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TECHNIK FÜR HIRNIMPLANTATE


ELON MUSK WILL IN IHREN KOPF

Würden Sie sich ein Loch in den Kopf bohren lassen, um Elektroden ins Hirn
verlegen zu lassen? Elon Musk arbeitet mit dem Unternehmen Neuralink an genau
solch einer Technik - und hat gerade gezeigt, was er damit vorhat.


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Mittwoch, 17.07.2019   19:33 Uhr

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Das Hirn mit einem Computer zu verbinden, das ist der Plan des US-Unternehmens
Neuralink, zu dessen Großinvestoren Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk zählt. Im
Grundsatz gibt es die Technik der Computer-Hirn-Schnittstelle schon seit Jahren,
doch der US-Unternehmer hat mit ihr neue, hochfliegende Pläne. Dafür will die
Firma einen Roboter entwickeln, der wie eine Nähmaschine feine, sehr flexible
Drähte ins Gehirn implantiert. Diese sollen dann mit einem außerhalb des
Schädels sitzenden Prozessor verbunden werden. Der Roboter soll beim
Implantieren der Drähte auch darauf achten, keine Blutgefäße auf der Oberfläche
des Gehirns zu verletzen.

Neuralink vermeldet nun, dass man bei Experimenten zumindest Zwischenschritte
bei der Entwicklung absolviert habe. Zunächst hatte die "New York Times" über
die Versuche berichtet, bei denen Wissenschaftler der Firma im Hirn von Ratten
1500 kleine Elektroden verankert haben. Bei einer Präsentation hat Musk die
Ergebnisse vorgestellt und für das Projekt geworben.

Loch in den Schädel bohren oder lasern

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Tests mit menschlichen Probanden solle es bereits im zweiten Quartal des
kommenden Jahres geben. Neuralink arbeitet außerdem an einem Verfahren, wie das
für die Elektroden nötige Loch im Schädel nicht wie bisher üblich mit einem
mechanischen Bohrer, sondern mit einem Laser erzeugt werden kann.

Gedacht sind die Implantate zunächst für Menschen mit Behinderungen. Im
Grundsatz ist Musks Vision für Neuralink jedoch deutlich umfassender. Dem
Unternehmer schwebt eine Art App-Store vor, über den sich Nutzer des Systems
neue Fähigkeiten sozusagen direkt in ihr Hirn laden können. Eine Zukunftsvision,
die erstens extrem schwer zu erreichen sein dürfte und zweitens womöglich nicht
jedermanns Sache ist. Eine Zulassung des geplanten Systems durch die zuständige
US-Behörde, die Food and Drug Administration, gibt es bisher noch nicht.

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Cyborgs - das klingt nach einer puren Sci-Fi-Vision. Doch Musk hat deutlich
gemacht, dass er die Kombination von Mensch und Computer für den einzigen Weg
hält, einer in Zukunft möglicherweise übermächtigen Künstlichen Intelligenz die
Stirn zu bieten. Andere Hirnforscher halten solche Prophezeiungen für "völlig
absurd und frei von wissenschaftlichen Fakten", wie es etwa Miguel Nicolelis,
Hirnforscher an der Duke University in Durham (US-Bundestaat North Carolina),
ausgedrückt hat.

Um das menschliche Hirn mit Computern zu verbinden, muss man es nicht
zwangsläufig anbohren. Hirnströme lassen sich auch von außen ablesen, allerdings
nicht mit besonders hoher Präzision.

Sehen Sie im Video: Selbstversuch zur Maschinensteuerung mit Gedanken

Hirnimplantate gibt es bereits heute, allerdings mit normalerweise deutlich
weniger Elektroden als sie Neuralink bei seinen Versuchen nutzen möchte. Die
existierenden Implantate werden unter anderem beim Verfahren der sogenannten
Tiefen Hirnstimulation eingesetzt, das bei der Behandlung schwerer
neurologischer Erkrankungen wie Parkinson oder Epilepsie zum Einsatz kommt.

Experimentell werden Hirnimplantate auch dazu genutzt, dass körperlich
eingeschränkte Menschen bestimmte Funktionen mit Hilfe eines Computers wieder
durchführen können. Ein weiteres Anwendungsfeld von Hirnimplantaten sind Geräte,
die schwer Hörgeschädigten helfen sollen.

chs

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Mehr im Internet
 * "New York Times": Bericht zu den Experimenten von Neuralink

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