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AUROBLOG

Ein Jahr weltwärts in Südindien
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 1. GLÜCKLICHER PECHVOGEL 
    
    6. Mai 2024 von Lola Sebald
    
    Jetzt lebe ich schon seit 8 Monaten in Auroville und habe dementsprechend
    schon eine Menge erlebt!! 
    
    Ich hatte so viele so schöne Momente, aber gerade habe ich mehr Lust über
    meine Pechvogel Momente zu erzählen, von denen es leider ein paar gab…
    
    Vor zwei Monaten saß ich bei La Terrasse im Cafe ganz normal auf einem
    Stuhl, hab noch so drüber nachgedacht, was ich aus dem heutigen Tag so
    mache, als ich plötzlich eine kleine Schlange über meinen Fuß kriechen
    spüre, die mich direkt danach in den großen Zeh beißt. Ich habe dann sofort
    aufgeschrien und die Schlange weggekickt. Die Leute vom Cafe haben sich dann
    die Schlange angeguckt worauf es dann hieß: “ Verliere keine Sekunde, die
    ist giftig!” Gerrit hat mich ganz schnell zum Krankenhaus gefahren, mir
    wurde dann erstmal mehrmals Blut abgenommen und ein Kanal in die Hand
    gelegt. Irgendwie waren alle sehr sehr nervös und das Krankenhaus war super
    hektisch! Das Merkwürdigste für mich war, dass jeder Patient andere
    Beschwerden hatte, aber trotzdem alle gleich behandelt wurden. Ich musste
    dann irgendwelche Formulare ausfüllen, bei denen anscheinend nur relevant
    war, was der Name und der Beruf meines Vaters ist und ob ich verheiratet
    bin. Dann wurde ich, obwohl ich immer noch keine Beschwerden hatte, in die
    Notaufnahme verfrachtet, in der mir gesagt wurde, dass ich mindestens 12
    Stunden warten soll, falls Symptome auftreten.
    
    
    
    Um die Geschichte abzukürzen: war wohl doch keine giftige Schlange, denn ich
    lebe noch. Aber im schlimmsten Fall hätte ich Blut spucken oder
    Sinnesverschiebungen haben können…
    
    An Halloween wollte ich mich als der Hutmacher von Alice im Wunderland
    verkleiden und ich dachte mir mache ich den Hut einfach selber. Das ist auch
    super gelaufen, bis ich die Tackernadeln nachfüllen wollte. Beim Schließen
    habe ich nämlich leider meinen Finger in der Öffnung gehabt und die Nadel so
    in meinen Finger und nicht in den Hut getackert. Für alle, die jetzt sagen:
    „Das ist doch nicht möglich!”, doch das ist es! Hier ein Beweisfoto:
    
    
    
    
    Am gleichen Tag habe ich es leider auch geschafft, durch einen Dornenbusch
    mit dem Fahrrad zu rasen, weswegen mir direkt auch eine Meditation empfohlen
    wurde.
    
    Als wir hier in Auroville angekommen sind, hatten wir eine Einführungswoche,
    in der wir alle zusammen in einem Guesthouse gewohnt haben und alle
    möglichen Orte von unseren Koordinatoren und Mentoren gezeigt bekommen
    haben. Wir haben auch Motorradunterricht bekommen und ratet mal, wer es
    geschafft hat ins Gebüsch zu fahren? Richtig, das bin ich. Alles lief super
    und ich bin genau wie Milena, Rosa und Laura brav meine Runden gefahren, bis
    die blöde Kurve kam, die mir irgendwie echt zu eng war! Ich habe die Kurve
    also nicht bekommen und bin stattdessen ins Gebüsch daneben gefahren. Doch
    statt zu bremsen und das Gas loszulassen, habe ich einfach weiterhin Gas in
    Kombi mit der Bremse gegeben, wodurch das Motorrad einfach weiter in den
    Busch rein ist. Die anderen haben alles mit angesehen, bis sie mich im
    Gebüsch irgendwann nicht mehr gesehen haben. „ Ich bin im Gebüsch Leute! Ich
    kann nicht stoppen!“, kam dann nur von mir.
    
    
    
    Ansonsten wurde ich in meiner ersten Woche hier gemein von Quallen am Strand
    angegriffen (Leonies Beruhigungsmuschel hat mir das Leben gerettet) und
    wurde von einer Biene an der Lippe gestochen, wodurch ich aussah wie nach
    einem Botox- Unfall.
    
    
    
    
    Kategorie Allgemein | Keine Kommentare
    
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 2. „ ICH HAB MICH NOCH NIE SO DOLL ÜBER SCHEISSE GEFREUT!“ ~LOLA SEBALD
    
    6. Mai 2024 von Lola Sebald
    
    Mein erster Urlaub hier in Indien war wirklich super toll! Gerrit und ich
    sind zusammen mit dem Zug nach Kerala und haben 1,5 Wochen umgeben von
    wunderschöner Natur verbracht.
    
    Ich bin das erste Mal mit dem Nachtzug gefahren, was echt aufregend war. Wir
    hatten leider nicht ganz bei der Buchung aufgepasst und hatten deshalb auf
    der Rückfahrt keinen Schlafplatz, sondern nur eine kleine Sitzbank, die wir
    uns mit einem breiten Inder teilen mussten, aber wir waren noch so zufrieden
    von der Reise, dass uns das nicht runterziehen konnte. 
    
    Mit dem Zug sind wir nach Kozikode, was direkt am Wasser liegt. Dort haben
    wir von der wunderschönen Natur Keralas noch nicht so viel mitbekommen, aber
    dafür hatten wir einen entspannten Tag, bevor es am nächsten Tag mit dem Bus
    weitergehen sollte. In Kozikode haben wir einen langen und sehr schönen
    Spaziergang gemacht. Das Highlight waren, meiner Meinung nach, die in Essig
    eingelegten Früchte, die wir auf dem Rückweg gekauft haben. 
    
    
    
    Am nächsten Tag ging es weiter nach Wayanad. Dummerweise haben wir uns dafür
    entschieden, das Schachspiel auf der Busfahrt rauszuholen, was dazu geführt
    hat, dass mir hammer schlecht wurde. Ich kam also etwas verklatscht in
    unserer Unterkunft an…
    
    Um die Unterkunft herum waren super viele Teefelder und Kaffee Plantagen,
    was super schön aussah. Auch abgesehen davon hatten wir so schöne Natur um
    uns herum, wir konnten unser Glück kaum fassen! An Gerrits Geburtstag haben
    wir zum Beispiel einen Spaziergang gemacht, welcher auf den Kaffeeplantagen
    begonnen hat und uns irgendwann ungeplant auf einem Wanderweg durch den Wald
    und schließlich auf eine wunderschöne Lichtung geführt hat. Es sah aus wie
    das Auenland und wir beide standen einfach nur mit offenen Mündern da und
    waren so glücklich, diesen Anblick genießen zu können! Wir wurden dann
    leider von indischen Wildlife Polizisten aus den Felder gezogen, die wir
    danach leider nicht mehr so schnell hinter uns lassen konnten. Der eine Mann
    hat sich sogar eine halbe Stunde hinter einem Baum versteckt, um zu schauen,
    ob wir wirklich den von ihm genannten Weg gehen würden. Das fanden wir so
    lustig, dass wir es uns erstmal mit ein paar Früchten bequem gemacht haben
    und den ungewöhnlich breiten Baum 30 Meter weiter weg beobachtet haben. Kurz
    danach haben wir einen Mann getroffen, der irgendwas von Tigerwarnung
    geredet hat, woraufhin wir ehrlich Schiss hatten. Daraufhin haben wir unser
    Schachspiel in den Teefeldern abgebrochen. 
    
    
    
    Nach drei Nächten haben wir nochmal unsere Unterkunft gewechselt. Man muss
    dazu sagen, dass wir für die kommenden Nächte eigentlich etwas anderes
    gebucht hatten, was aber spontan einen Abend davor gecancelt wurde, da dort
    anscheinend keine Ausländer unterkommen dürfen. Der spontane Planwechsel war
    aber im Endeffekt gar nicht schlimm, denn alles hat sich zum Guten gewendet.
    Das ist sowieso eine Sache, die ich in diesem Urlaub gelernt habe, denn
    Gerrit und ich hatten ein paar herausfordernde Situationen, die sich auch am
    Ende alle zum Guten gewendet haben. Die zweite Unterkunft war nämlich viel
    günstiger und zudem hat uns der Vermieter direkt einen Scooter organisieren
    können, nachdem wir ihm gesagt haben, dass wir davor keinen mieten konnten,
    weil unser Führerschein nicht anerkannt wurde. Den Scooter haben wir dann
    1,5 Tage genutzt, um uns Orte weiter weg anzuschauen. Eine dieser Sachen war
    ein See, den wir, um die Touristen- Seite zu vermeiden, von der „Local-
    Seite“ erreicht haben. Dort waren ein paar Männer am fischen und Kinder am
    spielen, die uns direkt zugewunken haben und uns sogar eine Bootstour mit
    ihrer Nussschale über den See gegeben haben  (so sah das Boot zumindest für
    mich aus). Das war echt sehr schön, vor allem, weil genau dann gerade die
    Sonne untergegangen ist. Mit dem Scooter sind wir an einem anderen Tag (mit
    Socken um 5 Uhr morgens in der Kälte) auch noch in einem Tierreservat
    gefahren und haben Rehe, Sambas, einen Bison, Schildkröten, Papageien,
    Affen, Stachelschweine und einen Elefanten gesehen. Tiger haben wir leider
    nicht gesehen, aber Tiger Fußspuren, was auch schon super war! 
    
    
    
    Der tollste Moment auf der Reise war der Moment, als wir auf unserem
    Waldspaziergang Elefanten gesehen haben. Wir laufen also 3 Stunden in den
    Wald rein, wobei wir an super vielen Elefantenhaufen vorbeikommen, so dass
    wir immer zuversichtlicher werden Elefanten zu sehen. Nach 3 Stunden gehen
    wir also um die Ecke und vor uns stehen plötzlich 6 Elefanten. Es waren
    sogar drei kleine Elefanten dabei, was das ganze noch cooler gemacht hat.
    Wir konnten unser Glück nicht fassen und sind deswegen ein bisschen zu nah
    dran, um kurz danach wieder schnell abzuhauen, als die Elefanten Mama ihre
    Ohren zu uns bewegt hat.
    
    
    
    
    Kategorie Natur, Urlaub | 1 Kommentar
    
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 3. SOMMER, SONNE, SONNENSCHEIN
    
    1. Mai 2024 von Laura
    
    Sieben Monate sind nun ins Land gezogen, bzw. acht Monate jetzt und es wird
    wärmer und wärmer. Man, was freue ich mich auf den Sommer!
    
    Glücklicherweise habe ich zumindest den richtigen Arbeitsplatz, da kann ich
    mir fast Socken mitbringen wegen des ACs.
    
    Heute, der Tag, an dem ich endlich diesen Blogeintrag verabschiede, ist es
    besonders heiß und wir brutzeln bei 40 Grad Celsius, die sich eher wie 50
    Grad Celsius mit Oberhitze und ohne Umluft anfühlen. Ich brauche eigentlich
    gar nichts zu machen und bin am Schwitzen. Mir ist ein Rätsel, wie ich es
    schaffe von meiner Arbeit zum Botanischen Garten und zurück zu einer äußerst
    unangebrachten Tageszeit, nämlich mittags, zu radeln.
    
    Alle körperlichen Aktivitäten enden automatisch in einem Schweißbad und
    einer dick verdienten Dusche. Das hält mich aber nicht ab und so hbe ich für
    ein paar Monate Firejoggling angefangen zu lernen, aber keine Angst es waren
    nur Trockenübungen. Vieleicht besser so… das sähe sonst nicht so gut für
    Klamotten und Haare aus, aber bald darf ich Feuer ausprobieren. Jetzt ist
    allerdings erstmal große Sommerpause und sowohl Firejoggling als auch Chor
    fallen erstmal aus. Dafür kommt jetzt überraschender Weise Fußball und
    Joggen dazu. Ja, fragt nicht, ich weiß auch nicht warum ich auf einmal
    joggen gehe… an meinem Vertand lässt mich vor allem folgende Situation
    zweifeln: Ich wache um sechs Uhr morgens auf, viel zu früh für meinen
    Rhythmus, und entscheide meich spontan joggen zu gehen. Also eigentlich
    micht dumm, denn das ist die angenehmste Zeit, aber irgendwie auch
    geisteskrank.
    
    Jetzt aber erstmal zum Buisiness: Bei WasteLess läuft es herrvorragend,
    meine kleinen Tomatenillustrationen finden viele Fans und ich bekomme viele
    große und kleine Aufträge. Irgendwie ist es cool, wenn man eine ToDo Liste
    hat und sich aussuchen kann an was man als Nächstes arbeitet. Einige meiner
    Illustrationen sind auf der neuen Website gelandet, falls ihr auch die mal
    angucken wollt (bisschen Schleichwerbung kann nicht schaden:
    https://www.wastelessindia.org) Da die Arbeit an der Website jetzt
    abgeschlossen ist widme ich mich voll und ganz meiner großen Aufgabe, der
    Story… 
    
    Mein Terassengarten hat sich etwas vergrößert. Eingezogen sind eine
    Agavenart, zwei Geschöpfe, deren Namen ich nicht kenne und eine Aloe Vera.
    Die Eggfruit hat endlich eine Wurzel rausgekämpft und wächst fleißig. Mein
    Aufzuchtsprogramm war leider nicht sehr erfolgreich… Ich wollte die Kerne
    vom Granatapfel, Guave, Papaya und Paprika zum keimen bringen, das hat auch
    grundsätzlich gut funktioniert. Leider habe ich nicht mit den Feinschmeckern
    von Babywürmern gerechnet, die ich mir über die Erde mit habe einziehen
    lassen. Die haben sich ganz unbemerkt sämtliche Wurzeln schmecken lassen.
    Einige Überlebende konnte ich zwar retten, allerdings nur kurzfristig. Denn
    entweder sind sie draußen verreckt, weil ich sie zu schnell dem Sonnenlicht
    ausgesetzt habe oder verdurstet, da war ich etwas nachlässig :))
    
    Auch die Jackfruit, die gut gewachsen ist, hatte einen schweren Start. Denn
    sie wurde zusammen mit ihrem Bruder von den Hundewelpen in Angriff genommen
    und sehr schwer behädigt durch die kleinen fiesen Beißerlein, die einfach
    auf den jungen Stängeln herumgemanscht haben. Glücklicherweise hat eine das
    Unglück überlebt und kämpft tapfer weiter. Auch bei meiner Mango war
    irgendwas faul, aber sie hat sich wieder erholt. Bis dann allerdings ein
    Hund die Mango ausgebuddelt hat und daran herumgeknabbert hat, das hat
    leider auch ihr ein frühes Ende gebracht. Ich musste feststellen, dass eine
    meiner Avocados eine Mimose ist und lieber drinnen steht als draußen, denn
    dort lässt sie immer die Schultern hängen. Die gute Nachricht ist aber dass
    sowohl drei weitere Jackfruits, zwei Mangos, ein paar Chicos und Litschis
    fleißig wachsen. Also wird der Laden bald wieder gut gefüllt sein.
    
    Im März war ich dann endlich mal im Urlaub. Ich bin mit einer Freundin im
    Zug quasi zur Westküste von Indien und dann etwas südlich von Auroville
    abgebogen (also nach unten auf der Karte haha)
    
    Varkala war der Name des Ortes und einfach ein Träumchen! 
    
    Das waren vier Tage ohne jegliche Mückenstiche, ein wahres Retreat für meine
    Haut. Selbst beim Kayak fahren bei Mücken Rushhour sichtete ich nichtmal ein
    Exemplar. Mit dem Kayak ging es durch die Mangroven, wobei ich sehr klar das
    Kayakfahren mehr genossen habe, als die Aussicht. An einer Stelle durften
    wir sogar schwimmen gehen. Das war eine Erfahrung der anderen Art, denn wer
    hat mal versucht mit Schwimmweste versucht zu tauchen, ein Witz sage ich
    euch. Abgesehen davon, dass das Wasser pisswarm war.
    
    Am nächsten Tag stand dann Paragliding auf dem Programm. Also los
    hochgestiegelt zum höchste Punkt der Klippe. Ohne viel Gequatsche wurde man
    schon angeschnallt und festgezurrt. Da ich meine Schuhe nicht auf dem Flug
    verlieren wollte bin ich gleich barfuß los. Wirklich eine gute Idee bei den
    heißen Steinen. Aber zum Nachdenken über den heißen Untergrund gab es nicht
    viel Zeit denn dann hieß es schon :“Run!Run!“. Naja zwei Schritte, wenn man
    das rennen nennen kann… dann war ich schon in der Luft. Der Start war top,
    dann ging es entpannt die Küste entlang. Dabei wurde mir schon fast wieder
    langweilig. Jep, das dachte ich mir auch, wie kann das denn sein! Da ist man
    schon in der Luft und dann wird einem langweilig pfff! Naja mein Paraglider
    hat mir dann ein paar sehr schöne Turns eingebaut, bei denen der Magen
    gleich zwei Salti macht. Das war super! Während des Fluges hat mir der
    Paraglider dann einen Deal angeboten: Video gegen Review. So sneaky bin ich
    dann an ein kostenloses Video vom Flug gekommen, da musste ich doch
    einschlagen!
    
    Zurück in Auroville kann ich euch von einigen neuen Tiersichtungen
    berichten. Da hätten wir einmal die bekannten Rabauken von Termiten, die
    noch immer davon träumen sich einen Palast in meinem Zimmer zu errichten.
    Diesem Vorhaben ist aber schnell ein Riegel vorgeschoben und die Abrissbirne
    anrücken lassen. Endlich habe ich auch mal ein Wildschwein gesehen, das war
    vor mir flott über die Straße geflitzt. Vor ein paar Tagen habe ich dann ein
    Stachelschwein gesehen, das fand ich meega cool und ich hätte mir gerne
    einen kleinen Stachel rausgezupft. Das wäre aber vermutlich mach hinten
    losgegangen und ich hätte eine ganze Aramada an Stacheln geschenkt bekommen.
    Ein paar Tage später ist dann gleich eine Gruppe an Stachelscbweinen vor dem
    Motorrad davon gestolpert, besonders schnell und elegant bewegen sich diese
    Tiere ja nicht… Am gleichen Tag kam noch eine große Wildschweinfamilie samt
    Jungtieren in unseren Weg. Glücklicherweise schienen wir keine Gefahr
    darzustellen und die Begegnung verlief friedlich. Eine nicht ganz so
    erfreuliche Begegnung hatte ich am Meer mit einem Kugelfisch, dessen Stachel
    sich in meinen Fuß gehauen hat. Zum Glück handelte es sich aber nicht um
    einen der giftigen Sorte…
    
    Den größten Schock hatte ich aber vor ein paar Wochen erlitten. Denn
    plötzlich schlängelte eine Schlange auf meinen Fuß. Die war so einen Meter
    lang und grün gelb. Wir beide haben uns aber wahnsinning erschreckt und sind
    geflohen. Witzigerweise ist mir am gleichen Tag noch eine ähnliche Schlange
    woanders vor das Motorrad gewurmt.
    
    Gestern waren wir mal wieder im Kino für einen sehr bekannten alten
    Tamilfilm, der nach zwanzig Jahren nochmal gezeigt wurde. Ufff es war nicht
    nur unglaublich anstrengend, weil der Ton im Kino ohrenbetäubend laut war,
    sondern auch weil sämtlich Tamilen ihren Lieblingsschauspielern zu gejubelt,
    geschrieen oder gepfiffen haben. Natürlich hatte der Film keine Untertitel
    und so habe ich alles und gar nichts verstanden… Fasziniert haben mich vor
    allem die Szenen in denen zu einem Song getanzt wurde und Leute in dem Saal
    die komplette Choreo mit aufgeführt haben.
    
    So viel von meiner Seite mal wieder, das hat echt lang gedauert. Man sieht
    oder hört sich – oder beides!
    
    Tschausi
    
    Kategorie Allgemein | Keine Kommentare
    
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 4. ZWEITER QUARTALSBERICHT
    
    23. April 2024 von David Ott
    
    Mein Zweiter Quatalsbericht ist nun an der Reihe.. Unglaublich dass die
    erste Hälfte meiner Zeit schon vorüber ist, mein Gefühl dazu ist tatsächlich
    sehr gut. Ich freue mich so langsam schon sehr auf Deutschland, genauso aber
    auch auf die nächsten 6 Monate die ich noch vor mir habe. Mir persönlich
    geht es sehr gut vor allem seit dem neuen Jahr,
    
    da ich seit einigen Wochen viel Kreativer geworden bin und mir einfach mehr
    Zeit für mich selber nehme.
    
    Die letzen Monate waren auch sehr gut aber vor allem voll gepackt mit vielen
    intensiven Momenten, im guten sowie im schlechten , es ist so viel passiert
    so dass es schwierig ist all dass einzuordnen. Auroville ist so ein
    Wahnsinnig interessanter Ort mit Interessanten Menschen, und für mich fühlt
    es sich lustigerweise oft an wie ein Film oder Videospiel.
    
    Das liegt ein bisschen an dem verrückten Strassenverkehr wo jeder versucht
    sich am schnellsten durch die massen der Motorräder durchzuschlängeln, und
    so schnell wie möglich am Ziel anzukommen, da wird ein Ausflug zum Strand
    gleich zu einer Mission. Ein viel größerer Grund sind aber die Menschen,
    viele haben irgendwie so einen starken Charakter und leben mehr oder weniger
    authentisch ihr inneres aus. Dadurch dass so viele Kulturen aufeinander
    treffen gibt es kaum so etwas wie eine Gesellschaftliche norm, wie man zu
    sein hat, dass glaube ich ist ein großer Bestandteil dessen was Auroville
    ausmacht, dass hilft mir auch sehr bei meinem Selbstfindungsprozess.
    
    Ich bin viel authentischer geworden und traue mich meine wahres inneres zu
    zeigen.
    
    Auroville hat mir sehr geholfen selbstbewusster zu sein, und meine Stärken
    zu erkennen.
    
    Meine größte Herausforderung der letzten 3 Monate war glaube ich die Sache
    mit der Komfortzone, so wirklich gemeistert habe ich sie auch noch nicht. Da
    ich aus so einer fernen Kultur komme dauert es glaube ich sehr lange sich
    hier wirklich Zuhause zu fühlen. Alles ist so anders hier. Obwohl mein
    Kulturschock ja schon lange rum ist, fühlt sich vieles oft noch sehr fremd
    an, dass alltägliche Leben ist hier so anders, die Temperatur, Insekten,
    Stromausfälle, Luftfeuchtigkeit, Wäsche waschen (in Protection gibt es keine
    Waschmaschine), die Sprache, meine kleine, steinharte Matratze und so
    weiter..
    
    Das führt dazu dass ich mich eher selten so richtig in meiner Komfortzone
    befinde, was aber auch gut so ist, da genau dass meiner Meinung nach den
    größten persönlichen Wachstum mit sich bringt, ich glaube man kann hier auch
    gut lernen sich überall Zuhause zu fühlen. 
    
    Ich sehe auch viel mehr in was für einem krassen Luxus und Überfluss wir in
    Deutschland leben, hier lebt man schon ein wenig simpler. 
    
    Vor allem aber die Einheimischen, hier geben sich die Menschen, in den
    indischen Dörfern mit sehr sehr viel weniger zufrieden, und sind denke ich
    nicht umbedingt weniger glücklich als wir im Westen.
    
    Das bringt einem wirklich zum nachdenken..
    
    Jetzt kommen wir aber zu meinem Projekt: Auro Orchard. Dort fühle ich mich
    meistens wirklich sehr wohl!
    
    Manchmal ist es zwar ein wenig langweilig bei Aufgaben wie Unkraut jäten,
    dass mag ich überhaupt nicht. 
    
    Auch ist die Stimmung auf der Farm oft nicht sehr gut, von ursprünglichen 40
    acres bleiben nach dem sogenannten land exchange nur noch 30 acres über. Der
    Bereich ist schon abgezäunt und wichtige Orte wie der Banyan Tree, oder der
    Kuhstall sind bald Geschichte.. Das hat zu sehr viel stress geführt, der
    mittlerweile aber auch wieder nachlässt.
    
    Größtenteils aber, habe ich spaß und merke dass es genau dass richtige für
    mich ist.
    
    Da so gennante repetitive work nicht viel denken erfordert, höre ich während
    der Arbeit oft Interessante Podcasts oder denke einfach viel nach. So lerne
    ich gleichzeitig während der Arbeit auch andere Dinge.
    
    Seit Anfang dieser Woche ist ein neuer Volunteer auf der Farm, er kommt aus
    Belgien und ist hier wegen seinem Studium er untersucht die Eigenschaften
    von Biochar (Pflanzenkohle), in Bezug auf Pflanzenwachstum und
    Bodenqualität. Für dies Projekt haben wir im garten die letzen 2-3 Wochen
    viel vorbereitet, wir haben 5 Beete mit Identischer Bodenqualtität angelegt
    und eine ganz schön große Menge an Holzkohle hergestellt, diese wird dann im
    shredder zerkleinert und anschließend in Kuh Urin und sogenannten
    Compost-Tee Eingeweicht. Die Pflanzenkohle wird dann an Maispflanzen
    getestet. 
    
    Sehr Interessant und mal eine erfrischende Abwechslung zu den Standard
    Aufgaben auf der Farm.
    
    Ich bin sehr glücklich hier zu sein und sage Danke and Weltwärts und AVID
    für diese Gelegenheit und unglaublich Wichtige Erfahrung!
    
    Kategorie Allgemein, Arbeit, Auroville, Berichte, Freizeit, Selbstreflexion,
    Wohnen | Keine Kommentare
    
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 5. MEIN ERSTER QUARTALSBERICHT – EINBLICK INS LEBEN EINES AUFSTREBENDEN
    FARMERS:
    
    23. April 2024 von David Ott
    
    Vor fast 3 Monaten ging das Abenteuer Auroville los, nun ist es zeit für den
    ersten Bericht!
    
    Ich sitze gerade Zuhause in Kuilapalayam und erinnere mich an die
    Anfangszeit zurück, seit dem ist schon so viel passiert, sodass es sich für
    mich erstaunlicherweise sehr lange her anfühlt. Die erste Woche in Auroville
    hat mir sehr gut gefallen und war ein angenehmer Einstieg ins indische
    Leben.
    
    Wir waren ungefähr 10 Tage im Isai Ambalam Guesthouse untergebracht, eine
    sehr schöne Gegend von Auroville, in der ich persönlich sehr wenig unterwegs
    bin, wenn ich dann mal am Guest house vorbei fahre erinnere ich mich gerne
    and die ersten Tage zurück, es war alles so neu und überwältigend.
    
    Einige besondere Momente stechen natürlich besonders raus, zum Beispiel der
    zweiten Abend im Guesthouse, Lola, Gerrit und ich sind der Templemusik
    gefolgt und standen plötzlich vor einem mit hunderten LED Lichtern
    geschmückten Tempel, als wir rein gingen sahen wir Tamilen die Instrumente
    spielten in einer Lautstärke die einer Technorave glich. 
    
    Das war die erste richtige Konfrontation mit der tamilischen Kultur und es
    war Wundervoll!
    
    Nach ein paar Tagen war die Zeit im Guesthouse vorüber und wir zogen in
    unsere neuen Unterkünfte. 
    
    Wir hatten noch ein Wochenende Zeit um anzukommen und uns ein wenig in der
    WG einzuleben, ich war voller Vorfreude gespannt auf die Arbeit, der erste
    Arbeitstag jedoch, war ein ganz schöner Sprung ins kalte Wasser..naja
    eigentlich in zu heiße Wasser, am ersten Tag schwere Arbeit im Mango Orchard
    bei praller Sonne war etwas zu viel für mich, die darauffolgenden Wochen
    waren auch herausfordernd, aber allmählich gewöhnte ich mich an die Arbeit
    und war recht bald äußerst zufrieden mit meiner Einsatzstelle! AuroOrchard
    hat wirklich ein super Team und wenn man will und auch nach fragt kann man
    super viel lernen! 
    
    Die Arbeit auf der Farm bringt viele Vorteile mit sich, die die Anstrengung
    und das viele Schwitzen (sogar bei angenehmen Monsun-Temperaturen)
    überwiegen, zum Beispiel die Arbeitszeiten, da man so früh schon anfängt,
    hat man auch früher Feierabend, und somit mehr vom Tag.
    
    Außerdem lernt man viel neues kennen: Die Tamilische Kultur steht da für
    mich an erster Stelle, ich habe recht viele Tamilische Kollegen, mit manchen
    arbeitet man viel zusammen, mit anderen fast nie. Doch einige sind zu
    Freunden geworden die man auch ab und an mal außerhalb der Arbeit trifft.
    Durch die vielen verschiedenen Volunteers lernt man auch Menschen aus aller
    Welt kennen, einige kommen nur für einen tag und merken dann wahrscheinlich
    wie Anstrengend farming ist ^^, andere helfen für einige Wochen oder sogar
    Monate mit. Meistens sieht man jede Woche neue Leute auf der Farm. 
    
    Was man natürlich auch kennen lernt: Die Natur Südindiens. Von stacheligen
    Bäumen über   Cowgrass ( dass hinterlässt gerne mal Schnittwunden wen man es
    nur anfässt), Skorpione, Exotische Früchte, Schlangen bis hin zu Chamäleons.
    auf der Farm kann man die Natur Hautnah erleben.
    
    Meine Aufgaben sind sehr vielseitig, ich mache oft einfach was gerade
    gebraucht wird, Sachen wie Unkraut jähten, mulchen, und ernten sind an der
    Tagesordnung und kommen bei mir jede Woche mal dran. Oft auch shredden um
    Mulch herzustellen, kleinere Bäume oder Büsche beschneiden, neue Pflanzen
    aussähen, oder auch fertige Ware verpacken. Es gibt wirklich unzählige
    Sachen zu tun und man kann sich auch auf die Aufgaben konzentrieren die
    einem Spaß machen, Beispielsweise Kompost anlegen, vor ein paar Wochen habe
    ich mit Gerrit zusammen 3 Kompost Haufen angelegt, ein Interessanter Prozess
    vor allem wenn man versteht was man genau macht und wo zu die verschiedenen
    Arbeitsschritte nötig sind. Ich warte schon gespannt auf das Ergebnis in 2-3
    Monaten.
    
    Obwohl ich recht zufrieden bin mit meinen Tasks auf der farm, möchte ich
    meine Fühler ausstrecken und eigene größere Projekte auf der Farm angehen,
    mal gucken was da so möglich ist..
    
    Nun noch ein wenig über meinen Alltag und mein generelles Wohlbefinden.
    Allmählich habe ich mich eingelebt und fühle mich hier auch so langsam wie
    Zuhause. Was mir gerade ein wenig zu schaffen macht ist das Klima, hier ist
    gerade Monsun, dass ist auf der einen Seite sehr schön da die Temperaturen
    angenehmer sind und ich auch den Regen sehr genieße, auf der einen Seite ist
    es auch nervig da alles mögliche sehr schnell anfängt zu schimmeln. 
    
    Was mir gerade sehr gut tut ist dass leben an sich, dass heißt nicht das
    alles Perfekt ist, ich würde jedoch sagen das mein Leben hier sehr Spannend
    und fordernd ist. Das hat mir Zuhause in Deutschland sehr gefehlt. Außerdem
    lernt man hier unglaubliche viele Interessante Menschen kennen, viele wirken
    wie Außenseiter der „normalen“ Gesellschaft, und da ich mich oft auch so
    fühle, treffe ich auf gleichgesinnte. Das tut mir gerade sehr gut.
    
    Alles in allem bin ich mega zufrieden mit meinem Weltwärts-Jahr!
    
    
    
    Kategorie Anfangszeit, Arbeit, Berichte, Garten | Keine Kommentare
    
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