Göteborger
Symphoniker, das Detroit Symphony Orchestra und das Yomiuri Nippon Symphony
Orchestra. Von 1999 bis 2008 war Paolo Carignani Generalmusikdirektor der Oper
Frankfurt und künstlerischer Leiter des Frankfurter Opern- und
Museumsorchesters. 2018/19 gab er sein Debüt an der Scala in Mailand mit Ali
Baba e i 40 ladroni sowie am Bolschoi in Moskau mit Un ballo in maschera. In der
Spielzeit 2020/21 dirigierte er am Maggio Musicale in Florenz Nabucco, am Royal
Danish Opera House Simon Boccanegra sowie Don Carlo am Bolschoi in Moskau.
2021/22 übernahm er ausserdem die musikalische Leitung von u.a. Tosca und
Cavalleria rusticana / Pagliacci am Opernhaus Zürich, von La bohème und Un ballo
in maschera an der Royal Danish Opera und von Nabucco an der Wiener Staatsoper.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022




Franck Evin, Lichtgestaltung


FRANCK EVIN

Franck Evin, geboren in Nantes, ging mit 19 Jahren nach Paris, um Klavier zu
studieren. Nachts begleitete er Sänger im Café Théâtre Le Connetable und begann
sich auch für Beleuchtung zu interessieren. Schliesslich entschied er sich für
die Kombination aus Musik und Technik. Dank eines Stipendiums des französischen
Kulturministeriums wurde er 1983 Assistent des Beleuchtungschefs an der Opéra de
Lyon. Hier arbeitete er u.a. mit Ken Russel und Robert Wilson zusammen. Am
Düsseldorfer Schauspielhaus begann er 1986 als selbstständiger Lichtdesigner zu
arbeiten und legte 1993 die Beleuchtungsmeisterprüfung ab. Besonders eng war in
dieser Zeit die Zusammenarbeit mit Werner Schröter und mit dem Dirigenten
Eberhard Kloke. Es folgten Produktionen u. a. in Nantes, Strassburg, Paris,
Lyon, Wien, Bonn, Brüssel und Los Angeles. Von 1995 bis 2012 war er
Künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung der Komischen Oper Berlin und
dort verantwortlich für alle Neuproduktionen. Hier wurden besonders Andreas
Homoki, Barrie Kosky, Calixto Bieto und Hans Neuenfels wichtige Partner für ihn.
Im März 2006 wurde Franck Evin mit dem «OPUS» in der Kategorie Lichtdesign
ausgezeichnet. Seit Sommer 2012 arbeitet er als künstlerischer Leiter der
Beleuchtungsabteilung an der Oper Zürich. Franck Evin wirkt neben seiner
Tätigkeit in Zürich weiterhin als Gast in internationalen Produktionen mit, etwa
an den Opernhäusern von Oslo, Stockholm, Tokio, Amsterdam, München, Graz sowie
der Opéra Bastille, der Mailänder Scala, dem Teatro La Fenice, der Vlaamse Opera
und bei den Bayreuther Festspielen.

Nabucco11, 16, 25, 28 Sep; 09 Okt 2022 Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16
Okt 2022 Die Walküre18, 21, 29 Sep; 02, 05, 08, 18 Okt 2022 Barkouf23, 27, 30
Okt; 04, 06, 09, 13, 17, 19, 22 Nov 2022 Faust29 Okt; 01, 06, 13, 16 Nov 2022
Alice im Wunderland12, 20, 27 Nov; 06, 09, 15, 31 Dez 2022; 01, 02, 08, 19 Jan
2023 Eliogabalo04, 07, 11, 13, 16, 21, 26, 30 Dez 2022; 02, 07 Jan 2023 La
bohème09, 11, 14, 18, 22, 28 Dez 2022 La traviata23, 26, 31 Dez 2022; 06, 08,
11, 15 Jan 2023 Salome13, 17, 20, 26, 29 Jan; 03 Feb 2023 Jewgeni Onegin10, 16,
19, 24 Feb; 01 Mär 2023 Siegfried05, 09, 14, 18, 22, 26 Mär 2023 Roméo et
Juliette10, 13, 16, 22, 25, 28 Apr; 04, 07, 13, 18 Mai 2023 Don Pasquale29 Mai;
01, 04, 10, 14, 17 Jun 2023 Die Entführung aus dem Serail05 Nov 2022




Emma Woods, Choreografie


EMMA WOODS

Emma Woods war zunächst als Tänzerin am Londoner West End und international
erfolgreich, bevor sie sich zur Choreografin weiterbildete. Seither hat sie als
Choreografin und Movement Director mit Künstlerinnen und Künstlern wie Adele
Thomas, Paul Foster, Chris Gattelli, Bartlett Sher, Alistair David, Laurence
Cummings, Rachel Kavanagh, John Wilson, Christian Curnyn, Sarah Travis, Anthony
Van Laast, Steve Ridley und anderen zusammengearbeitet. Dabei entstanden
Inszenierungen wie Apollo e Daphne am Royal Opera House Covent Garden, Così fan
tutte an der Northern Ireland Opera, Berenice am Royal Opera House, Eyam an
Shakespeare’s Globe Theatre sowie Il trovatore in der Inszenierung von Adele
Thomas am Opernhaus Zürich. Zudem arbeitete sie als Associate Choreographer für
The King and I am Palladium in London, während der internationalen Tour der
Produktion sowie am Tokyo’s Theatre Orb in Japan und als Associate Director für
Bajazet am Royal Opera House in London.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022




Elena Moşuc, Leonora


ELENA MOŞUC

Elena Moşuc, geboren in Iași (Rumänien), studierte am Konservatorium ihrer
Heimatstadt und gewann mehrere internationale Gesangswettbewerbe (u.a. den
ARD-Musikwettbewerb). Im Jahr 2009 promovierte sie mit einer Dissertation über
das Thema «Wahnsinn in den italienischen Opern in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts». Elena Moșuc startete am Opernhaus Zürich eine fulminante
internationale Karriere. Ständige Gastauftritte führen sie an die bedeutendsten
Häuser und Festivals von Europa (u.a. an die Scala in Mailand, Amsterdam,
Barcelona, Berlin, Hamburg, München, Wien, Salzburg, Paris, London, Helsinki,
Rom, Venedig, Verona, Turin) sowie in die USA (u.a. an die MET in New York und
nach Dallas), nach Japan, China und Korea; dabei hat sie mit Dirigenten wie
Lorin Maazel, Christoph von Dohnányi, Fabio Luisi, Nikolaus Harnoncourt, Valery
Gergiev, Sir Colin Davis, Nello Santi und Regisseuren:innen wie Franco
Zeffirelli, Liliana Cavani, Sven-Eric Bechtolf, Graham Vick und Martin Kušej
gearbeitet. Elena Moșuc hat sich mit ihren Partien (u.a. Königin der Nacht,
Gilda, Violetta, Lucia, Mimi, Marguerite, Donna Anna, Zerbinetta, Luisa Miller,
Olympia, Antonia, Giulietta, Stella, Medora, Norma, Nedda, Lucrezia Borgia,
Alice Ford, Anna Bolena, Maria Stuarda, Desdemona, Giselda in I Lombardi,
Leonora in Il trovatore) im Kreise der vielseitigsten und ausdrucksstärksten
Soprane der Welt etabliert. Für ihre ausserordentliche, internationale Karriere
wurde sie mit zahlreichen Preisen geehrt, zuletzt 2019 mit dem Oscar della
Lirica als Beste Sopranistin. Ihre Diskographie umfasst u.a. das Solo-Album
Verdi Heroines, für welches sie 2019 für einen Opus Klassik nominiert wurde
sowie diverse Opernaufnahmen auf CD (zuletzt Puccinis La Rondine und Émile
Jaques-Dalcrozes Tragédie d’amour) und DVD (u.a. Rigoletto, La Traviata, Ariadne
auf Naxos, Die Zauberflöte, Lucia di Lammermoor). Geplant sind Neuproduktionen
u.a. von Adriana Lecouvreur in Liège, Otello in Catania sowie zahlreiche
Konzerte (in Wien, Bukarest, Tel Aviv etc.).

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022




Robert Pomakov, Ferrando


ROBERT POMAKOV

Robert Pomakov stammt aus Kanada und studierte am Curtis Institute of Music
Gesang. Er ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe, u.a. des
Königin Elisabeth Wettbewerbs in Belgien, des Belvedere Gesangswettbewerbs Wien
und von Placido Domingos Operalia. Sein professionelles Debüt gab er an der
Metropolitan Opera in New York als Monterone in Rigoletto und kehrte seither als
Mathieu (Andrea Chénier), als Bartolo (Le nozze di Figaro), als Gastwirt (Manon)
und als Mönch (Don Carlo) an das Haus zurück. Mit der Canadian Opera Company
sang er Alberich in Götterdämmerung, Bartolo, Hobson in Peter Grimes und den
Kammerherrn in Le Rossignol. Ausserdem gastierte er an der Houston Grand Opera
als Monterone, Benoît (La bohème) und Haly (L’italiana in Algeri), an der
Washington Opera als Leporello, an der Oper Frankfurt als Gremin (Eugen Onegin)
und am La Monnaie in Brüssel als Varlaam (Boris Godunow). Jüngst debütierte er
an der Opéra national de Paris als Bonze in Madama Butterfly, als Gremin an der
Norske Opera in Oslo und kehrte an die Oper Frankfurt als König René (Iolanta)
zurück. Auf dem Konzertpodium sang er die Basspartie in Beethovens Missa
Solemnis mit dem Calgary Philharmonic Orchestra, König Heinrich (Lohengrin) mit
dem Victoria Symphony Orchestra und die Basspartie in Verdis Requiem mit dem New
Mexico Philharmonic Orchestra.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022




Saveliy Andreev, Ruiz


SAVELIY ANDREEV

Saveliy Andreev wurde in Sankt Petersburg geboren und studierte am Glinka Choral
College Gesang, Dirigat und Klavier. 2015 schloss er sein Studium in Chorleitung
ab und studierte anschliessend in Sankt Petersburg am Rimski-Korsakov
Konservatorium Gesang. In der Music Hall in Sankt Petersburg war er seit 2017
regelmässig als Solist zu hören. 2017 war er Teilnehmer des Festivals «14th
German Week» in St. Petersburg und sang dort eine Solopartie in der Bach-Kantate
Lasst uns sorgen, lasst uns wachen. 2018 gewann er den ersten Preis in der
Tenor-Kategorie bei dem Wettbewerb «Great Opera. Voices of the Future». 2019 war
er Teilnehmer eines Studienprogramms des Teatro del Maggio Musicale in Florenz.
Seit der Spielzeit 2020/21 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios und
war hier bisher in Boris Godunov, Simon Boccanegra, Salome, Le Comte Ory,
Dialogues des Carmélites und in Il mondo della luna zu erleben.

Alice im Wunderland20 Nov; 15, 31 Dez 2022; 01, 02, 08 Jan 2023 Salome13, 17,
20, 26, 29 Jan; 03 Feb 2023 Il trovatore24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022
Eliogabalo04, 07, 11, 13, 16, 21, 26, 30 Dez 2022; 02, 07 Jan 2023 Lakmé02, 08,
15 Apr 2023




Adele Thomas, Inszenierung


ADELE THOMAS

Adele Thomas stammt aus Wales und ist Opern- und Theaterregisseurin. Sie
studierte an der Cambridge University Regie, war Stipendiatin des renommierten
RTYDS Programms für Regisseur:innen und ist Absolventin des National Theatre
Studio Kurses für junge Regisseur:innen. Sie inszenierte u.a. Oresteia am
Shakespeare’s Globe Theatre in London, Thomas Tallis und The Knight of the
Burning Pestle am Sam Wanamaker Playhouse des Globes, am National Theatre Wales,
Macbeth für die Bristol Tobacco Factory und The Weir für das English Touring
Theatre. Ihr Debüt als Opernregisseurin gab sie mit Così fan tutte an der
Northern Ireland Opera in Belfast. Daraufhin inszenierte sie für das Royal Opera
House London Händels Berenice am Linbury Theatre; diese Inszenierung wurde für
einen Olivier Award als beste Opernproduktion nominiert. Zuletzt inszenierte sie
auf der Hauptbühne des ROH Apollo e Dafne und Bajazet für das Linbury Theatre
sowie das Musical Hail Cremation! am National Theatre Wales. Sie ist ausserdem
Moderatorin, Autorin und Produzentin der Podcast-Serie Ghost Shows.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022




Tieni Burkhalter, Video


TIENI BURKHALTER

Tieni Burkhalter studierte Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste
(ZHdK), wo er sich auf Video und Videoinstallation spezialisierte. Seine Werke
wurden sowohl an Ausstellungen als auch an Experi­mentalfilmfestivals, u.a. der
Videoex in Zürich und der Biennale de l’image en mouvement in Genf, gezeigt.
Daneben war er als freier Mit­arbeiter für das Schweizer Fernsehen sowie für
verschiedene Filmagenturen als Kameramann und Ausstatter tätig und unterstützt
bis heute zahlreiche Zürcher Galerien in Zusammenarbeit mit ihren
Künstler:innen. Seit 2009 ist er als Videoproduzent für die Bühne tätig: Am
Opernhaus Zürich waren seine Arbeiten bisher Teil von Der fliegende Holländer,
Land des Lächelns (Inszenierung: Andreas Homoki), A-Life (Choreografie: Douglas
Lee), Anna Karenina und Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (Choreografie:
Christian Spuck), Pelléas et Mélisande und Die Sache Makropulos (Inszenierung:
Dmitri Tcherniakov), Faust (Choreografie: Edward Clug), Coraline (Inszenierung:
Nina Russi), Die Csárdásfürstin (Inszenierung: Jan Philipp Gloger), Il trovatore
(Inszenierung: Adele Thomas) und Die Odyssee (Inszenierung: Rainer Holzapfel).
Für Dmitri Tcherniakov produzierte er ferner das Videodesign für Senza
Sangue/Herzog Blaubarts Burg an der Staatsoper Hamburg, La Fille de Neige und
Les Troyens an der Opéra National de Paris und Tristan und Isolde an der
Staatsoper Unter den Linden in Berlin.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022 Anna Karenina19, 23, 25 Mär; 01,
02, 05, 06 Apr 2023 Le nozze di Figaro23, 25 Sep; 07, 13, 15, 22 Okt 2022




Jonathan Holby, Kampfchoreografie


JONATHAN HOLBY

Jonathan Holby ist Kampfsportler und Kampfchoreograf. Er begann im Alter von 7
Jahren mit dem Karate-Training und unterrichtete bereits als Jugendlicher an der
Seite seines Vaters eigene Klassen. Jonathan ist in verschiedensten Kampfkünsten
und an vielen Waffen ausgebildet. Er ist als Kampfchoreograf und -koordinator
sowohl für die Bühne als auch für den Film tätig und arbeitet in London und
international. Mit der Kampfchoreografie kam er erstmals während seiner
Ausbildung als Schauspieler in Berührung; seither arbeitet er eng mit
Regisseur:innen und Schauspieler:innen zusammen. Als Kampfchoreograf war er u.a.
für folgende Inszenierungen tätig: Romeo and Juliet; Hamlet; Twelfth Night; The
Tempest; Macbeth; A Midsummer Night’s Dream (Shakespeare’s Rose Theatre),
Cabaret (Playhouse Theatre); The King and I (London Palladium); The Lion, The
Witch and the Wardrobe (UK Tour). Filme, an denen er als Kampfchoreograf
mitgewirkt hat, waren u.a.: Tuesday; Tiny Dancer; Swing for the Fences;
Amaranthine; Lily; Damned; Protecters of the Dawn; My Mother; Work; Crossed;
Hal; Billy, Held; Becks and the Ex.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022




Yulia Matochkina, Azucena


YULIA MATOCHKINA

Yulia Matochkina ist eine der führenden Solistinnen des Mariinski-Theaters in
St. Petersburg und hat sich als eine der eindrucksvollsten Mezzosopranistinnen
Russlands einen Namen gemacht. Am Mariinski-Theater war sie u.a. als Amneris
(Aida), Eboli (Don Carlo), Principessa di Bouillon (Adriana Lecouvreur), Didon
(Les Troyens), Dalila (Samson et Dalila), Venus (Tannhäuser) und Kundry
(Parsifal) zu erleben. 2019 gab sie ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen mit
der Rolle der Federica in einer konzertanten Aufführung von Verdis Luisa Miller.
Vergangene Engagements umfassen ausserdem Roméo et Juliette beim
Berlioz-Festival in La Côte-Saint-André sowie Carmen und Polina (Pique Dame) am
Moskauer Bolschoi-Theater. Jüngst sang sie zudem Marguerite (La Damnation de
Faust) am Berlioz Festival, Venus (Tannhäuser) in Los Angeles, Carmen am
Bolschoi-Theater, Eboli (Don Carlo) an der Deutschen Oper Berlin, Maddalena
(Rigoletto) an der Met in New York, Marfa (Chowanschtschina) an der Opéra de
Paris, Federica (Luisa Miller) an der Staatsoper Hamburg und Ulrica / Madame
Arvidson (Un ballo in maschera) an der Mailänder Scala. 2015 gewann Yulia
Matochkina den Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022




Bożena Bujnicka, Ines


BOŻENA BUJNICKA

Bożena Bujnicka stammt aus Polen und studierte an der
Fryderyk-Chopin-Musikuniversität in Warschau. Sie war Mitglied des Young Artists
Program des Teatr Wielki in Warschau sowie Erasmusstudentin an der Guildhall
School of Music and Drama in London. Sie hat zahlreiche Preise bei nationalen
und internationalen Wettbewerben gewonnen, darunter den 1. Preis beim Nationalen
Gesangswettbewerb Złote Głosy in Warschau. 2015 gab sie ihr Operndebüt als Amore
in Glucks Orfeo ed Euridice am Teatr Wielki, wo sie seither u.a. als Gräfin
Ceprano in Rigoletto und als First Girl in Der feurige Engel zu erleben war. An
der Oper in Breslau gastierte sie jüngst als Donna Elvira (Don Giovanni), als
Micaëla (Carmen) und als Yemaya (Yemaya, Queen of Seas) sowie an der Kammeroper
Warschau als Contessa di Almaviva (Le nozze di Figaro). Neben ihren Auftritten
als Sängerin arbeitet Bożena Bujnicka auch als Regisseurin. So gab sie 2017 ihr
Regiedebüt mit der Inszenierung von About the Kingdom of Day and Night and Magic
Instruments, einer Kurzversion der Zauberflöte am Teatr Wielki und inszenierte
zuletzt Händels Aci, Galatea e Polifemo für das Festival Dramma per Musica in
Polen. Seit der Spielzeit 2021/22 ist sie Mitglied im Internationalen
Opernstudios Zürich.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022 Jakob Lenz22 Nov 2022 Lakmé02,
08, 15 Apr 2023




Maximilian Lawrie, Un messo


MAXIMILIAN LAWRIE

Maximilian Lawrie studierte am Magdalen College der University of Oxford und an
der Royal Academy of Music in London. Dort war er als Tanzmeister in Ariadne auf
Naxos, Interrogator 2 in Witch, als Rodolfo in La bohème, als Rinuccio in Gianni
Schicci, als First Sailor in Dido and Aeneas, als Don Ottavio in Don Giovanni,
als Nemorino in L’elisir d’amore, als Lysander in A Midsummer Night’s Dream, in
der Titelrolle von Werther und als Faust in Mefistofele zu hören. Zudem sang er
Rodolfo an der Rogue Opera sowie Don José in Carmen an der Rogue Opera und der
Cambridge University Opera Society. Seit der Spielzeit 2022/23 ist er Mitglied
des IOS am Opernhaus Zürich.

Salome13, 17, 20, 26, 29 Jan; 03 Feb 2023 Roméo et Juliette10, 13, 16, 22, 25,
28 Apr; 04, 07, 13, 18 Mai 2023 Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022
La traviata23, 26, 31 Dez 2022; 06, 08, 11, 15 Jan 2023 Jakob Lenz22 Nov 2022




Annemarie Woods, Ausstattung


ANNEMARIE WOODS

Annemarie Woods gewann 2011 gemeinsam mit dem Regisseur Sam Brown den Ring Award
in Graz sowie den European Opera Prize. In gemeinsamen Produktionen mit dem
Regisseur Sam Brown stattete sie u. a. I Capuleti e i Montecchi am Teatro
Sociale di Como, Der Zigeunerbaron am Stadttheater Klagenfurt, Sigurd der
Drachentöter an der Bayerischen Staatsoper in München, Il trionfo del Tempo e
del Disinganno am Badischen Staatstheater Karlsruhe, die Uraufführung von Gerald
Barrys Oper The Importance of Being Earnest an der Opéra National de Lorraine in
Nancy sowie La Cenerentola am Luzerner Theater aus. Eine langjährige
Zusammenarbeit verbindet sie ausserdem mit dem Regisseur Oliver Mears, dessen
Inszenierungen von Macbeth, Salome, L’elisir d’amore und Don Giovanni sie
ebenfalls ausstattete. Weitere Arbeiten waren Candide in Nancy, Agrippina in
Limerick, My Fair Lady in Karlsruhe und L’Heure espagnole/Gianni Schicchi
(Regie: Bruno Ravella) an der Opéra National de Lorraine. Mit Ted Huffman
arbeitete sie u. a. in Frankfurt für Rinaldo, in Köln für Salome, in Montpellier
für Le Songe d’une nuit d’été, an der Deutschen Oper Berlin für A Midsummer
Night’s Dream sowie in Zürich für Madama Butterfly zusammen. Zudem entwarf sie
die Kostüme für Pagliacci / Cavalleria rusticana in Amsterdam (Regie: Robert
Carsen), für La traviata an der Komischen Oper Berlin (Regie: Nicola Raab), für
Osud beim Janáček Brno Festival (Regie: Robert Carsen) und für Rusalka am ROH in
London (Regie: Natalie Abrahami). Am Opernhaus Zürich gestaltete sie zuletzt die
Kostüme zu Adele Thomas’ Inszenierung von Il trovatore und Ted Huffmans
Inszenierung von Girl with a Pearl Earring.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022 Roméo et Juliette10, 13, 16, 22,
25, 28 Apr; 04, 07, 13, 18 Mai 2023




Janko Kastelic, Choreinstudierung


JANKO KASTELIC

Janko Kastelic ist seit Mai 2017 als Nachfolger von Jürg Hämmerli Chordirektor
am Opernhaus Zürich. Der slowenisch-kanadische Pianist, Organist und Dirigent,
studierte Komposition, Dirigieren und Musiktheorie an der University of Toronto,
Faculty of Music. Nach seinem Studium zog es Janko Kastelic nach Europa, wo er
unter anderem an der Pariser Opéra National als Korrepetitor und an der Wiener
Staatsoper als Korrepetitor, zweiter Chordirektor und stellvertretender Leiter
der Opernschule tätig war. Von 2008 bis 2011 war er Generalmusikdirektor und
Operndirektor des Slowenischen Nationaltheaters Maribor. 2011 kehrte er nach
Wien zurück, wo er an der Wiener Staatsoper die musikalische Leitung der
Kinderopern Aladdin und die Wunderlampe und Die Feen übernahm. Von 2012 bis 2013
war er Gastchordirektor an der Staatsoper Hamburg und seit 2013 ist er
künstlerischer Leiter des von ihm mitbegründeten CULTUREpoint Piran. 2015-17 war
er an der Kammeroper des Theaters an der Wien als Studienleiter tätig. Ebenfalls
seit 2015 ist er Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle. Janko Kastelic hat
sich als freischaffender Dirigent, Korrepetitor und Komponist neben der barocken
Musik ebenfalls der modernen Musik gewidmet. Sein vielseitiges musikalisches
Schaffen umfasst neben zahlreichen Arrangements auch Kompositionen von Pop- und
Filmmusik sowie Solo- und Kammermusik. Es ist ihm ein Anliegen, junges Publikum
für Musik zu begeistern und die Liebe zur Musik an die nächste Generation
weiterzugeben.

Nabucco11, 16, 25, 28 Sep; 09 Okt 2022 Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16
Okt 2022 Nussknacker und Mausekönig20, 25, 27, 29 Nov; 02, 03, 06, 08, 10 Dez
2022 La traviata23, 26, 31 Dez 2022; 06, 08, 11, 15 Jan 2023 Roberto Devereux05,
09, 12, 17, 22, 26 Feb; 04, 07, 17 Mär 2023 Rachmaninow zum 150. Geburtstag12
Feb 2023 Turandot18, 21, 24, 27, 30 Jun; 04, 08 Jul 2023 Lakmé02, 08, 15 Apr
2023 Die Zauberflöte29 Apr; 05, 12, 17 Mai 2023 Der Freischütz28 Jun; 01, 06, 09
Jul 2023 Die Entführung aus dem Serail05 Nov 2022 Les Pêcheurs de perles23, 25,
29 Jun; 05, 07, 09 Jul 2023




Artur Ruciński, Il Conte di Luna


ARTUR RUCIŃSKI

Artur Ruciński stammt aus Polen und studierte an der Musikhochschule in Warschau
Gesang. 2002 gab er an der Polnischen National Oper in Warschau sein Debüt in
der Titelrolle von Eugen Onegin. 2010 sang er diese Partie erneut unter der
Leitung von Daniel Barenboim an der Deutschen Staatsoper Berlin. Daraufhin
folgten weltweit Auftritte an renommierten Häusern und Festivals wie den
Bregenzer Festspielen, den Salzburger Festspielen, am Teatro Liceu Barcelona, an
der Scala in Mailand, an der Hamburger Staatsoper (Lord Ashton) und in der Arena
von Verona (Mercutio in Roméo et Juliette). In Neapel sang er die Messa di
Gloria und Kindertotenlieder unter der Leitung von Nicola Lusiotti. 2013 gab er
als Ford in Falstaff sein Debüt an der Opéra Bastille in Paris, wo er seither
u.a. als Don Giovanni, Marcello (La bohème) und Gianni Schicchi zu erleben war.
2013 kehrte er nach Verona zurück und sang dort den Conte di Luna (Il trovatore)
und 2016 die Rolle des Germont (La traviata). Im gleichen Jahr sang er an der
Met Sharpless (Madame Butterfly). In der Rolle des Germont war er zudem an der
Met, in London, Berlin, Hamburg und in San Francisco zu erleben. Die Rolle des
Lord Ashton sang er zuletzt an der Met, am ROH in London, an der Opéra Bastille
in Paris, am New National Theatre Tokio und am Teatro Real de Madrid. Eine rege
Konzerttätigkeit führte ihn u.a. nach Warschau, Paris, Oslo, Dresden, Wien und
Berlin, wo er Werke wie Händels Messiah, Pendereckis Lukas Passion und Brittens
War Requiem sang. Zahlreiche CD und DVD Aufnahmen dokumentieren sein
künstlerisches Schaffen.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022




Stefano La Colla, Manrico


STEFANO LA COLLA

Der Tenor Stefano La Colla schloss seine Gesangsausbildung am Konservatorium
Istituto Superiore di Studi Musicali Pietro Mascagni in Livorno ab und erhielt
Unterricht bei Magda Olivero, Katia Ricciarelli, Luciana Serra und Carlo
Meliciani. Der internationale Durchbruch gelang ihm 2015 mit der Rolle des Calaf
in Turandot unter der Leitung von Riccardo Chailly am Teatro alla Scala in
Mailand, wohin er noch im selben Jahr zurückkehrte, dieses Mal als Turiddu in
Cavalleria rusticana. Weitere Höhepunkte seiner Karriere umfassen die Rolle des
Radames in Aida, Mario Cavaradossi in Tosca, Pinkerton in Madama Butterfly,
Renato Des Grieux in Puccinis Manon Lescaut und Riccardo in Un ballo in
maschera. Seine Arbeit führte ihn an Opernhäuser wie die Wiener Staatsoper, die
Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper und in die Arena di Verona, wo
er mit Dirigenten wie Yves Abel, Daniele Callegari, Riccardo Chailly, Stefano
Ranzani, Donato Renzetti und Pinchas Steinberg zusammenarbeitete. In der Saison
2017/18 feierte Stefano La Colla sein Debüt als Calaf an der Lyric Opera of
Chicago. In der letzten Zeit sang er u.a. Pollione (Norma) an der Oper in
Frankfurt, Don Alvaro (La forza del destino) an der Bayerischen Staatsoper,
Radamès (Aida) am Teatro di San Carlo und an der Staatsoper Hamburg und Calaf
(Turandot) in einer konzertanten Aufführung am Spring Festival in Tokyo.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022




Omer Kobiljak, Ruiz


OMER KOBILJAK

Omer Kobiljak stammt aus Bosnien und wurde von 2008 bis 2013 von David Thorner
am Konservatorium Winterthur ausgebildet. 2010 erhielt er u.a. den Kulturpreis
des Rotaryclubs Oberthurgau. Im gleichen Jahr folgte ein Gastauftritt im
Schweizer Fernsehen in «Die Grössten Schweizer Hits». Seit 2010 besucht er
Meisterkurse von Jane Thorner-Mengedoht, David Thorner und Jens Fuhr. 2012
erhielt er beim Thurgauer Musikwettbewerb den 1. Preis mit Auszeichnung, im Jahr
darauf sang er bei den Salzburger Festspielen einen Lehrbuben (Die Meistersinger
von Nürnberg) unter Daniele Gatti. Ab 2014 studierte er an der Kalaidos
Fachhochschule Aarau Gesang bei David Thorner. 2016 debütierte er als Baron von
Kronthal (Lortzings Der Wildschütz) an der Operettenbühne Hombrechtikon. 2017
sang er an der Mailänder Scala in Die Meistersinger von Nürnberg. Ab 2017/18 war
er Mitglied im IOS und war u.a. in Salome, Ronja Räubertochter, La fanciulla del
West, Parsifal, Der fliegende Holländer sowie in La traviata zu erleben. In der
Spielzeit 2018/19 sang er einen Gardes in Manon, Lord Arturo Buklaw in Lucia di
Lammermoor sowie den Notar in der konzertanten Aufführung von La
sonnambula. Seit der Spielzeit 2019/20 gehört er zum Ensemble des Opernhauses
Zürich und war hier u.a. als Abdallo in Nabucco, als Nathanaël in Les Contes
d’Hoffmann, als Macduff in Macbeth, als Froh in Das Rheingold sowie in Il
trovatore und in I Capuleti e i Montecchi zu erleben. Im Sommer 2022 sang er bei
den Bregenzer Festspielen in Madama Butterfly den Fürsten Yamadori sowie in
Umberto Giordanos Siberia den Fürsten Alexis.

Nabucco11, 16, 25, 28 Sep; 09 Okt 2022 Alice im Wunderland12, 27 Nov; 31 Dez
2022; 01, 08, 19 Jan 2023 La traviata26 Dez 2022; 15 Jan 2023 Roméo et
Juliette10, 13, 16, 22, 25, 28 Apr; 04, 07, 13, 18 Mai 2023 Il trovatore17 Sep
2022




Francesco Guglielmino, Tanzensemble


FRANCESCO GUGLIELMINO

Francesco Guglielmino wurde in Solothurn geboren. Mit 21 Jahren zog er nach
Zürich, wo er sich seiner Tanzausbildung widmete und in den Musicals Fame und
Hair auftrat. Von Zürich ging er nach New York, vertiefte dort seine
Schauspieltätigkeit und nahm an der Alvin Ailey American Theater School und am
Broadway Dance Center Tanzunterricht. Er arbeitete zudem als Model für
Modenschauen und für die Werbung. An der Acting Studio and Stella Adler Acting
School besuchte er Schauspielklassen und war als Schauspieler in verschiedenen
Produktionen der Metropolitan Opera zu sehen, wie etwa in Turandot, Madama
Butterfly, La bohème und Aida. Nach seinem Umzug nach Los Angeles war er in
zahlreichen Fernsehproduktionen und TV-Shows zu erleben, u.a. in CSI: Miami,
CSI: New York, Law and Order, The View und The Ellen Show. Zudem spielte er
diverse Rollen in Filmen und Serien wie The Pink Panter, Sex and the City,
Edgar, Death in Love und Till Death. Seit 2018 lebt Francesco Guglielmino wieder
in Solothurn. Am Opernhaus Zürich war er in Così fan tutte und Il trovatore zu
sehen.

Il trovatore17, 24, 27 Sep; 06, 11, 16 Okt 2022

Elena Moşuc übernimmt die Rolle der Leonora in der Wiederaufnahme «Il
Trovatore», anstelle von Anja Harteros.
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