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März 2018

sonder-
Ausgabe
strategie

Vielfältige Herausforderungen 

und Schwerpunkte

 

 

 

 

 

mitarbeiterzeitung von freudenberg Sealing Technologies



Die Zukunft
hat längst begonnen

FST startet von guter Position in die neue Strategieperiode 2018 bis 2020

 



Seit Jahren schreibt Freudenberg Sealing Technologies (FST) Rekordzahlen. „In
der vergangenen Strategieperiode (2015 bis 2017) haben wir unsere hochgesteckten
Umsatz- und Renditeziele sogar übertroffen. Damit sind wir sehr zufrieden“, sagt
Claus Möhlenkamp, Chief Executive Officer (CEO). Erstmals in der FST-Geschichte
hat 2017 die Umsatzrendite (RoS) konstant im zweistelligen Bereich gelegen.

Diese erfreulichen finanziellen Kennzahlen gehen mit kontinuierlichen
Produktivitätsfortschritten und einer hohen Dynamik bei der Entwicklung
innovativer Dichtungslösungen einher. Im globalen Dichtungsgeschäft ist FST
aktuell mit einem Marktanteil von mehr als 21 Prozent die Nummer 1 – mit großem
Abstand vor den Mitbewerbern. Zwar hat FST von Sondereffekten wie dem
Nachholbedarf in wichtigen Branchen der allgemeinen Industrie profitiert.
Dennoch: FST startet von einer starken Basis in die neue Strategieperiode 2018
bis 2020.

Weinheim

Operational Excellence und Lean Management

Die unter Beweis gestellte exzellente Leistung setzt zum einen exzellente
Mitarbeiter voraus. „Unser systematisches Talent Management spielt dabei eine
wichtige Rolle. Es bewährt sich und wir werden es konsequent fortführen“,
kündigt Claus Möhlenkamp an. Neue Technologien wie die Brennstoffzelle erfordern
neue Qualifikationen, neue Studiengänge und Weiterbildungen. FST ist gefordert,
für das nötige Wissen im Unternehmen zu sorgen.

Um die Spitzenposition als weltweit führender Markt- und Technologiespezialist
in der Dichtungstechnik zu behaupten, bedarf es darüber hinaus exzellenter
Prozesse in Produktion, Administration und Service. In anderen Worten: Es bedarf
Operational Excellence. Dieser Begriff steht bei FST für hohe Effizienz und
Produktivität, für Innovationskraft, Funktionssicherheit und erstklassige
Qualität. 

Eines der Mittel, um dies zu erreichen: Die Standardisierung in der Fertigung
und die Harmonisierung von Prozessen, wie sie FST im SAIL-Projekt erfolgreich
umgesetzt hat. Leistungsstärke setzt ferner kontinuierliche Verbesserungen
voraus. „Seit mehr als einem Vierteljahrhundert nutzen wir dazu Growtth und Lean
Management“, sagt Dieter Schäfer, Chief Operations Officer (COO). In Lean
Audits, sogenannten Rapid Plant Assessments (RPA), stellen die Standorte jedes
Jahr ihre Leistungskraft unter Beweis. „Wir möchten, dass dabei künftig jeder
Standort nahe an den besten herankommt“, so Schäfer. Mehr als zehn Prozentpunkte
soll der Abstand zur Nummer 1 nicht betragen. Heute liegt das beste Werk auf
einer Bewertungsskala von null bis 100 Prozent bei 84 Prozent. Ein Mittel zum
Zweck: Das Lernen von den Spitzenreitern im Rahmen von „Best Practice Exchange
Days“ – ein Musterbeispiel für eine lernende Organisation.

Ludger Neuwinger-Heimes, Chief Financial Officer (CFO), ergänzt: „In den
vergangenen Jahren haben wir den Lean-Gedanken unter dem Titel Lean
Administration auch auf unsere Service- und Verwaltungsprozesse übertragen – mit
ebenfalls beachtlichen Erfolgen.“ Immer mehr Mitarbeiter verinnerlichen die
Lean-Methoden und integrieren sie in ihren Arbeitsalltag. 

Neue Wege einschlagen

Ein einfaches „Weiter so“ kann es trotz aller Erfolge nicht geben. Der
grundlegende Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie vom Verbrennungsmotor
hin zu neuen Antriebstechnologien stellt auch den größten Einschnitt in der
Unternehmensgeschichte von FST dar. Die aktuelle Strategieperiode legt den
Grundstein für den Erfolg der kommenden zehn bis fünfzehn Jahre. 

Neues Denken ist gefragt. „Mit unserer Innovationskraft, Werkstoff- und
Technologiekompetenz sind wir dafür bestens gewappnet“, äußert sich Dr. Theodore
G. Duclos, Chief Technology Officer (CTO), zuversichtlich. 

Veränderte Marktbedingungen in eigenen Erfolg umzuwandeln hat bei Freudenberg
Tradition. „Es gibt großartige Möglichkeiten, wenn wir den Fortschritt als
Chance begreifen“, so Duclos. Kurz: FST steht auf einer ausgezeichneten
Ausgangsposition, um den Wandel, der weit über die Automobilindustrie
hinausreicht, aktiv mitzugestalten. 

„Dafür müssen wir schneller und flexibler werden sowie unsere globale
Zusammenarbeit noch stärker nutzen“, sagt Möhlenkamp und fügt hinzu: „Wir
verfügen bei Freudenberg über die notwendige Finanzkraft, um Entwicklungen
langfristig anzugehen.“ Genau diese monetäre Stärke, Solidität und
Zuverlässigkeit macht FST in Zeiten des Wandels zum gefragten Partner.

 

Elektromobilität, Energie und Robotik

Die Themen Elektromobilität sowie moderne Formen der Energieerzeugung und
-speicherung werden in allen ihren Facetten noch stärker in den Fokus der
künftigen Geschäftsaktivitäten rücken. Für Brennstoffzellen oder für das
Thermomanagement von Batterien bietet FST schon heute zukunftssichere Lösungen.
Auch der elektrische Antriebsstrang wartet mit neuen Anforderungen auf. Mit dem
Zurückfahren des klassischen Verbrennungsmotors fallen große Teile des
bisherigen FST-Geschäfts nach und nach weg. Dies muss durch neue und bestehende
Produkte für neue Anwendungen ausgeglichen werden. 

Möhlenkamp: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir uns in den nächsten
Jahren von einem Komponentenlieferant zu einem Modul- oder Systemhersteller
weiterent­wickeln, sowohl für die Batterietechnik als auch für die
Brennstoffzelle.“ Duclos ergänzt: „Entscheidend ist unser Fachwissen beim Design
von Dichtungen. Darauf bauen wir auf, wenn wir die Komponenten, an denen sich
die Dichtungen befinden, gleich mitentwickeln.“

Unverzichtbar für FST ist die Fähigkeit, in Systemen und Zusammenhängen zu
denken. Das langfristige Ziel lautet, für nahezu alle Komponenten eines
Elektrofahrzeugs maßgeschneiderte Produkte zu liefern. Auch bei den
anspruchsvollen Brennstoffzellen-Dichtungen strebt FST die globale
Spitzenposition an.

Aktuell noch fehlende Kompetenzen lassen sich unter anderem durch Beteiligungen
beziehungsweise. Zukäufe hinzugewinnen. FST hat bereits Ende 2017 mit einer
Akquisition sein Geschäft gestärkt und Teile des Brennstoffzellen-Herstellers
Elcore und seiner Schwester-Gesell­schaft Elcomax übernommen.

 

 

Service und Digitalisierung

Die Stichworte Industrie 4.0 und Digitalisierung beschreiben weitere
Handlungsfelder, denen FST in den kommenden Jahren höchste Priorität einräumt.
„Zum einen geht es darum, mit neuer Robotertechnik Fortschritte in den eigenen
Fertigungsprozessen zu erzielen“, sagt Schäfer. Die kollaborierenden, flexibel
einsetzbaren Cobots in der Weinheimer Simmerringe-Produktion sind dafür erste
Vorboten. Gleichzeitig bietet die wachsende Robotik-Branche zahlreiche
Geschäftschancen für FST. Zudem wird sich der Trend zur digitalen Vernetzung in
den Kundenbeziehungen widerspiegeln. Ein von FST bereits etabliertes Beispiel:
Die immer stärker genutzte E-Commerce-Plattform EASY. 

Seinen Online-Verkauf und viele weitere Serviceleistungen wird FST systematisch
stärken, um den Kunden Mehrwerte zu bieten. „Value Selling“ lautet die Devise,
das verspricht zudem rentable Umsätze. Die Bandbreite an Services reicht von
logistischen Angeboten über den Ausbau vorhandener Prüf- und Testmöglichkeiten
bis hin zu schon bekannten Dienstleistungen. Dazu zählen die Lasermarkierung von
Dichtungen oder der rasch wachsende Schnelllieferservice Freudenberg Xpress für
Ersatzteile und Kleinserien. Neben der Industrial Services Division (ISD) sind
vor allem unsere Experten für den freien Auto­mobil-Erstazteilmarkt von Corteco
gefragt.

Basis für solche kundenspezifischen Lösungen ist die globale Segmentstrategie,
die FST seit Jahren im Industriegeschäft verfolgt.

 

 

 

Food & Beverage

Zur ISD zählt auch das Marktsegment Food & Beverage, auf das FST während der
neuen Strategieperiode ebenfalls ein besonderes Augenmerk richtet. Eine wichtige
Rolle spielen neben innovativen Produktlösungen auch die auf die Kundenwünsche
zugeschnittenen Serviceleistungen. In Deutschland ist FST im Dichtungsgeschäft
mit der Lebensmittel- und Getränkeindustrie seit Jahren die Nummer 1, der
Marktanteil liegt bei zirka 50 Prozent. Diese starke Position möchte FST auf
andere Länder und Weltregionen ausweiten. In Europa stehen dabei Frankreich,
Großbritannien und Österreich ganz oben auf der Prioritäten­liste; weiteres
Wachstumspotenzial besteht in Nordamerika und China. Zum globalen Ausbau des
Geschäfts sollen die Stärken – innerhalb der ISD unter der Marke Dichtomatik
bekannt – zum Beispiel in der Logistik genutzt werden. Ebenso wie das globale
Händlernetzwerk.

Der besondere Stellenwert, den FST der Lebensmittel- und Getränkeindustrie
beimisst, wird von den Ergebnissen des Freudenberg-weiten Zukunftsprojekts
Odyssey gestützt: Wegen des dauerhaft steigenden Nahrungsmittelbedarfs der
rasant zunehmenden Weltbevölkerung rechnet die Branche mit einem anhaltenden
Wachstum.

 

 

 

 





mission

All unser Tun und Handeln soll den Kundennutzen erhöhen, indem wir
ausgezeichnete Dichtungslösungen und spezielle Servicekonzepte anbieten. 

Wir helfen unseren Kunden auf der ganzen Welt dabei, ihre anspruchsvollen
wirtschaftlichen und technologischen Ziele zu erreichen.

Unseren Beitrag zum Kundenerfolg ver­danken wir Mitarbeitern, Innovationen,
Operational Excellence sowie einer klaren Qualitäts- und Marktsegmentierung.

Wir sind stolz, Teil eines Familienunternehmens zu sein. Wir bauen auf
lang­fristige Partnerschaften, die auf Fairness und gegenseitigem Respekt
gründen.





Wie wollen
wir die Ziele
unserer
aktuellen
Strategie
erreichen?

 

E-Trans-for­mation:
Digital und mit Robotik auf Wachstumskurs

Die Robotik weist eine durchschnittliche jähr­liche Wachstumsrate von 14 Prozent
auf. Roboter werden immer leistungsfähiger und kommen in neuen
Anwendungsgebieten zum Einsatz. 

In der Industrie werden Roboter bisher vorwiegend für wiederkehrende Tätigkeiten
in der Fertigung genutzt. Längst können sie aber mehr als schweißen, schrauben
oder lackieren und übernehmen zunehmend komplexere Aufgaben. Im neuen Zeitalter
von Industrie 4.0 tauschen Mitarbeiter, Maschinen, Fahrzeuge und Roboter Daten
miteinander aus und gehen vernetzt ans Werk. Dadurch entstehen ganz neue
Möglichkeiten, Daten auszuwerten, Prozesse zu optimieren oder Informationen zu
nutzen.

Ein einfaches Beispiel für dieses bewusste Miteinander von Mensch und Maschine
sind flexibel einsetzbare kollaborierende Roboter – kurz „Cobots“ – wie sie die
Simmerringe-Fertigung in Weinheim nutzt. Der Fortschritt macht selbst vor dem
Kuhstall nicht halt. Der Begriff „Smart Farming“ umschreibt die komplexe
Steuerung eines landwirtschaftlichen Betriebs vom Erfassen der Milchmenge pro
Kuh bis zur Getreideernte auf dem Feld. Die dafür nötigen Daten generieren zum
Beispiel mit Sensoren ausgestattete Simmerringe. Encoder fungieren als
Signalgeber. Der Wandel greift auch über ins Private, wo humanoide Roboter immer
öfter als Haushaltshilfe, Service- oder Pflegekraft zum Einsatz kommen. Tendenz:
schnell steigend.

Innovationstreiber FST

In einem einzigen Knickarmroboter versehen zum Teil über 80 Dichtungen ihren
Dienst. Über Simmerringe, O-Ringe, Flachdichtungen und Akkumulatoren hinaus,
könnte Freudenberg Sealing Technologies (FST) in dieser rasant wachsenden
Branche schon bald als Komponentenlieferant punkten. Es arbeitet dabei an
gemeinsamen Strategien mit NOK, Japan, und der Konzernschwester Klüber
Lubrication. FST will zum Innovationstreiber in der Robotik werden. 

Im Unternehmen selbst bietet die Digitalisierung Möglichkeiten zur
Prozessoptimierung, Effizienzsteigerung und Produktivitätsverbesserung. Wichtig
ist, die Flut dieser anfallenden Daten sinnvoll miteinander zu verknüpfen: um
neues Wissen zu generieren, fundierte Prognosen zu treffen, bessere
Vorausberechnungen zu machen. Insofern ist Digitalisierung Teil von Operational
Excellence.

So lässt sich die Gesamtanlageneffektivität, genannt Overall Equipment
Efficiency (OEE) mit den neuen Möglichkeiten erhöhen. Dies belegen
Pilotprojekte. Mit Hilfe des Fraunhofer Instituts konnte FST in Berlin-Adlershof
die Gesamtanlageneffektivität einer bereits sehr gut arbeitenden Linie nochmals
drastisch steigern.

 

Batterien
für die Elektro­mobilität

Mit den neuen Antriebsformen rücken künftig andere Produkte in den Fokus der
Automobil­industrie. Dem hat FST schon vor einiger Zeit Rechnung getragen und
ein spezielles Team für die Elektromobilität gebildet. Seit 1. März ist sogar
eine eigene Division mit den Zukunftsthemen Batterie und Brennstoffzelle
betraut.

Wo starke Ströme fließen, hohe Spannungen und Temperaturen herrschen, stehen
Sicherheits­aspekte wie das Thermomanagement der Batterie, Notkühlsysteme oder
Druckregulierungsventile verstärkt im Blickpunkt. Lange Ladezeiten, geringe
Reichweite, fehlende Ladestationen, hoher Kaufpreis: Diese Hürden für
batterieelektrische Fahrzeuge sind durch konsequent betriebene Forschung und
Entwicklung zu überwinden. Länder wie Norwegen zeigen schon heute, wie es gehen
kann.

Das Thermomanagement von Batterien und Elektromotoren ist wesentlich für den
sicheren Betrieb von Elektrofahrzeugen. Beim Schnell­laden der Batterien kommt
es zu extrem hohen Temperaturen. Und beim Starten sowie im Fahrbetrieb müssen
die Batterien durch Heiz- und Kühlsysteme in einem optimalen Temperaturbereich
gehalten werden. Die steigende Energie- und Leistungsdichte der Batterien sowie
höhere Ladeströme erfordern neue Produkte.

 

DIAvent

Dafür bietet das Freudenberg-Produktportfolio für die Batterietechnik
umfangreiche Lösungen: zum Beispiel großflächige Gehäusedichtungen,
Spezialdichtungen für Batteriezellen, Verbindungs-, Dichtelemente und Rohre für
Kühlkreisläufe (Plug & Seal), außer­dem Druckausgleichventile inklusive
Notentlüftung bei Überdruck. DIAvent heißt die von FST gefertigte Komponente,
die in Lithium-Ionen-Akkus den Druckausgleich im Normalbetrieb und den
Überdruck­abbau bei einer Notentgasung in einem Bauteil kombiniert. 

Auch der Elektromotor bedarf eines effektiven Thermomanagements. An der
Dichtstelle liegen die Drehzahlen um ein Vielfaches höher als im Benziner oder
Diesel. In manchen Szenarien ist von 30.000 Umdrehungen pro Minute und mehr die
Rede. Hohe Drehzahlen bedeuten starke Temperaturentwicklung. Das erfordert neue
Werkstoffe und Dichtungsdesigns. In solchen Fragen kommt die Entwicklungs- und
Materialkompetenz von FST zum Tragen.

Gleichzeitig wird FST die konventionellen Antriebe nicht aus den Augen
verlieren. Die Entwicklungsmöglichkeiten des Verbrennungsmotors sind noch nicht
gänzlich ausgereizt. Unter dem Titel LESS – Low Emission Sealing Solutions –
bündelt FST seit Jahren Produkt­innovationen, die Reibungsverluste, benötigten
Bauraum und Gewicht senken, um Energieverbrauch und Emissionen des klassischen
Antriebs zu reduzieren. Musterbeispiel ist die gasgeschmierte
Gleitring-Motordichtung Levitex. 

Höhere Effizienz durch reibungsarme und leichte Komponenten ist übrigens für
Elektrofahrzeuge ebenso wichtig wie für Autos mit Verbrennungsmotor.

 

 

Neue Energie 

für die Brenn­stoffzelle

Der anhaltend hohe Energiebedarf und neue Technologien wie die Elektromobilität
erfordern völlig neue Denkansätze in Bezug auf Energie­erzeugung, -verteilung
und -speicherung. Er­neuerbare Energien sind eine wesentliche Säule der
Entwicklungsaktivitäten von FST.

Mit neuen Produkten wie dem Seventomatic sowie nutzerorientierten
Serviceleistungen bietet FST seinen Kunden in der Windkraftindustrie schon heute
Zukunftslösungen, mit denen sich Freudenberg vom Wettbewerb abhebt. Know-how aus
der Windkraft lässt sich darüber hinaus auch in Wasserkraft- oder
Gezeitenkraftwerken nutzen.

Eine wichtige Zukunftstechnologie ist die mit Wasserstoff betriebene
Brennstoffzelle – sowohl für stationäre als auch für mobile Anwendungen,
insbesondere für die CO2-neutrale Langstreckenmobilität. In einem einzigen
Brennstoffzellenfahrzeug können bis zu 300 Dichtungen nötig sein, das Potenzial
für FST ist riesig. Die Nachfrage auch: Kunden vervielfachen zum Teil ihre
ursprünglich bestellten Stückzahlen. 

Um Brennstoffzellen sicher und effizient zu betreiben, ergänzen schon heute
hochpräzise Dichtungen für Brennstoffzellen-Stacks das bestehende
Freudenberg-Portfolio. Für das „Innenleben“ der Brennstoffzelle gibt es derzeit
viele kundenindividuelle Herangehensweisen, die jeweils eigene Werkstofflösungen
und Dichtungsdesigns erfordern. Seit 2016 ist FST in den USA mit Dichtungen für
eine Brennstoffzelle für Flurförderzeuge in Serie. Busse, Fähren, Fahrräder,
Heizungen von Gebäuden – die Einsatzmöglichkeiten der
Brennstoffzellen-Technologie sind nicht nur im Auto vielfältig.

Über erneuerbare Energiequellen beziehungsweise emissionsfreie Antriebe hinaus
engagiert sich FST weiterhin im klassischen Energiesektor. So hat FST seit Mitte
2017 sein Portfolio durch den englischen Membranspezialisten Metflex ergänzt:
Auf dem Gasmarkt verfügt Metflex über eine technologische Kompetenz und ein
Markt-Know-how, das FST bislang fehlte. Gerade in China und Indien gewinnt
Erdgas als Energieträger wachsende Bedeutung.

 

 

Service aus 

einer Hand

 

Bis 2020 möchte FST mehr als ein Viertel seines Umsatzes mit Serviceleistungen
erzielen. Das Servicegeschäft mit Industriekunden hat FST während der
vergangenen Jahre in der Industrial Service Division (ISD) zusammengefasst. Sie
bündelt alle serviceorientierten, oft vom Ersatzteilbedarf (MRO) geprägten
Industriegeschäfte von FST unter einem Dach. 

Die Division führt auch das Handelsgeschäft. Der technische Handel bleibt ein
zentraler Vertriebskanal für das FST-Servicegeschäft. Die Händler kümmern sich
mit ihrem dichten Standortnetz um all jene Kunden, die FST im Direktservice
nicht erreicht.

Auch die Integration von Dichtomatik in die ISD trägt Früchte. Grundlage ist die
Zweimarkenstrategie im Industriegeschäft. Die Kunden sehen einen echten Mehrwert
darin, das Komplettpaket an Dichtungen der Marken Freudenberg und Dichtomatik
aus einer Hand beziehen zu können. „One face to the customer“ lautet die
Losung. 

Unter dem Label Freudenberg erhalten die Kunden Premiumprodukte, beispielsweise
für sicherheits- und funktionskritische Anwendungen. Zum anderen bietet FST
unter der Marke Dichtomatik geprüfte Handelsware: für Kunden, bei denen
Wirtschaftlichkeit und Preis im Fokus stehen, die flexible und effiziente 

Service- und Logistikleistungen erwarten, aber denen qualitativ der
Industriestandard ausreicht. Die Kunden erhalten das komplette Portfolio aus
einer Hand, transparent in zwei Marken gegliedert. 

Auch Freudenberg Xpress, eine weitere Serviceleistung der ISD, entwickelt sich
prima.

 

 

 

Operational Excellence: 

Lean Admin hat sich etabliert

 

 

Operational Excellence, das systematische Streben nach kontinuierlicher
Verbesserung, ist das Fundament der Markt- und Technologieführerschaft von FST.
Ein Baustein von Operational Excellence, der immer stärker in den Fokus rückt,
ist Lean Administration, die kontinuierliche Verbesserung administrativer
Prozesse. 

Wie beim klassischen Lean Management in der Produktion lautet auch hier das
übergeordnete Ziel: Verschwendung aus den Geschäftsprozessen eliminieren und
sich auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren, um mit Hilfe robuster
Prozesse Effizienzsteigerungen zu erzielen. 

Dabei geht es um Ordnung, schlanke standardisierte Abläufe am Arbeitsplatz, um
die Definition klarer Ziele und Verantwortlichkeiten, um die korrekte
Aufbereitung, Bereitstellung und Analyse von Daten. In Lean-Admin-Großpro­jekten
zerlegt FST seine administrativen Kernprozesse wie „Order to Cash“ oder den
Einkauf in ihre einzelnen Schlüsselprozesse, um diese dann mit Hilfe der
Lean-Tools zu verbessern. 

Die zunehmende Digitalisierung ist ein wichtiges Werkzeug und ein Bestandteil
von Operational Excellence. Jeder Geschäftsvorgang hinterlässt heutzutage
digitale Spuren. Es geht darum, diese „Big-Data-Flut“ der im Unternehmen
anfallenden Daten sinnvoll miteinander zu verknüpfen: also die Prozesse
datenbasiert zu durchleuchten, um sie schneller und effizienter zu gestalten. 

So setzt beispielsweise der Einkauf von FST schon viele solcher digitalen
Werkzeuge ein. Ein System, das viele Mitarbeiter seit langem kennen, ist die
eProcurement-Plattform FETOP.

 

 

 

 








Gemeinsam auf Wachstumskurs

Elf Divisionen verantworten das operative Geschäft bei Freudenberg Sealing
Technologies.

Zwei Verkaufskanäle im Automobil- und Industriegeschäft bilden das Bindeglied
zum Markt. Was haben sie sich für die kommende Strategieperiode vorgenommen?

Rainer Joest

Sales Automotive

„Automotive Sales treibt die globale Ausrichtung der
Elektromobilitäts-Akti­vitäten von FST gemeinsam mit NOK und NFC voran. Wir
identifizieren neue Produkte wie den DIAvent, Module für Batterien sowie Systeme
wie Brennstoffzellenstacks. Zudem unterstützen wir bei Akquisitionen und bei der
Definition neuer Geschäftsmodelle. Parallel zur Elektromobilität erhalten und
erweitern wir das laufende Geschäft mit Verbrennungsmotoren und Getrieben.
Bei­spiele sind die Einführung von Levitex und Levitas. Korea gewinnt als Markt
an Bedeutung für uns und wir starten Vertriebsaktivitäten dort. Insgesamt
möchten wir die globale Inte­gration der Automotive Sales Aktivitäten in China
und Indien verbessern.“

Jason Meier

Corteco

„Unsere Strategie im Auto-Ersatzteilgeschäft konzentriert sich auf drei
Bereiche. Wir werden unser Produktportfolio gezielt ausbauen, zum Beispiel mit
elektronischen Lenksystemen und schwingungstechnischen Produkten für Lenkungs-
und Achskomponenten für Fahrwerksysteme. Regional setzen wir unser Engagement
in Mittel- und Osteuropa sowie in Südamerika wie bisher fort. Zudem richten wir
unser Augenmerk verstärkt auf China und Indien, weil diese Märkte an Relevanz
gewinnen. Zudem wollen wir unsere Effizienz und Effektivität durch Investitionen
in Business-Intelligence-Plattformen verbessern.“

Peter Johnson

Oil Seals Damper & Steering 

„Unsere Strategie basiert auf innovativen Produkten, Nachhaltigkeit und einem
gezielten Produktportfoliomanagement in den globalen Segmenten Automotive und
Recrea­tional. Wir möchten unser Wachstum mit neuen Produkten vorantreiben, die
die Erwartungen unserer Kunden erfüllen und die von den Value Selling-Chancen
profitieren, die sich aus den globalen Megatrends ergeben. Wir fertigen
Kolbendichtungen, die aus hochwertigen Hochleistungswerkstoffen konstruiert und
gefertigt werden. Unsere Fokussegmente sind Elektromobilität, Recreational
(Fahrräder, Pedelecs, Motorräder und E-Scooter) sowie der automobile
Ersatzteilmarkt.“

Filip Krulis

Oil Seals Powertrain & Driveline 

„Gemeinsam mit unseren höchst motivierten Mitarbeitern möchten wir unsere
Produkt-Pipeline sowie unsere Test- und Simulations-Kapazitäten für
E-Mobilitäts-Anwendungen ausbauen. Was unser Produktport­folio anbelangt, wollen
wir unsere Kompetenz bei Kunststoffen und in der Verfahrenstechnik erweitern.
Geographisch werden wir unsere Präsenz in China und Indien verstärken. Das Motto
unserer Division lautet: Wir versuchen täglich uns, unser Team und unsere
Prozesse zu verbessern, damit wir unseren Kunden einen immer besseren Service
bieten können.“

michael link

Sales General Industry

„Für den Vertrieb der allgemeinen Industrie bietet die neue Strategieperiode
spannende Chancen dank Digitalisierung, Automati­sierung und der
fortschreitenden Energiewende. Davon sind wir und fast alle 21 Segmente der
allgemeinen Industrie betroffen. Daher sind wir bestrebt, die besten
Dichtungslösungen zu entwickeln – das gilt sowohl für unser Produkt- und
Serviceangebot als auch für unsere Bestrebungen, weitere Marktanteile zu
gewinnen. Wir begleiten unsere bestehenden Kunden bei ihren
Veränderungsprozessen und beginnen Partnerschaften mit neuen Kunden weltweit.“

Günter Fischer

Accumulators

„Wir setzen für die Zukunft unter anderem auf neue Fertigungs- und
Montage­prozesse, Leichtbauwerkstoffe und Produkte mit integrierter Sensorik und
erweiterten Funktionen. So fertigen wir Druckspeicher aus Kohlefaserwerkstoffen,
die als Energiespeicher über eine extrem hohe und langlebige Druckfestigkeit
verfügen müssen, wie sie zur Speicherung von Wasserstoff für den Antrieb von
Brennstoffzellen unabdingbar ist. Strategisch wollen wir Kunden in den Bereichen
Energiespeicherung und Mobilität der Zukunft zu gewinnen.“

Nils Martens

Battery and Fuel Cell Systems Division

„Die kürzlich zugekauften Geschäftsaktivitäten in die FST-Welt integrieren,
zusätzliche Partnerschaften beginnen, interne Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten signifikant stärken – dies sind Bausteine, um unseren
„Global Footprint“ im System-Geschäft auf- und auszubauen. Wir wollen
langfristig ein „One Stop“-Anbieter werden: mit einzigartigen Systemlösungen,
die zum Beispiel Batterie- und Brennstoffzellensysteme einschließlich der
zugehörigen Steuerungselektronik und -software miteinander verbinden.“

Malte Müller

Oil Seals Industry

„Die Division Oil Seals Industry wird in den nächsten drei Jahren wachsen: zum
einen durch das Ausweiten unseres erfolgreichen Kataloggeschäfts auf globaler
Ebene, zum anderen durch innovative kundenspezifische Produkte. Mit Innovationen
stärken wir die Wachstumstreiber Robotik sowie Food & Beverage und treiben die
Transformation zur Industrie 4.0 weiter voran.“

Dr. Alexander Rozmán

Industrial Services

„Im Rahmen der bei Freudenberg bewährten Strategie planen wir gezielte
Akquisitionen in service-getriebenen Marktsegmenten. Ferner möchten wir einen
E-Commerce-Kanal entwickeln. Regional steht neben China der Ausbau unseres
Geschäfts in Indien im Fokus. Auch in Südamerika und Australien weiten wir
unsere Aktivitäten aus.“

Hans Haenle

O-Rings

„Operational Excellence beinhaltet für uns kontinuierliche Kostensenkungen und
Qualitätssteigerungen. Durch Standardisierung möchten wir unsere Produktions-
und administrativen Prozesse robust und verschwendungsfrei gestalten. Im LC
O-Rings Industry setzen wir Schwerpunkte im Handels- und serviceorientierten
Geschäft.“

Ralf Schmid

Special Sealing

„Wir wollen unser Produktportfolio mit High-Perfor-mance-Kunststoffen erweitern
und erfolgsversprechen­de Produkte für Elektromobilität und die gesamte
E-Transformation entwickeln. In der neuen Strategie­periode planen wir zudem den
Ausbau unserer Marktanteile in Nordamerika und China. Unser Lead Center
Integrated Precision Solutions (IPS) mit den drei Standorten Emmerich,
Losenstein und Öhringen werden wir weiterentwickeln und in eine erfolgreiche
Zukunft führen.“ 

Bernd Koch

Fluid Power

„Auf unserer Agenda stehen Produktivitätssteigerungen durch Automation,
Portfolio- und Lean Manage­ment. Wir möchten unseren Standort in Taicang in
China aufwerten und eine Produktion in Indien etablieren. Wir werden unsere
Kompetenz in der Windkraft sowie in der Entwicklung einzigartiger Kunststoffe
weiter ausbauen.“

Paul Hailey

Gaskets

„Wir konzentrieren uns auf Produkte für Brennstoffzellen, Elektromobilität und
Energy. Im Lead Center Gaskets wollen wir ein eigenständiges Appli­cation Center
in China etablieren. Im Lead Center Precision Low Pressure wollen wir unsere
Erfolge in unseren Kernsegmenten Aero­space, Food & Beverage sowie Energy von
Nordamerika auf Europa übertragen.“

















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Paul Hailey

Gaskets

„Wir konzentrieren uns auf Produkte für Brennstoffzellen, Elektromobilität und
Energy. Im Lead Center Gaskets wollen wir ein eigenständiges Appli­cation Center
in China etablieren. Im Lead Center Precision Low Pressure wollen wir unsere
Erfolge in unseren Kernsegmenten Aero­space, Food & Beverage sowie Energy von
Nordamerika auf Europa übertragen.“