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Text Content

Ausgabe
03_2020

Elektromobilität

Wie lassen sich Batterien und Akkus zügig und sicher aufladen?

 

mitarbeiterzeitung von freudenberg Sealing Technologies

Seite 07



Zusammenarbeit

Einblick in die Arbeit des Corona-Krisenstabs bei FST

Seite 02

ARBEITSSICHERHEIT

„We all take care!“- Projekte 2019 ausgezeichnet

Seite 04

NEUER LOOK

FST ging im April mit überarbeiteter Website online

Seite 05

 

 

KLIMASCHUTZ

CO2-Pilotprojekt in Oberwihl mit Bosch

Seite 12

 






In eigener Sache

Diese Ausgabe der „Sealing World“ wird ausnahmsweise nicht gedruckt, sondern
erscheint ausschließlich digital – im PDF-Format oder optimiert für mobile
Endgeräte wie Handy oder Tablet. Der Grund: Aufgrund der Beschränkungen wegen
der COVID-19- Pandemie ist es derzeit schwierig, Waren (wie beispielsweise eine
gedruckte Zeitung) über Ländergrenzen hinweg zu verschicken.

Auch sind viele Mitarbeiter derzeit noch nicht wieder in die Werke zurückgekehrt
und hätten deshalb keinen Zugriff auf die gedruckten Exemplare. Und zu guter
Letzt sparen wir mit dem Verzicht auf den Druck Kosten. Zwar nicht
außergewöhnlich viel, doch in Zeiten wie diesen zählt jeder Cent. Deshalb trägt
die „Sealing World“-Redaktion mit dem Verzicht, diese Ausgabe zu drucken und zu
versenden, zur allgemeinen Kostenreduzierung bei Freudenberg Sealing
Technologies (FST) bei.

Alle Mitarbeiter können die Zeitung dennoch lesen, bequem zu Hause, im Garten,
auf dem Sofa: Einfach mit einem Handy, Tablet oder am Computer http://sw.fst.com
anwählen oder mit dem Smartphone den unten stehenden QR-Code einscannen. Viel
Spaß bei der Lektüre wünscht die „Sealing World“-Redaktion.

Belastungsprobe

Die COVID-19-Pandemie belastet das Geschäft von FST weltweit



Seit Anfang März lebt die Weltgemeinschaft in einer der größten Krisen der
vergangenen Jahrzehnte. Auch Freudenberg Sealing Technologies (FST) befindet
sich, wie alle Unternehmen infolge der Coronavirus-Pandemie, in einer noch nie
dagewesenen Situation.

Anfang 2020, als die ersten Krankheitsfälle aus China gemeldet wurden, sah alles
noch nach einer regionalen Epidemie aus. Doch das än­derte sich schnell, als
COVID-19-Infektionen auch zunehmend in Europa, Nordamerika und vielen anderen
Ländern auftraten und sich rasch ausbreiteten. Jetzt waren schnelle Maßnahmen
gefragt.

Der globale und die lokalen Krisenstäbe an den Standorten traten ab März in
Aktion und fällten ihre Entscheidungen entsprechend den teilweise täglich
wechselnden Anforderungen. „Wir befolgten konsequent die Gesundheits- und
Sicherheitsempfehlungen, die von den verschiedenen Behörden herausgegeben wurden
und setzten auch unsere eigenen hohen internen Standards in vollem Umfang um“,
erläutert Karl-Heinz Westhoff, Senior Vice President Quality & HSE. Alle
Maßnahmen dienten zu allererst dem Gesundheitsschutz der Mitarbeiter weltweit,
wie beispielsweise das Verbot von Reisen und der Teilnahme an Konferenzen,
Trainings und Meet­ings, welches bis Redaktionsschluss* fortbesteht. Die
Mitarbeiter in den Verwaltungsbereichen und der Produktion mussten ihre
täglichen Arbeitsroutinen anpassen, um das Infektionsrisiko in den Büros und den
Werken einzugrenzen. Das war eine große Herausforderung einerseits an die
IT-Systeme, aber auch an die Mitarbeiter selbst: Es galt, Arbeitsorganisation
und -prozesse in kürzester Zeit an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen.

Produktion deutlich reduziert

Zeitgleich musste die Geschäftstätigkeit von FST sichergestellt werden. Oberstes
Ziel war, lieferfähig zu bleiben für die Kunden, beispielsweise in der
Medizinindustrie, der Landwirtschaft und der Nahrungs- und Getränke­industrie,
sowie bei der Versorgung mit Ersatzteilen für Lkw und Pkw. Dabei mussten stets
die Balance zwischen Gesundheitsschutz und Produktion gefunden und die ersten
harten Entscheidungen getroffen werden: Wo immer möglich und gesellschaftlich
verantwortbar, wurde ab Anfang April in Absprache mit den
Arbeitnehmervertretungen die Produktion zurückgefahren, teilweise ausgesetzt
oder in Einzelfällen komplett gestoppt. Zwischenzeitlich war an nahezu allen
Produktionsstandorten die Fertigung deutlich reduziert oder komplett ausgesetzt.
Denn es kam zu einem teilweise dramatischen Nachfragerückgang seitens der
Kunden, denn auch diese schlossen ihre Produktionsstandorte – im
Automobilbereich sprechen wir von nahezu 80 Prozent und bei General Industry von
20 Prozent. Deshalb arbeiteten nun die Mitarbeiter an vielen Standorten in
Kurzarbeit, strichen Schichten oder reduzierten Stunden. Die Top-Führungskräfte
einschließlich der FST-Geschäftsführung verzichteten bis Juli auf 15 Prozent
ihres Gehalts. Hinzu kamen weitere regionale und lokale Lösungen.

Allmähliche Rückkehr zur Normalität

Mitte April startete zunächst China langsam die Rückkehr in die Normalität. Die
Werke dort produzierten Ende April wieder annähernd auf Vorkrisenniveau. Weitere
Regionen zogen nach, immer unter Berücksichtigung der nationalen behördlichen
Vorgaben. Dennoch werden die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie das Geschäft
von FST nachhaltig belasten. Zwar gleicht das breite Produktportfolio vieles
aus, wird aber beispielsweise den Rückgang im Automobil­geschäft nicht komplett
kompensieren können.

Sobald es die behördlichen Auflagen und die damit verbundenen Fortschritte bei
der Eindämmung der Infektionen zulassen, werden alle Produktionskapazitäten
schrittweise wieder hochgefahren. Dabei gelten weiterhin strenge Sicherheits-,
Hygiene- und Gesundheitsvorschriften. An den deutschen und europäischen
Standorten sind bislang mehr als 150.000 Schutzmasken verteilt worden. In den
USA sind 300.000 Schutzmasken vorrätig. Weitere 300.000 Masken sind bestellt. Es
wird einige Zeit dauern, bis der Normalzustand wieder Alltag ist. Doch
Freudenberg wird es schaffen. Das beweist die 170 Jahre lange
Unternehmens­geschichte.

 

Weinheim

Weitere aktuelle Nachrichten

rund um das Coronavirus finden sich im FST-Portal unter „News“.

* 15. Mai 2020





„Keiner managt

die Krise allein!“

 

 

Zusammenarbeit und Solidarität helfen in Zeiten der Pandemie

Karl-Heinz Westhoff,

Senior Vice President Quality & HSE, gibt Einblick in das aktuelle Tagesgeschäft
des Corona-Krisenstabs bei FST

 

 



Die Redaktion der „Sealing World“ hat Karl-Heinz Westhoff, Senior Vice
­President Quality & HSE, gebeten, Einblick in das aktuelle Tagesgeschäft des
Corona-Krisen­stabs bei Freudenberg Sealing Technologies (FST) zu geben. Schon
beim ­Telefonat wird klar, wie viele Fäden bei ihm gerade zusammenlaufen. Im
Hintergrund piept es im Sekundentakt, wenn E-Mails, Kurznachrichten,
Teams-Mitteilungen bei Westhoff herein­prasseln.

Herr Westhoff, Sie sind im ­Pandemie­krisenstab zu Corona bei FST. ­Beschreiben
Sie uns bitte ­einen „normalen“ Arbeits­tag im Krisenzentrum.

Ein bisschen fühle ich mich wie in einem Call Center. Normal ist im Moment
leider wenig, die Ereignisse überschlagen sich bisweilen. Zweimal täglich
„treffen“ sich Vertreter verschiedener Disziplinen zu einem virtuellen
Austausch. Mit dabei: Vertrieb, Divisionsleiter, Supply Chain Management,
Corporate Processes and Information Management (CPIM), Corporate Communications.
Quality, HSE und manchmal auch die Lagerverantwortlichen in Pinerolo oder
­Bischofsheim.

Worüber beraten Sie sich mit den Kollegen?

Wir bewerten permanent, wie die Lage bei Kunden und Lieferanten ist, wer noch
fertigt, wer stillgelegt hat oder auch wer gerade bei den Auto­mobilherstellern
und Zulieferern inzwischen wieder anfährt. Dies ist wichtig, damit FST die
Kunden, die systemrelevante Produkte herstellen, so lange wie möglich beliefern
kann.

Über welche Produkte sprechen wir hier?

Beispielsweise über Teile für die Medizin- und Pharmaindustrie, die
Lebensmittel- und Getränke­industrie, aber auch von Ersatzteilen für Pkw und
Lkw. In einem Notfall müssen Kranken- oder Feuer­wehrautos funktionieren, und
natürlich muss auch die Versorgung mit Lebensmitteln per Lkw überall und
jederzeit sichergestellt sein.

Was bedeutet das für unsere Mitarbeitenden?

Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter hat höchste Priorität. Wir sind
sehr froh und dankbar, dass unsere frühzeitig eingeleiteten Präventionsmaßnahmen
gegriffen haben. Wir haben seit Beginn der Pandemie weltweit 27 an COVID-19
erkrankte Mitarbeiter verzeichnet, 26 davon sind bereits wieder genesen.
Glücklicherweise gab es bisher keine schweren Krankheitsverläufe.

Gab es auch frustrierende ­Momente für Sie und Ihr Team?

Die gab es tatsächlich. Wir haben ja sehr früh präventiv auf eine mögliche
Pandemie reagiert und nicht nur einen fundierten Pandemieplan und sogenannte
„Golden Rules“ erstellt, sondern auch Schutzmasken und Desinfektionsmittel in
großen Mengen bestellt. Leider war der Markt fast zeitgleich mit Beginn der
Epidemie in Asien leergefegt.

Hatte FST keine Vorräte?

Doch, aber diese hatten wir aus Europa heraus zu Jahresbeginn an die Mitarbeiter
in China geschickt, um diese bestmöglich zu schützen. Damals war noch nicht das
Ausmaß der Ausbreitung abzusehen. Und ab einem gewissen Zeitpunkt gab es Masken
und Schutzausrüstung nur noch für medizinisches Personal.

Viele Mitarbeiter, deren Aufgaben das zulassen, sind zu „Smart Work“
übergegangen, das heißt, sie arbeiten nicht im Büro, sondern von daheim. Waren
unsere Systeme denn dafür gewappnet?

Zu Beginn der Pandemie bestand die begründete Sorge, ob und wie die
Kommunikation und die virtuellen Tätigkeiten funktionieren. Würden die
IT-Systeme dem Ansturm tausender Mit­arbeiter standhalten, die sich plötzlich
mehr oder weniger zeitgleich mobil in die digitale FST-Welt einwählen? Dank der
modernen Telekommunikationsmittel und dem schweißtreibenden, unermüdlichen und
sehr effizienten Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von CPIM stand
nach kürzester Zeit ein belastbares System zur Verfügung – und die Arbeit läuft
wie vom Büro aus weiter. Unsere Kollegen haben da einen super Job gemacht!

Viele Mitarbeitende hatten noch nie davor mobil gearbeitet. Wie haben sie
reagiert?

Für einige war die Umstellung vom Büro auf den Arbeitsplatz daheim ungewohnt.
Der eine oder andere mag anfangs den „digitalen Overkill“ gefürchtet haben oder
hatte sich noch nicht mit einzelnen neuen Kommunikationstools vertraut gemacht.
Wir alle machen gerade die Erfahrung, dass wir plötzlich noch mehr Kanäle als
bisher gleichzeitig bedienen müssen. Telefon- oder Videokonferenzen mit dem
einen System, Telefonieren über ein anderes oder mit dem Mobiltelefon, der
E-Mail-Posteingang explodiert. Da raufen wir uns schon mal die Haare.

Über kurz oder lang werden die ersten Mitarbeitenden in die Fertigung oder an
die Büroarbeitsplätze zurückkehren. ­Welche Maßnahmen schützen sie dabei?

Konkret werden wir wie auch in den letzten Wochen extremes Augenmerk auf Hygiene
legen. Die Reinigungskräfte desinfizieren mehrmals täglich Handläufe und
Türklinken. Wer sich auf einem Werksgelände, in Fluren, Waschräumen oder
Kaffeeküchen aufhält, trägt eine Maske. Diese darf nur direkt am Arbeitsplatz
abgelegt werden. An den Maschinen installieren wir – wo immer möglich –
Schutzschilde, um die Mit­arbeiter bestmöglich abzuschirmen.

Es bleibt auch weiterhin bei der räumlichen Trennung der Mitarbeitenden
voneinander. So denken wir an wechselnde Schichtmodelle, bei denen Einzelne aus
den Teams im Büro sind, die anderen von zu Hause arbeiten. Auch weiterhin gilt:
Wer Symptome hat, bleibt zu Hause. Wer in Kontakt mit möglicherweise Infizierten
kommt, bleibt zu Hause. Die Zutrittsbeschränkungen für Besucher bleiben
bestehen.

Stellt FST den Mitarbeitenden ­Masken zur Verfügung? Gibt es denn ­überhaupt
wieder welche?

Ja, sie sind glücklicherweise wieder erhältlich. ­Allein in Europa sind bereits
150.000 Masken verteilt worden. Über 300.000 weitere sind bestellt. Unser
Schwesterunternehmen Freudenberg Performance Materials fertigt in
Kaisers­lautern mittlerweile eine Million Masken pro Tag. In Amerika sind am 21.
April 300.000 Stück aus China eingetroffen und werden an die Beschäftigten
verteilt. Die Region Indien konnte sich aus eigenen Quellen im Land mit Masken
versorgen.

Eigentlich ist FST damit recht gut aufgestellt, richtig?

Ich will es mal so sagen: Wir haben von Unternehmensseite aus getan, was möglich
ist. Aber jeder einzelne von uns muss seinen Beitrag leisten, um die
Ansteckungsgeschwindigkeit zu verlangsamen. Ich kann Sie nur bitten, sich an die
regionalen Verordnungen wie Kontaktverbote oder sogar Ausgangssperren zu halten
– so schwer es uns allen auch fallen mag. Strenge Regeln, eine gute Hygiene und
das Abstandhalten haben bisher gut funktioniert und müssen auch noch auf
unbestimmte Zeit weitergehen.

Wollen Sie mal für die „Sealing ­World“ in die Glaskugel blicken?

Ich möchte natürlich nicht spekulieren. Aber wir haben die Hoffnung, dass es in
den nächsten Monaten Medikamente geben wird, um den Erkrankten zu helfen.
Vorbeugende Impfstoffe stehen aus heutiger Sicht erst später zur Verfügung. Umso
wichtiger ist es, auch weiterhin die Infektionsrate einzudämmen.

Welche konkreten Vorkehrungen sind noch zu treffen, ehe es wieder richtig
losgeht?

Zunächst einmal wird es nicht DIE Rückkehr für alle auf einen Schlag geben. Wir
werden Schritt für Schritt vorgehen, teilweise auch regional unterschiedlich.
Die Automobilindustrie fängt allmählich wieder an zu fertigen. Mit einem kleinen
Verzug wird diese Welle dann auch FST erreichen.

Unabhängig von der Pandemie sind Vorkehrungen zu treffen, die nach jeder
längeren Werksschließung nötig sind: Dazu gehören ganz profane Dinge wie das
gründliche Durchspülen der Wasserleitungen, damit sich keine Viren oder
Bakterien in den Leitungen befinden. Sicher­heitsmaßnahmen sind wieder zu üben
und zu trainieren, technische Gegenstände rund um den Brandschutz sind zu
prüfen, ob sie noch funktions- und einsatzfähig sind.

 

 

Weinheim



Gutes noch besser machen

Workshop bei Bauer Gear Motor



„Der Kunde wollte sofort Muster haben“, erzählt Daniel Schlick, Sales Engineer
Mechanical Power Transmission Industry. Eine solche Reaktion wünscht sich jeder
Vertriebsmitarbeiter, wenn er eine Neuentwicklung präsentiert.

Esslingen

Daniel Schlick (links) und Benjamin Kohl

(rechts) stellten in einem Workshop

bei Bauer Gear Motor FST-Produkte vor.

 

 

Daniel Schlick und Benjamin Kohl, Segment Manager Power Transmission für die
Division Oil Seals Industry, machten am 20. Februar genau diese Erfahrung, als
sie den Entwicklungsverantwortlichen der Bauer Gear Motor GmbH in Esslingen das
neue FKM plus vorstellten. FKM plus ist eine von FST entwickelte innovative
Technologie zur Oberflächenmodifikation. Die patentierte Neuheit beschert
Standard-Simmerringen® beim Einsatz in synthetischen Schmierstoffen eine erhöhte
Lebensdauer bei reduziertem Dichtkanten- und Wellenverschleiß.

Bauer Gear Motor ist Anbieter hochwertiger Getriebemotoren und gehört zur
internationalen Unternehmensgruppe Altra Industrial Motion. Das in Esslingen bei
Stuttgart ansässige Unternehmen ist seit Jahrzehnten ein strategischer Partner
von FST. „Workshops direkt beim Kunden sind ein bewährtes Rezept, um auf unsere
Dichtungsinnovationen aufmerksam zu machen“, sagt Schlick. Insbesondere
Simmerringe® von Freudenberg stehen bei Bauer Gear Motor hoch im Kurs. „Eine
unserer Stärken liegt darin, technische Probleme des Kunden zu verstehen und sie
schnell und flexibel zu lösen. Der aktuelle Workshop bildete ein hervorragendes
Forum, um sich unkompliziert auszutauschen. Es kamen Themen auf den Tisch, die
dem Kunden unter den Nägeln brennen“, führt Kohl aus.

Dabei kristallisierte sich neben FKM plus eine zweiter Schwerpunkt heraus: ein
speziell für die „Hygienic Design“-Anforderungen der Lebensmittel- und
Getränkeindustrie modifizierter Simmerring®. Eine zusätzlich angebrachte
lebensmitteltaugliche blaue PTFE-Dichtlippe schützt diesen Simmerring® an der
Getriebeausgangswelle höchst wirkungsvoll gegen Staub, Schmutz, Wasser und
aggressive Reinigungsmittel. „Bauer Gear Motor verfolgt genauso wie wir das
Ziel, in der wachsenden Lebensmittel- und Getränkeindustrie zuzulegen“,
berichtet Kohl. Getriebemotoren des Kunden treiben beispielsweise Förderbänder
an, auf denen Tiefkühlpizza verarbeitet wird, oder Rührwerke für Teigmischungen.

Sowohl FKM plus als auch der PTFE-geschützte Simmerring® basieren auf
Standardwerkstoffen beziehungsweise -bauteilen, die FST weiterentwickelt und mit
Zusatzfunktionen „veredelt“ hat – und die dem Kunden damit Mehrwerte bieten. Der
Workshop bei Bauer Gear Motor hat gezeigt, dass diese ingenieurtechnische
Expertise gut ankommt. „Wir haben die richtigen Produkte für unsere Kunden“,
bringt es Schlick auf den Punkt.

 

 

Gemeinsam mit dem Kunden

Innovationen entwickeln

Premium-Dichtungen für ein neues Hochdruckventil für Hygiene-Anwendungen



Freigaben, Prüfungen und Konformitäten nach „Hygienic Design“ spielen in vielen
Anwendungen der Prozessindustrie eine überragende Rolle, damit sich
Anlagenplaner und Anwender für den Einsatz eines Bauteils entscheiden. Der
italienische Ventilhersteller Bardiani Valvole in Fornovo di Taro nahe Parma hat
als Erster ein Sitzventil für die Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie
auf den Markt gebracht, das nach den weltweit anerkannten 3-A®Sanitary Standards
zertifiziert ist. Die Dichtungen für diese neue Ventilkonstruktion hat
Freudenberg Sealing Technologies (FST) speziell für Bardiani Valvole entwickelt:
Haupt-Stangendichtungen für Hochdruckanwendungen bis 150 bar.

Fornovo di Taro/Weinheim

Foto: © Bardiani Valvole Spav

 

 

Inspirieren ließ sich das FST-Entwicklerteam dabei vom Design einer bewährten
Schaftdichtung sowie eines O-Rings mit Stützring. Daraus entstand eine neuartige
Kombination dieser beiden Elemente. „Eine wesentliche Herausforderung bestand
darin, dass bereits eine Einbauumgebung festgeschrieben war, die nicht mehr
modifiziert werden konnte. Aufgrund des beengten Bauraums musste somit das
Dichtungsdesign fein auf die Gegebenheiten abgestimmt werden“, erklärt Frank
Lauer, Produktentwickler bei Freudenberg Spezialdichtungsprodukte Industrie.

Abhängig von den Prozessmedien der jeweiligen Ventilanwendung, besteht die
Dichtlippe aus dafür passenden Spezialwerkstoffen, EPDM oder Fluoroprene® XP.
Die ausgeklügelte Kombination der Dichtlippe mit einem Stützring aus PTFE – im
konkreten Fall sind insbesondere die mechanische Festigkeit und die guten
Gleiteigen­schaften dieses Werkstoffs wichtig – macht die kundenspezifische
Dichtungslösung extrem druckbeständig. Die nach „Hygienic Design“ totraumfreie
Konstruktion verhindert, dass sich Rückstände von Prozess- und Reinigungsmedien
absetzen. Zudem widerstehen die neuen Freudenberg-Dichtungen
CIP-/SIP-Reinigungsprozessen (Cleaning in Place/Sterilisation in Place) mit
aggressiven Reinigungsmitteln.

Um den Entwicklungsprozess so schnell und wirtschaftlich wie möglich zu
gestalten, hat FST die Prototypen in der kundenspezifischen Dichtungsgeometrie
mit dem Service von Freudenberg Xpress® aus Originalwerkstoffen gedreht. Durch
diese werkzeugfreie Herstellung entstanden dem Kunden erhebliche Kosten- und
Zeitvorteile. „Die technische Anfrage von Bardiani Valvole nach einer
hygienischen Hochdruck-Stangendichtung war eine große Herausforderung. Dennoch
konnten wir schnell eine herausragende Lösung vorstellen: nicht nur auf dem
Papier, sondern als drehtechnisch hergestellte Muster für eine kurzfristige
Validierung der neuen Dichtungen“, berichtet David Brenière, Sales Manager bei
Freudenberg Process Seals.

 

 

 




Im Zeichen der Arbeitssicherheit

Die acht besten „We all take care!“-Projekte des Jahres 2019

Zwar musste Freudenberg Sealing Technologies (FST) die feierliche Verleihung der
„We all take care!“-Awards für das Jahr 2019 aufgrund der Corona-Krise absagen.
Doch die acht Gewinner-Teams konnten ihre auf dieser und der nächsten
Zeitungsseite skizzierten Projekte virtuell der FST-Jury vorstellen. Eines davon
hat besonders überzeugt und wird FST im weltweiten „We all take
care!“-Wettbewerb der Freudenberg- Gruppe vertreten: das Projekt „Sichere
Betriebslogistik“ aus North Shields, Großbritannien.

Insgesamt haben die FST-Standorte im vergangenen Jahr wieder 41 Projekte
eingereicht, die das Arbeiten sicherer gestalten, die Gesundheit der Mitarbeiter
und die Umwelt schützen. Einzelheiten gibt es bei den genannten
Ansprechpartnern.




Kompakt



„WE ALL TAKE CARE!“- WETTBEWERB 2019

 



Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von FST haben weltweit 41 Projekte
eingereicht.

Acht der eingereichten Projekte hat die FST-Jury zu Siegern gekürt.

Die Siegerprojekte stammen aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Tschechien,
Indien und den USA.

Das Projekt „Sichere Betriebs­logistik“ des englischen Standorts North Shields
wird FST beim konzernweiten Wettbewerb vertreten.

 

 





Sichere Betriebslogistik



North Shields. Lager- und Transporttätig­keiten mit motorbetriebenen
Flurförderzeugen wie Gabelstaplern bilden in der innerbetrieblichen Logistik
eine Gefahrenquelle. Fußgänger und Fahrzeuge kreuzen, Lasten können zum Beispiel
beim Ein- und Auslagern herabstürzen. Ein umfassendes Projekt am Standort North
Shields zielte darauf, solche Arbeiten sicherer zu gestalten und Mitarbeiter
sowie alle anderen Verkehrsteilnehmer zu schützen.

So signalisiert jetzt in Gefahrenzonen ein elektronisches „Safety
Tag“-Warnsystem visuell oder durch Vibrieren, wenn sich Mensch und Maschine zu
nahe kommen. Hinzu kommen eine Reihe zusätzlicher technischer
Schutzvorrichtungen an Fahrzeugen und Regalen sowie verschärfte
Verhaltensregeln. Zum Beispiel wurden Staplertätigkeiten wie das Heben, Senken,
Aus- und Einfahren der Gabel technisch entschleunigt, um das Zeitfenster für
Reaktionen zu erhöhen. Zugangssperren verhindern, dass Unberechtigte
Gefahrenbereiche betreten. Kontakt: James.Carver@fst.com

Großbritannien

Dieses Projekt vertritt FST im freudenbergweiten
„We all take care!“- Wettbewerb

Ein elektronisches Warnsystem signalisiert in Gefahrenzonen visuell oder durch
Vibrieren, wenn sich Mensch und Maschine zu nahe kommen. Im Bild: Shaun
O’Connor.

 

Optimierter Milk Run



Langres. Der Milk Run ist eine Form bedarfsgerechter betrieblicher Beschaffungs-
und Verteil-Logistik. Vorbild ist der Milchjunge, der eine volle Flasche nur
dann abstellt, wenn er eine leere mitnehmen kann. Auf diese Weise sorgt er
dafür, dass stets die benötigte Menge Milch im Haus ist. Wie ein Bus kommt
pünktlich nach Fahrplan ein Fahrzeug an festgelegten Haltestellen in der
Werkhalle vorbei, um einen Transportauftrag zu erledigen. Dieses System hat der
Standort Langres grundlegend verbessert, vor allem mit neuen mobilen Hebewagen
(Lifting Trolleys), die flexibel auch auf kleinere Transportbehältnisse
ausgelegt sind. Dadurch konnten unter anderem zwei Gabelstapler eliminiert, die
Verkehrssicherheit – auch durch ein neues Warnsystem – erhöht, der Brandschutz
und die Arbeitsergonomie verbessert sowie die körperliche Belastung der
Mitarbeiter gemindert werden. Auch der Bestand der im Umlauf befindlichen Waren
(WIP) liegt jetzt niedriger.

Kontakt: Romain.Besancenot@fst.com

Frankreich

Muskeln und Gelenke schonen



Luserna. 15 Kilogramm schwer sind die Kartons an einem Arbeitsplatz in Luserna,
wenn sie mit Teilen befüllt und fertig für den Weitertransport sind. Bisher
mussten Werker sie dann per Muskelkraft auf eine Palette hieven. Das belastet
insbesondere Schultern und Rücken mit der Gefahr von
Muskel-Skelett-Erkrankungen. Dieser Arbeitsplatz ist nun völlig neu gestaltet.
Die Kartonboxen werden jetzt schon direkt auf der Palette automatisiert mit
einem rotierenden System befüllt. Die Werker müssen keine vollen Behälter mehr
versetzen. Ein Hubwagen sorgt dafür, dass die verbleibenden manuellen
Tätigkeiten stets in einer für die Mitarbeiter ergonomischen Höhe stattfinden
können. Das schont Muskeln und Gelenke, sodass nicht nur kräftige und junge
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit verrichten können. Positiver
Nebeneffekt: Musste der Prozess bislang während des manuellen Handlings der
Kartons stets unterbrochen werden, kann er jetzt durchgängig laufen. Das
steigert die Produktivität.

Kontakt: Luca.Ghione@fst.com

 

Italien

Gut für Umwelt und Nachbarn



Opatovice nad Labem. Die englische Abkürzung VOC steht für „Volatile Organic
Compounds“ und bezeichnet „flüchtige organische Verbindungen“. Dazu gehören zum
Beispiel Kohlenwasserstoffe. Lösemittel, Farben, Lacke, Kleb- und
Flüssigbrennstoffe können VOC bilden. Messungen und Analysen am Standort
Opatovice nad Labem machten die dortige „Bonding Area“ als wesentliche
VOC-Quelle aus. Die Lösung: Eine top-moderne, auf die Bedürfnisse des Standorts
zugeschnittene regenerative thermische Oxidations-Luftreinigungsanlage (RTO). Im
Gegensatz zur bisher eingesetzten Reinigungstechnik entfernt sie mehr als 99
Prozent der VOC aus der Abluft – bei einem um zwei Drittel reduzierten
Energieverbrauch. Gut für die Umwelt und für die Anwohner.

Kontakt: Marian.Hajdak@fst.com

 

 

Tschechien

DOJO in Indien

 

 



Basma. Der Standort Basma gehört seit einigen Jahren zum Joint Venture von FST
und NOK in Indien. Um insbesondere Werker mit der Unternehmensphilosophie
vertraut zu machen und ihnen zusätzliche Fertigkeiten zu vermitteln, praktiziert
der Standort ein breit angelegtes praxisnahes Qualifizierungsprogramm.
Schwerpunkte bilden dabei Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und die interne
Abfallreduzierung. Im sogenannten „DOJO Centre“ werden den Mitarbeitern unter
anderem Kenntnisse zur Persönlichen Schutzausrüstung, zum Erkennen potenzieller
Sicherheitsrisiken und zum richtigen Verhalten in Notfällen vermittelt. Sie
werden ausgebildet und motiviert, aktiv daran mitzuwirken, ein sicheres
Arbeits­umfeld zu schaffen. Diese Investitionen in das Training der Mitarbeiter
sollen zudem die Bindung der Arbeitskräfte ans Unternehmen fördern und dessen
guten Ruf in der Region stärken.

Kontakt: Rohit.Sheoran@fst.com

 

 

Indien

Eine Rettungsübung pro Quartal

 

 



Cleveland. Trotz vieler Sicherheitsvorkehrungen: Beim Herstellen von
Elastomermischungen in Walzwerken können Unfälle nicht gänzlich ausgeschlossen
werden. Um angesichts der hohen Kräfte, die zwischen den rotierenden Walzen
wirken, im Falle eines Falles Menschenleben zu retten, ist schnelle und
qualifizierte Hilfe erforderlich. Dies will immer wieder aufs Neue geübt sein,
damit ein Rädchen ins andere greift: Eine gute Vorbereitung und eine kurze
effektive Rettungskette sind in solchen Ausnahmesituationen unabdingbar. Am
Standort Cleveland findet zu diesem Zweck vierteljährlich eine Rettungsübung
statt. Dabei agiert das betriebsinterne Rettungsteam Hand in Hand mit den
zuständigen externen Rettungskräften. Bei der Übung im Januar 2020 kam zum
schnellen Weitertransport eines – vermeintlich – Verletzten sogar ein
Hubschrauber zum Einsatz.

Kontakt: David.Pearce@fnst.com

 

USA

Lieferanten im Blick

 

 



Milan. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf einem Werksgelände
beschränken sich nicht nur auf Mitarbeiter, sondern erstrecken sich auch auf
Besucher und Lieferanten. Der Standort Milan richtete seinen Fokus dabei auf die
Lkw-Fahrer. Klar markierte Halte- und Wartebereiche sowie ein eindeutig
definierter Zugangsweg zum Lagergebäude für die weitere Abfertigung stellen
sicher, dass sich Lieferanten und beispielsweise Stapler nicht in die Quere
kommen. Zu ihrer Sicherheit tragen die Fahrer nun eine deutlich sichtbare
Warnweste. Andere Neuerungen wie eine zusätzliche Ab­biegespur für Lkw oder
Fußgängerübergänge zielen in Richtung Verkehrssicherheit. Für ein Plus an
Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter sorgen zwei teilautomatisierte
Verpackungsmaschinen (Stretchwickler Lantech QL 400XT), die zudem die
Verpackungsqualität erhöhen und damit den Warentransport sicherer gestalten.

Kontakt: Frank.Valassiades@fnst.com

 

 

USA

Freudenberg in Milan liegt nicht nur die Sicherheit der Mitarbeiter, sondern
auch die von Lieferanten am Herzen.

„Safety Boost“ motiviert

 

 



Northfield. Mit der Kampagne „Safety Boost“ hat FST den Themen Arbeitssicherheit
und Gesundheitsschutz zusätzlichen Schub verliehen. Ein gutes Beispiel dafür ist
der Standort Northfield. Motiviert durch die Kampagne hat das Team in Northfield
im Frühjahr 2019 eine lange Liste von Einzelmaßnahmen erarbeitet, um frischen
Elan für die „sichere Sache“ zu entfachen und das Sicherheitsbewusstsein und die
Sicherheitskultur zu stärken. Für mehr Schwung sorgten unter anderem die
Ausweitung des bestehenden „Safety Committee“ auf alle Schichten, die Schaffung
eines neuen „Safety Boost Sub-Committee“, eine schnellere und verstärkte interne
Information und Kommunikation mittels einer „Safety Boost Wall“ sowie das
Ankurbeln des betrieblichen Vorschlagswesens. Hinzu kamen zahlreiche Aktionen
wie ein „Safety Slogan Contest“. Das Ganze hat gefruchtet. Zum Ausdruck kommt
dies sowohl in einer deutlich gestiegenen Anzahl an Verbesserungsvorschlägen als
auch in einer „Null“ in der Statistik der Arbeitsunfälle im gesamten vierten
Quartal 2019.

Kontakt: Delmore.Woodward@fnst.com

 

 

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Freudenberg Sealing Technologies

Sealing World - Juni 2020
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USA