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März 2018 sonder- Ausgabe strategie Vielfältige Herausforderungen und Schwerpunkte mitarbeiterzeitung von freudenberg Sealing Technologies Die Zukunft hat längst begonnen FST startet von guter Position in die neue Strategieperiode 2018 bis 2020 Seit Jahren schreibt Freudenberg Sealing Technologies (FST) Rekordzahlen. „In der vergangenen Strategieperiode (2015 bis 2017) haben wir unsere hochgesteckten Umsatz- und Renditeziele sogar übertroffen. Damit sind wir sehr zufrieden“, sagt Claus Möhlenkamp, Chief Executive Officer (CEO). Erstmals in der FST-Geschichte hat 2017 die Umsatzrendite (RoS) konstant im zweistelligen Bereich gelegen. Diese erfreulichen finanziellen Kennzahlen gehen mit kontinuierlichen Produktivitätsfortschritten und einer hohen Dynamik bei der Entwicklung innovativer Dichtungslösungen einher. Im globalen Dichtungsgeschäft ist FST aktuell mit einem Marktanteil von mehr als 21 Prozent die Nummer 1 – mit großem Abstand vor den Mitbewerbern. Zwar hat FST von Sondereffekten wie dem Nachholbedarf in wichtigen Branchen der allgemeinen Industrie profitiert. Dennoch: FST startet von einer starken Basis in die neue Strategieperiode 2018 bis 2020. Weinheim Operational Excellence und Lean Management Die unter Beweis gestellte exzellente Leistung setzt zum einen exzellente Mitarbeiter voraus. „Unser systematisches Talent Management spielt dabei eine wichtige Rolle. Es bewährt sich und wir werden es konsequent fortführen“, kündigt Claus Möhlenkamp an. Neue Technologien wie die Brennstoffzelle erfordern neue Qualifikationen, neue Studiengänge und Weiterbildungen. FST ist gefordert, für das nötige Wissen im Unternehmen zu sorgen. Um die Spitzenposition als weltweit führender Markt- und Technologiespezialist in der Dichtungstechnik zu behaupten, bedarf es darüber hinaus exzellenter Prozesse in Produktion, Administration und Service. In anderen Worten: Es bedarf Operational Excellence. Dieser Begriff steht bei FST für hohe Effizienz und Produktivität, für Innovationskraft, Funktionssicherheit und erstklassige Qualität. Eines der Mittel, um dies zu erreichen: Die Standardisierung in der Fertigung und die Harmonisierung von Prozessen, wie sie FST im SAIL-Projekt erfolgreich umgesetzt hat. Leistungsstärke setzt ferner kontinuierliche Verbesserungen voraus. „Seit mehr als einem Vierteljahrhundert nutzen wir dazu Growtth und Lean Management“, sagt Dieter Schäfer, Chief Operations Officer (COO). In Lean Audits, sogenannten Rapid Plant Assessments (RPA), stellen die Standorte jedes Jahr ihre Leistungskraft unter Beweis. „Wir möchten, dass dabei künftig jeder Standort nahe an den besten herankommt“, so Schäfer. Mehr als zehn Prozentpunkte soll der Abstand zur Nummer 1 nicht betragen. Heute liegt das beste Werk auf einer Bewertungsskala von null bis 100 Prozent bei 84 Prozent. Ein Mittel zum Zweck: Das Lernen von den Spitzenreitern im Rahmen von „Best Practice Exchange Days“ – ein Musterbeispiel für eine lernende Organisation. Ludger Neuwinger-Heimes, Chief Financial Officer (CFO), ergänzt: „In den vergangenen Jahren haben wir den Lean-Gedanken unter dem Titel Lean Administration auch auf unsere Service- und Verwaltungsprozesse übertragen – mit ebenfalls beachtlichen Erfolgen.“ Immer mehr Mitarbeiter verinnerlichen die Lean-Methoden und integrieren sie in ihren Arbeitsalltag. Neue Wege einschlagen Ein einfaches „Weiter so“ kann es trotz aller Erfolge nicht geben. Der grundlegende Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie vom Verbrennungsmotor hin zu neuen Antriebstechnologien stellt auch den größten Einschnitt in der Unternehmensgeschichte von FST dar. Die aktuelle Strategieperiode legt den Grundstein für den Erfolg der kommenden zehn bis fünfzehn Jahre. Neues Denken ist gefragt. „Mit unserer Innovationskraft, Werkstoff- und Technologiekompetenz sind wir dafür bestens gewappnet“, äußert sich Dr. Theodore G. Duclos, Chief Technology Officer (CTO), zuversichtlich. Veränderte Marktbedingungen in eigenen Erfolg umzuwandeln hat bei Freudenberg Tradition. „Es gibt großartige Möglichkeiten, wenn wir den Fortschritt als Chance begreifen“, so Duclos. Kurz: FST steht auf einer ausgezeichneten Ausgangsposition, um den Wandel, der weit über die Automobilindustrie hinausreicht, aktiv mitzugestalten. „Dafür müssen wir schneller und flexibler werden sowie unsere globale Zusammenarbeit noch stärker nutzen“, sagt Möhlenkamp und fügt hinzu: „Wir verfügen bei Freudenberg über die notwendige Finanzkraft, um Entwicklungen langfristig anzugehen.“ Genau diese monetäre Stärke, Solidität und Zuverlässigkeit macht FST in Zeiten des Wandels zum gefragten Partner. Elektromobilität, Energie und Robotik Die Themen Elektromobilität sowie moderne Formen der Energieerzeugung und -speicherung werden in allen ihren Facetten noch stärker in den Fokus der künftigen Geschäftsaktivitäten rücken. Für Brennstoffzellen oder für das Thermomanagement von Batterien bietet FST schon heute zukunftssichere Lösungen. Auch der elektrische Antriebsstrang wartet mit neuen Anforderungen auf. Mit dem Zurückfahren des klassischen Verbrennungsmotors fallen große Teile des bisherigen FST-Geschäfts nach und nach weg. Dies muss durch neue und bestehende Produkte für neue Anwendungen ausgeglichen werden. Möhlenkamp: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir uns in den nächsten Jahren von einem Komponentenlieferant zu einem Modul- oder Systemhersteller weiterentwickeln, sowohl für die Batterietechnik als auch für die Brennstoffzelle.“ Duclos ergänzt: „Entscheidend ist unser Fachwissen beim Design von Dichtungen. Darauf bauen wir auf, wenn wir die Komponenten, an denen sich die Dichtungen befinden, gleich mitentwickeln.“ Unverzichtbar für FST ist die Fähigkeit, in Systemen und Zusammenhängen zu denken. Das langfristige Ziel lautet, für nahezu alle Komponenten eines Elektrofahrzeugs maßgeschneiderte Produkte zu liefern. Auch bei den anspruchsvollen Brennstoffzellen-Dichtungen strebt FST die globale Spitzenposition an. Aktuell noch fehlende Kompetenzen lassen sich unter anderem durch Beteiligungen beziehungsweise. Zukäufe hinzugewinnen. FST hat bereits Ende 2017 mit einer Akquisition sein Geschäft gestärkt und Teile des Brennstoffzellen-Herstellers Elcore und seiner Schwester-Gesellschaft Elcomax übernommen. Service und Digitalisierung Die Stichworte Industrie 4.0 und Digitalisierung beschreiben weitere Handlungsfelder, denen FST in den kommenden Jahren höchste Priorität einräumt. „Zum einen geht es darum, mit neuer Robotertechnik Fortschritte in den eigenen Fertigungsprozessen zu erzielen“, sagt Schäfer. Die kollaborierenden, flexibel einsetzbaren Cobots in der Weinheimer Simmerringe-Produktion sind dafür erste Vorboten. Gleichzeitig bietet die wachsende Robotik-Branche zahlreiche Geschäftschancen für FST. Zudem wird sich der Trend zur digitalen Vernetzung in den Kundenbeziehungen widerspiegeln. Ein von FST bereits etabliertes Beispiel: Die immer stärker genutzte E-Commerce-Plattform EASY. Seinen Online-Verkauf und viele weitere Serviceleistungen wird FST systematisch stärken, um den Kunden Mehrwerte zu bieten. „Value Selling“ lautet die Devise, das verspricht zudem rentable Umsätze. Die Bandbreite an Services reicht von logistischen Angeboten über den Ausbau vorhandener Prüf- und Testmöglichkeiten bis hin zu schon bekannten Dienstleistungen. Dazu zählen die Lasermarkierung von Dichtungen oder der rasch wachsende Schnelllieferservice Freudenberg Xpress für Ersatzteile und Kleinserien. Neben der Industrial Services Division (ISD) sind vor allem unsere Experten für den freien Automobil-Erstazteilmarkt von Corteco gefragt. Basis für solche kundenspezifischen Lösungen ist die globale Segmentstrategie, die FST seit Jahren im Industriegeschäft verfolgt. Food & Beverage Zur ISD zählt auch das Marktsegment Food & Beverage, auf das FST während der neuen Strategieperiode ebenfalls ein besonderes Augenmerk richtet. Eine wichtige Rolle spielen neben innovativen Produktlösungen auch die auf die Kundenwünsche zugeschnittenen Serviceleistungen. In Deutschland ist FST im Dichtungsgeschäft mit der Lebensmittel- und Getränkeindustrie seit Jahren die Nummer 1, der Marktanteil liegt bei zirka 50 Prozent. Diese starke Position möchte FST auf andere Länder und Weltregionen ausweiten. In Europa stehen dabei Frankreich, Großbritannien und Österreich ganz oben auf der Prioritätenliste; weiteres Wachstumspotenzial besteht in Nordamerika und China. Zum globalen Ausbau des Geschäfts sollen die Stärken – innerhalb der ISD unter der Marke Dichtomatik bekannt – zum Beispiel in der Logistik genutzt werden. Ebenso wie das globale Händlernetzwerk. Der besondere Stellenwert, den FST der Lebensmittel- und Getränkeindustrie beimisst, wird von den Ergebnissen des Freudenberg-weiten Zukunftsprojekts Odyssey gestützt: Wegen des dauerhaft steigenden Nahrungsmittelbedarfs der rasant zunehmenden Weltbevölkerung rechnet die Branche mit einem anhaltenden Wachstum. mission All unser Tun und Handeln soll den Kundennutzen erhöhen, indem wir ausgezeichnete Dichtungslösungen und spezielle Servicekonzepte anbieten. Wir helfen unseren Kunden auf der ganzen Welt dabei, ihre anspruchsvollen wirtschaftlichen und technologischen Ziele zu erreichen. Unseren Beitrag zum Kundenerfolg verdanken wir Mitarbeitern, Innovationen, Operational Excellence sowie einer klaren Qualitäts- und Marktsegmentierung. Wir sind stolz, Teil eines Familienunternehmens zu sein. Wir bauen auf langfristige Partnerschaften, die auf Fairness und gegenseitigem Respekt gründen. Wie wollen wir die Ziele unserer aktuellen Strategie erreichen? E-Trans-formation: Digital und mit Robotik auf Wachstumskurs Die Robotik weist eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 14 Prozent auf. Roboter werden immer leistungsfähiger und kommen in neuen Anwendungsgebieten zum Einsatz. In der Industrie werden Roboter bisher vorwiegend für wiederkehrende Tätigkeiten in der Fertigung genutzt. Längst können sie aber mehr als schweißen, schrauben oder lackieren und übernehmen zunehmend komplexere Aufgaben. Im neuen Zeitalter von Industrie 4.0 tauschen Mitarbeiter, Maschinen, Fahrzeuge und Roboter Daten miteinander aus und gehen vernetzt ans Werk. Dadurch entstehen ganz neue Möglichkeiten, Daten auszuwerten, Prozesse zu optimieren oder Informationen zu nutzen. Ein einfaches Beispiel für dieses bewusste Miteinander von Mensch und Maschine sind flexibel einsetzbare kollaborierende Roboter – kurz „Cobots“ – wie sie die Simmerringe-Fertigung in Weinheim nutzt. Der Fortschritt macht selbst vor dem Kuhstall nicht halt. Der Begriff „Smart Farming“ umschreibt die komplexe Steuerung eines landwirtschaftlichen Betriebs vom Erfassen der Milchmenge pro Kuh bis zur Getreideernte auf dem Feld. Die dafür nötigen Daten generieren zum Beispiel mit Sensoren ausgestattete Simmerringe. Encoder fungieren als Signalgeber. Der Wandel greift auch über ins Private, wo humanoide Roboter immer öfter als Haushaltshilfe, Service- oder Pflegekraft zum Einsatz kommen. Tendenz: schnell steigend. Innovationstreiber FST In einem einzigen Knickarmroboter versehen zum Teil über 80 Dichtungen ihren Dienst. Über Simmerringe, O-Ringe, Flachdichtungen und Akkumulatoren hinaus, könnte Freudenberg Sealing Technologies (FST) in dieser rasant wachsenden Branche schon bald als Komponentenlieferant punkten. Es arbeitet dabei an gemeinsamen Strategien mit NOK, Japan, und der Konzernschwester Klüber Lubrication. FST will zum Innovationstreiber in der Robotik werden. Im Unternehmen selbst bietet die Digitalisierung Möglichkeiten zur Prozessoptimierung, Effizienzsteigerung und Produktivitätsverbesserung. Wichtig ist, die Flut dieser anfallenden Daten sinnvoll miteinander zu verknüpfen: um neues Wissen zu generieren, fundierte Prognosen zu treffen, bessere Vorausberechnungen zu machen. Insofern ist Digitalisierung Teil von Operational Excellence. So lässt sich die Gesamtanlageneffektivität, genannt Overall Equipment Efficiency (OEE) mit den neuen Möglichkeiten erhöhen. Dies belegen Pilotprojekte. Mit Hilfe des Fraunhofer Instituts konnte FST in Berlin-Adlershof die Gesamtanlageneffektivität einer bereits sehr gut arbeitenden Linie nochmals drastisch steigern. Batterien für die Elektromobilität Mit den neuen Antriebsformen rücken künftig andere Produkte in den Fokus der Automobilindustrie. Dem hat FST schon vor einiger Zeit Rechnung getragen und ein spezielles Team für die Elektromobilität gebildet. Seit 1. März ist sogar eine eigene Division mit den Zukunftsthemen Batterie und Brennstoffzelle betraut. Wo starke Ströme fließen, hohe Spannungen und Temperaturen herrschen, stehen Sicherheitsaspekte wie das Thermomanagement der Batterie, Notkühlsysteme oder Druckregulierungsventile verstärkt im Blickpunkt. Lange Ladezeiten, geringe Reichweite, fehlende Ladestationen, hoher Kaufpreis: Diese Hürden für batterieelektrische Fahrzeuge sind durch konsequent betriebene Forschung und Entwicklung zu überwinden. Länder wie Norwegen zeigen schon heute, wie es gehen kann. Das Thermomanagement von Batterien und Elektromotoren ist wesentlich für den sicheren Betrieb von Elektrofahrzeugen. Beim Schnellladen der Batterien kommt es zu extrem hohen Temperaturen. Und beim Starten sowie im Fahrbetrieb müssen die Batterien durch Heiz- und Kühlsysteme in einem optimalen Temperaturbereich gehalten werden. Die steigende Energie- und Leistungsdichte der Batterien sowie höhere Ladeströme erfordern neue Produkte. DIAvent Dafür bietet das Freudenberg-Produktportfolio für die Batterietechnik umfangreiche Lösungen: zum Beispiel großflächige Gehäusedichtungen, Spezialdichtungen für Batteriezellen, Verbindungs-, Dichtelemente und Rohre für Kühlkreisläufe (Plug & Seal), außerdem Druckausgleichventile inklusive Notentlüftung bei Überdruck. DIAvent heißt die von FST gefertigte Komponente, die in Lithium-Ionen-Akkus den Druckausgleich im Normalbetrieb und den Überdruckabbau bei einer Notentgasung in einem Bauteil kombiniert. Auch der Elektromotor bedarf eines effektiven Thermomanagements. An der Dichtstelle liegen die Drehzahlen um ein Vielfaches höher als im Benziner oder Diesel. In manchen Szenarien ist von 30.000 Umdrehungen pro Minute und mehr die Rede. Hohe Drehzahlen bedeuten starke Temperaturentwicklung. Das erfordert neue Werkstoffe und Dichtungsdesigns. In solchen Fragen kommt die Entwicklungs- und Materialkompetenz von FST zum Tragen. Gleichzeitig wird FST die konventionellen Antriebe nicht aus den Augen verlieren. Die Entwicklungsmöglichkeiten des Verbrennungsmotors sind noch nicht gänzlich ausgereizt. Unter dem Titel LESS – Low Emission Sealing Solutions – bündelt FST seit Jahren Produktinnovationen, die Reibungsverluste, benötigten Bauraum und Gewicht senken, um Energieverbrauch und Emissionen des klassischen Antriebs zu reduzieren. Musterbeispiel ist die gasgeschmierte Gleitring-Motordichtung Levitex. Höhere Effizienz durch reibungsarme und leichte Komponenten ist übrigens für Elektrofahrzeuge ebenso wichtig wie für Autos mit Verbrennungsmotor. Neue Energie für die Brennstoffzelle Der anhaltend hohe Energiebedarf und neue Technologien wie die Elektromobilität erfordern völlig neue Denkansätze in Bezug auf Energieerzeugung, -verteilung und -speicherung. Erneuerbare Energien sind eine wesentliche Säule der Entwicklungsaktivitäten von FST. Mit neuen Produkten wie dem Seventomatic sowie nutzerorientierten Serviceleistungen bietet FST seinen Kunden in der Windkraftindustrie schon heute Zukunftslösungen, mit denen sich Freudenberg vom Wettbewerb abhebt. Know-how aus der Windkraft lässt sich darüber hinaus auch in Wasserkraft- oder Gezeitenkraftwerken nutzen. Eine wichtige Zukunftstechnologie ist die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle – sowohl für stationäre als auch für mobile Anwendungen, insbesondere für die CO2-neutrale Langstreckenmobilität. In einem einzigen Brennstoffzellenfahrzeug können bis zu 300 Dichtungen nötig sein, das Potenzial für FST ist riesig. Die Nachfrage auch: Kunden vervielfachen zum Teil ihre ursprünglich bestellten Stückzahlen. Um Brennstoffzellen sicher und effizient zu betreiben, ergänzen schon heute hochpräzise Dichtungen für Brennstoffzellen-Stacks das bestehende Freudenberg-Portfolio. Für das „Innenleben“ der Brennstoffzelle gibt es derzeit viele kundenindividuelle Herangehensweisen, die jeweils eigene Werkstofflösungen und Dichtungsdesigns erfordern. Seit 2016 ist FST in den USA mit Dichtungen für eine Brennstoffzelle für Flurförderzeuge in Serie. Busse, Fähren, Fahrräder, Heizungen von Gebäuden – die Einsatzmöglichkeiten der Brennstoffzellen-Technologie sind nicht nur im Auto vielfältig. Über erneuerbare Energiequellen beziehungsweise emissionsfreie Antriebe hinaus engagiert sich FST weiterhin im klassischen Energiesektor. So hat FST seit Mitte 2017 sein Portfolio durch den englischen Membranspezialisten Metflex ergänzt: Auf dem Gasmarkt verfügt Metflex über eine technologische Kompetenz und ein Markt-Know-how, das FST bislang fehlte. Gerade in China und Indien gewinnt Erdgas als Energieträger wachsende Bedeutung. Service aus einer Hand Bis 2020 möchte FST mehr als ein Viertel seines Umsatzes mit Serviceleistungen erzielen. Das Servicegeschäft mit Industriekunden hat FST während der vergangenen Jahre in der Industrial Service Division (ISD) zusammengefasst. Sie bündelt alle serviceorientierten, oft vom Ersatzteilbedarf (MRO) geprägten Industriegeschäfte von FST unter einem Dach. Die Division führt auch das Handelsgeschäft. Der technische Handel bleibt ein zentraler Vertriebskanal für das FST-Servicegeschäft. Die Händler kümmern sich mit ihrem dichten Standortnetz um all jene Kunden, die FST im Direktservice nicht erreicht. Auch die Integration von Dichtomatik in die ISD trägt Früchte. Grundlage ist die Zweimarkenstrategie im Industriegeschäft. Die Kunden sehen einen echten Mehrwert darin, das Komplettpaket an Dichtungen der Marken Freudenberg und Dichtomatik aus einer Hand beziehen zu können. „One face to the customer“ lautet die Losung. Unter dem Label Freudenberg erhalten die Kunden Premiumprodukte, beispielsweise für sicherheits- und funktionskritische Anwendungen. Zum anderen bietet FST unter der Marke Dichtomatik geprüfte Handelsware: für Kunden, bei denen Wirtschaftlichkeit und Preis im Fokus stehen, die flexible und effiziente Service- und Logistikleistungen erwarten, aber denen qualitativ der Industriestandard ausreicht. Die Kunden erhalten das komplette Portfolio aus einer Hand, transparent in zwei Marken gegliedert. Auch Freudenberg Xpress, eine weitere Serviceleistung der ISD, entwickelt sich prima. Operational Excellence: Lean Admin hat sich etabliert Operational Excellence, das systematische Streben nach kontinuierlicher Verbesserung, ist das Fundament der Markt- und Technologieführerschaft von FST. Ein Baustein von Operational Excellence, der immer stärker in den Fokus rückt, ist Lean Administration, die kontinuierliche Verbesserung administrativer Prozesse. Wie beim klassischen Lean Management in der Produktion lautet auch hier das übergeordnete Ziel: Verschwendung aus den Geschäftsprozessen eliminieren und sich auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren, um mit Hilfe robuster Prozesse Effizienzsteigerungen zu erzielen. Dabei geht es um Ordnung, schlanke standardisierte Abläufe am Arbeitsplatz, um die Definition klarer Ziele und Verantwortlichkeiten, um die korrekte Aufbereitung, Bereitstellung und Analyse von Daten. In Lean-Admin-Großprojekten zerlegt FST seine administrativen Kernprozesse wie „Order to Cash“ oder den Einkauf in ihre einzelnen Schlüsselprozesse, um diese dann mit Hilfe der Lean-Tools zu verbessern. Die zunehmende Digitalisierung ist ein wichtiges Werkzeug und ein Bestandteil von Operational Excellence. Jeder Geschäftsvorgang hinterlässt heutzutage digitale Spuren. Es geht darum, diese „Big-Data-Flut“ der im Unternehmen anfallenden Daten sinnvoll miteinander zu verknüpfen: also die Prozesse datenbasiert zu durchleuchten, um sie schneller und effizienter zu gestalten. So setzt beispielsweise der Einkauf von FST schon viele solcher digitalen Werkzeuge ein. Ein System, das viele Mitarbeiter seit langem kennen, ist die eProcurement-Plattform FETOP. Gemeinsam auf Wachstumskurs Elf Divisionen verantworten das operative Geschäft bei Freudenberg Sealing Technologies. Zwei Verkaufskanäle im Automobil- und Industriegeschäft bilden das Bindeglied zum Markt. Was haben sie sich für die kommende Strategieperiode vorgenommen? Rainer Joest Sales Automotive „Automotive Sales treibt die globale Ausrichtung der Elektromobilitäts-Aktivitäten von FST gemeinsam mit NOK und NFC voran. Wir identifizieren neue Produkte wie den DIAvent, Module für Batterien sowie Systeme wie Brennstoffzellenstacks. Zudem unterstützen wir bei Akquisitionen und bei der Definition neuer Geschäftsmodelle. Parallel zur Elektromobilität erhalten und erweitern wir das laufende Geschäft mit Verbrennungsmotoren und Getrieben. Beispiele sind die Einführung von Levitex und Levitas. Korea gewinnt als Markt an Bedeutung für uns und wir starten Vertriebsaktivitäten dort. Insgesamt möchten wir die globale Integration der Automotive Sales Aktivitäten in China und Indien verbessern.“ Jason Meier Corteco „Unsere Strategie im Auto-Ersatzteilgeschäft konzentriert sich auf drei Bereiche. Wir werden unser Produktportfolio gezielt ausbauen, zum Beispiel mit elektronischen Lenksystemen und schwingungstechnischen Produkten für Lenkungs- und Achskomponenten für Fahrwerksysteme. Regional setzen wir unser Engagement in Mittel- und Osteuropa sowie in Südamerika wie bisher fort. Zudem richten wir unser Augenmerk verstärkt auf China und Indien, weil diese Märkte an Relevanz gewinnen. Zudem wollen wir unsere Effizienz und Effektivität durch Investitionen in Business-Intelligence-Plattformen verbessern.“ Peter Johnson Oil Seals Damper & Steering „Unsere Strategie basiert auf innovativen Produkten, Nachhaltigkeit und einem gezielten Produktportfoliomanagement in den globalen Segmenten Automotive und Recreational. Wir möchten unser Wachstum mit neuen Produkten vorantreiben, die die Erwartungen unserer Kunden erfüllen und die von den Value Selling-Chancen profitieren, die sich aus den globalen Megatrends ergeben. Wir fertigen Kolbendichtungen, die aus hochwertigen Hochleistungswerkstoffen konstruiert und gefertigt werden. Unsere Fokussegmente sind Elektromobilität, Recreational (Fahrräder, Pedelecs, Motorräder und E-Scooter) sowie der automobile Ersatzteilmarkt.“ Filip Krulis Oil Seals Powertrain & Driveline „Gemeinsam mit unseren höchst motivierten Mitarbeitern möchten wir unsere Produkt-Pipeline sowie unsere Test- und Simulations-Kapazitäten für E-Mobilitäts-Anwendungen ausbauen. Was unser Produktportfolio anbelangt, wollen wir unsere Kompetenz bei Kunststoffen und in der Verfahrenstechnik erweitern. Geographisch werden wir unsere Präsenz in China und Indien verstärken. Das Motto unserer Division lautet: Wir versuchen täglich uns, unser Team und unsere Prozesse zu verbessern, damit wir unseren Kunden einen immer besseren Service bieten können.“ michael link Sales General Industry „Für den Vertrieb der allgemeinen Industrie bietet die neue Strategieperiode spannende Chancen dank Digitalisierung, Automatisierung und der fortschreitenden Energiewende. Davon sind wir und fast alle 21 Segmente der allgemeinen Industrie betroffen. Daher sind wir bestrebt, die besten Dichtungslösungen zu entwickeln – das gilt sowohl für unser Produkt- und Serviceangebot als auch für unsere Bestrebungen, weitere Marktanteile zu gewinnen. Wir begleiten unsere bestehenden Kunden bei ihren Veränderungsprozessen und beginnen Partnerschaften mit neuen Kunden weltweit.“ Günter Fischer Accumulators „Wir setzen für die Zukunft unter anderem auf neue Fertigungs- und Montageprozesse, Leichtbauwerkstoffe und Produkte mit integrierter Sensorik und erweiterten Funktionen. So fertigen wir Druckspeicher aus Kohlefaserwerkstoffen, die als Energiespeicher über eine extrem hohe und langlebige Druckfestigkeit verfügen müssen, wie sie zur Speicherung von Wasserstoff für den Antrieb von Brennstoffzellen unabdingbar ist. Strategisch wollen wir Kunden in den Bereichen Energiespeicherung und Mobilität der Zukunft zu gewinnen.“ Nils Martens Battery and Fuel Cell Systems Division „Die kürzlich zugekauften Geschäftsaktivitäten in die FST-Welt integrieren, zusätzliche Partnerschaften beginnen, interne Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten signifikant stärken – dies sind Bausteine, um unseren „Global Footprint“ im System-Geschäft auf- und auszubauen. Wir wollen langfristig ein „One Stop“-Anbieter werden: mit einzigartigen Systemlösungen, die zum Beispiel Batterie- und Brennstoffzellensysteme einschließlich der zugehörigen Steuerungselektronik und -software miteinander verbinden.“ Malte Müller Oil Seals Industry „Die Division Oil Seals Industry wird in den nächsten drei Jahren wachsen: zum einen durch das Ausweiten unseres erfolgreichen Kataloggeschäfts auf globaler Ebene, zum anderen durch innovative kundenspezifische Produkte. Mit Innovationen stärken wir die Wachstumstreiber Robotik sowie Food & Beverage und treiben die Transformation zur Industrie 4.0 weiter voran.“ Dr. Alexander Rozmán Industrial Services „Im Rahmen der bei Freudenberg bewährten Strategie planen wir gezielte Akquisitionen in service-getriebenen Marktsegmenten. Ferner möchten wir einen E-Commerce-Kanal entwickeln. Regional steht neben China der Ausbau unseres Geschäfts in Indien im Fokus. Auch in Südamerika und Australien weiten wir unsere Aktivitäten aus.“ Hans Haenle O-Rings „Operational Excellence beinhaltet für uns kontinuierliche Kostensenkungen und Qualitätssteigerungen. Durch Standardisierung möchten wir unsere Produktions- und administrativen Prozesse robust und verschwendungsfrei gestalten. Im LC O-Rings Industry setzen wir Schwerpunkte im Handels- und serviceorientierten Geschäft.“ Ralf Schmid Special Sealing „Wir wollen unser Produktportfolio mit High-Perfor-mance-Kunststoffen erweitern und erfolgsversprechende Produkte für Elektromobilität und die gesamte E-Transformation entwickeln. In der neuen Strategieperiode planen wir zudem den Ausbau unserer Marktanteile in Nordamerika und China. Unser Lead Center Integrated Precision Solutions (IPS) mit den drei Standorten Emmerich, Losenstein und Öhringen werden wir weiterentwickeln und in eine erfolgreiche Zukunft führen.“ Bernd Koch Fluid Power „Auf unserer Agenda stehen Produktivitätssteigerungen durch Automation, Portfolio- und Lean Management. Wir möchten unseren Standort in Taicang in China aufwerten und eine Produktion in Indien etablieren. Wir werden unsere Kompetenz in der Windkraft sowie in der Entwicklung einzigartiger Kunststoffe weiter ausbauen.“ Paul Hailey Gaskets „Wir konzentrieren uns auf Produkte für Brennstoffzellen, Elektromobilität und Energy. Im Lead Center Gaskets wollen wir ein eigenständiges Application Center in China etablieren. Im Lead Center Precision Low Pressure wollen wir unsere Erfolge in unseren Kernsegmenten Aerospace, Food & Beverage sowie Energy von Nordamerika auf Europa übertragen.“ 1 of 4 Share Project Current Page Share Tweet Pin Linkedin Embed Close Report Embed Responsive 512×383 288×236 Back Freudenberg Sealing Technologies Sealing World - Strategie 2018 1 2 3 4 Paul Hailey Gaskets „Wir konzentrieren uns auf Produkte für Brennstoffzellen, Elektromobilität und Energy. Im Lead Center Gaskets wollen wir ein eigenständiges Application Center in China etablieren. Im Lead Center Precision Low Pressure wollen wir unsere Erfolge in unseren Kernsegmenten Aerospace, Food & Beverage sowie Energy von Nordamerika auf Europa übertragen.“